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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - "Der Gründer dunkelste Stunde"

von horizon92

So Leute, endlich ist es fertig!
Ich werde vermutlich wirklich nicht mehr so häufig updaten, da ich wirklich viel um die Ohren habe, aber ich gebe mir weiterhin Mühe, um euch, meine geheiligten Leser, zufrieden zu stellen!
Liebe Grüße und viel Spaß bei einem Kapitel voller Fragen, Vorwürfe und dunkler Machenschaften…
Wünscht euch horizon92

Kapitel 12
-„Der Gründer dunkleste Stunde“-

Es dauerte eine Weile, bis Snape und ich erneut auf einen grünen Zweig kamen, doch nach einer Woche ständigem Anschweigen und bloßem „Ja, Sir“ und „Nein, Sir“ hatte er es schließlich satt und bat mich auf liebenswürdigste Weise um Vergebung („Verdammt nochmal, stell dich nicht an wie ein Knallrümpfiger Kröter und rede normal mit mir! Du bist kein Kind mehr. Und ich werde dich auch nicht so behandeln!“)
Glücklicherweise wurde ich immer besser, was meine Zauberei anbelangte. Das Tränkebrauen war leider nicht mein Metier, doch ich interessierte mich auch nicht wirklich dafür.
Das Einzige, was mich gerade wirklich interessierte, war die Auswahl der Champions.
Und die sollte heute Abend stattfinden.
Aufgeregt wie ich war spielte ich unter dem Tisch mit meinem Zauberstab herum, wodurch plötzlich Karkaroffs Glas „aus Versehen“ zerplatzte und er seinen Vodka ins Gesicht bekam.
Ich grinste ihn offen an, doch da mein Zauberstab auf mysteriöse Weise wieder in meinem Ärmel verschwunden war, hatte er keine Beweise für eine Anschuldigung. Dennoch funkelten seine kleinen, wütenden Augen mich nur bösartig an.

Der Feuerkelch färbte sich blau, als Albus ihn berührte, und augenblicklich verstummte jedes Gespräch in der Halle.
Ich spürte die Magie flimmern und verspannte mich, versuchte, wie Snape es mir gezeigt hatte, meine Schatten aus eigenem Antrieb zurückzudrängen.
Es war nicht leicht, mich auf mein Innenleben zu konzentrieren, während ich doch wissen wollte, wer die Champions waren, die Albus nun aufrief.
„Der Champion für Durmstrang…ist Viktor Krum!“, schrie er und sofort war ich wieder voll bei der Sache und spendete höflichen Applaus. Da ich Krum nicht kannte, wollte ich ihn nicht von vorneherein als einen Durmstrang-Anhänger verurteilen. Ich war immerhin auch dort gewesen und war doch keine Anhängerin dunkler Künste geworden.
„Der Champion für Beauxbatons ist…Fleur Delacour!“
Nun, diese allerdings hatte ich bereits kennengelernt als ein verzogenes Biest, dem nichts in Hogwarts gut genug war. Und wenn mich jemand aufregte, dann, weil er etwas an MEINEM Schloss auszusetzen hatte!
Jetzt jedoch wurde es spannend.
„Der Champion für Hogwarts ist…“
Ich hielt wie alle anderen in der Halle den Atem an, selbst Severus neben mir verspannte sich leicht.
„Cedric Diggory!“
Die gesamte Halle tobte, während Cedric, ein gutaussehender Siebtklässler aus Hufflepuff, nach vorne ging. Ich lächelte und gönnte ihm sein Glück, denn das Haus Hufflepuff erhielt gemeinhin eher wenig Aufmerksamkeit. Die Tatsache, dass nun der Schulchampion in ihrem Haus war, konnte den Dachsen eigentlich nur gut tun.
„Bist du zufrieden?“, fragte Severus mich leise und ich nickte sachte: „Solange es kein Slytherin geworden ist!“
„Warum das denn?“, zischte er und ich konnte das Widerstreben in seiner Stimme hören.
„Ganz einfach: bei einem Hufflepuff kann ich mir eines fairen Spiels sicher sein!“, zischte ich zurück, doch etwas unterbrach unseren sich anbahnenden Streit…etwas sehr Wichtiges und vor allem Seltsames…
Der Feuerkelch entflammte erneut, und wieder segelte ein Pergamentfetzen durch die Luft, während alles im Saal verwirrt miteinander tuschelte. Mein Onkel wurde kreidebleich, als er den Namen las, der auf dem Zettel stand.
Eine ungute Vorahnung ließ mich vom Stuhl aufstehen und unsere Blicke trafen sich. Albus` Besorgnis war regelrecht spürbar, als er meine Ahnung bestätigte.
„Harry Potter!“, rief er laut in die Halle und ganz hinten am Gryffindortisch erhob sich ein zitternder, zutiefst geschockter Junge mit zerzaustem, schwarzem Haar.

„Dieser verdammte Junge ist doch ein einziges Unglückskind! Immer macht er anderen nur Ärger!“, fauchte Severus, während wir uns den Schulleitern anschlossen und mit ihnen in das Zimmer der Champions traten.
„Potter ist noch viel zu jung! Das ist höchst ungerecht unseren Kandidaten gegenüber!“, wetterte Karkaroff, der neben uns herlief, ebenfalls.
Mir platzte der Kragen: „Jetzt hören Sie mir mal zu, Harry war das garantiert nicht! Er ist von uns allen am schlimmsten getroffen, oder wollen Sie lieber persönlich das Turnier bestreiten, Sie arroganter Kniesel?“
Albus packte Harry an den Schultern, der mir einen verzweifelten Blick zuwarf: „Hast du deinen Zettel in den Feuerkelch geworfen?“
„Nein, Sir!“, antwortete der arme Junge verstört.
„Und du hast auch keinen älteren Schüler oder Lehrer darum gebeten, es für dich zu tun?“
„Natürlich nicht!“, fuhr ich dazwischen und schlug Albus` Hände zur Seite, ehe ich die Schulleiter, Moody und auch Crouch der Reihe nach anfunkelte: „Wer von Ihnen unterstellt hier einem Vierzehnjährigen, die Alterungslinie des genialsten Zauberers der Welt überwunden zu haben und den Feuerkelch, eines der mächtigsten noch existierenden magischen Artefakte getäuscht zu haben? Das ist kompletter Schwachsinn!“
„Du hältst dich jetzt mal zurück, Amy!“, fiel Severus mir schneidend in den Rücken.
Ich stemmte die Hände in die Hüften: „Ach ja? Tze, das hättest du wohl gern, aber vergiss es! Ich halte zu Harry! Der Arme steht hier ganz allein!“
„Ob er es getan at oder nischt! Es ist nicht ge'echt, dass Ogwarts swei Kandidaten at!“, warf Madame Maxime ein.
„Ich stimme voll und ganz zu, meine Liebe!“, sagte auch Karkaroff und strich sich aufgeplustert über seinen Spitzbart.
Ich sah währenddessen lieber zu Harry, der mich ebenfalls leicht verzweifelt anschaute.
„Bleib ganz ruhig, ich regel das!“, murmelte ich leise und berührte leicht seinen Arm.
„Fragen wir doch Barty, ob die Regeln einen Ausstieg Potters aus dem Turnier zulassen!“, sagte gerade Moody. Dann erhob Crouch seine merkwürdige lehrerhafte Stimme und dozierte: „Sobald der Feuerkelch die Kandidaten ausgewählt hat, ist es nicht möglich, sich umzuentscheiden. Es scheint wohl so, dass Mister Potter mitmachen muss…ob er will oder nicht.“
„NEIN!“, warf ich laut ein und Harry stöhnte kurz schmerzerfüllt auf, als meine Finger sich in seine Schulter bohrten. In verbissener Wut starrte ich an Crouch vorbei zu meinem Onkel.
Lass das nicht zu! Du kannst ihn nicht dieser Gefahr aussetzen! Du darfst nicht!
„Nun, dann, fürchte ich, haben wir wohl keine andere Wahl, als die Entscheidung des Feuerkelchs zu akzeptieren. Harry, Cedric…ihr dürft nun gehen. Für heute ist alles besprochen.“
Ich begleitete „meinen“ Jungen hinaus, konnte mir im Vorbeigehen jedoch ein gezischtes „Es ist noch nicht alles besprochen!“ nicht verkneifen.



„Amy…ist schon gut…wirklich. Das wird schon…irgendwie!“, versuchte Harry mich auf dem Weg zum Gryffindorturm zu beruhigen.
„Hör auf damit! Eigentlich sollte ich diejenige sein, die versucht, dich aufzumuntern! Das können die doch nicht machen! Haben die denn alle den Verstand verloren!“, schimpfte ich wütend, nahm jedoch meine Hand nicht von Harrys Schulter. Ich konnte mir beinahe denken, wie betäubt und verwirrt er sein musste.
Na ja, es war zwar nicht dasselbe, aber mit dem Ins-kalte-Wasser-geworfen-werden kannte ich mich schließlich aus.
„Wann immer du mich brauchst oder auch einfach nur reden willst…schick mir einen Hauselfen. Versprichst du das?“, bat ich ihn schließlich, als wir vor dem Gemeinschaftsraum stehenblieben.
„Amy. Das ist lieb von dir, aber ich bin wirklich nicht mehr zwei Jahre alt. Das Turnier…das schaff ich schon irgendwie!“, erklärte Harry mir mit nicht wirklich überzeugender Stimme.
Ich verdrehte die Augen: „Gerade erinnerst du mich ziemlich an einen anderen Schlossbewohner. Der versucht auch immer, alles alleine zu machen. Und will nie Schwäche zeigen. Aber überleg doch mal: ist es nicht schlauer, manchmal als schwach zu erscheinen, um seine Feinde zu täuschen? Wenn man schwach tut und stark ist, hat man ein Überraschungsmoment auf seiner Seite. Das Gegenteil ist eher kontraproduktiv. Denk mal drüber nach!“
Ich wusste nicht, dass ich mit diesen Worten einen Stein ins Rollen gebracht hatte, der Einfluss auf den sich nähernden Krieg nehmen würde…
„Mach ich!“, versprach Harry und schenkte mir ein schiefes, aber ehrliches Grinsen, ehe er hinter dem Portrait verschwand.
Ich seufzte und griff mir an den Kopf. Dieses Turnier bereitete mir mehr Kopfschmerzen als ich gedacht hätte!
„Niedlich, Roberts. Wirklich niedlich“, ertönte eine ölige Stimme hinter mir. Ich brauchte mich nicht einmal umzudrehen, denn der breite, russische Akzent konnte nur von einem stammen.
„Verschwinden Sie, Karkaroff. Bevor ich die Freunde des Tieres hole, dessen Pelz Sie schon wieder tragen.“
Angewidert sah ich auf seinen dicken, eindeutig teuren Mantel. Polarbär, schätzte ich.
„Wenn man Sie und Potter so reden hört, könnte man meinen, Sie hingen an dem Jungen“, schnarrte er und trat näher, wobei seine Augen tückisch glitzerten.
„Wagen Sie es, ihn auch nur mit dem kleinen Finger zu berühren, und ich trenne Sie ein für allemal von Ihrem Lieblingskörperteil!“, fauchte ich sofort kampfbereit los und hatte schon den Zauberstab im Ärmel, als eine andere Gestalt um die Ecke trat.
„Roberts! Karkaroff! Was soll das werden, ein Kaffeeklatsch für Schwarzmagier?“
Moody humpelte auf uns zu, sein magisches Auge rotierte wie wild hin und her.
„Nennen wir es lieber eine liebenswürdige Unterhaltung alter Freunde“, zischte ich gefährlich und verharrte in meiner Kampfstellung.
Karkaroff sah jedoch zwischen dem Auror und mir hin und her: „Schwarzmagier? Also sind die Gerüchte tatsächlich wahr, Roberts. Sie haben diesen Vampir umgebracht!“
„Sie hat ihn nicht nur umgebracht, sie hat ihn erst einmal so lange gefoltert, dass seine Leiche kaum mehr als er erkennbar gewesen ist. Ich habe sie gesehen…Brandblasen, Fleischwunden, gebrochene Knochen…das ganze Programm. Es war eine beachtliche Leistung, ihn überhaupt so lange am Leben zu halten. Oh ja, Roberts wäre zu Zeiten des Dunklen Lords sicher eine hervorragende Folterkünstlerin gewesen!“
Mir drehte sich der Magen um, als die Beschuldigung Moodys sich in mein Hirn fraß.
Alles rebellierte, und meine Umgebung begann sich erneut zu drehen. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief ein und öffnete sie wieder. Sofort wichen die beiden, der Auror und der Ex-Todesser, vor mir zurück.
„Was zum…?“
„Warum sind ihre Augen so grün?“, Karkaroffs Stimme klang beinahe panisch.
„Ich…ich…“, brachte ich nur heraus und versuchte den Selbsthass zu unterdrücken, der sich in mir festsetzte.
Ohne weitere Worte drehte ich mich um und flüchtete den Gang entlang davon. Die nächstbeste Tür stieß ich auf und ließ mich auf das weiche Sofa fallen, das mitten im Raum stand.
Die Tür schloss sich von selbst, während sich in meinem Kopf die Worte überschlugen. Bilder drangen dumpf in mein Gedächtnis.
Sie hat ihn nicht nur umgebracht.
Ein Gesicht, hasserfüllt, mit verbrannter, schwarzer Haut und rot und nass glänzendem Fleisch.
Brandblasen.
Der blonde Haarschopf stand in Flammen, während sich Igor am Boden hin und her wälzte.
Fleischwunden.
Schnitte in der Haut, die so präzise gesetzt waren, als wäre ein Gerichtsmediziner am Werk gewesen. Tief, aber seltsamerweise kaum blutend, klafften die Wunden in Rücken, Bauch und Brust…

„Was ist, Roberts? So gefühlskalt? Gerade habe ich deinen lieben kleinen Freund um sein Herz erleichtert und du stehst nur hier und rührst dich nicht? Ich warte! Oder soll ich lieber zuerst angreifen?“
Diese Stimme! Der reine Hass flammte in mir auf und stöhnend griff ich mir an den Kopf. Die Schatten mit schönen Erinnerungen zurückdrängen. Das hatte Severus mir geraten. Das war der einzige Weg, sie zum Stillschweigen zu bringen…
Gebrochene Knochen.
Da lag er am Boden, kein Mann mehr, nicht mehr der vor Stärke strotzende Vampir, den ich kannte. Ein zitterndes, weinendes, flehendes, röchelndes Wrack. Die Beine und Arme standen in unmöglichen Winkeln vom Körper ab.
„Es ist wirklich wahr“, erklärte die tote Stimme zusammenhanglos. „Um einem Menschen richtigen Schmerz zuzufügen, muss man ihn hassen. Hass macht viele Dinge leichter. Zum Beispiel töten.“
Nein! Nein, das konnte ich unmöglich gesagt haben! Das waren unmöglich meine Worte!
Meine Hand, die sich um den Griff eines Silberdolches schlang. Meine Stimme klang wieder ganz wie ich, doch sanft und so leise, als würde sie jeden Moment brechen.
„Du solltest auch…schlafen gehen.“
Ein beherzter Stich, mitten durch die Brust des Vampirs. Mitten durch sein Herz, die angreifbarste Stelle eines Vampirkörpers.

Die Erinnerungen überschwemmten mich. Wo vorher absolute Schwärze war, sandten die Schatten mir auf einmal unzählige Bruchstücke meiner schlimmsten Tat.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Der Damm brach, und ich schrie und weinte wie ein kleines Kind, wütend auf mich, wütend auf alle Welt.
Das war der Beweis: ich war ein Monster. Ein Monster!
„Nein…geht weg…geht weg…“, stöhnte ich und krallte meine Fingernägel fest in die Kopfhaut, als plötzlich eine Tür leise quietschte.
„Amy“, murmelte eine dunkle Stimme. Dumpfe Schritte hallten auf dem Boden wieder.
„Ausgerechnet der Raum der Wünsche.“
Der ganz in Schwarz gehüllte Mann kam zögerlich näher, hielt dann aber wieder inne und wusste anscheinend nicht, was er mit meiner Situation anfangen sollte. Snape hatte wirklich keine Ahnung von solchen Dingen. Aber… seine Unsicherheit und Vorsicht gab mir ein unbestimmtes Gefühl. Ein gutes Gefühl. Ich wusste, dass er sich nicht falsch verhalten wollte - ich war ihm wichtig.
Ich, eine Mörderin! Die ich einen Menschen zum Krüppel gehext hatte, meine Magie dafür missbraucht hatte, jemandem zu schaden.
Andererseits…wer konnte mich besser verstehen, als ein ehemaliger Todesser?
„Soll ich…gehen?“, fragte er erneut in einem tiefen, beruhigenden Ton. Kein Spott, kein Hohn, keine Schärfe. Nur Besorgnis und etwas, das noch tiefer ging.
Ich schluchzte noch lauter auf und hob mein Gesicht langsam zu ihm empor.
Langsam nickte ich, und die schwarzen Augen wurden beinahe sanft, als er sich neben mich setzte und mich vorsichtig an sich zog. Dort verharrte ich, weinte leise weiter in die warme Robe und war unendlich dankbar dafür, an seiner Schulter lehnen zu dürfen.
Er stieß mich auch nach einer halben Stunde noch nicht fort, im Gegenteil. Seine Hände lagen unerschütterlich auf meinem Rücken, er hielt mich fest. Und ich schaffte es langsam, meine Stimme wiederzufinden.
„Es war schrecklich…Igor…tot…es war so grausam…“
„Ich weiß. Beruhige dich.“
„So grausam…“
„Das ist es immer.“


Severus:

Da saß er nun, die Frau seiner Träume im Arm, so nahe bei sich, wie er es sich die ganze letzte Zeit so schmerzhaft gewünscht hatte - und doch war er nicht glücklich. Im Gegenteil, es tat Severus weh, sie so zu sehen. So traurig, so verzweifelt, so hilflos vor allem.
Er ahnte, was geschehen war. Sie hatte sich eine Erinnerung zurückerkämpft.
„Du hast es geschafft, Amy. Du hast deine Schatten besiegt. Aber du hast dir ausgerechnet das Schlimmste wiedergeholt, das du hättest sehen können.“
Severus sagte es absichtlich langsam und ohne Gefühl in der Stimme. Er wusste nicht, wie sie auf Freude oder Vorwurf reagiert hätte. Zumindest auf Vorwurf wäre sie sicher nicht scharf gewesen.
Er lächelte kurz, so dass sie es an seiner Schulter nicht sah. Mittlerweile konnte er in etwa abschätzen, was Amy mochte und was nicht. Das war ihm noch vor kurzem ziemlich schwer gefallen.
„Es war das erste und letzte Mal. Das hat mir wirklich gereicht, Severus“, murmelte sie erschöpft.
Er strich kurz durch die schwarzen Locken, die sich über seine Schulter verirrt hatten.
„Ich verstehe, dass es anstrengend war. Und vermutlich auch keine schöne Erinnerung. Aber wenn du dich erholt hast, machen wir schonend weiter. Versprochen.“
„Hörst du mir nicht zu?“, fuhr sie ihn plötzlich an und stand zittrig auf. Mit geröteten, grauen Augen sah sie ihn entschlossen an: „Ich WILL nicht mehr! Ich will einfach nur weiter lernen, mir ist egal, wie viel ich noch tun muss, um auf den alten Stand zu kommen, mir ist egal, was davor passiert ist, ich will einfach nur LEBEN!“
Severus erhob sich in einer einzigen, fließenden Bewegung. Es fühlte sich so an wie am Anfang. Es machte einen beinahe wahnsinnig vor Wut, dass sie so stur war und dumm genug, nicht zu begreifen, dass ER etwas mit diesem Erinnerungskram bezweckte!
„Jetzt hörst DU MIR mal zu, Amy Roberts! Ich habe nie behauptet, dass es leicht wird, und auch nicht, dass du nur Schönes erlebt hast. Aber das ist noch kein Grund, alles einfach hinzuwerfen, verstanden?“
Seine Stimme wurde lauter und lauter, ihre Miene immer finsterer und verschlossener.
„Du kannst mich nicht zwingen!“, zischte sie und wich drei Schritte nach hinten, bis sie an die Wand stieß. Dieser Rückzug, gemeinsam mit ihren Worten, ließ in Severus die Ahnung aufblitzen, dass sie ihm misstraute.
IHM! Der IMMER zu ihr gehalten hatte!
„Es ist deine verdammte Pflicht!“, brüllte er sie nun an. Eigentlich war es ungewöhnlich, dass er so fluchte. Doch ihre Starrköpfigkeit reizte Severus gerade wieder einmal bis aufs Blut.
„Ja, du hast Igor verstümmelt, und ja, es war ein schrecklicher Tod! Na und? Er hat davor den Mann ermordet, der dich liebte!“
Sie erstarrte, ihre Augen wurden groß.
„Was?“, flüsterte sie und klang dabei so schwach, so unwissend, so benommen, dass er sich etwas beruhigte.
„Du musst dich an dich erinnern“, verlangte Severus erneut eindringlich.
„Ich will nicht. Nein, ich will das nicht“, verzweifelte sie kopfschüttelnd.


Amy:

Die Enttäuschung in seinem Blick tat mir verdammt weh. Aber ich hatte Angst. Ich hatte Angst, noch mehr zu sehen, dass ich mir nie verzeihen könnte.
Angst vor mir selbst. Warum verstand Snape nicht, dass das, was er von mir verlangte, so unmöglich war?
Es würde mein Gewissen umbringen, sich mit all der Schuld zu beladen, die ich in meinem früheren Leben gesammelt hatte.
Kraftlos sah ich dem schwarz gekleideten, schlanken Mann hinterher, als er langsam in Richtung Tür schritt. Er besaß diesen stolzen, aufrechten Gang, sah immer geradeaus in die Augen seines Gegenübers. Kein Anzeichen von Schuldgefühl oder Reue. Ich beneidete ihn dafür.
Erst an der offenen Tür sprach Severus mich noch einmal leise an. Doch was er sagte, schlug noch härter zu als alles Gebrüll.
„Die alte Amy hätte es verstanden.“
Die alte Amy…
„Tut mir wirklich Leid, dich enttäuschen zu müssen, Severus Schuldlos Snape!“, schrie ich ihm hinterher, nachdem die Tür bereits ins Schloss gefallen war.
Es war kindisch, ja, aber danach fühlte ich mich nicht mehr ganz so elend, wie immer, wenn man seine Fehler auf andere schob.


So hundeelend, wie ich mich fühlte, blieb ich einfach noch in der Ecke des seltsamen Raums sitzen und versuchte, nicht an das Gesehene zurückzudenken.
Irgendwann während meiner Nicht-Denkphase fiel mir plötzlich auf, dass die Wände des Raumes verspiegelt waren. Außerdem schien die Couch hier überhaupt nicht wirklich hinzupassen. Ich erhob mich und wanderte dorthin, strich mit meiner Hand über die flauschige Oberfläche des unscheinbaren Möbels. Wenn ich mir die „Couch“ mal richtig ansah, wirkte sie uralt, eigentlich schon eher antik. Ihre Polster waren noch in Holz eingefasst, ebenso wie die Bodenstützen aus dunklem Holz zu sein schienen. Das Polster roch etwas muffig.
Und, Moment mal!
…war das da ein Blutfleck?
Ich strich über die dunkle Stelle, und tatsächlich: es fühlte sich hart an, wie getrocknetes Blut.
Igitt. Da hab ich eben noch gesessen! Woher kommt dieses antike Ding?
Rasch ging ich einige Schritte von dem - vermutlich schon sehr alten - Blut weg und sah zu meinem Spiegelbild in der Wand.
Eine kleine, gerade mal 1, 77 m große Frau mit sehr langen, schwarzen Lockenhaaren sah mir entgegen. Sie war recht dünn, wirkte erschöpft und ausgelaugt. Seit wann hatte ich solche Augenringe?
Mein Gesicht war oval wie immer, und auch der Schmollmund und die Stupsnase waren völlig gewöhnlich. Nur meine Augen wiesen ein dunkles Blau auf. Ja, ich war völlig am Ende meiner Kräfte. Geschlaucht. Fühlte mich wie ein altes Weib, das auf ihr Leben zurücksehen konnte.
Aber genau das konnte ich eben nicht. Ich hatte kein Leben. Was meine Erfahrungen anging, war ich gerade mal ein Kind von wenigen Monaten.
Und das hatte gerade seinen Freund enttäuscht.
Severus…ich weiß nicht, wie.
Du solltest nicht soviel Angst davor haben, in die Vergangenheit zu schauen.
Aber was, wenn ich zu viel falsch gemacht habe?
Man hat nie „zu viel“ falsch gemacht, solange man noch lebt, kann man für alles büßen.
Wie soll ich denn büßen. Was soll ich denn tun, um eine solche Schuld von mir abzustreifen?
Hör auf dein Herz, kleine Tochter. Lausche, und gehorche deinem Herzen.

Die Magie des Raumes schien mich zu tragen, weit fort. Und die merkwürdige Stimme, die ich anfangs für mein inneres Stimmchen gehalten hatte, flüsterte mir sanfte Worte zu.
Der Urzauber liegt hier - versteckter Fluch der Vier.
Schutz von Hogwarts, Schutz der Gründer, gegen Feinde, gegen Sünder!
Und langsam sprach ich die Worte nach.
Er soll dir zeigen, was damals geschah. Verlange, die Geschichte des Blutflecks zu sehen!
Ich hob meinen Kopf und sah vor mir, in der Dunkelheit, die Glaswand leicht schimmern.
„Zeig mir, woher der Blutfleck stammt!“, murmelte ich und kam mir albern vor. Mit wem sprach ich da überhaupt?

Die Frage wurde mir beantwortet, als das Glas vor mir plötzlich in strahlend hellen Farben aufglühte.
Es war der Spiegel. Ein Spiegel, der mir die Geschehnisse der Vergangenheit zeigen konnte.
Staunend ließ ich mich in die Polster der alten Chaiselongue fallen und vergaß völlig, warum ich mich noch vor wenigen Sekunden davor geekelt hatte.
Vor mir sah ich einen Raum, der diesem hier sehr ähnlich sah. Jedoch war das Parkett des Bodens so hell, das es neu wirkte und auch das Möbel, auf dem ich gerade saß, sah in dieser Zeit bedeutend besser aus.
Eine Frau saß darauf, eine beleibte, aber nicht dicke Person, die sofort einen freundlichen und liebevollen Eindruck erweckte. Sie war auf natürliche Weise recht hübsch, auch wenn sie nicht die klassische Schönheit war, die man sich heutzutage gewünscht hätte.
Ihre großen, sanften braunen Augen waren auf die Tür gerichtet, wie die eines kleinen Kindes kurz vorm Auspacken seiner Geschenke.
Sie erwartete ganz offensichtlich Besuch, das würde auch ihr extravagantes, gelbes Kleid erklären, und warum ihre Frisur so kunstvoll hochgesteckt worden war.
Sie knetete leicht nervös ihre Finger im Schoß, als die Tür aufging. Ein Mann, der wie ein Edelmann des Mittelalters gekleidet war, trat langsam ein und auf die Wartende zu, die bei dem Quietschen der Tür aufgeschwungen war.
„Raphidian! Wie hat er sich angestellt?“
„Er…er hat geschrien, aber ich habe es geschafft, ihm das mit der Suchaktion auszureden“, gab der Mann ruhig zurück, die schwarzen Haare fielen ihm halb ins Gesicht. Wer zum Teufel war das? Und vor allem - stammte dieser Blutfleck wirklich aus dem Mittelalter?
Amy…du hast wohl wieder mal zu viel gearbeitet und hast einen sehr merkwürdigen Traum.
„Gut. Also ist…Salazar…?“, fragte nun die Frau zögerlich. Augenblick mal…Salazar? Meinte sie den, den ich auch meinte?
Die Miene des Mannes verdunkelte sich sofort: „Ja, er ist fort. Und ich hoffe, er kommt auch nie wieder!“
„Nun…er war einst ein guter Freund…aber er hat sich leider sehr verändert“, ihre sanfte Stimme wurde unendlich traurig, als sie das sagte.
„Er hat mich angegriffen, nur weil ich ein Muggel bin!“, fuhr der Mann, Raphidian, wütend auf.
Sofort stand Helga Hufflepuff - denn um genau diese handelte es sich - von der Couch auf und fiel dem Mann in die Arme.
„Oh, Raphidian! Das ist schrecklich!“, jammerte sie, klang jedoch so ehrlich, dass ich die Überreaktion nicht aufdringlich fand. Er jedoch schon, denn nun schob er sie plötzlich hart von sich.
„Helga…„Ich habe dir so gut wie alles bereits gegeben. Aber…mein Herz…mein Herz gehört mir.“
Seine Stimme nahm einen harten, unnachgiebigen Ton an, der mir zuwider war.
Die Arme hatte ihr Herz offensichtlich bereits an ihn verloren, doch er…er war kalt wie Stein.
„Und es gibt nichts, was ich daran ändern könnte?“
Ihre Stimme klang mitleiderregend verzweifelt, wütend und enttäuscht.
„Nein. Es tut mir leid.“
Sie trat von ihm zurück, die hilflose Trauer verzerrte ihre Züge und machte sie zu einer Fratze.
„Dann geh! GEH!“, schrie sie in einer Art Raserei und fuchtelte mit ihrem Zauberstab in seine Richtung. „Geh und komm nicht wieder her! So vieles habe ich für dich getan, Raphidian! SO vieles!“
Und sie riss sich mit einer knappen Bewegung ihr Kleid hoch, bis das linke Bein fast komplett frei war.
Ich sog scharf die Luft ein, und das nicht ohne Grund: ihr gesamter Oberschenkel war schwarz, völlig verschrumpelt und sicherlich hatte sie höllische Schmerzen beim Laufen.
„Helga. Ich weiß, was dir widerfahren ist. Ich weiß, wie viel du für mich getan hast und getan hättest, aber ich habe euch Vieren ebenso viel Nächstenliebe erwiesen! Ich habe euch ermöglichst, diese Schule zu errichten, diese Schule für Spezielle, für Hexen und Zauberer“, sein Gesicht verzog sich leicht und ich erkannte mit Schrecken sowohl Hass als auch Neid in seinem Blick, „für Leute, die in MEINER Welt geächtet und als Ketzer verschrien sind! Ich gab euch die Mittel und schuf gemeinsam mit euch an diesem Werk, also sag ja nicht, ich stünde noch in deiner Schuld!“
„SCHULD? WER REDET VON SCHULD? ICH WILL DEIN GELD NICHT, WAS ICH WILL; IST DEIN HERZ!“
„ES GEHÖRT MIR! MIR ALLEIN UND ICH WERDE ES GANZ SICHER NICHT AN DICH WEITERGEBEN, DU HEXENBRUT!“
Ihr Zauberstab zuckte wütend und plötzlich hatte sie sein Schwert in der Hand. Ich fühlte mich wie erstarrt. Helga Hufflepuff war gerade kurz davor, etwas Furchtbares zu tun…
„Hexenbrut, ja? So siehst du uns also? DU SCHEUSAL!“
„Gib mir das her, verzweifeltes Weib!“, fuhr er sie an und sprang nach vorne, es gab ein heftiges Handgemenge, ich sah plötzlich, wie Blut spritzte…einer der dicken Tropfen landete auf dem Sofa, das vergessen und einsam in der Ecke stand.
So kam der Fleck also dahin…
Die Sicht verschwamm, doch ich konnte noch sehen, wie Raphidian scheinbar tödlich getroffen in sich zusammenbrach. Helga Hufflepuff schrie wie am Spieß, sank neben ihm nieder.
„Halte durch, Liebster! Raphidian! Hör mich an, bleib bei mir! Bleib bei mir!“
Dunkel und trauernd begann eine körperlose Stimme innerhalb des Raumes zu sprechen.


