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Unnatural Black - Zweite Wahl

von Dr. S

Und gerade als der wütende Muggel-Mob am Fuße des Turmes die Türen aufsprengte, glühte der Himmel auf. Galoppierend auf den letzten Strahlen der untergehenden Sonne donnerte ein Einhorn herab. Die Muggel, staunend und perplex, sprangen auseinander. Sie waren wie hypnotisiert von dem schneeweißen Fell und silbrigen Schweif.

Die beiden Kinder oben im Turm und ihr am Boden zerstörter Vater grinsten beim Anblick des Einhorns von einem Ohr bis zum anderen. Drei identische Smileys hüpften die Stufen herunter und mischten sich zwischen die Muggel. Alles schien gut zu werden –


„Als alle sich an den Händen fassten und dem Einhorn ein Regenbogen aus dem Arsch schoss?“

James knallte seine Feder auf das Pergament und drehte sich zu Sirius herum, der ihm scheinheilig über die Schulter linste. Er grinste fies, so fies, dass James bis zum Haaransatz rot anlief.

„Lass mich bloß in Ruhe“, knurrte er. Um ungestört auf das Ende von Regulus‘ Training zu warten, hatte er sich extra auf die Ländereien verzogen, obwohl es eiskalt war und er bis zu den Knöcheln im Schnee zu versinken drohte. Unter seinem Lieblingsbaum hatte er den Schnee beseitigt und eine Decke ausgebreitet, sodass es zusammen mit der heraufbeschworenen Flamme eigentlich ziemlich gemütlich geworden war.

Und dann musste Sirius auftauchen. Im Schlepptau Remus und Peter, die jetzt eintrudelten und sich natürlich nicht zurückhalten konnten. Remus nahm James das Pergament weg.

„Was’n das?“, fragte Peter, als Remus zu grinsen begann.

„Krone übt sich als Schriftsteller.“

„Gar nicht wahr!“ James riss das Pergament aus Remus‘ Hand. „Ich wollte –“

„Und er kann es überhaupt nicht“, raunte Sirius ihm genüsslich ins Ohr.

„Meine Fresse, ja! Dann kann ich’s eben nicht. Das hört sich aber auch leichter an, als es ist.“ Beleidigt packte er Tinte und Federkiel weg und wollte die Arme vor der Brust verschränken, aber Sirius‘ Arme kamen ihm dazwischen. Wenigstens wurde ihm von dieser halben Umarmung wärmer.

Remus setzte sich neben die wärmende Flamme auf die Decke. „Wozu machst du das überhaupt?“

James war es peinlich davon zu erzählen, aber bei Remus‘ bettelndem Blick konnte man nichts verheimlichen. „Das hier…“ Er holte ein zerfleddertes, verklumptes Buch aus seiner Tasche. „…hat Regulus gehört. Aus mysteriösen Gründen ist es im See gelandet. Ich –“

Sirius zog ihm das Buch aus der Hand. „Spiralen aus Glut? Ich erinner mich. Mein Eisklotz von Erzeuger ist mit dem Autor befreundet. Wir haben signierte… Oi, James. Du hast seine handsignierte Ausgabe in den See geworfen? Mich wundert’s, dass du noch lebst.“

„Jedenfalls wollte ich Regulus… Ersatz erstatten“, schilderte James sein Problem und packte das Buch wieder weg, bevor es Sirius noch auseinander bröselte. „Aber ich krieg das Buch nicht wieder hin, und weil’s handsigniert war, kann ich’s nicht einfach neukaufen, also dachte ich… schreib das Ende selbst.“

„Mit friedensstiftenden Einhörnern?“, gluckste Remus.

„Ich hab das Buch oben. Auch signiert. Kannst du haben“, sagte Sirius.

James, der gerade Remus an den Kopf werfen wollte, dass er derjenige mit dem Stoffeinhorn zu Hause war, fuhr herum. „Was?! Hättest du das nicht vor drei Monaten sagen können?“ Er stieß Sirius sauer gegen die Brust, brachte ihn so aber nur zum Lachen.

„Oh, feiert ihr etwa dreimonatiges?“, wollte Remus wohl ablenken. „Sehr niedlich.“

„Quatsch“, schnaubte James.

„Jaah, du hast diese neun Monate Geheimniskrämerei vergessen“, setzte Sirius noch eins obendrauf. Remus‘ düsterer Blick bereitete James fast so ein schlechtes Gewissen, wie wenn ihm Lily Evans gegenüber morgens ein verschlafenes ‚Hey‘ rausrutschte. Gerade wollte er sich erklären, da hellte sich Remus‘ Miene wieder auf.

„Dann feiert ihr ja einjähriges! Wow, hätte nie gedacht, dass du sowas hinkriegst.“

„Ähm, danke. Ganz so rund ist es dann auch wieder nicht und… na ja…“ James stolperte über seine Worte, als er so vehement versuchte sich rauszureden. Selbst wenn man keine Tage und Wochen zählte, hatte er bis heute bereits eine ganze Menge mit Regulus durchgemacht. Es machte ihn stolz, dass sie es bis hierhin geschafft hatten.

