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Fanfiction

Unnatural Black - Voldemort

von Dr. S

In den Osterferien hatte Regulus zum ersten Mal das Gefühl, er könnte James Potter vergessen. Es war kein sehr starkes Gefühl, sondern eher ein schwach glimmender Funken Hoffnung, aber der wurde außerhalb von Hogwarts stärker denn je.

Das erste Mal war er aufgestanden, ohne die Welt sofort zu verfluchen. Es war schönes Wetter und die Sonne strahlte direkt in sein Zimmer. Der leichte Regen, der gegen Mittag einsetzte, änderte nichts an den angenehmen Temperaturen. Regulus setzte sich trotzdem vom Garten ins Wohnzimmer, um seine Hausaufgabe über Schwebe- und Aufrufzauber fertig zu schreiben.

„Hallo, Regulus.“ Im Wohnzimmer begrüßte ihn ein plötzlicher Menschenauflauf. Seine Cousinen Narcissa und Bellatrix saßen auf der Couch neben dem Kamin. In den beiden Sesseln gegenüber saßen Bellatrix‘ Ehemann Rodolphus und Regulus‘ Vater. Kreacher servierte ihnen gerade Tee.

„Wo ist Mutter?“, fragte Regulus. Er rollte seine Hausaufgabe zusammen, das Lehrbuch der Zaubersprüche unter seinem Arm eingeklemmt.

„Na, das ist aber keine anständige Begrüßung“, wich Orion sehr offensichtlich aus. „Setz dich zu uns und trink eine Tasse Tee.“

Es war nicht unbedingt Narcissas Anwesenheit, die ihn am meisten störte, sondern Bellatrix‘. Gegen Rodolphus hatte er nichts. Er empfand nur Mitleid für ihn, dass er mit dieser Frau verheiratet war.

„Ich muss eigentlich noch lernen“, sagte Regulus und zeigte der Runde seiner Hausaufgabe, die dabei wieder aufrollte. Frustriert rollte er sie wieder zusammen und verlor dabei sein Buch. Er bückte sich danach, aber eine Hand kam ihm zuvor.

Rodolphus hob das Buch auf. „Zauberkunst, hm?“

Regulus nickte.

„Ich kann da kurz drüber lesen, während du deine Tasse Tee trinkst.“ Rodolphus zwinkerte ihm zu und streckte erwartungsvoll die Hand nach Regulus‘ Pergamentrolle aus, dachte er wohl, er täte ihm damit einen Gefallen. Widerwillig händigte Regulus sie aus und nahm den einzigen freien Platz im Raum ein: direkt zwischen Narcissa und Bellatrix.

Er sah Narcissa an, deren Blick an seinem Vater festhing, und dann Bellatrix, die ihn wiederum nicht aus den Augen ließ. Regulus‘ Hände zitterten, als er seine Tasse Tee griff. Das einzig Beruhigende an seiner Position war, dass er sich schon unwohler gefühlt hatte.

„Du bist wohl sehr beschäftigt im Moment“, sprach Bellatrix ihn an, ihre Stimme gepresst von den unterdrückten Emotionen, die Regulus in etlichen Briefen zu spüren bekommen hatte. „Keine Zeit, deiner Cousine zu schreiben?“

Regulus setzte die Teetasse ab. Er warf einen hilfesuchenden Blick zu seinem Vater, der ihn aber gar nicht ansah. Kreacher hockte neben dem Sessel und wartete auf Anweisungen, den stummen Schrei nach Hilfe verstand er leider nicht.

„Wenn sich das in den Sommerferien ändert, habe ich einige Dinge mit dir vor, die dich interessieren werden“, sagte Bellatrix und reckte das Kinn voller Stolz. Regulus fürchtete, dass sie gleich verkünden würde, sie sei schwanger, und er müsse die Ferien damit verbringen auf das Balg aufzupassen. „Du interessierst dich doch noch für Politik, oder?“

Regulus runzelte die Stirn. „Gibt es Menschen, die das nicht tun?“

Neben ihm kicherte Narcissa. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund, als Regulus sie anschaute. Er musste irgendetwas Falsches gesagt haben.

„Es gibt Menschen, die sich weniger damit auseinandersetzen, als sie sollten.“ Bellatrix schaute dabei über Regulus‘ Schulter ihre Schwester an. Der strafende Blick hätte Regulus zwei Köpfe kleiner werden lassen, aber Narcissa berührte er kaum. Etwas weniger böse richtete Bellatrix sich wieder an Regulus. „Nachwuchs können wir immer gebrauchen. Zudem würde es dich davon ablenken, irgendwelche Dummheiten anzustellen.“

„Ich glaube nicht –“

„Apropos!“ Orion unterbrach ihn, bevor Regulus irgendeinen Einwand bringen konnte. „Ich wollte dir ja noch zeigen, wie dein Voldemort zu seiner Schulzeit aussah. Kreacher?“

„Er ist nicht mein… und sprich seinen Namen nicht so abfällig aus“, murmelte Bellatrix, wurde aber allein von Rodolphus‘ Schnauben Lügnerin gestraft und das gefiel ihr gar nicht. Sie wollte ihren Mann zurechtweisen, als Kreacher ein paar alte Fotoalben auf den Couchtisch legte.

„Meine Schwester war ein Jahr über ihm“, sagte Orion und suchte zielstrebig ein Album heraus. Natürlich erwähnte Orion eher seine Schwester als seine Frau, obwohl die beiden im gleichen Jahrgang gewesen waren. Das war ganz normal.

Regulus atmete tief durch.

„Es gibt ein Foto von ihnen zusammen auf einer von Horace‘ Partys.“

Jetzt konnte Regulus viel freier durchatmen. Seine Mutter war nie Mitglied des Slug-Clubs gewesen. Dafür war sie Vorsitzende des Schach-Clubs gewesen. Sehr beeindruckend.

„Hier.“ Orion drehte das Album herum und tippte auf ein Foto. „Jetzt sag mir ernsthaft, ob es so eine gute Idee von ihm gewesen ist, sich all diesen magischen Experimenten zu unterziehen, Bellatrix.“

Neugierig geworden lehnte Regulus sich vor. Auf dem Foto war Professor Slughorn zu sehen, viel jünger und mit mehr Farbe im Haar, und er entdeckte seine Tante Lucretia, die unglaublich hübsch als junges Mädchen gewesen war. Noch ein paar andere Schüler standen um Professor Slughorn herum, aber einer stach Regulus sofort ins Auge.

Ein extrem gutaussehender Junge mit tiefschwarzen Haaren und dunklen Augen. Auf den ersten Blick erinnerte er Regulus an James. Ohne Brille, natürlich, und mit ordentlichen Haaren. Bei genauerer Betrachtung sahen sie sich doch nicht ähnlich.

„…Oberflächlichkeit“, beendete Bellatrix irgendeinen Satz. „Ich finde es bewundernswert sich voll und ganz der Magie hinzugeben.“

Rodolphus seufzte laut auf und rollte das Pergament zusammen. Er reichte Regulus die Hausaufgabe. „Meiner Meinung nach bist du fertig. Das ist mehr als passabel.“

„Danke“, sagte Regulus, nahm den Blick aber nicht von dem Foto aus dem dieser faszinierende Junge ihm zulächelte. „Ich würde mich gern außerschulisch politisch engagieren, Bellatrix. Du kannst mit mir rechnen.“

Bellatrix schien überrascht, aber zufrieden.

„Das ist mein Junge.“ Und das erste Mal in fast sechzehn Jahren hörte Regulus Stolz in der Stimme seines Vaters.

Nur interessierte es ihn nicht mehr.

~*~

In den Ferien begleitete James Sirius in die Wohnung seines Onkels. Seit Weihnachten war niemand hier gewesen. Im Wohnzimmer stand noch ein kleiner Baum, ziemlich chaotisch geschmückt. Sirius hatte sich bei diesem Anblick erst einmal setzen müssen. Ganz steif saß er auf der Couch und starrte den Baum an.

James ließ ihm seine Privatsphäre und schaute sich um. Die Wohnung war groß für einen einzelnen Menschen. Zwei Stockwerke mit Terrasse. Wenn Sirius hier wirklich wohnen wollte, dann würde er sich bestimmt einsam fühlen. Die Wohnung war in London, ganz nah an seinem alten Zuhause. James hatte sich geschämt, als ihm das Angebot herausgerutscht war, Sirius nicht nur zu begleiten, sondern auch ein paar Tage hier zu bleiben.

Weil Regulus ganz in der Nähe lebte.

