Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Butterflies & Hurricanes - Was wollt ihr eigentlich alle von mir?

von shaly

Antworten auf eure Kommentare gibts wie immer, im Thread. Viel Spaß!


-George-


And if I only could,
Make a deal with God,
And get him to swap our places,
Be running up that road,
Be running up that hill
[Placebo – Running up that hill]


„George, warte!“
Verdammt. Fast hätte das unmögliche geklappt und sie wären unbeobachtet aus dem Fuchsbau erwischt. Aber nein, Ginny war ihnen nach gelaufen und hatte sie ein paar Meter vorm Gartentor eingeholt. Jetzt stand sie da, mit verschränkten Armen, einer in Falten gelegten Stirn und funkelnden Augen. Bei diesem Anblick bekam George sofort Gewissensbisse. In seinen Träumen nahm sein Gewissen in letzter Zeit abwechselnd die Gestalt von seiner Mutter und die seiner kleinen Schwester an.
„Was ist denn?“, fragte er durch zusammen gebissene Zähne.
„Wir haben dich seit Tagen nicht gesehen und jetzt haut ihr einfach wieder ab, ohne mit irgendjemandem zu reden?“
Ginnys Enttäuschung war deutlich hörbar. Das machte alles noch schlimmer. George merkte wie Angelina neben ihm von einem Bein auf das andere trat, unsicher und verlegen. Er konnte Ginny nicht mehr ansehen, also richtete er seinen Blick auf seine braunen Turnschuhe.
„Ich bin nicht zum Reden gekommen.“ erklärte er trotzig.
„Gut, dann können wir uns ja morgen zum Reden treffen.“, beschloss Ginny mit einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete.
„Morgen kann ich nicht.“, log George und hasste sich gleichzeitig dafür.
Er riskierte einen Blick zu Ginny und sah wie sie ihre Hände in die Hüften stemmte.
„Achja?“, erwiderte sie kühl. „Was hast du denn vor?“
George hatte keine Ahnung, was er sagen sollte und kam sich mit jeder Sekunde schlechter vor.
„Wir gehen Lee besuchen.“sagte Angelina plötzlich. „Und Alicia kommt auch.“
George starrte sie an. Er hatte noch nie erlebt, dass Angelina jemandem eine glatte Lüge auftischte.
Ginny musterte sie misstrauisch und schwieg für eine Weile.
„Bestellt schöne Grüße.“, sagte sie dann und wandte sich wieder an George. „Wir können uns ja dann übermorgen im Tropfenden Kessel treffen. Drei Uhr, keine Widerrede.“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging mit schnellen Schritten davon.

George und Angelina verließen schweigend den Garten und apparierten in die Winkelgasse.
„Warum hast du das gesagt?“, fragte George leise als er die Ladentür aufschloss.
Angelina seufzte. „Erstens, weil du selbst entscheiden musst, ob du mit deinen Geschwistern reden willst oder nicht. Und zweitens -“ sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Zweitens, weil ich morgen wirklich Lee besuche und ich mir gedacht habe, dass du vielleicht mitkommst.“
„Mhh.“ brummte George.
Er ignorierte ihren erwartungsvollen Gesichtsausdruck und kickte nach einem kleinen Kieselstein. Wann kapierten die endlich, dass er keine Gespräche wollte? Er wollte nicht therapiert werden und er wollte vor allem kein Mitleid. Angelina war die einzige Person, die er überhaupt in seiner Nähe aushalten konnte, weil sie ihn meistens in Ruhe ließ. Aber auch sie machte immer wieder Versuche ihn irgendwie zu trösten.
„Du musst ja nicht.“ stellte Angelina klar und hörte sich dabei etwas genervt an.
„Schön.“
„Aber Lee und Alicia sind deine Freunde, George.“
„Mhh.“ machte George wieder und knibbelte an der Tapete herum, die seine gläserne Ladentür von ihnen bedeckte.
Irgendwie hatte sie ja schon Recht. Aber er bezweifelte stark, dass er es aushalten würde drei Tage hintereinander unter Menschen zu sein.
„Kommst du noch mit hoch?“, fragte er, anstatt eine Antwort zu geben.
„Nur wenn du morgen mit zu Lee kommst.“
George hob die Augenbrauen. „Meinst du, du kannst mich erpressen?“
Angelina schnaubte, erwiderte aber nichts. Schulterzuckend hielt er ihr die Tür auf und ging rasch, ohne sich im Laden umzusehen, in den Hinterraum von dem aus eine schmale Wendeltreppe zu seiner Wohnung führte. Angelina folgte ihm, sodass er sich gezwungen fühlte etwas klar zu stellen.
„Nur weil du mir hinterher läufts, geh ich noch lange nicht irgendwo hin.“ erklärte er. „Wenn du ein Problem damit hast, kannst du auch gehen.“
„Charmant.“ gab Angelina trocken zurück.
Eine Weile blieb sie einfach so stehen und keiner sagte etwas. Dann ging sie ein paar schnelle Schritte auf das Bett zu und setzte sich neben ihn.
George hatte keine Ahnung, warum Angelina bei ihm blieb. Warum sie ihm Gesellschaft leistete, auch wenn er selbst sich kaum ertragen konnte. Aber er würde sich nicht beschweren. Sie war da und gab ihm das Gefühl noch halbwegs menschlich zu sein. Oft blieb sie die ganze Nacht, sie lagen nur zusammen im Bett, schwiegen und schliefen irgendwann ein. Nur ganz selten sagte Angelina ihm Dinge, wie: „Räum endlich mal den Müll weg.“ oder „Meinst du nicht ein Tag ohne Alkohol würde dir ganz gut tun?“
Das rechnete er ihr ziemlich hoch an. Vielleicht war das der Grund, warum er sich doch noch dazu überreden ließ Lee zu besuchen.

Den nächsten Vormittag verbrachte George zum Großteil damit auf dem Fußboden seines Schlafzimmers zu liegen und Musik zu hören. Und weil es sich so passend anfühlte, zündete er sich irgendwann eine Zigarette an. Er versuchte Ringe aus dem Rauch zu pusten, obwohl er wusste, dass es nicht ging.
Dabei musste er daran denken, dass Fred Rauchen immer als sinnlos bezeichnet hatte.
„Was bringt mir das schon?“, hatte er schulterzuckend gesagt. „Wenn ich stinken will, kann ich das auch mit mehr Spaß erreichen.“
George hatte ihm nie widersprochen. Doch Zigaretten passten gerade so sehr zur Sinnlosigkeit seines Lebens.

Angelina holte ihn um halb vier ab und sie apparierten gemeinsam in eine kleine Gasse am Rande von Birmingham, wo Lee wohnte. Kaum hatte Angelina die Klingel des kleinen Backsteinhauses gedrückt, wurde sie schon von innen geöffnet. Lee, in einem knallgelben Wimbourner Wespen
T-Shirt, lächelte, sah aber etwas verunsichert aus. Sie hatten sich seit der Beerdigung nicht mehr gesehen.
„Hey ihr Beiden. Kommt doch rein“
Lee umarmte Angelina kurz und begrüßte George mit einem Handschlag. Wie früher.
Sie gingen durch den mit Besen, Schuhen und leeren Butterbierflaschen voll gestellten Flur ins Wohnzimmer. Auch hier sah man, dass Lee und sein älterer Bruder allein lebten. Es gab zwei Radios, einen Plattenspieler inklusive großer Boxen, einen Glasschrank mit einer Wasserpfeife und ein paar Whiskeyflaschen darin. Vor dem ziemlich abgenutzten schwarzen Ledersofa stand ein Coachtisch auf dem einige Brandspuren, Kratzer und Flecken waren. An der Wand hingen ein Quidditchposter und eines, von einer Muggelband. George hatte die Wohnung immer gemocht.
„Setzt euch doch.“forderte Lee sie auf und verließ das Zimmer.
Angelina hatte es sich bequem gemacht und George einfach irgendwie daneben gesetzt als Lee mit drei Flaschen Butterbier wieder kam.
„Und, wie geht’s euch?“, fragte Lee betont lässig.
George nahm einen großen Schluck und antwortete nicht. Das war ein Satz auf den er allergisch reagierte. Angelina antwortete rasch, sodass keine peinliche Stille entstehen konnte.
„Ganz gut. Heute war ich im Ministerium. Ich fange nächste Woche wieder mit der Arbeit an.“
George registrierte ein klein wenig Enttäuschung, dass sie mit ihm nicht einmal darüber gesprochen hatte. Aber eigentlich konnte er es ihr nicht verdenken, wahrscheinlich hätte er ihr nicht mal richtig zugehört. Immerhin wusste er, dass sie in der Abteilung für magische Spiele und Sportarten angefangen hatte.
„Das ist cool.“antwortete Lee. „Ich habe übermorgen ein Vorstellungsgespräch beim Magischen Rundfunk.“
„Sie nehmen dich jetzt bestimmt gerne, nach PotterWatch.“
„Hoffentlich. Ich könnte eine Quidditchsendung moderieren!“
„Das hört sich klasse an, Lee. Ich drück dir die Daumen.“
„Danke, Angelina.“
George starrte aus dem Fenster und das Gespräch neben ihm glitt langsam aus seinem Bewusstsein.
„George, möchtest du Kekse?“, Angelina stupste ihn an.
„Danke.“, murmelte George und nahm sich einen Keks, biss aber nicht rein.
„Wann kommt eigentlich Alicia?“, wandte sich Angelina wieder an Lee.
„Sie müsste gleich kommen, sie war ja noch arbeiten.“

Ein paar Minuten später kam sie und ab dann musste George noch seltener etwas sagen. Ab und zu gab er einen zustimmendes Brummen von sich oder schüttelte den Kopf, ansonsten überließ er den anderen die Unterhaltung. Alles in allem fand er, es hätte schlimmer sein können. Er hörte wie seine Freunde von einem Thema auf ein anderes kamen, erst Angelinas Arbeit, dann Lees großer Bruder, der plante eine eigene Bar zu eröffnen, dann Alicias kleine Schwester, die überglücklich war, weil ihr muggelgeborener Freund unversehrt wieder aufgetaucht war.
„Geht sie denn im September wieder nach Hogwarts?“, fragte Angelina.
„Klar, sie hat ja ihr siebtes Jahr noch vor sich.“, antwortete Alicia.
George stand auf. Gespräche über Hogwarts konnte er nicht ertragen. Hogwarts bedeutete Fred, mindestens genauso sehr wie ihr altes Zimmer im Fuchsbau oder ihr Laden. Oder Quidditch.
„Wo gehst du hin?“, fragte Alicia ihn irritiert.
„Klo.“ murmelte George und stolperte aus dem Wohnzimmer.
Durch den Flur, dann die Treppe hoch und schon war er im kleinen Badezimmer und setzte sich auf den Toilettendeckel. Bestimmt redeten sie jetzt über ihn. Auch egal. Er raufte sich die Haare und versuchte angestrengt an nichts zu denken. Nicht an ihre Einschulung, nicht an den Tag an dem sie die Karte des Rumtreibers gefunden hatten oder den Eingang zur Küche oder den Durchgang zum Honigtopf. Nicht an den Tag an dem sie Zonkos betreten hatten und beschlossen hatten selbst einen Scherzartikelladen auf zumachen.

George hatte nicht geweint seit dem Tag als es passiert war. Seine Mutter, seine Geschwister, selbst sein Vater hatten auf der Beerdigung geweint. Er nicht.
Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen sprunghaften Gedanken.
„George?“
Er hatte Angelina erwartet, doch es war Lee.
„Geht's dir gut?“
Was wollten nur alle von ihm? Erwarteten sie wirklich von ihm, dass es ihm gut ging? Ernsthaft?
„Komm gleich.“ brummte er genervt.
Ohne sich zu beeilen, stand er auf, ließ sich noch etwas Wasser über die Hände laufen und ging zur Tür. Lee stand immer noch da und wartete. Sein Gesichtsausdruck verriet wie unsicher er war und wie unwohl er sich in dieser Situation fühlte. George kannte das mittlerweile zu gut: sie wussten nicht, wie sie mit ihm umgehen sollten. Lee schwieg und folgte George wieder runter ins Wohnzimmer, wo die Mädchen mit besorgten Gesichtern warteten.
„Du weißt, dass du mit uns allen reden kannst, oder George?“, sagte Alicia leise.
„Klar. Weiß ich.“
George war sich ziemlich sicher, dass ihnen die Ironie in seiner Stimme nicht verborgen blieb aber es war ihm relativ egal.

Obwohl das Treffen bei Lee George nicht unbedingt davon überzeugt hatte, dass menschliche Gesellschaft ihm gut tat, wagte er es nicht Ginny abzusagen. Also machte er sich am nächsten Tag widerwillig und zehn Minuten zu spät auf den Weg zum Tropfenden Kessel. Er hatte eine saubere Jeans angezogen und, weil Angelina ihm eine halbe Stunde lang gedroht hatte, sogar einen Rasierer zur Hand genommen. Durch den Hinterhof betrat er die kleine, gemütliche Kneipe. Ginny saß mit Charlie an einem Ecktisch, beide tranken Kürbissaft. Als sie ihn sahen, wirkten sie freudig überrascht. Anscheinend hatten sie nicht damit gerechnet, dass er noch kam.
„Morgen.“, begrüßte er seine Geschwister.
„Hey, schön, dass du da bist.“ Ginny machte keine Anstalten ihn zu umarmen, wofür er dankbar war.
„Gut, dich mal draußen zu sehen.“, pflichtete Charlie ihr bei.
George zuckte nur mit den Schultern und setzte sich.
„Wie war's gestern?“, fragte Ginny.
„War gut. Schöne Grüße zurück von Lee und Alicia.“antwortete George mechanisch.
„Und wie geht’s ihnen so?“, fragte Charlie.
George erzählte ein paar Dinge, die er behalten hatte, z.B. Lees Aussicht auf einen Job beim Radio. Ginny und Charlie hörten interessiert zu und stellten Fragen. Es war viel anstrengender als gestern, denn sie ließen ihm keine Möglichgkeit ab zu schalten. Um nicht mehr so viel reden zu müssen erkundigte George sich nach Ron.
„Oh, er und Hermine bereiten sich auf ihre Reise vor.“ erzählte Ginny. „Sie fahren ja in drei Tagen.“
George nickte und versuchte eine wissende Miene aufzusetzen, aber seine Schwester durchschaute ihn sofort.
„Du weißt nicht mal, dass Ron und Hermine nach Australien gehen, um Hermines Eltern zu suchen?“
Ihr entgeisterter Tonfall verletzte ihn. Was für ein Rabenbruder war er nur?
„Jetzt weiß ich es ja.“murmelte George und betrachtete dabei angestrengt die Muster auf der hölzernen Tischplatte.
„Du musst echt wieder anfangen am Leben teilzunehmen, George.“sagte Charlie leise. „Ist doch schon schlimm genug, dass Fred tot ist.“
Seine Gewissensbisse wurden von der in ihm aufsteigenden Wut verdrängt.
„Was wollt ihr denn eigentlich alle?“, zischte er. „Lasst mich doch einfach in Ruhe!“
„Wir wollen dir helfen!“, rief Ginny aufgebracht. „Und es ist mir auch egal, wenn du keine Hilfe willst. Ich werde nicht zulassen, dass du alleine in deiner Wohnung verrottest!“
„Viel Glück dabei!“
George sprang auf und stürmte davon. Sie verstanden ihn doch sowieso alle nicht. Er wollte nur seine Ruhe haben, nichts weiter. Er rannte die Winkelgasse hinunter, bis zu seinem Laden. Nachdem er die Tür hinter sich zu geknallt hatte, sank er auf den staubigen Boden. Etwas nasses lief ihm die Wange hinunter und er fuhr sich mit dem Handrücken über das Gesicht.
Sein Herz klopfte so heftig gegen seinen Brustkorb, dass es schmerzte. So konnte es nicht weiter gehen. Er musste irgendetwas tun, etwas ändern. So konnte er einfach nicht weiterleben.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Meine Figur spiegelt sich auf den Gesichtern vieler Kinder, die man trifft. Sogar wenn man normal gekleidet ist, starren sie einen an wie ein Alien.
Tom Felton