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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Snapes Geschichte

von horizon92

Vielen Dank für eure Reviews und weiter gehts^^ Diesmal ein etwas kürzeres Kapitel, das sicher vor allem die Snamy-Fans ansprechen wird (hoffe ich). *ggg*


Eine kleine Anmerkung zu Beginn, damit ihr euch nicht wundert: Fenrir Greyback tauchte in meiner zweiten Amy-Story bereits auf, als der 6. Teil noch nicht in den Kinos war, daher sieht er seinem Schauspiel-Ich (von dem ich leider ziemlich enttäuscht war) nicht sonderlich ähnlich. Ich hoffe, ihr verzeiht mir diese Eigenheit^^


Kapitel 8
-Snapes Geschichte-

In dem großen, nur von einigen verhangenen Wandlampen beleuchteten Raum herrschte eine aufgeregte, ängstliche Atmosphäre, das konnte ich spüren.
Alles redete und schrie durcheinander und einige Leute in meinem Umkreis nahmen ihre Kapuzen ab.
Auch der Kerl, der mich in seinen Klauen hielt, riss sich die silberne Maske vom Kopf und ich zuckte zurück: obwohl nicht gerade schlecht aussehend, besaß er eine ungeheuer bösartige Ausstrahlung. Die schwarzen Augen starrten mich beinahe gierig an, die verfilzten, braunen Haare waren äußerst wirr und auch der struppige Bart verlieh ihm einen ungepflegten Eindruck. Seine vierschrötige Gestalt verschlug selbst mir die Sprache, denn er hatte einen Brustkorb, der fast doppelt so breit war wie Snapes.
„He, Fenrir, wer ist denn dein Gast?“, schrie eine Stimme herüber und der Mann stieß mich grob zu Boden und zischte: „Da bleibst du, klar? Rühr dich nicht vom Fleck!“
Und er drängte sich an den anderen Gestalten vorbei weiter nach vorne.
„Meine Herren, beruhigt euch!“, rief plötzlich eine schmierige, autoritäre Stimme, die mich unwillkürlich an Adelige oder Politiker erinnerte.
„Aber das Dunkle Mal!“, schrie jemand aus der Menge der schwarzen Umhänge und entgegen jeder Vernunft blieb ich, wo ich war, und lauschte. Ich wollte endlich wissen, was es mit diesem dunklen Mal auf sich hatte und warum alle eine solche Panik davor bekommen hatten. Es war schließlich bloß irgendein Zeichen am Himmel!
„Wer immer das Mal heraufbeschworen hat…er war es nicht!“, gab die adelige Stimme laut von sich. „Wäre er es gewesen, würde er uns sicher augenblicklich zu sich rufen, meint ihr nicht?“
„Was, wenn es erst noch geschieht?“, rief ein anderer ängstlich.
„Nott, sieh dir deinen Arm an! Ist das Mal da deutlicher als zuvor? Ihr benehmt euch wie aufgescheuchte Schafe! Er ist…auch wenn ich ihm noch immer nachtrauere…vor langer Zeit von uns gegangen und es gibt für euch keinen Grund, jetzt irgendwie in Panik zu verfallen!“
Ich horchte auf. Wer zum Teufel war ER? Konnten die sich nicht mal deutlicher ausdrücken? Und warum bitte fürchtete dieser Nott sich vor jemandem, der längst tot war? Es gab nicht einmal in der magischen Welt einen Weg, Tote wieder zum Leben zu erwecken.
„Lucius!“, erklang plötzlich die knurrende Stimme meines Entführers und ich zuckte leicht zusammen und versuchte nun doch, mich ungesehen in Richtung Ausgang zu bewegen…In meiner näheren Umgebung hatten sich alle diesem Lucius zugewandt und ignorierten mich.
„Was, Fenrir?“, antwortete Lucius leicht gereizt.
„Vielleicht sollten wir uns, bevor du weiterredest, erst endgültig um das Weibsbild kümmern, das ich mitgebracht habe!“
Ein Raunen ging durch die Menge und plötzlich wurde der Saal in grelles Licht getaucht, das offenbar von einem Zauberstab ausging, der von einem Mann mit langen, blonden Haaren gehalten wurde. Er stand auf einer Art Podest auf der anderen Seite des Raums und plötzlich machte es Klick. Das war der Typ, den ich damals bei Snape gesehen hatte!
Ein Freund von Snape und gleichzeitig ein Todesser? Das erschütterte mein Vertrauen in den Tränkemeister nun doch ein wenig.
„Warum hast du auch jemanden mitgebracht, Greyback? Erlaubt es dir dein kleines Wolfsgehirn nicht, wenigstens ein bisschen logisch zu handeln? Das hier ist ein geheimer Ort!“, zischte der Blonde nun wütend und suchte offenbar in der Menge nach mir.
„So geheim nun auch wieder nicht, Lucius“, ertönte eine schneidende Stimme aus dem Hintergrund und eine ganz in Schwarz gehüllte Gestalt trat beinahe schlendernd vor und zog sich die Kapuze vom Gesicht. Ich unterdrückte ein überraschtes Keuchen - SNAPE?
Dafür gibt es sicher eine Erklärung…ganz sicher. Er kann keiner von denen sein, er wollte doch mit mir fliehen…
Ja, aber was, wenn er nur die Todesser nicht angreifen wollte?
Schnell stand ich auf und tapste zur Tür hinüber, die glücklicherweise leicht zu öffnen war. Sollte Snape doch mit diesen Kerlen gemeinsame Sache machen, was interessierte es mich? Vom Kleidungsstil her passte er ja schon mal perfekt zu der Truppe.
Meinen heiß glühenden Zorn möglichst zurückhaltend, hastete ich die Stufen hoch, die direkt nach der Türe steil nach oben führten, zu einer Art Luke.
Langsam und vorsichtig hob ich diese an und lauschte. Als nichts zu hören war, stieß ich sie auf und kletterte hinaus. Ich stand in einem pompösen Raum, der mit allerlei teurem Tand vollgestopft war: eine riesige Chaiselongue in der Sitzecke, ein paar Regale mit irgendwelchen akademisch aussehenden Büchern, viele Pflanzen und ein teurer Perser, der genau über der Luke lag, durch die ich gerade geklettert war. Als ich sie wieder schloss, erklang ein schnappendes Geräusch und auf einmal war von ihr nichts mehr zu sehen. Kopfschüttelnd ließ ich den Perser darüber fallen und beschloss, so schnell wie möglich aus diesem Haus zu verschwinden. Hauptsache, von diesen Todessern weg, die offenbar wirklich vor nichts zurückschreckten…von den großen Fenstern dieses Salons aus erkannte ich deutlich einen weiß gepflasterten Pfad, der einen sanften Abhang hinab zu einem großen Eisentor führte. Rasch huschte ich, immer auf der Hut und nach Geräuschen lauschend, in den Flur hinaus, doch anscheinend waren die Todesser zu sehr in ihre Diskussion vertieft, um mein Verschwinden zu bemerken.