Der Gründer dunkelste Stunde
So wie ein Todesfluch
Richtete sie zugrunde
Getilgt aus Kopf und Buch.

Er gab sein Geld,
sie trug den Schmerz,
doch gab er nicht
sein teures Herz.
In trauerndem Zorn
Die Sanfte verging,
Verzweifelung
riss sie dahin.

Ihr Zorn gab dem Geliebten Strafe:
Verdammte ihn zu ew'gem Schlafe.
Erbin des Schlosses
Hüte die Macht
Die dir deine Ahnen
So weise vermacht!
Nutz die Magie,
die ich dir gegeben!
Mit deiner Gabe
Musst du leben.




Keuchend stolperte ich zurück, als das Bild völlig verschwunden war, und bewegte mich so schnell es ging auf die Tür zu, allerdings war das nicht so einfach, denn meine Knie waren so weich, dass ich nur noch stolpern konnte.
Sie hat ihn getötet…und dabei hat sie ihn so sehr geliebt! Und er hat sie eiskalt fortgestoßen…
Wie in Trance wankte ich in Richtung meines Zimmers, erkannte keinen der Schüler, die mir auf dem Weg begegneten und fragte mich so vieles, dass mein Kopf wahrscheinlich bald platzen würde.
Wer war dieser Raphidian gewesen, der angeblich den vier Gründern den Bau von Hogwarts überhaupt ermöglicht hatte? Er war ganz offensichtlich ein Muggel gewesen, der von ihnen gerettet worden war. So, wie ich die Verletzung an Hufflepuffs Bein in Erinnerung hatte, musste sie von einer schweren Verbrennung herrühren.
Wieso war ein Muggel in Hogwarts gewesen?
Und was hatte diese Stimme mir zu sagen? Wer war das? Für einen einfachen Streich Marke Weasley war das ein zu großer Aufwand. Fragen über Fragen.
Irgendetwas wollte man mir offensichtlich mitteilen. Nur was?
Mit deiner Gabe musst du leben…wie denn das? Ich kann unmöglich damit leben, ständig eine Gefahr für andere zu sein! Diese Schatten sind schuld…
Warum können solche Stimmen sich auch nie klar ausdrücken? Das ist wirklich unfair!
Frustriert verschwand ich in meiner Wohnung und beschloss, mir in der nächsten Zeit noch mehr Wissen über mein Erbe anzueignen. Mal sehen, ob ich irgendwo auf einen Raphidian stieß.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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