James schritt durch den geräumigen Flur und bog in die Küche ab. Nicht gespültes Geschirr vertrieb ihn von der Theke und in die Schränke wollte er lieber gar nicht sehen. Auf dem Küchentisch lagen Kekse, sicher steinhart, und daneben lag ein Brief, dem geöffneten Tintenfass und der Feder nach nicht fertig geschrieben.

James setzte sich an den Tisch direkt vor den Brief. Er würde ihn nicht lesen. So etwas gehörte sich nicht.

Wem versuchte er gerade etwas vorzumachen?

Mit beiden Händen rollte er das Pergament auseinander. Er war an Regulus adressiert. Noch ein Grund mehr die wenigen Zeilen zu lesen. Vieles war durchgestrichen oder schwer zu entziffern.

„Regulus“, las James, weil es sich gut anfühlte seinen Namen sagen zu dürfen. Er schob seine Brille höher. „Ich hoffe, dein Weihnachten ist nicht ganz… ins Wasser gefallen. Ich hielt es für das Richtige, deinem Vater die Wahrheit zu sagen. Diese Sache mit James Potter…“ James las nicht weiter und ließ den Brief los. Er rollte sich von ganz alleine wieder zusammen. Da stand noch mehr. Sinnlose Rechtfertigungen für die Sache, die am Ende so viel kaputt gemacht hatte.

Wenn er Regulus das zeigte, dann würde alles wieder gut werden.

James war schon dabei aufzustehen, als er realisierte, dass er sich schon wieder etwas vorzumachen versuchte. Der Brief mochte der Auslöser gewesen sein, aber James hatte ihn erst gedrückt und damit diese Lawine losgetreten, die seine Beziehung mit sich gerissen hatte.

„Was machst du da?“ Sirius kam in die Küche und setzte sich James gegenüber hin.

„Ich hab einen Brief gefunden. An Regulus.“ James schob den Brief zu Sirius rüber. Nach einem kurzen Blick auf das zusammengerollte Pergament griff Sirius sich einen Keks. Er hatte es verdient, sich daran die Zähne auszubeißen. Sein Desinteresse an allem, was Regulus betraf, war enttäuschend.

„Alphard hat eurem Vater gesagt, was zwischen Regulus und mir ist.“

„War“, korrigierte Sirius ihn, als würde er nicht wissen, dass er James damit wehtat. „Wenn Lily hört, dass du –“

„Tatze.“ James unterband jeden Versuch über dieses Mädchen zu reden. „Ich will deinen Bruder.“

„Dann hättest du Lily nicht geküsst.“ Sirius ließ sich natürlich nicht das Wort verbieten. Und irgendwo hatte er vielleicht Recht.

„Andersherum kannst du auch argumentieren. Wenn ich wirklich etwas für Lily empfunden hätte, wäre das mit Regulus nie passiert“, sagte James grimmig und brachte Sirius so dazu noch einmal in denselben Keks beißen zu wollen. James wollte ihm den Keks wegnehmen, griff dann aber nach dem Brief.

Er konnte Regulus doch nicht in dem Glauben lassen, dass sein Bruder sie verraten hatte – oder Lockhart. Gut, Letzterer war ihm scheißegal, aber Sirius hatte verdient, dass sein Name reingewaschen werden würde.

„Wie weit ist es zum Grimmauld Place?“, wollte James wissen.

Sirius‘ Blick reichte aus, um ihm zu sagen, dass das eine Scheißidee war, und der Blick, den James zurückwarf, ließ Sirius verstehen, dass er gar nichts dagegen tun konnte, dass diese Idee in die Tat umgesetzt werden würde.

„Wenn wir mein Motorrad nehmen, sind wir in zehn Minuten da“, murrte Sirius und quälte sich hoch. James war schon längst bei der Tür.

„Du bist der Beste, Tatze“, hatte er bestimmt zehnmal gesagt, bis sie die Wohnung verlassen hatten.

Sirius winkte gleichgültig wie immer ab. Er wusste ja nicht, dass sie sich gerade auf den Weg machten, seine brüderliche Beziehung zu Regulus wiederherzustellen – und wenn alles gut lief, dann war das der erste Schritt in die Beziehung, die James mehr vermisste, als alles andere.

Es nieselte, ganz kleine Tropfen ruinierten James‘ Blickfeld. Er musste Sirius bitten, seine Brille mit einem Impervius vor Regen zu schützen, bevor sie mit dem Motorrad durch die riesigen Pfützen bretterten. Der Brief war in seiner Hosentasche vor dem Regen sicher.

Die Sonne näherte sich gefährlich dem Horizont, als sie den Grimmauld Place erreichten. Die Nummer Zwölf schob sich zwischen den anderen Häusern hervor und James lief die Treppen hinauf. Sirius wartete auf seinem Motorrad.

Es kostete James erschreckend viel Überwindung zu klingeln. Das Schlimmste waren allerdings die folgenden Sekunden, die er darauf warten musste, dass jemand die Tür öffnete. Allerlei Szenarien trieben ihn an den Rand des Wahnsinns. Wenn Regulus‘ Eltern ihm öffneten, dann würde er gleich nur noch ein Häufchen Asche auf der Türschwelle sein.

Die Tür wurde knarrend aufgezogen und niemand stand im Türrahmen. James senkte den Blick auf den kleinen Hauselfen, Kreacher.

„Hallo“, sagte James noch ganz locker, obwohl er diesen Elfen, der ihn so dreist von Regulus weggerissen hatte, am liebsten mit der Bratpfanne verprügeln wollte. „Ich wollte zu Regulus.“

„Master Regulus ist ausgegangen.“ Kreacher zog an der Tür und hätte sie fast ins Schloss gekriegt, wäre James‘ Fuß nicht gewesen. Mit einem Tritt bekam James die Tür wieder auf.

„Wo ist er denn hin?“, fragte er jetzt gar nicht mehr locker.

Kreacher knurrte ihn an, wie Sirius, wenn man seine Animagus-Form am Schwanz zog. James zuckte erschrocken zurück, als der Hauself spitze Zähne bleckte.

„Kreacher“, rief Sirius scharf. „Sag ihm, wo Regulus ist.“

„Im Tropfenden Kessel.“ Kreachers Stimme klang forciert; er wollte Sirius ganz offensichtlich nicht antworten, hatte aber keine Wahl. James quälte ihn noch etwas mehr, indem er sich bedankte.

„Wehe, du erzählst jemanden, dass wir hier waren“, sagte Sirius kurz bevor Kreacher die Haustür zu schlug. „Mann, ich hasse diesen Arschkriecher… Willst du zum Tropfenden Kessel fahren, Krone? Oder hast du verstanden, was für eine bescheuerte Idee das ist?“

„Mit wem Regulus wohl ausgegangen ist…“ Dieser eine laut ausgesprochene Gedanke reichte aus, damit Sirius sich seine überflüssigen Fragen sparte und ihn zu Regulus brachte.

Damit sie zusammen noch rechtzeitig in den Sonnenuntergang fahren konnten.

~*~

Der Tropfende Kessel war dunkel und voller Rauchschwaden. Seine Schatten waren der perfekte Ort, um sich zurückzuziehen. Regulus hatte ein Plätzchen in einer Ecke neben der Bar gefunden und seine Zeitungen dort auf dem Tisch ausgebreitet.

Seine Mutter hatte ihn erfolgreich vertrieben, als sie aus der Winkelgasse zurückgekommen war und beiläufig erwähnte, dass sie in den Vorbereitungen für eine Dinner-Party steckte. Die Aussicht, neben seinen Cousinen noch die Arbeitskollegen seines Vaters ertragen zu müssen, hatte Regulus aus dem Haus vertrieben, und sein Vater war heute so gut drauf, dass er sich nicht einmal hinaus hatte schleichen müssen.

Tom, der Gastwirt, hatte Regulus gerade ein neues Butterbier gebracht. Es war sein drittes, und vielleicht lag es an dem minimalen Alkoholgehalt, dass er sich ziemlich okay fühlte, vielleicht aber auch an diesen wirklich interessanten Zeitungsartikeln, die er gefunden hatte. Nachdem Bellatrix ihn noch eine gute Stunde die Ohren abgekaut hatte, wie phantastisch ihr Mentor war, hatte er sich eine eigene, leicht vom Tagespropheten beeinflusste Meinung bilden wollen.

Als er den siebten Artikel, betitelt Muggel – die wahren Unterdrücker, sauber aus der Zeitung getrennt und überflogen hatte, konnte er Bellatrix‘ Obsession das erste Mal verstehen. Ganz davon abgesehen, dass dieser Voldemort eine offensichtliche Neigung zum Größenwahn hatte, war er ein beneidenswert charismatischer, brillanter Mann mit genau den richtigen Idealen. Jemanden, der so genau wusste, was er wollte, und seine Ziele durch nichts erschüttern ließ, war Regulus bisher nicht begegnet. So ganz anders als James…

„Mr. Black.“

Regulus schreckte zusammen. Er war so in Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht einmal gemerkt hatte, wie jemand ihn bemerkt hatte. Und wer ihn bemerkt hatte, bescherte ihm fast einen Herzinfarkt.

