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Fanfiction

ToAR - Der FĂĽnfte von Vieren - Die GeburtstagsĂĽberraschung

von horizon92

Ă„CHZ! Na endlich, jetzt habe ich es geschafft! Meine Lieben, es tut mir sehr leid wegen der langen Pause, aber nun habe ich die Kursarbeitsphase hinter mir und steuere ganz scharf auf das tollste zu, was einem SchĂĽler nur passieren kann: die Ferien!
Außerdem habe ich zusätzlich auch noch meine Führerscheinprüfung gemacht (praktisch^^) und ich HABE BESTANDEN!!!!
:D
Tolles GefĂĽhl, muss schon sagen.
Nun aber genug paraphrasiert, her mit dem neuen Kapitel! Ach und lasst euch nicht irritieren ;)
Einfach ĂĽberraschen lassen.
ggglg an alle meine Leser!
horizon



Kapitel 14
-Die GeburtstagsĂĽberraschung-


Der alte Mann kniet vor der dunklen Frau, deren schwarze Haare schwer in die abgestreifte Kapuze fallen. Er zittert und bebt. Sein Körper ist nur halb verhüllt durch einen Fetzen, der wohl einmal recht erhabene Kleidung gewesen ist. Nun zeugen nur noch die letzten Reste der Verzierung am Saum des Stoffes von der Arbeit, die in ihn hineingesteckt wurde.
„Bitte…Roberts…“, stößt der durchaus bekannte Mann mit einem mehr als kratzigen Röcheln hervor. Sein russischer Akzent scheint verschwunden.
Die Hexe hebt langsam ihren Zauberstab. Ihre Hand bebt leicht, verharrt, auf den kahlen Kopf des Alten gerichtet.
Sie zögert.
„Bitte“, ertönt es ein weiteres Mal von dem am Boden Knienden. Seine Augen starren müde, aber mit einem winzigen Funken von unerschütterlichem Leben in die grauen der Frau vor ihm.
Es ist das Letzte, das er sagt. Sie spricht die Formel, fast wie ein heiliges Gebet. Langsam.
Leise.
Bedächtig.
„Avada Kedavra.“
Sie schließt die Augen, als der tote Körper auf dem staubigen Boden zusammenbricht. Im Hintergrund öffnet sich knarrend eine Tür…


„Amy! Mach auf!“
„Waaaaaaah!“, schrie ich los und saß aufrecht im Bett, noch bevor ich eigentlich realisiert hatte, dass dieser furchtbare Traum vorbei war.
Die Reaktion auf meinen Aufschrei folgte prompt: mit einem lauten Splittern zerbarst die Tür in tausend Stücke und ein Mann mit schwarzem Mantel rauschte wie der Teufel persönlich ins Zimmer. Die dunklen Augen dieses Mannes durchsuchten das Zimmer beinahe hektisch nach einem Feind, während ich die Hände über meinem Herzen kreuzte und angestrengt versuchte, keinen Herzinfarkt zu bekommen.

Seit der Ereignisse nach meiner Drachenaktion hatten wir uns zwar nur noch sehr selten mit Herzblut gestritten, doch heute, am Weihnachtsballtag, wurde mir mal wieder ein Grund vor Augen geführt, warum ich Severus Snape manchmal töten könnte…
Als besagtem Individuum irgendwann auch aufging, dass mich niemand bedrohte, trat der Tränkemeister schon viel entspannter an mein Bett heran und musterte mich mit hochgezogener Augenbraue tadelnd von oben bis unten: „Warum zitterst du so?“
„Ich…Albtraum…dann…du…und…Herzinfarkt…“, stieß ich hervor und zitterte noch immer ein bisschen.
Mit einem lauten Plopp erschien meine süße Hauselfe Blinky und baute sich in höchst goldiger Entrüstung vor dem Professor auf.
„Meister Snape scheint nicht ganz die Lage meiner Herrin zu begreifen! Blinky will ihn nicht brüskieren, aber der Meister muss eingestehen, dass es sich nicht ziemt, unangekündigt ins Schlafzimmer einer Dame zu stürmen! Zumindest solange…“
„Was für eine Dame?“, unterbrach Snape sie schroff, wedelte mit der Hand und wandte sich wieder an mich: „Falls es dich interessiert, einige der Lehrer - unter anderem auch ich - wollen vor dem Horrorszenario namens Weihnachtsball noch einmal die Ruhe nutzen und in die Winkelgasse apparieren…“
„Ohne mich!“, stellte ich klar, sobald ich das schlimme Wort mit A gehört hatte. Er stockte kurz, fast unsicher, brachte aber dennoch seinen Satz zuende.
„…Und ich wollte dir anbieten, per Thestral dorthin zu fliegen. Hagrid würde uns die Viecher am Waldrand zur Verfügung stellen und…“
Er stockte erneut, als er meinen Gesichtsausdruck sah und fügte rasch an: „Aber wenn du schon anderweitig zu tun hast…ich kann das voll und ganz verstehen, immerhin musst du noch immer eine Menge lernen.“ Schon wollte er sich abwenden, doch ich bekam den Ärmel seines Umhangs zu fassen.
„Warte doch mal, ich hab doch noch gar nichts gesagt!“, schnauzte ich ihn an und zog kräftig, sodass er sich wieder umwandte.
„Die Idee mit den Thestralen…die ist der reine Wahnsinn! Bist du da ganz allein drauf gekommen?“, nun konnte ich meine Begeisterung kaum mehr verbergen.
„Amy, ich mag vielleicht zu dumm sein, um an deine Tür zu klopfen, aber hin und wieder kommen mir dafür auch brillante Ideen!“
Ich grinste: „Ja, ja, Entschuldigung akzeptiert! Außerdem war Blinky ja noch gar nicht fertig, mit ihrer Standpauke…wann würde es sich denn ziemen, dass er in mein Schlafzimmer rennt und meine Tür zertrümmert?“
Ich blinzelte die kleine Elfe schelmisch an, die sofort weiterdeklamierte: „Es ziemt sich nicht, unangekündigt ins Schlafzimmer einer Lady zu platzen, solange man nicht mit ihr verheiratet ist, Sire!“
Dabei sah sie Snape mit einem so belehrenden Gesichtsausdruck an, dass ich mich vor Lachen kugelte.
„Wirklich…diese Vorstellung ist äußerst amüsant!“, fauchte der Tränkemeister plötzlich und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Mir blieb das Lachen vor Überraschung im Halse stecken.
Hat er grade wirklich beleidigt geklungen?
Nachdenklich verfolgte ich diesen Gedanken, während ich mich für den kleinen Ausflug in die Winkelgasse umzog.
Vielleicht sollte ich ihn wirklich mal fragen, ob er mich heiratet...wer weiß, vielleicht würde er mich dann auch öfter küssen…
Oder…
Amy! Sofortige Gedankensperre! Konzentrier dich lieber auf deine Socken!
Seit seinem unerwarteten…Verhalten - auf das, nebenbei erwähnt, keiner von uns den anderen bisher angesprochen hatte - kam er mir fast noch seltsamer vor als sonst. Er wechselte in wenigen Sekunden von jähzornig und zynisch auf höflich und fast schon…freundlich. Es war verrückt! Und es schien mich auch langsam in den Wahnsinn zu treiben, wenn ich jetzt schon Mordgedanken gegen Karkaroff hegte.
Dieser Traum war aber auch zum Fürchten gewesen…das war nie und nimmer wirklich ich!


Die Sonne hing knapp über dem glitzernden See, der an den Ufern bereits zugefroren war. Wie jeden Winter lag die Landschaft weiß wie frisch geschaffen vor uns, während wir gemeinsam zum Waldrand hinübergingen. Hagrid stand bereits dort und winkte uns zu.
„Hallo Amy! Professor Snape! Ich hab mir gedacht, ihr nehmt vielleicht am besten Tenebrus, den hab ich von Hand aufgezogn…“, begrüßte er uns aufgeregt und ich starrte wie gebannt das imposante Wesen an, das seinen drachenartig anmutenden Skelettkopf zu uns umwandte und mit den lederartigen Flügeln schlug.
Es stieß einen leisen, merkwürdig vogelähnlichen Schrei aus und ich trat näher heran, um die weißen, milchigen Augen zu mustern.
„Hagrid, er ist beeindruckend!“, staunte ich und strich vorsichtig über die kalten Gesichtsknochen.
„Sei lieber vorsichtig, diese Dinger beißen auch!“, tadelte Snape mich nur und trat an mir vorbei zur Schulter des Thestrals, ehe er sich mit einer erstaunlichen Anmut ohne Schwierigkeiten hochzog und sich auf den Rücken des Tiers setzte.
„Ähm…Hagrid? Wen soll ich denn nehmen?“, fragte ich und trat kurz zurück, als mich plötzlich zwei große Hände um die Taille packten und hochhoben. Keine drei Sekunden später saß ich auf dem Rücken eines zweiten Thestrals, der von mir unbemerkt aus dem Wald herausgetreten war.
„Danke Hagrid…Hallo, mein Hübscher!“, begrüßte ich das Tier und fuhr kurz über den knochigen Hals. Das Wesen drehte den Kopf und quäkte mich an.
„Amy, das ist ein Weibchen!“, kam es leicht empört von Hagrid und er machte uns miteinander bekannt: „Amy…Altair - Altair…Amy!“
„Altair“, murmelte ich und das Wesen quäkte erneut.
„Auf geht's, ihr beiden, und bringt mir meine Freunde heil wieder!“, brummte Hagrid zum Abschied (wobei ich nicht wirklich wusste, wen er jetzt wie angesprochen hatte) und versetzte Tenebrus einen leichten Klaps, der sofort die Flügel breitete. Severus klammerte sich - nun nicht mehr so anmutig - am Hals des Pferdes fest, als er dem Himmel entgegen schoss.
„ Na schön, Altair. Zeig mir mal, was du kannst!“, forderte ich sie auf und klopfte sacht in die Flanken. Fast sofort erhob auch sie sich, doch der Aufstieg war sanft und gleitend, nicht so wie bei dem „armen“ Tränkemeister.
Trotzdem hatten wir ihn und Tenebrus bald eingeholt und ich lachte, als ich ihn so klammern sah.
„Hey, Herr Professor, du quetschst dem armen Tier bald die Luft ab!“, rief ich gegen den in den Ohren ziehenden Gegenwind an.
„Das nehme ich mit Freuden auf mich, wenn er dafür etwas ruhiger fliegt!“, entgegnete Severus leicht gereizt und ich lachte.
„Sieht aber sehr imposant aus, wie dein Fledermausmantel hinter dir her flattert! Aber halt dich wirklich lieber fest, ich will dich schließlich nicht verlieren!“
„Ach nein?“, schrie er mir durch den tosenden Gegenwind zu. „Ohne mich hättest du mindestens 50 % mehr Freizeit!“
Damit spielte er natĂĽrlich auf unser Training an, das mittlerweile fast 2/3 meines Nachmittags in Anspruch nahm.
„Ohne dich hätte ich 0% Überlebenschancen, würde ich eher mal sagen!“
Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, doch irgendetwas verriet mir, dass er gerade auf snapische Art lächelte.


