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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Erwartete und unerwartete Gäste

von horizon92

Danke euch allen wie immer für eure tolle Unterstützung! So leicht wird es für Amy wirklich nicht, ihre Erinnerung wiederzubekommen. Aber mittlerweile kommt sie auch so ganz gut zurecht... *ggg*
Sicherlich wird es euch Severus in diesem Kapitel nicht ganz so antun...aber das sind wir ja ab und zu von ihm gewöhnt. Er ist und bleibt eben der unerträgliche Snape.
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem, Leute!
Snamy forever ist übrigens ein klasse Schlachtruf ;)
<3
glg an alle!
horizon



Kapitel 11
-Erwartete und unerwartete Gäste-




Am nächsten Morgen fühlte ich mich schon viel besser und war zu aufgeregt, um Severus` mahnenden Worten die nötige Beachtung zu schenken. Außerdem stand für mich immer noch die Frage im Raum, ob ich diese Erinnerungen an meine Vergangenheit wirklich haben wollte - immerhin würde ich mich dann an mehr als eine furchtbare Situation erinnern…keine schöne Vorstellung. Und wie es schien hatte der Traumlos-Trunk, den Severus mir untergejubelt hatte, bei mir den besonderen Nebeneffekt der anschließenden Hyperaktivität.
„Amy, setz dich endlich ruhig hin!“, knurrte Severus mittlerweile schwer genervt und rieb sich die Schläfen, während ich vor seinem Sofa hin und her tigerte und mich wie verrückt auf die Ankunft der anderen Zauberschüler freute.
„Ob sie sich wohl sehr von unseren Hogwarts-Schülern unterscheiden, was meinst du? Na ja, besser werden sie natürlich auf gar keinen Fall sein und es ist ja auch nur logisch, dass unsere Schule gewinnt, immerhin sind wir die besten, die schlausten und die mächtigsten Lehrer, von daher wird es sicher keinem Gryffindor, Ravenklaw, Hufflepuff oder Slytherin einfallen, zu versagen! Und dass ich als Erbin unseren Sieg schon jetzt voraussehe, kann ja nun wirklich keinen Zweifel mehr offenlassen. Diese aufgetakelten Beauxbatons und die idiotischen Fanatiker aus Durmstrang haben keine Chance! Was meinst du, Severus? Ist doch so, oder? Und wenn wir gewonnen haben, mach ich Karkaroff mal so richtig zur Schnecke, vor der ganzen Schule, aber am besten so, dass es nur ein paar verstehen, sonst würde das nur wieder schlechte Propaganda geben…“
„AMY! S-E-T-Z D-I-C-H H-I-N!“
Dass ich Russisch fließend sprach, war mir mittlerweile auch klar, denn natürlich kannte ich meine Vorgeschichte und damit auch meinen Hass auf Karkaroff, den Schulleiter von Durmstrang. Sowohl Albus als auch Severus hatten mich mehrere Male darauf hingewiesen, in seiner Nähe vorsichtig zu sein. Ich wusste nur von ihm, dass er Ex-Todesser war, einen lieben Raben namens Nikodemus hatte (nach dem ich übrigens meinen eigenen Kauz benannt hatte), und mich bereits einmal vors Zaubergamot gezerrt hatte.
Severus` Aufforderung, mich zu setzen, ignorierte ich geflissentlich: „Sie kommen gleich, nur noch eine halbe Stunde! Denkst du, ich darf Karkaroff zeigen, dass ich ihn hasse?“
„Ich würde gerne ja sagen“, knurrte er finster, „jedoch wäre das wohl eine weniger gute Idee, wenn wir uns nach dem Befehl des Schulleiters richten und unsere >>guten Manieren<< unter Beweis stellen.“
Er betonte die Manieren mit so abgestoßener Miene, dass ich lachen musste.
„Sowas Furchtbares aber auch! Wie sollen wir dir auf die Schnelle noch sowas beibringen?“, stichelte ich dann grinsend und er schnaubte.
„Ich bin ein Slytherin, ich kenne jede Benimmregel auswendig.“
„Wirklich?“, fragte ich zweifelnd.
Er sah mich an und ein feines Grinsen kam zum Vorschein: „Das heißt nicht, dass ich sie auch anwende.“
„Du Fuchs! Ach nein, warte! Du Schlange!“, lachte ich und konnte meine gute Laune gar nicht zügeln. Am liebsten hätte ich ihn aus seinem Sessel gezerrt und wäre mit ihm auf die Ländereien gerannt, um die Ankunft der Neuen aus der ersten Reihe mitzuerleben.