Vor der Tür herrschte tiefste Dunkelheit, die Nacht war verhangen und leichter Nebel legte sich langsam über den Rasen, der die Parkanlage umschloss. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen und verfluchte das Schicksal, das mir den Zauberstab weggenommen hatte.
Doch alles Jammern half mir nichts - ich musste durch diesen unnatürlichen Nebel, der immer dichter zu werden schien. Langsam tastete ich mich also auf dem schmalen, mit weißen Platten markierten Pfad vor und konnte noch immer meine Gedanken nicht vollständig auf meine Flucht konzentrieren. Dafür spukten mir zu viele Fragen im Kopf herum.
Warum nur war Snape dort gewesen? Welche Verbindung hatte er zu diesen Leuten, die unschuldige Muggel zum Vergnügen durch die Luft schleuderten? Die sich an Kindern vergriffen und vor keiner Art von Gewalt zurückzuschrecken schienen?
Ich erinnerte mich mit einem Mal wieder an den verwirrenden Traum, den ich in Snapes Wohnung gehabt hatte. Darin hatte er mich sanft gebeten, ihm zu verzeihen, nachdem das Dunkle Mal am Himmel erschienen war. Hatte er es etwa beschworen? War er Todesser?
Das sind Todesser, die ehemaligen Anhänger des mächtigsten Schwarzmagiers aller Zeiten!
So waren seine Worte gewesen…was, wenn Snape selbst dieser Schwarzmagier war?


