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Fanfiction

Unnatural Black - Irre romantisch

von Dr. S

„Kannst du mir nochmal erklären, wie wir in diese Situation gekommen sind?“

„Wie immer ist es höchstwahrscheinlich deine Schuld“, sagte James. Er sah rüber zu Sirius, der sich mit allen zehn Fingern an die Wand krallte. Die Außenwand von Hogwarts, wohlgemerkt. Unter ihnen tat sich ein fünf Meter Abgrund zum nächsten Balkon auf, der aus ihrer Position am Rand des Fenstersims noch weiter entfernt wirkte.

„Gut, ja, war eine Scheißidee“, gab Sirius zu. „Aber wir müssen nur warten, bis Filch hier vorbeiläuft, dann können wir wieder rein und kriegen kein Nachsitzen. Eigentlich also doch keine Scheißidee.“

Sirius konnte verdammt froh sein, dass James auf der anderen Seite des Fensters stand und nicht an ihn herankam, sonst würde er ihn herunterwerfen. Es war kalt hier draußen, der Wind schnitt wie Rasierklingen in James‘ Gesicht und die schmale, schneebedeckte Kante bot nur wenig Raum für seine Füße.

„Besonders, wenn man daran denkt, dass du deinen Tarnumhang verliehen hast“, fügte Sirius hinzu.

„Versuch du Remus mal was abzuschlagen, wenn er dich so anstarrt.“ James imitierte Remus‘ sehr überzeugenden Hundeblick und schob dazu eine bebende Unterlippe vor, was zwar nichts mehr mit Remus zu tun hatte, Sirius aber zum Lachen brachte.

„Was war das?“, schallte es aus dem Korridor zu ihnen heraus. Sirius schlug sich eine Hand auf den Mund und verlor deswegen fast das Gleichgewicht. James beobachtete hilflos, wie Sirius schwankte, sich zurück gegen die Wand warf und mit dem Hintern schon auf dem besten Weg ein Stockwerk tiefer war. Eine große Portion Glück schubste ihn wieder in eine aufrechte Position.

James atmete gleichzeitig mit Sirius aus, aber mit einer großen Portion Erleichterung mehr. Sirius schien das eher amüsant zu finden, und ehrlich gesagt, war da etwas dran. Es hätte fast auf James abgefärbt.

„Keine Ahnung. Peeves, vielleicht.“ Das war Regulus‘ Stimme. Und es waren Regulus‘ Schritte.

James war einen Schritt davon entfernt sich durch das Fenster in den Korridor zu werfen – Filch und seine Katze hin oder her. Er beließ es dabei in den Gang hineinzuschauen. Sirius tat es ihm auf der anderen Seite gleich.

„Warte doch mal, Black.“ Rosier von den Slytherins lief Regulus nach und hielt ihn auf, kurz bevor er James‘ Fenster erreichen konnte. Ihn jetzt zu rufen war sehr verlockend, aber James war bis jetzt standhaft geblieben und würde geduldig darauf warten, dass Regulus zu ihm kam.

„Ich wollte mich nur entschuldigen“, sagte Rosier und das reichte schon wieder fast, damit James in den Gang sprang. Niemand durfte einen Grund haben, sich bei Regulus entschuldigen zu müssen. Dafür musste man Regulus vorher wehtun, und das war einfach inakzeptabel.

„Ich hab gerade keine Zeit für –“

„Es tut mir Leid“, ließ Rosier Regulus nicht beleidigt von dannen ziehen. „Ich wusste ja nicht, dass sie dir gleich so auf die Nerven gehen würde. Was vielleicht gar nicht so schlecht ist, solltest du dir diese dämliche Schwärmerei dann endlich aus dem Kopf –“

„Rosier, wenn du mir nicht einmal glaubst, dann solltest du dich nicht entschuldigen, beziehungsweise meine Zeit verschwenden.“

„Okay, okay.“ Rosier ließ sich nicht abwimmeln und versperrte Regulus den Weg, wo auch immer er hatte hingehen wollen. „Aber du siehst wenigstens, dass sie sich um dich sorgt. Bei ihrem Einfluss ist das phantastisch. Stell dir nur einmal vor, wie stolz dein Vater wäre, wenn du ihr Protegé werden würdest.“

„Meine Berufsberatung ist erst in ein paar Monaten, aber danke.“ Regulus versuchte eindeutig seinen Anhang loszuwerden, aber Rosier war nun mal ein dämlicher Slytherin. Die kapierten eben nicht, dass keiner sie ausstehen konnte.

„Du bist noch sauer“, stellte Rosier fest. „Was soll ich machen, um das zu ändern? Ich weiß. Ich lad dich auf ein Butterbier ein. Nächstes Hogsmeade-Wochenende?“

James gefiel dieser Gedanke ganz und gar nicht.

