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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Sturmwolken

von horizon92

Kapitel 21
-Sturmwolken-



Die Wochen zogen sich mehr als zäh dahin. Mein einziger Trost waren die Briefe zwischen Harry und mir und die, die ich von Severus erhielt. Wobei die letzten seit meiner Antwort auf recht kühle Weise verfasst worden waren…aber was hatte er denn geglaubt, wie ich auf die Nachricht reagieren würde, dass er mich an Malfoy verschachert hatte?
Mal wieder las ich mir die Worte durch, die er zu seiner Verteidigung geschrieben hatte und schnaubte empört.
„Zu meinem Wohl?“, grummelte ich wütend und nahm einen großen Schluck aus meinem Glas, als Stephano mit unmenschlicher Geschwindigkeit in die Küche polterte.
„Das ist jawohl nicht sein Ernst! Kann man noch verquerer denken? Ich verschachere dich nur, um dein Wohl zu gewährleisten, Amy, also mach mir bloß keine Vorwürfe!“
Ich knirschte mit den Zähnen und fuhr mir durch die ohnehin ziemlich buschigen Haare.
„Klingt wirklich ziemlich dämlich“, kommentierte Stephano nebenbei, den ich erst jetzt mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis nahm.
„Allerdings!“, pflichtete ich ihm bei.
„Snape?“
„Wer sonst…“
„Na ja, ich kenn da noch so jemanden, dessen Taten nicht immer mit der Macht der Logik gesegnet sind“, er grinste auffallend unauffällig in meine Richtung.
„Stephanooooo…sei froh, dass ich meinen Zauberstab in meinem Zimmer gelassen habe!“
„Huihuihui, Gnade! Bitte lenk deinen Mörderblick wieder aufs Blatt, das kokelt sowieso schon fast!“, lachte der dunkle Vampir und holte sich sein „Frühstück“ aus dem Schrank.
„Hu?“, machte ich fragend und sah hinunter. Tatsächlich, es waren bereits Brandspuren an den Rändern zu entdecken. Da war wohl mal wieder die Magie mit mir durchgegangen!
„Ups!“
Rasch ließ ich es zu Boden fallen und trat die kokelnden Überreste aus.
„Das ist mir ja nicht mehr passiert, seit Severus das erste Mal…“, sofort verstummte ich, als Stephano einen Pfiff ertönen ließ und dabei reichlich anzüglich grinste: „Sprich dich ruhig aus, Schätzchen, ich bin ganz Ohr!“
So rot wie jetzt war ich wohl auch länger nicht mehr gewesen…glücklicherweise blieb es mir erspart, hierauf eine schlagfertige Antwort zu finden, denn-
„Das machst du gleich weg, bevor du die Küche verlässt!“, ertönte in diesem Moment Morganas gebieterische Stimme von der Tür her und sie deutete auf die Aschefetzen. Das genügte auch schon, um meine kurzzeitige Sprachlosigkeit zu überspielen.
„Schon klar, Mama“, antwortete ich mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme und griff erneut zu meinem Glas.
„Achtung, Snapealarm“, konterte sie überraschend friedfertig und ich prustete los. Der letzte Schluck meines Kürbissafts verteilte sich auf der Tischplatte.
Wie bitte?
Ein Witz aus IHREM Mund?
„Das wird dann nachher auch noch weggemacht“, meinte Morgana nur trocken und verschwand wieder, in ihrer Hand das Glas, das Stephano sich gerade eingeschenkt hatte.


Wir Zurückgelassenen sahen uns reichlich überrumpelt an.
„Mist. Das war mein Lieblingsblut“, kommentierte der Beklaute resigniert.
Ich ignorierte diese eklige Bemerkung und blickte stattdessen verwirrt zur Tür: „Sag mal, kann es sein, dass sie heute ungewöhnlich gut gelaunt ist?“
Er zuckte nur die Schultern, schien mit seinem Nahrungsproblem zutiefst beschäftigt zu sein. Ich runzelte nachdenklich die Stirn, tat es dann aber mit einem lockeren Schulterzucken ab.
„Hey, Amy!“, raunte Stephano mir plötzlich von hinten ins Ohr. Mit einem leisen Schreckensschrei (ich hatte nicht bemerkt, dass er sich angeschlichen hatte) fuhr ich zu dem Hünen herum. Sein breites, übertrieben freundliches Grinsen ließ mich sofort misstrauisch werden.
„Du hast nicht zufällig ein bisschen Blut zu viel?“
Fast hätte ich sarkastisch „Klar, bedien dich!“ geantwortet, doch bei Stephano konnte man sich nie sicher sein, ob er die Worte nicht doch für bare Münze nahm.
„Stell dir mal vor, das würde ich jetzt Mikela erzählen…“, drohte ich spaßeshalber – okay, vielleicht war ich in diesem Moment auch ein kleines bisschen sadistisch gelaunt.
Auf jeden Fall wirkte diese Drohung, denn der Vampir hatte es plötzlich sehr eilig, aus der Küche zu verschwinden…