In meine düsteren Gedanken verstrickt bemerkte ich den großen Schatten vor mir erst, als dessen Urheber plötzlich links in meinem Blickfeld erschien. Ich schrie erschrocken auf und das Wesen, das sich anscheinend ebenso erschreckte, fächerte laut gackernd sein Schwanzgefieder und war plötzlich ungefähr dreimal so groß wie zuvor. Ich drehte mich vollkommen kopflos um, rannte den Weg zurück zur Tür, die glücklicherweise nur angelehnt war, und schlug sie hinter mir zu.
Eine Sekunde später spähte ich wieder hinaus und musste über mich selbst lachen.
Du stürzt dich furcht- und kopflos in eine ganze Schar von Todessern, aber vor irgendwelchen Pfauen rennst du panisch davon!
Mein Lachen erstickte sofort, als ich aufgebrachte Stimmen aus dem Wohnzimmer vernahm.
„Sucht sie! Ich will, dass ihr sie findet! Und Greyback…über deine Dummheit reden wir noch!“
Es war eindeutig dieser Lucius, und für einen Moment bekam ich fast Mitleid mit meinem Entführer…fast.
Jetzt wieder hinauszurennen erschien sogar mir zu riskant, also begnügte ich mich damit, so schnell und leise wie möglich die breite Treppe hoch zu hasten, die in die höheren Stockwerke dieser Villa führte.
Kaum war ich in der herrschenden Dunkelheit am Treppenabsatz verschwunden, wurde die Tür aufgestoßen, und diesmal war es Snape, der autoritär rief: „Wenn ihr sie findet, denkt daran: ich will sie unversehrt! Das heißt im Klartext, ihr rührt sie nicht an, wenn es sich vermeiden lässt!“
Scheinbar weiß er, welche Hohlköpfe es unter diesen Leuten gibt. Und er gibt ihnen sogar Befehle…irgendwie muss Snape dazugehören.
Ich schüttelte wütend den Kopf. Ich hatte ihn neben mir im Bett schlafen lassen! Verdammt, er konnte nicht völlig böse sein. Immerhin war er mit mir befreundet gewesen.
Ja, und du bist auch kein Unschuldslamm. Nicht jeder hat schon zwei Menschen auf dem Gewissen - und erst recht nicht zwei Vampire.
Trotzdem - ich weigerte mich einfach, zu glauben, dass Snape mir schaden wollte. Zumindest sprachen seine Anordnungen doch für ihn, oder? Er wollte zwar, dass mich die Todesser fanden, allerdings unversehrt.
Meine Überlegungen beiseite schiebend, schlüpfte ich schnell durch eine unscheinbare Tür gegenüber des Treppenabsatzes und fand mich in einem engen Raum wieder, der anders als der Rest des Hauses einen heruntergekommenen Eindruck machte. Insgesamt vier kleine Schlafmatten waren auf dem Boden gebreitet - auf ihnen würde vielleicht ein zweijähriges Kind Platz finden, jedoch kein Erwachsener. Ich erschrak furchtbar, als ich auf einer der Schlafmatten ein kleines, elfenartiges Geschöpf mit grünlicher Haut und großen, schlackernden Fledermausohren ausmachte.
Die Ohren zuckten und ich beeilte mich, von ihm wegzukommen. Gut, es wirkte nicht bösartig und konnte mir wohl auch nicht wirklich gefährlich werden, aber…sicher war sicher.
Ich sah mich weiter um. Ein rundes Dachfenster zeigte mir, dass ich scheinbar schon nahe unter dem Dach war, auch die Schrägen des Zimmers wiesen darauf hin. Doch was mich momentan viel mehr interessierte: aus diesem Raum führte keine zweite Tür. Ich hatte mich direkt in eine Sackgasse hineinmanövriert. Und zu allem Überfluss hörte ich nun schwere Fußschritte, die draußen umherliefen. Zögerlich schlich ich in eine Ecke und kauerte mich dort hin.
Wenn man mir doch nur nicht auch noch den Zauberstab abgenommen hätte! Ohne Zauberstab konnte ich mich weder verteidigen, noch mich in einen meiner Animagi verwandeln.
Es war doch wirklich zum Troll werden!
„Tze, was will Snape eigentlich von der Kleinen? Immerhin hab ich sie gefangen, sie sollte mir zustehen!“, da war wieder die knurrende Stimme meines Entführers, irgendwo draußen auf dem Flur.
„Ja, Greyback, und du hast ja auch wunderbar auf sie aufgepasst, stimmt's? Ist dir völlig durch die Lappen gegangen, und das nicht zum ersten Mal, wie Malfoy mir erzählt hat!“, antwortete ein anderer hämisch.
Nicht zum ersten Mal?
„Halt's Maul, Crabbe! Damals war es auch Snape, der mich aufgehalten hat. Hat mich mit Silber verbrannt, eine ganz miese Nummer. Ich sag dir, mit der stimmt was nicht, wenn sie dem Giftmischer so wichtig ist!“
„Ist schon merkwürdig, das stimmt…“, erwiderte Crabbe kurz nachdenklich.

Severus:

„Was ist mit unserem Vertrag, Snape?“, zischte Malfoy, während er in seinem Wohnzimmer gereizt hin und her schritt und seinen angeblichen Freund mit harten, grauen Augen musterte.
„Was soll damit sein? Er wird eingehalten, jedoch hast du mir zehn Monate gegeben, Lucius! Zehn Monate sind noch lange nicht um und solange brauche ich sie noch für meine Zwecke.“
„Für deine Zwecke?“, echote der Blonde ungläubig und blieb schließlich vor Severus stehen. „Verdammt, Severus, nimm dir einfach eine hübsche Todesserin und mach nicht so viel Aufhebens wegen IHR! Das ist doch sonst nie deine Art gewesen!“
„Zufälligerweise spreche ich von anderen Zwecken. Roberts ist nicht und war nie meine Gespielin, was immer du auch denken magst. Sie ist lediglich Mittel zum Zweck, Lucius. Für meinen Einfluss bei Dumbledore sowie für meine Forschungen in dem Bereich der Parselmünder.“
Severus behielt eine halb abweisende, halb gelangweilte Miene bei, obwohl er innerlich über diese fadenscheinigen Ausflüchte lachte. Malfoy jedoch ging ihm natürlich völlig auf den Leim.
„Ja, Parsel…es ist immer noch absurd, dass eine unkoordinierte, völlig impulsive Gryffindor über eine so mächtige Gabe Slytherins verfügt…“
„So impulsiv ist sie nicht, Lucius. Unterschätze Roberts nicht, sie schmiedet gern komplexe Pläne, deren Ende man niemals voraussehen kann!“ Nun musste er sich wirklich zusammenreißen, um sein Amüsement zu verbergen. Amy Roberts und Pläne schmieden…
In diesem Moment klirrte es über ihnen laut und als sie aus den Panoramafenstern des Wohnzimmers schauten, bemerkten sie eine kleine Gestalt, die scheinbar vom Himmel fiel.
„Komplexe Pläne, deren Ende niemand voraussehen kann?“, wiederholte Lucius und klang äußerst skeptisch, doch Severus war bereits entsetzt hinaus in den Garten geeilt.
Konnte es einen leichtsinnigeren Menschen als Amy geben? Warum musste ausgerechnet er sich in dieses unfallträchtige Weibsbild verlieben? Und wie bei Salazar, war es eigentlich soweit gekommen, dass sie einfach aus dem Fenster stürzte?


Amy Rückblick:

Ich zog mich so leise wie möglich am Fensterrahmen hoch und sah in den Hof hinunter.
Vielleicht konnte ich ja springen?
Es war hoch, aber…unten wuchs ein großer, blühender Busch, der meinen Sturz sicher abfedern konnte. Leise versuchte ich, das Fenster zu öffnen, doch offenbar hatte Snape einen Zauber auf das Haus gelegt und jede Öffnung nach außen mit einem magischen Bann verriegelt, denn als meine Finger das Schloss berührten, fuhr eine Art Stromschlag durch meinen Körper, dank dem ich keuchend auf den Boden zurücksackte.
Von meinem Schmerzenslaut aufgeschreckt, wurde plötzlich das kleine Wesen wach und starrte mich mit tennisballgroßen Augen an.
„Was tut die junge Miss denn hier?“, piepste es hoch, aber unterwürfig - jedoch leider zu laut, und schon polterten die Schritte in unsere Richtung und die Tür wurde aufgestoßen.
Das Wesen zuckte entsetzt zusammen, stolperte und fiel auf die Matratze zurück, während Greyback mich mit triumphierendem Blick (und wieder fast hungrig) musterte.
„Na, meine Hübsche?“
Na schön, Snape, du hast es nicht anders gewollt…
Ich starrte ihn einen Augenblick lang kampflustig an, ehe ich mich mit dem Ellbogen und meinem ganzen Gewicht gegen die Scheibe des großen Rundfensters warf. Sie barst tatsächlich und ich spürte den scharfen Luftzug um mich herum, während ich fiel.
Hinter mir schrien die Todesser durcheinander.
„Sie ist durchs Fenster!“
„Der Garten, los in den Garten!“
„Du Wahnsinnige!“
Der letzte Ausruf kam von Snape, doch ich nahm ihn nur am Rande wahr, denn der Aufprall war brutal hart und raubte mir den Atem.
Dafür erschien mir das weiße Gesicht, das sich nun über mich beugte, gestochen scharf und ich erkannte eindeutig Sorge in Snapes Blick.
„Verräter…“, flüsterte ich, ehe ich ganz wegnickte.


…

Das Aufwachen gestaltete sich nicht sonderlich schwierig. Nur die Orientierung musste sich erst einstellen, als ich umher blinzelte. Dort wuselte die Krankenschwester von Hogwarts zu einem Erstklässler auf einem Bett in der Nähe…tatsächlich. Auch ich lag in einem Bett.
Das hier war ganz eindeutig der Krankenflügel. Alles war weiß und die vielen Betten…und dann standen dort noch zwei Männer und unterhielten sich leise miteinander. Ich brauchte noch nicht sonderlich scharf zu sehen, um sie zu erkennen: der eine trug eine knallig-gelbe Robe, der andere war von Kopf bis Fuß schwarz.
„Aaaaalbus…trau ihm nicht, er ist…Auuuuuuuu!“, stöhnte ich laut und sofort kamen die beiden näher, wobei der besorgte Schulleiter sich tief über mich beugte: „Amy, schhhhht! Nicht hier und nicht jetzt.“
„Aber er ist…“, setzte ich erneut an.
„-schockiert darüber, dass jemand so dämlich sein kann, dass seine Kopflosigkeit sogar Potters übertrifft!“, schnitt Snape mir das Wort ab und seine schwarzen Augen funkelten bösartig.
Ich rutschte so weit wie möglich zurück und stieß mit dem Kopf prompt gegen das metallische Bettgestell.
„Autsch!“
„Amy, Kindchen, jetzt beruhige dich erst mal. Wenn Severus nicht in das Todessertreffen geplatzt wäre, um dich zu retten…“, begann Albus, doch ich unterbrach ihn beleidigt.
„Wenn der liebe Severus von Anfang an weniger feige gewesen wäre und mit mir gemeinsam gekämpft hätte, wäre ich garantiert erst gar nicht gefangen worden!“
„Wenn Sie ausnahmsweise mal auf mich gehört hätten, Roberts, wäre uns beiden jede Begegnung mit diesen Leuten erspart geblieben.“
„Und es hätte vier unschuldige, aber tote Muggelopfer gegeben, aber das scheint Ihnen ja egal zu sein! Nein, der werte Herr rettet lieber seinen eigenen Hintern, der sowieso mehr wert ist!!!“
Meine Stimme war mittlerweile so laut, dass Poppy Pomfrey den kleinen Erstklässler schnell hinaus schickte, die Tür hinter ihm schloss und mit finsterer Miene zu uns hinüber kam.
„Albus, bitte. Was die Gute jetzt braucht, ist Ruhe, und solange Severus hier ist, wird daraus nie etwas!“, zeterte sie und stemmte beeindruckend eindeutig die Hände in die Hüften.
„Poppy…“, setzte der Schulleiter beschwichtigend an, doch plötzlich trat Snape sehr dicht an entsprechende Krankenschwester heran und zischte in gefährlichster Tonlage: „Roberts ist selbst Schuld, dass sie keine Ruhe bekommt. Und stellen Sie sich anständig hin! Wenn hier jemand sich aufregen darf, bin ich das, verstanden? Und ich würde Ihnen dringend raten, mir gegenüber einen angemessenen Ton zu wahren, ansonsten könnte es passieren, dass Ihr Kopfschmerzmittel plötzlich ausbleibt. Wenn Sie denn jetzt die Freundlichkeit besäßen, uns allein zu lassen…wir haben noch etwas Wichtiges zu klären.“
Obwohl er mit dem Rücken zu mir stand, konnte ich die brodelnde Wut spüren und meinte zu wissen, welchen Blick er gerade aufgesetzt hatte. Und ich rechnete es Poppy hoch an, dass sie diesen Blick völlig ruhig erwiderte: „Severus, mein Lieber, ich kenne Sie, seit Sie mit elf Jahren weinend zu mir gerannt kamen, weil ein gewisser James Ihnen eine blutige Nase verpasst hat. Glauben Sie wirklich, Ihre kaltherziger-Bastard-Maske zieht bei einem alten Hasen wie mir?“
Albus kicherte äußerst unschulleitermäßig und auch ich versuchte gar nicht erst, mein breites Grinsen zu verstecken.
„Wie auch immer, ich werde gehen - aber sollten Sie es wagen und meine Patientin so sehr aufregen, dass sie einen Rückfall erleidet, dann gnade Ihnen Gott - ich werde es nicht tun!“
Und damit war sie bereits aus der Tür verschwunden und der Tränkemeister rauschte ohne ein weiteres Wort an die andere Seite meines Bettes und fixierte mich mit stechendem Blick. Ich sah rasch zur Seite und bemerkte dabei, dass Albus es offenbar für nötig befunden hatte, auf meinem Nachttisch eine Schale mit Zitronendrops zu platzieren.
„Kein Wort zu irgendwem! Es war das erste und einzige Mal, dass ich in diesen Gemäuern geweint habe und ich werde es nicht wiederholen!“, zischte Snape mich an.
Ich hob mit Unschuldsmiene die Arme: „Hey, sachte, ich hab doch nichts gesagt!“
„Nun, Amy, wie dem auch sei“, mischte sich Albus nun sanft ein und setzte sich unaufgefordert auf die Bettkante. Ich rutschte ein Stück und machte Platz.
„Severus und ich haben beschlossen, es ist das Beste, dir sofort von seiner Vergangenheit und den Todessern zu erzählen.“


