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Fanfiction

James Potter jr. und das Monsternest - Lucys Geständnis

von HufflepuffsUrenkel

Lucy rührte sich am Montagnachmittag, wünschte James noch frohe Ostern und fragte ihn, ob er am nächsten Tag um halb zwei Zeit hätte, zum Tropfenden Kessel zu kommen.
James nutzte den Vormittag, um einen Aufsatz für Zaubertränke fertig zu schreiben. Wider Erwarten war er schon um elf fertig und langweilte sich die zwei Stunden, die ihm noch blieben. Albus und Lily waren unterwegs, die Eltern mussten arbeiten.
James setzte sich in den Garten, doch dort wurde ihm bald langweilig. Er ging aus dem Haus, sperrte das MuggeltĂĽrschloss zu und stapfte einige Zeit ziellos durch London-Camden. Gegen eins genehmigte er sich einen Burger, ehe er zum Tropfenden Kessel ging, wo er immer noch eine Viertelstunde zu frĂĽh ankam.
Eine ältere Dame erkannte ihn und versuchte, ihn genauestens über seine Eltern auszufragen. James, der den Status des Prominentenkindes hasste, setzte sich demonstrativ an einen anderen Tisch, was die Dame nicht hinderte, weiterzusprechen. Er ignorierte sie und vertiefte sich in die neueste Ausgabe von „Rennbesen im Test“. Schließlich wollte er Lucy auch selbst ein bisschen beraten können und nicht ganz auf Onkel Ron angewiesen sein.

Lucy erschien um etwa zehn Minuten zu spät. Sie war sommerlich angezogen, mit einem ärmellosen Top, einem kurzen Jeansrock und Sandaletten mit halbhohen Absätzen, sodass sie im Stehen ein oder zwei Zentimeter größer war als James. Sie trug einen Cellokasten, in dem sich wohl ihr Besen befand.
Lucy entschuldigte sich für die Verspätung. James nahm ihr den Kasten ab und sie gingen in den Hof, berührten die Mauer an der verzauberten Stelle und traten in die Winkelgasse.
Lucy musste zuerst zu Gringotts, da sie fürchtete, nicht mehr genügend Zaubergeld für einen neuen Besen bei sich zu haben. James sah nicht, wie viel Geld sie wechselte, aber es musste ein größerer Betrag sein, denn der Kobold zählte ihr eine ganze Reihe goldener Galleonen, vor.
„Ich glaube, damit könntest du dir sogar den neuen Feuerblitz leisten“, meinte James. „Aber sehen wir einmal, was sie zu deinem alten Besen sagen.“
„Hast du deinen Onkel gefragt, ob sie ihn nehmen?“
„Ehrlich gesagt, ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen. Aber ich habe etwas Interessantes gelesen: Golden Bird bietet jetzt ziemlich günstig eine Nachrüstung an. Ob die was taugt, weiß ich nicht – aber Onkel Ron wird es dir gleich sagen können. Wir sind da.“