Grinsend machte ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer, wo mich ein großer, brauner Kauz laut kreischend und auf meinem Schreibtisch herumtänzelnd erwartete.
„Niko!“ Ich streckte fröhlich die Hand aus und fuhr ihm über das raue Gefieder.
„Ach, mein Süßer, haben sie dich endlich nachgeschickt? Du musst ja einen anstrengenden Flug hinter dir haben! Das ist wirklich lieb, dass du dich hierher gequält hast!“
Stell dir vor, das ist die Aufgabe der Posteulen, Amy…
Fast war ich versucht, mich umzudrehen und nach meinem…ähm, nach Snape Ausschau zu halten.
Diese elende, innere Stimme wurde dem Tränkemeister wirklich immer ähnlicher!
Doch natürlich war von ihm weit und breit nichts zu sehen. Das Einzige, das ich wahrnehmen konnte, war das durch mein offenes Fenster dringende Rauschen des aufgewühlten Loch Ness und das Heulen des Windes, der ungestüm um die Mauern Bellomonts pfiff.
Bibbernd griff ich mir meinen Zauberstab, schloss mit einem Wink das Fenster und legte mit einem zweiten einen Wärmezauber auf das Zimmer. Dann erst fiel mein Blick auf den Brief, der auf meinem Bett lag.
„Warte, erst mal Kekse!“, grinste ich meinen braven Briefträger an und kramte aus der untersten Schublade meiner Kommode ein paar Eulenkekse, die ich eigentlich geholt hatte, um Ulli solange zu beschäftigen, bis ich meinen Brief fertig schreiben konnte, um dem ungewollten Verlust meiner Finger vorzubeugen.
„Da, du hast sie dir tausend Mal mehr verdient.“
Ich warf ihm ein paar hin und beeilte mich dann, das Papier aufzureißen. Die Nachricht war von Harry.

Liebe Amy,

hier in Hogwarts geht es mal wieder drunter und drüber. Eigentlich hatte ich ja gedacht, nach der zweiten Aufgabe etwas Ruhe zu haben! Aber Fehlanzeige. Du musst wissen, wir Champions waren gestern mit Bagman unterwegs, der uns in die Dritte Aufgabe eingeweiht hat. Ein Labyrinth! Und dieses Labyrinth wurde natürlich auf dem Quidditchfeld errichtet, sprich, ich hab jetzt nicht einmal mehr den Platz, meinem Hobby zu frönen.
Was ich aber eigentlich schreiben wollte: die Geschehnisse hier spitzen sich wirklich dramatisch zu! Es geschah, nachdem wir uns Bagmans Gerede angehört hatten. Krum bat mich um ein vertrauliches Gespräch (es ging um Hermine, aber keine Sorge, ihr geht es gut) und wir liefen am Waldrand entlang, als plötzlich ein vollkommen benebelter Crouch herausgestürzt kam. Er war völlig von Sinnen, weshalb ich zum Schloss gerannt bin und Dumbledore geholt habe. Als wir wiederkamen, lag Krum bewusstlos im Gras. Er wurde von Crouch offenbar niedergeschlagen, ehe der im Wald verschwand. Karkaroff hat natürlich einen Terror veranstaltet, obwohl Krum keine dauerhaften Schäden davontrug. Moody ist Crouch in den Verbotenen Wald gefolgt, hat aber nichts gefunden. Es wird vermutet, dass er tot ist. Amy, kannst du dir irgendeinen Reim darauf machen, was mit ihm los war?
Ich weiß ja, dass ich mich eigentlich auf die Aufgabe konzentrieren soll, das hat mir schon Tatze eingebläut, trotzdem mache ich mir Gedanken. Oh, wusstest du übrigens, dass er wieder im Land ist? Sogar in meiner Nähe, aber mehr schreibe ich nicht. Zu gefährlich. Wie geht es dir? Gibt es etwas Neues zum Thema Ministerium?
Ich warte gespannt auf deine Antwort!
Liebe Grüße auch von Ron und Hermine,
dein Harry


Sirius! Der blöde, leichtsinnige Idiotenhund, was dachte er sich nur dabei, wieder hierher zu kommen? Das war doch…
Gib’s zu, du bist doch nur neidisch, weil er näher am Geschehen ist als du!
Manchmal hasste ich meine innere Stimme. Wirklich!
Doch für diesmal hatte sie mir eine zündende Idee gebracht, die mich vor Freude in die Luft hüpfen ließ.
Ja, ich hüpfte. In meinem Zimmer.
…Merlin, das mussten diese bescheuerten Hormone sein!
Crouchs seltsames Verhalten war für mich auf diesem Wissenstand genauso unerklärlich wie für Harry, daher maß ich dem fürs Erste nicht allzu viel Bedeutung bei. Es war nun wichtiger, den anderen von meiner Idee zu berichten!

Ich fand in der Küche nur vier Leute vor, die wild miteinander tuschelten und wie auf Kommando verstummten, als ich eintrat: Brooks, Mikela, Stephan und Stephano. Und ausnahmslos jeder der Vier grinste bei meinem Anblick so breit wie ein Kürbis an Halloween.
Okay, jetzt ist mein Argwohn geweckt!
„Leute…Was ist nun wieder los?“, seufzte ich resigniert und verschob meine Idee auf nachher.
Brooks sprang auf und war innerhalb einer Sekunde hinter mir.
„Wir haben eine Überraschung für dich, Knuddelchen!“, grinste sie und schob mich ohne auf meine Gegenwehr oder die Proteste ob dieses dämlichen Spitznamens zu achten in das angrenzende Zimmer, das einem Salon gleichkam.
„Brooks, lass das, ich…hey! Was soll das denn? Seh ich aus wie eine Schubkarre oder so?“
Sie antwortete nicht, sondern ließ mich einfach los und verschwand innerhalb einer Sekunde aus dem Raum, was das laute Zuschlagen der Tür bekundete.
Meine Augen kribbelten und ich ahnte, dass sie gerade ihre Farbe von einem hellen, hoffnungsvollen Goldbraun zu einer Mischung aus Grün und Braun wechselten.

Aktiv tat ich erst einmal gar nichts, starrte nur den Besucher an, der dort hoch aufgerichtet am Fenster stand, mich vollkommen ruhig ansah und nachdenklich ein Glas mit Wein in seiner Hand schwenkte.
Ein Blinzeln später kamen all die Emotionen wieder hoch, die ich gut verpackt in einer Ecke meines Gedächtnisses gelagert hatte.
Drei lange Schritte waren nötig, um den Besucher zu erreichen.
Wutschnaubend schlug ich ohne ein Wort zu verlieren das Glas aus seinen Händen, das mit lautem Klirren am Boden zerschellte.
Er gab sich wie immer keine Blöße, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Nicht einmal mit einem verdammten Augenlid!
Und ich platzte los…
„WAS BEI SLYTHERINS FÜNFZIGMAL VERFLUCHTER MISTSCHLANGE FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, MICH AN MALFOY ZU VERSCHACHERN?!?“
„Ich wollte es dir früher sagen…viel früher. Aber du musstest ja unbedingt dein Gedächtnis verlieren“, antwortete er mit einer so dreisten Ruhe in der Stimme, dass ich nur noch mehr ausrastete. Am liebsten hätte ich ihm links und rechts eine gescheuert, aber das hätte er nicht ohne Rache über sich ergehen lassen, daher wandte ich mich abrupt ab, krallte mich zur Vorsicht erst einmal in die Lehne des nächstbesten Sessels und atmete möglichst tief durch. Ein wenig erwachsener war ich in den letzten Jahren schließlich doch geworden…
„Wie soll ich das deiner Meinung nach überstehen?“, wollte ich, schon etwas leiser, wissen. „Ich meine, hey, ich kann zwar einiges, aber was das Ausbrechen aus einer Todesserfestung angeht, davon hab ich echt keinen Plan! Auch wenn die Vampire mir bereits zugesichert haben, dass sie sich was einfallen lassen, um mich da wieder rauszuholen – und ich muss dir wohl nicht erst sagen, was Morgana alles mit dir anstellen will, wenn sie dich das nächste Mal sieht – kann ich unmöglich zu Malfoy spazieren. Du kennst mich, das endet doch nur wieder in einer einzigen Katastrophe! Am Ende zwingt er mich, jemanden umzubringen oder so! Severus, du bist doch sonst immer so ein Genie, wie konntest du nur so dämlich sein?!“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Severus schlicht und sah mir zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder direkt in die Augen.
Ich sah den gut getarnten Schmerz in ihnen – vermutlich war ich der einzige Mensch, der dazu imstande war – und ich verstand, dass er glaubte, mich schon wieder verloren zu haben… in gewissem Sinne.
Meine Wut verrauchte, als ich diesen Ausdruck sah, und ich stemmte meine Hände energisch in die Hüften und sah ihn von meiner geringen Höhe heraus böse an.
„Verdammt, du Miesmuschel! Egal, wie dämlich du dich anstellst, ich liebe dich, klar? Und das wird sich so schnell auch nicht mehr ändern, also guck mich nicht mit diesem traurigen Dackelblick an!“, schnauzte ich und lag in seinen Armen, noch bevor ich weiterschimpfen konnte. Das mit dem Dackelblick war selbstverständlich eine himmelschreiende Übertreibung gewesen, doch offenbar hatte ich mit meiner Vermutung richtig gelegen.
Wie immer überrumpelte er mich mit seinen verflixt schnellen Reaktionen.
Seine Hände verschränkten sich für einen unendlichen Augenblick fest hinter meinem Rücken und zogen mich eng an ihn heran… ich bekam kaum Luft…trotzdem genoss ich diese ungewohnte Berührung und sog seinen einzigartigen Geruch in mich auf, bis ich das Gefühl hatte, vor lauter Holunder und Snape gleich platzen zu müssen.
„Wir finden einen Weg. Wir finden definitiv auch hierfür einen Weg“; murmelte er mir mit dieser verdammt dunklen Samtstimme leise ins Ohr.
Hä? Wer tröstet jetzt wen?
Ich war kurz davor, aufzuseufzen. Da wollte ich einmal die Stärkere von uns beiden sein, und dann versaute er mir das einfach, ohne dass ich ihm dafür böse sein konnte.
Nach wenigen Augenblicken ließ er auch schon wieder von mir ab (was ich mit leichtem Bedauern hinnahm) und wandte sich wieder dem Fenster zu.
„Ich habe dich nicht umsonst so hart trainiert, Amy. Du bist nun sogar noch weitaus gefährlicher für Malfoy als zuvor, da ich…dir teilweise auch Flüche beigebracht habe, die schwarzmagisch sind. Außerdem sind wir diesmal vorbereitet, da wir wissen, was kommt, das ist ein enormer Vorteil gegenüber all den anderen Situationen, die wir schon durchgestanden haben. Also sollte es kein Problem werden, solange du dich nicht allzu dämlich verhältst.“ Severus‘ Stimme klang schon wieder vollkommen sachlich, mit einem Hauch von Spott am Ende seiner kleinen Ansprache. Ich verdrehte die Augen.
„Vielen Dank für die Blumen, werter Herr Taktlos. Ich werde mir die größte Mühe geben, nicht zu dämlich zu reagieren, wenn Malfoy mit der Folterung beginnt.“
Severus wandte sich zu mir um, sein Mantel bauschte sich wie immer hinter ihm auf und auch die Augenbraue wanderte an den bekannten Platz: „Folterung? Malfoy will dich nicht foltern, er will dich lediglich als Druckmittel, um an mehr Macht über die anderen Todesser zu gelangen, erst recht, seit er weiß, wer du in Wirklichkeit bist. Er wird dafür sorgen, dass es dir gut geht, immerhin will er selbst deine Unterstützung.“
Ich schnaubte empört auf: „Sag mal, ist der wirklich so naiv, zu glauben, dass ich meine Meinung über ihn und seine Drecksleute je ändern werde?“
„Nein…er will dich dafür mit dem Obliviate belegen.“
„Och nöööö…nicht schon wieder!“, stöhnte ich und griff mir an den Kopf. Wie oft sollte ich denn mein Gedächtnis noch verlieren, wenn es nach diesem Todesser-Verein ging?
„Daher ist es extrem wichtig, dass du fliehen kannst, BEVOR er seinen Plan umsetzt“, sprach Severus eindringlich auf mich ein und zog einen Stapel Pergamente aus seinem Umhang, den er vergrößerte und mir überreichte.
„Das sind verschiedene Pläne von Malfoys Anwesen, bläue sie dir ein so gut es geht. Wir haben nur noch einen Monat Zeit, bis ich dich zu ihm bringen muss.“
„Severus Snape! Wenn ich einen Monat Zeit habe, ist das ja wohl mehr als genug, um sich so ein paar dämliche Pläne zu merken! Außerdem war ich ja schon mal da! Was denkst du eigentlich von mir?“
„Dass du ein ziemlich verwirrter Bauerntrottel sein kannst, der in gefährliche Situationen rennt, ohne auch nur den geringsten Plan im Hinterkopf zu haben“, konterte er scharf, denn er fühlte sich von meiner Schimpftirade offenbar mal wieder persönlich beleidigt und griff mich am Arm, um mich in den Flur zurückzuschleifen.
„Na wunderbar. Darf ich dich daran erinnern, dass du wahrscheinlich Jahre gebraucht hättest, um Quirrell zu befreien, wenn ich dir nicht im richtigen Moment einen kleinen Schubs gegeben hätte?“
„Oh, natürlich, du warst die treibende Kraft hinter dieser Aktion. Was vermutlich auch der Grund dafür war, dass sie im kompletten Chaos endete und du diesen dreimal verfluchten Lukan abgestochen hast, woraufhin wir uns geschlagene zwei Jahre lang mit seinem Bruder herumärgern durften!“, raunzte er lauter werdend.
„Ach so, entschuldige bitte, dann sag mir das nächste Mal einfach Bescheid, wenn ich dich sterben lassen soll, damit du dich nicht mehr über so jemanden ärgern musst!“, pfefferte ich ihm sarkastisch ins Gesicht und zerrte an meiner Hand, die er immer noch in einem schraubstockartigen Griff zusammenquetschte.
„Könntest du mich mal loslassen? Stell dir vor, ich kann auch alleine gehen!“
„Fraglich, ob du dabei auch unverletzt bleibst.“ Er war tatsächlich dreist genug, um meine Bitte – die eigentlich einem Befehl gleichkam – zu ignorieren und mich den Gang entlang weiterzuziehen.
„Lass mich jetzt los, verdammt! Ich verhex dich, ich schwörs!“ Mit aller Kraft zog ich in die entgegengesetzte Richtung – in diesem Moment war es mir glatt egal, dass mein Schultergelenk vermutlich in den nächsten Sekunden rausspringen würde.


„Ach nein, wie süß! Leute, schaut, sie streiten mal wieder!“, zwitscherte Brooks, die im Rahmen der Küchentür stand und uns mit begeistertem Blick zusah.
Nur noch aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie Severus eine verdächtige Bewegung machte – im nächsten Moment war der Gegenzug verschwunden und ich landete mit einem lauten Knall höchst perplex auf meinem Allerwertesten.
„Autsch! Warum lässt du einfach los?!“, beschwerte ich mich bei dem schwarzen Non-Gentleman und rappelte mich unter dem Gelächter der versammelten Vampire hoch.
„Ich meine, eben noch ein „Lass mich jetzt los, verdammt!“ von dir vernommen zu haben“, erwiderte Snape glatt und machte keinerlei Anstalten, mir aufzuhelfen. Wäre ja auch zu schön gewesen.
„Kann ich durchaus bestätigen!“, flötete Brooks und warf mir eine Kusshand zu: „Sei nicht beleidigt, Schätzchen. Irgendwann muss selbst der eigenwilligste Mann mal auf sein Frauchen hören!“
„Frauchen?“, wiederholte Severus in einem bedrohlich leisen Tonfall langsam und machte einen Schritt auf die zierliche Blondine zu.
„Ja, mein Lieber, das hast du brav gemacht. Möchtest du zur Belohnung vielleicht einen Keks? Wir haben bestimmt noch Amys Lieblingscookies im Schrank…“
Sie tätschelte dem unvorbereiteten Tränkemeister kurz die Wange und verschwand wie der Wind, um seinem Fluch zu entkommen. Der gelbe Blitz prallte an der Wand ab und hinterließ einen rauchenden Fleck auf der Tapete.
„Habt ihr alle nichts zu tun?“, fauchte Severus dann geladen die anderen drei Vampire an, die mit den Schultern zuckten.
„Wartet, am besten, wir gehen alle mal in die Küche, ich hab eine Idee, die muss ich euch mitteilen!“, versuchte ich, ihn abzulenken.
„Nein, du kannst ihn nicht behalten, er würde die ganze Einrichtung demolieren!“, witzelte Stephano, was ihm einen scharfen Blick von Mikelas Seite einbrachte. Ein Glas zerschellte am Boden, als er in einem Reflex zur Seite trat und gegen die Anrichte stieß.
„Das sagt der Richtige!“
Unsere Blicke kreuzten sich und Mikela grinste und zeigte dabei triumphierend ihre spitzen Eckzähne.
Von Severus kam nur ein Schnauben – er war für solche Witzeleien einfach nicht geschaffen. Stattdessen setzte er sich und beschwor ein Seil herauf, mit dem er Brooks an ihren Stuhl fesselte.
„Hey, was soll das denn?“
„Strafe muss sein“, erwiderte er und zog die Augenbraue hoch.
„Dir ist aber schon bewusst, dass sie da ganz leicht wieder rauskommen könnte, indem sie den Stuhl zerpflückt?“, machte ich ihn skeptisch auf den Fehler in seinem Plan aufmerksam.
„Soll sie es ruhig tun – dann freue ich mich schon mal darauf, Morgana zu erzählen, wer ihre Küche demoliert hat.“
„Uhhh“, machte Stephan und setzte sich brav neben seinen Bruder. „Eins muss man euch Schlangen lassen, ihr kennt wirklich kein Mitleid!“
„Danke, das höre ich des Öfteren“, antwortete mein Tränkemeister absolut snapisch.
„Wenn ich wieder in Hogwarts wäre, würdest du es zehn Mal am Tag zu Ohren bekommen!“, nahm ich rasch den Faden auf.
„Womit wir auch gleich beim Thema wären: Ich gehe zurück.“
Fassungsloses Schweigen folgte meiner Offenbarung.
Dann…
„Wieso?“ Stephan sah skeptisch aus.
„Nein“, stellte mein Tränkemeister klar.
„Doch! Lass sie doch!“
„Ich sagte nein!“
„Lasst uns doch erst einmal ihre Begründung hören!“, schlichtete Mikela zwischen Snape und Brooks.
„Danke“, seufzte ich und sah fest in die schwarzen Augen, die mich wütend anfunkelten.
„Ich gehe zurück, weil ich einfach am Geschehen teilhaben will, wenigstens aus einer geringeren Entfernung als dieser hier. Du weißt selbst, dass die dritte Aufgabe für den, der Harry in dieses Turnier geschleust hat…“
„Vorausgesetzt, er war es nicht selbst!“, warf Severus schnaubend ein, doch ich überging diese blöde Bemerkung.
„Für diesen Jemand die letzte Gelegenheit ist, Harry zu schaden! Und ganz ehrlich, ich hab mich schon viel zu sehr in diese Beschützersache reingesteigert, als dass ich jetzt hier sitzen bleiben und die Hände in den Schoß legen könnte! Es reicht ja, wenn seine Eule mich innerhalb einiger Minuten erreichen kann…sprich, ich brauche nicht offiziell im Schloss leben.“
„Ach, und wo bitte möchtest du in der Zeit bis zur dritten Aufgabe unterkommen, Amy, hast du dir darüber schon irgendwelche Gedanken gemacht?“
Ich hörte anhand seines Hohnes, dass Severus mir auch in diesem Fall nicht zutraute, einen Plan in der Hand zu haben.
Kämpferisch beugte ich mich über den Tisch: „Stell dir vor, ja! Ich werde sozusagen eine WG gründen…mit Sirius.“
„Black?“, kam es von allen Seiten überrascht.
Nur Severus‘ Miene nahm einen noch verschlosseneren Ausdruck an als sonst.
„Natürlich Black, wie viele Leute kennt ihr denn noch, die einen Stern zum Namen haben? Er wohnt in einer Höhle etwas außerhalb von Hogsmeade, da ist sicher Platz für Zwei.“
„Vergiss es!“, zischte der Tränkemeister, wobei auch er sich ein Stück über den Tisch beugte. Seine Hakennase berührte fast die Spitze meiner eigenen.
„Black ist mit Abstand der Letzte, dem ich deine Sicherheit anvertrauen würde, verstanden?“
„Tze, hörst du dich selbst eigentlich reden? ERSTENS ist es nicht meine Sicherheit, um die ich mir Sorgen mache, ZWEITENS ist sie wohl auch nicht das, was dir am meisten Kopfzerbrechen bereitet, wenn du weißt, dass ich mit Sirius zusammenwohne und DRITTENS bist du nicht mein Vormund, Severus Snape!“
Betretenes Schweigen folgte, wobei mein Gegenüber zornig die Augen zusammenzog.
„Und du wirst mich nicht davon abbringen.“
How, Häuptling Bauerntrottel hat gesprochen!
Tatsächlich schwieg er einfach, lehnte sich langsam zurück und verschränkte die Arme, ohne mich aus den Augen zu lassen.
„Werde ich nicht?“
„Nein! Und im Übrigen ist das, was du wirklich befürchtest, vollkommener Schwachsinn, wie ich dir jetzt schon zum wiederholten Male versuche, einzuhämmern! Was jetzt ist, ist nun mal so, und es wird sich auch nicht noch mal ändern, klar?“
Ich hoffte nur, dass die anderen die Andeutungen auf meine Liebe zu ihm nicht verstanden hatten, doch einen Rotschimmer auf meinen Wangen konnte ich dennoch nicht verhindern.
„Ähm, ja. Damit wäre dann eigentlich auch schon alles geklärt. Will irgendwer was zu trinken?“, fragte Stephan in die Runde und stand auf.
„Musst du wirklich wieder gehen?“, kam es traurig von Brooks, die mich mit ihrem Dackelblick ansah.
„Kopf hoch! Ich verspreche dir, dass ich mir sofort nach der dritten Aufgabe eine Auszeit nehme und mit dir die Residenz in London besuche, okay?“, tröstete ich sie und erhob mich, während sie sofort wieder breit zu grinsen begann.
„Ich wüsste eine Menge Leute, die ich dir da noch vorstellen könnte…sie sind alle verdammt gutaussehend…“, flötete sie.
Ein Seitenblick auf Severus genügte, um festzustellen, dass ihm ihre Worte ganz und gar nicht schmeckten. Er hatte einen absolut tödlichen Blick aufgesetzt und drehte mit beeindruckender Eindeutigkeit seinen Zauberstab drohend in der rechten Hand.
„Frieden, ihr beiden“, lachte ich und befreite Brooks von ihren Fesseln. „Wir müssen erst mal meine Abreise vorbereiten…sprich, Morgana aufklären und Billy und Eve einen Brief schreiben…die Zwei sind doch noch in London?“
„Jaaaa, die sollten erst nächste Woche wiederkommen“, maulte Stephan, da er wohl auch gern mal wieder aus der Feste rausgekommen wäre.
„So lange kann ich nicht mehr warten. Ich werde sofort mit Severus abreisen, weil ich nicht selbst apparieren kann, ohne dass das Ministerium davon Wind bekommt. Dieses Spur-Dings ist bei Erwachsenen angewandt zwar illegal, aber mittlerweile scheint das in diesem Laden wohl auch keinen mehr zu interessieren!“
Severus schenkte mir einen Blick, der bewies, dass das Thema Sirius für ihn noch lange nicht beendet war, doch er erhob sich und knurrte: „Du hast zehn Minuten, dann bin ich verschwunden. Und nur um das klarzustellen: mir ist es vollkommen gleichgültig, ob du zu Black gehst oder nicht.“
„Ja, ja…ist schon klar!“ Ich rollte mit den Augen und schritt fröhlich pfeifend zurück zu meinem Zimmer.



London:

Vollkommen gelangweilt gähnte Evelyn Arkwright vor sich hin und drehte den Stiel ihres Glases hin und her. Sie schnupperte daran und verzog leicht angewidert den Mund.
„Tierblut, alles Tierblut. Damit wir auch bloß zahme Geschöpfe bleiben, die von der Menschheit kontrolliert werden können“, murmelte sie empört, goss sich dennoch die gesamte Flüssigkeit auf einmal in die Kehle und schmetterte das Glas an die Wand.
Es zerbarst in feinste Scherben, als es abprallte, doch die Vampirin kümmerte sich in keinster Weise darum. Wieso sollte sie auch, immerhin hatte Billy sie hierher geschleppt und gesagt, sie solle hierbleiben, da konnte er ruhig dafür sorgen, dass ihre Unterkunft auch ordentlich war.
Oder einer der vielen anderen, niederstehenden Vampire, die in der Vampirresidenz in London verharrten. So wie Billy vor nicht allzu langer Zeit noch einer gewesen war.
Bevor dieser Severus Snape gekommen war und den jungen Vampir, ebenso wie sie, in magische Angelegenheiten verstrickt hatte.
Wie Eve diesen mürrischen Mann dafür hasste!
„Wäre der damals nicht gewesen, wäre es so viel einfacher für Billy und mich. Aber nein, das brave Hündchen hört auf seinen Herrn und lässt seine Geliebte einfach in der Residenz veröden!“, dachte sie mit einem Anflug von Unmut.
Sie achtete nicht auf das kleine, flinke Geschöpf, das an der Wand hinter ihr entlang tapste.
Stattdessen starrte sie vor sich hin und verstrickte sich immer tiefer in ihren Gedanken.
„Ich sollte aufpassen. Eifersucht ist ein sehr negatives Gefühl, das sich nicht mehr leicht auslöschen lässt. Und ich habe keinerlei Grund, eifersüchtig zu sein auf so einen verlodderten, hässlichen, übellaunigen Magier, der glaubt, er könnte alles und jeden herum kommandieren! Nicht mit mir…“
In diesem Augenblick flog die Tür auf und hinterließ eine Delle in der Tapete.
Billy hastete mit einem Wisch in den Fingern auf sie zu: „Eve! Amy geht zurück nach Hogwarts! Und Severus lässt es auch noch zu! Was ist nur in letzter Zeit mit diesen beiden Verrückten los? Die können sie doch nie im Leben lange vor dem Ministerium und den anderen Idioten schützen, die jetzt hinter ihr her sind!“
„War ja klar, dass die beiden wieder Ärger machen“, gab Eve kopfschüttelnd zurück und seufzte.
Wie es aussah, war ihr und Billy wohl wirklich kein ruhiges Leben vergönnt, solange diese beiden ständig Probleme einschleppten.
„Hör zu, Billy, es ist ihre Sache. Wenn Snape meint, es wäre in Ordnung, dann lass ihn. Als ob du Amy vom Gegenteil überzeugen könntest!“
„Ich weiß, ich weiß ja! Aber verstehen tue ich sie trotzdem nicht. Sie weiß doch, dass die halbe Welt auf Nachricht wartet, was die Halbvampirin und Erbin als Nächstes vorhat. Na ja, und wenn rauskommt, wo sie ist…abgesehen davon will sie auch noch mit diesem Black zusammen leben. Amy tut sich wirklich keinen Gefallen damit…“
„Bill Barkins. Lass sie! Ob du es glaubst oder nicht, aber Amy Roberts ist eine erwachsene Frau. Sie weiß schon, was sie tut“, warf Eve mit scharfer Stimme ein und brachte den besorgten Vampir endlich zum Verstummen.
„Du hast Recht, entschuldige.“
Billy kratzte sich kurz den Kopf und ließ den Zettel sinken: „Ich sollte mich wohl ein bisschen weniger über sie aufregen. Es ist nur so, dass Amy sich häufig noch wie ein Kind verhält. Ich möchte einfach nicht, dass ihr was passiert.“
Die graue Schnauze der Ratte zuckte neugierig, ehe sie leise zurück in ihr Versteck trippelte.