„Entschuldige.“ Und Regulus glücklicherweise wohl auch nicht. „Aber ich darf nicht mehr nach Hogsmeade.“

James glaubte erst, dass er sich verhört hatte, aber ein Blick zu Sirius bewies ihm das Gegenteil. Er hatte gar nicht gewusst, dass Regulus keine Erlaubnis mehr hatte. Vielleicht sagte er das ja nur, damit Rosier aufhörte ihn zu nerven. Andererseits hatten sie seit einer Ewigkeit kein Wort mehr miteinander gewechselt, und es war sehr wahrscheinlich, dass James nicht auf dem neuesten Stand war, was Regulus‘ Leben anging.

„Was? Wieso denn nicht?“ Rosier stellte zur Abwechslung mal die richtige Frage. James interessierte sich nämlich brennend für diese Information.

„Was lungert ihr hier in den Gängen herum?“ Filch kam von der anderen Seite des Korridors, die James nicht im Blickfeld gehabt hatte. Sirius‘ verzweifelte Gesten waren ihm gar nicht aufgefallen, aber er schaffte es noch rechtzeitig sich hinter die Wand zurückzuziehen.

Die leiseren Stimmen aus dem Korridor wurden von Sirius übertönt: „Mann, scheint doch kein Gerücht zu sein, dass Rosier auf meinen Bruder steht.“

„Was?!“ James‘ Bestürzung ließ ihn eine unvorsichtige Vorwärtsbewegung machen. Er suchte nach Halt an der Wand, rutschte aber von dem vereisten Stein ab. „Woah!“ Wild mit den Armen rudernd versuchte er seine Balance wiederzufinden, aber die Schwerkraft ließ ihm nicht genug Zeit und riss ihn von seiner Kante. James stürzte auf den Balkon zu. Im Fallen versuchte er sich zu drehen und landete schmerzhaft auf der Seite.

Aufstöhnend drehte er sich herum. James war es gewohnt, ab und an einmal vom Besen zu fallen, aber dann landete er auf weichem Rasen oder Erde und nicht auf hartem Stein. Bestimmt hatte er sich ein oder zwei Rippen geprellt.

Sirius schaute auf ihn herunter. „Alles klar?“

James nickte, aber dann sah er, wie Filchs Kopf im Fenster hinter Sirius auftauchte.

„Hab ich euch“, knurrte der Hausmeister und streckte seinen viel zu kurzen Arm nach Sirius aus. Er bekam ihn einfach nicht zu fassen, griff dann hinter sich und zog einen Besen aus dem Korridor.

„Oi!“ Sirius konnte dem Besen nur schlecht ausweichen. Früher oder später würde Filch ihn herunterstoßen, und diese Aussicht trieb Sirius zu einer noch viel dämlicheren Idee, als sich auf dem Fenstersims zu verstecken. „Sorry, Alter“, rief er James zu, bevor er sprang.

James stöhnte schmerzvoll auf, als kiloweise Black auf ihm landeten. Über ihnen schrie Filch nur den Schmerz über seinen Verlust heraus und dachte keine Sekunde daran, dass seinetwegen James‘ Lunge gerade platt wie eine Flunder gepresst wurde. Er schnappte rasselnd nach Luft.

„Tat gar nicht so weh“, murmelte Sirius, als er sich aufrappelte. James konnte darauf noch nichts erwidern. Seine Stimme war zu sehr angestrengt erbärmliches Keuchen auszustoßen. Wenigstens sah Sirius ein bisschen schuldbewusst aus und half James wieder auf die Beine.

Filch würde in Windeseile ein Stockwerk nach unten rasen, also mussten sie sich beeilen, um ihm zu entwischen.

„Hey, du hast doch gesagt, Mary Macdonald sei in Regulus verknallt“, fuhr James Sirius von der Seite an, als sie in den Korridor stürmten und den Weg einschlugen, der schnellstmöglich Abstand zwischen sie und Filch brachte.

„Was?“ Sirius schüttelte den Kopf, und weil er gleichzeitig weiterrennen musste, lief er fast gegen die Wand. „Nein, hab ich nie. Du hast mich ja nicht ausreden lassen“, sagte er, während er mit der Schulter an der Wand entlangschleifte. „Meine Gerüchte drehten sich um andere.“

„Andere? Plural?“

„Äh…“ Sirius konnte scheinbar nicht rennen und reden gleichzeitig. Er schwankte nach rechts und riss eine Ritterrüstung um. „Ups.“

James zerrte ihn weiter, um die nächste Ecke herum zu der Statue von Gregor dem Kriecher. Hinter dessen Rücken konnten sie sich in einem Geheimgang in Sicherheit bringen und erst einmal das Tempo verlangsamen. Das tat nicht nur Sirius‘ Gehirn gut, sondern auch James‘ Brust, die wegen des Sturzes und Sirius‘ Aufprall immer noch heftig pulsierte und das schnelle Atmen gar nicht zu vertragen schien.

„Äh, also… Wir wissen ja, dass er Lily nicht ausstehen kann. Das ist also ein dämliches Gerücht“, sagte Sirius, während er den aufgeschürften Stoff seiner Robe inspizierte. Sorgen, dass er die nicht flicken konnte, musste er sich nach der Geldspritze seines Vaters nicht machen. James hatte Sirius das immer noch gesagt. Regulus wäre bestimmt stolz auf ihn.

„Ja, sehr dämlich“, keuchte James immer noch außer Atem. „Aber Rosier? Von wem hast du das? Ist da was dran?“

„Wieso? Macht dir das Sorgen, Krone?“

„Der is’n Kerl“, kommentierte James diesen belustigten Tonfall messerscharf. „Glaubst du nicht, dass Regulus dafür anfälliger ist? Und dann ist er auch noch in Slytherin. Euer bescheuerter Vater würde das bestimmt besser finden.“

„Bezweifel ich. Weißt schon. Wegen der Kerl-Sache.“

James schlug Sirius auf den Rücken. „Das ist nicht lustig! Er hat meinen Regulus gerade angegraben!“

Anstatt den Schmerz aus seiner Schulter zu reiben, versuchte Sirius jetzt ziemlich erfolglos seinen Rücken zu erreichen. James‘ Probleme waren ihm nicht einmal eine Antwort wert.

„Ich hab Regulus nicht erlaubt, sich von jemand anderem angraben zu lassen. Wenn ich Rosier noch einmal dabei erwischen… Nein, das nächste Mal, wenn ich ihn sehe, dann wickel ich ihn in rosa Zuckerwatte.“

Sirius grinste spöttisch. „Ja, mach ihn zum Anbeißen süß. Definitiv nicht kontraproduktiv.“

„Scheiße…“ James verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und es störte ihn auch überhaupt nicht, dass er so die Spinnweben in dem Geheimgang nicht mehr zur Seite schieben konnte. „Mir fällt schon noch was ein, um der Schwuchtel eine Lektion zu erteilen.“

„Die Mädchen werden dich für einen homophoben Mistkerl halten, Krone“, sagte Sirius. „Sie finden es alle furchtbar goldig, dass der arme Rosier nur so gemein ist, weil er seine Gefühle nicht zeigen kann.“

James hoffte sehr, dass man irgendwann nicht so über ihn sprechen würde. Er hoffte noch mehr, dass Sirius wirklich nur ein Scheißgerücht aufgeschnappt hatte, das an seinen Logikfehlern zerbrechen würde.

Es brodelte ein wütendes Feuer der Eifersucht in ihm, dass seine Brust fester einschnürte, als Sirius‘ Gewicht es getan hatte. James hatte es bisher nicht geschafft, dass Regulus ihn genug vermisste, um den Kontakt von sich aus zu suchen. Vielleicht war er das hier falsch angegangen. Regulus alleine zu lassen, während der versuchte seinen Vater stolz zu machen, brachte sie doch nur weiter auseinander.

„Tatze.“ James packte Sirius‘ Arm. „Planänderung. Snapes Brief muss warten. Wir müssen es heute Abend regnen lassen.“

Sirius strahlte ihn an.

~*~

Es regnete in Strömen. Regulus‘ Route die Treppen zum Bootshaus herunter war eine einzige Tortur. Der Schnee war durch eine leicht vereiste Wasserschicht gefährlich rutschig geworden. Regulus war diverse Male hingefallen, auf die Knie, den Hintern, und einmal hatte er sich sogar den Kopf angeschlagen, als er einige Stufen nach unten gerutscht war. Sein Umhang war triefend nass, als er das Bootshaus erreichte, seine Hose zerrissen und seine Handkanten aufgeschürft.

Unter dem schützenden Dach versuchte er sein Haar auszuschütteln, aber die niedrigen Temperaturen hatten dicke Strähnen zusammenfrieren lassen.

Regulus wollte nicht weitergehen. Er blieb zitternd stehen und versuchte sich die nassen Seiten seines Umhangs enger um den Körper zu schlingen, wollte jeden Rest Wärme bei sich behalten.

Die Patrouille war ohne James nichts als eine Qual gewesen, jetzt bestrafte ihn auch noch das Wetter. Regulus konnte trotzdem nicht einfach in den Gemeinschaftsraum oder sein warmes Bett gehen. Das erlaubte sein Gewissen nicht.

Und dann war da natürlich noch der kurze Augenblick, indem er James sah. Die wenigen Sekunden, die sie nebeneinander gingen, bevor sie sich aufteilten, waren die etlichen Blessuren wert.

Regulus sah zum gegenüberliegenden Eingang des Bootshauses. Er hoffte, dass James bei den Bedingungen nichts passiert war. Er ging den steilen Abhang herunter, der in der Dunkelheit schon unter normalen Bedingungen gefährlich war. Wenn er stürzte und den Halt verlor… das würde Regulus nicht ertragen.

Andererseits war James nicht so versessen auf sein Vertrauensschüler-Amt, dass er die Aufgaben ernst genug nahm, um bei diesem Wetter die ganze Runde durchzuziehen. Eigentlich war das schade. Die Vorstellung, dass er hier zusammen mit James frieren könnte, wärmte Regulus schon allein in seinem Kopf. Außerdem könnte er endlich mit James reden. Über die Briefe, die komischen Nachrichten, und alles andere, was ihm gerade schwer auf den Magen schlug.