„Kommst du jetzt mal da runter oder muss ich dich erst zwingen?“
Severus verdrehte genervt die Augen, während ich noch immer dabei war, Altair die Flügelenden zu kraulen. Sie hatte ihre Sache wirklich sehr gut gemacht - nicht einmal eine ganze Stunde hatten wir bis London gebraucht.
Ich richtete mich auf und sah vom Rücken des Thestrals grinsend auf meinen Mentor hinunter: „Du könntest mich ja heben, wie Hagrid das vorhin gemacht hat!“
„Ich kann aber auch darauf verzichten und jetzt komm schon, sonst hat Filius den Feuerwhiskey allein geleert - und davon brauche ich sicher eine Menge, um den Tag zu überstehen.“
„Hey! Tut mir wirklich leid, dass ich existiere und dir die Nerven raube!“, maulte ich ihn an, ehe ich behände von Altair sprang und - oh Wunder - sogar einmal ohne umzuknicken auf dem Boden landete.
Severus musterte mich nur kurz mit hochgezogener Augenbraue und marschierte vor mir aus dem kleinen Stall, der sich im letzten Winkel der Winkelgasse (A/N: Ha, ha) befand.
Ich folgte ihm mit gemischten GefĂĽhlen.
„Dürfen wir sie einfach da parken?“, fragte ich beunruhigt und nickte mit meinem Kopf zurück, doch der Tränkemeister brummte nur „Sowieso unsichtbar“ und ging unbeeindruckt weiter.

