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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Ein slytherinscher Pakt

von horizon92

Danke für eure Reviews!!! *knuddel* Und schon gehts weiter...ich bin grade wieder so in Form :D


Kapitel 4
-Ein slytherinscher Pakt-


Wie bereits üblich saß ich fast drei Wochen später mit grummelndem Magen in der Ecke der Küche und beobachtete neidisch, wie der Schwarzhaarige sich seine Suppe gönnte. Nein, den Kopf hatte Severus mir nicht abgerissen - dafür war er ohne weitere Worte zu mir gekommen und hatte mich ganze zwei Tage lang nur mit einer Schale Wasser in das enge Zimmer gesperrt.
Wie ich ihn hasste!
Mein Bauch knurrte, sobald ich mich wieder in mich selbst verwandelte, nun immer so laut, dass ich beinahe befürchtete, das Echo könnte ihn aufwecken. Aber eigentlich war dieses Risiko gering, denn ich wartete mit meiner Verwandlung mittlerweile immer, bis er das Haus verlassen hatte. Danach blieb mir Zeit für mich selbst, denn Severus kehrte generell nie vor elf Uhr abends hierher zurück. Immer, wenn er von wo-auch-immer wiederkam, wirkte er abgehetzt und müde, trotzdem schien er nur selten zu schlafen. Nach dem obligatorischen Spaziergang, den er jeden Abend noch mit mir machte, sperrte er mich wieder ins Zimmer und ich hörte ihn in der Küche herumlaufen oder die Treppe hoch und runter stiefeln.

Als der hagere Mann schließlich aufstand und seinen Teller forträumte, erhob ich mich ebenfalls und sah neidisch zu, wie er sich einen Whiskey einschenkte. Statt jedoch entspannt in einen der Sessel zu sinken, blieb er stehen und trank in hastigen Zügen.
Na, der scheint's ja nötig zu haben.
Ich bellte aufgeregt, als er schließlich zum dritten Mal nach der Flasche griff und sich nachschenkte.
Die schwarzen Augen jagten mir kalte Schauer über den Rücken, als sein Blick daraufhin wütend auf mich fiel und sofort machte ich mich ganz klein.
Er sollte nicht so viel trinken! Was, wenn er Alkoholiker war? Und ausrastete, während ich mich in seiner Nähe befand? Als Fuchs hätte ich da wohl geringe Chancen und mein Umgang mit dem Stab lief auch noch alles andere als perfekt. Bisher schaffte ich es nur, Gegenstände durch die Luft fliegen zu lassen.
Severus trat einen langen Schritt auf mich zu, wobei der lange, schwarze Fledermausmantel sich beeindruckend bauschte.
Ich bellte noch einmal etwas unsicher.
„Ruhe!“, zischte er mich an, so einschüchternd, dass ich vor Schreck fiepte und vor ihm zurückwich.
Bis ich schließlich an die Wand hinter ihm gestoßen war und ängstlich zu dem großen, dunklen Mann aufsah.
Besser Fuchs als Frau, jetzt beruhig dich schon! Aber irgendwie wollte es mir nicht gelingen. Mein Herz trommelte wie wild, vollkommen unregelmäßig, wie mir schien, und mein Denken benebelte sich völlig, als er sich zu mir herunterbeugte und eine deutliche Whiskeyfahne meine feine Fuchsnase überforderte.
Sekundenlang starrten wir uns gegenseitig in die Augen, er schien zu zögern…dann riss uns beide ein Klopfen an der Tür zurück in die Realität und Severus stand Gott sei Dank auf, ohne mich weiter zu beachten.
Vorsichtshalber versteckte ich mich hinter der Couch und wartete ab, was geschah.
Aus dem Flur erklang eine ruhige Stimme, die mir von jetzt auf gleich ein Gefühl von Sicherheit einflößte.
„Mein Lieber, ich habe Neuigkeiten, bezüglich Amy.“
„Komm rein und fass dich kurz, ich muss noch…weg“, antwortete Severus barsch und Schritte näherten sich.
Ich blinzelte vorsichtig um die Couch herum und sah einen uralten Opa mit einem Bart, den nicht mal der Weihnachtsmann besser hinbekommen konnte.
Und er hatte Severus „mein Lieber“ genannt…ob er sein Vater war oder so?
Himmel, was interessiert dich das eigentlich so? Du wirst sowieso bald von hier abhauen, da hat dich doch das Privatleben dieses komischen Kerls nicht zu kümmern!