James lächelte, als Remus es sich nicht verkneifen konnte ihm auf die Schulter zu klopfen. Er dürfte sich selbst auf die Schulter klopfen, dafür, dass er so oft gerettet hatte, was kaum noch zu retten gewesen war. Wenn man so viel zusammen durchmachte, dann kam man nicht mehr so leicht voneinander los. Besonders jetzt, wo er sich von Lily Evans fernhielt, konnte er also zuversichtlich sein, dass Regulus und er noch eine lange, glückliche Zukunft vor sich hatten.

Und der größte Teil ihrer gemeinsamen Zeit war eine wattige Wolke aus Glück.

James hob die Hand und winkte, als das Quidditch-Team der Slytherins über die Ländereien stapfte. Regulus bemerkte ihn. Anstatt zurückzuwinken, sagte Regulus irgendetwas zu seinem Kapitän und trennte sich dann von der Gruppe. Seinen Teamkameraden schenkte er allerdings ein Winken. Da konnte man glatt eifersüchtig werden – würde Regulus nicht sofort auf ihn zusteuern.

„Hey“, grüßte James, sobald Regulus in Hörweite war, und streckte gleich darauf die Hand nach ihm aus. Regulus‘ Hand zuckte in seine Richtung, die Blicke der anderen hielten ihn allerdings davon ab James zu berühren.

„Wartest du auf mich?“ Regulus ließ sich neben James auf die Decke nieder. Hinter ihm rutschte Sirius näher zu Remus, als wolle er demonstrativ Abstand zu James aufbauen.

„Auf wen denn sonst?“ James griff nach Regulus‘ Umhang, packte ihn an der Seite und zog ihn zu sich herüber. Regulus hielt ihm die Wange hin. James küsste die auch gerne und streichelte über die andere. „Wie war dein Training?“

„Der Wind ist eiskalt. Bin ich froh, dass jetzt Ferien sind.“

„Oh…“ James gab sich betont enttäuscht. „Ich dachte, wir spielen mal zusammen.“

Regulus legte den Kopf von einer Seite auf den anderen. „Mhm, das könnte ich mir vielleicht überlegen.“

James grinste. Zufrieden tätschelte er Regulus‘ Oberschenkel. „Wie sieht’s aus? Hast du Lust auf Slughorns Weihnachtsding oder gehen wir lieber –“

„Das will ich gar nicht hören!“ Sirius presste sich die Hände gegen die Ohren.

„Ich…“ Regulus konnte nicht anders, als Sirius einen abfälligen Blick zuzuwerfen, als der laut zu singen anfing. „Ich hatte eigentlich vor hinzugehen. Professor Slughorn hat eine ganze Menge interessanter Leute eingeladen. Es ist mein ZAG Jahr. Ich sollte anfangen Vitamin B zu schlucken.“

„Merlins Bart, solange du nur das schluckst“, murmelte Sirius. Wenigstens hatte er aufgehört zu singen.

„Ähm…“ Remus lächelte Regulus an. „Was strebst du denn an? Nach Hogwarts?“

James klopfte unruhig auf Regulus‘ Oberschenkel herum. Zukunftsgespräche. Das mochte Regulus überhaupt nicht.

Er zuckte jetzt auch tatsächlich mit den Schultern. „Mein Onkel würde mir internationale Zusammenarbeit empfehlen, meine Mutter meint eher, dass ich mich aus dem Ministerium raushalten sollte, und mein Vater findet, dass ich auch im Büro für Lächerliche Patente überfordert wäre…“

James war verwundert eine so ausschweifende Antwort von Regulus zu hören. Das mussten Remus‘ Hundeaugen sein.

„Na ja, dafür hast du ja diese Party“, mischte James sich ein, als Remus den Mund öffnete. Es gehörte sich wirklich nicht, James Potter den Gesprächspartner auszuspannen. „Aber wehe, du verbringst mehr Zeit mit denen, als mit mir.“

„Apropos, kann ich mal kurz mit dir sprechen? Allein?“

James hatte zwar das Gefühl, dass nichts Gutes auf ihn wartete, trotzdem nickte er. „Klar. Entschuldigt uns kurz.“

Es half nicht unbedingt ihn zu beruhigen, als Sirius einen dramatischen Todesmarsch anstimmte. James warf ihm einen warnenden Blick zu, bevor Regulus ihn an der Hand näher an den Waldrand zog. Hinter einem Grüppchen schützender Bäume blieb Regulus stehen.

„Was gibt’s denn?“, fragte James und hatte auch genug Kontrolle ruhig und gelassen zu klingen – bis Regulus ihn küsste.

James wich zurück. Er blinzelte Regulus an, grinste dann. „Deine Art zu reden, nicht?“

Regulus umfasste sein Gesicht und küsste ihn erneut. James‘ Beine wurden dank der weichen Lippen ganz wabbelig. Er sank zurück gegen den Baum in seinem Rücken, schloss Regulus in seine Arme und vertiefte den Kuss vorsichtig.

Das gefiel ihm definitiv besser, als schlechte Neuigkeiten.

