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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Von bösen Tränkemeistern und rosa Kröten

von horizon92

Kapitel 6
-Von bösen Tränkemeistern und rosa Kröten -

Der Morgen brach hier in Schottland sehr früh an, wie ich feststellen musste, als mich um viertel nach Fünf ein lautes Klopfen an der Wohnungstür hochschrecken ließ.
„Was zum…?“, schimpfte ich ärgerlich und quälte mich hoch, um mir einen langen Morgenmantel aus dem Schrank zu reißen und mich darin einzuwickeln.
„Ähm…ja?“, bat ich den Klopfenden zögernd herein.
Herein trat Snape, mit wehendem schwarzen Mantel und so ohne jede Scheu, als würde er bei jeder Frau einfach ins Schlafzimmer marschieren. Seine Augen funkelten mich merkwürdig wütend an, ehe er fauchte: „Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?“
„Wissen Sie eigentlich, wie früh es ist?“, fragte ich im selben Moment, sodass wir uns eine Sekunde nur anstarrten, ehe ich in schallendes Gelächter ausbrach.
„SO lustig war das nun auch wieder nicht, A-Miss Roberts!“, kommentierte Snape genervt.
„Tut- tut mir leid, aber…Ihre Augenbraue, haha…das sieht so cool aus!“, keuchte ich und fing mich wieder, als mir auffiel, dass mein Bademantel im Begriff war, sich zu öffnen.
„Ups!“ Rasch verschloss ich das dumme Ding wieder und sah mit etwas rotem Gesicht wieder dem viel größeren Mann ins Gesicht, der völlig unberührt schien.
„Nur mal so nebenbei: was tun Sie eigentlich hier? Und das um diese unmögliche Uhrzeit? Ich bin nicht nachtaktiv!“, versuchte ich, abzulenken.
„Nein, Roberts, nur hyperaktiv“, antwortete er gehässig und fuhr fort: „Im Übrigen hatte ich mich gestern durch den dort liegenden Brief angemeldet. Haben Sie vielleicht auch vergessen, wie man liest?“
„Lesen gehört zu den Dingen, die Menschen nicht verlernen, wenn sie es erst einmal können.“
„Interessant, doch wenn ich ehrlich bin, war das eher eine rhetorische Frage. Und jetzt ziehen Sie sich etwas an, ich warte im Wohnzimmer auf Sie.“
„Okay, da entlang…“
„Ich weiß, Roberts, ich besuche Sie nicht zum ersten Mal!“, fuhr er mich so böse an, dass ich erschrocken zurückstolperte.
„Entschuldigen Sie vielmals“, murmelte ich beleidigt und drehte mich zu meinem Schrank, um mir Klamotten auszusuchen.

Kurze Zeit später trat ich in bequemen Jeans, einer gewöhnlichen, weißen Bluse und Sandalen ins Wohnzimmer, wo Snape bereits ungeduldig auf meiner Couch saß und auffordernd neben sich klopfte.
Etwas nervös setzte ich mich und sah ihn aufmerksam an. Er zog die Augenbraue in die Höhe und für einen Moment breitete sich eine unangenehme Stille zwischen uns aus, ehe er sich räusperte und sofort anfing.
„Am besten, wir gehen erst die Professoren durch, denen Sie beim Frühstück begegnen werden. Bedenken Sie bitte das, was Professor Dumbledore gestern bereits sagte: Sie wurden gerade erst von einem Mord freigesprochen. Es mag sein, dass der ein oder andere…“
„Mir sehr misstraut?“
„Nein, das wohl eher nicht. Da alle Lehrer von Ihrer speziellen Abstammung wissen und Sie auch lange kennen, werden die meisten Sie wohl unterstützen und zum Freispruch beglückwünschen.“
„Oh, also…hassen die mich alle gar nicht? Da gibt es doch bestimmt einen Haken, oder? Irgendjemand kann mich bestimmt nicht ausstehen!“
„Jetzt, wo Sie es erwähnen…früher war ich es, der Sie nicht leiden konnte. Das hatte wohl auch mit Ihrem unaufhörlichen Geplapper zu tun. Wenn ich dann also endlich beginnen dürfte?“
Das war deutlich.
Mein Mund verzog sich zu einer schmollenden Miene. So viel hatte ich doch bisher in seiner Gegenwart gar nicht geredet! Immerhin hatte er gesagt, er konnte mich früher nicht leiden. Vielleicht war das ja vorbei?
Ich hoffte es, denn ansonsten würde ich mit diesem ungehobelten, gefühlslosen Kühlschrank wohl nur schwer auskommen können.