Mittlerweile hatte sich der Besuch auf der Couch mir gegenüber niedergelassen, während Snape wohl auf der saß, hinter der ich mich versteckte.
„Also, Albus, was hast du herausgefunden?“
„Ich sagte, ich habe Neuigkeiten, aber herausgefunden habe ich leider noch nichts.“
Ein leises Seufzen war von dem alten Mann zu hören und aus irgendeinem Grund fand ich ihn sympathisch.
„Welche Neuigkeiten?“
„Es geht um ihre Schuld an dem Fall mit Igor. Jetzt hat Lucius Malfoy sich eingemischt, obwohl er im Prinzip ja nichts mit alledem zu tun hat. Allerdings hat ihn das ja noch nie irgendwo aufgehalten: er ist der Ansicht, dass seine Funktion als Schulrat ihn berechtigt, sich ebenfalls über Amy und ihre Fehler auszulassen.“
„Fehler?“, echote Severus und ich meinte fast, seine Augenbraue rutschen zu hören, so ungläubig hörte er sich an.
„Er meint damit, dass er jede ihrer Fehlentscheidungen und jeden Fehltritt in ihrer Karriere als Lehrerin und Schülerin in Hogwarts bemängeln kann. Da wäre zum Einen natürlich dieses böse Ereignis, das in ihrer Schulakte steht…das mit Charlie Weasley, wo sie vollkommen betrunken nach Hogwarts appariert ist.“
Hogwarts klingelte in meinen Ohren plötzlich wie eine riesige Verlockung. Was war Hogwarts für ein Ort? Ich schien ihn auf jeden Fall irgendwann gekannt zu haben…
Das Knurren, das der Schwarzhaarige nun ausstieß, erschreckte mich etwas. Es klang so beängstigend. Beängstigend, aber irgendwie vertraut.
„Ich erinnere mich daran, Albus. Immerhin durfte ich sie wieder zusammenflicken, weil sie sich zersplintert hatte.“
„Ja, Severus, sicher, das hast du wirklich gut gemacht“, unterbrach ihn Albus mit leicht belustigter Stimme, ehe er wieder todernst wurde: „Allerdings macht mir auch eher der zweite Punkt Sorgen, den Malfoy bei einem Gespräch unter vier Augen ansprach. Er meinte, wenn wir vorhätten, für Amy die Verteidiger zu spielen, dann…“
„Dann was? Mit welcher Lächerlichkeit hat er mir diesmal gedroht?“, wollte Severus in fast gelangweiltem Ton wissen.
„Nun, er meinte, dann würde er auf deine und Amys Beziehung anspielen.“
„Meine Beziehung zu ihr?“ Aus irgendeinem Grund meinte ich, eine Veränderung in seiner Stimmer wahrnehmen zu können. War es nur Wut…oder war da auch ein kleines bisschen Unsicherheit?
Der Weihnachtsmann beugte sich leicht vor, sodass sein beeindruckender Rauschebart beinahe den Couchtisch streifte, und fixierte sein Gegenüber mit einem Röntgenblick über die Halbmondbrille hinweg.
„Severus Snape. Ich habe jetzt insgesamt fast fünf Jahre lang geschwiegen und nie irgendeine Anspielung gemacht, wenn jemand anderes dabei war. Aber langsam solltest du dir darüber klar werden, wie alt ich bin.“
„Ich weiß, dass du uralt bist, Albus“, kam prompt reichlich trocken von Severus und er verlagerte sein Gewicht, wenn ich das leise Quietschen der Couchfedern richtig deutete.
„Ich meinte damit eigentlich meine Erfahrung in Sachen Liebe, aber trotzdem danke für die Blumen. Wie auch immer, sie und du, ich verstehe wirklich nicht deine Zurückhaltung in dieser Sache. Du liebst sie und hast sogar das Glück, dass sie deine Gefühle erwidert…“
„Albus, lass es!“, zischte der Schwarzhaarige gefährlich, doch sein weißbärtiger Freund ignorierte ihn.
„…also warum macht ihr so ein Geheimnis daraus? Es wäre viel einfacher, wenn ihr euch auch in der Öffentlichkeit gemeinsam zeigen würdet…“
„Schluss jetzt! Ich liebe sie nicht, sie liebt mich nicht, wir sind eine notgedrungene Zweckgemeinschaft und Punkt! Wenn du mir nicht glaubst, Albus, dann frag sie doch, wenn du sie das nächste Mal siehst…ach, ich vergaß, du suchst ja nicht mal nach ihr“, endete Severus höhnisch und erhob sich abrupt.
„Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich hab noch zu tun!“