Albus Dumbledore stand direkt neben seinem Tisch. So nah war er dem Direktor das letzte Mal gewesen, als Sirius ihn in seinem dritten Jahr an die Decke von Dumbledores Büro geklebt hatte.

„P-Professor. Äh… guten Tag.“

„Guten Abend wohl eher.“ Dumbledore schaute sich mit glitzernden Augen um, als würde die Sonne für ihn Licht in diese Kneipe bringen. „Verbringen Sie die Ferien alleine hier in einem Zimmer?“

„Ich wohne gleich um die Ecke.“ Regulus wusste nicht, was er davon halten sollte, dass der größte Zauberer dieses Jahrhunderts mit ihm redete – freiwillig. „Meine Eltern bereiten eine Dinner-Party vor und ich fühlte mich… ähm, überflüssig.“

Dumbledore zwinkerte ihm zu. „Als Junge habe ich die Dinner-Partys meiner Eltern auch gerne gemieden. Nur habe ich dann nicht… intensive Recherche betrieben.“ Er nahm den Zeitungsausschnitt, den Regulus gerade herausgetrennt hatte. „Interessantes Thema, mit dem Sie sich hier beschäftigen.“

Regulus nickte nur. Dumbledore wollte sicher nicht lange mit ihm reden. So ein beschäftigter Mann –

„Dürfte ich mich setzen?“

Regulus wurde vor Aufregung ganz schlecht. Er nickte wieder und schob seine Zeitungen vom Tisch, fegte dabei fast sein Butterbierglas vom Tisch. Dumbledore setzte sich sichtlich amüsiert gegenüber hin.

„Ich war hier mit einem Kandidaten für den Posten für Verteidigung gegen die dunklen Künste verabredet“, erklärte Dumbledore. „Er scheint sich etwas verspätet zu haben.“

„W-Warten Sie schon lange?“, fragte Regulus.

„Oh, zweieinhalb Stunden.“ Dumbledore lächelte, als würde ihm das gar nichts ausmachen. „Ich mache mir keine Sorgen. Heutzutage sind Auroren stark gefragt. Ich wäre froh, einen für den Posten zu gewinnen.“

„Was ist denn mit Professor –“ Ein Luftzug direkt neben ihm ließ Regulus schaudern. Er hatte gedacht, dass er diesen markanten Geruch in den letzten Wochen losgeworden war, aber hier saß er in einem Pub, den er mit James nur einmal betreten und ein einziges Mal davor gestanden hatte, im Winter, eingekuschelt in einen Umhang.

Regulus holte zitternd nach Luft und rutschte einen Platz weiter, so dicht gegen die Wand wie möglich, einfach nur weg von diesem Geruch. Es war ihm unangenehm, dass er sich unter Dumbledores Augen so aufführte. Er versuchte sich zusammen zu reißen und straffte die Schultern.

Dumbledores Blick hing gar nicht an ihm, sondern an dem Platz von dem er weggerutscht war. „Ich hatte eigentlich vor, mich ein bisschen mit Ihnen über Ihre… Lektüre auszutauschen. Verschieben wir das doch.“ Er stand auf und streckte sich über den Tisch, um Regulus auf die Schulter zu klopfen. Ein surreales Gefühl dieselben Finger auf seiner Schulter zu spüren, die Gellert Grindelwald in seine Schranken gewiesen hatten.

Regulus lächelte zum Abschied. Die Aussicht, dass Albus Dumbledore mit ihm reden wollte, war noch surrealer. Ein merkwürdiger Traum, aus dem er sicherlich gleich aufwachen würde. Andererseits beinhaltete seine Träume immer James und –

„Hey.“

Regulus schreckte noch heftiger zusammen und warf sein Glas diesmal wirklich um. Das Butterbier lief über seine Zeitungen, ließ Tinte verschmieren und Pergament wellen. Regulus bekam das nur aus dem Augenwinkel mit.

Vor ihm hatte sich James Potter den Tarnumhang vom Kopf gezogen.

Das musste ein schlimmschöner Traum sein.


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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney