Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

ToAR - Der FĂĽnfte von Vieren - Keep on practicing!

von horizon92

My dear mister singing club! Hat das wieder lange gedauert! Ich bitte euch auf Knien um Vergebung und zwar euch alle.
Ich war 1. Krank (und zwar die ganze letzte Woche)
2. beschäftigt (Schule sag ich dazu nur)
3. meine Volljährigkeit feiern, die ich übrigens letzten Sonntag endlich erreicht habe. Endlich frei und Auto fahren :D
Nun ja, wie dem auch sei.
Heute läuft Harry Potter 7 Teil 1 an, in den ich morgen reingehen werde, und zur Feier des Tages hier ein kleines Zwischenkapitel. Das ist nicht bloß ein Filler (das mach ich eigentlich nie :( ich mag sowas nich), sondern besitzt einfach nicht allzu viel Handlung und soll eher auf die Änderung der inneren Einstellungen etc. hindeuten.

Ach ja, und ich habe das hier schändlicherweise fertiggeschrieben, obwohl ich eigentlich für Chemie lernen müsste (das ich bis morgen eh wieder komplett vergessen hab), also bitte ich, das zu würdigen xD Nein, Spaß. Ich bin einfach kaputt von heute und musste beim Schreiben einfach mal wieder ausspannen.

GLG
vor allem an alle Reviewer


Kapitel 17
-Keep on practicing!-



Ich erwachte einige Tage später durch ein lautstarkes Klopfen an meiner Tür.
„Amy! Aufmachen! Komm schon, mach auf!“, rief es draußen und ich stürzte in langem T-Shirt und Schlaf-Shorts zur Tür.
Noch etwas schlaftrunken öffnete ich und ließ drei ziemlich aufgewühlte Gryffindors in mein grünes Wohnzimmer treten.
„Also…“, ich gähnte lange und ausgiebig, „ich hoffe für euch, ihr habt hierfür einen guten Grund, denn soweit ich weiß, solltet ihr eigentlich im Unterricht…!“
„Es geht um Hagrid!“, fiel Harry mir lauthals ins Wort und Hermine klatschte mir wütend die Zeitung gegen die Brust, was mich nach hinten aufs Sofa stolpern ließ.
„Was denn, hat er Nacktbilder von sich veröffentlicht oder…?“
Ich stockte und ĂĽberflog die Titelseite des heutigen Tagespropheten.

Albus Dumbledore, der exzentrische Schulleiter von Hogwarts…bla, bla, bla…Rubeus Hagrid, der zugibt, dass er in seinem dritten Schuljahr von Hogwarts geflogen ist…bla, bla…ein beängstigend großer und wild aussehender Mann…
„Sag mal, spinnt die?“, fragte ich wütend und las weiter.
Er ist in Wahrheit nicht einmal ganz Mensch…blutrünstig und gewalttätig…Eine makabre Seite ist nun, dass Hagrid offenbar eine enge Freundschaft zu dem Jungen aufgebaut hat, der den Sturz des Unnennbaren herbeiführte…
Als ich zuende gelesen hatte, lieĂź ich vollkommen baff die Zeitung sinken.
„Rita Kimmkorn also schon wieder…der arme Hagrid. Aber sagt mal, ihr wusstet noch nicht, dass er ein Halbriese ist? Ich dachte eigentlich, das wäre ersichtlich…“, gab ich bekannt und sah sie der Reihe nach fragend an.
„Ja, doch ich hatte da so meine Vermutungen…aber jetzt, wo diese Kuh es veröffentlicht hat, wird Hagrid garantiert bei mindestens der Hälfte der Schüler unten durch sein!“, jammerte Hermine, während Harry wütend seine Fäuste ballte.
„Ach Quatsch, der steckt das weg! Jeder hier weiß doch, was für ein gutmütiger Kerl Hagrid ist!“, widersprach ich abwinkend, obwohl auch in mir wieder die Wut hochkochte…diese Frau war das Letzte. Charlie hatte mir schließlich erzählt, dass sie auch mich und Severus einmal hochgenommen hatte.
Allein für den armen Tränkemeister hätte ich sie lynchen können…und jetzt auch noch Hagrid!
„Von wegen…“, knurrte Ron finster. „Würde es ihn kalt lassen, hätten wir heute Morgen in Pflege Magischer Geschöpfe keine Vertretungslehrerin gehabt.“
„WAS?“, fragte ich laut.
„Ja, er scheint sich in seiner Hütte verbarrikadiert zu haben“, brachte Harry wütend hervor. Ich starrte ihn an.
Armer Halbriese…er ist doch sehr sensibel…
Ich biss mir auf die Lippe, stand auf und sah die drei der Reihe nach an.
„Okay, ich werde ihn da schon wieder rausholen, sobald ich mich angezogen hab. Ihr drei-“
„Wir kommen mit dir!“, riefen sie gleichzeitig. Ich schüttelte vehement den Kopf: „Vergesst es, schlimm genug, dass ihr deswegen den Unterricht geschwänzt habt.“
Hermine war die Einzige, die bei dieser Rüge rosa anlief: „Hagrid ist uns eben sehr wichtig.“
„Das versteh ich ja, ehrlich“, ich lächelte sie leicht an. „Aber ihr könnt ihn immer noch heute Abend besuchen, wenn er sich wieder ein bisschen aufgerappelt hat. Und jetzt, husch, euer momentaner Lehrer wartet bestimmt schon auf eine Erklärung.“
Nun sahen alle drei ein wenig befangen zu Boden.
„Ähm, ja, Amy, hör mal…es ist so, also…wir dachten, da du dich so gut mit ihm verstehst, könntest du das klären…“, murmelte Harry schließlich und setzte ein bettelndes Gesicht auf.
„Hä? Wieso ich? Bei wem hättet ihr denn jetzt…“, ich stockte und meine Augen wurden so groß wie die eines Hauselfen. Da du dich so gut mit ihm verstehst…
„Das ist nicht euer Ernst“, stöhnte ich und fasste mir an den Kopf, als es gerade zur Mittagspause klingelte.
Ich hob meine Stimme böse an: „WIESO SCHWÄNZT IHR AUSGERECHNET ZAUBERTRÄNKE?“
Plötzlich schlug die Tür meines Büros, die in meine Wohnung führte, lauthals gegen die Wand.
„Sag nicht, diese Gören sind bei dir!“
Verdammt, ich hatte wohl etwas zu laut geschrien. Und das ausgerechnet, als er schon direkt vor meiner Tür stand…
Okay, welche Möglichkeiten bleiben mir?
Möglichkeit Eins: Die drei am Kragen zu Severus schleifen und ihm demütig versichern, dass ich nichts mit der ganzen Aktion zu tun hatte, oder…
Möglichkeit Zwei: Es fertigbringen, die drei in weniger als einer Minute unauffällig verschwinden zu lassen und mit einem höchst ungehaltenen Zaubertränkemeister klarkommen.
Hmmm…Demut hat mir noch nie sonderlich zu Gesicht gestanden…
Das Goldene Trio sah mich mit einem erschrockenen Hundeblick an und ich seufzte und deutete stillschweigend auf den Kamin. Dadurch konnten sie in ihren Gemeinschaftsraum verschwinden, während ich mich in die Schlammschlacht mit Severus stürzen durfte - mal wieder.
Sobald ich mein BĂĽro betreten wollte, stieĂź ich beinahe mit einer schwarzen Brust zusammen.
„Hey, nicht so stürmisch!“, ich drängte ihn mit aller Kraft meiner Arme zurück zu einem Stuhl.
„Setz dich erst mal hin und beruhige dich. Willst du nen Tee?“, fragte ich und versuchte, möglichst freundlich zu klingen - was mir beim Anblick der zu Bruch gegangenen Türklinke, die er nun schweigend auf meinen Schreibtisch donnerte, etwas schwerfiel.
„Ich möchte nur diese drei Gryffindors in die Hände bekommen, um von ihnen zu hören, warum sie ohne Entschuldigung meinem Unterricht fernbleiben…und sie anschließend einen qualvollen Tod sterben lassen. Also lass mich mit deinem Tee in Ruhe!“, zischte er und stierte mich mit durchdringenden Augen an.
Ich schluckte kurz und versuchte ein Lächeln: „Da bekommt man ja Angst.“
„Die einzig gesunde Einstellung!“, bestätigte er dunkel und wollte sich schon wieder erheben. Ich drückte ihn schnell wieder hinunter.
„Ähm, Severus, da gibt es eine Sache, die du wissen solltest…sie sind nicht mehr hier. Bist du dir sicher, dass du keinen Beruhigungstee willst?“, lenkte ich rasch ab und lachte nervös auf.
Seine Augen sprĂĽhten mittlerweile Funken, da war ich mir sicher. Warum nochmal hatte ich mich gegen die Demut entschieden?
„Amy…“, begann er drohend und ich versuchte tapfer, ein Zusammenzucken zu vermeiden.
„Du bewegst dich im Augenblick auf SEHR dünnem Eis…sag mir jetzt, was du mit dieser Sache zu tun hast und hör mir mit deinem Tee auf, sonst sorge ich dafür, dass du den Rest des Tages eingesperrt mit Albus und sehr vielen Zitronenbrausebonbons verbringst!“
DAS nenn ich mal eine furchteinflößende Drohung!
„Hör zu, lass uns mal wie Erwachsene drüber reden…“, bat ich ihn und verfluchte meine piepsig klingende Stimme.
„Du und wie Erwachsene reden, Amy? Das habe ich mittlerweile aufgegeben. Wo ich doch gerade feststellen muss, dass du dich immer noch anziehst wie ich, als ich zehn Jahre alt war“, höhnte Severus und sah an mir hinunter.
Jetzt erst erinnerte ich mich daran, dass ich noch meinen Schlafanzug trug.
„Im Ernst? Du warst mal Anhänger der Hollyhead Harpies?“, fragte ich ihn verdutzt und deutete auf mein ausgeleiertes Fanshirt.
Irgendwie ließ sein kurzes Massieren der Schläfen mich darauf schließen, dass er sich dazu zwingen musste, nicht die flache Hand gegen die Stirn zu schlagen…vorzugsweise meine Stirn.
„Siehst du…?“, gab er nur stöhnend zurück und erhob sich nun wirklich.
„Wie wär's, wenn wir doch versuchen, drüber zu reden und dabei Kaffee statt Tee zu trinken?“, fragte ich ihn mit - wie ich hoffte - verführerischer Stimme und kam auf ihn zu, wobei ich mit den Händen sanften Druck auf seine Schultern ausübte, um ihn wieder auf den Stuhl zu bekommen.
Das kaum sichtbare Schlucken des Tränkemeisters entging mir dabei völlig - ebenso der gefährlich weite Ausschnitt, der sich durch das wirklich sehr labbrige T-Shirt ergab.
„Es geht den dreien nämlich um Hagrid, weißt du? Seit Kimmkorns Artikel versteckt er sich in seiner Hütte“, rückte ich raus, als er keine Anstalten machte, sich gegen mich zu wehren.
„Das ist eine verdammt schwachsinnige Ausrede! Hagrid ist ein erwachsener Mann und kein kleines Kind mehr, auf das jemand wie Potter sowieso nicht aufpassen könnte!“
„Ach, aber du bist natürlich der geborene Babysitter, stimmt's, Severus?“, gab ich sarkastisch zurück, wofür er mir einen giftigen Blick schenkte.
„Ich habe andere Qualitäten!“, meinte er fast gebieterisch und reckte sein Kinn. Ich verdrehte die Augen.
„Sicher, du wärst eher der geborene Kinderschreck. Willst du dafür jetzt einen Orden?“
Diesmal stieß er meine Hände wütend beiseite und erhob sich.
„Zufällig habe ich kein Kind, an dem ich dir meine Vater-Talente beweisen könnte!“
Täuschte ich mich oder klang das nicht nur sehr gereizt, sondern auch fast anklagend?!?
Ich verdrehte die Augen, während er sich auf den Weg zur kaputten Tür machte.
„Wie wär's mit Whiskey?“, fragte ich schließlich, als er schon im Rahmen stand.
Mir fiel auf die Schnelle nichts anderes ein, um ihn davon abzuhalten, Harry und die anderen umzubringen. AuĂźerdem erinnerte ich mich daran, wie gern er in seinem Haus Whiskey getrunken hatte.
Langsam drehte er sich um und zog fragend die Augenbraue hoch.
„Wenn ich uns Whiskey statt Kaffee einschenken würde…bleibst du dann noch?“
Und tatsächlich - mein bittender Ton und die großen (dank Müdigkeit) blauen Augen wirkten Wunder. Er kam mit finsterer Miene zum Schreibtisch zurück und schlug die Tür dabei wieder in ihren Rahmen.
Ich unterdrückte ein Grinsen und schnipste mit dem Zauberstab. Prompt flogen uns aus dem Wohnzimmerschrank eine gläserne Amphore mit goldener Flüssigkeit und zwei Gläser entgegen und senkten sich sanft auf den Schreibtisch.
Ich schenkte rasch ein und gab ihm das Glas.
Seine Finger sind eiskalt…
Ob er wohl heute schon drauĂźen war?
„Keine Ahnung, warum du für so jemanden wie den ach so heldenhaften Goldjungen immer und immer wieder deinen Kopf hinhältst“, brummte Severus nun und schnupperte an der Flüssigkeit im Glas.
„Hey, glaubst du ich will dich vergiften oder was?“, fragte ich daraufhin empört. Er schnaubte: „Das letzte Mal, als wir hier in deinem Büro etwas von einem Geschenk an dich getrunken haben, war ein viel zu hoch dosierter Liebestrank drin.“
Ich schlug die Hand vor den Mund, um zu verhindern, dass der Whiskey seinen Weg in hohem Bogen wieder zurück ins Glas - oder schlimmer, auf den Tränkemeister - fand.
„Was?“, schrie ich auf und hustete, da der hastige Schluck mir in der Kehle brannte. Severus wartete freundlicherweise, bis ich mich mit Tränen in den Augen wieder gefangen hatte, und ließ ein leises Grinsen sehen: „Nun, ich denke, an diesen Abend werde ich mich immer recht gern zurückerinnern…du warst plötzlich so ungeheuer…zuvorkommend.“
Wie er das letzte Wort schnurrte, stellten sich in meinem Nacken alle vorhandenen Härchen auf und mein Bauch tanzte mit den restlichen Organen einen Disco Fox.
Auch die Röte, die meine Wangen heiß werden ließ, schien äußerst verräterisch zu sein.
Verdammt, wie konnte jemand, der so wenig Umgang mit Menschen pflegte, mit einer so…verführerischen, verboten lockenden Stimme gesegnet sein?
„War…war ich das, ja?“, stammelte ich und nahm rasch noch ein paar Schlucke, um nichts sagen zu müssen.
Ich bemerkte ja wirklich selten Zweideutigkeit, wenn sie mir vor die Nase kam, aber allein wie Severus dieses Wort betont hatte…trotzdem. Meine Neugier konnte ich schließlich nicht mehr zügeln und ich vermutete, dass er etwas in der Richtung geahnt hatte, denn er hatte sich mittlerweile in dem Stuhl zurückgelehnt, einen tiefen Zug genommen und das Glas mit einem seichten, unendlich spöttischen Lächeln auf den schmalen Lippen auf einem seiner Knie abgestützt.
„Was…hab ich denn da gemacht?“, presste ich beschämt hervor. Warum zum Merlin schämte ich mich schon, ohne dass er etwas gesagt hatte?
Severus` Lächeln wollte nicht verschwinden.
„Ach. Dies und das. Besonders geliebt hast du es, dich an mir festzuklammern und an meiner Robe zu riechen.“
„…“
Er verlor kurz sein Lächeln und seine Hand schwenkte leicht den übrigen Whiskey im Glas.
„…oh, und du hast es dir nicht nehmen lassen, mich auf oralem Wege auch etwas vom Geschmack des Holunderschnapses wissen zu lassen.“
Es dauerte einige Sekunden, ehe ich mir der Aussage innerhalb seines - mal wieder mehr als verschachtelten - Satzes bewusst wurde und aufsprang.
„Ich hab dich geküsst?“
„So kann man es auch nennen. Wenn du diesen ungestümen, mit Zähnen bewehrten Angriff auf meine armen Lippen so nennen möchtest.“
Aua, das tat weh. Nicht nur, dass er mich mit seinen Worten praktisch auslachte, sondern auch, weil irgendetwas in meinem Innern sich sehr dagegen wehrte, dass er so ĂĽber mich redete.
„Willst du etwa behaupten, ich wäre nicht zu einem anständigen Kuss fähig?“, fauchte ich ihn geladen an.
„Möglicherweise“, stichelte er gehässig und erhob sich nun ebenfalls, als ich langsam um den Schreibtisch herumkam.
„Ach, und der werte Herr glaubt also, er wüsste, wie man es richtig macht?“ Irgendetwas an meinen Augen, die mittlerweile die Farbe eines Fuchsfelles aufwiesen, schien ihn tatsächlich nervös zu machen.
„Das habe ich nie gesagt“, sprach er laut. Seine schwarzen Augen drückten leichte Verwunderung und Ungewissheit aus, dennoch stand er so aufrecht und stolz wie immer vor mir.
Vielleicht war es das, was mich so aufregte.
„Und wenn…ich wirklich so schlecht küssen sollte, wieso hast du dich dieser Qual nach der Ersten Aufgabe dann wieder ausgesetzt?“, wollte ich wütend wissen und stieß ihm grob mit einer Hand gegen die Brust. Es brachte Severus nicht einmal ins Wanken.
Eher meine Worte schienen ihn aufzurĂĽtteln.
Es war das erste Mal, dass einer von uns diesen Vorfall erwähnte. Und irgendwie schämte ich mich ein wenig dafür.
„Ich…habe dir gesagt, dass es nur eine Strafe war“, gab Severus mir hart zur Antwort und griff sich meine Hand, damit ich ihn nicht noch mal schubsen konnte.
„Strafe? Weißt du was, du hast recht! Es war ne echte Strafe, denn du kannst mindestens genauso mies küssen wie ich!“, fuhr ich ihn an und riss meine Hand los, um wütend ins Wohnzimmer zu flüchten.
Was hast du ihm denn jetzt wieder für eine Lüge erzählt?
Ich achtete nicht auf das Schimpfen meiner inneren Stimme. Sollte er doch im Glauben bleiben, dass ich ihn auch für einen schlechten Küsser hielt. Wenn er mir schon mit meinem „Angriff“ auf seine Lippen kam…
Ich hörte die Tür in meinem Büro zuknallen und atmete auf.
Endlich war dieser Mistkerl von Tränkemeister verschwunden.



Zehn Minuten später war ich auf direktem Weg zu dem scheuen Problemfall namens Hagrid, doch er wollte auch noch minutenlangem Pochen nicht öffnen.
„Haaaaagrid. Mach auf! Hier ist deine Lieblingsamy! Du willst doch deine Lieblingsamy nicht aussperren?“, schniefte ich lauthals, bekam als Antwort jedoch nur seltsame Blicke eines Gartengnoms zugeworfen.
„Na schön, jetzt reicht's! Scheiß auf diesen Mist, den die Kimmkorn verzapft hat, und hör auf dich in deiner Hütte zu verkriechen! Du bist ein Mann, und kein kleines Kind mehr!“, schimpfte ich wütend und hörte, wie Fang jaulend an der Türe kratzte.
„Bin kein Mann. Bin ein Halbriese…“, brummte es leise von drinnen.
„Klar bist du das, und du bist der liebste, treuste und freundlichste Halbriese, dem ich je begegnet bin, okay? Du bist einzigartig, sei stolz darauf!“, rief ich eindringlich und starrte die Tür an.
„Kann ich vielleicht rein, damit ich nicht die ganze Zeit mit der Holzmaserung reden muss?“
„Tut mir Leid, Amy…“, schniefte der Gute und schien sich absolut nicht unter Kontrolle zu haben.
„Aber deine Gnome starren mich schon an!“, beschwerte ich mich und wartete. Fang kratzte immer noch, doch sonst blieb es still.
Anscheinend war das kein schlagkräftiges Argument gewesen.
Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare.
„Weißt du, Hagrid…wir teilen mehr oder weniger dasselbe Los. Du bist nicht das einzige Halbwesen auf Hogwarts und selbst jemand wie ich wird hier von vielen geschätzt.“
„Du bist doch menschlich…“
„Ich bin zur Hälfte Vampir, und das weißt du auch!“, fuhr ich ihm ernst ins Wort und verspürte ein wenig Unwillen, es noch mal auszusprechen. Dieser Gedanke war mir so schon unheimlich genug.
„Und du bist genauso menschlich wie ich! Und bei weitem nützlicher“, fügte ich leiser hinzu und unterdrückte ein Seufzen.
Es stimmte, ich konnte für niemanden etwas tun. Nur Severus die Freizeit „versüßen“. Genauso wie Albus, mit dem ich aber eher selten trainierte.

Hagrid lieĂź sich nicht blicken, egal, wie sehr ich auf ihn einredete und Kimmkorn und ihre Hetzkampagne verfluchte.
Eines stand fest: diese Frau konnte sich auf etwas gefasst machen, sollte sie jemals wieder meinen Weg kreuzen!
Ich würde sie damit auf keinen Fall davonkommen lassen. Es mochte ja vielleicht sein, dass mir von meiner slytherinschen Seite kaum Rachsucht vererbt worden war, aber das ging zu weit. An mir konnte sie sich meinetwegen auch mal vergreifen, ohne was abzubekommen. Aber meine Freunde waren tabu. Und das würde die gute Rita schon noch begreifen…
Ich beschloss, Albus zu holen. Ihm würde Hagrid öffnen müssen, ob er wollte oder nicht. Und Albus war ein geübter Tröster. Geübter als ich zumindest.

Die Treppe setzte sich mit einem Rumpeln in Bewegung, nachdem ich dem Speier das Passwort entgegen gekeucht hatte.
Mir ist bisher nie aufgefallen, wie viele Treppen und Flure dieses Schloss besitzt…
Vor der Tür mit dem goldenen Klopfer blieb ich erst einen Augenblick stehen, um Atem zu schöpfen…und hörte laute Stimmen. Besser gesagt, ich hörte eine laute Stimme. Und dass die laut wurde, kam eigentlich nicht allzu häufig vor…zumindest nicht, wenn ich nichts angestellt hatte.
„ICH KANN NICHT, VERSTEHST DU? ICH KANN IHR NICHT HELFEN, NICHT BEI DIESER SACHE!“
„Natürlich kannst du. Überwinde doch deinen Stolz und deine Furcht vor der Vergangenheit. Wir haben ihr lange erzählt, dass du Flecken auf deiner Weste hast.“
„Es geht nicht…davon zu berichten ist etwas völlig anderes, als es selbst zu sehen, Albus.“
Anstatt zu schreien, klang Severus plötzlich erschöpft. Ich runzelte die Stirn. Von wem sprachen die beiden? Wer war sie?
