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Fanfiction

Mit dem Auge sehen - Kapitel 10

von Assur-bani-apli

Zurückzuckend Harry stieß jedoch hervor: „Hey, was machen Sie denn da?“

Er funkelte den vor ihm stehenden Mann an, der seine Hand langsam sinken ließe.

„Oh, ich bin Arzt und ihre Narbe zog mich magisch an. Wie ist es dazu gekommen? Sie verläuft blitzartig über ihre Stirn. Famos, ganz famos! Tut sie weh, ziept oder zieht sie gar? Bereitet Sie ihnen Kopfschmerzen, wenn ich sie berühre?“, wollte Müller-Wohlfahrt wissen und zog den linken Mundwinkel wieder hoch, so dass die Hälfte seiner schmalen, leicht nach innen gerichteten Zähne entblößt wurden. Das Flackern der Kerzen spiegelte sich noch immer in seinen Augen, ließ sie unstet, durchdringend erscheinen.

„Nein“, grollte Harry, senkte den Kopf leicht, ließ aber sein Gegenüber - gleichwohl taumelnd, nicht aus den Augen.

„So? Das wundert mich, denn sie erscheint mir entzündet zu sein. Da hilft Arnika oder Ringelblume“, hauchte der Arzt.

Sacht wies er Harry den Weg von der Bühne, nicht ohne leise hinzuzufügen:

„Sollte die Narbe wieder schmerzen, können Sie sich an mich wenden, ich bleibe noch einige Tage in Hogwarts und werde ihnen helfen können .... Ich bin zwar nur ein Sportmediziner, aber ...“

Das schiefe Grinsen fraß sich in sein maskenhaftes Gesicht, als er sich von Harry abwandte und seinen Blick wieder über das Publikum wandern ließ.

„Nun bitte ich einen weiteren Freiwilligen auf die Bühne“, drang es gleichmütig an Hermiones Ohr. Noch ehe sich Harry gesetzt hatte und sie ihn nach dem Vorgefallenen fragen konnte, spürte sie eine Bewegung im Rücken. Und es schien ihr gleich darauf so, als nähme sie ein dunkler Schatten gefangen. Kein Zweifel, Snape musste sich erhoben haben.

Wieder erahnte sie eine Bewegung im Rücken. Und dann schnappte sie unwillkürlich nach Luft. Ihr Herz machte einen Sprung. Sie schloss kurz ihre Augen. Täuschte sie sich, oder hatte er sie nicht soeben leicht im Nacken berührt? Sie schluckte. Zufall, oder ...? Ruhte sein Finger nicht noch immer auf dieser für sie äußerst empfindlichen Stelle? Schon allein der Gedanke daran, dass er ihr so nah war, bescherte ihr eine Gänsehaut. Wenn sie nur die Bilder des heutigen Nachmittags Revue passieren ließ, dann ... Unwillkürlich befeuchtete sie sich die Lippen, schmeckte diesen intensiven, leidenschaftlichen Kuss, spürte das leichte und doch so fordernde Stupsen seiner Zunge und wünschte sich, seine Hand wieder auf ihrem Leib zu spüren. Sie hielt die Luft an, denn sein rauer Finger begann sie beinahe unmerklich zu streicheln. Und dann hörte sie wieder dieses amüsierte Glucksen, aber sie wagte nicht, sich umzuwenden. Woher es wirklich kam, blieb ihr verborgen. Ihr Herz aber ahnte es, raste und pumpte das Blut in ihr Gesicht. Kein Zweifel, sie glühte nicht nur innerlich und sie betete, Ron möge sich noch recht lange mir Harry unterhalten, damit er nicht bemerkte, wie es um sie stand. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie Ron seiner Empörung Platz machte, wie er sich heftig gestikulierend aufpumpte, wie er sich umwenden wollte, nur um einen heftigen Klaps auf den Hinterkopf zu erhalten und machtlos in sich zusammen zu sacken. Sie erwartete Harry’s Reaktion, seinen Hass, doch dieser blieb aus. War’s Snape’s Blick, der das vollbrachte? Oder war Harry noch immer benommen? Was hatte Müller-Wohlfahrt mit ihm angestellt?

Und sie? Spürte sie nicht Snapes Finger im Nacken. Konnte das möglich sein? Sie bis sich auf die Unterlippe, wagte nicht, sich zu bewegen. Sie begann es zu genießen, auch wenn sich ihr Verstand dagegen stellte.

„Wenn Sie es wünschen, werde ich Ihnen nun assistieren, Doktor“, vernahm sie Snapes Stimme wie durch einen dichter werdenden Nebel. Augenblicke später war der Finger verschwunden und Kälte machte sich breit. Doch sie meinte, diesen sanften Druck noch immer auf der nackten Haut zu spüren und sie ertappte sich bei dem Wunsche, Snape möge alsbald wieder diese eine Stelle berühren und seine Finger in sachten Kreisen zwischen ihren Schulterblättern tanzen lassen. Nur mit Mühe unterdrückte sie ein Seufzen. Wie würde es sich anfühlen, wenn er hinter ihr stünde, seine Zunge ihr Ohrläppchen liebkoste und sie seinen warmen Atem auf der Haut spürte? Wie wäre es, wenn er seine Hände von ihren Hüften aufwärts unter ihre Bluse gleiten ließ, um ihren BH zu öffnen und ihre Brüste kraftvoll zu umfassen, ehe er sie fordernd zu streicheln begann? Wie wäre es, sich diesen sensiblen Männerhänden vollkommen ausgeliefert zu wissen. Würde sie sich an seine Brust lehnen, seinen Herzschlag wie heute Nachmittag in sich aufnehmen, während er seine Daumen über ihre sich steil aufrichtenden Knospen kreisen ließ? Würde sie sich dann umdrehen und ihm endlich in die Augen sehen dürfen? Und wenn ja, würde sie sich ihm dann entgegen recken, ihm einen tiefen Blick schenken und ihn küssen, derweil er ihre Brüste massierte?

„Oh, Professor Snape, es ist mir eine Ehre. Bitte kommen Sie hinab“, erwiderte Müller-Wohlfahrt gelassen und machte eine einladende Geste. Um seine Lippen spielte wieder dieses kleine, beinahe jungenhaft anmutende Lächeln, das ihn als einen so unbedarften Menschen erscheinen ließ. Und doch lief’s Hermione eiskalt den Rücken hinab, als sich ihr die Frage aufdrängte, was sich hinter dieser Fassade verberge? Was hatte dieser Mann vor? Warum dieses Interesse an Harrys Narbe? Und dann diese Berührungen ... Beinahe genussvoll hatte er seine Finger um diese Blitznarbe kreisen lassen, so als koste er es aus, seine Macht demonstrieren zu können. Harry war seine Beute und er hatte mit ihm gespielt, wie die Katze mit der Maus. Er war in Hogwarts eingedrungen, war Harry gegenübergetreten, gab vor, ihm unterlegen zu sein. Wie leicht durchschaubar war dieses Spiel nur. Und warum tat niemand etwas dagegen? Unruhig scharrte sie mit den Füßen über den Boden und spürte ein Zucken in den Oberschenkeln. Schon wollte sie aufspringen, sich an Harry wenden, um ihn nach dem Vorfall zu fragen, als Snape neben Müller-Wohlfahrt trat. Und wieder schien es ihr so, als ginge von der Bühne ein Zauber aus, der es ihr verunmöglichte, sich vom Geschehen abzuwenden. Waren’s die ruhigen, gleichmütig anmutenden Bewegungen Müller-Wohlfahrts, die sie so fesselten? Oder ... war’s Snape, der wie eine höhnisch grinsende Statue vor seinem nun maskenhaft lächelnden Zwilling stand und seinen Blick über das Publikum gleiten ließ?

Es war Hermione so, als trage der eine das Gesicht des anderen. So als spiegle Snape das Innere seines an sich gesichtslosen Gegenübers. Für die Umwelt sichtbar, blieb’s doch versteckt, weil keiner den Zusammenhang erkannte. Wie konnte es nur möglich sein, daß sie und Harry die einzigen waren, die etwas ahnten?

Sie schreckte zusammen. Hatte es Voldemort nicht schon einmal geschafft, sich in diese Schule einzuschleichen? Hatte er nicht ein ganzes Jahr Seite an Seite mit Harry gelebt? Sie begann zu zittern, wollte wieder aufspringen und doch fesselte sie das Geschehen auf der Bühne zu sehr.

Wie gebannt, betrachtete sie diese beiden Männer, die sich nun tief in die Augen blickten, ehe sie sich wie im stillen Einverständnis zunickten. War es nicht auch ein Ritual bei Todesser-Treffen, so wenig wie möglich zu sprechen? Schweigendes Einvernehmen, statt vieler Worte?

Warum unternahm niemand etwas? Wo blieben Dumbledores Weisheit und Weitblick? Oder war er bereits handlungsunfähig? Wie ging Voldemort vor?

Beide Männer schwiegen und es schien so, als läse der eine im Anderen, so als verständigten sie sich lautlos, so als übermittelten sie sich Botschaften, die nur für sie beide bestimmt waren. Eine stumme Absprache, die Aufteilung der Arbeit, Posten beziehen und dann ... Hermione keuchte.

Snapes Miene verriet nichts. Müller-Wohlfahrt zwinkerte, doch sein Blick war unverwandt auf sein Gegenüber gerichtet. Was besprachen sie gerade? Ging es um die Vernichtung von Hogwarts? Snape holte tief Luft, Müller-Wohlfahrt nickte unmerklich. Oh, welch Ironie des Schicksals. Alle Schüler und Lehrer waren hier in der großen Halle versammelt, wollten ein Schauspiel erleben und wohnten ihrem eigenen Todesurteil bei, ohne es zu wissen. Sie waren die Akteure, nur wussten sie’s nicht.

Hermione erschauderte. Warum unternahm niemand etwas? Warum schwieg Harry? War er womöglich ebenso unfähig wie Dumbledore?

„Nun Professor, bitte konzentrieren Sie sich auf etwas.“

Diese leise und doch eindringliche Stimme schreckte sie auf. Hatte Müller-Wohlfahrt tatsächlich gesprochen? Wie war das möglich? Er hatte seine Lippen doch gar nicht bewegt. Das gleichmütige Lächeln stand ihm unverändert im Gesicht. Sie keuchte, fürchtete, daß ihr die Sinne einen Streich spielten.

„Wie Sie wünschen, Doktor“, entgegnete Snape und schloss die Augen.

Täuschte sie sich oder hatte er das letzte Wort höhnisch hervorgestoßen? Warum, wenn er sich doch seinem Meister gegenüber sah. Warum? Um die Zuschauer an der Nase herumzuführen. Es war kein Neid, kein Hohn, kein Spott, wie sie es heute Nachmittag in seinem Kerker angenommen hatte. Nein! Die beiden spielten ein grausames Spiel und führten die Zuschauer an der Nase herum. Hermione biss sich auf die Unterlippe, meinte jeden Atemzug von Snape im eigenen Leibe zu spüren. Und Müller-Wohlfahrt berührte den vor ihm Stehenden an der Schulter, so wie er es mit Harry getan hatte. Dann schloss auch er die Augen und setzte drei Finger an seine Stirn. Er schluckte.

„Konzentrieren Sie sich.“

Und wieder herrschte Stille, die schwer auf ihren Schultern zu lasten begann. Die Kerzen flackerten und ließen diese beiden Männer wie eine grotesk verrenkte Statue erscheinen.

„Was denke ich?“

Snape! Er hatte die Worte hervorgestoßen.

„Nichts“, entgegnete Müller-Wohlfahrt und lächelte.

Snape’s schmalen Lippen kräuselten sich zu einem widerlichen Grinsen.

„Richtig ... und nun, woran denke ich jetzt?“

Hermione hätte für den Bruchteil einer Sekunde schwören können, dass Müller-Wohlfahrts Augen hinter den geschlossenen Lidern wie wild umher jagten, so als suchten sie einen Halt, den sie nicht fanden. Aber das konnte nur Einbildung sein.

„Nun, Doktor? Woran denke ich?“

Snape’s Stimme hatte jenen all zu bekannten spöttischen Tonfall angenommen, und wenn Hermione es nicht besser gewusst hätte, dann wäre sie jetzt davon überzeugt gewesen, daß es nicht Müller-Wohlfahrt war, der hier spielte, sondern Snape, Snape ganz allein!

„Contenance“, erwiderte der Arzt, öffnete die Augen, setzte dieses schiefe, maskenhafte Lächeln auf und murmelte etwas Unverständliches, wobei er seine kleinen gelben Zähne bleckte. Er holte einige Male tief Luft, ehe sein Blick an ihr hängen blieb. Sie zuckte unwillkürlich zurück, denn er neigte seinen Kopf, so als wolle er sie grüßen, deutete ein winziges Lächeln an. Und plötzlich war’s ihr so, als höre sie wieder dieses seltsame Glucksen. Woher kams nur? Von ihm? Von Snape?

Müller-Wohlfahrt zwinkerte, wirkte plötzlich müde. Wie gut er doch seine Rolle spielte. Natürlich! Würde er jetzt sofort zuschlagen, wäre das nur halb so befriedigend. Nein, er war wie eine Spinne im Netz, wollte, dass sich jeder sicher fühlte, ihm vertraute, ihm seine Schwäche abnahm, um dann wie eine Furie über diese Schule herzufallen.