In den Läden herrschte reger Betrieb. Der typische Weihnachtstagsstress, noch kurz vorher das neuste Geschenk kaufen. Wie ich es hasste.
Zum Glück hatte ich Albus schon eine Schachtel Pralinés aus der Muggelwelt geholt. Und Harry, Ron und Hermine je eine kleine Packung von Freds und George Erfindung: Bonbons, mit denen man die Stimmen eines jeden Lehrers nachahmen konnte.
Die drei wussten sicher etwas damit anzufangen.
Und sonst hatte ich niemandem etwas geholt. Mein Geld war noch nicht allzu viel, weil ich Albus nur erlaubt hatte, mir für die Mitarbeit bei der Organisation des Weihnachtsballs ein kleines Gehalt zu zahlen. Er hatte es natürlich mal wieder übertreiben wollen…
Ganz in Gedanken rannte ich plötzlich gegen etwas Großes, Hartes, das sich blöderweise als Severus` Rücken herausstellte, der genau vor mir abrupt stehengeblieben war. Durch seine Größe konnte ich nichts erkennen, daher blieb mir der blondhaarige Mann mit der blasierten Miene nicht auf, der geradewegs durch die Menge marschierte und nach etwas Ausschau zu halten schien.
Severus griff plötzlich hart an meinen Kragen und zerrte mich in das nächste Geschäft.
„Was…hmmpff!“, konnte ich nur noch protestieren, ehe er mir die Luft abschnürte und die Tür hinter uns wieder zuschlug.
Ich machte mich von ihm los und rieb mir den malträtierten Hals.
„Kannst du nicht einfach fragen Ich muss mal in dieses Geschäft, kommst du mit? wie jeder normale Mensch auch?“, beschwerte ich mich dann und funkelte ihn an, doch Severus hörte mir nicht einmal mehr zu. Er starrte aus dem Schaufenster und ignorierte mich einfach.
Wie freundlich! Beleidigt zog ich eine Grimasse und sah mich in dem relativ dunklen Raum um.
Erst jetzt fiel mir die Musik auf, die leise im Hintergrund spielte.
Verkauft wurde hier offensichtlich nichts, was ich mir näher ansehen sollte, denn an der Tür hing ein Schild, das besagte:
Zutritt fĂĽr Unbefugte verboten!
„Ähhm…Severus?“
Ich tippte ihn an, doch er knurrte nur ungeduldig „Scchht!“ und starrte immer noch durchs Fenster wie der perfekte neugierige Nachbar.
„Wenn's da draußen so interessant ist, dann lass uns doch wieder gehen, ja?“, bat ich, denn mittlerweile hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und ich malte mir die schlimmsten Sachen aus, als ich mich langsam wieder zu dem Raum umdrehte.
Meine BefĂĽrchtungen erwiesen sich als unbegrĂĽndet.
Überall standen Käfige herum, doch dank der Dunkelheit konnte ich nicht sehen, ob sie leer waren.
Nun doch leicht neugierig geworden trat ich näher und staunte nicht schlecht. Im einen Käfig saß ein Krup und knurrte mich an.
„Hey, Sev! Das kann der fast genauso gut wie du!“, lachte ich und ging in die Hocke.
„Hallo, mein Kleiner! Was machst du denn hier, so ganz weggesperrt?“
Er bellte, doch langsam wich die Bösartigkeit in seiner Haltung und machte einer neugierigen Unsicherheit Platz.
Ich sah mich nach etwas um, was ich dem Kleinen als Leckerchen geben konnte. Da fiel mir noch eine Bewegung in einem anderen Käfig auf. Langsam erhob ich mich wieder und starrte durch das Glas ins Innere.
Ein dicker Baumstamm mit viel GrĂĽn verbarg den Insassen.
„Amy! Was tust du da?“, hörte ich plötzlich den Tränkemeister hinter mir raunzen.
„Ich seh mir das nur mal an, jetzt mach dich nicht lächerlich!“, winkte ich ab, als mir plötzlich eine andere Stimme auffiel.
„Menschen…schon wieder Menschen! Immer diessse Menschen!“
„Was? Wer ist da?“, fragte ich erschrocken und sah mich nach Severus um, der nun auf mich zutrat und die Augenbraue hochzog: „Haben wir Halluzinationen?“ - „Du bestimmt, und jetzt halt mal kurz dein Schnüsschen!“, gab ich zurück und lauschte. Der Tränkemeister öffnete gerade den Mund, wahrscheinlich, um sich über die Bezeichnung seines eigentlich sehr männlichen Mundes zu ärgern, als die Stimme wieder erklang.
„Menschlein, Menschlein…wasss ist dasss? Dich hab ich doch schon gerochen?“
Ich zuckte heftig zusammen und fuhr erneut herum, da ich die Stimme in dieser Richtung vermutete.
„Wer ist da? Was meinst du damit, du hast mich schon gerochen?“
„Meine Retterin! Befreie mich - du bist esss, ich weiß essss!“
Ich sah Severus ängstlich an: „Sag mir bitte nicht, dass du das nicht hörst!“
„Ich höre es nicht!“, antwortete er prompt beunruhigt und ich verdrehte die Augen: „Toll, vielen Dank auch. Da fühl ich mich gleich besser!“
„Was hörst du denn?“
Doch dann stockte Severus kurz und sah ĂĽber meine Schulter.
„Ich weiß nicht, eine Stimme. Sie ist ganz scharf und klingt irgendwie so…seltsam. Ich kann's gar nicht erklären. Sie schwafelt irgendwas von wegen Retterin oder so…Severus? Hörst du mir überhaupt zu?“
„Nicht wirklich“, murmelte er und klang irgendwie belustigt.
„Na ganz toll. Warum fragst du eigentlich, wenn du mir dann doch nicht zuhörst?“
„So geht es mir mit meinen Schülern ständig“, gab er leicht abgelenkt zurück.
„Amy?“
„Was?“, schnappte ich patzig.
„Nehmen wir mal an, knapp hinter deiner Schulter hinge eine etwa beindicke und drei Meter lange Schlange, die dich unverwandt anstarrt…“
„Ja?“
„…würdest du wollen, dass ich dich darauf aufmerksam mache?“
„Seit wann fragst du mich, was ich von dir will? Moment mal…“
Ganz langsam drehte ich meinen Kopf und begegnete zwei groĂźen, gelblichen Augen, die mich durch das Glas aus fĂĽnf Zentimeter Entfernung anstarrten.
„IHHHHH!“, schrie ich auf und taumelte gegen Severus` Brust, nur um mich an ihm festzuklammern und meine Augen zuzukneifen.
„MACH SIE WEG! MACH SIE WEG!“
„Du scheinst mir etwas aufgeregt zu sein…“, hörte ich seine höhnische Stimme von oben.
„Sie ist doch eingesperrt. Schlimmer war es, als du sie zwischen deinen Beinen hast entlang schlängeln spüren.“
„WAS?“, quietschte ich und sah mit großen Augen nach oben. Snapes schwarze funkelten vor Amüsement.
„Zufällig war ich dabei, als du dich mit dieser Schlange unterhalten hast. Sie war in Hogwarts eingeschlossen, du hast sie befreit. Nun, ihr Schicksal hat sich nicht zum Besseren gewendet.“
„Findest du das lustig?“
„Herrin…ich bin esss…Ziposssa!“
Zögerlich wandte ich mich zu dem riesigen Vieh um und schüttelte mich beim Anblick des dicken, grün-gräulichen Körpers.
„Reiß dich zusammen und frag sie, wie sie hierhergekommen ist!“, verlangte Severus nun herrisch von mir.
„Was?“, fuhr ich ihn entsetzt an.
„Mach schon, Gryffindor!“, zischte er und erinnerte mich so daran, dass mein Haus eigentlich für Mut im Angesicht des Feindes stand.
Schluckend trat ich etwas näher auf das Wesen zu und sah ihm fest in die Augen.
„Zipossa…“, zischelte ich leise und die Schlange hob den Kopf und klappte einmal kurz die Augenlider auf und zu.
„Herrin…ich bin ssso froh, Euch hier zzzu sssehen!“
„Wie kommt es, dass du hier bist?“
„Bössssser Mann…er hat mich eingefangen…und verschleppt, sssss…“
„Ein böser Mann?“, wiederholte ich fragend, doch Severus runzelte nur die Augenbrauen: „Weiter“, verlangte er angespannt.
„Wie sah er aus? Ist das in Hogwarts passiert?“
Erzürnt zischelte die Schlange und richtete sich auf: „Ja, er fing mich und verschleppte mich…in Hogwartsssss…er fand dasss Kellergewölbe, in dem ich lebte…brachte mich an einen schrecklichen Ort…zzzu einem sssehr unangenehmen Vetter meinesssss Stammessss…“
„Wie? Eine andere Schlange?“
„Herrin, ich bin eine der letzzzzten meiner Art…doch ssssie war ebenfallssss eine…und ssssie hatte ein hässssslichesss Schickssssal…“
„Du bist Zipossa. Wie hieß diese Schlange?“
„Ihr Name war….zzzzzzz…Nagini…“
„Nagini…“, murmelte ich, als plötzlich Severus mich grob herumdrehte: „Nagini? Was hat sie mit Nagini zu tun?“
„Kennst du vielleicht eine Schlange mit diesem Namen?“, fragte ich ungläubig.
„Allerdings“, grollte Severus dunkel. „So hieß die Schlange des Dunklen Lords. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sie noch lebt. Was hat diese Schlange noch erzählt?“
„Sie heißt Zipossa und wurde von irgendeinem Mann in Hogwarts verschleppt und zu irgendeinem schrecklichen Ort gebracht, an dem sie Nagini begegnet ist“, berichtete ich brav - doch er verdrehte die Augen: „In Informationen sammeln wäre das nicht mal ein Schlecht gewesen, Miss Roberts…geht's vielleicht etwas genauer?“
Ich schnaubte und wandte mich wieder Zipossa zu.
„Sag mir, wo bist du Nagini begegnet? Kannst du dich an den Ort erinnern?“
„Nicht ssssehr gut, Herrin. Esss war ein Haussss an einem Friedhof…ssssssie wollte mich töten, aber ich bin entkommen…und wurde kurzze Zzzeit später von einem anderen Zzzzzzauberer gefunden und hierhergebracht…zzzzz…helft mir hier hinausssss…“
„Ein Haus an einem Friedhof…“, gab ich an Severus weiter, ehe ich meinen Zauberstab zog und aufs Glas deutete.
„Was tust du da?“, fuhr er mich alarmiert an und griff nach meinem Arm, doch ich machte mich mit einem Ruck los und schnitt per Diffindo ein Loch in die Scheibe. Sofort glitt Zipossa heraus und ihr schwerer Körper klatschte auf den Boden.
„Amy, was soll das? Bist du verrückt?“, rief Severus wütend und zog mich fort von der Schlange, die sich leicht aufrichtete und mich anstarrte.
„Dieses Männchen isssst zwar etwassss misssstrauisch…aber ich kann riechen, dassss es Euch ssssehr gern hat…vielen Dank, Herrin. Erneut stehe ich in Eurer Schuld….ssssss…“
„Lass mich nur nicht bereuen, dich befreit zu haben…ach und…das Männchen ist sehr empfindlich, sei froh, dass es uns nicht versteht.“
Ich grinste kurz und zog Severus dann zur TĂĽr. Er wehrte sich nicht, behielt aber die Schlange hinter uns kritisch im Auge.

„Severus, ausgerechnet du als Slytherin misstraust einer Schlange?“, zog ich ihn gut gelaunt auf, als wir schließlich auf die Straße traten und uns von der Menge in Richtung Tropfender Kessel treiben ließen.
„Ich habe nur Bedenken, dass du vielleicht etwas voreilig gehandelt hast. Wenn das wirklich dasselbe Exemplar war wie…das, was ich kenne, ist ihr Gift sehr tödlich. Und sollte sie das Bedürfnis verspüren, den nächsten Menschen, der dort hineingeht, anzufallen…“
„Das wird sie schon nicht tun. Sie ist…“ Ich suchte nach einem Wort, um diese Schlange zu beschreiben.
„Also, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber irgendwie scheint sie etwas mit mir zu verbinden. Sie würde nichts tun, dass mir schaden könnte oder dass ich nicht gutheiße.“
„Du meinst, weil du sie aus dieser Kammer befreit hast? Schlangen zeigen nur solange Dankbarkeit, wie sie ihnen selbst nützt, glaub mir. Ich habe Erfahrung darin“, antwortete Severus und er klang so bitter, dass ich darauf nichts zu erwidern wusste.
Um ihn ein wenig aufzumuntern, begann ich, drauflos zu plappern. Ich erzählte ihm, was ich für Geschenke geholt hatte und dass ich jetzt schon wieder pleite war, dass ich gespannt war, wie der heutige Abend werden würde, da ich gemeinsam mit Filius und Hagrid für die Deko zuständig gewesen war, und fragte ihn, ob er denn kommen würde. Daraufhin sah Severus mich mit einem so seltsamen Blick an, dass ich nicht anders konnte, als in seinen schwarzen Augen zu versinken und still zu sein.
Es schien mir, als würde die Zeit angehalten werden. Er sah mich so intensiv an, dass ich keine Worte fand, keinen Gedanken mehr fassen konnte. Mir schwirrte der Kopf. Es war fast, als würden die Menschenmassen um uns gar nicht existieren, als hätte jemand uns in eine abgegrenzte Blase eingeschlossen.
UnwillkĂĽrlich hielt ich den Atem an, als seine Hand meine wie durch Zufall streifte.
„Wenn das dein Wunsch ist…“, murmelte er dunkel und so undeutlich, dass ich ihn kaum verstehen konnte. Es dauerte auch einen Moment, bis ich begriff, dass Severus damit heute Abend gemeint hatte.
„Ja, klar! Also, ich meine…ich will dich auch nicht zwingen oder so…aber…es wäre schön, wenn du kommst…ich würde mich…äh…freuen und…“, stammelte ich und wurde mal wieder rot. Gott sei Dank konnte ich das diesmal auf die Kälte schieben! Ich griff an die weiße Mütze mit den lustigen Bommeln, die mir Albus als vorweihnachtliches Geschenk überreicht hatte - er war besorgt gewesen, ich könnte mich erkälten - und sah rasch zu Boden.
„Du würdest dich freuen?“, echote Severus in dieser typischen Stimme, bei der ich genau wusste, dass seine Augenbraue gerade auf der Mitte der Stirnhöhe hing.
Im nächsten Moment wurde ich abrupt wieder in die Realität zurückgerissen, als uns jeweils eine Hand auf die Schulter schlug: „Da seid ihr ja endlich! Die da drinnen warten schon! Seid ihr irgendwie von diesen fliegenden Skelettdingern runtergefallen oder was?“
Ich knickte ein und wäre gefallen, hätte nicht eine zweite Hand mich daran gehindert, die eindeutig dem Bruder der Besitzerin der ersten Hand gehörte, der diese nun tadelnd ansah: „Brooks, sie haben sich gerade unterhalten! Kannst du nicht etwas mehr Taktgefühl entwickeln oder so was in der Art?“
„Taktgefühl? Was ist das?“, stellte die lustige Vampirin sich absichtlich dumm und zog eine Fratze. Ich lachte und fiel den beiden erst einmal um den Hals. Bei Severus kam die Reaktion doch etwas distanzierter: er und Billy griffen sich kurz gegenseitig an die Schultern und gingen dann zur Tür.
„Wow“, machte ich erst einmal, als wir unsere Jacken an einen Haken hingen und uns im Tropfenden Kessel umsahen. „Ich wusste gar nicht, dass ihr auch kommt! Severus hat mir erzählt, wir würden uns nur mit Minerva, Filius und ein paar anderen treffen…“
Erst da ging mir auf, dass er mich mit der Anwesenheit meiner Familie überraschen wollte. Ich strahlte sogar noch breiter als zuvor, legte ihm kurz die Hand auf den Arm (in der Öffentlichkeit wurde er nur ungern näher angefasst) und hauchte: „Danke!“
„Meinen Glückwunsch zum 29. Lebensjahr. Langsam würde ich mir über Falten Gedanken machen.“
Er lächelte nicht, doch ich wusste, dass es ein Spaß war. Trotzdem ging ich grinsend darauf ein: „Ja, an deiner Stelle würde ich das auch! Aber hey, hab ich wirklich an Weihnachten Geburtstag? Das ist ja mal lustig!“
„Zum Totlachen“, kam es nur von ihm, ehe er mich mit leichtem Druck seiner Hand zu dem großen Tisch in der Mitte des Schankraumes führte. Meine gesamte Familie saß da versammelt: Morgana, die Zicke, Mikela, die Sanfte, Stephan und Stephano, die Zwillinge (Stephano war seltsamerweise mit Mikela liiert, obwohl die beiden vom Wesen her völlig unterschiedlich waren) und Eve, die Neue, der Billy ständig eindeutig verliebte Blicke schenkte.
Neben den Geschwistern waren zwei Plätze für Severus und mich reserviert und auf den restlichen sechs Stühlen saßen Hagrid (der zwei brauchte), Minerva, Filius, Pomona und sogar Rolanda Hooch, mit der ich mich immer gut verstanden hatte.
„Amy! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, grölte Hagrid mir entgegen und auch die anderen gratulierten mir lächelnd und hoben ihre Gläser.
„Zwei Feuerwhiskey, wenn der Zwerg nicht schon Ihre Vorräte aufgebraucht hat!“, bestellte Severus sofort bei Tom, dem zahnlosen Wirt, der etwas verwirrt verschwand, um uns die Drinks zu holen.
„Charmant wie eh und je, der Herr!“, kommentierte Filius daraufhin so trocken, dass ich lachen musste. Immerhin standen vor ihm bereits vier leere Gläser und ich war mir sehr sicher, dass kein Wasser darin gewesen war.
Kurz darauf schwebten zwei Gläser zu unserem Tisch und ich sah aus dem Augenwinkel, wie Severus seines in einem Zug hinunterstürzte. Prompt machte ich es ihm nach…ein Fehler, denn Feuerwhiskey hatte seinen Namen nicht von ungefähr. Ich hustete und hustete, während sich sogar Minerva ein Lachen nicht verkneifen konnte und Stephan und Stephano beinahe auf dem Boden lagen vor Belustigung.
Dieser Nachmittag war mehr als nur eine Geburtstagsfeier für mich. Es war der Beweis dafür, dass ich mir nun sicher sein konnte, wo ich hingehörte. Und er bedeutete mir doppelt so viel, weil Severus, der ewige Einzelgänger, sich dazu durchgerungen hatte, mich zu begleiten.
Wir lachten so viel, dass mir schon bald der Bauch wehtat, und trotzdem konnte ich nicht damit aufhören, schon gar nicht nach meinem vierten Glas Feuerwhiskey, an dem ich langsam aber sicher Gefallen fand.
„Filius, ich denke, es reicht langsam. Immerhin muss ich am Ende dafür sorgen, dass sie sich auf dem Thestralrücken hält!“, warf Severus schließlich ein, als der kleine Zwerg mir grinsend das nächste Glas bestellte.
„Ach was, ein Gläschen geht doch noch! Schau sie dir an, sie ist noch vollkommen fit!“, winkte der ab und grinste mir spitzbübisch zu.
„`S is schon in Ordnung, Professor - Se könn'n ruhig auch zu zweit auf Tenebrus fliegen, Altair findet allein nach Haus`“, mischte sich jetzt auch Hagrid ein, dessen rote Wangen auch von reichlichem Alkoholgenuss zeugten.
Plötzlich verschwanden die Gläser allesamt vom Tisch und Minerva sah tadelnd zu ihren Kollegen hinüber, ehe sie knapp erklärte: „Es kommt zwar wirklich selten vor, dass ich und Severus einer Meinung sind, aber…es war eindeutig genug für heute. Denkt dran, dass ihr heute Abend auch Aufsichtspflicht habt!“
Severus prostete ihr reichlich zynisch entgegen - sein Glas hatte er behalten!
Pomona lachte auf: „Ach, aber Minerva. Hagrid wird seine Aufsichtspflicht doch ohnehin heute vernachlässigen! Seine Augen sind ja sozusagen schon für Olympe Maxime gebucht!“
Hagrid wurde rot und das erinnerte mich an mein eigenes Dilemma: „Leute, bitte, macht euch nich` lustisch über Gefühle andrer!“, gab ich lauthals kund, sodass sich alle Köpfe im Tropfenden Kessel nach mir umwandten.
Severus griff sich aus irgendeinem Grund an den Kopf.
„Es war schon zu viel. Sie redet wie Albus!“, nuschelte er.
„Und erst recht nich` über Liebe, weil sie das Einsige is, dass Vollemort (ich sah alles ziemlich zusammenzucken) nich kennt! Der kann gar nich sowas empfinden! Das wär genauso, wie wenn ich jetzt zu Snape sagen würde, dass ich ihn liebe!“
Totenstille.
Man hätte die Grillen zirpen hören können.
Oder eine Stecknadel fallen.
Oder einen Floh husten.
Irgendwann durchbrach Filius` ungläubiges Schnauben das Schweigen und alle fingen an, durcheinanderzureden, ehe Minerva ein Machtwort sprach und die kleine Versammlung auflöste mit den Worten: „Lasst uns gehen, in anderthalb Stunden beginnt der Ball und Albus wird unsere Unterstützung brauchen. Unsere VOLLE Unterstützung, Filius und Hagrid! Am besten, ihr holt euch bei Poppy erst mal einen Ausnüchterungstrank ab, bevor ihr irgendetwas anderes tut.“
Dann wandte sie sich an Severus, während ich mich von allen meinen Vampiren verabschiedete und versprach, mich sobald wie möglich wieder mit ihnen zu treffen.
Nur aus Zufall bekam ich mit, was die beiden miteinander redeten.
„Severus, ich weiß eigentlich, dass ich mich in dieser Hinsicht auf dich verlassen kann…“
„Halt mir bloß keine Predigt, Minerva, du solltest endlich lernen, dass ich nicht mehr irgendein Schuljunge bin!“
„Nun, wie würde Albus sagen? Man lernt dennoch nie aus!“
„Sein schräger Humor scheint langsam aber sicher auf dich abzufärben! Ich hoffe doch, ich muss dich nicht bald noch Minerva Dumbledore nennen!“
„Severus!“
„Entschuldige mich, ich muss unsere Plage nach Hause geleiten.“
Damit wandte er sich zu mir um und begegnete meinem Blick. Kurz huschte ein reuiger Ausdruck ĂĽber sein Gesicht, ehe er die TĂĽr aufriss und hinaus stĂĽrmte.
Mit einem schnellen Wink und einem lächelnden Rückblick über meine Schulter wollte ich die Taverne ebenfalls verlassen - als mir die Tür mit voller Wucht wieder entgegenkam und ich dagegen rannte.
„AUA!“, beschwerte ich mich näselnd und trat die Tür kurzerhand erneut auf, um hindurchzutreten.
Severus - schon drei Meter weiter - drehte sich mit genervtem Seufzen zu mir um: „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“
„Die Frage ist wohl eher, was hast DU gemacht! Kannst du die Tür nicht mal normal zumachen? Dafür sind die Dinger da, die die Menschen Griffe nennen!“
„War all die kostbare Zeit, die ich in deine Ausbildung investiert habe, eigentlich völlig umsonst? Reflexe sind das A und O bei der Verteidigung, du musst flexibel sein, dich auf deinen Gegner einstellen können und…“
„Die Tür, mein schlimmster Feind“, kommentierte ich trocken und stolzierte einfach an ihm vorbei, wobei ich mir meine Mütze wieder aufzog.
Im nächsten Moment wurde es stockdunkel und ich stolperte und fiel prompt hin. Severus hatte mir die Mütze einfach mit einer lässigen Bewegung über die Augen gestülpt!
Seine stapfenden Schritte entfernten sich von mir, anscheinend ging er einfach eiskalt weiter.
Ich rappelte mich aus dem pudrigen Schnee wieder hoch und zog sie mir wieder zu recht.
Der verträgt wirklich keinerlei Kritik!
Severus war mittlerweile einfach weitergegangen, als wäre nichts geschehen, sodass ich mich beeilen musste, um ihn wieder einzuholen.
„Sei froh, dass ich dir nicht wirklich böse bin!“, brummelte ich leicht alkoholisiert taumelnd und er zog den Mundwinkel hoch: „Das hättest du ruhig sein dürfen.“
„Tja, ich bin eben ein unlogischer Mensch“, kommentierte ich grinsend. Böse Absichten hegte ich tatsächlich keine gegen diesen Mann.
„Allerdings, das bist du.“
Danach schwiegen wir eine Weile, bis zur Stalltür, die bereits offenstand. Hagrid hatte tatsächlich Altair bereits allein nach Hause geschickt.
„Tja, sieht wohl so aus, als würdest du mich mitnehmen müssen, Seeeeev!“, gab ich lauthals glücklich kund und marschierte auf Tenebrus zu, der mir ins Gesicht sah und dann ganz plötzlich seinen Kopf zurückzog, als ich ausatmete.
„Amy, du solltest ihn mit deiner Fahne nicht auch noch flugunfähig machen“, schnalzte Severus tadelnd hinter mir, ehe er seine zwei warmen Hände auf höchst angenehme Weise an meine Hüfte legte und mich halb auf den Rücken des Tiers warf. Ächzend zog ich mich hoch in eine relativ anständige Position (sprich ich versuchte, meinen Hintern aus Severus` direktem Sichtfeld zu manövrieren) und rutschte ein Stück zurück. Das Lenken würde ich besser ihm überlassen, denn ich spürte selbst, dass der Alkohol mir zu Kopf gestiegen war.
Er schwang sich - elegant wie eh und je - vor mich und ich verzog eifersüchtig den Mund. Dabei hatte der Tränkemeister doch genauso viele Gläser wie ich getrunken! Das Leben war nicht fair.

Meine Meinung änderte sich erst, als wir wieder in der schneidenden Luft waren und ich auf ein glitzerndes London hinab spähen konnte.
„Wunderschön“, hauchte ich ehrfürchtig.
Severus wandte den Kopf, wobei seine Hakennase fĂĽr einen kurzen Moment gegen meine Wange stieĂź - ja, ich saĂź wirklich sehr dicht an ihm.
„Autsch, nicht so hektisch! Oder wolltest du mich damit runterschubsen?“, lachte ich.
Ohne einen Kommentar dazu abzugeben, griff er mit einer Hand nach meiner und legte sie nach vorn.
„Öhm…was wird das denn, wenn es fertig ist?“
Jetzt war mir doch etwas mulmig zumute. Und es hatte nichts damit zu tun, dass Severus gerade in zwanzig Metern Höhe sich nur mit einer Hand am Thestralhals festhielt.
„Jetzt halt dich einfach richtig fest!“, befahl er mir rau und ich gehorchte und legte meine Arme etwas zögerlich um seinen Oberkörper.
Keine Minute später fragte ich mich, warum zum Teufel ich das nicht sofort getan hatte. Hier war es schön warm und ich konnte ihm so näher sein, als auf festem Boden, ohne dass es auffällig wurde.
Mein zufriedenes Seufzen hatte Severus wohl auch gehört, denn ich spürte durch die weiche Robe hindurch, wie er sich etwas entspannte.
„Ich fall schon nicht runter. Kann dich doch nicht alleine lassen!“, murmelte ich schläfrig und strich ihm eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht.
Seine schwarzen Augen blitzten kurz zu mir herüber, fast schon unsicher, und er räusperte sich kurz, offenbar wollte er seine Kehle wieder frei bekommen.
„Du weißt sicher noch, dass ich dir bei der Befreiung deiner Schlange geholfen habe?“
„Na ja…du hast mich aus dem Laden gezerrt. Und?“, fragte ich und gähnte. Mir fielen um ein Haar die Augen zu und ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken, woraufhin er leicht zusammenzuckte.
„Ich darf doch, oder?“, fragte ich etwas verspätet und bekam nur ein ungeduldiges Kopfrucken.
„Weißt du, man könnte fast sagen, wegen dieser Sache mit der Schlange schuldest du mir was“, nahm er den Gesprächsfaden wieder auf und ich öffnete langsam wieder die Augen.
„Ich bin zwar anderer Meinung, aber…was soll ich denn für dich tun?“ wollte ich misstrauisch wissen.
Was kann er wollen?
Einen ekligen Trank brauen?
Eine ganze Nachhilfestunde lang schweigen?
Seine Wohnung aufräumen?
Oder, noch schlimmer…mich eine Zeit von ihm fernhalten?
Severus schwieg so lange, dass ich schon drauf und dran war, ihn nochmal zu fragen, als er endlich den Mund aufmachte und einfach raunzte: „Du wirst heute Abend an meiner Seite bleiben!“
An seiner Seite? War das das, was ich dachte, dass es war?
Eine Einladung auf snapsche Art?
„Hmmmm…damit musss ich dann wohl leben“, murmelte ich und schlief schließlich, hochzufrieden lächelnd, mit dem Kopf auf seiner Schulter ein.
Seinen Klebefluch bemerkte ich gar nicht mehr.