Amy:


Es regnete, als wir am Fuß des Hügels hinter Hogsmeade die Augen öffneten. Das heftige Prasseln ließ uns in kürzester Zeit von Kopf bis Fuß nass werden, ehe Severus einen ungesagten Schirmzauber über uns legte.
„Da oben ist es…glaube ich.“ Ich deutete in die Höhe, doch von dem dunklen Mann an meiner Seite kam nicht einmal ein Wort.
„Severus?“
Ich zögerte ein wenig, da er überhaupt nicht reagierte. Er sah mich nicht einmal an, sondern nur zum Ende des Hügels, so als versuchte er, Sirius‘ Unterschlupf mit bloßen Augen zu entdecken.
Etwas hilflos stand ich da und wusste nicht genau, wie ich mich von ihm verabschieden sollte, wenn er so sauer auf mich war.
„Danke.“
Ich griff kurz seine Hand, dann kam ich mir extrem dumm vor und ließ sie wieder los.
Wieso bei Merlin schüttelte ich ihm so offiziell die Hand? Hatte ich beim Apparieren mein Hirn zurückgelassen?
Um der Situation zu entkommen, wandte ich mich rasch ab und erklomm die ersten Meter des Hügels ohne große Probleme, als hinter mir Schritte ertönten.
Fragend blickte ich zurück und begegnete Severus‘ zusammengezogenen, schwarzen Augen.
„Ich komme mit“, grollte er und ging an mir vorbei.


Stumm bewältigten wir den Weg in kurzer Zeit.
Ich griff nach meinem Zauberstab und hielt ihn an die Kehle.
„Sonorus!“, murmelte ich und holte Luft.
„Sirius? Komm mal kurz raus, du hast Besuch!“ Die laute Aufforderung übertönte das Prasseln des Regens und wurde von den Felsen zurückgeworfen.
„Besuch, Besuch, Besuch…“, echote es von überall her und ich hob erschrocken den Zauber wieder auf.
Severus verdrehte nicht einmal die Augen, sondern warf mir einen Blick zu, den er normalerweise nur für die besonders dummen Schüler aufgehoben hatte.
„Woher soll ich denn wissen, dass das SO laut ist, dass…“
Ein lautes Kreischen unterbrach meine Verteidigung und auf einmal stand ein riesiges, geflügeltes Monstrum vor mir, das wie wild nach meinem Mantel schnappte.
„Hey! Aus, pfui! Der ist nicht zum Essen! Jetzt hilf mir doch mal!“, fauchte ich Severus an, der meine Tanzeinlage mit hochgezogener Braue verfolgte.
„Hör auf, Seidenschnabel!“, sagte jemand autoritär.
Der Hippogreif trat gurrend von mir zurück und gab mir den Blick frei auf einen struppigen, verwildert aussehenden, hageren Mann, dessen Kleidung einige seiner Tattoos offenbarte.
Sofort fing ich an zu strahlen: „Hey! Ich hoffe, du kannst noch eine Mitbewohnerin gebrauchen!“
Sirius benötigte nur drei große Schritte, um mich an sich zu ziehen und festzuhalten.
„Aodnait…“, murmelte er erleichtert durch mein Haar hindurch.
Du Trottel hättest sofort an ihn denken und ihm schreiben müssen, Amy! Er hat sich scheinbar wirklich große Vorwürfe gemacht!
Ich ignorierte seinen nicht gerade angenehmen Geruch mal kurz und erwiderte die Umarmung vorsichtig.
„Tut mir leid“, sagte ich einfach.
Mit einem Mal traf uns von hinten ein Zauber. Eine geballte Macht drängte mich zurück und Sirius wurde sogar bis an die Felswand, hinter der er hervorgekommen war, gepresst.
Er schien erst jetzt meinen Begleiter wahrzunehmen, der plötzlich vor mich trat und den Zauberstab auf Sirius‘ Herz richtete.
„WAG es nicht…wag es nicht, sie anzurühren, Black! Du verfluchter Bastard hast sie einfach zurückgelassen! Sei froh, dass ich dich nicht gefunden habe, bevor Amy ihre Erinnerung zurückbekommen hat!“
Ich hatte Severus erst ein Mal so in Rage gesehen, und das war in der Heulenden Hütte gewesen, vor fast einem Jahr. Wie erstarrt stand ich an Ort und Stelle, begriff überhaupt nicht, was er da sagte, während Severus mit drohenden Schritten auf den anderen zutrat.
Lass das!
Sirius röchelte leicht und griff sich an die Kehle, sah mit einer Mischung aus Hass, Angst und Resignation zu Snape auf.
„Ich habe dich gewarnt, als du mit ihr verschwunden bist! Wenn du nicht auf sie Acht gibst, reiß ich dich in Fetzen! Erinnerst du dich, Black?“, zischte Snape.
„Was anderes habe ich auch gar nicht verdient, Snape…“ Sirius sah zu mir hinüber. Schmerzhaft entschuldigend. Und noch immer konnte ich keinen Muskel bewegen.
„Aber…“, mit einem Ruck trat er von der Wand zurück und starrte seinem Erzfeind in die kalten Augen: „Von jemandem wie dir lasse ich mich nicht töten. Amy ist es, die mich bestrafen darf. Du hast hier überhaupt nichts zu sagen!“
„Ich warne dich, Black. Du weckst gerade Folter-Gelüste in mir, von denen ich dachte, ich hätte sie mit dem Lehramt abgelegt!“
Severus bleckte die Zähne, als er das sagte.
„Einmal Todesser, immer Todesser“, entgegnete Sirius nicht minder hasserfüllt.
Der Tränkemeister peitschte mit seinem Zauberstab durch die Luft.
Und ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Was war verdammt noch mal los mit mir?
Da standen zwei meiner engsten Vertrauten und standen kurz davor, sich wirklich zu verletzen!
Sirius jaulte kurz auf, als sein linker Zeigefinger mit einem übelkeiterregenden Geräusch knackte und brach.
SEVERUS!
„Was hab ich gesagt?“, brachte der Black keuchend hervor und zwang sich zu einem grimassenhaften Grinsen: „Wärst du ein echter Mann, Schniefelus, würdest du nicht so auf einen Unbewaffneten losgehen.“
Hört auf!
„Du bist nichts weiter als ein stinkender Köter, Black, und wie du uns ja schon bewiesen hast obendrein auch noch zu dumm, um auf eine einzige Person aufzupassen! Glaub mir, wenn sie nicht hier wäre, würde ich das hier liebend gern zuende führen!“
„Tu es! Na los, Snape, zeig ihr, was für ein Mordskerl du in Wirklichkeit bist!“, stachelte Sirius den kochenden Tränkemeister noch an und schlug ihm mit der gesunden Hand den Zauberstab aus der Rechten, ehe er seine Faust in Severus‘ Gesicht krachen ließ.
IHR DÜRFT EUCH NICHT WEHTUN!
Ein heftiger Magiestoß erfasste meinen Körper und brach den Fluch, der ihn gehalten hatte, innerhalb einer Sekunde.
„BEI ALLEN VIER GRÜNDERN, IHR HÖRT JETZT SOFORT MIT DIESEM SCHWACHSINN AUF!“, brüllte ich mit dem Wind um die Wette und schwang einmal meinen Zauberstab.
Beide wurden auseinandergerissen und drehten überrascht ihre Köpfe. Aus Severus‘ Nase quoll Blut, Sirius‘ Finger stand in unüblichem Winkel abgespreizt.
„Es tut mir leid, okay?“, schrie ich und stampfte wie ein Nashorn in die Mitte.
„Es tut mir leid, dass ich dir soviel Sorgen gemacht habe. Aber ich konnte dich nicht da auf der Klippe lassen, sonst…sonst hättest du genauso ein Opfer gebracht wie Lorkan!“
Ich gestikulierte wild und sah Sirius in die aufgerissenen Augen, ehe ich mich zu meinem Tränkemeister umdrehte.
„Und es tut mir leid, dass du immer und immer wieder wegen meiner Dummheit so viel einstecken musst und dass wir andauernd irgendwelche bescheuerten Probleme meinetwegen haben! Aber ihr dürft euch nicht wehtun! Ihr seid doch auf derselben Seite! Bitte…“
Verzweifelt sah ich Severus an, flehte stumm, dass er mich verstand, dass er verstand, warum mir auch Sirius etwas bedeutete – bedeuten musste.
„Bitte…Sev.“
Er sah mich an, kein Mienenspiel verriet, was er dachte. Ob er überhaupt darüber nachdachte.
„Ich komme dich holen, wenn die Dritte Aufgabe beginnt“, sagte Snape jedoch nur kühl und disapparierte auf der Stelle.
Er ließ mich mit Sirius im Regen stehen, ohne eine Antwort, ohne den Hauch einer Einsicht.
Es tat weh.
Es tat weh, aber ich fürchtete, dass ich nichts anderes verdient hatte. Er musste wegen mir soviel leiden…
„Ich werde nie verstehen, wie man sich in so einen verlieben kann!“, knurrte Sirius und ruckte mit dem Kopf in Richtung der Höhle.
„Komm schon, sonst wirst du noch vom Blitz getroffen. Und hör gefälligst auf, dich dauernd zu entschuldigen. Das ist komplett unlogisch!“
„Entschul…ach, vergiss es einfach!“, brach ich beleidigt ab und folgte ihm, als über uns der Donner bedrohlich grollte.


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