Er hatte sich nie so sehr nach jemandem zum Reden gesehnt. Nie war ihm bewusster gewesen, wie befreiend es war mit James zu reden. Es tat ihm gut, hatte ihm immer gut getan, und sicher würde es jetzt alles wieder besser werden lassen.

Regulus wandte sich dem Portrait zu. Es führte ein Geheimgang direkt zurück zum Schloss. Ein staubiger, dreckiger, dunkler Geheimgang, der wenigstens trocken und gerade sehr verlockend war.

Aber das Portrait war leer. Das Glück hatte Regulus heute komplett im Stich gelassen.

„Puh, ganz schön beschissenes Wetter, was?“

Regulus drehte sich herum. James stolperte ins Bootshaus, nass bis auf die Knochen und trotzdem breit grinsend. Es wurde gleich wärmer.

James hatte ein Licht an der Zauberstabspitze brennen, das er jetzt locker in die Mitte des Raumes warf. Er steckte den Zauberstab weg und kam auf Regulus zu. Er strahlte Wärme ab, und mit jedem Schritt brachte er sie Regulus näher. Die Versuchung, sich einfach gegen ihn zu drücken, war unsagbar groß. Regulus hatte nicht vergessen, wie warm James‘ Umarmungen waren und wie gut man sich gegen ihn schmiegen konnte.

Aber er durfte nicht vergessen, dass James ihn eine Weile nicht mehr hatte sehen wollen. Sicherlich würde er weggestoßen werden, wenn er Annäherungsversuche machte. Das würde er nicht aushalten.

Regulus versuchte sich abzukühlen, indem er sich auf James‘ nasse Sachen konzentrierte. Denen wollte er nicht zu nahe kommen. Der Umhangsaum war durch den schlammigen Schnee gezogen worden und das Hemd klebte nass an James‘ Brust… die schwere Atmung betonte jeden Muskel… kristallene Regentropfen rannen seinen Hals herunter und verschwanden unter dem offenen Hemdkragen…

Regulus schluckte. Eben noch klitschnass war jetzt zumindest sein Mund staubtrocken.

„Bist du okay?“ James hatte Regulus‘ aufgerissene Hose und die blutenden Knie bemerkt.

„Ausgerutscht“, sagte Regulus, trat aber einen Schritt zurück und tat so, als würde er seine brennenden Knie das erste Mal bemerken. James ließ sich davon nicht abhalten noch näher zu kommen.

„Soll ich mal?“ Er kniete sich vor Regulus hin, der in seiner gebückten Haltung mit einer plötzlichen Nähe konfrontiert wurde, die ihn komplett aus der Bahn warf. James‘ Geruch zog ihn weiter nach vorne, bis er mit der Nasenspitze schon die Wärme von James‘ Wange spürte.

Das kühlende Gefühl des Heilzaubers ließ Regulus zurückschrecken. James sah zu ihm auf und grinste, als hätte er Regulus‘ Ausrutscher ganz genau mitbekommen.

„Die Hose kann ich leider nicht wieder flicken“, sagte James und stand auf, baute aber keinen Zentimeter Abstand zu Regulus auf. Seine Wärme, sein Geruch, sein Verhalten; all das brachte Regulus gerade um seinen klaren Verstand. Er vermisste James so sehr, auch wenn er sich ständig einredete, dass dem nicht so war.

„Ist dir kalt?“, fragte James. Da war ein Hauch Anzüglichkeit in seiner Stimme, die Regulus‘ Knie zittern ließ, als hätte er sie sich frisch aufgeschürft.

„Ja“, hauchte Regulus den letzten Rest Widerstand heraus. Er war zu schwach, um sich gegen den Haufen Gefühle zu wehren, der ihn in Richtung von James‘ Lippen zog. Als James aber keinen Millimeter auf ihn zukam, wuchs die Unsicherheit zu einem größeren, unüberwindbaren Haufen an.

Was, wenn er James falsch verstand? Wenn er Nettigkeit mit Mitleid verwechselte? James war so glücklich ohne ihn… Regulus wollte ihm das nicht wieder kaputt machen.

„Ich hab niemanden mehr gefunden, der draußen herumstreunt. Wir könnten also einfach das Portrait benutzen. Ich kenn das Passwort“, sagte James und wollte sich abwenden.

Regulus hielt ihn zurück, verkrallte die Finger tief in James‘ Schulter. „Da ist niemand mehr.“

„Ach, wirklich?“ James grinste verschmitzt. Regulus verstand nicht warum, aber solange James einen Grund hatte so zu lächeln, war es ihm auch egal.

Er beugte sich vor, und als James nicht vor ihm zurückwich, wagte er es einen federleichten Kuss auf James‘ Lippen zu hauchen. Regulus spürte deutlich, wie James‘ Grinsen breiter wurde, musste aber trotzdem eine halbe Ewigkeit auf die kleinste Erwiderung der anderen Lippen warten. Als James ihn dann wie auf Knopfdruck stürmisch zurückküsste, dämmerte Regulus, dass er sich wohl gerade hatte austricksen lassen.