Natürlich hatte ich ihre Unterhaltung nicht einmal ansatzweise verstanden, allerdings hätte wohl niemand diese knappe Verabschiedung falsch deuten können.
„Eins noch, Severus. Malfoy warnte mich, er hätte irgendwelche Beweise und dass er mit dir persönlich auch noch mal reden würde. Sei so gut und fahre bei ihm nicht auch gleich so auf, sondern…“
„Ich weiß, wie ich Malfoy behandeln muss, Albus. Er nennt sich meinen guten Freund. Wobei ich das nicht gerade behaupten würde. Allerdings hat er Kontakte. Er könnte bei der Suche nach Amy helfen…“
„Und dafür würde er garantiert eine ungeheure Gegenleistung verlangen, Severus! Tu mir den Gefallen und überlege dir dreimal, ob du dich auf ihn einlässt!“
„Ich bin schon lange erwachsen. Du kannst mir nichts mehr vorschreiben und brauchst mir keinen Rat mehr zu erteilen, der offensichtlich genug ist.“
Albus seufzte, ehe er sich zur Tür umwandte: „Also schön, Severus. Wie du meinst. Aber vergiss bei all deinen ?emühungen um sie nicht, dass Amy eine Allianz mit jemandem wie Malfoy niemals gutheißen würde.“
„Auch sie hat mir nicht vorzuschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe“, knurrte Severus und nun klang es langsam wirklich gefährlich.
Der alte Mann verschwand ohne ein weiteres Wort - doch sein Kopfschütteln war mehr als eindeutig.
Severus schnaubte laut, machte einige Schritte durch den Raum auf die Tür zu und hielt plötzlich inne, als hätte er etwas vergessen.
„Accio Fuchs!“
Im nächsten Augenblick flog ich zu Tode erschrocken durch die Luft und landete in seinen Armen, die mich sofort wie ein Schraubstock umschlossen.
Hey, du schnürst mir die Luft ab!
„Wenigstens du bist seiner Aufmerksamkeit entgangen…wäre ja noch schöner, wenn Albus mich nun auch für einen sentimentalen Narren halten würde, der ein Haustier zur Unterhaltung braucht. Ganz abgesehen davon, dass Füchse im Gegensatz zu Phönixen nicht einmal irgendwie nützlich sind.“
Ich knabberte strafend an einem der langen Finger, wofür ich gleich einen leichten Klaps auf den Hinterkopf bekam, während der finstere Mann mit mir nach oben verschwand.
„Trotzdem…immerhin warst du bisher nur bedingt lästig. Ich kenne einige Menschen, die anstrengender gewesen wären. Besonders einen. Und trotzdem muss ich dieses verdammte Weibsstück finden.“
Ich fand es interessant, zu beobachten, wie er sich plötzlich, in Gegenwart eines (scheinbar) stinknormalen Tieres, viel gesprächiger zeigte als bei seinen menschlichen Besuchern.