Snape rückte ein Stück von mir ab und setzte sich leicht schräg, damit er mich leichter ansehen konnte. Ich erwiderte den Blick der schwarzen Augen kampfbereit.
„Und? Wollen Sie erst noch ein paar Beleidigungen loslassen oder fangen Sie endlich mal an, mir was Nützliches zu erzählen?“, fragte ich spitz.
Fast meinte ich, in seinen Augen kurz so etwas wie Zufriedenheit aufblitzen zu sehen, doch es war zu schnell wieder verschwunden, um sicher zu sein.
„Minerva McGonagall-“
„Was bitte?“
„Hätten Sie vielleicht die Güte, mich EINMAL aussprechen zu lassen? Minerva McGonagall ist die stellvertretende Schulleiterin und Hauslehrerin von Gryffindor. Sie steht für jeden Schüler ein und wird von einigen gerne als die Löwenmutter bezeichnet. Sie ist, in Schülermaßstäben gesprochen, recht streng, aber fair. Sie unterrichtet Verwandlung und ist ein Animagus in Gestalt einer Katze. Da Sie wohl bei ihr Unterricht hatten, wird sie über Ihre vier Formen ebenfalls Bescheid wissen. Soweit ich mich erinnere, haben Sie beide sich schon immer geduzt. Klar soweit?“
„Schon. Also sind wir sowas wie Freunde?“
Er schnaubte nur und fuhr einfach fort: „Neben McGonagall gibt es noch die Hauslehrerin von Hufflepuff, Pomona Sprout. Sie ist dick, immer mit Pflanzenerde besudelt und ein Tratschweib sondergleichen. Wundern Sie sich nicht, wenn sie Ihnen irgendwelche dummen Gerüchte ins Ohr setzt, nicht einmal meine Wenigkeit kann sie immer abwehren. Sie unterrichtet Kräuterkunde und ist sehr von Ihnen angetan, da Sie in ihrem Fach immer glänzen konnten.“
„Oha, hoffentlich fragt sie mich nicht nach irgendwelchen Kräutern, bevor ich meine Erinnerung zurückgewinne…“, murmelte ich unbehaglich und stellte mir eine kräftige Frau vor, die mich von oben herab böse anstarrte: „Wie bitte? Das wissen Sie nicht mehr? Was soll das denn heißen…?“
„Es sollte lieber Ihr Ziel sein, sich das Verlorengegangene möglichst schnell wieder anzueignen, anstatt herumzusitzen und darauf zu warten, dass es von selbst zurückkehrt!“, ermahnte mich Snape mit tadelnd hochgezogener Augenbraue.
Ich verdrehte die Augen: „Ja, ja, ist mir schon klar. Erzählen Sie weiter.“
„Filius Flitwick ist der Hauslehrer von Ravenklaw. Er ist ein Zwerg - sogar kleiner als Sie - und unterrichtet Zauberkunst. Lassen Sie sich von seiner hohen Stimme nicht irritieren, er ist ein äußerst kluger Kopf und vor allem einer der geübtesten Trinker hier auf Hogwarts. Außerdem ist er der Chorleiter…leider.“ Kurz verzog sich Snapes Miene fast leidend und ich grinste in mich hinein.
„Das waren soweit die Hauslehrer. Als nächstes…“
„Moment, Sie haben jemanden vergessen!“, warf ich dazwischen und blinzelte ihn unschuldig an, um einen weiteren Wutanfall aufgrund meiner Unterbrechung zu verhindern.
„Nein, habe ich nicht“, knurrte er und klang nicht wirklich besänftigt.
„Oh doch, das haben Sie!“
„Und wen soll ich bitte vergessen haben?“ Seine schwarzen Augen bohrten sich in meine und ich beugte mich leicht vor und sah ihn offen an: „Den Hauslehrer von Slytherin, Sir. Was ist mit Ihnen? Wie beschreiben Sie sich?“
Einen Moment lang erstarrte er. Dann schlich sich plötzlich ungeahnt die Wut auf sein Gesicht: „Ich werde Ihnen nichts über mich erzählen, Roberts. Nicht das GERINGSTE!“
„Schön! Meinetwegen!“, schnauzte ich zurück, denn langsam gingen seine Stimmungsschwankungen mir gegen den Strich.
„Aber wundern Sie sich nicht, Professor Snape, wenn ich dann zu Albus gehe und noch viel mehr erfahre, als ich eigentlich wissen will!“
Er schnaubte noch einmal ungläubig und wandte sich dann abrupt ab. Einen Moment saßen wir stillschweigend da, ehe er ruhig und plötzlich wieder völlig beherrscht, zu sprechen begann: „Severus Snape. Hauslehrer von Slytherin. Zaubertranklehrer und Zyniker.“
„Besonderheiten?“, fragte ich, durch seine merkwürdige Stimme besänftigt.
„Ich bin der unbeliebteste Mensch in ganz Hogwarts.“
„Oha. Irgendwas Positives vielleicht noch?“
„An mir gibt es nichts in dieser Richtung, Miss Roberts“, antwortete er ruhig.
„Wie können Sie sowas sagen?“, fuhr ich auf. „Jeder Mensch hat irgendeine gute Eigenschaft! Auch Sie, immerhin haben Sie einfach so mal einen hilflosen Fuchs bei sich aufgenommen und sich jeden Tag um ihn gekümmert! Sagen Sie nicht, das wäre nichts, Sir. Es gibt genug Menschen, die ein verletztes Tier einfach auf die Straße jagen und hoffen, dass es vom nächsten Auto überfahren wird!“
Er sah mit verzerrter Miene zu mir auf: „Woher wollen Sie beurteilen können, ob es in mir irgendetwas Gutes gibt, Roberts? Sie erinnern sich doch an nichts mehr! Also kommen Sie mir jetzt nicht mit irgendwelchen weisen Worten!“
Ich zuckte bei der Schärfe in seiner Stimme leicht zusammen: „Sie haben recht, Sir, ich erinnere mich nicht mehr an Sie. Ich weiß nicht, ob ich Sie früher gehasst oder gemocht habe. Aber Fakt ist, dass Albus Sie mag. Und auf über 150 Jahre Lebenserfahrung kann man sich, glaube ich, verlassen. Vielleicht weiß ich jetzt noch nicht den Grund seines Vertrauens in Sie, aber glauben Sie mir: ich werde ihn schon herausfinden und mir einfach selbst ein Bild von Ihnen machen.“
Damit schenkte ich ihm ein, wie ich hoffte, aufmunterndes Lächeln, das er jedoch nicht wahrzunehmen schien. Jedenfalls überging er meine Worte einfach und fuhr mit seiner Vorstellung der Lehrer fort.