Aber so ein kleiner Rückschlag machte ihm nichts aus, wenn er dafür pures Glück aufsaugen konnte. So musste ein Dementor sich fühlen, wenn er mit seinem gefürchteten Kuss eine Seele aussaugte. Nur, dass er James nicht umbrachte. Sein Vater würde das vielleicht tun, sollte er jemals hier von erfahren…

„Warte.“ Regulus schob James‘ Hände weg, die ihn in die Umarmung hatten ziehen wollen, nach der er sich so sehnte. „Wir sollten das nicht… Ich… Wir haben uns doch so gut geschlagen.“

James ignorierte Regulus‘ Versuch ihn wegzuschieben und rieb ihm Wärme in die eiskalten Oberarme. „Wir haben uns überhaupt nicht geschlagen. Wir haben nämlich überhaupt nicht Schluss gemacht. Das vergisst du doch nicht, oder?“

Regulus runzelte die Stirn.

„Mir ist da zu Ohren gekommen, dass du ganz schön beliebt wirst.“

Wenn James ihn jetzt auch noch mit diesem absurden Lily Evans-Gerücht nervte, dann würde Regulus raus in den Regen laufen und von der Klippe springen.

„Evan Rosier, klingelt’s?“ James ließ die Hände zu Regulus‘ Schultern wandern und von dort aus hoch zu seinem Nacken, zwang ihn so Augenkontakt zu halten. Konfrontiert mit dem funkelnden Haselnussbraun hinter merkwürdig Regenfreien Brillengläsern, konnte Regulus überhaupt keinen Gedanken an bescheuerte Freunde seiner Bekannten verschwenden.

„Wer?“, hauchte Regulus so atemlos, als wäre er gerade vom Schloss hier herunter gerannt.

James schenkte ihm dieses Grinsen, das Regulus nicht oft genug einfangen und in seiner Brust einsperren konnte. „Richtige Antwort.“

Regulus hatte den Faden dieses Gesprächs irgendwann verloren und sah nur noch James‘ Lippen auf seine zukommen. Den Kuss spürte er bis in seine Zehen. Er seufzte und schmolz wie Wachs in James, wäre sicherlich auf den Boden gefallen, hätte er sich nicht an James fest geklammert.

„Ausziehen“, murmelte James in den Kuss und ließ Regulus keine Zeit das zu realisieren, riss ihm schon den Umhang von den Schultern.

„Es ist kalt“, sagte Regulus, eine bloße Reaktion auf das plötzliche Zittern, das seinen Körper durchschüttelte.

„So? Glaubst du, da hab ich nicht dran gedacht?“ James griff in seine linke Umhangtasche und zog ein kleines Päckchen heraus. Er faltete es auf, bis eine große, immer noch trockene und merkwürdig warme Decke zum Vorschein kam. James schüttelte seinen nassen Umhang ab und schwang die Decke um seine Schultern, seufzte wohlig. „Sie ist so kuschelig warm, und du darfst nur zusammen mit mir darunter.“

Regulus lächelte. „Hast du das geplant?“

James zuckte die Achseln.

„Gleich sagst du mir auch noch, dass du Schuld an dem Wetter bist.“ Regulus hätte damit rechnen müssen, dass James wieder nur ein Schulterzucken als Geständnis übrig hatte. „Du hast mich reingelegt“, murmelte Regulus und verspürte doch keinerlei Wut, als James mit einem letzten Schulterzucken gestand. „Du bist so fies…“

„Und im Besitz einer kuscheligen Decke“, sagte James zwinkernd und winkte Regulus mit einer Hand zu sich. Regulus folgte der Aufforderung, wenn auch ein bisschen widerwillig. Je weniger Kleidungsschichten ihn von James trennten, desto bewusster würde ihm seine Sehnsucht werden. Aber es war kalt, draußen prasselte der Regen lautstark auf den Schnee und das Portrait war immer noch nicht wieder da, um ihnen eine sichere Fluchtmöglichkeit anzubieten. Außerdem war es James. Regulus wollte gar nicht nein zu ihm sagen.

„Ah… besser, als in einer Badewanne voller Knuddelmuffs zu liegen“, sagte James, als er Regulus mit unter die Decke nahm und ihn dicht gegen sich presste. Zwar waren sie immer noch nass, aber es wurde trotzdem schlagartig wärmer, sogar richtig heiß, als James ihn küsste.

Regulus strich durch James‘ nasse Haare. Es hatte ihm schrecklich gefehlt die wirren Strähnen in ein geordnetes Chaos zu bringen. Am liebsten würde er die ganze Nacht so fortfahren, James weiter küssen, sich gegen ihn pressen, und nicht daran denken, was ihn alles bedrückte.

Jede vermasselte Hausaufgabe, jeder nicht gefangene Schnatz und das immerzu enttäuschte Gesicht seines Vaters; all das erschien ihm in James‘ Armen ganz unwichtig. Die Briefe schwirrten durch seinen Kopf und wollten sich dort festsetzen. Regulus verscheuchte sie, konzentrierte sich darauf James‘ Hemdknöpfe zu öffnen. Der Stoff klebte an James‘ Brust und ließ sich recht schwer zur Seite schieben. James wollte dasselbe Problem wohl nicht mit Regulus‘ Hemd haben und riss gleich den Verschluss der Hose auf.

Regulus zitterte, weil James‘ Hand fast so kalt wie die Außentemperaturen war und sich ausgerechnet zwischen seinen Beinen aufwärmen wollte. Seine Hose landete auf dem Boden und ließ ihn stolpern, als James ihn dazu brachte einen Schritt nach hinten zu machen. Er versuchte sich auf den Beinen zu halten, klammerte sich fest, aber James wollte ihn lieber auf dem Boden haben, drückte und bugsierte ihn flach auf den Stein.

Die Decke wickelte sich um sie, wie ein frischgebackener Pfannkuchen um eine leckere Füllung, und wärmte magisch vor dem kalten Stein. Um sie herum tanzte das Licht, das James vom Zauberstab geflogen war, und flackerte kurz, als James fluchend mit seiner nassen Hose kämpfte.

Regulus war todmüde. In den letzten Tagen hatte er nur schwer Schlaf gefunden und sich ständig von einer Seite auf die andere gedreht. Auf sein Quidditch-Training hatte sich das ausgewirkt, aber gerade fühlte er sich so energiegeladen wie seit Wochen nicht mehr. Und das war James‘ Schuld. Das musste er jetzt auch ausbaden.

Regulus nutzte aus, dass James noch etwas abgelenkt war, und stieß ihn herum, rollte sich auf ihn. Er presste sich gegen James‘ Mitte, wieder und wieder, immer heftiger, bis seine schwere Atmung James‘ Brille beschlagen ließ. Er hatte diesen Anblick so sehr vermisst und konnte nicht widerstehen, James zu küssen. Erst seinen Mund, dann seinen Hals und immer weiter runter. Dabei fielen ihm merkwürdig rot-blaue Schattierungen auf James‘ Brust auf.

„Was ist das?“, fragte er mit rauer Stimme.

„Äh…“ James hob den Kopf und sah, was Regulus davon abhielt weiterzumachen. „Oh… Dein Bruder ist auf mich gefallen. Total unwichtig“, fügte er bei Regulus‘ verwirrtem Blick schnell hinzu und zog ihn wieder zu sich herunter. Regulus wollte genauer nachhaken. James‘ geflüstertes „Das hat mir gefehlt“ erstickte seine Neugierde im Keim.

Regulus wollte gerne glauben, dass er James gefehlt hatte, aber wenn er sich die Bilder von seinem fröhlichen Getänzel im Schloss ins Gedächtnis rief, dann fiel ihm das schwer. James war kein guter Schauspieler, also hatte er sich wirklich gut gefühlt – ohne Regulus.

„Komm her.“ James wurde ungeduldig, als Regulus sich nicht rührte. Er setzte sich auf, schlang einen Arm um Regulus und zog ihn auf seinen Schoß. Dabei strich er über Regulus‘ Gesicht, als würde er es das erste Mal berühren dürfen. Sein Blick war so liebevoll, dass Regulus ihm nicht sauer sein konnte. Niemand sah ihn so an. Niemand liebte ihn so, wie James. Wieso hatte er das aufgeben wollen?

Regulus riss James plötzlich nach vorne und küsste ihn heftig, stieß besitzergreifend mit der Zunge vor. Und James ließ ihn. Er ließ ihn zur Abwechslung das gesamte Tempo bestimmen, genoss das Reiben von Regulus‘ Zunge, ohne zu versuchen ihn zurückzudrängen. Fast so, als hätte er es genau darauf abgesehen, dass Regulus die entscheidenden Schritte machte.

Er ließ nicht zu, dass sein Kopf ihm einen Strich durch diesen Moment machte. Über diese Briefe konnte er später immer noch reden. Und James wurde schließlich doch ungeduldig. Seine Hand, jetzt noch ein bisschen kälter, glitt unter Regulus‘ Hemd, über seine Rückseite und vorsichtig in ihn hinein.

Regulus stöhnte auf, klammerte sich an James und genoss es endlich wieder so nah wie nur irgendwie möglich bei ihm zu sein. Die Hitze zwischen ihnen, das Gefühl der Fülle, der leichte Film von Schweiß auf ihrer Haut, der sich durch die konstante Reibung miteinander vermischte; das alles hatte ihm mehr gefehlt, als er sich in den einsamen Nächten eingeredet hatte, wenn er nur sein Kissen im Arm hatte halten können.

James‘ Stöhnen, Keuchen, sogar sein Fluchen war schöner als Musik. Regulus hatte seine Stimme vermisst, genauso wie die impulsive Art, die James nie lange unterdrücken konnte. Jetzt trieb sie ihn dazu, Regulus geschickt nach hinten zu stoßen, nicht so hart, dass er sich wehtun würde, aber bestimmt genug, um ein Gefühl vollkommener Sicherheit in Regulus auszulösen. James über sich zu spüren, die Beine für ihn anzuwinkeln und das erste, qualvoll entzückende Vorstoßen seiner Hüften abzuwarten hatte sich schon immer richtig angefühlt.

James musste etwas gewachsen sein, zumindest waren seine Schultern etwas breiter und er hatte ein bisschen Muskelmasse angesetzt. Mit jedem Stoß spannten seine Muskeln sich an, und Regulus nahm sich jedes Mal vor sie genau zu beobachten, aber dann traf James diesen einen Punkt in ihm, der Regulus in ein um einen Orgasmus bettelndes Wrack verwandelte.

James erfüllte ihm diesen Wunsch, bevor er sich selbst genau denselben erfüllte. Regulus fing ihn auf, als er von seinem Höhepunkt erschöpft auf ihm zusammenbrach. Auf seinem Gesicht hatte sich ein Lächeln ausgebreitet, das Regulus so schon nicht mehr gewöhnt war. Es tat in den Muskeln seiner Wangen weh und machte ihm irgendwie Angst. Er hielt sich an James fest und hoffte, dass sie ihre Deckenrolle niemals verlassen würden.

„Das hat mir wirklich gefehlt“, sagte James. Er stützte den Ellenbogen neben Regulus‘ Gesicht auf und stemmte sich hoch, damit er auf ihn heruntersehen konnte. Sein Blick war fest und brachte selbst durch die noch leicht beschlagenen Gläser eine Hitze mit, die Regulus rot anlaufen ließ. James‘ nächste Worte bekam er kaum mit, so fest wickelte der Blick ihn ein. „Ich will, dass wir wieder mehr Zeit miteinander verbringen.“

Regulus schüttelte wie in Zeitlupe den Kopf.

„Und du willst das auch“, sagte James. „Das hast du gerade bewiesen.“

Regulus wusste, dass es darauf hinauslaufen musste. Er wollte jetzt aber nicht an seine Familie denken oder an Prüfungen, Quidditch oder blöde Briefe. Er wollte nur bei James sein. Abwesend zeichnete Regulus die Linien von James‘ Schlüsselbein nach, lauschte dem heftig niederprasselnden Regen und wurde in der Wärme der Deckenrolle sogar schläfrig.

„Oh, und du gehst übrigens mit mir nach Hogsmeade.“

„Ich darf nicht. Tut mir –“

„Ich weiß, Reg.“ James‘ Spitznamen in jedem zweiten Satz zu hören hatte ihm auch gefehlt. „Aber du redest mit James Potter. Ich kenne mehr als einen Weg aus dem Schloss und du wirst sie mit mir gehen. Weil ich das hier nochmal tun will, aber in einem Bett. Du weißt, wie viel besser ich in Betten bin… und ich lass dich nicht mit diesem Rosier-Knilch allein.“

Regulus fühlte sich, als würde er nicht nur lächeln, sondern strahlen, und das bloß, weil James eifersüchtig war. „Du bist irre“, sagte er.

„Ich hab’s für dich regnen lassen, Reg. Das nennt man romantisch.“

„Irre“, wiederholte Regulus.

„Irre romantisch“, grinste James, und damit musste Regulus sich zufrieden geben, weil ein Kuss ihm jedes weitere Wort abschnitt. Und er wollte auch gar nicht mehr nein sagen. Das Leben war schrecklich ohne James, eine einzige Qual voller Verpflichtungen. Mit James lauerte das alles in der Dunkelheit und traute sich nicht näher zu kommen.

Dann zog James ihn in eine aufrechte Position und leider zurück in die Realität.

„Komm mit.“ James ließ keinen Widerstand zu und rutschte mit Regulus in den Armen an den Rand des Stegs, von dem sie die Beine herunterbaumeln lassen konnten, ohne dabei die Eisschicht des Sees zu berühren. Das immer noch blendend helle Licht brachte die Eisdecke zum Glitzern; ein wunderbar romantisches Bild, das Regulus verlockte sich an James‘ Schulter zu lehnen.

Die Stille hielt nicht lange zwischen ihnen, dann wisperte Regulus was er schon längst hätte aussprechen sollen: „Du hast mir gefehlt.“

James drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Es hatte ihm auch gefehlt, wie James seine Stirn küsste und danach das Kinn auf seinem Kopf abstützte, als würde er aufpassen müssen, dass keiner vorbeikam, um ihre Zweisamkeit zu zerstören.

Leider lauerten da draußen so viele Dinge, die James nicht aufhalten konnte…

„Ich wollte sowieso mit dir reden“, sagte Regulus.

„Ach, verflucht!“

Regulus schaute James verstört an.

„Ich wollte darauf warten, dass du zu mir kommst“, gestand James. „Hab’s nicht ausgehalten. Und dann würgst du mir rein, dass ich ganz kurz davor war mein Ziel zu erreichen.“

Augenrollend kuschelte Regulus sich zurück an James‘ Brust. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte, und James fluchte noch eine Weile vor sich hin. Dann fasste er sich ein Herz.

„Es geht um diese Briefe…“

„Die sind nur ein Scherz. Ich schreib sie zusammen mit Sirius. Wenn schon, dann wirf ihm vor, er habe ein ungesundes Interesse an Snape.“

Regulus gluckste jetzt sogar. James konnte ihn immer noch ganz leicht zum Lachen bringen, auch wenn es gerade nicht beabsichtigt gewesen war.

„Nein, die Briefe, die ich bekommen habe“, erklärte Regulus. James schaute ihn erwartungsvoll an und drängte ihn nicht einmal zum Weiterreden. „Ich… ähm… will wissen, wer das getan hat. Ich muss einfach… verstehst du?“

James nickte. „Aber woher der plötzliche Sinneswandel? Hat dich vorher nie groß interessiert.“

Regulus streckte sich nach seinem Umhang. Er musste dafür den warmen Schutz von James‘ Armen und der Decke verlassen und kehrte mit klappernden Zähnen zurück, ein nasses Bündel schwarzer Wolle in den Armen. Aus seiner Tasche kramte er ein leicht angefeuchtetes Foto.

„Ich hab den Brief gelesen, den du Snape geschrieben hast“, sagte Regulus und drehte das Foto um, bevor James einen doofen Kommentar über ihre schmusenden Abbilder machen konnte. „Die Schrift… findest du nicht, dass sie genau aussieht –“

„Wie eine verschnörkelte Mädchenhandschrift? Interpretier da nichts Falsches rein, Reg, auch Kerle können so schreiben.“

Regulus nickte und hoffte, dass James aus seinem Blick lesen konnte, was er sich nicht traute auszusprechen. James schaute von ihm zurück zu der Nachricht, dann schüttelte er den Kopf.

„Du glaubst doch nicht, dass ich das war?“ James‘ Arm zog sich von Regulus‘ Schulter zurück, die Decke glitt auch noch herunter, und ganz plötzlich war es bitterlich kalt. „Reg, das ist nicht dein Ernst. Du glaubst, ich könnte dir sowas antun?“

„Du schreibst Snape aus purer Bosheit Liebesbriefe. Soll es da unwahrscheinlich sein, dass du mit mir etwas Ähnliches getan hast, um dich zu amüsieren?“

James riss schnaubend das Foto aus Regulus‘ Hand und starrte voller Ekel die Schrift an.

„Ich will das doch nicht glauben, aber es ist… möglich“, versuchte Regulus das irgendwie wieder zu retten. „Ich will nur, dass du mir sagst, dass ich ein Idiot bin.“

„Du bist ein Idiot“, sagte James hörbar verletzt. „Zieh dir bitte deine Hose an.“

„Wieso?“

„Weil ich gleich einen sehr dramatischen Abgang hinlegen werde und dich nicht halbnackt zurücklassen möchte.“

Regulus hätte nicht gedacht, dass ihn dieser kurze Ansatz eines Streits schon derartig aufwühlen würde, dass er sich richtig panisch gegen James warf. „Es tut mir Leid“, sagte er und küsste fest aufeinander gepresste Lippen. „Wirklich. Ich vertraue dir, James.“

„Viel Grund hast du dazu leider nicht“, murmelte James, während er nur mit einer Hand über Regulus‘ Rücken strich. In der anderen hielt er das Foto und starrte immer noch die Schrift an, als würde sie sich irgendwann verändern und ihm ihr Geheimnis verraten. Er plante wohl keinen dramatischen Abgang mehr, oder wartete einfach noch darauf, dass Regulus seine Hose anzog.

„Sag mir, wie du Snapes Brief geschrieben hast“, bat Regulus, ohne den Kopf von James‘ Schulter zu nehmen. „Ich weiß, dass es nicht deine Schrift ist. Wenn du einen Zauber benutzt hast, dann könnte jeder –“

„Ich hab eine Schönschreibfeder benutzt. Die hab ich – haben wir in unserem zweiten Jahr hier gebastelt.“ James nahm endlich den Blick von dem Foto, aber nur um Regulus warnend anzusehen. „Und niemals würden meine Freunde so etwas tun.“

Regulus bemühte sich offen zu sein und seine Zweifel gleich auszusprechen. „Sirius –“

„Nein.“ James duldete vehement keine Ausführungen zu diesem Verdacht und legte kurzerhand seine Hand auf Regulus‘ Mund. „Ich hab einen sehr plausiblen anderen Verdacht. Wenn du ihn hören willst, dann begleitest du deinen Freund trotz fehlender Erlaubnis nach Hogsmeade in das Zimmer, das er dort mieten wird – und du wirst es lieben.“

Regulus lächelte gegen James‘ Handfläche. Er nickte

„Gut, und jetzt zieh bitte deine Hose an“, sagte James. „Es ist noch nicht zu spät für meinen dramatischen Abgang.“


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz