Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

James Potter und andere Katastrophen - Kapitel 12

von Jojoi

Am nächsten Tag hatte der Regen nachgelassen, aber er prasselte immer noch wispernd an Lilys Fenster.
Als Lily an diesem Morgen erwachte, blickte sie direkt in James’ brauen Augen.
»Oh«, sagte sie und blinzelte.
»Morgen.« James grinste.
»Morgen.« Lily streckte sich und sah dann wieder zu James. »Beobachtest du mich schon lange?«
»Zwei, drei Stunden vielleicht.«
Lily wusste nicht, ob er log. »Das ist unfair.«, murmelte sie und zog sich die Decke über den Kopf.
»Was?«
»Dass du mich beobachtest, wenn ich schlafe. Da kann ich mich gar nicht wehren.«
»Tja… Dann kannst du nicht deine Krallen ausfahren, was? Tigerlily ist doch auch noch ein guter Name für dich, findest du nicht auch?«
»Besser als Lilymaus.«, brummte es unter der Decke und ihre Augen erschienen wieder. »Was machen wir heute?«
»Was du willst.« James nahm seinen Mut zusammen und ruckte ein wenig näher zu Lily. Sie schwieg und sah ihn nur an, was ihm nur recht war. Er konnte stundenlang in diese grünen Augen gucken.
»Erst einmal frühstücken.«, bestimmte sie nach einer Ewigkeit und setzte sich auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück schnappte sich Lily ein Buch aus der hauseigenen Bibliothek, die Miranda immer mit neuen Stücken füllte. James saß neben ihr im Wohnzimmer und spielte mit einem verzauberten Würfel.
Plötzlich rauschte es im Kamin und James Mutter trat heraus. Keine zwei Sekunden nach ihr rauschte es erneut und ein großer Mann stieg aus dem Kamin. Er hatte weiße Haare, die jetzt von einer leichten Rußschicht bedeckt waren.
»Hey Dad, wieder da?« James ließ den Würfel verschwinden und sprang vom Sofa auf. Lily legte ebenfalls das Buch zur Seite und erhob sich.
»Kleines Zentaurenproblem in Südrumänien.«, sagte er und legte seinen Reiseumhang ab. »Aber alles nochmal gut gegangen.« Er reichte Lily die Hand. »James Senior. Schön dich kennen zu lernen, Lily.«
»Ganz meinerseits.«, antwortete Lily höflich. »Danke, dass ich bei Ihnen wohnen darf.«
James’ Vater winkte ab. Er sprach Lily noch sein Beileid aus und verschwand dann mit seiner Frau in der Küche.
»Sie lassen uns allein.« James zwinkerte Lily zu. »Wir sollten ihre Bemühungen wirklich belohnen.«
»Nein, James, ich gehe nicht mit dir aus.«, seufzte Lily und warf einen Blick aus dem Fenster. »Aber du darfst mich gerne auf einen Spaziergang begleiten.«
»Gehst du immer im Regen spazieren?«, fragte James kopfschüttelnd und nahm seine und Lilys Regenjacke von der Garderobe.
Sie gingen wieder schweigend den Waldweg entlang, der Regen ließ nach und sie vertrieben sich die Zeit damit, einen Kieselstein vor sich her zu kicken. James gebrauchte irgendwann heimlich seinen Zauberstab, um Lily den Kiesel in den Lauf zu kicken und Lily begann irgendwann James absichtlich auf die Füße zu treten. Natürlich stieg er darauf ein und sie begannen ein Spiel daraus zu machen, dem anderen möglichst oft auf die Füße zu treten.
»Hey!«, lachte James irgendwann, als Lily ihn schon wieder erwischt hatte. Er packte sie bei der Schulter und hielt sie fest. »Mit dir kann man ja richtig albern sein, Tigerlily!«
Sie lachte. »Warum auch nicht?«
»Na ja… In der Schule kommst du mir oft recht… Steif vor.«, meinte James und ließ sie wieder los.
»In der Schule bin ich auch Schulsprecherin.« Sie lachte. »Da kann ich doch nicht einfach den Schülern auf die Füße treten.«
»Nein… Aber du könntest doch mal nackt im See baden gehen.«, schlug James schelmisch vor.