Severus:

Für ihn war es interessant, zu sehen, dass diese Amy noch immer dieselben Charakterzüge besaß. Es war mehr als interessant, es war nahezu erleichternd. Sie war noch immer eine Kämpfernatur, selbst wenn sie sich bisher so gut wie möglich zurückhielt, weil sie noch zu wenig über diese Welt wusste. Wenn Amy sich erst einmal eingelebt hatte, würden sie sich wohl wieder ebenso inbrünstig miteinander streiten wie damals.
Jedoch verspürte er nicht allein die Lust darauf, mit ihr zu streiten. Sie sollte ihm wieder näher kommen, er wollte sie wieder berühren dürfen, ohne Angst, fortgestoßen zu werden.
Severus musste sich zähneknirschend eingestehen, dass er es wohl war, der von ihnen beiden sie am nötigsten brauchte.
Und doch…er musste sich zusammenreißen. Sollte er sich ihr zu früh nähern, würde er sie nur verschrecken, sie möglicherweise von sich fortstoßen. Glücklicherweise hatte er Zeit. Momentan bestand für sie kaum eine Gefahr, solange Amy in Hogwarts bliebe. Hier nahm ihm niemand seinen Schützling weg.
Es beruhigte Severus, zu wissen, dass ihm weder von Lorkan, der für Amy gestorben war, noch von dieser Nervensäge Black Gefahr drohte.
Seine schwarzen Augen blieben in ihren hellbraunen hängen, während er mechanisch mit der Aufzählung der anderen Lehrer fortfuhr.
Wenn diese Frau nur wüsste, wie gerne er ihr näher wäre.
Wenn sie nur wüsste…
Dieses naive Funkeln in ihren Augen ließ Severus leicht nervös werden. Es war schlecht, so lange mit ihr allein zu sein. Er musste sich beherrschen, damit keiner seiner Gedanken von ihr erraten werden würde.
Schließlich stand er beinahe erleichtert auf.
„Das wäre alles. Wenn Sie sich denn bequemen würden, mir zu folgen, könnten wir dann zum Frühstück gehen. Nehmen Sie Ihren Zauberstab direkt mit, wir werden danach unverzüglich ins Ministerium apparieren.“
Damit wollte er sich umdrehen und aus ihrer Wohnung hasten, doch ihre Stimme hielt ihn auf: „Müssen wir unbedingt apparieren? Ich meine, gibt es denn gar keinen anderen Weg?“
Vermutlich graute es ihr davor, ihn auch nur am Ärmel anzufassen. Er setzte eine undurchschaubare Miene auf, die nichts über seinen Ärger verriet.
„Keinen, der schneller wäre, und ich kann nicht den ganzen Tag als Ihr Aufpasser vertrödeln. Jetzt kommen Sie endlich.“


Amy:

Charmant ist er wirklich nicht gerade. Eher das Gegenteil davon.
„So liebreizend, wie Sie immer sind oder sich geben, ist das auch nicht grade mein größter Wunsch, Professor“, konterte ich, wobei ich mit raschen Schritten zu ihm aufschloss. Meine Güte, wie er durchs Schloss hetzte! Machte er das auch so, wenn hier tausende von Schülern durch die Gegend liefen? Rannte er sie einfach über den Haufen, oder machten sie ihm vorher platz?
„Nur aus reiner Neugierde: wie viele Erstklässler haben Sie mit Ihrem militärischen Laufschritt eigentlich schon umgenietet?“
Er stockte nicht einmal, als sein Kopf sich kurz zu mir umwandte: „Welch Zufall, dass Sie fragen, bisher bin ich nur mit einem Subjekt dieser Schule zusammengestoßen, und das war irgendeine penetrante Schülerin, die mir ständig auf den Nerven hing…oh, jetzt erinnere ich mich, das waren Sie.“
Sein trockener Tonfall rief bei mir erneut diese Wut hervor, die nur er so schnell entfachen konnte.
Warum?
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Aber dieser blöde Hammel reizte mich bald zu Tode!
„Was Sie nicht sagen! Das hätte ich mir ja denken können. Was hab ich Ihnen eigentlich getan?“
„Nun, es ist eher die Tatsache, dass Sie existieren, wenn Sie verstehen, was ich…“
Snape stockte plötzlich und verstummte. In seinen Augen blitzte für einen Moment der pure Hass auf, ein Hass, der mich unbewusst nach meinem Zauberstab greifen ließ. Na super, offenbar hatte ich es mir in der Vergangenheit mit diesem Individuum mehr als verscherzt. Und der sollte mich unterrichten? Das konnte ja heiter werden!