Regulus löste sich und raunte: „Entschuldige.“ Dann fuhr er mit den Fingern durch James‘ Haare, brachte sie auf diese ganz besondere Weise durcheinander, die im Spiegel immer tausendmal besser aussah, als alles, was James selbst zustande brachte. „Ich kann sowas nicht, wenn die alle gucken.“

„Aber du wolltest trotzdem mit mir rummachen, mhm…“ James sah stolz zu, wie Regulus rosa um das süße Näschen wurde. „Willst du wirklich auf diese Party?“

Regulus nickte, auch wenn er sich dabei gegen James schmiegte, als wolle er lieber andere Dinge tun, anstatt sich bei Pseudo-Promis einzuschleimen. Seine Lippen sehnten sich so sehr nach James‘, dass eine richtige Antwort wohl zu viel verlangt war. Ein Kuss war eine mehr als annehmbare Entschuldigung.

„Hey!“ Wenn Sirius ihn nicht ruinieren würde, bevor mehr daraus werden konnte. „Macht weiter damit und ich verteil dein Manuskript überall in Hogwarts.“

James löste sich mit einem Schnauben von Regulus‘ Lippen. „Mit solchen Drohungen hast du bekanntlich ja Übung.“

Sirius‘ amüsierte Miene schwang in Verwirrung um, aber wie immer tat er die Andeutungen in Richtung Foto mit einem Schulterzucken ab.

„Ich muss sowieso los“, sagte Regulus und obwohl Sirius noch direkt neben ihnen stand, drückte er einen langen Kuss auf James‘ Lippen. „Bis nachher!“

„Du wirst toll aussehen!“, rief James Regulus grinsend nach und fügte etwas leiser hinzu: „Du siehst jetzt schon zum Anbeißen aus…“ Seine Augen wanderte Regulus‘ Rücken herunter und wollten sich den Umhang von seiner Rückseite wegdenken, als Sirius ihm den Ellenbogen in die Seite stieß.

„Zieh meinen Bruder nicht mit Blicken aus.“

„Okay, okay…“ James schenkte Sirius ein laszives Augenbrauenwackeln. „Ich mach’s nachher mit meinen Händen.“

Sirius knurrte wie seine Animagusform, bevor er sich auf James stürzte und ihn in den Schnee warf.

~*~

Feinste Seide flatterte hinter Regulus her, als er den Gemeinschaftsraum verließ und sich auf den Weg zu Slughorns Party machte. Er hatte seinen besten Festumhang an und Snape damit dermaßen geblendet, dass er jetzt alleine gehen musste. Slughorn hatte gesagt, dass sie sich ordentlich herausputzen sollten, und Regulus wollte auch wirklich einen guten Eindruck machen.

Heute Abend könnte der erste Schritt auf seiner Karriereleiter sein.

Deswegen versuchte er bereits jetzt so gerade wie möglich zu gehen. Zumindest machte ihn das einen Zentimeter größer als Lockhart, der hinter der Ecke urplötzlich vor ihm auftauchte.

„Was willst du?“, fragte Regulus ohne einen Funken Interesse in der Stimme, als Lockhart ihn nicht vorbeigehen lassen wollte.

„Du bist auf dem Weg zur Weihnachtsfeier von Professor Slughorn, nicht wahr?“ Lockhart sah aus, als wolle er auch dort hin. Sein lilafarbener Rüschenumhang war eine Qual für die Augen. „Ohne Verabredung?“

„Ich werde dich nicht mitnehmen“, sagte Regulus und hatte eigentlich geglaubt, dass sein Ton keinen Widerspruch zulassen würde.

„Zwing mich nicht fies zu werden.“

Regulus zog eine Augenbraue hoch. Betont langsam musterte er Lockhart, der sich seines affigen Aufzuges nicht bewusst zu sein schien.

„Nimm mich einfach mit“, verlangte Lockhart.

„Ich denk gar nicht dran.“ Regulus versuchte noch einmal vorbeizugehen, wurde aber von Lockhart am Arm gepackt und zurückgehalten. Ärgerlich riss Regulus sich los und stieß Lockhart von sich.

Der zeigte sich davon unbeeindruckt. „Ich hab’s auf die nette Tour versucht, Black. Wenn du mir nicht entgegenkommst, dann wird sich das ändern.“

Regulus hatte für diese Drohung nur einen abfälligen Blick übrig. Er ging weiter.

„Ich werd deinen Eltern alles erzählen.“

Regulus blieb stehen – aber nicht wegen Lockhart.

An der Gabelung am Ende des Korridors war Lily Evans aufgetaucht. Sie sah hübsch aus. Der ausgebeulte Pullover und Wischmopp auf dem Kopf schien Geschichte zu sein. Sie bemerkte Regulus‘ Blick, drehte den Kopf und warf dabei seidige Strähnen dunkelroter Haare über die Schulter. Ihr dunkelgrünes Kleid zeigte viel zu viel helle, perfekte Haut und lange, schlanke Beine.

So würde sie auf der Weihnachtsfeier jeden Blick auf sich ziehen – also auch James‘.

Regulus beschleunigte seine Schritte und holte Lily hinter der nächsten Ecke ein.

„Hey“, grüßte er relativ neutral in Anbetracht der Tatsache, dass Lily Evans der Mensch auf der Welt war, den er am meisten verabscheute.

Sie sah ihn auch dementsprechend misstrauisch an, brachte aber ein Lächeln zustande. „Hey, Black. Siehst gut aus.“

Regulus verzog spöttisch die Mundwinkel. „Du auch“, zwang er sich zu sagen, dabei lagen ihm diverse Beschimpfungen auf der Zunge. „Apropos, hast du kein Date? Meinen Bruder zum Beispiel?“

Lilys verkrampftes Lächeln verschwand und sie beseitigte eine große Portion Lippenstift, als sie sich über die Lippen leckte. „Es geht dich zwar nichts an, Black, aber dein Bruder und ich haben nichts miteinander.“ Sie schien sich gezwungen zu fühlen Konversation zu machen. „Es wundert mich, dass du ganz alleine bist. Oder reicht es dir jemanden aus der Ferne anzuhimmeln?“

Regulus fasste Lily am Arm, als ihm das zu blöd wurde. Er schob sie gegen die Wand und versperrte ihr mit dem freien Arm den Weg. Ihre grünen Augen hielten seinem Blick fester stand, als manch anderes Paar in Hogwarts. Respekt verschaffte sie sich deswegen trotzdem nicht. Regulus war noch ein Stück gewachsen, seit sie sich das letzte Mal gegenüber gestanden hatten, und er konnte ihr von oben herab das Gefühl geben klein und wehrlos zu sein.

„Spiel keine Spielchen mit mir“, warnte Regulus leise. „Ein billiges Flittchen wie du verdient meinen Respekt nicht.“

„Flittchen?“

Regulus ließ den Blick langsam über das Kleid schweifen. „Was bezweckst du mit so einem Aufzug? Sobald dir irgendjemand in den Ausschnitt glotzt, wirst du ihm eine scheuern, darauf würde ich mein ganzes Gold verwetten. Warum also sowas anziehen?“ Er zupfte an einem dünnen Träger herum, einfach weil er dafür so einen hasserfüllten Blick zu sehen bekam.

„Wenn du deine Finger da nicht wegnimmst, Black, dann scheuer ich dir eine“, sagte Lily süßlich lächelnd.

„Stören dich meine Finger wirklich? Normalerweise bin ich ein passabler Ersatz für meinen Bruder. Oder…“ Regulus ließ den Träger zurück gegen Lilys Schulter schnippen. „…hast du vor jemand anderem den Kopf zu verdrehen?“

„Bitte was? Ich will niemandem –“

„James Potter. Sprich es ruhig aus. Es ist offensichtlich.“

Lily sah ihn an, als wäre er verrückt geworden. Kopfschüttelnd hob sie die Hände, schob ihn aber nicht weg.

„Wenn’s mit Sirius nicht klappt, dann ist es toll jemanden zu haben, der einen anhimmelt, was? Aber es ist widerlich so etwas auszunutzen, nur damit du dich von deinem Liebeskummer erholst.“

„Black, jetzt hör auf mit dem Unsinn und lass mich gehen“, bat Lily ganz ruhig.

Regulus nahm den Arm herunter, der ihr den Weg versperrt hatte, und trat einen Schritt zurück. „Du denkst nicht einmal daran, dass auch nur die Möglichkeit besteht, du könntest irgendjemandem mit deinem Verhalten wehtun, was? Er ist ein großartiger Kerl und verdient es nicht die zweite Wahl zu sein. Das hat niemand verdient.“

Lily wagte es tatsächlich spöttisch aufzuschnauben. „Ausgerechnet du willst den Moralapostel spielen? Du bist ein versnobter, arroganter Mistkerl, der sich überhaupt nicht um seine Familie schert. Wieso sollte das bei deinen Freunden besser sein? Wie kommst du überhaupt darauf, Potter würde dein Freund sein wollen? Er hat Sirius, und wie du bereits gesagt hast, du bist nicht mehr als ein passabler Ersatz für ihn.“

Regulus schluckte hart.

„Tu nicht so, als würde dich das verletzen“, sagte Lily. „Du kannst selbst kaum mehr von dir halten, wenn du dich damit begnügst, die zweite Wahl zu sein. Das ist einfach nur traurig.“

Regulus presste die Lippen aufeinander. Er konnte darauf nichts erwidern.

Lily strich ihr Kleid glatt und lächelte verstörend ehrlich. „Schönen Abend noch, Black“, sagte sie und trippelte erhobenen Hauptes davon, ließ Regulus mit hängenden Schultern zurück.

~*~

Während Slughorns Weihnachtsparty schon im vollen Gange war, wunderte James sich darüber, dass Regulus noch nicht aufgetaucht war. Er hatte hinter allen silbernen Schleiern nachgesehen, die vor den bodenlangen Fenstern hingen, und war sogar so weit gegangen unter dem Büffet nachzusehen. Vor selbigem stand er jetzt mit einem deprimierend leeren Glas Punch und starrte stur die Tür an.

Aus Solidarität war sein Date für heute Abend offiziell Peter, aber der zeigte sich mit Abwesenheit dankbar. Remus hatte die Gelegenheit genutzt, um sich an Bartemius Crouch heranzuschleimen, irgendein Kerl aus der Abteilung für Magische Strafverfolgung. Sirius wurde dagegen eher unfreiwillig ein Gespräch von Laurentia Fletwock aufgezwungen, eine erfolgreiche Reiterin von fliegenden Pferden – was nicht unbedingt der beste Anmachspruch auf der Welt war.