Und schon richtete er den Blick wieder auf Snape.

„Konzentrieren Sie sich“, flüsterte er.

Schlangengleich schienen sich diese Worte um den Lehrer zu winden, während ihm Müller-Wohlfahrt immer näher und näher kam, gleichsam heranschlich, um ihn schließlich in sich aufzunehmen. Snape hatte die Augen noch immer geschlossen, gab sich den Anschein, der Aufforderung Folge zu leisten, denn zwischen seinen Augenbrauen entstand eine tief Falte. Sein Atem ging jedoch ruhig und gleichmäßig. Er wirkte entspannt. Und Müller-Wohlfahrt schien in ihn dringen zu wollen. All seine Konzentration bündelte sich auf sein Gegenüber. Seine Finger gruben sich in Snapes Schulter. Die Luft zwischen den beiden sprühte förmlich Funken.

„Konzentrieren Sie sich noch stärker“, wiederholte er leise, eindringlich, jedoch leicht fordernd.

„Das kann ich nicht, sonst materialisiert sich hier noch etwas.“

Snape hatte die Worte hervorgestoßen, so als spräche er mit einem seiner Schüler und das widerliche Grinsen zierte wieder sein Gesicht.

„Tja, mein Lieber, vielleicht sollten Sie nicht zu hoch mauern ...“

Er öffnete die Lider, wandte den Kopf langsam zu Müller-Wohlfahrt um, zwinkerte, holte tief Luft, doch noch ehe er den Satz zu Ende bringen konnte, kreuzten sich ihre Blicke. Für den Bruchteil einer Sekunde schien er zu Stein erstarrt, ehe auch er fürchterlich zusammenzuckte und mit ihm Hermione. Ein Raunen ging durch die Menge, doch Müller-Wohlfahrt deutete auf Snape, der an seinen Platz zurück taumelte.

„Ladies and Gentlemen, auch an Professor Snape scheiterte ich.“

Just in diesem Moment verfehlte Snape eine Stufe, vollführte eine fahrige, nach Halt suchende Bewegung. Hermione fing seinen Blick auf. Sogleich richtete er sich auf, nahm Haltung an.

„Glotzen Sie nicht so, Granger“, schnaubte er und ließ sich hinter ihr in den Sitz fallen.

„Sag mal’n Satz mit X ...“, grinste Ron.

„Klappe Weasley“, kam’s von hinten.

„Wer sagt denn, dass Sie gemeint waren ...“, konterte Ron.

Harry, der sonst keine Gelegenheit ausließ, um Snape zu zeigen, wie sehr er ihn hasste, verhielt sich ruhig. Und auch Hermione war’s nicht danach, irgend etwas von sich zu geben.

„Ladies and Gentlemen, in Anbetracht der Lage, dass ich es nicht fertig gebracht habe, in den Geist dieser beiden Menschen einzudringen ...“, setzte Müller-Wohlfahrt wieder an und ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern, ehe er den Blick senkte. Er wirkte sehr müde. Man merkte ihm die Anstrengung an.

„Oh nein, ich bitte Sie. Werfen Sie doch die Flinte nicht so schnell ins Korn, lieber Freund“, drang’s an Hermiones Ohr.

Sie wandte sich um und erblickte Fudge, der sich erhoben hatte und sich wild gestikulierend an Dumbledore wandte. Dieser lächelte beinahe listig und nickte.

„Doktor, wenn Sie es noch einmal probieren möchten ...“

Müller-Wohlfahrt legte eine Hand auf seine Brust und deutete eine leichte Verbeugung an.

„Ganz der Ihre, Professor. Dürfte ich dann Mister Malfoy zu mir bitten?“

„Woher kennt der den Namen?“, hörte’s Hermione wispern und wandte den Kopf, doch schon zuckte sie neuerlich zusammen, denn wieder spürte sie diese Hand auf ihrer Schulter. Diese Hand, die sie mahnte, geradeaus zu gucken. Diese Hand, die sie vorhin ... Hermione biss sich auf die Unterlippe, unterdrückte ein neuerliches Seufzen.

Woher aber kannte Müller-Wohlfahrt diesen Namen? Woher kannte er Malfoy? Er war doch vorher noch niemals in dieser Schule gewesen. Diese Fragen bohrten sich in ihren Geist, während ihr Herz zu flattern begann, als sie spürte, dass sich ein rauer Finger wieder auf ihren Nacken legte. Ihr Körper reagierte darauf, das spürte sie ganz deutlich und am liebsten hätte sie sich umgedreht und ... Sie befeuchtete sich die Lippen, wandte den Kopf nur ein wenig zur Seite und ... Die Hand war verschwunden. Nichts! So als wär’s ein Zauber.

Ihr Herz begann wie wild in ihrer Brust zu schlagen. Hatte sie sich alles eingebildet? Was war mit ihr los? Gingen mit ihr die Gefühle durch? Oder musste sie um ihren Verstand bangen? Fahrig verknotete sie ihre Finger ineinander.

„Nun, Miss Granger ... blicken Sie nach vorn. Gleich wird’s amüsant“, drang’s da wieder an ihr Ohr.

Tief Luft holend wirbelte sie herum und wurde von einem spöttischen Lächeln empfangen.

„Miss Granger, 20 Punkte Abzug für Gryffindor. Dafür, dass Sie nicht still sitzen können.“

Seine Stimme drang samtweich in ihr Bewusstsein. Sie zwinkerte, schnappte nach Luft, während sein Blick an ihr hinab glitt und sie zu streicheln schien.

„Mögen Sie es ...“

Schon wollte sie nickten, da sie bemerkte, dass sein Blick an ihren Brüsten hängengeblieben war.

„...sich ständig umzudrehen und mich anzugaffen, Granger“, blaffte er nun.

Sie zuckte zusammen, lief knallrot an und wandte sich wieder um. Das leise Hohngelächter noch im Ohr, richtete sie ihren Blick auf Malfoy, der nun seinerseits neben Müller-Wohlfahrt stand. Gleichwohl selbstbewusst wirkend, hatte sich eine leichte Röte auf sein Gesicht geschoben.

„Nun, Mister Malfoy. Sie kennen die Regeln?“

Der Angesprochene nickte gleichmütig und warf Harry einen höhnischen Blick zu.

„Dann konzentrieren Sie sich jetzt bitte“, fuhr Müller-Wohlfahrt fort.

Wieder nickte Malfoy, blickte dem Arzt genau in die Augen und seine Finger verkrampften sich.

„Wetten, dass ...?“, zischte Malfoy plötzlich und versuchte seine Finger still zu halten.

Weiter kam er nicht, denn Müller-Wohlfahrt unterbrach ihn mit leiser Stimme:

„Oh, Mister Malfoy, ich sehe viel, sehr viel. Wo soll ich beginnen?“

Die Lippen des Arztes kräuselten sich zu einem lausbubenhaften Lächeln.

„Oh, Mister Malfoy, Sie sind mir wie ein offenes Buch für mich und jede Seite ist mit einem anderen Abenteuer beschrieben. Spannend, sehr spannend, nur leider haben Sie keines davon persönlich erlebt und selbst das eine, das ihr Herz am meisten berührt und ihnen Schmetterlinge im Magen beschert, muss wohl reine Phantasie bleiben, wenn Sie sich nicht aufraffen können, eine Grenze zu überschreiten. So werden Sie ewig der Unerkannte bleiben. Denn wie soll die Angebetete je etwas von Ihren Gefühlen erfahren ...?“

Müller-Wohlfahrts Stimme war in ein Säuseln übergegangen, als sich Malfoy plötzlich losriss und mit hochrotem Gesicht dem Ausgang zustürmte.

„Habe ich da etwa zuviel verraten?“, lächelte er sanft.

„Und dabei wollte ich doch unserem jungen Herrn nur etwas auf die Sprünge helfen. Hach, die Liebe, die Liebe ... Jung müsst’ man noch einmal sein ...“

Er schüttelte den Kopf, blickte plötzlich etwas sehnsüchtig drein und ernte von einigen, nein so ziemlich allen, außer den Slytherins ein erheitertes Lachen.

Auch Hermione hatte unwillkürlich in das Gelächter eingestimmt, doch nun, da die Tür der großen Halle mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, drängten sich ihr Fragen auf. Malfoy war verliebt. In wen aber?

Sie schüttelte den Kopf, mahnte sich zur Ruhe.

„Ich gebe es zu, ich bin müde“, hörte sie wieder diese leise Stimme, die die Halle mühelos in Schach halten konnte.

„Aber ich würde meine Kunst gerne noch an einem weiteren Menschen demonstrieren. Miss, dürfte ich Sie bitten?“


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