»Ja, dass dir das gefallen würde, kann ich mir vorstellen.«, grinste Lily und setzte ihren Weg fort. Ihr Kieselstein war im Eifer des Gefechts verschwunden.
»Nicht nur mir. Aber ja…« James lief ihr nach. Der Regen hatte aufgehört und vereinzelt brach Sonnenlicht durch die Wolkendecke. Als James ins Tal sah, entdeckte er einen leicht schimmernden Regenbogen und er machte Lily darauf aufmerksam.
»Die Muggel sagen, dass die Kobolde die Regenbogen benutzen, um sich fortzubewegen.«, erzählte Lily, während sie dastanden und in den Himmel starrten. »Sie rutschen über die Bögen und am Ende jedes Bogens verstecken sie einen Kessel voll Gold. Wenn man den Kobold findet, darf man sich sein Gold nehmen oder sich einen Wunsch erfüllen lassen.«
James lachte. »Die Muggel haben wirklich eine lustige Vorstellung von der Welt.«
»Es war jahrelang auch meine Weltvorstellung.«, murmelte Lily.
»Jetzt weißt du es besser.«, sagte James und wischte ein paar Regentropfen von seiner Brille.
»Jetzt. Ich kann nicht glauben, dass ich davor so blind war.« Lily seufzte und vergrub ihre Hände in den Taschen.
»Na ja, unsere Zauber zur Geheimhaltung der Zauberschaft sind ja auch ziemlich raffiniert.« James setzte sich seine Brille krumm auf die Nase und Lily korrigierte es mit einem leisen Seufzen. »Danke, James. Du machst das alles, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Das ist wirklich sehr nett von dir.«
»Tja, da siehst du mal, was für ein selbstloser Kerl ich bin.« James grinste schief. »Kein Problem, Evans. Ich helfe meinen Freunden immer gerne.«
Sie seufzte wieder. »Wir sind keine Freunde, James.«
»Na hör mal!« Er verdrehte die Augen. »Natürlich sind wir Freunde, wir haben so viel durchgestanden und…«
»Nein. Wir sind keine Freunde und wir könnten niemals Freunde sein. Weil du niemals nur Freundschaft für mich empfinden würdest. Oder? Sei ehrlich, James.«
Lily merkte, dass er ihr schon widersprechen wollte, doch dann ließ er es doch bleiben. Seine Augen blitzten frustriert auf und wieder strich er sich durch die Haare. »Jaah, aber… Aber wenn du mir eine Chance geben würdest, müsste ich vielleicht nie nur Freundschaft für dich empfinden. Geh mit mir aus, nur ein Mal, Lily und ich werde dich davon überzeugen, dass…«
»Nein.«, sagte sie scharf. »Nein, ich werde nie zu deinen Eroberungen gehören, James. Ich will nicht eine von vielen sein.«
»Das wärst du nie!« Er packte ihre Schultern. »Es drehte sich doch immer schon alles nur um dich! Ich…«
»Hör auf.« Lily schloss die Augen. »Es ist doch auch so schon schwer genug.«
»Dann lass es doch einfach zu, Evans!« James hob ihr Kinn an, doch sie öffnete die Augen nicht, um ihn anzusehen. »Wenn es dir so schwer fällt, dann lass es doch einfach zu.«
Nur langsam öffnete Lily die Augen. »Ich stehe in deiner Schuld.«, murmelte sie und James ließ ihr Kinn los. »Aber ich gehe nicht mit dir aus.«
»Ich will auch nicht, dass du mit mir ausgehst, nur weil…«
»Du darfst mich küssen.«
James riss die Augen auf und erstarrte. Einen Moment lang glaubte er, seine Ohren würden ihm einen Streich spielen, doch Lily wiederholte ihre Aussage noch einmal und James’ Herzschlag erhöhte sich mit einem Mal um ein Vielfaches.
»Das ist es doch, was du willst, oder?«, sagte sie und sah ihm fest in die Augen. James wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Das ganze kam jetzt ein bisschen plötzlich und war überhaupt nicht lilylike. »Du warst so gut zu mir… Diesen Wunsch kann ich dir nicht verweigern.« Damit schloss sie die Augen, stellte sich auf die Zehenspitzen und spitzte die Lippen.
James stand noch immer da wie eine Statue und starrte auf das wunderschöne Mädchen hinunter, das ihn zu einem Kuss einlud. Ein Kuss mit Lily Evans. Wie oft hatte er sich nach ihr verzehrt und wie oft war in Gedanken den einen Kuss, den sie ihm schon einmal gegeben hatte wieder und wieder durchgegangen, um sich an diesen Schönsten aller Momente zu erinnern? Und jetzt sollte es wieder so weit sein.
Er hatte schon die Hände an ihre Hüften gelegt, als sich eine andere Stimme in seinem Kopf meldete: Wenn du sie jetzt küsst, seid ihr quitt.
Ein faires Angebot, dachte James und beugte sich zu ihr herunter.
Sie liebt dich nicht.
Umso rarer sind diese Gelegenheiten, dachte James und legte den Kopf schräg. Ihre Lippen waren noch immer gespitzt und sahen so wunderbar einladend aus. Dieses Mal wollte er nicht nur ihre weichen Lippen spüren, er wollte Lily schmecken, er wollte seine Hände in ihrem Haar vergraben, er wollte…
Du darfst Lilys Zustand nicht ausnutzen!
James hielt inne. Remus’ Stimme hallte in seinem Kopf und er öffnete die Augen. Lily stand noch immer bewegungslos da und wartete auf den Kuss. Aber sie war verletzt, verwirrt… Das da war nur ein Teil der Lily Evans, die er liebte. Und er wollte die ganze Lily küssen.
Kurzentschlossen packte James Lily an der Hüfte und hob sie in die Luft. Erschrocken schrie sie und riss die Augen auf. James lachte über ihr überraschtes Gesicht und drehte sie und sich selbst im Kreis.
»Du bist ja federleicht!«, lachte er. »Wie ein Engel!«
Vor Überraschung wusste Lily gar nicht, was sie sagen sollte. Doch dann sah sie den Boden, neben James’ Kopf, so weit weg, nur seine Finger, die sie hielten und dann drehte sich auch noch alles so schnell…
»Lass mich runter!«, rief sie atemlos und strampelte mit den Beinen. James ließ sie sofort runter, doch Lily kam nicht richtig zum Stehen. Sie stürzte auf James, brachte ihn zum Taumeln und dann fielen sie auch schon in die nasse Wiese. James hielt Lily fest und dann drehte sich wieder alles, als sie den Abhang hinunterrollten. Lilys Kopf wurde an James’ Hals gedrückt, sein Körper drückte schwer auf ihren, wenn er über sie hinweg rollte. Alles drehte sich und die Welt schien aus einem schwarz-grau-grünen Strudel zu bestehen. Sie schrie.
Und dann hörte sie James’ Lachen. Er lachte laut in ihr Ohr, seine Hände drückten sich in ihren Rücken. Der vom Regen aufgeweichte Boden gab unter ihrem Gewicht nach und sie rutschten und rollten immer weiter den Hang hinunter.
Da begann auch Lily zu lachen.
Irgendwann ebbte ihr Schwung ab und sie rollten immer langsamer, bis James schließlich auf ihr liegen blieb. Sie lachten noch immer, James zog einen Arm unter ihrem Rücken hervor und stützte sich darauf ab. Sein Gesicht war knapp über ihrem, seine Brille und sein Gesicht waren voller Dreck und Lily lachte noch lauter. Ihr Kopf war völlig leer von jeglichem Gedanken. Sie lachte und fühlte sich plötzlich frei.
Lily dachte nicht, als sie ihre Hand in James’ Haar vergrub und die andere um seinen Rücken schlang. Sie spürte seine Hand in ihrem Rücken und seinen schweren Körper auf ihrem. Er schob seine Brille auf die Stirn, damit er wieder einigermaßen was sehen konnte, noch immer mit seinem Lachen im Gesicht.
»Wenn du dich sehen könntest!«, kicherte er. »Ich glaube, so dreckig warst du noch nie!«
»Na, schau erstmal in den Spiegel!«, lachte Lily, griff mit einer Hand in den Matsch und klatschte sie James gleich darauf ins Gesicht.
»Hey!«, rief er und versuchte jetzt, auch seine andere Hand unter ihr hervor zu bekommen, um sich zu wehren. »Das bekommst du zurück, Evans!« Er grinste und drückte ihr seine Hand an den Hals. Sie klatschten sich noch eine ganze Weile gegenseitig Dreck ins Gesicht, Lily malte James sogar eine Kriegsbemalung auf die Wange. Bestimmt hörte man ihr Lachen und Rufen bis hinunter ins Dorf.
»Gemein!«, beschwerte sich James mit einem Grinsen, als Lily ihm Matsch in den Nacken klatschte. Sie kicherte diabolisch und wuschelte ihm mit der Hand voller Dreck durchs Haar. »Böses Mädchen!«
»Bestraf mich!«, forderte Lily grinsend. Ein beflügelndes Gefühl hatte sich in ihr breit gemacht, strömte durch ihren Körper und verhinderte, dass sie einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie sah nur noch diese haselnussbraunen Augen, aus denen diese Zufriedenheit und Lebensfreude strahlte, die sie selbst fühlen wollte. Entschlossen zog sie James an sich und sie beide wussten, was jetzt passieren würde. Sie würden sich küssen, den anderen fest an sich drücken, den Atem des anderen spüren und den Rest der Welt um sich herum vergessen.
In diesem Moment setzte der Regen wieder ein. Ein kalter Tropfen traf James auf den Kopf und er hielt für den Bruchteil einer Sekunde auf, nur zu fühlen.
Und in jenem winzigen Augenblick meldete sich wieder Remus’ Stimme.
Du darfst ihren Zustand nicht ausnutzen!
James hielt inne, so nah über Lilys Lippen, über ihrem Gesicht, dass er jede einzelne ihrer Wimpern erkennen konnte. James wusste, was er wollte, aber war es auch das Richtige? In seinem Kopf entbrannte ein heftiger Kampf, der keine Sekunde später entschieden war.
»Nein.«, flüsterte er zu sich selbst, um sich in seiner Entscheidung zu bestärken und seinen Körper Einhalt zu gebieten.
»Was ist?« Lily öffnete die Augen, diese wunderschönen grünen Augen und brachte James’ Entscheidung wieder ins Wackeln. Schnell richtete er sich auf, um der Versuchung zu entgehen.
»Wir äh… Wir sollten gehen.«, sagte er, konnte den Blick aber nicht von Lily abwenden. Was zum Henker tat er da? War er jetzt völlig durchgeknallt?
»Was? Aber…« Sie runzelte die Stirn und setzte ich ebenfalls auf. Jetzt war sie wieder nah, viel zu nah und ihr Mund schien ihm erneut so einladend.
»Ja.« James sprang auf. »Gehen wir.«
Es brauchte einen kurzen Moment, bis Lily verstand, dann traf sie die Erkenntnis jedoch mit voller Wucht.
Er wollte sie nicht küssen.
Begehrte er sie nicht? Hatte er jetzt, wo sie seinem Drängen nachgab bereits sein Interesse verloren? Fühlte er sich in seinem James-Potter-kriegt-sie-alle-Gehabte schon bestätigt?
Wütend sprang nun auch Lily auf. Was fiel diesem Möchtegern-Frauenheld ein, sie zurückzustoßen? Sie machte die Regeln in diesem Spiel! Was fiel ihm ein, sie zu brechen?
Lily rannte förmlich die Wiese hinauf, ohne auf James zu achten, der versuchte, ihr hinterher zu kommen. Mit einem Mal fühlte sie sich in der Zeit zurückversetzt. Das Gefühl vom Abschiedsball der Franzosen setzte sich wieder ein, als Andrew Howe sie sitzen gelassen hatte, nur dieses Mal war es um einiges schlimmer. Und dieses Mal würde sie nicht mit ihrer Mutter ein paar Wochen später darüber lachen können.
Lily rannte zurück zum Potterhaus. Sie war froh, dass es regnete, so konnte niemand ihre Tränen von den Regentropfen unterscheiden. Sie stürzte ins Haus und stürmte in ihr Zimmer, ohne die matschigen Schuhe oder Umhang auszuziehen. Sie schloss die Tür hinter sich und belegte sie mit einem Zauberspruch, damit James nicht reinkommen konnte. James, dieser Vollidiot, der sich weigerte, sie zu küssen. Dieser Mistkerl!
Erst einige Minuten, nachdem sie sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert hatte, klopfte James an die Tür. Seine Stimme klang atemlos, sie hatte ihn wohl ganz schön abgehängt. »Lily? Alles in Ordnung?«, rief er und sie spielte mit dem Gedanken, die Tür aufzureißen und ihm einen schönen Fluch auf den Hals zu hexen. Aber da meldete sich plötzlich ein unbekannter Schmerz in ihrer Brust, der sie zusammensacken ließ.
»Lächerlich.«, flüsterte Lily sich selbst zu und versuchte so den Schmerz verschwinden zu lassen. »Es ist nur Potter! Du führst dich auf, als wärst du…«
»Lily?« James’ Stimme klang so besorgt.
Oh, er war ja so gut im Schauspielern! Er hatte sogar ihr vormachen können, er wäre ein liebenswürdiger Kerl! Dieser Mistkerl war wirklich mit allen Wassern gewaschen!
»Verschwinde, Potter!«, rief sie mit fester Stimme und das Klopfen verstummte tatsächlich.
Verwirrt fuhr James sich durchs Haar. Seit wann nannte Lily ihn wieder Potter? Und so kalt war ihre Stimme auch schon lange nicht mehr gewesen. Er schluckte und wusste, dass es falsch gewesen war, sie zurückzustoßen.
Dinge, die dir jetzt falsch vorkommen, erweisen sich manchmal später als goldrichtig, hatte sein Großvater ihm einmal gesagt. Auch Umwege führen zum Ziel und meistens gibt es auf ihnen viel mehr zu sehen und zu lernen, als auf dem direkten Weg.
James hoffte nur, dass es dieses Mal so sein würde, doch so ganz glaubte er nicht daran. Bei Lily Evans hat man nur eine Chance. Und er hatte seine gerade eben vertan.

Es wunderte James am Abend kaum, als Lily ins Wohnzimmer kam und seinen Eltern verkündete, dass sie noch heute nach Hogwarts zurückkehren würde.
»Ich kann es mir nicht leisten, noch mehr Unterricht zu versäumen.«, sagte sie. »Und ihre Gastfreundschaft kann ich auch nicht länger strapazieren.«
»So ein Unsinn.«, winkte James’ Mutter ab und kam auf Lily zu. »Du bist hier immer herzlich willkommen.«
»Das ist nett, aber… Ich muss jetzt nach vorne blicken, oder?«
»Bist du denn schon bereit dafür?«, fragte Miranda und nahm Lilys Hände. »Vielleicht wäre es klüger, wenn du noch zwei Tage bleiben würdest… Es war Wochenende, da habt ihr doch keinen Unterricht und…«
»Nein, ich möchte pünktlich zur neuen Woche wieder mit dem Unterricht beginnen.«, meinte Lily bestimmt. »Es wird schon gehen.« Es muss.
Miranda schien noch immer zu zweifeln, doch James’ Vater stand nun ebenfalls vom Sofa auf und legte seiner Frau die Hand auf die Schulter. »Es ist deine Entscheidung«, sagte er. »Aber vergiss es nicht: du bist immer herzlich willkommen.«
»Danke.«, murmelte sie und verschwand wieder in ihrem Zimmer, um zu packen. James seufzte und machte sich ebenfalls an die Arbeit. Wenn Lily abreiste, musste er natürlich mit ihr gehen.
Professor Dumbledore war nicht in seinem Büro, als sie aus seinem Kamin stiegen. »Er ist wohl gerade beim Abendessen.«, murmelte James und Lily machte sich nicht einmal die Mühe zu antworten. Sie stieg die Treppen hinunter und schlug den Weg zu den Schulsprecherräumen ein.
»Jetzt müssen wir uns wieder Binns Gerede anhören. Ich schlafe schon bei dem Gedanken daran ein.«, sagte James und lief Lily nach. Sie reagierte nicht. »Und Zaubertränke… Slughorn schmeißt bestimmt eine Party, weil seine Lieblingsschülerin wieder da ist.«, redete er weiter, doch so sehr er sich auch bemühte, Lily behandelte ihn wie Luft. Sie verschwand sofort in ihrem Zimmer und James hatte keine Chance ihr zu folgen. Frustriert kickte er gegen sein Himmelbett und hielt sich keine Sekunde später den schmerzenden Fuß. Er hörte, wie Lily ihr Zimmer verließ und folgte ihr schnell.
»Lily!«, rief er und hastete ihr nach. »Lily, jetzt warte doch mal! Was ist denn überhaupt los?«
Sie ignorierte ihn weiterhin und als er sie an der Schulter packte, riss sie sich einfach los und lief unbeirrt weiter. Sie lief zum Gryffindorturm. James seufzte.
Nur wenige Schüler waren im Gemeinschaftsraum, die meisten waren noch beim Essen. Lily setzte sich auf das Sofa vor dem Kamin und verschränkte die Arme vor der Brust. James ließ sich zwar neben sie fallen, doch ihm war klar, dass er heute nichts mehr bei ihr bewirken konnte. Sie war einfach zu stur. Aber wie konnte er die Sache noch retten? Vielleicht würde sich ja alles von selbst lösen, aber daran glaubte er nicht so recht. Vielleicht brauchte Lily einfach Zeit, bis ihre Wut verraucht war und dann konnte er von Neuem versuchen… Was versuchen? Sie zu einem Date zu überreden? Sie würde nie ›ja‹ sagen.
»Das ist doch aussichtslos.«, knurrte er vor sich hin und schloss die Augen. »Ich war so nah dran!«
Lily zuckte nicht mit einer Wimper.
Sie sah erst vom Kaminfeuer auf, als Miriam schreiend auf sie zugesprungen kam. »Lily! Da bist du ja wieder!« Stürmisch umarmte sie ihre Freundin und ein leichtes Lächeln schlich sich sogar auf ihre Lippen. »Ich dachte schon, Potter lässt dich gar nicht mehr gehen!«
Auch Emily umarmte ihre Freundin. James merkte, dass er jetzt ziemlich überflüssig war und stand auf. Seine Freunde kamen durch das Portraitloch und Sirius grinste von einem Ohr zum anderen, als er seinen Freund sah.
»Endlich bist du wieder da! Wilkes, dieser Bastard, hat Remus in Verteidigung gegen die dunklen Künste…«, redete Sirius drauf los, doch Remus unterbrach ihn schnell.
»Wie geht es Lily?«, fragte er und warf einen Blick zu den drei Mädchen rüber, die sich noch immer in den Armen lagen.
»Keine Ahnung.«, seufzte James und fuhr sich frustriert durchs Haar.
»Wie meinst du das? Ihr wart doch die ganze Woche zusammen!«, meinte Peter überrascht.
»Sie redet nicht mehr mit mir.« James konnte den bekümmerten Unterton nicht unterdrücken.
Remus hob die Augenbrauen, »Was hast du angestellt?«
James nahm seine Brille ab und putzt sie am Saum seines Umhangs. »Ich habe versucht, das Richtige zu tun.« Er warf einen Blick zu Lily, die sich fahrig über die Augen fuhr. »Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben auf dich gehört.«

____________________________________________
Danke schön für eure Kommis!!!
Freue mich immer wieder riesig, wenn sich jemand die Mühe macht, einen zu schreiben! =)

Zum letzten Kap:
Ihr habt recht, Petunia ist echt...
Ich mag sie nicht. Merkt man das arg? ^^

Viele Grüße!
Jojoi


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Robert Pattinson ist die Rolle Cedrics praktisch auf den Leib geschrieben; er ist ein typischer Engländer mit dem attraktiven, gut geschnittenen Gesicht eines Privatschulzöglings.
Mike Newell