„Severus…ich glaube kaum, dass ihre Kenntnisse über die Legilimentik weit genug reichen, um in deinen Kopf einzudringen. Das ist, als würde ein Muggel mit einer Stecknadel versuchen, einen Panzer zu knacken!“
Verstehe, die reden mal wieder ohne mich über mich…
Ich grummelte leise. Dass ich immer noch heimlich vor der TĂĽr stand, fiel mir gar nicht auf. Wirklich!
„Wir wissen nicht, inwieweit sie die Fähigkeiten der Slytherins in diesem Fall geerbt hat. Selbst der niedrigste der Blutlinie besitzt eine gewisse Grundbegabung in Sachen geistiger Fähigkeiten“, warf Severus gerade ein und ich lehnte mich interessiert nach vorne.
„Na gut, in Ordnung. Ich versuche es. Aber nur unter der Bedingung, dass du langsam aber sicher in die Pötte kommst und ihr reinen Wein einschenkst, was eure Sache angeht. Sie behandelt dich wie einen sehr guten Freund und ich sehe täglich, wie ihr euch beide -mehr oder weniger - heimlich darüber ärgert. Das ist doch Unsinn.“
Hä? Will der, dass wir uns die Köpfe einschlagen, oder was?
…Nicht, dass wir das nicht des Öfteren täten…
„Das geht dich nun gar nichts an, alter Mann.“ Schritte ertönten und bewegten sich auf die Tür zu.
Mir fiel - ganz plötzlich - wieder ein, dass ich noch hier stand und ich klopfte schnell.
„Ja, bitte?“, kam von Albus und ich öffnete möglichst schwungvoll und betrat das Zimmer, wobei ich rasch Severus auswich, der nur einen Meter von der Tür entfernt wie angewurzelt stehen blieb.
„Hi Albus“, begrüßte ich mein leicht verdattertes Onkelchen und ignorierte Mister Kuss-Angriff einfach.
„Du musst schnell zu Hagrid und ihn endlich von diesem Selbstmitleidstrip abbringen. Nicht, dass er noch versucht, sich an der Deckenlampe aufzuhängen oder so!“, bat ich den Langbärtigen sofort.
„Die arme Lampe“, kommentierte der Tränkemeister trocken und erntete prompt zwei böse Blicke.
„Severus, das ist wirklich nicht lustig“, tadelte Albus ernst und schenkte ihm einen Blick über die Gläser seiner Brille.
„Was ist eigentlich mit dir los, ist heute dein Tag des asozialen Arschlochs, oder was?“, fauchte ich sofort auf hundertachtzig.
„Ich gebe zu, dass meine Bemerkung zu Hagrids Suizidversuch eher spöttisch und leicht zynisch gemeint war, da ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendeine Lampe sein Gewicht trägt“, raunzte Severus zurück und machte eine kurze Kunstpause.
„Falls du aber - wie ich annehme - damit auf unser Gespräch von vorhin abzielen wolltest, dann…“
Ich hielt den Atem an und die Uhr schien plötzlich langsamer zu ticken. Er würde doch nicht etwa behaupten, dass das die Wahrheit gewesen war? War ich wirklich so ein miserabler Küsser?
„…dann muss ich zugeben, dass ich vielleicht etwas übertrieben habe.“
„Ach?“, wollte ich wissen, diesmal komplett perplex, während Albus zwischen uns hin und her starrte und es nur zu offensichtlich war, dass er sich neugierig fragte, worum es ging.
„Na ja, also, ehrlich gesagt war das, was ich gesagt habe, eine einzige Lüge“, gab ich nun ebenfalls widerwillig zu.