Es vergingen weitere Tage, in denen Severus sein Haus tagsüber mied und mich allein zurückließ, nicht ahnend, dass ich mittlerweile immer mehr Zauber schaffte und mir immer wieder kleine Stücke seiner Vorräte abzweigte, um über die Runden zu kommen. Es war fast wie ein Morgenritual: er rauschte herein, weckte mich durch die knallende Tür auf, stellte mir eine Leber hin und verschwand.
Ich nahm die Leber, spülte sie das Klo runter, klaute mir Essen aus dem Kühlschrank und ging duschen.
Ja, ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden, dass der Herr immer erst abends zurückkehrte und mir dadurch Zeit für die nötige Körperpflege ließ. Besonders gern roch ich an der offenbar selbst entwickelten Mischung in einer Flasche, aus der sanfter Holunderduft strömte - sie zu benutzen, traute ich mich allerdings nicht, es würde ihm garantiert auffallen, wenn sein Fuchs plötzlich ebenfalls nach seinem Duschgel roch. Und mit seinem Riesenzinken würde es ihm sicher ein Leichtes sein, den Geruch an mir wahrzunehmen.

Moment mal, habe ich mich grade wirklich selbst „sein Fuchs“ genannt? Jetzt drehe ich wohl vollkommen durch! Na toll, erst Verlust des Gedächtnisses, dann Verlust des Gehirns.
Seufzend drehte ich mal wieder das Wasser ab und stieg aus der Dusche, um mir aus reiner Gewohnheit über die merkwürdige Narbe zu streichen, die an meiner Schulter prangte. So sehr störte sie mich merkwürdigerweise gar nicht, aber es ärgerte mich, dass ich mich nicht mal daran mehr erinnern konnte. Es war, als würde ich durch einen völligen Nebel tappen, hinter mir die gähnende Leere, vor mir eine offene Zukunft.
Ja, ich konnte wirklich froh sein, dass Severus scheinbar ein Herz für Füchse besaß. Oder besser: ich konnte ihm dankbar sein, denn ohne seine unwissende Hilfe hätte ich nicht gewusst, wie es weitergehen sollte.
Und je länger ich bei ihm blieb, desto schwächer wurde der Wunsch, zu gehen.
Immer öfter spielte ich mit dem Gedanken, mich einfach zu verwandeln und ihm zu schildern, warum ich mich bei ihm eingenistet hatte. Er hatte etwas Unnahbares an sich, das stimmte, aber auf irgendeine verquere, unverständliche Weise zog mich eben das an ihm an.
Also, allgemein betrachtet. Ich stand natürlich nicht auf ihn. Wie könnte man auch einen Fremden, der nebenbei noch ziemlich düster und undurchschaubar war, einfach sexy finden?
Na gut, seine unnachgiebige Art und die schwarzen, unergründlichen Augen waren schon irgendwie anziehend…und diese Stimme…
Erst das plötzliche Poltern im Wohnzimmer ließ mich aus meinen Träumereien aufschrecken.
Er war schon zurück?
„Oh, Mist, verdammter!“, fluchte ich vor mich hin, ehe ich rasch die Tür aufriss, hinter mir wieder so leise wie möglich schloss und wie angewurzelt stehen blieb. Um in mein Zimmer zu gelangen, musste ich mich an der nach unten führenden Treppe vorbeischummeln…und ich hatte nichts an.
Bitte, sei ein braver Severus. Komm jetzt bloß nicht hoch! Guck jetzt bloß nicht hin!
Ich bat in Gedanken um ein bisschen Glück und schlich geduckt bis zum Anfang der Treppe. Vorsichtig lugte ich um die Ecke und - kein Snape in Sicht.
In kurzem Spurt gelangte ich zur Tür und schlüpfte hindurch, ehe ich auch diese wieder vorsichtig schloss und mich so schnell wie möglich in meine Fuchsgestalt verwandelte. Keine Sekunde später, wie mir schien, wurde plötzlich von ihm die Tür gegen die Wand geworfen und er trat auf mich zu.
Wie gut, dass Füchse nicht verdächtig aussehen konnten. Oder?
Jedenfalls schien der Blick, der mich traf, eisiger als sonst zu sein. Im nächsten Moment drehte sich Severus wieder um - offenbar hatte er heute keine gute Laune - und marschierte wieder hinaus. Wobei er die Tür allerdings offen ließ.
Ich folgte dieser Einladung natürlich gerne und hopste hinter ihm die Treppen hinunter, um mich im Wohnzimmer neben die Couch zu setzen, auf der er Platz genommen hatte.
Schon wieder hielt der Dunkelhaarige ein Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit in der Hand, das er bedächtig schwenkte.

Ich wusste nicht, welchem Drang meines Herzens ich nachgab, ob ich ihn von dem Alkohol erlösen oder ihm einfach näher sein wollte - doch wie von selbst bewegte ich mich langsam auf ihn zu und stemmte meine beiden Vorderpfoten gegen seine Beine, sodass ich mich an ihm abstützte, um über die Knie hinweg diese schwarzen Augen sehen zu können.
In eben diese Augen schlich sich nun ein merkwürdiger Ausdruck und Severus zögerte kurz. Seine langen, schwarzen Haare fielen ziemlich wirr auf seine Schultern, einige Strähnen hatten sich in seinen hochgeschlossenen Kragen verirrt.
„Was?“, murmelte er und schien sich unter meinem starren Blick irgendwie unwohl zu fühlen.
Ich stieß ein leises Fiepen aus und hoffte, dass es fragend genug klang. Meine Pfoten krallten sich in den Stoff seiner Hose.
„Du zerkratzt mir mein Bein!“, knurrte er nun ungehalten und schob mich mit dem Fuß weg, ehe er sich noch einen Schluck genehmigte.
Plötzlich kamen mir Worte in den Sinn, Worte, die auf einmal im Nebel meiner Erinnerung aufzutauchen schienen und deren Bedeutung mich ziemlich verwirrte.
„Jetzt REICHT es aber, Mister Snape! Merken Sie denn nicht, dass ich gerne JETZT mit Ihnen spielen will?“
Wäre ich jetzt Mensch gewesen, hätte ich gelacht. Als Fuchs war es mir bloß möglich, einige merkwürdige Geräusche auszustoßen, ehe ich mich wieder fing.

Ich beschloss, meine Bemühungen noch nicht aufzugeben. Nein, ich schaltete jetzt auf stur, er musste doch irgendwie weichzukochen sein!
Ich rempelte diesmal gegen seine Beine und fiepte lauter und fordernder, was Severus noch mehr zu nerven schien.
„Hau ab und lass mich in Frieden!“, fuhr er mich an, ehe er mich weiter ignorierte. Na schön, das ging bestimmt auch anders irgendwie. Ich ging einige Schritte in die andere Richtung, ehe ich mich wieder umwandte und so schnell ich konnte auf das Sofa zulief. Kaum war ich gesprungen, krallte ich mich an dem höchsten Punkt fest, den ich als Fuchs erreichte, und wollte mich hochziehen, als plötzlich eine Hand mich grob im Genick packte und Severus mit mir zur Tür rannte und mich prompt hinaus beförderte.
„Da bleibst du, bis du gelernt hast, dich zu benehmen“, drohte er mit finsterer Stimme - fast wie ein rügender Lehrer. Beleidigt wandte ich mich von ihm ab und stolzierte die Straße entlang. Er würde mich schon wieder reinlassen, sobald ich kratzte, und so konnte ich endlich mal wieder einen kleinen Spaziergang oder so unternehmen. In meiner richtigen Gestalt.


Erst in dem ausgestorbenen Gässchen, das ich mir als Verwandlungsort ausgesucht hatte, fiel mir ein Haken auf, den ich unmöglich ignorieren konnte: ich hatte noch immer nichts an!
Knurrend vor Wut spürte ich, wie meine Verwandlung trotzdem einsetzte…und ich mich in ein viel größeres, viel schwereres und viel schöneres Tier verwandelte.
Die Pfütze, die in der engen Gasse die Hitze der letzten Tage überlebt hatte, bewies mir meine Vermutung: darin spiegelte sich ein breites, katzenartiges Gesicht mit kleinen Ohren, einer schwarzen Nase und großen, gelben Augen. Das schwarze Fell schien in der Wasseroberfläche zu glitzern.
Ich war auch ein Panther???
Wow, ob das wohl normal ist bei Zauberern? Drei Gestalten gleichzeitig zu besitzen!
Kaum hatte ich zuende gedacht, da verwandelte sich das Gesicht in der Wasseroberfläche erneut: es wurde kleiner, verlor seine katzenhaften Züge etwas und sah schließlich aus wie der Kopf eines Waschbären, allerdings in einem rotbraunen Ton und mit weißen und schwarzen Fellanteilen. Wie hießen diese Viecher doch gleich?
Ach ja, Katzenbären. Sie sahen in etwa aus wie kleine Pandas - also unglaublich niedlich. Ich entschloss, noch eine Weile meine verschiedenen Gestalten durchzuproben, bis ich sie schließlich wie im Schlaf durchgehen konnte und für die Verwandlung nur noch wenige Sekunden brauchte.


Als ich schließlich zu dem Stück Himmel aufsah, das durch die kleine Lücke der zwei Hausdächer über mir schimmerte, bemerkte ich erschrocken, dass es gerade wieder dunkel wurde. Ich musste wohl länger trainiert haben als gedacht. Hoffentlich machte Severus sich keine Sorgen…
Oh Mann, wieso sollte er? Ich bin doch in seinen Augen nur ein dämlicher Fuchs, der ihm Zeit und Nerven raubt!


Trotzdem, um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, flog ich in Gestalt eines schwarzen Trauerschwans hinauf und zwischen der Lücke der Häuser hindurch. Nach kurzer Orientierung hatte ich sein Haus erspäht und glitt vorsichtig hinüber. Da ich in der dunklen Straße niemanden sah, landete ich kurzerhand genau dort und verwandelte mich, kaum dass ich den Boden berührte, in den Katzenbären.
Irgendetwas war anders…ich sah verwirrt zu der schwarzen Haustür hinauf, ehe ich mit meinen feinen Ohren dumpfe Stimmen vernahm. Kurzentschlossen wuselte ich um das Haus herum bis zum Wohnzimmerfenster und sprang mit Leichtigkeit auf den niedrigen Fenstersims.
Dort, zwischen den vielen schwarzen Bücherregalen, stand Severus mit dem Rücken zu mir, die schwarzen Haare noch immer so verwirrt wie vorhin.
Er redete offenbar mit dem blonden Mann, der vor ihm auf dem Sofa saß und mich nicht bemerkt hatte. Vorsichtshalber duckte ich mich soweit hinunter, bis ich fast platt dalag, und lugte über den Fensterrahmen.
Der blonde Mann hatte wohl gesprochen, denn er nahm sich nun ein Glas vom Tisch vor ihm und trank einen großen Schluck, wobei seine freundliche Miene mir irgendwie nicht ganz geheuer war.
Ich spitzte die Ohren, als Severus antwortete.
„Zum letzten Mal, Lucius! Ich habe wirklich keine Ahnung, wo sie ist. Das habe ich dir doch schon vor ein paar Wochen geschrieben, nachdem sie das Schloss fluchtartig verlassen hat, ohne eine Nachricht, ob und wann sie wiederkommt. Wenn du mir nicht glaubst, warum bist du dann überhaupt hier?“
„Oh, ich vertraue dir durchaus, Severus“, erklärte der Blonde mit einem falschen Grinsen, „aber ich habe die Vermutung, dass sie vielleicht hierherkommen wird, wenn sie Hilfe braucht. Sie kann ihrem Schicksal nicht ewig entkommen. Deshalb wollte ich dich bitten, bleib so oft wie möglich hier und gib sofort Bescheid, wenn sie sich blicken lässt!“
Severus schien kurz zu zögern, ehe er nickte: „Unter einer Bedingung, Lucius. Du musst dafür sorgen, dass sie von den Anschuldigungen freigesprochen wird, die neuerdings kursieren. Sie hatte mit diesem Mord nichts zu tun!“
„Tatsächlich? Und wer, Severus, hat dann diesen Vampir auf dem Gewissen? Lupin vielleicht?“
„Du könntest es so drehen, Lupin wird dafür nicht belangt werden, weil er zu der Zeit ein Werwolf war“, knurrte Severus finster und ich duckte mich noch ein Stück mehr. Ohne Einfluss zu nehmen, wurde ich wieder zum Fuchs.
Lucius nickte nun nachdenklich und nippte erneut an seinem Glas: „Also ist dir klar, dass ich sie für andere Zwecke haben möchte, oder?“
Vor Schreck quiekte ich auf, als plötzlich meine Pfoten den Halt verloren und ich vom Sims purzelte. Die beiden Männer verstummten und keine Sekunde später wurde das Fenster aufgerissen und ich sah mich dem Zauberstab Snapes gegenüber.
Seine gefährliche Miene veränderte sich schlagartig und er hob mich abrupt hoch und schloss das Fenster hinter uns. Etwas ängstlich sah ich zu dem blonden Kerl hinüber, der mich nun mit höchst verächtlicher Miene betrachtete.
„Dein Haustier?“
„Nicht freiwillig. Es ist eher so etwas wie ein Versuchskaninchen“, meinte Severus ruhig und ich begann vor Ungläubigkeit, zu fauchen wie eine Katze. Plötzlich trat Lucius näher, seine Finger bohrten sich unangenehm in mein Fell, als er mich mit abschätziger Miene hochhob und mich betrachtete: „Hm. Und ich dachte immer, dafür verwendet man nur Ratten.“
Als mein Fauchen anschwoll und ich vergeblich versuchte, Lucius die Finger zu zerkratzen, packte mich Snape wieder und murmelte kurz: „Warte, ich komme gleich zurück“, ehe er mit mir nach oben ging und mich in mein Zimmer sperrte.
Mistkerl! Was sollte das? Ich wollte dieses Gespräch hören!


Severus:

Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, hatte sich der Malfoy bereits wieder gesetzt und schenkte sich Wein nach.
„Für welche Zwecke du Amy auch immer haben willst, Lucius, ich stelle Bedingungen: selbst, wenn du sie findest, habe ich ein Jahr Zeit, bevor ich sie dir aushändige.“
„Ein Jahr? Nein, mein lieber Severus, das ist definitiv zu lang. In einem Jahr könntest du ihr sonst was beibringen, und ich brauche sie möglichst naiv und wehrlos. Sagen wir…sechs Monate?“
„Zehn.“
„Meinetwegen auch zehn, solange du dich daran hältst.“
„Und du sprichst sie frei.“
„Das werde ich tun, du weißt, dass ich Einfluss genug besitze...“ - „…oder besser, Geld genug, um Fudge zu überzeugen, Lucius. Was hast du mit Amy vor, wenn sie bei dir ist?“, verlangte Severus möglichst gleichgültig zu erfahren.
In seinem Gesicht spiegelten sich keinerlei Emotionen wieder.

„Sie ist ein Parselmund. Sie wäre ein äußerst nützliches Druckmittel, um ein für alle Mal den Rest von uns zu überzeugen, sich erneut zusammenzuschließen. Außerdem habe ich die ein oder andere Rechnung mit ihr zu begleichen.“
„Ihr darf nichts angetan werden, dass sie nachhaltig schädigt und ich besitze das Recht, sie jederzeit aufzusuchen“, meinte Snape tonlos und starrte mit seinen schwarzen Augen Lucius beinahe zu Boden.
„Meinetwegen. Ich hatte ohnehin vor, sie mit einem Gedächtniszauber zu belegen und sie anschließend so zu behandeln, dass sie freiwillig gehorcht. Keiner der anderen wird sie also anrühren…es sei denn, sie will es so.“
Ein anzügliches Lächeln legte sich auf die Lippen des blonden Mannes und Severus hatte mal wieder Mühe, sich zu beherrschen.
„Sie wird sich auf keinen Todesser einlassen.“
„Nein? Warum dann auf dich, Severus? Wir beide wissen, dass sie dich vergöttert.“ Nun grinste Malfoy noch breiter.
„Trink deinen Wein aus und geh, Lucius. Du redest wirres Zeug.“
Der Schwarzhaarige blickte angewidert auf seinen sogenannten Freund hinunter, doch dieser erhob sich, nun wieder völlig ernst: „Ich erwarte einen magischen Vertrag! Ansonsten sind unsere Abmachungen null und nichtig und ich werde sie mir dennoch holen!“
Severus hielt kurz inne, schwang dann seinen Zauberstab und ließ ein Blatt mit den ausgehandelten Bedingungen vor ihnen auf dem Couchtisch erscheinen. Malfoy las es sich kurz durch, nickte dann etwas misstrauisch und setzte seine Unterschrift mit einer heraufbeschworenen Feder darunter. Der Tränkemeister tat dasselbe und mit einem hellen Aufleuchten verschwand das Schriftstück wieder.
Die Unterschriften der beiden waren nun auf der Handinnenfläche des jeweils anderen erschienen, wobei nur die Handelspartner dies sehen konnten.
Zufrieden wandte sich Malfoy zur Tür und nahm sich seinen langen, hellgrünen Umhang vom Haken.
„Also dann, Severus. Auf ein Wiedersehen in spätestens zehn Monaten. Es sei denn…kommst du zur Quidditch-Weltmeisterschaft?“
„Eher nicht“, antwortete Severus ihm mit leicht genervtem Ton.
„Zu viele Menschen versammelt, was?“, riet Lucius belustigt, ehe er mit einem kurzen Wink durch die Tür trat. „Dann also bis in zehn Monaten. Und vergiss nicht…der Vertrag ist verbindlich.“
Ein unterschwelliges Knurren blieb die einzige Antwort auf Malfoys warnende Worte.


Als Severus in sein Wohnzimmer zurückkehrte, ließ er den Wein verschwinden und seine Hand schwebte bereits vor dem Regal mit Whiskey, als ihm plötzlich das Fuchsgesicht in den Sinn kam. Kopfschüttelnd wandte der Tränkemeister sich ab und sah nach seinem Mitbewohner, der zu schlafen schien.
So leise wie in den nächtlichen Fluren Hogwarts` wandte Severus sich seinem eigenen Zimmer zu und zog die Tür hinter sich ins Schloss.
Düster hingen die schwarzen Vorhänge herunter und auch das große Bett wirkte nicht sehr einladend auf ihn. Er trat langsam an eine der Kommoden heran und zog die erste Schublade auf, in der er einiges an Gerümpel aufbewahrte…aber auch ein paar Wertsachen. So fand seine Hand automatisch das viereckige Stück, das er gesucht hatte.
Gedankenverloren betrachtete Severus das Bild in seinen Händen.
Es zeigte ihn in einem kleinen, rumänischen Kaffee. Er saß einer jungen Frau gegenüber an der Bar und wirkte beinahe entspannt, während die Frau ihn offen anlachte und ihre schwarzen Locken ihr reichlich wirr über die Schultern fielen.
Amy.
Noch immer stand in fein geschlungenen Buchstaben - seiner Handschrift - ihr Lieblingsspruch darunter.
Vergib mir, Kleine, dass ich so mit deiner Seele pokere. Aber Albus schafft es nicht allein.
Severus wusste, dass Malfoy ebenfalls nach Amy suchte, und er würde, wenn er sie fand, dasselbe mit ihr anstellen, was er ihm erzählt hatte. Nun hatte Severus etwas Zeit, Amy zumindest auf Malfoy vorzubereiten. Sie würde sein Handeln verstehen und sich mit Feuereifer ans Training begeben, davon war er überzeugt. Schon jetzt war Amy eine Hexe mit enormen Fähigkeiten, nur hatte sie erst selten die Gelegenheit bekommen, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Wenn er, Severus, sich mit Albus zusammenschloss und sie weitere Zauber lehrte, hatte sie eine sehr gute Chance, Lucius, wenn die Zeit gekommen war, von allein wieder zu entkommen.
Sie musste nur auf ihr bereits vorhandenes Wissen aufbauen. Natürlich würde sie es schaffen, und es würde ihr ein Leichtes sein.
Warum nur fühlte Severus sich dennoch wie ein Verräter?


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Evanna Lynch