„Hallo James – hallo... Willst du mir deine Freundin nicht vorstellen?“, begrüßte Ronald Weasley sein Taufkind.
„Mein Name ist Lucy Stewart“, stellte Lucy sich förmlich vor, während sie ihren Besen herausholte.
„Und sie ist eine Freundin, aber nicht meine Freundin“, ergänzte James.
„Schon gut. Also: Worum geht es?“
„Ich möchte mir einen neuen Besen kaufen und Sie fragen, ob Sie den alten in Zahlung nehmen könnten.“
James’ Taufpate nahm Lucys Besen in die Hand und betrachtete ihn genau. „Eigentlich sieht der Besen ziemlich neu aus. Du gehörst zu den Golden-Bird-Opfern, hab ich Recht?“
Lucy nickte.
„Tja, Golden Bird bietet zwar für Privatkunden ziemlich günstig zusätzliche Zauber an und was ich bisher gelesen und gehört habe, auch die richtigen –Händler, die jetzt gebrauchte Besen nehmen, müssen aber den Normalpreis zahlen, wenn sie nachrüsten wollen. Wenn ich deinen Besen gewinnbringend verkaufen will, kann ich dir höchstens fünf oder sechs Galleonen dafür geben.“
Lucy wurde blass im Gesicht. James wusste, dass Golden Bird noch vor einem Jahr die einfachsten Schulbesen fĂĽr ĂĽber 20 Galleonen verkauft hatte.
„Du musst den Besen natürlich nicht mir verkaufen – aber ich sag dir gleich: niemand, der eine Ahnung hat, gibt dir mehr dafür. Ich rate dir, den Besen nachrüsten zu lassen.“
„Ich kann mir schon einen neuen leisten“, sagte Lucy, bei weitem nicht mehr so selbstsicher wie am Anfang.
„Das musst du entscheiden – und deine Eltern oder wer sonst zahlt. Klar, ich mach mit einem Neuen mehr Geschäft als mit Nachrüsten, also ich wäre froh, wenn du mir einen neuen abkaufen würdest. Ich meine es dir gut. – Aber zuerst einmal: Was willst du mit dem Besen machen? Spielst du Quidditch?“
„Nicht in der Mannschaft, leider.“
„Kann ja noch kommen. Welche Position würdest du wollen?“
„Hmm – also beim letzten Mal habe ich mich als Jägerin beworben; für Sucherin bin ich, glaube ich, nicht gut genug.“
„Ein Sucher muss nicht besser sein als ein Jäger – er muss eben andere Dinge können. Kannst du gut werfen und fangen?“
„Ich glaub’ schon.“
„Gut. Testen wir einmal!“ Er öffnete eine Hintertür. „Du kannst zuerst einmal mit deinem Besen üben oder auch mit einem anderen. Für Jäger wäre zum Beispiel der neue Comet 200 etwas.“
„Der Nimbus 2020, wie ihn James hat...“
„ist ein klassischer Sucherbesen“, unterbrach er Lucy. „Klar kann man damit Jäger spielen, aber nur ein sehr geübter Jäger kann einen scharfen Quaffel fangen, ohne dabei zurückgeworfen zu werden. Es gibt viele gute Mannschaften, deren Sucher Nimbus 2020 fliegen, aber die Jäger spielen bei keiner Profimannschaft damit. Für Hüter hat Nimbus auch gute Besen, aber das interessiert jetzt weniger. Du kannst aber auch gern einen Nimbus 2020 versuchen. Hier!“ Er drückte ihr einen Besen in die Hand. „James, du nimmst einen anderen Besen und einen Quaffel. Ich brauche dich als Helfer.“
Lucy durfte mehrere Besen ausprobieren und Ronald Weasley lieĂź sie mit jedem davon beschleunigen und scharf rechts und links abbiegen. AuĂźerdem musste James ihr immer wieder den Quaffel zuwerfen oder versuchen, ihn an ihr vorbeizuwerfen und Lucy ihrerseits dasselbe bei ihm versuchen.