Severus:

Dass sie so schnell zustimmen würde, damit hatte der Tränkemeister eigentlich nicht gerechnet. Zumal Amy sonst in allen möglichen, teilweise viel simpleren Angelegenheiten ein ziemlicher Dickkopf war.
Und hier oben, hoch oben in der Luft, erlaubte Severus Snape sich ein echtes Lächeln, als langsam Schloss Hogwarts am Horizont auftauchte und er den warmen, kleinen Kopf auf seiner Schulter ruhen spürte.
Hier, in diesem Moment, lag wahrhaftig alles, was er liebte. Und tatsächlich empfand er auch ein kleines Glücksgefühl, als der Thestral langsam in Richtung Heimat hinunter sank und - wie auf Kommando - direkt vor der Treppe zum Schloss anhielt.
Severus belegte natürlich sich und Amy sofort mit einem Ignorierzauber, ehe er den Klebefluch löste und sie vorsichtig auf die Arme nahm.
Im Schlaf murmelte sie etwas, drehte dann den Kopf wieder in seine Richtung und kuschelte sich regelrecht an seine Robe.
Erneut musste Severus sich ein leises Grinsen verkneifen.
Stell dich nicht an wie ein Idiot! Das könnte genauso gut nur an der Wärme deines Umhangs liegen!
Dann schritt er langsam die Stufen empor, ohne jedoch die Augen von Amys lächelndem Gesicht abzuwenden.
Wer hat vor ein paar Jahren noch behauptet, Weihnachten wäre kein schöner Tag?
Seine innere Stimme erinnerte ihn manchmal sehr an Albus: sie regte ihn ziemlich auf - aber manchmal musste er ihr einfach Recht geben.


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