Severus zog tatsächlich überrascht die Augenbraue empor: „So?“
„Ja, meine Güte, hat sich jemals irgendwer bei dir beschwert? Ich bezweifle es“, grummelte ich und sah woandershin.
„Ach, ihr redet wohl vom Verteidigungstraining? Machst du denn Fortschritte, Amy?“, fragte Albus nun mit einem naiven Lächeln und ich konnte mir ein Lachen gerade noch so verkneifen.
Statt meiner antwortete Severus mit einem unbeschreiblichen Pokerface: „Das kann man so sagen. Besonders ihre…Angriffsmethode hat mir gefallen.“
Augenblick mal, Angriff?…Sollte das jetzt heißen…redet er von…
Ich lief puterrot an.
Severus hatte gerade frei heraus erzählt, dass ihm meine Art damals gefallen hatte?
Noch mal langsam…
SEVERUS gab zu, dass ihm etwas GEFIEL?
War der krank oder so?
„Es freut mich, dass das so gut funktioniert! Übt immer schön weiter, ihr beiden, ja? Ich muss jetzt wirklich los zu Hagrid!“
Ich und Severus sahen uns stumm an, während die Tür hinter meinem Onkel ins Schloss fiel.
„Übt immer schön weiter?“, echote der Tränkemeister erstaunt.
„Wenn der wüsste…“, prustete ich los und sah gerührt, dass Severus ein Hauch von Röte in das markante Gesicht geschlichen war.
Er wandte sich rasch ab und ging zu Fawkes hinüber, der auf seiner Stange kauerte und sanft eine wunderschöne Melodie angestimmt hatte.
Wie magisch angezogen setzten sich meine Beine in Bewegung und hielten erst wieder inne, als ich ganz dicht neben dem schwarzen Professor stand und auf Fawkes hinunter
sah.
Wir sollten ĂĽben, hatte Albus gesagt.
Tze, Severus war ein ausgezeichneter Küsser. Er war der Beste, den ich bisher…nein, ein schlechter Vergleich. Immerhin war er der Erste, an dessen Kuss ich mich erinnerte.
Er war ein Naturtalent. Ich nicht.
„Als ob du irgendeine Übung bräuchtest.“
Ich seufzte und erschrak furchtbar, als die dunkle Robe sich plötzlich mir zuwandte.
„Wie bitte?“
Ich schlug mir entsetzt die Hand vor den Mund: „Hab ich…das laut gesagt?! Eh..hehe…das war eigentlich…also…“
„Nicht so gemeint?“, half Severus mir aus, doch ich schüttelte den Kopf: „Nein, also, doch…schon…aber…“
„Du wolltest es eigentlich nicht so direkt kundtun“, schlussfolgerte er und ich hatte das Gefühl, als hätte er aus meinem Gesicht gelesen.
„Ähm…so ungefähr.“
Severus sah kurz aus dem Fenster und über die Ländereien, während Fawkes Gesang kräftiger wurde und er seinen Kopf leicht an meinem Bauch rieb - der Stelle, auf deren Höhe er sich gerade befand.
„Danke…“, murmelte der Tränkemeister schließlich leise, sah mir direkt und sehr intensiv in die Augen und verließ mit raschen Schritten den Raum.
Und ich stand da am Fenster und lächelte, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte, was das bedeuten sollte.
Wofür Severus sich gerade bei mir bedankt hatte. Doch nicht nur wegen meinem Geständnis?
Nein, da war noch etwas anderes in seinem Blick gewesen…ein unverhülltes Leuchten. Unten bei Hagrid trat Albus soeben durch dessen Tür. Fawkes stimmte ein anderes Lied an, heller und fröhlicher als eben.
Und mein Lächeln verbreiterte sich, bis ich das Gefühl hatte, dass meine Mundwinkel jeden Moment rissen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
Daniel Radcliffe ĂĽber Unterwasser-Dreharbeiten