„Also: Sucherin bist du wirklich keine“, stellte James’ Onkel fest. „Sorry, aber du reagierst zu langsam. Selbst mit einem Besen, der sehr gut beschleunigt, würde das nichts. Aber als Jägerin bist du nicht schlecht, das heißt du schätzt dich richtig ein. Dein Problem ist nur, dass du dich zu leicht zurücktreiben lässt, wenn du einen scharfen Ball fangen musst. Du brauchst also einen Besen, der genau das verhindert. Und dafür ist der neue Golden Bird oder der Golden Bird mit Stabilitätszauber genau so gut wie der Comet 200 – zumindest für Schulniveau. Und eine Diana Lurch oder Monica Ascabei wirst du auch mit einem Comet 200 nicht.“
Lucy, der die Namen nichts sagten, antwortete nicht gleich. Für sie fragte James: „Was ist dann der Unterschied zwischen dem neuen Golden Bird und dem Stabilitätszauber – oder auch dem Comet 200 und dem Golden Bird?“
„Der neue Golden Bird ist schneller – Spitzengeschwindigkeit über 95 magische Meilen, das sind 214 Muggelmeilen pro Stunde. Sie schreiben zwar, dass das alte Modell durch den Stabilitätszauber nicht langsamer wird, aber das glaub’ ich nicht ganz. Ich schätze, dass dein Besen, Lucy, danach noch 83 oder 84 magische Meilen in der Stunde machen würde. Das sind 187 bis 190 Muggelmeilen. Damit hättest du wahrscheinlich immer noch auf Langstrecke einen der schnellsten Besen in Hogwarts – und auch einen der bequemsten. Comet beschleunigt allerdings viel schneller, null auf fünfzig in 7,9 Sekunden. Golden Bird braucht fast zehn. – Gut, es gibt drei Möglichkeiten: Du kannst deinen alten Besen nachrüsten lassen. Das kostet alles in allem höchstens drei Galleonen. Du kannst den alten Besen in Zahlung geben. Wenn ich Glück habe, kann ich für einen neuen Golden Bird einen Rabatt aushandeln und du müsstest mit 28 bis 30 rechnen, zusätzlich zu deinem alten Besen. Oder du kannst den Comet 200 kaufen. Da gibt es aber keinen Rabatt, wenn du mir einen alten Golden Bird verkaufst. Das heißt, ohne Extras 38 Galleonen und 11 Sickel, wenn ich dir für den alten Besen fünf gebe, kannst du dir’s ausrechnen. Wenn du längere Strecken fliegen willst, solltest du bei Comet-Besen außerdem einen zusätzlichen Zauber machen lassen, der die Sitzposition weicher macht – der käme noch einmal auf knapp zwei Galleonen. Die Bremszauber sind meiner Meinung nach bei allen gleich gut.“
„Sie meinen also, ein neuer Besen bringt’s nicht für mich.“
„Das musst jetzt du wissen. Ich habe dir gesagt, was welcher Besen bringt, entscheiden musst du. Du kannst auch gern noch einmal mit James darüber reden, wenn du willst. Ich weiß natürlich nicht, was in eurem Jahrgang gerade in ist.“
„Wenn es dir darum geht, als Jägerin gut zu sein, hat er Recht“, bestätigte James. „Sucherin kannst du mit einem Golden Bird schlecht spielen.“
Lucy überlegte. „Aber auf Langstrecken schnell und stabil fliegen zu können, hat auch was – also, bis wann können Sie diesen Nachrüstungszauber machen?“
„Wenn es gut geht, kann ich heute Abend schon fertig sein. Ansonsten bis morgen.“
Lucy überließ ihm ihren Besen und ging mit James aus dem Geschäft.

„Er ist manchmal ein bisschen direkt, aber er meint’s gut“, entschuldigte James seinen Onkel. „Sorry, wenn er dich beleidigt hat, von wegen eine Diana Lurch wirst du nie.“
„Hat er nicht. Ich war bloß überrascht. Der, bei dem ich den Besen gekauft habe, hat uns drei oder vier gezeigt und gesagt, wie toll sie beschleunigen und noch ein paar Sachen, die ich nicht verstanden habe – und da hab ich nicht erwartet, dass dein Onkel mich gleich ein komplettes Quidditchtraining machen lässt. Ich glaube, ich muss noch einiges lernen.“
„Bevor man dreißig Galleonen in die Hand nimmt, sollte man auf jeden Fall aufpassen“, meinte James.
Lucy griff in ihren Geldbeutel. „Und jetzt hab ich einen Haufen Zauberergeld übrig und weiß nicht, was ich damit anfangen soll – egal, auf jeden Fall habe ich Lust auf ein Eis.“
„Ich auch!“ Gemeinsam gingen sie zu Florean Fortescue und bestellten sich große Eisbecher.
Während sie das Eis löffelten, wollte James wissen, warum Lucy und Kevin bestraft worden waren.

Lucy seufzte: „Das wird eine lange Geschichte. Du weißt ja, dass meine Eltern mit Zauberertinte geschriebene Drohbriefe bekommen haben und dass wir den Verdacht hatten – genauer gesagt, dass Rosie ihn hatte – dass bei uns Dementoren aktiv waren.
Tja, wie und wo genau, haben Kevin und ich in den Weihnachtsferien mehr zufällig herausgefunden – meine Eltern haben im Herbst im Keller eine Sauna eingerichtet, und drunter geht es in ein Netz von Geheimgängen. Dorthin sind wir runtergestiegen. Und dort sind plötzlich Dementoren aufgetaucht. Ich habe gerade noch rechtzeitig den Zauberstab in der Hand gehabt. Trotzdem – ich habe mich plötzlich erinnert, wie sie mich in unserem ersten Jahr in der Luft herumgewirbelt haben – und Kevin mit dabei. Und er hat plötzlich nach seiner Mutter geschrieen. Irgendwie hab ich einen Patronus zusammenbekommen...“
James starrte sie ungläubig an. „Du hast es echt geschafft? Es heißt, kaum jemand schafft auf Anhieb im Ernstfall einen Patronus. Auch mein Vater hat, hat er erzählt, es nicht gleich geschafft.“
Lucy zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es selbst nicht. Jedenfalls habe ich es geschafft, Kevin schweben zu lassen und ihn irgendwie in mein Zimmer gebracht. Dort hab ich dann versucht, meine Eltern zu erwischen oder Marie und die kam – und als sie Kevin liegen gesehen hat, hat sie ihm einen Tee gemacht und ein paar Plätzchen und er ist wieder hochgekommen.
Tja, aber obwohl ich gut davongekommen bin, hab ich ewig daran denken müssen und bin es nicht losgeworden – dass Kevin dabei war, als die Slytherins mich gequält haben und dass er nach seiner Mutter geschrieen hat und wie die sich aufgeführt hat – Brad, also unser Geist, hat mir erst später erzählt, dass diese Zicke nicht wirklich seine Mutter ist. Und Brad hat uns auch gesagt, wir sollen die Auroren verständigen – aber die haben nicht alles gefunden; hat auch dein Vater später erzählt. Deshalb hatte ich dauernd Angst – ich meine, wenn du einmal Dementoren gesehen hast“ – Sie verzog das Gesicht – „dann verstehst du das.“
„Ich glaub es dir. – Was hat mein Vater euch eigentlich erzählt, was er glaubt? Albus und mir hat er nur geschrieben, dass Dementoren entkommen sind?“
„Er hat gesagt, dass es sein kann, dass es noch andere Ausgänge gibt und dass die Dementoren, die er gefunden hat, nicht alles sind, was man dort finden kann. Was genau dort sonst sein könnte, wusste er wohl selbst nicht.“
„Rosie hat gemeint – und sie hat wohl auch Recht – dass es wenig Sinn macht, Dementoren in einem Labyrinth zu züchten, wo sie keine Opfer bekommen. Und wenn massenhaft Menschen entführt worden wären, hätte das wohl nicht nur mein Vater, sondern auch der Tagesprophet mitbekommen. Dort stand aber nichts. Und bei euch ist ja seit Herbst auch nichts mehr passiert“, stellte James mehr fest als er fragte.
„Das stimmt. – Jedenfalls habe ich befürchtet, dass es noch andere Ausgänge auf unser Grundstück gibt. Und ich wollte Kevin überreden, dass wir gemeinsam danach suchen – ich habe zufällig was gelesen, wie man Geheimgänge sichtbar machen kann. Kevin hat gemeint, das bringt nichts; deshalb haben wir uns auch gestritten. Dann bin ich in der einen Nacht allein los – Okay, war eine Dummheit von mir. Er ist mir hinterher.“
„Wie bist du von Hogwarts aus in euer Haus gekommen?“
„Ich hab meine Eltern letzten Sommer überredet, dass sie den Kamin in meinem Zimmer ans Flohpulvernetzwerk anschließen lassen. Das ist einiger Papierkrieg und als Minderjährige darf ich den Antrag nicht stellen. Ich wollte mich mit in den Ferien mit Fio treffen können; die wohnt in Yorkshire, das ist ewig weit mit Besen. Und mit Flohpulver bin ich auch von Hogwarts nach Hause gereist. Kevin konnte mir nach, weil er es gewusst hat – ich hab es ihm in den Weihnachtsferien erzählt.“
„Und dann?“
„Als er plötzlich aufgetaucht ist, hab ich ihm gesagt, er soll wieder nach Hogwarts. Er hat sich aber geweigert. Dann sind wir runter in den Keller und haben geschaut, ob es noch versteckte Zugänge gibt. Das haben die Auroren allerdings mitbekommen. Plötzlich waren sie da, haben uns versteinert und nach Hogwarts zurückgebracht. Longbottom war natürlich stinksauer, dass wir in der Nacht weg sind. – Okay, war ne saudumme Aktion, das.“
„Hätte ich aber vielleicht genau so gemacht. Manchmal sieht man Dinge, die jemand anderer übersieht – auch ein Auror. – Etwas anderes: Dein Vater hat gestern meinen Vater angerufen. Hast du eine Ahnung, warum?“
„Er hat irgend etwas erzählt. Die Handwerker haben beim Renovieren – es ist lange noch nicht alles fertig – eine alte Tafel gefunden, auf der Namen von früheren Besitzern standen. Dein Vater wollte ja wissen, ob das Haus einmal einem Zauberer gehört haben kann.“

Lucy wollte außerdem Näheres über Rosies Verdacht wissen. James erzählte so schonend wie möglich von den Harpyien und schloss mit „Die beiden Geschichten müssen natürlich nichts miteinander zu tun haben..“
„Oh Mann, mach mir Angst! Wenn sich solche Viecher dort herumtreiben würden, das wäre noch viel schlimmer.“
„Wie gesagt, Rosie kann absolut daneben liegen. Aber ich glaube schon, dass die Dementoren nicht alles sind, was es dort gibt oder gegeben hat – und ich bin mir absolut sicher, dass mein Vater das Gleiche denkt. Er hat allerdings auch gesagt, dass er nicht glaubt, dass die Schwarzmagier, die dieses Tunnelsystem angelegt haben, noch einmal über euer Haus hinein oder heraus gehen. Wenn sie es doch tun, erwischt er sie vermutlich.“

James versuchte, sie auf angenehmere Gesprächsthemen zu bringen, doch er merkte, dass die Sache Lucy keine Ruhe ließ. Nach einiger Zeit merkte er, wie sie immer wieder auf die Uhr schaute.
„Falls du Kevin oder sonst wen noch treffen willst, musst du es bloß sagen.“
„Ich geh nicht mehr mit Kevin, falls es dich interessiert. Nö, ich wollte schauen, wie lange es noch bis fünf Uhr ist. Papa hat gesagt, dass er zum Tee kurz im Hotel vorbeischauen kann. Und vorher wollte ich noch ein bisschen was kaufen.“
Es war nach halb vier. James wunderte sich selbst, wie lange sie sich bei Florean aufgehalten hatten. Sie zahlten und Lucy bot James an, mitzukommen. „Oder musst du zum Tee daheim sein. Ich würde dich gerne ein paar Sachen fragen – und mein Vater auch.“
James schüttelte den Kopf und folgte Lucy. Er hatte schon mit einer längeren Shoppingtour gerechnet, doch Lucy kaufte nur noch einen Nagellack, den sie nach Wunsch verfärben und sogar Bilder auf ihren Nägeln erzeugen konnte, und einige andere Schminkutensilien.

Noch von der Winkelgasse aus rief sie ein Taxi, das auch prompt vor dem Eingang zum Tropfenden Kessel stand, als sie hinausgingen. James hoffte, dass der Fahrer nicht zu genau geschaut hatte, woher sie kamen.
Das Taxi brachte sie zu einem luxuriösen Hotel. Viele der Männer, die in der Lobby saßen, trugen Anzüge und Krawatten, die Frauen steckten in eleganten Kostümen. James erschrak ein bisschen: Er trug zwar Muggelkleidung, jedoch keineswegs angemessene für ein solches Ambiente.
James folgte Lucy zum Aufzug und in ihr Zimmer. Sie verkündete, sie wolle sich noch duschen, umziehen und schminken. Sie schaltete ihr Laptop ein und bot ihm, nachdem sie kurz nach Mails geschaut hatte, an: „Kannst den ruhig verwenden, wenn du willst – aber lösch mir ja nichts!“
James stellte fest, dass das meiste, was unter „Eigene Dateien“ abgespeichert war, passwortgeschützt war. Lieh Lucy ihren Computer öfter her?
James informierte sich im Internet über die neuesten Gerüchte über Spielerkäufe und –verkäufe bei Arsenal, worüber er in Hogwarts wenig mitbekam. Anschließend las er die Spielregeln für ein neu erfundenes Internet-Rollenspiel. Es ging um eine Fantasiewelt, die natürlich nach ziemlich seltsamen Vorstellungen der Muggel gestaltet war. Dennoch schien es interessant zu sein. Sollte er am nächsten Tag zu Hause sein und genug Zeit haben, würde er mitspielen. Er meldete sich an und überlegte sich einen Charakter, während er sich im Zimmer umsah.
Es war geräumig und bequem, mit einem breiten Bett, einem Tisch mit Polsterstühlen, einem Schreibtisch, auf dem auch ein Fernseher stand und einer großen Schrankwand, doch fehlte irgendwie alles, was daran erinnerte, dass es bewohnt war. Lucy hatte ihre Sachen ordentlich aufgeräumt, bis auf ein paar Schuhe vor dem Bett, einen Haarreif auf der Kommode und ein paar Zeitschriften auf dem Tisch. Nichts sonst zeigte, ob hier ein Mann oder eine Frau, ein Mädchen oder ein Junge wohnte. Er fand es schade, dass man nicht einmal so einfache Zauber wie das Verändern einer langweiligen Tapete in einem Muggelhotel vornehmen durfte.

Endlich kam Lucy in einem hellblauen Kleid und perfekt geschminkt aus dem Bad. James folgte ihr aus dem Zimmer und ins Restaurant, wo sie schnell Dr. Stewart ausfindig machten, der noch in ein Gespräch vertieft war. Er begrüßte James und gab ihm einen Geldschein. „Dort vorn bekommst du ein Armband, das du tragen musst, damit du ans Büffet darfst. Holt euch schon einmal etwas zu essen, ich bin gleich bei euch.“
Das Büffet zum Tee kostete 23 Pfund, doch war es seinen Preis wert: Eine so große Auswahl an Kuchen, Gebäck, Broten und Aufstrichen hatte James noch nie gesehen, weder in Hogwarts noch bei Familienfesten.
Lucy und er bedienten sich reichlich und gingen zu dem Tisch, an dem bereits Dr. Stewart saß. Der hatte sich inzwischen von seinem Gesprächspartner verabschiedet. Er fragte Lucy, wie ihr Tag war und sie antwortete, dass sie „es“ habe reparieren lassen können. James verstand, dass es galt, magische Ausdrücke zu vermeiden, da er nicht wissen konnte, ob an den Nachbartischen mitgehört wurde.
„Es freut mich, dich wieder einmal zu treffen“, wandte Lucys Vater sich James zu. „Nun, Lucy wird dir wohl erzählt haben, dass ich in diesen Tagen mit deinem Vater sprechen möchte. Wir werden uns morgen Vormittag in seinem Büro treffen. Könntest du ihm inzwischen diesen Brief geben? Er enthält eine Liste mit früheren Hausbesitzern. Wir haben den Verdacht, dass einer der früheren Besitzer ein Zauberer war und auch für die – unerfreulichen Ereignisse – des letzten halben Jahres verantwortlich sein könnte.“
Ansonsten bestätigte Dr. Stewart, dass James’ Vater ihn beruhigt hatte, die Ausgänge, die auf das Anwesen der Stewarts führten, würden wohl kaum mehr benützt werden. Er wollte allerdings auch einiges über Hogwarts und James’ Familie wissen.
Kurz vor halb sechs verabschiedete er sich von Lucy und James: „Ich muss leider noch zu einer Besprechung, die sich ziehen kann. Lucy, ich hoffe, du hast noch genug Geld für das Abendessen – ansonsten müsstest du es mir gleich sagen – und euch wird nicht langweilig bis dahin. James, wenn du möchtest und deine Eltern es erlauben, bist du gerne morgen abend noch einmal eingeladen.“
James bedankte sich artig, wusste aber noch nicht, ob er überhaupt fragen würde. Obwohl er Lucy gerne noch einmal getroffen hätte, war ihm Lucys Vater und die ganze Hotelgesellschaft zu förmlich.