„Das ist so widerlich. Sie ist bestimmt fünfzehn Jahre älter als er.“ Lily Evans hatte sich neben James an das Büffet gestohlen. Unter dem Vorwand ihr volles Glas aufzufüllen starrte sie jetzt genauso stur Sirius an, wie James die Tür.

„Sie ist neunundzwanzig“, sagte James, der die Hälfte von Sirius‘ Gespräch hatte mithören müssen, bevor er sich auf die Suche nach Regulus gemacht hatte. Gerade fiel ihm auch wieder ein, dass er Regulus versprochen hatte, nicht mehr mit Lily Evans zu reden. Leise fluchend stellte er sein Glas weg und wollte sich verziehen.

„Neunundzwanzig ist immer noch zu alt!“ Lily lief ihm hinterher, als würde es sie anziehen ignoriert zu werden. „Als Frau wäre mir das so unangenehm. Ich möchte einen Mann, der älter als ich ist.“

Ein Schlag in James‘ Gesicht, war er doch glatte drei Monate jünger als Lily. Dann noch ein Schlag ins Gesicht, weil er sich um Lilys Meinung scherte, aber den verpasste er sich selbst.

„Alles okay?“, fragte Lily ihn verwirrt, als James sich buchstäblich selbst eine Ohrfeige gab. Anstatt ihr zu antworten ging er weiter und blieb erst neben der Tür stehen. Wenn er sein Glück richtig einschätzte, dann würde Regulus genau dann reinkommen, wenn er Lily antwortete. Da er wollte, dass Regulus kam, war es also vielleicht die beste Lösung, sich mit Lily zu unterhalten.

„Nein, nein, nein.“

Lily schien das falsch zu verstehen. „Ist dir nicht gut? Soll ich dich in den Krankenflügel begleiten?“

James presste die Lippen aufeinander. Kopfschüttelnd lehnte er sich gegen die Wand und schaute in den Korridor. Von Regulus keine Spur. Ob das ein Grund war sich sorgen zu machen?

„Potter.“ Lily baute sich direkt vor ihm auf. James hatte gar keine andere Wahl, als sie anzusehen. Ihr Anblick tat auch nicht mehr in der Seele weh. Ein hübsch glänzendes grünes Kleid mit viel zu weitem Ausschnitt. Wenn Frauen sowas anzogen, dann wollten sie doch, dass man guckte – trotzdem fing man sich dafür immer eine Ohrfeige ein.

Als James nichts antwortete und demonstrativ an Lily vorbeischaute, schnaubte sie empört auf. „Hast du ein Problem? Mit mir?“

James schüttelte den Kopf, hob sogar abwehrend die Hände, als Lilys Blick bohrender wurde. Dem tiefen Stirnrunzeln nach überzeugte er sie aber nicht.

„Ich hab dir nicht… irgendwie wehgetan, oder?“

James gluckste ob dieser überraschenden Frage, blieb aber bei seinem Kopfschütteln.

„Mhm, okay. Dann…“ Lily zuckte die Achseln. Ihr dunkelrotes Haar fiel über ihre Schulter, legte sich auf den grünen Stoff ihres Kleids. „Wir sehen uns später.“ Sie drehte sich um und ging zurück zum Büffet. Ihr langes Haar schwang von einer Seite auf die andere. James folgte den Strähnen über Lilys Rücken weiter nach unten. Er schluckte hart und hatte daraufhin mit einem staubtrockenen Mund zu kämpfen.

Ein Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken.

„Ich hab’s gewusst“, murmelte James schon bevor er sich umdrehte.

Allerdings stand nicht Regulus vor ihm, sondern Sirius. „Was? Dass ich auftauche, wenn du Lily Evans‘ Hintern bewunderst?“

„Hast du ein Foto geschossen, das du Regulus schicken kannst?“ James hätte damit rechnen müssen, dass Sirius wieder seine Unschuldsmiene aufsetzte. „Tatze, alles deutet auf dich. Am besten klärst du das mit deinem Bruder, bevor ich es ihm sage.“

„Ich hab absolut keine Ahnung, wovon du redest.“

James prustete. „Sicher.“

Sirius starrte ihn an, als würde er tatsächlich auf eine Erklärung warten. Mittlerweile hatte James so oft Andeutungen gemacht, dass Sirius jedes Versteckspiel aufgeben sollte. Vielleicht wusste er wirklich nicht, worum es ging.

„Hast du Regulus gesehen?“, wechselte James das Thema.

„Ich wollte dich dasselbe fragen.“ Sirius seufzte, als James ahnungslos den Kopf schüttelte. Sein Blick wanderte zur Tür, dann durch den Raum und blieb an Remus hängen. „Der gute Moony schleimt sich an den langweiligsten Menschen auf dieser Party ran. Soll ich ihm das sagen?“

James zuckte die Achseln. Er lehnte sich inzwischen aus der Tür heraus und suchte den Korridor nach Regulus ab. Sirius tätschelte seine Schulter, winkte dann einer blassen Gestalt die in den Schatten einer staubigen Ecke zu verschwinden schien.

„Hey, Schniefelus! Hast du mein Brüderchen gesehen?!“, brüllte Sirius durch den ganzen Raum.

Snape sah ihn an, antwortete nicht und ging dann einfach weg.

„Alter, dafür mach ich ihn fertig.“ Sirius visierte sein Ziel an und wäre blindlings losgestürmt, hätte James ihn nicht zurückgehalten.

„Ich mach mir Sorgen um Regulus, Tatze.“

„Ach? Dann starr doch noch ein bisschen Lily an. Bei dem Anblick vergisst du ihn ganz schnell.“

James boxte Sirius hart in die Seite für diesen Kommentar. „Ich dachte, du würdest mir suchen helfen“, blaffte er, bevor er auf den Korridor stürmte. Er stampfte so laut, dass er kaum hörte, wie sich ein weiteres Paar Schritte zu seinen gesellte.

Sirius klopfte ihm auf den Rücken, als er James einholte. „Ich bin sicher, dass bloß seine Frisur nicht richtig sitzt.“

James grinste Sirius an. „Hoffen wir’s.“

Regulus war leider nicht mehr im Gemeinschaftsraum und man scheuchte James und Sirius auch gleich wieder dort weg. Im Klassenzimmer für Zaubertränke fanden sich nur ein paar Kessel beim Einstauben und in den Korridoren irrte eine lilafarbene Nervensäge namens Lockhart herum, der sie geschickt auswichen.

„Mann, kann er nicht wenigstens ein Glöckchen tragen?“, fragte Sirius, als sie um die gefühlt tausendste Ecke schauten.

„Das würde auch nicht… Hey!“ James packte Sirius und zog ihn zielstrebig zu einem Ort, der ihm viel früher hätte einfallen müssen. „Das bescheuerte Kellerloch!“

„Das was?“

„Der geheime Raum, von dem dir die Graue Dame erzählt hat“, erklärte James.

Sirius nickte, obwohl es ihm noch nicht eingefallen war. Als sie dann allerdings bei dem mürrischen Gargoyle ankamen, gab er ein verstehendes „Ah“ von sich. Kurz darauf verzog er angewidert das Gesicht. „Igitt, was habt ihr da gemacht? Nein, ich will’s gar nicht wissen.“

James rollte darüber nur die Augen. In Wahrheit wollte Sirius ganz genau wissen was und vor allem was James nicht mit Regulus getan hatte.

Das Passwort stimmte immer noch, auch wenn der Gargoyle sich heftig beschwerte, dass er heute so oft genervt wurde. Ein Zeichen dafür, dass James in die richtige Richtung gedacht hatte.

Die Spinnweben in dem langen Korridor waren frisch auseinander gerissen worden, ein Vorhang aus silber-weißen Fäden, hinter dem das grünliche Licht des Schwarzen Sees lauerte. Auf dem Boden des kleinen Raumes am Ende des Korridors saß ein jämmerlicher schwarzer Umhangklumpen. Regulus hatte die Beine angezogen und das Kinn auf den Knien aufgestützt. Er blickte durch die bodenlangen Fenster hinaus in den See.

„Hey…“ James hockte sich zu ihm auf die alten Decken, die auf dem Boden ausgebreitet waren. Er legte den Arm um Regulus‘ Schultern. „Du siehst toll aus. Wieso versteckst du das in diesem Loch?“

Regulus drehte ihm langsam den Kopf zu, seine Augen beobachteten allerdings, wie Sirius sich auf die Steinbank setzte und herausfand, dass sie gepolstert war, was er mit einigen unpassenden Hüpfern austeste. Die Anwesenheit seines großen Bruders ließ Regulus nicht gerade gesprächiger werden.

James gab trotzdem nicht auf. „Wenn keiner gestorben ist, dann kommt du jetzt mit mir auf diese Party. Eine andere Ausrede lass ich nicht gelten.“

„Zählt ein Teil von mir?“, fragte Regulus heiser. „Weil ich mich in letzter Zeit nicht mehr wie ich selbst fühle. Ich sitze hier und versuche mich zu erinnern, wie ich früher war, ob ich mir das nur einbilde, aber es klappt nicht. Ich… Ich will mich nicht verlieren.“

„Wenn du den unnahbaren Kerl meinst, der mir so etwas nie gesagt hätte, nein, den vermisse ich nicht.“ James lächelte Regulus an und versuchte ihm wenig erfolgreich das Stirnrunzeln wegzustreichen. Seine Finger verfingen sich in ungewohnt lockersitzenden Haarsträhnen. „Du hast’s grad nicht leicht. Lass dir das nicht zu Kopf steigen, ja? Was ist denn passiert?“

Regulus‘ Blick wanderte wieder zu Sirius. Er schluckte schwer und lehnte sich zu James‘ Ohr herüber. „Lily Evans.“

James wollte seufzen, verkniff es sich aber und behielt stattdessen sein Lächeln bei. „Na ja, der einzige Grund für ihre schlechte Laune schien Sirius‘ neue Verehrerin zu sein, also…“

„Hör auf“, knurrte Sirius von hinten. „Die ist mir zu alt.“

Regulus lächelte, nur schien ihn das eher wieder traurig zu stimmen. Mit finsterem Blick wandte er sich den Fenstern zu. Das grünliche Licht ließ ihn krank aussehen. Wenigstens die grüblerischen Falten auf seiner Stirn verschwand jetzt unter James‘ Fingern.

„Vielleicht…“ Regulus warf mit einer schwungvollen Kopfbewegung das Haar aus seinem Gesicht. Mit dem ernsten Gesichtsausdruck sah er unglaublich gut aus. Wäre Sirius nicht da, dann… „Vielleicht sollte ich über die Ferien lieber in Hogwarts bleiben.“

James war einen Wimpernschlag lang geschockt, schoss dann einen ärgerlichen Blick über die Schulter zu Sirius.

„Das ist nicht meine Schuld“, sagte der gelassen.

James schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er zu Regulus. „Nein, das kannst du nicht. Ich hab meinen Eltern Bescheid gesagt. Sie freuen sich schon.“

Anstatt zu antworten lehnte Regulus sich einfach nur gegen ihn. Er wirkte erschöpft und müde, als wäre das Nachdenken anstrengender, als sein Quidditch-Training. James nahm ihn fest in den Arm.

„Ich geh zurück“, sagte Sirius nach einer Weile. Seine Stimme klang unbehaglich, aber James fand so etwas wie Rührung in Sirius‘ Gesicht. James nickte seinem besten Freund zu, während er innerlich den Kopf darüber schüttelte, dass er jemals Sirius verdächtigt hatte.

Als die schweren Schritte in dem dunklen Korridor verebbten, regte Regulus sich wieder.

„Du sagst doch immer, dass du mich liebst“, begann er leise. „Aber warum?“

James musste nicht überlegen, aber er hielt es für falsch, dass Regulus ihn so etwas fragte.

Um Zeit zu schinden sagte James: „Weißt du, das ist ’ne dämliche Frage. Darf ich dich das auch fragen?“

„Ich sag’s ja nicht ständig.“

„Was auch irgendwie bedenklich ist. Vielleicht stell ich dir ein Ultimatum: Kein Sex mehr, bist du die drei Worte sagst.“

Regulus hob den Kopf und endlich sah er nicht mehr bedrückt aus. „Willst du das riskieren? Ich kann super konsequent sein.“

„Das liebe ich an dir. Du bist mein grübelnder, kleiner Eisklotz.“ James küsste Regulus, als der protestieren wollte. „Ich kann dir vertrauen, dass du alles tun wirst, um mich glücklich zu machen.“ Noch ein Kuss brachte Regulus endlich zum Lächeln. Es hatte lang genug gedauert ihn einfach nur abzulenken. Jetzt erwiderte er den Kuss mit stürmischer Intensität, fast ein bisschen zu verzweifelt. James machte sich immer noch Sorgen, dass irgendetwas Regulus komplett durcheinander gebracht hatte, aber er konnte sich nur schwer darauf konzentrieren, wenn die weiche Zunge seine volle Aufmerksamkeit verlangte.

Regulus rutschte auf seinen Schoß, die Hände in James‘ Haaren vergrabend, so fest, dass es wehtat sich aus dem Kuss zu befreien.

„Ich kann auch konsequent sein“, murmelte James atemlos. Es fiel ihm allerdings schwer. Regulus‘ Lippen, so voll und rot, zogen seinen Blick an und hielten ihn fest, als gäbe es nichts anderes auf der Welt. Der Drang ihn zu küssen wurde schier unerträglich, als Regulus lächelte.

„Das bist du hier wirklich immer gewesen“, sagte er und lehnte sich dabei gegen James‘ Schulter. Immer noch lächelnd, zufriedener als James ihn seit Wochen gesehen hatte, schaute er auf die Steinbank und die davon halb herunterhängende Decke. „Ich wollte immer mehr und wenn du mich zurückgewiesen hast, dann dachte ich, du würdest mich nicht wollen – dabei bist du eigentlich nur ein verkorkster Romantiker.“

„Und du bist nostalgisch.“ Was James unglaublich niedlich fand. Er verkreuzte die Arme auf Regulus‘ Bauch, hielt ihn so dicht bei sich, auch als Regulus sich herumdrehte. Es war wie in alten Zeiten, als sie hier zusammen gesessen und einfach Zeit verschwendet hatten.

„Erinnerst du dich, wie wir hier gelegen haben, als du vergiftet wurdest?“

James musste grinsen. „Ich hab mich nie vernünftig an Schniefelus gerächt.“

„Zählst du die Peitschende Weide nicht als Rache?“

„Das war Sirius‘ Rache.“

„Weißt du noch…“ Regulus hielt inne und streichelte abwesend über den samtenen Stoff von James‘ Festumhang. „Danach haben wir hier geschlafen. Das erste Mal zusammen. Ist nicht ganz so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte.“

„Du wolltest mir an die Wäsche“, erinnerte James sich. „Du wolltest mir immer nur an die Wäsche. Und dann hast du mich nicht einmal beim Vornamen genannt.“

Regulus‘ leises Lachen war warm gegen James‘ Hemd. Ganz unauffällig hatte er den Festumhang geöffnet und sich gegen das weiße Hemd darunter gekuschelt.

„Trotzdem war’s schön“, stellte James fest.

„Ja…“ Regulus‘ Blick kreuzte James‘. Er wirkte wieder düsterer, als hätte ein Nebel aus negativen Erinnerungen sich auf die Iris gelegt. „Erinnerst du dich an den Schnatz?“, fragte er. James nickte bloß, abgelenkt von Regulus‘ Fingern die rastlos über seine Brust wanderten. „Hast du ihn noch?“

„Ja.“ James streichelte mit dem Zeigefinger über Regulus‘ Wange, fuhr die Linie der hohen Wangenknochen zärtlich nach. „Oben im Schlafsaal, in der Schublade meines Nachttischs. Wenn ich dich vermisse, dann spiel ich mit ihm. Nervt deinen Bruder übrigens unglaublich.“

Regulus bemühte sich nicht länger um Unauffälligkeit, als er James das Hemd ungeduldig aufknöpfte. „Das ist süß“, murmelte er deutlich abwesend, war gedanklich wohl schon bei dem Kuss, den er James aufdrückte.

James ließ es sich nicht nehmen den zu erwidern. Konsequent zu bleiben fiel ihm besonders dann schwer, wenn er es sich vorgenommen hatte.

Er riss Regulus an sich, überwältigt von der Frage, wie er früher genau an diesem Ort in dieser Position standhaft hatte bleiben können. Vielleicht lag es an der nostalgischen Atmosphäre, die Regulus so sorgsam aufgebaut hatte. Vielleicht aber auch daran, dass Regulus so wieder mehr lächelte…

Er lachte sogar, als James seine Lippen freigab und eine Stelle auf dem blassen Hals zu finden versuchte, die er noch nie solange geküsst hatte, bis sie ganz rot war. „Ich hab’s doch gar nicht gesagt“, wisperte Regulus.

James löste sich von Regulus‘ Hals. „Was?“

„Dass ich dich liebe.“

Er bereute es. Er bereute es mehr als alles andere an Regulus‘ Hals festzuhängen, wenn er ihm bei diesen Worten so gerne ins Gesicht gesehen hätte.

Wie in Zeitlupe löste James sich. Er war verwundert, dass diese Worte, die doch so offensichtlich gewesen waren, dennoch ein Kribbeln auslösten, dass es bis in seine Zehen schaffte.

„Ich liebe dich“, wiederholte Regulus und trieb das Kribbeln so in gigantische Höhen. James schauderte sichtbar. Er schoss vorwärts und umarmte Regulus, übersäte seinen Hals mit Küssen.

„Jetzt liebe ich unser Loch auch wieder“, raunte er, bevor er Regulus‘ lächelnde Lippen küsste. Er schubste Regulus nach hinten, presste ihn gegen die Fensterscheibe. Die geflüsterten Worte lösten selbst noch durch den Kuss gedämpft eine Gänsehaut auf seinem ganzen Körper aus.

James richtete sich auf, riss sich Festumhang und Hemd von den Schultern. Regulus lächelte und zog James zu sich herunter. Er sagte noch einmal die schönsten Worte auf der ganzen Welt, bevor er James küsste, ihm das glücklichste Lächeln aufdrückte, das James jemals gespürt hatte. Sein ganzer Körper bebte wegen einfachen drei Worten, die Regulus auf seinem Hals, seiner Schulter und Brust verteilte. James stöhnte atemlos.

Regulus rollte ihn auf den Rücken, sodass ihre Beine sich ineinander verknoteten. Seine Hände versuchten zwar James von seiner Hose zu befreien, aber die unkontrollierten Hüftbewegungen kamen ihm dazwischen. Er lachte, als James ihn wieder herumwarf.

„Denkst du, du kannst das besser?“, fragte Regulus, bekam aber statt einer Antwort eine Demonstration, dass James das konnte. Er zog Regulus‘ Hose herunter, bekam dabei Unterstützung von den strampelnden Beinen und konnte so schneller seine eigene loswerden.

Regulus wollte unterdessen den Rest seiner Kleidung loswerden, kam aber nur bis zu seinen Hemdknöpfen, dann hielt James es nicht mehr aus. Er griff gezielt zwischen Regulus‘ Beine und fing das Stöhnen mit dem Mund auf. Regulus stieß in seine Hand vor, schob sein Knie dabei zwischen James‘ Beine.

Jedes Mal wieder fühlte jede von Regulus‘ Berührungen sich so perfekt an, dass James nicht daran denken wollte, jemals andere Hände auf seinem Körper zu spüren. Er bezweifelte, dass Lily Evans ihn so fühlen lassen könnte. So attraktiv und faszinierend er sie auch fand, Regulus war greifbar und echt, keine reine Illusion, die bei näherem Hinsehen unter all ihren Fehlern zerbrach. Und er schuldete es Regulus, dass er gerade jetzt keinen Gedanken mehr an sie verschwendete.

„Ich liebe dich. So sehr“, waren die letzten Worte, die Regulus hervorbrachte, bevor er sich unter James verkrampfte und mit einem Wimmern kam.

Selbst auf dem Weg zu seinem eigenen Höhepunkt wollte James das erwidern. Anstatt irgendeiner Liebeserklärung rutschte ihm ein Name heraus. Einer, der falscher nicht hätte sein können.

„Lily.“


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