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Fanfiction

ToAR - Der Fünfte von Vieren - Wer bin ich?

von horizon92

Hey ihr Lieben! Danke für eure Reviews, freut mich, dass einige meiner "alten Hasen" wirklich dabeigeblieben sind! :D
Dieses Kapitel wird vermutlich zu Anfang viele von euch etwas schockieren...ich hoffe, ihr überlebt es alle und erholt euch, damit ihr Kommis schreiben könnt :P
Bis dann!
PS: Nächste Woche gehts vermutlich erst mal nicht weiter, ich mach nämlich Führerschein intensivkurs...*ächz*


Kapitel 2
-Wer bin ich?-


Licht. Ein klagender Ton. Sanft und melodisch, wie ein Wiegenlied.
Als ich langsam die Augen aufschlug, war das Geräusch verschwunden. Zurück blieb nur das grelle, furchtbare, brennende Licht.
Es tat weh!
Mein gesamter Körper schmerzte wie die Hölle!
Ein leises Stöhnen entwich mir aufgrund der Anstrengung, mich auf den Bauch zu drehen. Sofort fuhr ich auf und hustete und spuckte.
„Sand!“, murmelte ich und fragte mich im selben Augenblick, woher ich wusste, dass diese weißen Körner so genannt wurden.
Wo war ich hier?
Gute Frage. Offensichtlich war ich an einem Sandstrand. Aber warum? Was tat ich hier? Wozu war ich hier?
Noch mehr Fragen, die ich nicht beantworten konnte.
Schließlich wusste ich nicht einmal, wer ich war.
Aber ich verspürte Durst. Brennenden Durst.
Ich kroch zu den Wellen hinüber, doch eine innere Stimme warnte mich schrill, nicht davon zu trinken.
Natürlich. Salzwasser machte nur noch durstiger.

Es dauerte eine ganze Weile und zahlreiche Fehlversuche, bis ich es geschafft hatte, auf die Beine zu kommen und langsam durch den heißen Sand zu stolpern, auf der Suche nach etwas, das mir half.
Umklammert hielt ich einen kurzen Stock. Für einen kurzen Moment war ich in der Versuchung, ihn einfach ins Wasser zu werfen, doch er fühlte sich warm an, und richtig. Er fühlte sich freundlich an.
Mein Mund verzog sich zu einem zynischen Grinsen.
Mein Freund, der Stock.
Also irgendwie kam ich mir äußerst dämlich vor.

Es dauerte Ewigkeiten, bis ich herausfand, dass ich meine Füße gar nicht so anstrengen musste.
Mittlerweile hatte ich den einsamen Strand hinter mir gelassen und war, einer inneren Eingebung folgend, landeinwärts marschiert. Die Sonne berührte die Baumkronen des Wäldchens, durch das ich gerade lief, und die Schatten waren lang, länger als ich und wahrscheinlich länger, als ich je sein würde.
Plötzlich war die Luft erfüllt von Schreien, schrill und absolut nicht so schön wie der Ton, der mich geweckt hatte.
Ich fuhr zusammen und sah hoch. Im letzten Licht der Abendsonne sah ich verschieden große Vögel am Himmel ihre Kreise ziehen.
Einer davon war sehr majestätisch, er glitt dahin und wich immer wieder vier kleineren Vögeln aus, die ihn offensichtlich attackierten.
Bei dem Gedanken an eine Attacke verspürte ich eine unerklärliche Wut. Ich wollte dem Vogel helfen. Ich schrie die kleineren Vögel an und wedelte mit den Armen und dann…ja, dann plötzlich rauschte ich selbst in die Höhe, denn aus meinen Armen waren Schwingen geworden, große, schwarze Schwingen. Und mein Körper war federleicht, denn auch er hatte sich verwandelt und war nun kurz, schmal und von schwarzen Federn bedeckt. Meine Füße hatten sich in kurze Klauen verwandelt.

Als ich aus dem Schutz der Bäume in den Himmel schoss, flohen die anderen Vögel offenbar zu Tode erschrocken zurück in den Wald.
Einsam und verloren kreiste ich eine Weile über dem Wald und fragte mich wieder und wieder, warum ich hier war.
Was sollte ich hier?
Gab es überhaupt einen Grund für meine Existenz?
Es gibt mehr als nur einen, erhob sich die innere Stimme erneut.
Aber dieser eine ist mehr wert als alles andere.
Von einer Sekunde zur anderen erfüllte mein Herz ein Gefühl, das zugleich bittersüß schmeckte und tödlich schmerzte.
Wenn ich mich immer nur in Fragen verstrickte, hatte ich keine Zeit mehr, nach Antworten zu suchen.
Es waren Taten, die mich weiterbrachten.
Ohne noch über irgendetwas nachzudenken, folgte ich dem Ruf meines Herzens und folgte meinem anfänglichen Pfad ins Landesinnere auf dem Luftweg.



Severus:

„Albus Dumbledore! Ein NEIN bleibt für gewöhnlich auch ein nein. Und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt wirklich gerne in Ruhe frühstücken!“, giftete der gefürchtetste Tränkemeister Englands gereizt, als sein Arbeitgeber zum wiederholten Male versuchte, ihn von seinem Vorschlag zu überzeugen.
Der Schulleiter von Hogwarts blinzelte nur überrascht über diese so offen zur Schau getragene Unhöflichkeit seines Schützlings und drang dann prompt weiter auf ihn ein: „Aber Severus, mein Junge, sieh es doch mal so: wenn du die letzten Wochen der Ferien in Spinners End zubringst, wäre es um einiges einfacher, sowohl deine Wohnung als auch dein Labor zu überholen!“
Ein finsterer Blick aus mitternachtsschwarzen Augen traf ihn, ehe der andere mit einem frustrierten Stöhnen sein angebissenes Brötchen zur Seite legte.
„Albus. Du weißt sehr genau, dass ich hier warte, bis sie sich wieder gemeldet hat! Vorher gehe ich nicht. Und nebenbei bemerkt: dein Erpressungsversuch hätte glatt von einem Slytherin stammen können!“
„Mein lieber Junge, Amy hat sich schon einmal bei Harry gemeldet. Du weißt doch überhaupt nicht, ob sie vorhatte, sich öfter als einmal im Jahr zu melden, vielleicht ist es zu gefährlich oder sie ist zu beschäftigt mit anderen Dingen…“
„Ich KENNE Amy, Albus!“, unterbrach der Tränkemeister die Ausführungen des Schulleiters scharf. „Und es sieht ihr nicht ähnlich, mich solange nicht zu belästigen!“
„Du meinst, dich solange nicht mit ihrer Anwesenheit zu beglücken!“, warf Albus zwinkernd ein.
„Hätte ich das gemeint, hätte ich es auch gesagt“, erwiderte der Schwarzhaarige nur kalt und erhob sich.
„Falls du mich irgendwie wirklich brauchst oder mit mir eine wichtige Unterredung führen musst, ich bin im Labor!“
Doch ganz so einfach konnte er Albus` Wunsch nicht übergehen, denn der erhob sich nun ebenfalls und bestimmte autoritär: „Severus, das ist keine Bitte, sondern ein Befehl. Mach Urlaub oder du bist deinen Job los!“
Beide wussten, dass er diese Drohung nicht ernst meinte, weshalb sich der Tränkemeister auch nicht davon beeindrucken ließ.
„Albus, dieser Versuch war wirklich erbärm…“, doch er unterbrach sich, als plötzlich eine Eule im Sturzflug auf ihn zugeschossen kam und einen Brief in seine Hände fallen ließ.
Dank seiner Reflexe fing er ihn sofort auf und las die hastig gekritzelten Zeilen mit wachsender Unruhe:

Sev,
wie zum Teufel konnte das nur passieren? Ich dachte, du hättest den Schatten versprochen, dass ihr nichts zustößt, solange sie sich von Hogwarts fernhält?
Was ist mit dieser komischen Flohtöle, sollte die nicht auf Amy aufpassen? Wenn du dich nicht sofort hierher in deine Wohnung bequemst, dann kannst du eine wütende Brooks in Aktion erleben (sprich, du suchst dir eine neue Wohnung)!!!
PS: Falls du es noch nicht weißt, lies euren bescheuerten Propheten und dann komm her. Wir müssen irgendwie herausfinden, was passiert ist.
Billy & Brooks & der Rest der Schatten

„Severus? Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Albus beunruhigt, denn sein Schützling war noch weißer als sonst geworden.
„Zeitung…gib mir die Zeitung von heute!“, verlangte dieser flüsternd.
Sofort griff der Schulleiter nach der Ausgabe, die wie immer auf Flitwicks Teller lag, und schlug sie auf. Im nächsten Moment beugten beide sich darüber und lasen das Titelblatt mit wachsendem Entsetzen.

Mörderin stürzt sich selbst in den Tod

Die seit drei Wochen gesuchte Mörderin Amy Roberts, früher Professorin an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, wurde gestern Abend von neun Ministeriumsbeamten an der Nordküste Englands (genaue Ortsangabe unbekannt) gestellt.
Wie bereits angenommen reiste sie in Begleitung des berüchtigten Massenmörders Sirius Black, der jedoch durch unglückliche Umstände den Fängern des Ministeriums erneut entkommen konnte.
Roberts lehnte es ab, sich freiwillig abführen zu lassen. Im darauffolgenden Gefecht kam es zu einer Unvorsichtigkeit auf ihrer Seite, bei der sie von zwei Flüchen getroffen wurde und über eine Klippe ins Meer stürzte.
„Sowas habe ich bis dato noch nicht erlebt! Als die Flüche auf sich in der Luft gekreuzt haben, wurde es taghell und Roberts begann zu leuchten. Soweit ich es dann gesehen habe, war es nur noch ein Fluch, der sie getroffen und über die Klippe geschleudert hat, fast so, als hätten die zwei Flüche sich durch besondere Umstände vereint“, berichtete uns einer der anwesenden Auroren. Das Phänomen der Fluchkombination wurde schon vor Jahren im Ministerium untersucht, doch es ist eine unglaubliche Menge an Magie nötig, um zwei Flüche überhaupt miteinander reagieren zu lassen. Bis heute ist nur eine Form der Reaktion bekannt, die durch gleiche Zauberstabkerne verursacht wird (Priori Incantatem). Viele der magischen Wissenschaftler beschäftigen sich nun mit dem Phänomen von Roberts` Tod.
Bisher fehlt von der Leiche jedoch noch jede Spur. Hinweise an das Aurorenbüro, Zaubereiministerium, London.

Es herrschte Stille. Albus wagte es kaum, zu atmen, als er seinen Tränkemeister ansah, dessen Lippen einen sehr, sehr dünnen Strich bildeten. In diesem Moment machte er selbst einer wütenden McGonagall höchste Konkurrenz.
„Ähm…Severus…ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht…du weißt schon…“, setzte der Schulleiter an, und es stimmte. Irgendetwas sagte ihm, dass Amy nicht tot war. Vermutlich die Magie des Schlosses, immerhin wäre es eine Katastrophe gewesen, wenn die Linie der Erben unterbrochen worden wäre.
„Sie ist…nicht…nein“, kam es ganz leise von dem Schwarzhaarigen.
„Severus…“
„Halt verdammt noch mal deinen Mund, alter Mann!“, kam es laut und wütend von dem Tränkemeister, der nun die Zeitung in seinen Händen zusammenknüllte und Richtung Ausgang rauschte.
„Wo willst du hin?“
„Nach Spinners End! Die Vampire warten auf Antwort und ich werde herausfinden, wo Amy ist, verlass dich drauf! Und dann kann dieses hirnrissige, wahnsinnige Mädchen was erleben!“
Zurück blieb ein leicht konfuser Dumbledore, der irgendwie langsam das Gefühl bekam, dass ihn in diesen Hallen niemand mehr wirklich ernst zu nehmen schien.


Amy:

Ich landete nach Anbruch der Dunkelheit in einem kleinen, hässlichen Dörfchen. Der große Schornstein am Rand hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Nun hockte ich als Schwan auf dem Boden.
Wie werde ich jetzt wieder zum Menschen? Muss ich nur daran denken, oder…
Im nächsten Augenblick spürte ich statt Händen und Füßen vier kleine Pfötchen und einen buschigen Schwanz. Ich drehte den Kopf und sah an rotbraunem Fell vorbei.
Ein Fuchs?
Wie merkwürdig! Na gut, besser so als auf Schwansfüßen hier entlang zu watscheln.
Also flitzte ich los und einigen verwirrten Muggeln - äh, Menschen - zwischen den Beinen hindurch.
Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, waren die zwei gemein-gefährlichen Köter, die sich plötzlich von der Hand ihres Herrchens losrissen und mir mit wütendem Gebell hinterher jagten. So schnell mich meine kleinen Beinchen trugen, flitzte ich in eine dunkle Gasse. Dummerweise verfolgten diese Viecher mich dennoch weiter. Irgendwann bekam einer der beiden mein Bein mit den Zähnen zu fassen und ich fiepte auf und trat mit aller Macht gegen dieses Monster. Nach einem Treffer gegen seine Schnauze ließ mich der Köter kurz los, nur um sich gleich darauf wieder auf mich zu stürzen. Ich fauchte und duckte mich, als plötzlich ein Schuh über mich hinweg schoss und einen der Hunde an der Schnauze traf.
„Stirb, du Bestie!“, kreischte eine weibliche Stimme wütend und im nächsten Moment spürte ich eine Hand, die mich hochhob.
Erschrocken biss ich zu, doch die Haut fühlte sich merkwürdig unnachgiebig an und die Frau, die mich hielt, zuckte nicht einmal zusammen. Sie sah mit ihren blonden Locken ein bisschen aus wie ein Engel, doch ihr Gesicht schien mörderisch.
„Brooks!“, schrie ein Mann, der nun aus der Tür eines Hauses am Ende der Straße gerannt kam. Er besaß einen braunen Haarschopf und dunkelblaue Augen, wie ich sie noch nie gesehen hatte.
„Was sollte denn die Aktion? Nur, weil du dich über Severus aufregst, kannst du hier nicht einfach deine Schuhe durch die Gegend werfen! Was sollen seine Nachbarn denken?“
„Dass ich eine sehr hysterische Ehefrau habe?“, ertönte eine sarkastische Stimme fragend hinter uns.
Diese Stimme…sie ging mir durch Mark und Bein. Mein Fell sträubte sich und ich zappelte, um mich ebenfalls zu dem Neuankömmling umzudrehen.
Dieser entpuppte sich als recht hochgewachsener, schlanker Mann. Er war sehr blass, besaß eine beeindruckende Hakennase und war in eine schwarze Hose, eine lange, blauschwarze Robe und einen schwarzen Umhang gekleidet. Selbst die Schuhe waren schwarz!
Trug der auch schwarze Unterwäsche?
Oh Merlin, was dachte ich denn da? Das ging mich jawohl überhaupt nichts an! Schon gar nicht als Fuchs.
Die langen, schwarzen Haare des Neuankömmlings wehten in einer leichten Brise und ließen seine Erscheinung noch furchteinflößender wirken. Es war wohl besser, wenn ich vorerst in Fuchsgestalt blieb. Wer wusste schon, ob dieser Kerl Frauen mit Gedächtnisverlust wohlgesonnen war?
„Eine hysterische Ehefrau? Sag das nochmal, du…“, fauchte die Frau, die mich festhielt, mit unmenschlichem Fauchen. Ihre beiden Eckzähne verlängerten sich.
Panisch begann ich erneut, zu zappeln.
„Was schleppst du da eigentlich mit dir herum?“, wollte der Schwarzhaarige bloß wissen, während er an ihnen vorbeilief und die Tür des letzten Hauses aufschloss.
„Wie sieht's denn aus?“, hätte ich am liebsten gefragt - was als Fuchs allerdings relativ schwer war.
„Der arme Kleine wurde von solchen blöden Viechern angegriffen, die haben ihn am Hinterbein verletzt.“
„Wie tragisch“, kommentierte der Hausbesitzer nur kalt. Seine Stimme verriet nur zu deutlich, dass ich ihm gleichgültig war. Irgendetwas schien den Kerl zu bedrücken.
„Wo sind die anderen Schatten?“
„Die sind längst losgezogen, um Infos über Amy einzuholen.“
Wer ist Amy?
„Gut. Ihr solltet alle informieren, zumindest alle, denen sie nicht völlig egal ist. Immerhin war sie mit mir auf eurem Halloweenball, da hat sie noch mehr Vampire kennengelernt.“
„Das leitet Morgana gerade in die Wege. Ich wollte erst mal wissen, was zum Teufel mit diesem Black passiert ist, dass er einfach abgehauen ist“, meinte der Braunhaarige.
„Billy, ich habe Dumbledore von Anfang an gesagt, dass ich dieser Flohtöle misstraue. Aber weder er noch sie wollten davon irgendetwas wissen. Ich schwöre euch, wenn ich ihn erwische, ist er schneller tot, als er Entschuldigung sagen kann!“, knurrte der Schwarzhaarige nun und zog einen Stock, der so ähnlich aussah wie meiner. Als er damit die Lampe im Zimmer antippte, leuchtete sie plötzlich! Fasziniert sah ich sie mir an.
Wow, das ist ja wie Zauberei!
Ob ich sowas auch kann?
Mir entwisch ein leises Maunzen, das mir die Aufmerksamkeit der drei Leute im Raum einbrachte.
Die blonde Frau hielt mich vor ihr Gesicht und lachte: „Hey, Kleiner! Du bist doch ein Fuchs und keine Katze! Ist er nicht niedlich, Billy?“
Sie wandte sich an den Braunhaarigen mit den wunderschönen Augen. Aha, er hieß also Billy.
Und der Schwarzhaarige?
„Brooks, lass dieses Vieh in Ruhe! Wir haben Wichtigeres zu besprechen!“, fauchte dieser nun die Blonde, Brooks, an.
„Ja, schon gut. Reg dich nicht gleich auf“, meinte diese leicht schmollend und ließ mich vorsichtig auf dem etwas zerschlissenen, grünen Sofa herunter.
„Bist du verrückt? Wenn er das nassmacht!“, rief der Schwarzhaarige nun wütend, doch er wurde von Billy aufgehalten, der nur eine Hand verwenden musste, um ihn aufzuhalten.
„Wie war das gleich, mit wir haben was Wichtigeres zu tun?“, grinste der und zog den blassen Mann auf die andere Seite in einen Sessel.
„Setz dich, Severus, und versuch wenigstens, dich normal zu benehmen!“
Severus also. Hm, ein seltener Name.
Ich schnurrte noch einmal kurz und rollte mich dann zu einer roten Fellkugel zusammen. Dabei ließ ich den Hausherrn jedoch nicht aus den Augen. Irgendetwas hatte er an sich. Ob es an den unheimlichen, völlig schwarzen Augen lag? Oder noch mehr an dem kalten Ausdruck in ihnen?
Er schien nun nicht mehr besorgt zu sein, vielleicht hatte ich mir das vorhin auch nur eingebildet. Wer wusste schon, wie er zu dieser anscheinend verschwundenen Amy stand?
„Was habt ihr bisher herausgefunden?“
„Nicht viel“, seufzte Billy traurig, „wir haben die Klippe untersucht, an der höchstwahrscheinlich alles geschehen ist. Aber es gab keine Anzeichen von Amy, weder im Umkreis des Meeres, noch am nahen Ufer. Entweder ist sie ziemlich weit abgetrieben worden, oder…“
Der Schwarzhaarige sah plötzlich mit einem tödlichen Ausdruck zu Billy hinüber, der sofort verstummte. Dafür beendete Brooks seinen Satz mit einer fröhlich-zuversichtlichen Stimme: „Oder Amy ist längst wieder von selbst auf dem Weg ins Landesinnere und hat nur ihren Zauberstab verloren!“
„Nur“, fauchte Severus gereizt. „Wenn sie nicht mal den bei sich hat und durch ein Land spaziert, in dem sie wegen Mordes gesucht wird, würde ich an deiner Stelle nicht so unbekümmert lächeln.“
Diese Amy wurde also wegen Mordes gesucht? Und das sagte er einfach so, mit einer regelrechten Selbstverständlichkeit, als ob…als ob auch er schon getötet hätte. Ich fing leicht an zu zittern. An was für Leute war ich denn hier nur geraten? Ich sollte wohl schnell wieder verschwinden…
Aber erst einmal brauchte ich den Unterschlupf hier, denn noch immer gab es viele Stellen meines Körpers, die seit meinem Erwachen am Strand sehr schmerzten, und mein Bein war am schlimmsten dran, seit diese blöde Töle mich gebissen hatte.

Außerdem war ich von dem langen Flug noch so erschöpft, dass ich für eine lange Weile nichts mehr von dem Gespräch der drei mitbekam.


Erst drei Stunden später, wie ich durch die Wanduhr bemerkte, hob sich plötzlich die Sitzfläche der Couch leicht an, da Brooks und Billy aufgestanden waren und offenbar gehen wollten.
„Na gut, Severus, wir werden es versuchen. Aber denk an dein Versprechen! Du mischst dich nicht ein, sonst könnte es dir sehr schlecht ergehen. Für den Augenblick musst du einfach die Füße stillhalten“, mahnte Billy und legte dem Schwarzhaarigen kurz die Hand auf die Schulter, ehe er sich zur Tür wandte.
Brooks blinzelte und legte ihm für einen Moment die Arme um den Hals: „Ich weiß doch, wie schwer dir das fällt. Deshalb lass ich dir den kleinen Fuchs hier! Dann hast du Gesellschaft!“, grinste sie und deutete auf mich. Für den Augenblick war mir das ganz recht. Endlich ein gemütliches Plätzchen zum Schlafen…
„Vergiss es! Nimm das verlauste Vieh gefälligst mit!“, fauchte Severus sofort und ich spürte, wie mich seine Hand unsanft im Nacken packte und hochhob, doch Brooks war bereits verschwunden. Mann, die Frau war wirklich schnell unterwegs!
Durch die unsanfte Behandlung reagierte ich sehr gereizt und ehe sich der werte Hausherr versah, zierten seinen Handrücken drei Krallenspuren.
Leider schien ihn das nur noch mehr in Rage zu versetzen, denn schon landete ich unsanft vor der Haustür, die ins Schloss geschmissen und abgeschlossen wurde.
Da saß ich nun, und zu allem Überfluss regnete es auch noch wie aus Eimern.
Mist! Das hast du ja mal wieder fantastisch hinbekommen!
Sehnsüchtig stellte ich mir vor, wieder im warmen Wohnzimmer auf der Couch zu liegen…solange ich in meiner Fuchsgestalt war, würde mir dieser Typ sicher nicht zu nahe treten. Immerhin war ich doch so süß und knuddelig!
Mit einem auffordernden Bellen kratzte ich an die Haustür. Von drinnen kam keine Reaktion.
Ich bellte lauter, bellte gegen den prasselnden Regen an. Mittlerweile war mein Fell durchnässt und ich fror erbärmlich, außerdem zog mein offenes Bein.
Nach zehnminütigem Bellen gab ich schließlich auf. So ein sturer Bock!
Ich wandte mich ab und humpelte mehr schlecht als recht durch den kleinen Vorgarten, als plötzlich hinter mir der Schlüssel herumgedreht wurde.
Da stand der ganz in schwarz gekleidete Mann mit finsterem Gesichtsausdruck im Türrahmen und sah mit seinen kalten, dunklen Augen auf mich hinab. Er war wirklich nochmal herausgekommen! Ich hatte schon beinahe alle Hoffnung aufgegeben.

Gute drei Minuten stand er da, außerhalb der Reichweite der Regentropfen, und ich setzte mich wegen meines Beines auf den kalten Boden und sah ihn ebenfalls ruhig an.
Schließlich stieß ich ein leises, fragendes Fiepen aus und versuchte, auf ihn zu zu tapsen.
Noch immer rührte er sich nicht vom Fleck, während ich mich die letzten paar Meter ins Warme quälte.
Dann schloss er die Tür und murmelte noch: „Bei Salazar, das darf alles nicht wahr sein. Dafür reiße ich Brooks den Kopf ab…“
Aber ich hörte nicht mehr zu, denn als ich das Wort Salazar hörte, schien mich so etwas wie ein elektrischer Strom zu durchschießen und ich zuckte zusammen.
Was war das?
Ich glaube, ich habe den Namen irgendwo schon mal gehört…ob er etwas mit meiner Vergangenheit zu tun hat?
Plötzlich packte mich eine Hand erneut im Nacken und ich wurde hochgehoben. Diesmal ließ ich die raue Behandlung notgedrungen über mich ergehen, um nicht noch einmal vor der Tür zu landen, und dieser Severus trug mich in das Zimmer von eben, ehe er mit seinem Zauberstab auf eines der vielen Regale tippte, die die Wände säumten. Ich fiepte noch einmal, diesmal erschrocken, als das Regal nach vorne klappte und einen Eingang zur Küche freigab.
Mein neuer Vermieter lief direkt auf eine weitere Tür zu, hinter der eine Treppe hochführte.
Schließlich öffnete er ein verstaubtes Zimmer, in dem es nichts außer vielen Kisten und einer sehr alten Matratze gab, und warf mich unsanft hinein.
„Hier dürfte er eine Weile bleiben können, bis Brooks das nächste Mal kommt“, meinte Severus zu sich und schloss die Tür beim Hinausgehen.
Völlig übermüdet schleppte ich mich - noch immer in Fuchsgestalt - auf die Matratze und schlief fast sofort ein.










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