„Amy, eine halbe Stunde Dauerlauf durch meine Räume ist deinem geschwächten Zustand alles andere als zuträglich. Jetzt setz dich einen Moment hin und beruhige dich. Geh im Geist noch einmal ein paar Flüche durch, meinetwegen auch Trankzutaten, das hast du wohl dringender nötig.“
Ich schob leicht die Unterlippe vor: „Das ist doch langweilig! Außerdem hab ich den letzten Trank sogar ohne deine Hilfe davor bewahrt, in die Luft zu gehen!“
„Ja, aber für jemanden mit einem Ohnegleichen in der Zaubertrank-UTZ-Prüfung ist es schon schwächlich, einen so simplen Trank zu verpatzen. Ehrlich gesagt frage ich mich sogar, wie du es geschafft hast, aus völlig harmlosen Zutaten und Anweisungen eine wahre Bombe zu erfinden! Ich glaube, das ist bisher keinem außer dir gelungen, dieser Trank war mit der Harmloseste, den ich kenne!“
„Na siehst du? Dann hab ich eben Talent im Tränke-zum-Explodieren-bringen, ist doch fast genauso gut wie Tränke brauen! Wenigstens liefert es einschlagende Ergebnisse!“, kicherte ich aufgedreht und blinzelte ihn unschuldig an, während sein Gesicht langsam aber sicher einen Ausdruck der Resignation annahm.
„Nun, bei einem solchen Talent wird es wohl nie möglich sein, dich hier einziehen zu lassen!“, kommentierte er trocken und ich stockte verwirrt.
„W-was? Ein…ziehen? Was soll das denn heißen, ich meine…hab ich was angestellt?“
Seine Miene verdüsterte sich schlagartig und ich schluckte ängstlich.
„Wie kommst du darauf?“, wollte er wissen.
„Ähm…na ja, nimm's nicht persönlich, aber…wer wohnt schon im Kerker? Ich will hier jedenfalls nicht runter!“, gab ich - fast schon trotzig - rechtfertigend zurück.
Severus sah mir in die Augen und lächelte kurz, doch sein Lächeln kam mir seltsam vor…so gezwungen und unecht!
„Du erkennst einen Scherz nicht mal, wenn er dir ins Gesicht springt. Als hätte ich vor, jemals meinen Alltag mit dir zu verbringen, ich muss dich Nervensäge schließlich oft genug ertragen.“
Ich war kurz davor, die Zunge herauszustrecken, als mir das mit den guten Manieren wieder einfiel. So tat ich nur beleidigt und erwiderte mit lachenden Augen: „Sowas Trauriges aber auch. Ach, komm schon, Severus. Ich weiß doch, dass du mich magst!“
Er spannte sich leicht an, ich erkannte es an der Armhaltung und dem durchgedrückten Rücken.
„Ist das verboten?“, knurrte er nur und stand abrupt auf, ehe ich antworten konnte. „Komm schon, sonst schaffst du es nicht mehr in die erste Reihe!“
„Woher wusstest du…?“
„Amy, auch wenn du es vergessen hast, ich kenne dich jetzt schon einige Jahre und bin ein sehr guter Beobachter.“
Darauf erwiderte ich nichts mehr. Wie oft wollte er mir das noch unter die Nase reiben?


Tatsächlich - dank Severus` wie immer ausgreifenden Schritten - waren wir mit die ersten Menschen, die sich draußen versammelten. Mir wurde die Ehre zuteil, bei den Lehrern zu stehen, die die Delegationen aus Beauxbatons und Durmstrang empfangen sollten.
Hinter uns, in einer gewaltigen Menge aus zwanghaft in eine quadratische Form gequetschten Schülern, konnte ich einen fröhlichen Harry und einen offenbar sehr aufgeregten Ron ausmachen. Auch Hermine hatte dieses neugierige Glitzern in den Augen - obwohl das bei ihr fast schon Dauerzustand war.
„Da vorne kommt Beauxbatons“, murmelte mir mein Onkel ins Ohr und ich drehte mich wieder in Richtung der Ländereien, während die Schüler viele Ohs und Ahs ausstießen.
Erstaunt betrachtete ich das fliegende Etwas, das sich dem Schloss über den Baumkronen der Bäume schwebend näherte.
Eine Kutsche!
