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James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 14

von Jojoi

Remus sah nur kurz von seinem Buch auf, als sich die Tür zu den Jungenschlafsälen öffnete und gleich daraufhin wie von Geisterhand wieder schloss. »Hallo Prongs.«, murmelte er und vertiefte sich wieder in seine Lektüre. Sirius saß schon seit Stunden in seinem Bett, einen großen Spiegel in den Händen und musterte sich glückselig.
»War Wormy da?«, fragte es aus dem Nichts und Remus spürte, wie seine Matratze an einer Seite einsank.
»Nein. Schwimmt wohl noch immer durch den See.«, murmelte er und legte dann doch sein Buch zur Seite.
»Wenn ich Wilkes in die Finger bekomme, werde ich…«
»Wilkes?« Remus runzelte die Stirn. »Du glaubst, er ist für Peters plötzliche… ähm… Zuneigung verantwortlich?«
»Wer denn sonst? Oder meinst du, er ist wirklich in mich verliebt?« James’ Stimme klang erschrocken.
»Nein, nein.«, sagte Remus schnell. »Gehen wir zum Abendessen.«
»Ich hole mir was von den Hauselfen.«, meinte James. »Wenn Peter beim Essen ist…«
»Sorg dafür, dass Sirius auch was isst.«, meinte Remus trocken und ging dann aus dem Saal. James warf einen missmutigen Blick auf Sirius, der den Blick nicht von seinem Spiegelbild wandte und seufzte tief.
James bedauerte es, dass er den Tarnumhang nicht während des Unterrichts aufbehalten konnte. So war es unvermeidlich, dass Peter sich sofort an seine Fersen heftete, als er ihn entdeckte. Statt im Unterricht aufzupassen starrte er James an, was dem höchst unangenehm war. Das raunte er schon nach einer halben Stunde Verwandlung Remus ins Ohr und der Marauder zuckte mit den Schultern.
»Jetzt weißt du, wie sich Lily fühlen muss.«, meinte er ruhig und James vermisste einmal mehr die aufheiternden Sprüche von Sirius.
Slughorn wurde Peters Gesabber irgendwann zu viel und der packte den Jungen grob an der Seite. »Was soll das werden, Mr Pettigrew?«
»James hat so wunderschöne Augen.« , säuselte Peter. James errötete und nicht nur die Slytherins, auch die Gryffindors lachten über ihren Quidditchcaptain. Besonders Severus Snape johlte laut.
»Du liebe Güte.«, brummte Slughorn und besah sich Peter genauer. »Ihnen hat man aber eine gehörige Portion Amortentia verabreicht!«
»Amortentia?«, wiederholte James und dachte sofort an McDean. War das vielleicht doch kein Streich von den Slytherins sondern eine Racheaktion von McDean?
»Also wirklich Potter, dass du Pettigrew nur mit Hilfe eines Liebestrankes erobern kannst.«, kicherte Miriam und schüttete eine Zutat in ihren Kessel, die das Gebräu zum Dampfen brachte.
»Halt den Mund, Clarefield.«, knurrte James. »Oder ich werfe dich aus dem Quidditchteam!« Doch Miriam kicherte fröhlich weiter.
»Professor, könnten Sie auch kurz einen Blick auf Sirius werfen?«, fragte Remus und schob Sirius auf Slughorn zu. »Er sieht immerzu in den Spiegel.«
»Vielleicht ein Zauber, der bestimmte Charaktereigenschaften wie Eitelkeit, verstärkt.«, vermutete Slughorn und versuchte Sirius in die Augen zu sehen. Lily und ihre beiden Freundinnen, die an dem Tisch neben den Rumtreibern arbeiteten, tauschten amüsierte Blicke, ließen sich aber nicht von der Arbeit ablenken.
Nach dem Unterricht zog sich James sofort wieder unbemerkt seinen Tarnumhang über und Remus sagte Peter, er solle doch in den Kerkern nach James suchen. Dann machten sich die beiden mit Sirius am Arm auf den Weg in den Gryffindorturm.
»Glaubst du, McDean hat Peter das Amortentia verpasst?«, fragte James Remus, während sie durch die Korridore schlenderten.
»Nein.« Remus schmunzelte.
»Dann doch Wilkes? Aber irgendwie ist das nicht seine Handschrift…«
»Nein, ist es nicht.«, bestätigte Remus.
»Du glaubst also, es war keiner von beiden.«, stellte James gereizt fest. »Wer war es denn deiner Meinung nach?«
»Ich habe keine Lust selber zum Opfer einer ihrer Machenschaften zu werden, deshalb schweige ich lieber.«, grinste er.
»Komm schon, Moony«, bat James und knuffte seinen Freund in die Seite. »Wer? Wer ist ›ihrer‹?«
»Du musst schon selbst darauf kommen.«
»Worauf kommen?«
James und Remus blieben stehen. Ãœberrascht drehten sie sich zu Sirius um. Hatte er gerade wirklich etwas gesagt?
Verwirrt sah Sirius sich um. »Was ist denn überhaupt passiert?« Er schüttelte den Kopf und versuchte sich an die letzen Stunden zu erinnern.
»Sirius?« Freudestrahlend sah James ihn an. »Sirius, bist du es wirklich?«
»Wer sonst?« Sirius runzelte die Stirn. James nahm den Tarnumhang ab und prüfend hob er ihm den Spiegel vor das Gesicht. Sein bester Freund schlug ihn wütend zur Seite. »Kann mir jemand erklären, was hier los ist?«
»Er ist wieder normal!«, jubelte James und umarmte seinen besten Freund überschwänglich. »Ein Glück!«
»Was?« Sirius schien immer noch verwirrt. Remus schlug vor, das Gespräch im Schlafsaal fortzusetzen, weil einige Gryffindors auf sie zukamen und die Jungen beschmunzelten. »Gute Idee.«, bestätigte James und zog Sirius und Remus durch das Portraitloch. Im Schlafsaal verfrachteten sie sich auf Sirius’ Bett und hielten ›Kriegsrat‹.
»Also, Sirius, was ist passiert? Hat dir Wilkes aufgelauert? Oder hat McDean dir einen Drink spendiert?« James platzte vor Neugier.
»Nein… Also…« Sirius runzelte die Stirn. »Ich weiß noch, dass ich Lilys Muffin gegessen habe. Und davor habe ich mit Natalie geflirtet. Und dann sind wir zum Essen gegangen…« Er schüttelte den Kopf, als müsste er einen lästigen Gedanken loswerden. »Ähm… Hat mich Rockwill aus dem Fenster geworfen?«
»Natalie?« James fuhr sich nachdenklich über sein Kinn. »Was hat die mit McDean zu tun?«
»Gar nichts.«, antwortete Remus.
»Aber irgendwie muss Sirius verzaubert worden sein! Und wenn man verzaubert wird, dann muss derjenige doch zumindest in der Nähe sein!«, erwiderte James bissig.
»Und wenn Sirius auch einen kleinen Liebestrank abbekommen hat?«, vermutete Remus dann.
»Liebestrank?« Sirius sah sie entsetzt an. »Was ist denn überhaupt los? Wovon redet ihr?« Schnell erklärte James ihm, wie er sich in den letzten Tagen aufgeführt hatte, und auch, dass Rockwill ihn tatsächlich aus dem Fenster geworfen hat.
»Das erklärt vielleicht die Schmerzen in meiner Schulter.«, brummte Sirius.
»Irgendjemand hat es auf dich abgesehen.«, murmelte James.
»Clarefield.«, sagte Sirius sofort und schien dann selbst überrascht von diesem Gedanken.
»Clarefield?«, wiederholte James und zog eine Augenbraue hoch. »Warum nicht eine deiner Exfreundinnen?« Doch bevor sie diesen Gedanken weiter verfolgen konnten ging die Tür zum Schlafsaal auf und Peter trottete herein.
James sprang auf, sah sich hektisch nach seinem Tarnumhang um.
»Hey Leute.«, quiekte Peter und gesellte sich zu seinen Freunden. »Weiß einer von euch, was ich in den Kerkern wollte?«
James und Remus tauschten Blicke.
»Du bist wieder normal, Peter?«, fragte James vorsichtig und machte vorsichtshalber doch ein paar Schritte zurück.
»Normal?« Peter blinzelte verwirrt.
»Was ist das letzte, an das du dich erinnerst?«, fragte Remus ihn aufgeregt.
»Ich äh… Da lag ein Muffin auf dem Boden zwischen meinem und Sirius’ Bett und ich…« Nervös sah er zu Sirius rüber. »Ich habe ihn gegessen, weil ich dachte, dass Sirius doch schon den von James’ bekommen hatte und…«
»Ein Muffin?«, wiederholten James und Sirius gleichzeitig. Dann sahen sich die beiden vielsagend an. Remus grinste. Nur Peter schien nicht zu verstehen und sah fragend von einem zum anderen.

»Evans!«, schrie James, als er die Schulsprecherräume betrat. »Du miese, kleine… Komm sofort hier raus!«
Lily kicherte. Sie lag auf ihrem Bett und las in einem Buch, das Emily ihr geliehen hatte.
»Evans!« Irgendetwas hartes bockelte gegen ihre Tür und sie erhob sich langsam.
»Was ist denn?«, rief sie und unterdrückte ein Kichern.
»Ich weiß genau, dass du mir Peter auf den Hals gehetzt hast!«, rief James, wieder schlug etwas gegen ihre Tür.
Da lachte Lily.
»Das bekommst du zurück!«, versprach James. »Das bekommst du tausendfach zurück!«
»Ich habe dir Peter nicht auf den Hals gehetzt.«, stellte Lily grinsend klar und öffnete die Tür. James stand davor, wutschnaubend und mit verschränkten Armen. »Ich kann nichts dafür, dass er alles in sich hineinstopft, obwohl auf der Schachtel groß ›Für Sirius‹ steht.«
James ging nicht darauf ein. »Du gibst also zu, dass du Peter und Sirius Amortentia untergejubelt hast?«
»Ich hätte nie gedacht, dass die Sache so lustig werden wird, als Miriam den Plan ausheckte.« Sie grinste breit, als James sie wütend anfunkelte. »Ihr seid eben nicht die einzigen, die Streiche spielen können.«
»Weißt du, dass ihr uns damit den Krieg erklärt habt?«, fragte er lauernd.
»Dank euch habe ich auch den Ruf einer Lesbe bekommen.«, meinte Lily schnippisch. »Wir sind wohl eher quitt.«
»Oh nein, Evans.« James grinste diabolisch. »Unser kleiner Kampf hat noch gar nicht richtig angefangen.«
Lily zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ich bin gespannt.«
»Gut.« James streckte ihr die Hand entgegen. »Mögen die Spiele beginnen!«
Lily lachte. »Ich lasse mich ganz bestimmt auf keinen Wettkampf mit euch ein. Erst recht nicht auf einen so lächerlichen.«
»Angst, Evans?« James grinste breit.
Lilys Augen verengten sich zu Schlitzten. »Vor dir und deinen einfallslosen Streichen? Nicht im geringsten.« Und sie schlug ein.
Da packte James ihre Hand, zog sie an sich heran und ehe sie sich versah lag sie auf dem Boden, James über ihr. Sie japste erschrocken nach Luft und ihre Fantasie überschlug sich. Was hatte James vor? Sie sah in sein grinsendes Gesicht und dann musste sie lachen, weil er damit begann, sie ordentlich durch zu kitzeln.
»Und das ist nur der Anfang.«, meinte James und stieg in Lilys Lachen ein.

»Blacky und seine Neandertaler wollen sich tatsächlich mit uns anlegen?« Miriam lachte.
»Wenn du mich fragst heißt es eher: Remus und seine Neandertaler.«, verbesserte Emily.
»Stimmt.«, bestätigte Lily und warf Emily einen viel sagenden Blick zu. »Aber das heißt nicht, dass wir ihn verschonen werden, nur weil er von den vieren noch am meisten erträglich ist.«
»Sagte das Mädchen, dass sich seine Exfreundin nennen darf.« Miriam konnte sich den Kommentar einfach nicht verkneifen.
»Wir wissen alle drei, dass Remus bei den Streichen der Jungs seine Finger im Spiel hat.«, erwiderte Lily scharf. »Nicht immer, aber immer öfter.«
»Ich frage mich, was sie vorhaben.« Emily strich sich nervös das Haar hinter die Ohren. »Vermutlich werde ich jetzt nichts mehr essen und trinken können, ohne die ganze Zeit daran zu denken, dass da vielleicht irgendetwas reingemischt wurde.«
»Sie werden dich schon nicht vergiften.«, beruhigte Lily ihre Freundin. Sie warf einen Blick zu den Rumtreibern , die sich in der gegenüberliegenden Ecke des Gemeinschaftsraums zusammengefunden hatten und ebenfalls leise diskutierten. Hin und wieder war Sirius’ bellendes Lachen zu hören.
»Lily sieht schon wieder zu uns rüber.«, quiekte Peter aufgeregt.
»Weil ich so schön bin.« , grinste James und fuhr sich durchs Haar. Er sah auf und zwinkerte Lily zu, die eilig wieder wegsah.
»Bleib bei der Sache, Prongs.«, mahnte ihn Sirius. »Ich bin der Meinung, wir lassen den kleinen Wettkampf langsam angehen. Mit einem kleinen Verwandlungszauber oder so.«
»Nein.« James sah wieder kurz zu Lily. »Wegen denen musste ich einen feuchten Schmatzer von Wurmschwanz ertragen.« Peter errötete, als James ihn kurz wütend ansah. »Lily muss leiden.«
»Das sind ja ganz neue Töne, Jamie.«, neckte Remus und schmunzelte. »Ich dachte, du wolltest sie mit deinem Charme und deiner netten Art rumkriegen und sie nicht mit einem Streich vergraulen.«
»Sie hat es verdient. Außerdem versteht sie Spaß. Und… Sie geht ja doch nicht mit mir aus, also, was soll’s.« James zuckte mit den Schultern.
»Hey!« Sirius schlug ihm wütend auf den Hinterkopf. »Hast du sie noch alle? Du hast jetzt mehr Chancen bei ihr, als jemals zuvor! Die Kleine ist nur störrisch, aber das bekommst du schon gebacken!«
»Trotzdem.« James grinste. »Ich habe ihr einen harten Kampf versprochen. Den soll sie bekommen.«

Der Kampf begann mit ein paar Neckereien, als Lily und James die Große Halle für Halloween schmückten. Es war Nacht und die beiden waren allein. Zu erst boten sie sich einen Kampf, wer die schönsten Luftschlangen zaubern konnte, dann wer die gruseligsten Kürbisköpfe machte und schließlich, wer die kunstvollsten Spinnennetzte an den Wänden anbrachte. Bei all dem Wettkampffieber bemerkte Lily nicht, wie James einen Kürbis mit einem kleinen Zauber belegte.
Nachdem sie mit ihrer Dekoration zufrieden waren machten sie sich auf den Weg zurück in ihre Zimmer. Auch dabei lieferten sie sich kleine Wettstreite, wer schneller die Treppen oben war oder wer die Ritterrüstungen besser verhexte. Zum Schluss war nicht nur die Große Halle auf Halloween abgestimmt, sondern auch die meisten Korridore im zweiten Stock und sämtliche Rüstungen und Statuen, die Lily und James auf ihrem Weg begegneten.
Lily wusste, dass sie sich albern verhielten, doch es machte erstaunlich viel Spaß. Sie fühlte sich plötzlich in ihre Kindheit zurückversetzt, in der sie mit den anderen Kindern im Kindergarten gespielt und gewettet hatte. Ihre kostbare Kindheit, in der sie noch nichts wusste von der anderen Welt, zu der sie gehörte und von dem Krieg, der ihr bevorstand. Als alles noch gut war und ihre Eltern sie abends ins Bett brachten.
Bei diesem Gedanken kam ihr Schmerz wieder zurück, der nie verschwand, aber manchmal nur unter der Oberfläche weilte, jederzeit bereit wieder zu kehren, jedes Mal ein bisschen schlimmer.
»Was ist, Tigerlily?«, fragte James fröhlich, als er plötzlich ihre traurigen Augen sah. »Bekommst du keine besseren Fledermäuse hin? Deine sehen eher aus wie Ratten mit großen Vorderbeinen.«
Lily blickte zur Decke hinauf und musste James recht geben. In Zauberkunst war er wirklich besser als sie.
»Ich musste gerade wieder an meine Eltern denken.«, gab sie zu und senkte den Blick.
»Mochten sie keine Fledermäuse?« James’ Stimme klang betont locker und seine alberne Frage brachte Lily aus dem Konzept.
»Ich weiß nicht. Aber meine Mutter liebte diese Schundromane. Du weißt schon: Mädchen verliebt sich in unglaublich schönen Vampir, doch andere Geschöpfe der Nacht gehren nach ihrem Blut…« Theatralisch seufzte sie und James grinste.
»Stehst du auch auf solche Romane? Vielleicht sollte ich es ja mal als Vampir bei dir versuchen. Wenn ich mir schöne Beißerchen wachsen lasse, gehst du dann mit mir aus?«
Er hatte es schon wieder geschafft sie zum Lachen zu bringen. Wie macht er das nur, dachte sie, während sie sich wieder fing. »Bloß nicht! Ich habe mich ja schon immer gefragt, wie gewöhnliche Frauen in den Büchern die Vampire so leidenschaftlich küssen können, ohne dass die ihnen die Lippen durchstechen.«
James schmunzelte. »Was du dich alles fragst! Aber dann lass ich das lieber mit den Vampirzähnchen. Auf leidenschaftliche Küsse mit dir möchte ich nicht verzichten.«
»Musst du aber wohl oder übel.«, meinte Lily spitz. »Denn weißt du… Die Vampire in den Romanen sind immer sehr gebildet, zuvorkommend, höflich, schön, kraftvoll… Also so ziemlich das Gegenteil von dir.«
»Du willst also einen Handlanger.«, stellte James fest.
»Nein!« Lily verdrehte die Augen. »Ich wollte damit sagen: ein bisschen mehr Feingefühl und weniger Arroganz würde dir nicht schaden.«
»Wenn du mit mir ausgehst, zeige ich dir wie feinfühlig ich sein kann.«, bot er sofort an und legte ihr den Arm um die Schulter. »Wenn du willst, bin ich das Feingefühl in Person!«
Lily lachte. »Nicht in einer Millionen Jahren!«
»Aber so ein Vampir hat auch so seine Nachteile.«, wandte James ein. »Er lechzt nach deinem Blut, keine leidenschaftlichen Küsse, keine Körperwärme, ständiges Rumgeflatter von anderen Fledermäusen, die ihn auch toll finden, nur noch Spaziergänge im Mondschein…«
»Ich habe nie gesagt, dass ich einen Vampir will.«, stellte Lily klar. »Außerdem sind Spaziergänge im Mondschein nicht schlecht…«
»Ich unternehme jederzeit einen mit dir, wenn du willst.«
»Ach James!« Sie boxte ihn in die Seite. »Du bist wirklich bescheuert!«
Aber er hatte es schon wieder geschafft, sie abzulenken.

Lily hätte am Morgen am liebsten noch zehn Stunden weitergeschlafen, denn wegen ihrer langen nächtlichen Dekoration fehlten ihr einige Stunden Schlaf.
Müde schleppte sie sich zum Frühstück und beobachtete auf ihrem Weg zufrieden einige Schüler, die erschrocken losrannten, wenn eine der Rüstungen plötzlich rote Augen bekam, auf sie zu torkelte und grausige Mordgedanken in einer tiefen, hallenden Stimme bekannt gab.
Am Frühstückstisch traf sie auf ihre Freundinnen und die Rumtreiber. Im Gegensatz zu ihr wirkte James putzmunter. Als er sie entdeckte, stand er auf und verbeugte sich übertrieben tief vor ihr. Dann rückte er ihr den Stuhl neben sich zurecht. Lily setzte sich verwirrt.
»Na?« James grinste und setzte sich neben sie. »War das nicht zuvorkommend und höflich?«
»Du bist ein Fall fürs Irrenhaus. «, brummte sie und griff nach einem Toast.
»Ja, ich habe ausgezeichnet geschlafen, danke der Nachfrage. Und du?«, plänkelte er weiter und reichte ihr die Marmelade. Sirius grinste breit und auch Remus konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
»Miriam hat Recht: Dumbledore muss sowas von besoffen gewesen sein, als er dich zum Schulsprecher ernannte.«, brummte sie.
»Oje, da hat wohl jemand sehr schlecht geschlafen.«, seufzte James und griff nach ihrer Tasse. »Kaffee?« Lily brummte nur als Antwort und James goss ihr noch immer lächelnd ein. Dann reichte er Lily die Tasse. »Vielleicht wirst du ja jetzt ein bisschen gesprächiger«, grinste er.
Lily schüttete sich ein wenig Milch in den Kaffee und setzte dann an.
Doch dann bemerkte sie Sirius Grinsen. Und auch Remus grinste vor sich hin. Und Peter. Und James sowieso.
Misstrauisch beäugte sie ihren Kaffee, nahm dann James’ Tasse und tauschte kurzerhand. Sie hatte sich an Emilys Worte erinnert, dass die Marauder sämtliches Essen manipuliert haben könnten. James beobachtete sie schmunzelnd. »Natürlich kannst du etwas von meinem Kaffee haben, liebste Lily, du brauchst nicht zu fragen.«
Als Antwort stieß sie ihm unter dem Tisch gegen das Knie.
Da lachten sogar Frank und Alice, die die Szenerie ebenfalls beobachteten. Sie saßen neben Sirius und tuschelten jetzt angeregt miteinander. Lily verstand nicht alles, was sie sagten, doch dass Alice etwas von wegen ›Schulsprecherpaar‹ sagte, hörte sie.
Lily schnaubte und trank gekränkt James’ Kaffee.
Sie bemerkte den Kürbis nicht, der langsam auf sie zu schwebte, absank und unter ihren Stuhl schwebte.
James und Sirius grinsten sich an.
Mit einem Ruck löste sich Lilys Stuhl vom Boden und war in Sekundenschnelle drei Meter über dem Boden. Sie schrie auf und ließ ihren Marmeladentoast auf Peter fallen. Schnell klammerte sie sich an die Stuhllehne.
»Oh Gott! Oh Gott!«, hörte James sie keuchen. Als sie immer höher schwebte wurden auch die anderen Schüler auf sie aufmerksam. Lily, die panisch »Lass mich runter, Potter! Holt mich hier runter! Verdammt, macht schon!« kreischte bot eine lustige Darstellung und die Schüler kicherten. Auch die Marauder lachten über Lilys Gezanke, wofür Miriam Sirius einen Löffel von ihrem Müsli ins Gesicht klatschte. Die kleine Emily kletterte auf den Tisch und versuchte Lily zu erreichen, doch sie schwebte inzwischen sieben Meter über dem Boden und traute sich nicht, eine Hand von der Stuhllehne zu lösen, um ihren Zauberstab zu suchen.
»Ich hol sie runter!«, meinte Miriam und hob ihren Zauberstab.
»Du lässt sie nur abstürzten!«, erwiderte Emily und hielt ihren Arm fest.
ABSTÜRZEN??? Lily sah panisch zum Lehrertisch. Professor Dumbledore hatte sich inzwischen erhoben und kam gemächlich an den Gryffindortisch geschlendert.
Und noch jemand kam durch die Halle auf sie zu: Severus Snape. Mit erhobenem Zauberstab rannte er auf James zu, der seine Augen fest auf die kreischende Lily geheftet hatte.
»Lass sie runter!« Der Ruf bracht James dazu die Augen von Lily abzuwenden. Er sah gerade noch den gelben Lichtblitz auf sich zurasen und duckte sich schnell. Der Zauber raste über ihn hinweg, schnell griff James nach seinem Zauberstab und sprang auf. Doch noch bevor er ihn auf Snape richten konnte wurde er ihm aus der Hand gerissen. Auch Snape und Sirius (der seinem Freund zu Hilfe eilte) wurden entwaffnet.
Professor Dumbledore warf den drei Raufbolden einen strengen Blick zu und richtete dann seinen Zauberstab auf Lily. Sanft wie eine Feder schwebte sie mit ihrem Stuhl auf den Boden zurück. Erleichtert und mit zittrigen Knien stand Lily auf und ließ sich gleich darauf auf den kalten Steinboden sinken.
»Mr Potter, Mr Black und Mr Snape, auf ein Wort in mein Büro.«, orderte Professor Dumbledore an und McGonagall, die hinter ihm stand, warf den Jungen einen strengen Blick zu, der Sirius zum Grinsen brachte. Snape wollte widersprechen, doch James und Sirius sagten schon wie aus einem Mund: »Ja, Sir.« Im Laufe der Zeit hatten sie gelernt, dass es nichts brachte, Professor Dumbledore mit billigen Ausreden hinters Licht führen zu wollen.
Fawkes krächzte gerade hungrig, als die drei mit Professor McGonagall und Professor Dumbledore sein Büro betraten. Der Phönix saß in einem Häufchen Asche und plusterte sein noch spärliches Gefieder.
»Mr Potter« Dumbledore strich sich über seinen weißen Bart. »Sollte das auch wieder eine Ablenkung für Miss Evans sein?«
»Gewissermaßen, Sir.«, meinte James. Er versuchte erst gar nicht zu leugnen. »Sie hat uns herausgefordert.«
»Tatsächlich?« Professor Dumbledore hob die Augenbrauen. »Dann scheint sie ja wieder fast die Alte zu sein.«
»Sie bemüht sich, Professor.« James biss sich auf die Lippen. Er wusste, dass Lily nur fröhlich und stark tat, während sie mit anderen zusammen war. Wenn er bis spät in die Nacht an seinen Hausaufgaben saß, hörte er sie manchmal in ihrem Zimmer weinen. Doch er wusste nicht, wie er sie trösten konnte, deshalb biss er die Zähne zusammen und konzentrierte sich so gut es ging auf Zaubertrankrezepte und Verwandlungszauber.
»Warum auch immer dieser Vorfall zu Stande kam, Sie werden sich natürlich verantworten müssen.« Dumbledore trat an sein Fenster und warf McGonagall einen vielsagenden Blick zu.
»Ich glaube, Mr Filch benötigt mal wieder Ihre Hilfe. Sie kennen die Prozedur ja.«, meinte sie und musterte die Jungen missbilligend.
»Ja, Professor.« Sirius und James nickten und Dumbledore entließ sie mit einem Wink seiner Hand.
»Und ich, Professor?« Snape trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
»Sie ebenfalls, Mr Snape. Folgen Sie einfach Mr Potter und Mr Black.« Die drei Jungen warfen sich entsetzte Blicke zu, doch das Urteil ihres Schulleiters war gefällt.
»Schönen Tag noch, Sir! Professor!«, rief Sirius im Hinausgehen. Kaum hatten sie das Ende der Treppe erreicht, keifte Snape schon los: »Nur wegen euch muss ich jetzt Strafarbeiten verrichten! Ihr seid wirklich…«
»Wir haben dich nicht angestiftet, auf James loszugehen.«, knurrte Sirius zurück.
»Er wollte den Helden spielen.«, höhnte James. »Leider hindert ihn seine riesige Nase daran, mit seinem Zauberstab richtig zu zielen.«
Sirius lachte. »Vielleicht lag es auch an dem Fettfilm, den seine Haare auf seinen Augen hinterlassen.«
»Auf mich ist Lily jetzt zumindest nicht stinksauer.«, zischte Snape und seine Augen waren hasserfüllt. »Du wirst schon sehen, was du von deinem dämlichen Streich hast.«
»Ja, Lilys Aufmerksamkeit.« James grinste breit. »Also viel mehr als du.«
Snape knurrte und rauschte davon. Das Lachen der beiden überheblichen Kerle folgte ihm durch die Korridore.


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