Das Ganze dauerte ungefähr eine dreiviertel Stunde, und ich unterbrach nur selten, denn die Ungeheuerlichkeit dieser ganzen Snape-Spion-Affäre verschlug mir zu oft den Atem.
„Kann ich…es sehen?“, fragte ich schließlich vorsichtig und sah Snape schuldbewusst an.
Der Tränkemeister Hogwarts` fesselte mich mit unergründlichem Blick, doch mir war schon wieder, als würde ich darin eine Emotion lesen können. Er machte sich Sorgen.
„Ich werde Ihnen ganz bestimmt nicht den Arm abfluchen, Professor. Ich…kann gewissermaßen sogar Verständnis für Sie aufbringen - immerhin haben Sie ja bereut und sich für die richtige Seite entschieden. Es tut mir leid, dass ich kurzzeitig an Ihnen gezweifelt habe. Und jetzt zeigen Sie mir mal dieses Dunkle Mal, ich will es mir ansehen“, meinte ich entschieden.
Langsam, wie in Zeitlupe, griff er sich an den linken Arm und zog den langen, schwarzen Ärmel zurück. Der blasse Abdruck des Totenschädels war darauf zu erkennen. Ich lehnte mich interessiert vor und fuhr mit dem Finger vorsichtig darüber.
„Sie haben etwas von ansehen gesagt, Roberts, nicht von streicheln!“, murrte Snape dunkel. Fast auf der Stelle tauchte vor mir eine Szene auf und ich konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken.
Beide sahen mich fragend an.
„Ich…habe mich nur kurz an etwas erinnert, was wohl auch mit Ihnen zusammenhing, Professor Berührungsangst. Sie haben irgendwann wohl zu mir gesagt: Wir sind hier nicht im Streichelzoo!“
Albus fing langsam an, breit zu grinsen, während Snape sich, offenbar unangenehm berührt, räusperte: „Nur, um das klarzustellen, alter Mann: sie hat mich damals lediglich an der Hand angefasst, während ich Aufsätze korrigiert habe!“
„Aber sicher, Severus, aber sicher!“, schmunzelte der Schulleiter und erhob sich abrupt.
„Ich kann euch Streithähne doch jetzt fürs Erste alleine lassen?“
„Aber klar. Ich werde mich zusammenreißen und den Armen nicht zum Weinen bringen!“, versprach ich und Snape schnappte: „Und ich verspreche nichts, das ich nicht halten kann.“
„Sie bringen mich sicher nicht zum Weinen!“, schnauzte ich zurück und keiner von uns realisierte wirklich, dass Albus kopfschüttelnd apparierte.


„Nein? Ich kann mich da allerdings an eine Begebenheit erinnern…“, grinste er spöttisch und zog seinen Ärmel wieder runter.
„Ich mich nicht, und ich will es auch gar nicht. Aber eins würde ich doch gerne wissen, und zwar, wie ich eigentlich hierherkam.“
„Ich habe Sie hierhergebracht, was denn sonst!“, knurrte er, mürrisch wie eh und je.
„Also haben Lucius Malfoy und die anderen Sie einfach gehen lassen?“
„Es ist für mich ein Leichtes, Menschen zu überzeugen, Miss Roberts.“
Wir schwiegen einen Moment, in dem ich mir ein Zitronenbonbon nahm und ohne weiter nachzudenken fragte: „Könnten Sie mir einen Gefallen tun?“
„Noch einen?“, stellte er skeptisch die Gegenfrage.
„Können Sie mich auch beim Vornamen nennen?“, bat ich und sah ihn möglichst freundlich an.
Er betrachtete mich scharf, fast skeptisch und fragte dann gedehnt: „Und warum sollte ich? Warum wollen Sie das?“
„Weil es hier alle machen, und weil ich mich erinnere, dass Sie mich bei unserer ersten - äh, für mich ersten - Begegnung auch Amy genannt haben. Bitte.“
Er sah mich schweigend an und ich grinste unschuldig: „Sonst fang ich an zu Weinen!“, drohte ich ihm und brachte sogar Snape kurz zum Mundwinkelhochziehen.
„Wenn das dein Wunsch ist…Amy“, murmelte er samtig und mir lief ein ungeahnt intensiver Schauer über den Rücken.
„Ähm…ja, natürlich. Jetzt könnten Sie nur noch die Schlafzimmerstimme weglassen und ich wäre vollauf zufrieden.“
„Schlafzimmerstimme?“, er hob belustigt eine Augenbraue an. Mittlerweile konnte ich ihn immer besser durchschauen!
„Na ja, diese Mischung aus Samt, Schnurren und Raunen, Sie wissen schon!“, neckte ich und grinste.
„Jetzt wird einem auch noch vorgeschrieben, wie man zu reden hat…tze. Der heutigen Gesellschaft fehlt es eindeutig an Toleranz!“
Snape riss Witze und schien die ganze Zeit ein Grinsen zurückzuhalten? Was war nur mit der Welt passiert, die ich bisher kennengelernt hatte? Was hatte ihn plötzlich so in Hochstimmung versetzt? Doch nicht etwa mein einfacher Wunsch, Amy genannt zu werden?
„Der Spruch mit der Toleranz hätte von Albus stammen können!“
„Er ist allerdings einem weitaus größeren Genie zu verdanken“, meinte Snape, ohne auch nur ein bisschen die Miene zu verziehen. Ich schnaubte ungläubig: „Mit Ihrer akuten Selbstüberschätzung ähneln Sie aber eher diesem komischen Voldem-!“
„Nenne niemals den Namen!“
„Albus tut es!“
„Du musst ihm ja nicht alles nachmachen, oder hast du vor, morgen auch in quietschgelben Roben mit silbernem Bart und beständigem Zwinker-Komplex durch die Gegend zu laufen, Leuten merkwürdige Ratschläge zuzuflüstern und jedem Opfer, das du findest, ein Zitronenbonbon anzubieten?“
„Nicht unbedingt. Aber lustig wäre es bestimmt! Zitronenbonbon?“, grinste ich und deutete auf die Schachtel.
„Glaub mir, ich würde mich eher umbringen, als so etwas zu probieren! Das wurde von Muggeln hergestellt!“, knurrte er, klang jedoch nicht wütend und ich behielt die gute Laune aufrecht.
„Auch in Ihrer offensichtlichen Abneigung gegen nichtmagische Menschen ähneln Sie diesem …gewissen Herrn!“, kommentierte ich streng.
„Jedoch kann ich behaupten, dass ich weitaus besser aussehe“, konterte Snape mit erhobener Augenbraue.
„Was ja kein großes Kunststück sein dürfte“, schoss ich zurück, „so, wie Albus ihn mir gerade beschrieben hat, muss der Herr ausgesehen haben wie eine Leiche mit Augenentzündung!“
Diesmal erklärte ich mich offiziell für verrückt, als ich Snape lachen hörte.
Ich halluzinierte! Garantiert!
Sein Lachen war so dunkel, so tief, dass ich das Gefühl hatte, allein das Vibrieren und nicht den Ton wahrzunehmen, während er mich mit seinen schwarzen Augen musterte, die für einen Moment fast erhellt wirkten.
So wunderschön…
So traumhaft…
So vertraut…
Leider war dieses wundervolle Geräusch allzu schnell wieder vorbei, denn er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle und sah mich - die ich mit offenem Mund völlig erstarrt gelauscht hatte - mit undeutbarer Miene an: „Was ist?“
Mit großen Augen sah ich ihm offen ins Gesicht und wusste mir nicht anders als mit der Wahrheit zu helfen.
„Ich bin einfach nur platt, weil ich grade das unglaublichste Lachen der Weltgeschichte hören durfte!“
Er schnaubte, schüttelte kurz den Kopf und erhob sich.
„Du brauchst eindeutig Schlaf, Amy Roberts. Du redest völlig wirr! Und denk daran, dich gut auszuruhen, denn ab morgen ist hartes Training bei Albus und mir angesagt - wobei meins das härtere werden wird.“
„Okay…halt mal, ohne Zauberstab?“, rief ich ihm hinterher, als er schon fast an der Tür war.
Er hielt inne und drehte sich in einer formvollendeten Bewegung um: „Zufälligerweise war gestern - als du noch geschlafen hast, übrigens - ein gewisser Charles Weasley hier, der ihn mir zähneknirschend übergeben hat - mitsamt herzerweichendem Abschiedsbrief.“
„Sie haben doch nicht etwa meine Post gelesen, Professor?“, fragte ich mit leicht zorniger Ungläubigkeit.
„Niemals“, antwortete er in nicht sonderlich überzeugendem Tonfall und rauschte hinaus…gerade rechtzeitig, um einem von mir geworfenen Zitronenbonbon zu entgehen.
„Gute Nacht…Severus“, murmelte ich ihm hinterher und sah peinlich berührt auf, als ich Poppy in der Tür ihres Büros stehen sah.
„Ich….ähm…“, stotterte ich und lief rot an.
„Keine Sorge, meine Liebe! Arztgeheimnis. Alles was hier passiert, nehme ich mit ins Grab. Wäre ich jemand wie Pomona, würden sicher schon längst alle von ihrer Liaison mit dem gefürchteten Tränkepanscher von Hogwarts wissen, glauben Sie mir!“
„Liaison…?!“, rief ich erschrocken. Hatte ich etwa was nicht mitbekommen? Ich und Snape? Nein, das war unmöglich! Vollkommen unmöglich!
Wir waren viel zu verschieden, und das einzige, das wir gut zusammen beherrschten, war streiten…
„Keine Sorge, Kleines, du musst mir nichts vorspielen, aber ich will auch - Merlin bewahre! - keine Einzelheiten eurer Innigkeiten hören.“ Die Krankenschwester schmunzelte.
„Darf ich Sie etwas fragen? Waren Sie auch hier auf Hogwarts?“
„Ja, warum?“, nun schien sie leicht verwirrt.
Ich deutete anklagend auf sie und meinte nur: „Eindeutig Slytherin!“
Wir lachten gemeinsam und Poppy gab mir noch ein wenig Skelewachs.









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