Und wow, was für riesige, fliegende Pferde das waren! Ein beeindruckendes Schauspiel war auf jeden Fall auch die Landung, denn Hagrid versuchte (die Betonung lag auf versuchte), dem Lenker ein Zeichen dafür zu geben, wo er landen sollte, vergaß vor lauter Begeisterung für die geflügelten Pferde aber fast, sich aus der Bahn zu begeben.
Ich grinste ihn leicht an, als er sich mit zerzaustem Bart schnaufend zu uns gesellte.
„Die Tiere sin` wirklich beeindruckend, nich`?“
„Allerdings“, bestätigte ich möglichst ernst und nickte, während ich fast spüren konnte, wie Severus neben mir spöttisch eine Augenbraue hob.
„Echte Abraxaner, wenn mich nich` alles täuscht“, fuhr er fort. (*1)
„Die sollen doch besonders kräftig sein, nicht?“, staunte ich und er nickte, klang jedoch nicht aufgeblasen, als er mir erklärte: „Deshalb sin` se auch die besten Kutschpferde. Bei uns gibt's meistens nur den Aethon, aber pssst“, und er senkte seine Stimme auf eine für einen Halbriesen beachtlich geringe Lautstärke, „ich hab's schon vor'n paar Jahr´n geschafft, im Verbotenen Wald auch ´ne Gruppe Thestrale zu zähmen. Du weißt schon, die, die unsichtbar sind, bis man…“
- „Den Tod gesehen hat, ja, davon hab ich gelesen. Na ja, ich würde sie gern mal besuchen, und so wie's aussieht, werde ich sie dann wohl auch sehen können“, meinte ich nachdenklich, als mir plötzlich eine riesige Frau auffiel, die auf dem Weg zu uns eine überschaubare Gruppe weiblicher und offenbar fröstelnder Schülerinnen anführte. (*2)
Oh je, die Armen hatten, wie es schien, nur Schuluniformen mit dünnen Jacken an! Das war hierzulande natürlich etwas ungünstig…
Da ich Hagrid gewöhnt war, verstand ich gar nicht, warum hinter mir alle über diese große Frau zu tuscheln begannen. Ja, gut, sie war zwar noch größer als er, aber eine echte Riesin konnte auch sie nicht sein, und bekanntermaßen waren ja nur die gefährlich. Diese Frau sah eher aus wie eine Diva, mit ihrer teuren Kleidung und den (meiner Meinung nach deutlich übertriebenen) Klunkern überall.
Bestimmt Sonderanfertigungen!
Nun hatte Albus sie erreicht und begrüßte sie mit einem galanten Handkuss, der mich vor Erstaunen die Augen aufreißen ließ.
„Meine liebe Madame Maxime, willkommen in Hogwarts“, begrüßte er sie und ich musste ein Grinsen stark unterdrücken. Er wirkte plötzlich so anders, so viel…ja, erwachsener, als er sich sonst zeigte.
„Dumbly-dorr“, antwortete Maxime in eindeutig französischem Akzent, „isch offe, Sie befinden sisch wohl?“
Den Rest der Unterhaltung bekam ich nicht mit, denn ich fing Severus` Blick auf, der mir zu verstehen gab, meinen Mantel unauffällig zu richten. Als ich das nächste Mal an meinen Hals griff, hing dort eine funkelnde Smaragdkette und machte den Opalen Maximes höchste Konkurrenz.
Ich starrte noch immer sprachlos mein Kleidungsstück an, als der Slytherin mich nach vorne schob, damit ich mich, wie die Lehrer, ebenfalls vorstellte.
Höflich und mit einem offenen Lächeln schüttelte ich ihre riesige Hand und sah auf in das überraschend sanfte, hübsche Gesicht: „Hallo, mein Name ist Amy Roberts. Ich hoffe, Sie werden sich hier wohlfühlen, Madame…obwohl, da hab ich eigentlich keine wirklichen Bedenken!“
Sie erwiderte mein Lächeln, sagte jedoch nichts (hatte ich mal wieder zu schnell geplappert?) und richtete sich wieder an „Dumbly-dorr“, um ihn nach der Versorgung ihrer Pferde zu fragen, wobei Hagrids Augen eindeutig aufleuchteten. Ich war mir jedoch nicht ganz sicher, ob die Pferde hier der alleinige Auslöser waren…
Doch im Moment hatte ich erst mal ein Hühnchen mit meinem Tränkemeister zu rupfen: „Wo kommt die Kette her?“, zischte ich in seine Richtung.
„Sie gehört dir längst“, beruhigte er mich mit dunkler Stimme. „Ein uraltes Familienerbstück. Dummerweise hast du den dazu passenden Ring wohl verlegt!“
„Oh“, machte ich und wurde wieder einmal rot, als plötzlich vom See her ein unheimliches Geräusch ertönte. Eine Art Gurgeln und Saugen…
Alles schrie auf, als plötzlich, ohne jede Vorwarnung, ein riesiges Segelschiff aus dem Schwarzen See auftauchte.
Im Mondlicht schimmernd, glitt es vorwärts bis ans Ufer und einige, von weitem dick wirkende Personen sprangen an Land und legten eine Planke aus.
„Die ist unter Garantie für ihn, oder?“, brachte ich in einer Mischung aus Ungläubigkeit und unterdrücktem Lachen hervor. Was für ein unsinniger Mensch musste Karkaroff sein? Ließ sich von seinen Schülern wie ein König behandeln, wo doch ein beherzter Sprung über die Reling viel cooler und beeindruckender gewesen wäre - Albus hätte garantiert den Schülern eine Planke gelegt und wäre selbst gesprungen.
Dann kam auch schon der Mann, der von Severus und mir mit Spannung erwartet wurde - Igor Karkaroff schritt die Planke entlang wie ein besonders wichtiger, aufgeblasener Politiker bei seinem Gang aufs Ministertreppchen, während seine Schüler und Schülerinnen ihm folgten. Nun erkannte ich auch, warum sie alle so dick gewirkt hatten - sie trugen, anders als die Franzosen, gefütterte Fellumhänge mit Kapuzen.
Als ihr Schulleiter mit großen Schritten auf Albus zulief, hatte ich plötzlich das Bedürfnis, mich dazwischen zu werfen und meinem armen Onkel Deckung zu geben. Ich unterließ es mit zusammengebissenen Zähnen. Dieser Mensch war sowas von unsympathisch, das war fast abnormal!
„Dumbledore! Wie geht's, altes Haus, wie geht's?“, rief er mit öliger Stimme und als er lächelte, wusste ich sofort, dass er von vorne bis hinten falsch - einfach nur falsch - war.
Erst, als Severus mir einen Arm auf meinen legte, bemerkte ich mein Zittern. Rasch versuchte ich, mich wieder abzuregen. Der Hass, den ich verströmte, musste beinahe körperlich spürbar sein.
Und mein Magen zog wie verrückt.
Als Karkaroff dann auch noch die Fassade MEINES Schlosses emporschaute und anfing, darüber zu reden, wurde es beinahe zu viel. Dieser lausige, hirnverbrannte Penner! Mit jedem Wort machte er deutlich, dass seine Burg ihm ganz eindeutig lieber war.
„Gehört schnelles Töten zu guten Manieren?“, zischte ich und Severus schüttelte - mehr warnend als antwortend - kurz seinen Kopf.
„Schade“, murmelte ich und ballte die Fäuste.
Als plötzlich Karkaroffs Lieblingsschüler ins Licht der Eingangshalle trat, vergaß ich für kurze Zeit meinen Hass und staunte genauso wie die Hogwartsschüler, denn dieser Jemand war niemand anderes als Viktor Krum höchstpersönlich!
Der weltberühmte Quidditch-Spieler! Der mit dem Wronski-Bluff!
„Wow!“, stieß ich laut aus, nachdem er im Schloss verschwunden war. Auch die Hogwartsschüler folgten ihm nun tuschelnd und verschwanden langsam, sodass nur die sich unterhaltenden Lehrer, Albus und Karkaroff übrig geblieben waren.
Aufgrund meines Aufrufs drehte sich Letzterer nun um und bemerkte mich.
Seine Miene, bisher beständig falsch-freundlich, nahm einen erschreckenden Ausdruck an. Halb Ungläubigkeit, halb eine seltsame Gier, die ich nicht zuordnen konnte - oder wollte.
„Amy Roberts? Sind das wirklich Sie?“, wollte er scharf wissen und Albus sah mich nun ebenfalls an, als ich zu ihnen trat und meine langen Haare lässig zurückwarf, wo sie sich wie von Zauberhand zu einem Zopf flochten.
„In Fleisch und Blut und bereit, Ihnen erneut das Leben zur Hölle zu machen, Karkaroff!“, erwiderte ich gehässig und sah ihn kalt an.
Unsere Augen verengten sich auf beiden Seiten.
„Dumbledore…davon haben Sie mir nichts erzählt. Ich dachte, ihre Schulzeit wäre lange vorbei?“
„Das ist sie auch, mein lieber Igor, das ist sie auch!“, bestätigte Albus gespielt lächelnd, wobei er mir jedoch einen eindeutigen Blick schenkte und ich wusste, dass ich mich nachher auf ein ernsthaftes Gespräch über gute Manieren einstellen musste.
Ein Seufzen unterdrückend, schnappte ich Snapes Arm und ging zum Portal, so langsam wurde es doch frisch draußen.
Severus neben mir schüttelte nur den Kopf: „Du weißt schon, dass das gerade keine Glanzleistung war, oder?“, zischte er ungehalten.
„Hey, er war selbst Schuld, wenn er mich sowas in diesem Ton fragt. Sein ganzes Gehabe ist doch eh gespielt, da bin ich lieber von vorn herein ehrlich!“, rechtfertigte ich mich beleidigt.
Er stöhnte kurz genervt: „Es ist wirklich ein undankbarer Job, auf dich aufzupassen, weißt du das?“
„Schon…“, murmelte ich und sah ihn kurz entschuldigend an. Sofort hatte ich das Gefühl, dass er glücklicher aussah, was natürlich sofort verpuffte, als wir die große Halle betraten.


Dieses Mal war der breite Lehrertisch fast schon überfüllt. Abgesehen von Maxime und Karkaroff (den Albus mit voller Absicht so weit wie möglich von mir weg gesetzt hatte) hatten wir noch zwei Leute, die dazukamen: Einmal ein piekfeiner Herr namens Crouch, wie ich von Severus erfuhr, und ein lustiger Geselle mit Namen Ludo Bagman, der auch die Quidditch-Weltmeisterschaft kommentiert hatte.
„Wichtige Persönlichkeiten, was?“, murmelte ich, während ich ordentlich zulangte, denn wie immer war das Essen einfach köstlich und zusätzlich zu den gewöhnlichen gab es heute auch noch ausländische Gerichte.
„Nicht halb so wichtig wie ich“, gab Severus gespielt überheblich zurück, wobei man bei ihm das Schauspielern selten durchschaute.
Ich unterdrückte das Lächeln gar nicht, dass sich auf mein Gesicht schlich.
„Ja, natürlich, Severus, du bist der König der Welt.“
„Iss jetzt auf, sonst…“, warnte er mich noch vor, doch zu spät, denn nur einen Moment später war plötzlich alles verschwunden und Albus erhob sich.
Er erklärte lang und breit, dass die anderen Schüler in Hogwarts höchst willkommen waren und enthüllte - natürlich mit zu erwartender Spannung - den „neutralen Richter“, der die Champions auswählte.
„…der Feuerkelch“, beendete der Schulleiter seine beeindruckende Rede und schob die hereingebrachte Truhe auf, um das uralte Artefakt herauszuheben.
Plötzlich kribbelte alles in mir, von der Fußzehe bis zur letzten Haarspitze und ich starrte das nicht sonderlich spannend wirkende, eintönig braune Ding an wie meinen letzten Rettungsanker. Als plötzlich eine blaue Stichflamme darin aufloderte, hatte ich das Gefühl, mein Magen wolle ganz dringend aus mir heraus hüpfen - oder etwas in seiner unmittelbaren Umgebung.
„Amy? Was ist los?“, zischte Severus neben mir und berührte meinen Arm. Sofort sog er die Luft scharf ein und zog sich zurück. Der Bann des Feuerkelchs war gebrochen.
Severus hatte geklungen, als hätte er Schmerzen, und als ich zu ihm sah, wusste ich sofort, dass ich ihm wehgetan hatte.
„Was? Was ist passiert? Tut mir leid, das wollte ich nicht…“, stotterte ich erschrocken und verwirrt.
Was war nur los mit mir?
Er schüttelte nur kurz den Kopf, zog mit der Linken seinen Zauberstab und tippte sacht auf seine rechte Hand, um den Schmerz zu stillen.
„Waren das…die Schatten?“, wollte ich panisch wissen, doch er bedeutete mir mit wütender Miene, dass ich gefälligst die Stimme senken sollte. Glücklicherweise hatte Moody sich heute nicht neben mich gesetzt.
„Ich vermute es. Denk daran, dass du sie, solange dein Unterbewusstsein noch nicht wieder frei ist, mit deiner Willenskraft zurückdrängen musst.“
„Severus, ich mag zwar stark magisch veranlagt sein…aber solange ich keine Ahnung von dem hab, was ich tue, kann ich unmöglich zwei Schlachten kämpfen, die zusätzlich noch innerhalb meines Geistes stattfinden, den ich ohnehin nicht beherrschen kann!“, seufzte ich mutlos, denn es stimmte: was er mir heute morgen berichtet hatte, war mir bereits hoffnungslos erschienen; die Schatten bewusst zu kontrollieren traute ich mir noch weniger zu.
„Du nicht, das ist wahr!“, erklärte er mir grimmig. „Aber wir bekommen das allemal hin. Dann wirst du eben noch ein wenig härter trainieren müssen, das macht gar nichts.“
Ich stöhnte frustriert auf und ließ meinen Kopf auf meine Hände sinken: „Hätt ich doch nur nichts gesagt…“
„Du willst dich hoffentlich nicht über meine Lehrmethoden beschweren, oder?“, fragte er drohend. „Nur mir hast du es zu verdanken, dass du einen so guten Abschluss erlangt hast!“
„Echt? Wieso, hast du mich etwa in jedem Fach unterrichtet?“, hakte ich überrascht nach.
Er sah zur Seite: „Ich habe dir jedenfalls immer in allem Nachhilfe erteilt, das du gebraucht hast!“
„Aha“, machte ich nicht überzeugt.
„Sollte dieses herablassende Aha vielleicht bedeuten, dass du lieber mit allem allein gelassen werden willst?“ Severus` Augen funkelten und ich entdeckte echten Ärger in ihnen.
„Erstens: das Aha war nicht herablassend, und zweitens: Das mit dem allein Fertigwerden hab ich nie behauptet!“, antwortete ich schnell.
„Dann machst du dich über mich lustig?“ Uups, so langsam sah seine Miene wirklich finster aus (also, noch finsterer als sonst, denn wenn die Schüler ihn sehen konnten, setzte er immer ein halbwegs finsteres Gesicht auf).
„Merlin hilf!“, stieß ich aus und ergriff mit übertrieben aufgerissenen Augen seinen Unterarm: „Niemals würde ich es wagen, mich über dich lustig zu machen, Severus! Immerhin bist du doch mein Mentor!“
Ein Muskel innerhalb seines Gesichts zuckte kurz, fast unwillig, dann jedoch machte er sich von mir los und schenkte sich in Ruhe etwas Wein nach, während Albus die Versammlung auflöste und die Schüler in die Betten schickte.
Glücklich, dass ich gerade noch die Kurve gekratzt und Severus besänftigt hatte, griff ich ebenfalls nach dem Wein - wurde jedoch von einer harten Hand aufgehalten und sah in tiefschwarze Augen, die irgendwie amüsiert glitzerten.
„Was wollen wir denn damit noch?“, wollte er wissen und ich zog verwirrt die Nase kraus.
„Mir einschenken, was sonst? Soll ich dir den Krug vielleicht lieber um den Kopf schlagen und sehen, was passiert?“
„Nur, wenn du schnell sterben möchtest. Aber hast du nicht gehört, dass Albus jeden Schüler aufgefordert hat, ins Bett zu gehen?“
„Äh…jaaaaa, aber die meisten davon sind noch minderjährig und ich bin außerdem keine Schülerin wie die. Davon bin ich eindeutig ausgeschlossen.“
„Du bist aber MEINE Schülerin, wie du gerade gesagt hast. Ich habe angenommen, somit bin ich von nun an dein Mentor. Und als dein Mentor, habe ich das Recht, dir Befehle zu erteilen. Also, verschwinde ins Bett!“
Ich prustete los, wurde jedoch wieder nüchtern, als ich seine ernste Miene sah.
„Das ist echt dein Ernst?“, schmollte ich und verschränkte die Arme.
„Natürlich ist das mein Ernst. Würdest du jetzt bitte verschwinden?“
„Okay, okay, schon gut! Ich überlasse dir deinen Wein ja, aber hör auf, mich wie ein Kind zu behandeln!“, fauchte ich und spürte, wie meine Gereiztheit zunahm. Alle Lehrer hatten sich mittlerweile zu uns umgewandt, samt Crouch und Bagman, die teils pikiert, teils belustigt aussahen.
Man, das war so peinlich!
„Könnten wir das nicht irgendwo anders klären? Die starren alle so!“, murmelte ich leise, doch Severus blieb sitzend, ein eiskaltes Grinsen auf dem Gesicht.
„Geh einfach ins Bett und alle sind zufrieden“, befahl er.
„Schön, du Kontrollfanatiker. Aber glaub ja nicht, dass das nicht noch Rache geben wird!“, fauchte ich wütend und meine Augen blitzten wütend, während ich versuchte, ihn niederzustarren - und kläglich scheiterte.
„Ich verlasse mich drauf“, konterte er nur gelangweilt und wandte sich seinem Weinglas zu. Als ich hinaus rauschte, spürte ich regelrecht, wie sein Blick mir genauestens folgte…ein Kribbeln lief mir den Rücken hinunter und plötzlich war ich gar nicht mehr so sauer. Merkwürdigerweise.


Severus:

Er konnte sich gerade noch zusammenreißen und ein Zucken unterdrücken, als sich ohne Vorwarnung eine alte Hand kurz auf seine Schulter legte. Der weiße Bart, der neben seinem Gesicht baumelte, ließ keine Zweifel am Besitzer dieser Hand zu.
„Severus, ich weiß, du machst dir Sorgen um sie…aber musste das gerade wirklich sein?“
„Ja, Schulleiter, das musste sein. Es ist nötig, dass sie möglichst viel schläft, damit ihre Kraft sich halbwegs regenerieren kann. Vielleicht ist Amy zu stolz, um sich das selbst einzugestehen, aber ihr momentaner, geschwächter Zustand erlaubt es ihr nicht, sich zu überanstrengen!“
„Das weiß ich ja, mein Junge…trotzdem war das ziemlich ungehobelt und für sie äußerst erniedrigend. So wird sie sich dir nie so öffnen, wie du es gern hätt…“
„Albus, dieses Thema steht überhaupt nicht zur Diskussion!“, fuhr Severus dem senilen Alten rasch über den Mund, um zu verhindern, dass irgendwer der anderen etwas von diesem Gespräch mitbekam.
„Und außerdem…wenn sie je irgendwie…Interesse an mir finden sollte…dann muss sie wissen, wie ich bin. Würde ich mich wie ein Gentleman benehmen, verliebte sie sich in eine Maske. Das weißt du.“
Mit diesem kaum verständlichen Flüstern erhob sich der Tränkemeister und verschwand aus der Halle, ohne den Rest des Weins oder den unglücklich wirkenden Schulleiter zu beachten.


In Gedanken versunken stieß Severus seine Tür auf und erstarrte - auf der Couch seines Wohnzimmers saßen drei sich prächtig amüsierende Gestalten, zwei davon strahlten eine unnatürliche Eleganz aus…es handelte sich eindeutig um Vampire.
Die dritte Person entpuppte sich als eine sich nicht an seine Anweisungen haltende, unerschütterlich dickköpfige und sture Person.
„Amy…was bei Salazar soll das werden?“, knurrte er los. „Nicht genug, dass du dich mir widersetzt, du brichst auch noch in meine Wohnung ein und schleppst zwei potenziell tödliche Feinde mit, als wären sie Kuscheltiere!“
Mittlerweile erreichte seine Stimme eine beachtliche Lautstärke. Amy sagte gar nichts, sondern saß zurückgelehnt und völlig entspannt in seinem Sessel.
Der linke Vampir erhob sich und drehte sich grinsend um: „Reg dich ab und schrei sie nicht so an, du Miesepeter!“
„Billy?“
Der Angesprochene fuhr sich kurz durchs rostbraune Haar und sein Lächeln nahm einen leicht schuldigen und verlegenen Ausdruck an: „Ähm…eigentlich war es auch nicht Amys Idee, hier herzukommen…wir haben sie überredet.“
„Hey, ich habe von Anfang an gesagt, dass es unhöflich ist, hier einfach hereinzuspazieren!“, erklang eine trotz der Entrüstung melodische Stimme und der zweite Vampir erhob sich.
Ihre Schönheit registrierte Severus gar nicht, obwohl sie wirklich nicht zu verachten war und Amy ein wenig ähnelte mit den langen, pechschwarzen Haaren. Jedoch waren ihre glatt und reichten nur bis zur Mitte des Rückens. Ihre Haut war selbst für einen Vampir ungewöhnlich hell, sie wirkte fast durchsichtig und im Großen und Ganzen sehr verletzlich. Ihre großen, mandelförmigen Augen besaßen einen rehbraunen Ton.
Severus` Augen verengten sich wütend: „Bill Barkins…es ist dir sicher noch bekannt, dass Dumbledore die Sperre nur für die Mitglieder der Schatten aufgehoben hat! Wer ist das?“
Nun wirkte die Vampirin etwas verlegen und schüchtern zog sie die Hand, die sie ihm hingehalten hatte, zurück, als sich Amy erhob und neben Severus trat.
Ihr wütender Blick erstaunte ihn kurz.
„Du bist wirklich ein fantastischer Gastgeber, Severus Snape! Mal wieder machst du einen bezaubernden ersten Eindruck!“
Ihre scharfe Stimme ließ ihn die Augen zusammenziehen, doch er schwieg abwartend, was Billy dazu brachte, ungläubig die Augen zu weiten.
„Erstens“, setzte Amy an, „hat Billy mich in der Eingangshalle getroffen und mich gebeten, ihn zu begleiten, weil Brooks mir über ihn eine Nachricht überbringen wollte - die dich übrigens nichts angeht. Zweitens hat er mir gerade seine Freundin vorgestellt, die sowieso schon sehr ängstlich und aufgeregt war, als sie hierherkam. Und drittens, glaubst du vielleicht, ich hätte mich nicht vorher abgesichert, ob mit ihr alles in Ordnung ist?“
Sie zeigte ihm einen frischen Schnitt auf ihrem Arm und Severus stöhnte kurz wütend auf: „Du hast dir nicht wirklich in den Arm geritzt, um zu testen, ob sie Blut wiederstehen kann?“
„Na klar hab ich das. Ich kann doch eh nicht zum Vampir werden, also was hätte schon passieren können, wenn sie mich gebissen hätte?“, begehrte Amy auf und funkelte ihn kampflustig an.
Der Tränkemeister fauchte zurück: „Es hätte dich trotzdem töten können! Du bist so sturköpfig wie dumm, Amy Roberts! Weißt du nicht mehr, wie du dich beim letzten Mal gequält hast?“
„Nein, denn falls es dir schon wieder entfallen ist, ich KANN MICH AN NICHTS DAVON ERINNERN!“
„DU HAST GEBLUTET UND GESCHRIEN, DU LAGST AM BODEN UND ICH DURFTE DICH WIEDER ZUSAMMENFLICKEN!“
Mittlerweile schrien die beiden sich so laut an, dass es vermutlich noch draußen im Flur zu hören sein würde.
Billy ging schließlich dazwischen und legte beschützerisch den Arm um die erschrockene Vampirin: „Beruhigt euch wieder, es ist alles unter Kontrolle! Muss ich euch erst die Münder zukleben, damit sich die Situation wieder einrenkt? Severus, ich dachte eigentlich, dass du etwas mehr Vertrauen in meinen Verstand hast. Ich würde niemanden herbringen, der Blut nicht wiederstehen könnte. Eve ist das neuste Mitglied der Schatten, sie hat beinahe drei Jahre lang trainiert, um völlige Immunität gegenüber menschlichem Blut zu erlangen!“
Der Tränkemeister musterte die hübsche junge Frau kritisch. Amy schnaubte laut auf und ließ sich zurück in „ihren“ Sessel fallen.
Dann nickte Severus schließlich knapp und deutete auf das Sofa.
„Setzt euch. Ich hole was zu trinken, und ihr erklärt mir, was es Neues gibt. Und DU!“, fauchte er an Amy gewandt und deutete auf die Tür.
„Du verschwindest jetzt endlich im Bett!“
Sie stand beinahe hoheitsvoll auf und stolzierte zur Tür.
„Ich wünsche euch eine gute Nacht, Billy und Eve!“, warf sie den beiden belustigten Vampiren zu.
Severus bedachte sie nur mit einem tödlichen Blick, ehe die Tür laut ins Schloss fiel.



(*1) Die Rassen der Geflügelten Pferde habe ich mir nicht ausgedacht, sie entstammen dem Buch „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ von Newt Scamander (eigentlich J.K.R.^^). Dass die Kutschpferde Abraxaner sind, steht zwar nirgends, aber ich habe es mal geschlussfolgert.

(*2) Da der Film aus Durmstrang ein Jungeninternat und aus Beauxbatons ein Mädcheninternat gemacht hat (was im Buch nie erwähnt wird, ich zitiere: „Harry, der wie gebannt auf Madame Maxime gestarrt hatte, sah jetzt, dass etwa ein Dutzend Jungen und Mädchen […] aus der Kutsche geklettert waren.“; HP und der Feuerkelch, S. 257), habe ich Beauxbatons einfach mal Mädcheninternat sein lassen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese kleine Veränderung. Da Amy mal auf Durmstrang war, wird das dennoch als gemischte Schule dargestellt. Und dass Hagrid da ist, entstand aus der Situation heraus, eigentlich ist er ja mit seinen Krötern beschäftigt^^


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