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Fanfiction

Butterflies & Hurricanes - Wie können sie nur?

von shaly

Vielen Dank an alle Kommi-schreiber, die Antworten auf eure Kommentare gibt es im Thread. Da werde ich auch weiterhin Ankündigungen, Re-kommis und Leseproben veröffentlichen.
Das Chap ist ziemlich kurz, aber ich verspreche, die nächsten werden wieder länger. Außerdem ist es traurig, aber auch das wird irgendwann besser werden. Ich hoffe, es gefällt euch.


- George -

There's nothing romantic about death. Grief is like the ocean: it's deep and dark and bigger than all of us. And pain is like a thief in the night. Quiet. Persistent. Unfair.
[One Tree Hill]


Als George auf wachte, fühlte er sich von der ersten Sekunde an wütend und traurig. Mittlerweile war das nichts Neues mehr für ihn. Er öffnete langsam die Augen – und erschrak ein wenig. Neben ihm lag Angelina, anscheinend tief schlafend, und ihre geschlossenen Augen waren nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.
Wie war das passiert? Doch bevor er irgendwelche Schlüsse ziehen konnte oder auch nur versuchen konnte sich an irgendetwas zu erinnern, wurde ihm plötzlich schrecklich übel. So rasch er konnte, stürzte er aus dem Bett und taumelte ins Badezimmer.

Nachdem er sich zweimal übergeben hatte, hatte sich sein Magen vorerst wieder beruhigt. George blieb trotzdem auf den Fliesen sitzen und lehnte sich gegen die Wand. Er wollte lieber kein Risiko eingehen. Es war bestimmt schon ziemlich spät, die Sonne schien durch das kleine Badezimmerfenster herein. Egal.
Langsam kamen Erinnerungen zurück. Und sofort fühlte er sich noch elender. Noch schwächer. Noch leerer. Gestern war Freds Beerdigung gewesen. Bilder tauchten vor seinem inneren Auge auf, die er am liebsten sofort wieder verdrängen wollte. Der kleine Friedhof in Ottery St. Catchpole in der warmen Maisonne. Seine Geschwister und seine Eltern, deren Schock sich allmählich in Trauer umgewandelt hatte. Ein paar Leute vom Orden waren da gewesen, und Lee, Alicia und Angelina. Aber auch alle anderen Verwandten, die ihn mit ihren mitleidigen Blicken nur gestört hatten. Irgendein Großonkel, den er nicht oft sah, hatte ihm mitfühlend auf die Schulter geklopft. Idiot. George hätte ihn am liebsten geschlagen. Im Fuchsbau hatten sie eine Trauerfeier gehabt. Irgendwann hatte er eine Flasche Feuerwhiskey gefunden und Angelina hatte ihn gefunden. Er wusste nicht, wie sie schließlich in seiner Wohnung gelandet waren, geschweige denn im Bett.

„Da bist du ja.“
Als hätte er sie gerufen, stand Angelina auf einmal im Türrahmen. Ihre Haare waren zerzaust und ihre Augen klein und geschwollen. Sie hatte sich ein weißes Hemd über gezogen. Sein Hemd. Etwas verlegen sah sie schon aus.
„Was ist passiert?“, fragte George und kam sich dabei ziemlich dumm vor.
Angelina verzog den Mund und sah zu Boden. Es herrschte für einen Augenblick peinliche Stille. George wurde nicht ganz schlau daraus. Irgendetwas musste ja passiert sein.
„Nicht viel.“ behauptete sie und machte eine Handbewegung, die George nicht recht deuten konnte.
„Erinnerst du dich an gar nichts mehr?“, hakte sie nach.
George schüttelte den Kopf. „Sorry.“
Das war die Ironie des Lebens. George hatte seine halbe Jugend lang von einer Nacht mit Angelina Johnson geträumt, jetzt konnte er sich nicht mal erinnern, was gestern Abend passiert war. Und außerdem war ihm jetzt alles egal. Die Fähigkeit sich zu freuen hatte er zusammen mit seinem Zwillingsbruder verloren.
„Kann ich duschen?“, fragte Angelina unvermittelt.
„Klar.“ , sagte George, erhob sich langsam und gab ihr ein Handtuch aus dem Badezimmerschrank.

Während sie duschte, saß George auf dem Boden neben seinem Bett und hing seinen Gedanken nach. Als sie aus dem Badezimmer kam, fiel ihm ein, dass er hätte Kaffee machen können.
„Ich mach das schon, geh du lieber auch mal duschen.“, sagte Angelina, schon fast mit ihrer alten Strenge.
„Ich war gestern erst duschen.“, protestierte George schwach, ließ sich aber trotzdem von seiner ehemaligen Klassenkameradin in Richtung Bad schubsen.
Er duschte lange, das warme Wasser tat ihm gut. Als er schließlich in seine Küche kam ging es ihm, zumindest körperlich, besser. Angelina, jetzt wieder in ihrem schwarzen Kleid vom Vortag, hatte Kaffee gekocht und Toast gemacht. Die dampfende Tasse, die sie ihm reichte, nahm er mit gemurmelten „Danke“ entgegen.
„Willst du auch Toast?“, Angelina hatte etwas Marmelade gefunden und setzte sich an den Küchentisch.
„Ich hab keinen Hunger.“, sagte George und lehnte sich an den Kühlschrank.
„Iss doch wenigstens eine Scheibe.“, bat Angelina leise. „Du siehst nicht gut aus, George.“
„Mir egal.“, brummte George.
Er konnte es nicht mehr hören. Als nächstes würde sie sagen, dass alles wieder gut wird oder dass die Zeit alle Wunden heilt. Oder das Fred nicht gewollt hätte, dass George traurig war. Er konnte es einfach nicht mehr hören. Das war einer der Gründe, warum er sich seit der Schlacht nicht länger als nötig im Fuchsbau aufgehalten hatte, wo immer Menschen waren. Ein anderer Grund war, dass er die Gegenwart von glücklicheren Menschen nicht ertragen konnte. Selbst wenn es nur Ginny war, die in Harrys Gegenwart etwas weniger traurig aussah. Selbst wenn es nur Ron war, der Mums Rostbraten lobte. George konnte nicht verstehen, wie sie sich noch über Dinge freuen konnten. In einer Welt in der es Fred nicht gab, konnte es nichts Schönes geben.
„George, du hast immer noch eine Familie.“, sagte Angelina noch leiser. „Sie lieben dich und sie brauchen dich. Du darfst dich nicht aufgeben.“
„Willst du mir jetzt sagen, dass es alles nicht so schlimm ist?“, fragte George laut. Die Wut kochte wieder in ihm hoch, Wut war sein ständiger Begleiter in den letzten Tagen. „Dass es nicht so schlimm ist, dass Fred tot ist, weil ich ja noch vier andere Brüder habe?“
„Nein, das will ich nicht sagen und das weißt du auch.“, Angelinas Stimme war jetzt ebenfalls lauter und sie sah ihn mit festem Blick an. „Aber du bist nicht der Einzige, der Fred vermisst.“
„Halt die Klappe!“, schnauzte George sie an. „Du hast doch keine Ahnung.“
Eigentlich wusste er, dass er nicht auf Angelina sauer war. Er war sauer auf die ganze Welt, weil er seine zweite Hälfte verloren hatte. Und weil es so ungerecht und so sinnlos war.
„Ich habe schon einen meiner besten Freunde verloren!“, schrie sie zurück, Tränen glitzerten in ihren dunklen Augen. „Ich kann es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren! Ich ertrage es nicht dich so zu sehen und genauso geht es deiner Familie!“
„Ich hab dich nicht gebeten mich aufzumuntern.“, sagte George mit tonloser Stimme, ohne Angelina anzusehen. Wieso verstand den niemand, dass er keine Kraft hatte, um ein Lächeln aufzusetzen und zu sagen, dass es ihm gut ging? Und überhaupt, was sollte das schon bringen? Nichts würde Fred wieder lebendig machen, nichts machte mehr Sinn.
„Dann geh ich wohl besser.“, sagte Angelina mit zitternde Stimme und wandte sich um.
Auf einmal tat es ihm leid, dass er sie angeschrien hatte. Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht, dass sie weg ging.
„Angelina, warte.“
George hielt sie fest als sie gerade aus der Küche stürmen wollte. Widerwillig drehte sie sich wieder zu ihm und ließ sich die Tränen aus dem Gesicht wischen. George wollte ihr vieles sagen, dass es ihm leid tat und dass er dankbar war und dass sie nicht gehen sollte. Aber er fand keine Worte. Stattdessen küsste er sie. Und sie erwiderte den Kuss zunächst, wich aber dann zurück.
„So geht das doch nicht, George.“ sagte sie leise und traurig. „Du kannst mich nicht einfach küssen, damit du nicht reden musst.“
„Warum nicht?“, fragte er heiser.
Er atmete tief durch und schluckte. Natürlich wusste er, dass sie Recht hatte. Er wollte nicht, dass sie ging, aber ihm fiel auch nichts ein, um sie aufzuhalten. Also warf sie ihm noch einen letzten Blick zu, dann drehte sie sich um und verließ mit schnellen Schritten seine Wohnung.

Wie in Trance geisterte George durch seine Wohnung. Er fand keinen Ort, an dem er es aushalten konnte. Auch hier erinnerte ihn alles an Fred. Sein Bett war zwar weg, aber man sah noch, dass die Tapete weniger verblasst war, an der Wand an der es gestanden hatte. Sein Schrank war noch da und George hatte nichts davon angerührt oder angesehen. Seine Lieblingstasse stand im Küchenschrank, ganz hinten, weil George sie nie benutzte. Im Schlafzimmer war ein Fleck auf dem Teppich, den Fred verursacht hatte und George hatte nicht versucht ihn zu entfernen. Hier in der Wohnung war es schlimm, unten im Laden war es schlimmer. Im Fuchsbau, in ihrem alten Zimmer war es unerträglich.
George spielte mit dem Gedanken raus zu gehen, ein wenig ziellos durch die Straßen zu laufen. Doch draußen war Sonnenschein und glückliche Menschen, die das Ende des Krieges feierten. Das konnte er fast noch weniger ertragen als mit seinen Erinnerungen alleine zu sein.
Es machte für ihn einfach keinen Sinn, wie jemandem nach feiern zu Mute sein konnte. Aber eigentlich machte nichts mehr Sinn. Zumindest nicht für ihn. Die anderen waren zwar traurig, aber ihr Leben ging weiter – George konnte das nicht verstehen. Sein Vater war von Kingsley zum Leiter der neuen Abteilung für das harmonische Zusammenleben mit Muggeln ernannt worden und hatte jetzt drei Büros unter sich. Percy arbeitete auch wieder im Ministerium. Ron und Ginny waren verliebt. Bill hatte einen Gemüsegarten vor seinem Haus angelegt. Charlie hatte eine neue Frisur. Wie konnten sie das nur? Wie konnten sie einfach weiterleben, als wäre nichts passiert? Wie konnte es die Welt wagen sich weiter zu drehen?

George konnte einfach nichts anderes tun, als über seinen Zwillingsbruder nachzudenken. Es gab niemanden, dem er für Freds Tod die Schuld geben konnte. Der Korridor war zusammen gebrochen, weil so etwas eben ihm Krieg passierte. Wer oder was die Explosion hervorgerufen hatte, wusste keiner. Trotzdem konnte George nicht anders, als immer wieder an die Schlacht zurück zu denken und sich zu fragen, wie er Fred hätte retten können. Am liebsten würde er die Zeit zurück drehen.

Er hatte sich noch nie im Leben so alleine gefühlt.


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