Da Lucy noch schwimmen gehen wollte und James weder seine Badesachen dabei hatte, noch Zeit genug, um nach Hause und wieder zurück ins Hotel zu fahren, gingen sie nur noch kurz auf ihr Zimmer. Lucy hatte festgestellt, dass ihr Vater eines der Hotelkuverts benutzt hatte und trotz Gewissensbissen konnten die beiden nicht widerstehen, den Brief zu öffnen, an der Rezeption kopieren zu lassen und das Original in eines der Kuverts in Lucys Zimmer zu stecken.
James gab das Original brav seinem Vater und schickte eine Nachricht an Rosie, dass er eine Kopie der Liste habe. Die bat in der Antwort darum, die Kopie am Donnerstag mitzunehmen, wenn sie wieder nach Hogwarts fahren würden. Sie schrieb außerdem: „Mama hat herausgefunden, dass es mehrere Ausgaben des Hrothgarsssanget gibt. Sie hat bei Flourish&Blotts alle bestellt, offenbar wissen die aber selbst nicht, wann sie die Bücher bekommen.“

Harry Potter hüllte sich am nächsten Tag über den genauen Verlauf seines Gesprächs mit Dr. William Stewart in Schweigen. Lucy rief gegen Mittag James an, ob er wieder zum Tee kommen wolle. „Diesmal ist Papa nicht dabei.“ Sie erzählte ihm, sie habe ihren Besen wieder bekommen und sei recht zufrieden. Sie fragte, ob James ein gutes öffentliches Bad kenne – ins Schwimmbad des Hotels dürften nur Gäste und dies werde auch genau kontrolliert. James nannte ihr eines und sie trafen sich dort gemeinsam mit Rosie, Albus und Jonas. Albus lästerte, ob Lucy und James nun ein Paar seien, doch James ignorierte seinen Bruder. Nach der Trennung von Cathleen hatte er wenig Lust, sich in eine neue Beziehung zu stürzen.

Als sie am Donnerstag wieder nach Hogwarts fuhren, berichtete Rosie, dass James’ Vater ihre Mutter eingeweiht habe. Die habe gemeint, zwei oder drei Namen aus der Liste der früheren Eigentümer des Schlösschens, in dem die Stewarts wohnten, kämen ihr bekannt vor. Sie habe gesagt, sie könne sich aber täuschen und wolle deshalb nicht sagen, welche. „Sie hat aber ihre Unterlagen für die „Geschichte der Schwarzen Magie“ zusammengesucht. Vielleicht findet sie ja noch etwas. Und vielleicht taucht dieser komische Hrothgarssanget ja wieder auf.“


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Wir mĂĽssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman ĂĽber ein Thema des vierten Harry-Potter-Films