Zögernd sah ich ihn an und wartete auf eine Reaktion. Ich war auf alles vorbereitet, doch er rührte sich nicht und schien in Gedanken völlig woanders zu sein, also wagte ich es, ihn mit einer Hand leicht anzustupsen: „Sir? Hallo, Erde an Sir, wir waren eigentlich auf dem Weg zum Frühstück…haben Sie keinen Hunger?“
Snape zuckte bei meiner Berührung zurück, als hätte ich ihn vergiftet und seine Augen straften mich mit einem kurzen Blick.
„Kommen Sie. Und wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, schweigen Sie einfach für einen Moment.“
Ich trottete also leicht angesäuert neben ihm her und ahnte nicht, dass Snape sich die ganze Zeit über vorstellte, wie es wohl weitergegangen wäre, wenn ich alles noch wüsste.

Zurzeit befanden sich in der Großen Halle natürlich nur die Lehrer, man hatte mir gesagt, dass die Ferien erst in einer Woche zuende gehen würden. Trotzdem musste ich schlucken, als ich halb hinter Snape versteckt auf den langen Lehrertisch zumarschierte, der gefüllt war mit den verschiedensten Gestalten.
Flitwick kam als erster auf mich zu, ihn zu erkennen war dank seiner Körpergröße ja nicht sonderlich schwer.
„Amy, wie schön, dass Sie endlich wieder hier sind und diese ganze Verleumdungssache gegen Sie ein Ende hat!“, quiekte der kleine Zauberer erfreut und schüttelte mir die Hand. Ich grinste ihn an: „Ja, freut mich auch, wieder hier zu sein!“
„Herzlichen Glückwunsch zur Freisprechung, Amy!“ meinte eine Frau mit falkenähnlichen Augen und kurzem, in alle Richtungen abstehenden grauen Haar.
Snape sah mich ungeduldig an, er stand mittlerweile hinter meinem Stuhl, während ich noch am Anfang des Tisches verharrte und der Frau, die wohl Madame Hooch war, dankte.
Dann kam McGonagall - allein ihr schottischer Akzent verriet sie - und legte ihre Hand auf meine Schulter, während der streng zusammengepresste Mund sich zu einem winzigen Lächeln verzog: „Schön, Sie wieder hier in Sicherheit zu wissen.“
„Vielen Dank, Professor McGonagall.“
Sie sah mich leicht verdutzt an: „Wir waren doch schon beim Vornamen!“
„Oh, ja, natürlich, Entschuldigung, das hatte ich wohl verdrängt…äh, vergessen!“, beeilte ich mich, zu sagen und spürte verzweifelt, dass ich rot wurde, während sie die Stirn runzelte.
Ich sah hilfesuchend zu Professor Snape hinüber, der allerdings mit einem schwer amüsierten Lippenkräuseln blieb, wo er war.
Minerva McGonagall schien meinen Blick zu bemerken und senkte kurz die Stimme: „Lassen Sie sich bloß nicht immer so von ihm verwirren, meine Liebe. Sie müssen durchgreifen, wenn er Ihnen auf der Nase herumtanzt. Wie eine echte Gryffindor!“
Ich starrte sie an: „Sicher…ich…greife doch immer durch…oder?“
„Nun, natürlich, Sie sind immerhin eine der wenigen Personen, die es schafft, ihm immer ein paar Widerworte zu geben. Sie schaffen es schon mit Severus.“
Zutiefst verwirrt schaffte ich es, nach zig Glückwünschen und Willkommensgrüßen der übrigen Professoren, mich zu Snape durchzuschlagen. Vollkommen fertig ließ ich mich auf den Stuhl fallen und besah mir das Frühstücksangebot. Irgendwie war mir der Appetit vergangen. Aber irgendetwas musste ich essen.
„Professor Snape, Sir, reichen Sie mir doch mal den Kaffee rüber, ja?“
Sprout und der Halbriese Hagrid sahen mich beinahe entsetzt an, während mich die schwarzen Augen meines Sitznachbarn fast aufspießen wollten.
„Ähm…hab ich…was Falsches gesagt?“, erkundigte ich mich erschrocken wegen dieser plötzlichen Aufmerksamkeit.
„Sind Sie sich ganz sicher, dass Sie das trinken wollen?“, fragte mich die Kräuterkundelehrerin entsetzt.
„Wird wohl nicht vergiftet sein“, entgegnete ich achselzuckend, stand auf und goss mir selbst ein, da Snape außer dem tödlichen Blick meiner Frage keinerlei Beachtung geschenkt hatte.
Warum die sich so komisch verhielten, war mir wirklich ein Rätsel!
Doch spätestens nach dem zweiten Schluck Kaffee wurde mir der Grund dafür klar, als ich heftig hustend die Tischdecke mit Kaffeeflecken übersähte.
„IGITT! Sowas trinkt doch kein Mensch!“
„Es ist Kaffee. Ich trinke ihn nun mal gerne schwarz und etwas stärker“, erklärte Snape und ich vermeinte, einen deutlich gehässigen Unterton herauszuhören.
„DAS“, meinte ich laut und deutete auf das Gesöff, „ist kein Kaffee, das ist reiner Selbstmord gemischt mit ein bisschen Ihres schlechten Geschmacks!“
Er zog die Augenbraue hoch: „Miss Roberts, ich an Ihrer Stelle wäre froh, wenn ich Ihnen für diese Bemerkung nichts anhexe. Immerhin ist es Ihre eigene Schuld, wenn Sie so dumm sind, die Warnungen der anderen zu missachten! Und jetzt Hände weg von meinem Kaffee, der ist nichts für verweichlichte Kinder!“
„Hallo? ICH bin kein Kind mehr, klar, ich bin eine Jungfrau!“, zischte ich und bemerkte erst jetzt, dass mich alle anstarrten. Snapes Lippen kräuselten sich zu einem gehässigen Lächeln: „Vielen Dank für den Hinweis, Miss Roberts. Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht, wenn ich Ihren Wink mit dem Zaunpfahl ignoriere“, säuselte er mir entgegen und wandte sich wieder seinem Frühstück zu.
Ich war mittlerweile unendlich rot angelaufen und meine Wut war einem sehr ausgeprägten Schamgefühl gewichen: „Ich…ich wollte sagen, ich bin eine junge Frau. Keine Ahnung, warum ich so einen Mist geplappert habe!“, murmelte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen.
Was mir dabei entfiel, war Snapes Zauberstab, der unter dem Tisch verborgen auf mich deutete und aus dem vor kurzem ein Verwirrzauber abgegeben worden war.

Nach dem Frühstück (das nach meinem blöden Kommentar trotzdem noch recht lustig geworden war) hetzte Snape mit mir am Robenzipfel nach unten zu Hogwarts` Appariergrenze.
„Hey, warum können wir nicht einfach von oben apparieren?“, rief ich etwas außer Atem, während ich beinahe über etwas im Gras liegendes gestolpert wäre.
„Weil die Appariergrenze nicht umsonst so heißt, wie sie heißt, Roberts. Innerhalb dieser Grenze kann man nicht apparieren.“
„Aber Albus…“
„Der Schulleiter bildet in diesem Falle die Ausnahme.“
„Verstehe, Sie sind also nicht so gut im Zaubern, um das auch zu können?“, meinte ich grinsend.
Warum macht es mir nur so einen Riesenspaß, ihn zu provozieren?
Snape fuhr so plötzlich herum, dass ich um ein Haar mit ihm zusammengeprallt wäre. Seine Miene drückte in höchster Perfektion aus, wie genervt er von mir war.
„Roberts, das hat nichts mit meinen oder seinen Fähigkeiten zu tun, sondern nur mit dem Amt, das er innehat. Jetzt kommen Sie, wir sind ihretwegen sowieso schon spät dran!“

Schmollend folgte ich ihm den restlichen Weg hinunter und aus dem von Ebern flankierten Tor hinaus. Fordernd streckte Snape dann seinen Arm nach mir aus: „Kommen Sie her!“
Seine dunkle, befehlende Stimme rief in mir etwas hervor, das mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Langsam trat ich auf ihn zu und in seinen offenen Arm, um meinen linken ebenfalls halb um ihn zu schlingen.
Seinen fast verblüfften Blick bemerkte ich gar nicht, sondern vergrub meinen Kopf in ängstlicher Bereitschaft in seiner Robe. Da erst fiel mir wieder sein angenehmer Holundergeruch auf, als ich auch schon dieses furchtbare Appariergefühl verspürte und mit ihm fortgesogen wurde, während sein starker Arm sich zögerlich um meine Schultern legte.
Woher hätte ich auch wissen können, dass Seit-an-Seit-Apparieren auch mit nur einer kleinen Berührung funktionierte?

Als der Druck verschwand und ich langsam die Augen öffnete und mich von ihm löste, befanden wir uns in einer riesigen Menschenmasse mitten in einem gigantischen Saal, der von einem goldenen Brunnen beherrscht wurde.
„Das Atrium“, murmelte mir der Tränkemeister dunkel ins Ohr und ich war schon drauf und dran, genießerisch die Augen zu schließen, als auf einmal ein lautes „Amy Roberts?“ ertönte.
Leicht überrascht wandte ich mich zu der Stimme um, als mich der rothaarige junge Mann mit Hornbrille und blasierter Miene auch schon an der Hand ergriff und diese schüttelte.
„Schön, Sie wiederzusehen. Mister Crouch bat mich, Ihnen auszurichten, dass man Sie auf Ebene Fünf erwartet.“
„Äh, ja, vielen Dank auch…“
„Mister Weasley, Sie können Crouch von mir ausrichten, dass Miss Roberts sich NICHT zu einem Verhör über den Aufenthalt von Sirius Black in der Lage sieht. Sie ist von den Strapazen der letzten Zeit noch sehr erschöpft und lediglich wegen der Begnadigungsurkunde hier“, schnarrte Snape und ich sah meinen Retter dankbar an.
„Ich werde es ihm ausrichten, Professor Snape, aber rechnen Sie besser nicht mit großer Rücksichtnahme“, antwortete der Weasley kühl.
„Zufällig kenne ich Crouch persönlich und weiß, dass solche Dinge für ihn Fremdwörter sind“, schoss Snape hinterher und packte mich am Arm, um mich mitten in die Menschenmenge zu ziehen.
„Hey, was soll das? Ich kann selbst laufen!“, protestierte ich gegen die grobe Behandlung.
Doch er achtete gar nicht auf mich und war viel zu beschäftigt, sich eine Gasse zu schaffen.
„Aus dem Weg!“, fuhr er die Leute vor sich scharf an und alle drehten sich zu ihm um, nur um mit beinahe bestürzten Mienen zurückzuweichen.
„Wow, Sir, Sie scheinen hier ja ziemlichen Respekt zu genießen! Die haben anscheinend alle Angst vor Ihnen!“, grinste ich, als einige Stimmen aus der Menge lauter flüsterten.
„Da ist Amy Roberts!“, hörte ich einen zu den neben ihm stehenden zischen.
„Die Mörderin, die grade freigesprochen wurde? Die war doch angeblich tot! Ob da wohl alles mit rechten Dingen zugegangen ist?“
Als ich das hörte, drehte sich mir fast der Magen um. Die hatten keine Angst vor Snape…die hatten Angst vor mir.

„Professor?“, fragte ich vorsichtig, als wir in einen leeren Aufzug stiegen.
Er brummte nur kurz und ich nahm es als Aufforderung.
„War ich…hab ich wirklich…naja, Albus hat mir zwar erzählt, dass ich dafür nichts konnte, aber…hab ich diesen Vampir wirklich einfach so umgebracht?“
Jetzt war es heraus und ich hatte beinahe Angst vor der Antwort.
Snape wandte sich ein Stück zu mir um, sodass mich seine schwarzen Augen fixierten.
„Nein, d- Sie hatten einen sehr guten Grund dafür und es waren nicht wirklich Sie, sondern Ihr Schatten.“
„Welchen Grund gibt es schon dafür, das Leben eines Menschen zu beenden?“, fuhr ich auf, als sich mein Sinn für Gerechtigkeit meldete.
Snape verzog keine Miene: „Der besagte Vampir hat einen Vampir umgebracht, der zu deiner Familie gehörte. Wie Brooks.“
„Oh. Wie war sein Name?“
Ãœber Snapes Gesicht huschte kurz ein Schatten, wenn meine Sinne mich nicht trogen.
„Lorkan. Er hieß Lorkan.“
„Lorkan…hm. Und äh…warum wurde er umgebracht?“
„Er wollte Sie schützen.“
Ich zuckte zusammen und sah ihn verzweifelt an: „Also bin ich auch an seinem Tod schuld? Wie viele sind noch meinetwegen…gestorben?“
„Hören Sie zu, Roberts, denn ich sage Ihnen das jetzt in aller Deutlichkeit: es ist nicht IHRE Schuld gewesen, in Ordnung? Es stand nicht in Ihrer Macht, ihn zu retten. Er hat den Tod selbst gewählt. Vergessen Sie das einfach.“
„Das habe ich schon“, erinnerte ich ihn mit leiser Stimme. „Ich habe es vergessen…und je mehr ich von meinem früheren Ich erfahre, desto glücklicher bin ich darüber, mich nicht daran zu erinnern.“
„SAGEN SIE DAS NIE WIEDER!“, bellte Snape mich plötzlich an und ich zuckte zurück, als purer Hass in seinen Augen aufflackerte. Selbsthass, doch das konnte ich schließlich nicht ahnen.
„Warum?“, fuhr ich ihn im nächsten Moment an.
„Was Sie vergessen haben, waren nicht nur schlechte Erinnerungen. Es waren auch einige schöne. Und einige davon sollten eigentlich unvergesslich sein.“
Bevor ich etwas erwidern konnte, öffneten sich die Fahrstuhltüren und er rauschte hinaus. Ich folgte ihm kochend. Dieser Mann war wie eine tickende Zeitbombe, er konnte sekundenschnell ohne die geringste Vorwarnung von beherrscht auf wütend wechseln.
Und überhaupt…was sollten denn das für unvergessliche Momente gewesen sein?


Snape blieb plötzlich stehen, als ein feister Mann mit einer knalligen Melone auf dem Schädel um die Ecke kam.
Ich stellte mich neben den Professor und der Mann stockte sofort, als er mich sah.
„Was zum…?“, begann er erstaunt.
Da ich mich irgendwie genötigt sah, etwas zu tun, weil Snape nur stocksteif dastand, streckte ich die Hand aus: „Hi! Wir sind auf der Suche nach Fudge, dem Zaubereiminister. Könnten Sie uns da weiterhelfen?“
Seine Miene wechselte von ungläubig zu kalt und abschätzend: „Ich weiß nicht, ob Sie das lustig finden, Miss Roberts, aber ich kann Ihnen versichern, dass es das nicht ist.“
Verwirrt sah ich ihn an und schließlich war es Snape, der mich vor einer weiteren Katastrophe rettete: „Sie mag vielleicht manchmal etwas unhöflich sein, aber sie ist Ihnen sehr dankbar für Ihren Einsatz, Minister.“
Ich biss mir auf die Zunge und lächelte möglichst entschuldigend: „Äh, ja, genau. Danke nochmal.“
Fudge reckte sich etwas, um neben Snape nicht ganz so klein zu erscheinen, und setzte eine düstere Miene auf: „Hören Sie besser auf, mich auf den Arm zu nehmen, Roberts. Jeder der hier Anwesenden weiß, dass Ihre Freisprechung nicht auf Tatsachen beruht. Sie sollten lieber Ihrem Gönner danken.“
„Meinem Gönner? Was soll das heißen?“, platzte ich konfus hervor.
„Minister, auf die Gefahr hin, unhöflich zu erscheinen, muss ich Sie bitten, uns die Urkunde auszuhändigen. Ich habe noch Geschäfte in Hogwarts und möchte nicht länger als unbedingt notwendig fortbleiben“, mischte Snape sich ein und unterband damit eine Antwort auf meine Frage.
„Meinetwegen. Aber ich warne Sie, Snape! Passen Sie auf Ihre kleine Freundin auf. Sollte sie sich noch einmal derartig verhalten, wird keine Summe der Welt mich mehr davon abhalten, ein gerechtes Urteil über sie zu fällen!“
Ich starrte zwischen den beiden hin und her. War denen eigentlich klar, dass sie hier auf dem Flur offen von Korruption des Ranghöchsten des Ministeriums redeten? Und dann auch noch so, als sei es das Natürlichste der Welt.
Ich zuckte die Schultern: „Also, so wie es aussieht, ist Korruption in der Zaubererwelt wohl ein übliches Verhandlungsmittel, was?“
Fudges Gesicht lief irgendwie seltsam ziegelrot an, was nicht sehr attraktiv aussah (nicht, dass er das je gewesen wäre).
Snape packte mich wortlos und schleifte mich am Arm hinter sich her zum Büro des Ministers, während dieser uns ebenfalls folgte und mir einen tödlichen Blick zuwarf, als er sich an uns vorbei als Erster in den vollgestopften Raum zwängte.
„Dolores, seien Sie so freundlich und geben Sie mir die Freisprechungsurkunde für Amy Roberts. Ich will so rasch wie möglich wieder hinunter, Kingsley wollte noch irgendetwas mit mir besprechen“, wies Fudge seine Sekretärin an, die hinter ihrem Schreibtisch saß und nun zu uns hochlächelte, während der Minister eine Tür weiter in sein abgegrenztes Büro verschwand.

Auf dem Schreibtisch stand ein auf Hochglanz poliertes, silbernes Namensschild: Dolores Umbridge, erste Untersekretärin des Ministers.
Ich starrte ungefähr fünf Sekunden auf das feiste Gesicht, die plumpe, vollkommen in rosa gehüllte Statue und die grausame Schleife in den schütteren Haaren, ehe ich mich schnell hinter Snape versteckte in dem kläglichen Versuch, meinen Lachanfall zu ersticken.
Der Tränkemeister drehte sich elegant zu mir herum und zog die Augenbraue in die Höhe.
„Miss Roberts, stehen Sie gerade und benehmen Sie sich Ihrem Alter gemäß!“, zischte er mir zu und schien leicht gereizt zu sein.
Ich biss mir auf die Lippen, ehe mir einfiel: „Wie alt bin ich denn?“
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, Sie sind viel zu kindisch, um einen Mord zu begehen, Miss Roberts“, erklang eine furchtbar hohe, quietschende Stimme.
Offenbar hatte Miss Ich-seh-aus-wie-ein-rosa-Geschenktoffee Umbridge den Mund aufgemacht.
Rabiat trat ich wieder an Snape vorbei und zum Schreibtisch der zehn Zentimeter kleineren Person.
„Ihren Spott können Sie sich für andere Kröten in Geschenkverpackung aufheben. Oder sind Sie die letzte Ihrer Art? Na, Merlin sei Dank, sag ich dazu nur!“, erwiderte ich ihr und lächelte so falsch-freundlich zurück, wie sie es getan hatte. Nun jedoch schien ihr Mund einzufrieren und sie starrte mich finster an: „Miss Roberts, ich warne Sie: als erste Untersekretärin des Ministers ist es mir ein Leichtes, Ihnen auch Ihr restliches Leben zur Hölle zu machen!“
„Oh, da hab ich aber Angst! Angriff der Killerkröte, oder was?“, antwortete ich noch immer zuckersüß und entriss ihr das Papier, das sie kurz zuvor abgestempelt hatte.
Meine Urkunde…relativ schlicht, aber Hauptsache ich hatte den Beweis für meine Unschuld endlich.
Eine schwere Hand legte sich auf meine Schulter und mir wurde plötzlich wieder bewusst,
dass Snape auch noch mit im Raum war.
„Roberts…es reicht jetzt. Auf Wiedersehen, Miss Umbridge. Wir werden Sie nicht weiter belästigen.“
Seine Stimme klang scharf, aber mit mir schienen plötzlich alle Pferde durchgehen zu wollen, denn ich blickte Umbridge noch immer kampfbereit ins feiste Gesicht.
„Wir werden uns sicherlich wiedersehen, Professor Snape. Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt im Ministerium. Und passen Sie auf Ihre Begleitung auf…sonst passiert ihr noch etwas. Wie man hört, hat sie sich ja bereits in so manche zwielichtigen Situationen manövriert.“
„Wagen Sie es nicht, mir zu unterstellen, ich könnte nicht auf mich selbst aufpassen, Sie Hexe!“
„Sollte das jetzt eine Beleidigung sein, Miss Roberts? Wenigstens weiß ich genau, von wem ich abstamme und muss mir deshalb keine Gedanken über meine ungewisse Herkunft machen.“
Sie wollte es anscheinend wirklich auf die Spitze treiben! Diese Person konnte froh sein, dass ich im Umgang mit meinem Zauberstab noch nicht genug Erfahrung besaß, um ihr eins reinzuwürgen.
„Es kommt nicht auf die Herkunft an, sondern auf das Wesen, Umbridge. Und in dieser Hinsicht können Sie ihren Rosa-Trick vergessen: jemanden wie Sie will man nicht mal geschenkt!“, knurrte ich wild, drehte mich auf dem Absatz herum und eilte aus dem Büro, während Snape mir auf dem Fuß folgte.


Nachdem eine Dreiviertelstunde lang eisiges Schweigen zwischen uns geherrscht hatte, waren wir auf dem Weg zum Apparierplatz im Atrium. Snape hatte mittlerweile auch seine Geschäfte erledigt, wechselte jedoch kein Wort mehr mit mir und ich hatte da so ein unbestimmtes Gefühl…
„Sind Sie sauer auf mich?“
Er blieb stehen und starrte mich fast nieder, sodass ich die Augen senken musste.
„Sauer? Das ist noch gar kein Ausdruck! Was zum Teufel bringt es d-Ihnen, ausgerechnet mit der Untersekretärin des Ministers einen Kleinkrieg anzufangen? Und den Minister zu beleidigen? Wie kommen Sie außerdem darauf, beiden praktisch ins Gesicht zu schleudern, dass Sie keinerlei Erinnerung mehr an die Vergangenheit haben?“
„Pssst!“, zischte ich und sah mich rasch um, doch die Leute, die an uns vorübergingen, hielten absichtlich Abstand und schienen nichts gehört zu haben.
Snape schnaubte und griff so überraschend nach meinem Arm, dass mich das Apparationsgefühl völlig unvorbereitet traf.
Noch während ich den furchtbaren Sog fühlte, stürzte ich nach vorne und umklammerte Snapes Oberkörper, so fest ich konnte.
Nach einem Moment war es auch wieder vorbei, doch mein Atem flog noch immer vor Panik. Ich hatte regelrecht Todesangst gehabt, denn Albus hatte mir bereits erklärt, dass man sich beim Apparieren zersplintern konnte, wenn man es nicht richtig machte.
Sobald mir klar wurde, dass wir uns vor Hogwarts` Tor befanden, stieß ich Snape mit aller Kraft von mir und er taumelte tatsächlich einen Schritt zurück - wenn auch nur einen. Mir war nicht soviel Glück vergönnt, denn ich strauchelte sofort und fiel ins Gras.
„Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen, Sie Idiot?“, brüllte ich, nachdem ich mich einigermaßen gefasst hatte. Schnell rappelte ich mich wieder auf und trat wie eine Furie auf Snape zu, der noch immer am selben Fleck stand und mich mit einem komischen Gesichtsausdruck ansah. Es schien eine Mischung aus Ich-bin-ein-Kühlschrank-ich-fühle-nichts und Schuldgefühl zu sein.
Das interessierte mich aber nicht halb so sehr wie die Tatsache, dass Snape sich gerade wie ein Riesenarsch benommen und sich keine Gedanken über die Folgen gemacht hatte.
„Verdammt, nur, weil ich Umbridge die Meinung gesagt habe, müssen Sie mich doch nicht gleich zu Hackfleisch verarbeiten, oder wollen Sie etwa was von der?“, fauchte ich weiter, doch Snape sagte immer noch nichts und sah auch nicht so aus, als würde er heute noch den Mund aufbekommen, also stapfte ich einfach wütend an ihm vorbei auf das Tor zu, das bei meiner Berührung sofort aufsprang.
„Mistkerl“, schimpfte ich leise vor mich hin, während ich mit unverminderter Geschwindigkeit den Hügel erklomm.
„Ignoranter Idiot.“
Er hatte mir wirklich Angst eingejagt, und das sicher mit voller Absicht, und jetzt war er sich natürlich auch noch zu fein, sich bei mir zu entschuldigen.


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