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Unnatural Black - Schwarzmalerei

von Dr. S

Sirius hatte sich den ganzen Nachmittag und Abend über rar gemacht. Nur beim Essen hatte er so getan, als würde es ihm überhaupt nichts ausmachen, dass seine Freunde ihre Zeit mit seinem kleinen Bruder verbracht hatten – ohne ihn. James würde sich aber nicht Sirius‘ bester Freund schimpfen, wenn er das nicht irgendwann durchschauen würde. Aber tun konnte er dagegen nichts. Vor allem nicht, wenn er anderweitig beschäftigt war.

Seine Patrouille mit Regulus hatte aus Knutschen bestanden. Hemmungslosem, leidenschaftlichem Knutschen – und mehr leider nicht. Es war nicht so, dass Regulus nicht gewollt hätte, aber es schien auf diesem ganzen Gelände keinen ungestörten Ort zu geben. Zudem erinnerte das Bootshaus James immer an die unzähligen Dates, die dieser Slytherin aus Regulus‘ Mannschaft dort vernaschte. Sowas gehörte sich doch nicht…

Bis in jeden Muskel angespannt und trotzdem glücklicher als nach einer Dosis Felix Felicis war James auf dem Weg zurück in den Gemeinschaftsraum, als im siebten Stock Sirius‘ Stimme seine Ohren erreichte. Er wandte sich von dem Portrait der Fetten Dame ab und steuerte in den Korridor hinein, aus dem die Stimme kam.

James hatte sich sowieso vorgenommen mit Sirius zu reden. Es ging ihm auf die Nerven, dass er aus der ganzen Sache so ein Drama machen musste. Generell ging ihm der Hang der Familie Black zum Drama erheblich auf den Geist. Nach einem Tag so vollgepackt mit Harmonie, dass es einen fast misstrauisch stimmte, fühlte James sich gestärkt genug mit Sirius zu diskutieren, ohne sich hinterher wie ein Arschloch vorzukommen.

Als er um die Ecke bog entdeckte er Sirius auf dem Boden hocken. Neben ihm stand die Tür zu dem Turm offen, aus dem James Regulus‘ Buch geworfen hatte, und im Türrahmen lehnte Lily Evans.

James blieb wie festgeklebt an der Ecke stehen.

„Das ist einfach merkwürdig“, sagte Sirius. Zu Lily. Mit Lily Evans redete er. Bei James tat er nur noch so, als wäre alles in Ordnung. Dabei war es das definitiv nicht, wenn er auf dem Boden saß und sich in den Schatten zu verstecken versuchte.

„Ich versteh das doch, Sirius.“ Lily hockte sich zu Sirius auf den Boden, begab sich aber erfolglos auf eine Augenhöhe mit ihm. Sirius starrte weiter seine angezogenen Knie an. „Meine Schwester und ich verstehen uns auch nicht sonderlich.“

James hatte gar nicht gewusst, dass Lily eine Schwester hatte. So sehr wie Evans ihn hasste, hätte er bei ihrer Schwester wohl eine Chance gehabt…

„Du solltest mit Potter reden. Sag ihm, dass es dich stört, wenn er mit deinem Bruder rumhängt, und er wird es lassen. Du bist doch sein bester Freund.“

Sirius schnaubte auf.

„Schnaub mich nicht an, Sirius. Ich versuche nur deine Schwarzmalerei ein wenig aufzuhellen.“ Lily stupste Sirius gegen die Schulter, wiederholte das und gluckste, als Sirius sie demonstrativ anschnaubte. „Komm schon, wir gehen wieder zurück. Sonst muss ich dir Punkte abziehen.“

„Willst du mir nicht Nachsitzen geben? Ich hatte ewig keines mehr“, sagte Sirius.

Lily lächelte ihn an. „Weißt du, eigentlich find ich das gut. Ihr werdet tatsächlich auch mal erwachsen. Und es ist sehr nett von Potter, dass er sich um deinen Bruder kümmert. Auch wenn es… Na ja, er wird schon seine Gründe haben, aber was auch immer das für welche sind, Regulus bedeutet ihm doch nicht mehr als du, Sirius.“

„Danke, Lily, das war genau was ich hören wollte“, löschte Sirius Lilys Lächeln komplett aus. Als sie seufzend den Kopf gegen den Türrahmen lehnte und in die Schatten des Turmzimmers hineinsah, bemerkte Sirius seine Rücksichtslosigkeit wenigstens. „Sorry, okay? Aber du verstehst das nicht.“

„Dann erklär’s mir. Ich werde auch garantiert nicht mit Potter reden – oder deinem Bruder.“

„Das ist nicht wie bei dir und deiner Schwester, Lily“, sagte Sirius. James fiel gerade auf, dass er Lilys Schwester nie hier gesehen hatte. Sie musste noch sehr jung sein, wenn sie noch nicht nach Hogwarts ging. Dann hätte er wohl doch keine Chance gehabt… Besser so. „Eigentlich hat’s sogar kaum was mit Regulus zu tun.“

„Fällt mir schwer das zu glauben“, antwortete Lily und ihr amüsierter Unterton ließ Sirius sie in die Hüfte pieken. Quiekend zuckte sie zusammen. „Lass das.“

„Lass du das.“ Sirius grinste diabolisch, als er den Zeigefinger noch einmal zwischen Lilys Rippen stieß. Es endete damit, dass Lily aufsprang und mit verschränkten Armen Abstand zu Sirius suchte.

„Lenk nicht ab“, warnte sie. „Mein Gott, aus dir kriegt man ja schwerer was raus, als aus einer aufgebrauchten Zahnpastatube.“

„Schmeichelhaft“, grinste Sirius.

Lily tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Entweder redest du jetzt mit mir oder wir gehen in den Gemeinschaftsraum zurück. Ich kann dich hier nicht nach der Ausgangssperre herumlaufen lassen.“

„Ich warte immer noch auf mein Nachsitzen“, sagte Sirius schulterzuckend. „Notfalls lass ich mir das auch von McGonagall geben. In ein paar Stunden kommt sie hier bestimmt mal vorbei…“

„Ohne Potter würde dir das auch keinen Spaß machen“, sagte Lily.

Sirius zeigte ein Lächeln, das viel zu melancholisch für ihn war. „James und ich haben uns auch miteinander amüsiert, wenn wir in getrennten Räumen Nachsitzen hatten. Früher, jedenfalls…“

„Ach, Sirius…“ Lily näherte sich Sirius wieder und legte eine tröstende Hand auf die hängenden Schultern. „Potter hat gerade nur viel zu tun. Bestimmt ist er bald wieder der arrogante Idiot, den wir alle kennen.“

„Und wenn nicht?“, fragte Sirius so leise, dass man ihn kaum verstehen konnte. „Mir gefällt einfach nicht, dass sich so viel ändern muss.“

„Ich weiß, dass du eine schwere Zeit erlebst, vor allem wegen deiner Familie, aber wenn du mit Potter reden würdest –“

„Hab ich doch.“ Sirius sah auf zu Lily und zog sich dann langsam an der Wand hoch. „Ich hab ihm gesagt, dass… all meine Sachen sich bei Regulus wohler fühlen. Und es hat ihn nicht interessiert.“

„Vielleicht hat er’s einfach nicht verstanden“, schlug Lily vor.

Sirius zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Er ist kein Idiot, Lily“, verteidigte er James – ansonsten hätte er auch Ärger gekriegt. „Er mag Regulus eben, er mag ihn vielleicht lieber als mich, und das mag ich nicht.“

Lily strich über Sirius‘ Oberarm.

„Er ist doch alles, was ich noch habe.“

„Ach, das ist doch nicht wahr…“ Lilys Hand fuhr auf Sirius‘ Schulter und anstatt tröstend zu streicheln zupfte sie an dem Hemdkragen herum. „Dein Onkel schien dich sehr gern zu haben.“

Sirius lächelte wieder. „Jaah… Ein paar anständige Menschen hat die Familie schon produziert.“

„Siehst du?“ Lily hatte sich inzwischen mit beiden Händen an Sirius‘ Hemd festgeklammert und rückte ihm derartig auf die Pelle, dass James sich gar nicht abwenden konnte. „Und Veränderungen sind auch nicht so schlimm. Nimm uns, zum Beispiel!“

So wie Sirius bei dieser Bemerkung grinste, glaubte James fest daran, dass er Lily gleich herumwirbeln und gegen die Wand pressend küssen würde. Das konnte aber auch gut daran liegen, dass er noch immer unter den Spannungen seiner Patrouille mit Regulus litt.

„Ja, du bist ’ne gute Freundin, Lily.“

„Das kann man auch ändern.“ Lily schloss die Augen, und James wollte sich schon angewidert abwenden, als sie sich mit gespitzten Lippen vorlehnte, andererseits hatte Sirius ihn schon in verfänglicheren Situationen mit Regulus bespannt, dann durfte er das auch. Und er würde Sirius wochenlang damit aufziehen können.

„Ähm…“ Wenn er den Kopf nicht zur Seite gedreht hätte. „Ich vertrag momentan wirklich nicht noch mehr Veränderungen.“

Für James war das auch vollkommen in Ordnung, konnte er sich so doch immer noch über Sirius‘ mädchenhaftes Verhalten amüsieren.

Lily Evans schien es da allerdings anders zu gehen. Sie umfasste kurzerhand Sirius‘ Gesicht, drehte es in ihre Richtung und presste ihm ihre Lippen auf. Sirius‘ Augen wurden größer und größer, bis sie fast aus ihren Höhlen flutschten. Den Kuss erwiderte er nicht. Arme Lily…

Als sie sich von Sirius löste, sah sie schrecklich verletzt aus. Sirius sah über ihren Kopf hinweg die gegenüberliegende Wand an.

„Ich dachte, du… und ich…“

„Ich bin in James verliebt.“

Lily trat von Sirius zurück. Ihre Kinnlade klappte nach unten – simultan mit James‘. Noch dazu entfuhr ihm ein deutlich hörbares Quietschen.

Lily und Sirius fuhren gleichzeitig herum und James konnte gerade noch rechtzeitig hinter die Ecke verschwinden. Er kramte in seiner Umhangtasche nach dem Tarnumhang und zerrte ihn über seinen Kopf, hörte schon bald darauf die tapsenden Schritte von Lily.

„Ist da jemand?“ Sie sah um die Ecke, die Lippen auffallend roter als sonst. James versuchte nicht zu atmen, als sie sich an ihm vorbeilehnte. Dann drehte sie sich wieder um. „Hast du das gehört?“

Sirius gab nur ein schwer einordbares Geräusch von sich.

Lily seufzte.

In der kaum zu ertragenden Stille, die daraufhin folgte, konnte James sich nicht einmal mehr davon stehlen. Glücklicherweise war Lily extrem hartnäckig.

„Da reden wir jetzt drüber“, sagte sie und marschierte entschlossen auf Sirius zu. James nutzte das aus, um so schnell er konnte zu verschwinden.

Er musste jetzt erst einmal nachdenken.

~*~

Nachdenken alleine reichte ihm nicht lange. James verstand nicht, was Regulus daran fand. Aber er konnte ihn ja gleich fragen, bevor er sein aufgewühltes Herz ausschüttete und wieder ordnen ließ. Er traute sich ja nicht einmal in Gedanken auszuformulieren, was Sirius gesagt hatte.

Den Tarnumhang fest um seinen Körper geschlungen schaute James in den dritten Schlafsaal. In den Slytherin’schen Gemeinschaftsraum zu kommen war nicht schwer gewesen. Als Vertrauensschüler kam James an alle Passwörter und das war viel zu verlockend, als dass er widerstehen könnte. Er wunderte sich, dass er es nicht vorher ausgenutzt hatte, aber je länger er in der Schlangengrube herumspazierte, desto unbehaglicher wurde ihm.

Er wollte doch nur zu Regulus und mit ihm reden.

James zog vorsichtig die dunkelgrünen Vorhänge eines Bettes zur Seite – und schauderte. Der Anblick eines schwabbeligen Jungens nur in Unterhosen hatte ihm gerade noch gefehlt. Angewidert drehte er sich weg und schlich auf das gegenüberliegende Bett zu. Noch vorsichtiger schaute er zwischen diesen Vorhängen durch.

Regulus schlief friedlich auf der Seite liegend. James lächelte bei seinem Anblick, grinste sogar, als er entdeckte, dass Regulus seinen dunkelroten Lieblingspullover trug. Er hatte ganz vergessen, dass er Regulus den geliehen hatte.

James setzte sich auf die Bettkante und beobachtete Regulus. Er machte nichts anderes, als den Anblick des seidig glänzenden Haars zu genießen und darüber zu lächeln, wie Regulus sich selbst im Schlaf weiter in den Stoff des Pullovers kuschelte. Seine blasse Haut offenbarte selbst in der Dunkelheit beim genaueren Hinsehen rote Flecken im Nacken. James erinnerte sich an jeden einzelnen, erinnerte sich an das Kribbeln auf seinen Lippen und die Geräusche, die Regulus von sich gegeben hatte, als sie entstanden waren.

James stopfte trotz des hörbaren Schnarchens von Regulus‘ Mitbewohnern den Tarnumhang zurück in die Tasche und legte sich hinter Regulus auf das Bett. Er schlang den Arm um Regulus‘ Hüfte und drückte einen Kuss in seinen Nacken.

Regulus legte im Schlaf die Hand auf James‘ und seufzte.

James lächelte. So hatte er sich das immer vorgestellt. Ein Bett für Regulus und ihn, in dem sie einfach kuscheln und sich küssen konnten, bevor die Bettpfosten dann zweckentfremdet wurden und er Regulus zeigen würde, wer hier ein richtiger Mann war, ohne dass er mehr als seufzen und stöhnen konnte…

Die Augen schließend atmete James tief durch. Er versuchte mit der Hüfte von Regulus wegzurutschen, was darin endete, dass er sich enger gegen ihn drückte. Der Geruch von Regulus‘ Haaren lockte seine Nase an. Umwoben von dem vertrauten Duft küsste er wieder Regulus‘ Nacken, die weiche Haut hinter seinem Ohr und beugte sich schließlich über ihn zu den leicht geöffneten Lippen.

„Mhm… wa… huhm?“ Regulus drehte den Kopf herum und drängte sich ohne die Augen zu öffnen gegen James‘ Brust. Hoffentlich war er es nicht gewohnt, dass sich Menschen zu ihm ins Bett legten.

„Hey“, hauchte James und ließ Regulus‘ Finger zwischen seine wandern. Genau so könnte er jetzt einschlafen und wieder aufwachen, und das jeden Tag für den Rest seines Lebens.

Regulus lächelte ihn an, lächelte so vollkommen entspannt wie nur selten. Er drehte sich in James‘ Armen herum und zog die Decke aus dem Weg. Seine Finger fuhren schon ungeduldig über James‘ Brust, da hatte Regulus noch nicht einmal die Augen ganz geöffnet. Er öffnete trotzdem geschickt James‘ Hemd und strich es aus dem Weg, als er sich allerdings vorlehnte, fasste James ihn an den Schultern.

„Hey, ich wollte eigentlich reden.“

Regulus‘ Augen waren jetzt wach. Es war, als würde er James gerade erst bemerken. Er musterte ihn eingehend von Kopf bis Fuß und blieb etwas länger an James‘ Schuhen hängen, bevor er ihn wieder ansah.

„Du bist ja echt“, sagte er verschlafen.

James gluckste. Regulus presste ihm hastig die Hand auf den Mund.

„Verflucht, du bist echt.“ Regulus warf James auf den Rücken, krabbelte auf ihn und lugte aus seinen Vorhängen heraus. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass seine Mitschüler schliefen, sah er James wieder an. „Bist du verrückt geworden?“

„Verrückt nach dir“, raunte James und ließ die Augenbrauen lasziv nach oben hüpfen. „Träumst du öfter von mir, Reg?“

Regulus ließ sich erweichen und lehnte sich lächelnd zu James herunter. „Jede Nacht“, wisperte er. „Seit Ewigkeiten.“

„Oho… Und was träumst du dann so?“

„Dass du nicht in meinen vollen Schlafsaal geplatzt kommst.“

James steckte augenrollend die Hand in die Umhangtasche um seinen Zauberstab zu ziehen. „Ich mach das“, sagte er und zielte auf die Vorhänge. „Eine Modifikation des Schweigezaubers. Made by James Potter.“ Er zwinkerte Regulus zu, der seine Aufmerksamkeit leider an die aufleuchtenden Vorhänge verschwendete. Es schien ihn zu beunruhigen, dass jemand dieses Licht bemerkt haben könnte.

„Niemand kann uns jetzt hören“, versicherte James ihm. „Verdien ich dafür ein Lob?“

Regulus zog James den Zauberstab aus den Fingern und legte ihn neben sein Kopfkissen. „Du bist mit Schuhen in mein Bett gestiegen“, raunte er dabei in James‘ Ohr.

James hielt Regulus mit einer Hand in seinem Nacken bei sich. „Zieh sie mir doch aus.“

Regulus sah ihn an, sein Blick diesmal aus anderen Gründen verschleiert. „Bist du deswegen gekommen?“ Er sprach immer noch leise, als würde er nicht auf James‘ Zauberkreationen vertrauen. „Oder wolltest du meine Träume aushorchen?“

„Lieber wahrmachen…“ James strich durch Regulus‘ Haare. Ihm war, als wäre da noch irgendetwas gewesen, aber im Griff der grauen Augen wollte ihm kaum noch sein eigener Name einfallen. Das Zucken seiner Lippen machte Regulus‘ Augen noch schöner.

„Dann müssten wir unter die Dusche gehen“, sagte Regulus und richtete sich dabei langsam auf, zog James an den Hemdseiten zu sich hoch. Er riss James Umhang und Hemd in einer Bewegung herunter.

„Dusche?“ James streifte sich die Schuhe ab, achtete aber darauf, dass sie nicht geräuschvoll aus dem Bett fielen. „Klingt nach einem interessanten Traum. Willst du darüber reden?“

„Wie wär’s wenn ich es dir irgendwann zeige und dir jetzt einen Vorgeschmack gebe?“ Regulus‘ verlockender Ton konnte nichts daran ändern, dass James sich daran erinnerte, dass er über etwas hatte reden wollen. Über eine schrecklich verstörende Sache, die jede Stimmung auf der Stelle zerstörte.

„Reg, ich… ich wollte doch noch mit dir über was reden“, sagte James, aber anstatt ihm Gehör zu schenken, stieß Regulus ihn bloß zurück auf die Matratze. James entfiel fast wieder, was ihn so aus der Bahn geworfen hatte, als Regulus seine Brust küsste. Er ließ sich damit ausgiebig Zeit, schien sich jede Linie von James‘ Muskeln und Knochen einzuprägen, bevor er weiter nach unten wanderte.

„Reg…“

Regulus hielt inne, die Zunge Millimeter von James‘ Bauchnabel entfernt. Er runzelte die Stirn. „Du hast gesagt, dass uns niemanden hören kann“, sagte er verunsichert.

James nickte. „Ja, schon, aber –“

„Na, dann…“ Regulus drückte einen festen Kuss auf James‘ Bauch. Er griff gleichzeitig nach James‘ Gürtel, öffnete ihn und zog ihn mit einem Ruck aus den Laschen.

„Lass uns vielleicht doch vorher reden“, bat James, hätte sich aber nicht einmal selbst mit dieser zittrigen Stimme überzeugt. Regulus zog ihm jedenfalls ungerührt die Hose herunter und James war zu sehr von diesem Anblick angetan, um vehement Einspruch zu leisten.

„Wenn du unbedingt reden willst, dann tu dir keinen Zwang an. Ich finde definitiv bessere Verwendungszwecke für meinen Mund.“

James konnte nicht glauben, dass Regulus das wirklich gesagt hatte. Heiser lachend legte er den Kopf zurück und schloss die Augen. Regulus‘ Mund war heiß und feucht um ihn herum, ein schrecklich schönes, neues Gefühl, das James binnen weniger Sekunden zum Keuchen brachte.

Er klammerte sich an Regulus‘ Kopfkissen fest, verkrampfte und entspannte sich nervenaufreibend schnell, und bäumte sich immer stärker auf. Es fiel ihm schwer nicht mit den Hüften vorzustoßen und eigentlich wusste er auch nicht, warum er das nicht tun sollte.

Regulus keuchte auf und schoss hustend in die Höhe, ließ James qualvoll nah am Höhepunkt zurück. Mit der Rückhand wischte er sich über den Mund und schoss James einen bösen Blick zu.

„Das war gemein“, krächzte er.

James packte Regulus an seinem Pullover und zog ihn zu sich herunter. „Mir doch egal“, presste er angespannt hervor, bevor er Regulus in einen hungrigen Kuss verwickelte. Er rollte Regulus auf den Rücken, während er gar nicht mehr genug von dem fremden Geschmack bekam. James hielt Regulus‘ Gesicht fest und verschlang seinen Mund regelrecht, so heftig küsste er ihn.

Die leichte Pyjamahose stellte kein Hindernis dar und verschwand schnell von Regulus‘ Beinen, sodass James ungehindert eindringen konnte – und dieses Gefühl hatte ihm unglaublich gefehlt. Er löste sich von Regulus‘ Lippen und stöhnte leise auf. Regulus‘ Hand landete sofort auf seinem Mund. James grinste bei diesem zwecklosen, unnötigen Versuch ihn ruhig zu stellen und stöhnte extra mit jedem Stoß heftiger.

Regulus klatschte ihm auf den Rücken. „James, du Idiot“, sagte er und gluckste dabei tatsächlich. Nicht, dass James gerade unbedingt solche Geräusche auslösen wollte, aber da Regulus so selten lachte, verzieh man ihm das leicht. „Wenn das Bett gegen die Wand kracht, dann hören die anderen das bestimmt.“

„Ach, meinst du?“ James stützte sich mit der Hand am Kopfende des Bettes ab und stieß entgegen Regulus‘ Warnung kraftvoll vor. Es verlockte ihn herauszufinden, ob er das Bett wirklich gegen die Wand stoßen lassen konnte, aber grundsätzlich motivierten Regulus‘ kleine Seufzer ihn mehr.

Regulus zog sich James‘ Pullover über den Kopf und offenbarte verlockend glänzende Haut. Bevor James sie küssen konnte, klammerte Regulus sich an ihm fest und während er James dicht an sich zog, murmelte er eine unverständliche Antwort. James musste sie nicht verstehen. Er würde Regulus schon nicht absichtlich ärgern. Nicht in solchen Momenten.

James verlangsamte sein Tempo und genoss es, Regulus‘ Körper unter sich zu spüren, seine harten Muskeln, weiche Haut und die schier unerträgliche Hitze, die mit jeder Sekunde nur angenehmer wurde. Er streichelte über Regulus‘ Oberkörper und küsste Regulus‘ Hals, spürte das Blut durch seine Halsschlagader pochen und das Herz unter seinen Fingern rasen.

Den langsamen Rhythmus auskostend erreichten sie fast gleichzeitig ihren Höhepunkt. James bettete müde und erschöpft den Kopf auf Regulus‘ Schulter und ließ sich durch die Haare fahren. So könnte er jetzt wirklich einschlafen und einfach vergessen, was Sirius gesagt hatte.

James riss die Augen auf. Er hatte komplett vergessen, was Sirius gesagt hatte.

„Du solltest das öfter machen“, murmelte Regulus schläfrig.

„Hm?“ James runzelte die Stirn bei dem Versuch nicht an Sirius zu denken. Das ruinierte gerade die schönste Nacht, die er jemals auf Slytherin’schem Gebiet erlebt hatte.

„Dich zu mir schleichen.“ Regulus strich die verworrene Haarsträhnen aus James‘ Gesicht und küsste sein Stirnrunzeln. Die tiefen Falten schienen ihn zu verwirren. „Alles okay?“ Er versuchte sich aufzusetzen, aber James umklammerte ihn fest und vergrub seufzend das Gesicht in Regulus‘ Schulter. „Du wolltest doch reden. Ich wär jetzt in der Stimmung…“

James schüttelte den Kopf.

„Dann solltest du lieber gehen.“

„Reg!“ James stemmte sich auf beiden Händen hoch und schnaubte entrüstet gegen Regulus‘ Lippen. „Du bist so unromantisch.“ Dann küsste er ihn lang und innig, bis er Regulus‘ Lächeln spürte. Er drückte einen letzten Schmatzer auf Regulus‘ Lippen und kuschelte sich wieder an ihn.

Regulus streichelte immer wieder durch James‘ Haar, wobei seine Finger sicherlich nicht zufällig über seine Stirn streiften. James bemühte sich die Stirn nicht mehr zu runzeln, aber dafür durfte er nicht an Sirius denken und das erwies sich plötzlich als ziemlich schwierig.

„Willst du nochmal?“, fragte James heiser.

Regulus schmunzelte, als James ihn zögerlich ansah. „Willst du nicht lieber reden?“

Es ließ James grinsen, dass sie schon wieder in dieses Muster verfielen. Einer wollte reden, wenn der andere mit den Gedanken ganz woanders war, und umgekehrt. James allerdings kam Regulus immer lieber entgegen, als andersherum.

„Ich liebe dich.“ Er küsste Regulus‘ Mundwinkel, der immer weiter nach oben wanderte. „Und… ähm… Sirius liebt mich.“

Regulus‘ Mundwinkel sackte so schnell nach unten, als hätte die Schwerkraft plötzlich Auswirkungen auf ihn. „Was?“ Jetzt half auch James‘ Klammergriff nichts mehr. Regulus setzte sich auf und zog sich sogar die Decke wie ein Schutzschild bis unters Kinn.

„Ähm…“ James fuhr sich durch die Haare und sah sich dabei nach einem ähnlichen Schutzschild für sich selbst um. Schließlich zupfte er vorsichtig an Regulus‘ Decke und wurde glücklicherweise darunter gelassen. Er lehnte sich neben Regulus gegen das Kopfkissen, das ihre Rücken vor dem hölzernen Bettgestell schützte. Regulus‘ Bett war genauso groß wie James‘ und es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich Körper an Körper gegeneinander zu drängen.

James war unglaublich erleichtert, als Regulus ihm erlaubte den Arm um seine Schultern zu legen. Es wurde noch besser, als Regulus sich gegen ihn lehnte, die Wange sogar gegen seine Schulter schmiegte.

„Bist du sicher, dass er dich da nicht… veralbern wollte?“, fragte Regulus.

„Er hat’s ja nicht mir gesagt. Ich hab ihn mit Lily Evans reden gehört und… ne?“ James wich Regulus‘ Blick aus, der ungewöhnlich amüsiert funkelte.

„Dann hat er sie reingelegt.“

James schnaubte auf. „So klang das aber nicht, Reg. Warum sollte er das auch tun? Er mag Lily.“

„Aber nicht so“, sagte Regulus. „Wahrscheinlich wollte er sie vertreiben. Du kennst Sirius doch. Dann fällt ihm das abstruseste Zeug ein.“

„Ach, in mich verliebt zu sein ist also merkwürdig?“ James wusste ganz genau, dass Regulus gerade die Augen verdrehte und grinste darüber. Er küsste Regulus‘ Scheitel, der gerade alles andere als eine perfekt gerade Linie war. James gefiel das leicht zerzauste Haar. Es erinnerte ihn an Sirius.

Blitzartig riss er die Hände aus Regulus‘ Haaren.

James versuchte entspannt auszusehen, als Regulus sich verwirrt zu ihm herumdrehte. Er hatte selten die Ähnlichkeit zwischen den Black-Brüdern so stark bemerkt. Es war ihm schrecklich unangenehm.

„Ich… Ich… Was mach ich denn jetzt?“

Regulus zuckte die Schultern.

„Reg, das ist ernst. Sirius steht auf mich.“

„Nonsens“, sagte Regulus augenrollend. „Du warst wohl lange nicht mehr in seinem Zimmer. Alles voll mit halbnackten Mädchen.“

„Um deine Eltern zu ärgern.“

„Glaubst du nicht, halbnackte Kerle hätten sie mehr geärgert?“

„Und dich verletzt, oder?“

Regulus zog die Augenbrauen zu einer geraden Linie zusammen, als er darüber nachdachte. Er sah aus, als hätte er nie zuvor andere Männerkörper in seine Gedanken gelassen, und ehrlich gesagt, hatte James nicht der Auslöser dafür sein wollen. Als Regulus allerdings das Gesicht verzog, fühlte James nicht nur eine Flut der Erleichterung, sondern auch Stolz auf seinen perfekten Körper, der Regulus für immer an ihn gebunden hatte. Vor allem im Vergleich zu dem schwabbeligen Slytherin in Unterhosen aus dem Bett gegenüber.

„Nein, ich glaub nicht, dass Sirius in dich verliebt ist. Nein… Bestimmt nicht.“

Als James den Mund öffnen wollte, presste Regulus ihm einen Finger auf die Lippen.

„Du hättest gemerkt, wenn er dich verliebt wäre.“

James war sich da nicht so sicher. Er hatte auch nicht gemerkt, dass Regulus sich in ihn verliebt hatte, und das war für jeden anderen offensichtlich gewesen.

Regulus schien das auch gerade einzufallen. „Andererseits…“

„Hey.“ James umfasste Regulus‘ Handgelenk und drückte einen festen Kuss auf den Finger, der noch immer seine Lippen verschloss. Dann schob er seine Finger zwischen Regulus‘. „Ich weiß, dass ich ein Arschloch war. Aber ich hab immer gedacht, dass ich… na ja, dass das bei Sirius nicht so ist. Dass ich ihn verstehe. Bis in jede Faser.“

„Mhm, genau was ich im Bett hören will“, sagte Regulus emotionslos.

James hätte sich eine Hand vor die Stirn schlagen können. „Sorry.“

Regulus nickte. Er brachte merkwürdig viel Verständnis auf und blieb dabei die ganze Zeit ruhig. James erkannte seinen ängstlichen Eisklotz kaum wieder. Er strich liebevoll über Regulus‘ Wange.

„Sirius und ich haben fünf Jahre Vorsprung, Reg. Irgendwann will ich dich genauso gut kennen.“

„Ich bezweifele, dass das möglich ist, James“, sagte Regulus, aber auch wenn er nicht lächelte, klang er keinesfalls bitter. „Du und Sirius werdet immer fünf Jahre Vorsprung haben. Er wird dir auch immer fünf Jahre mehr bedeuten. Aber… dafür darf ich das hier mit dir machen.“

Regulus schwang sich auf James‘ Schoß und küsste ihn auf den Mund. James gluckste in den Kuss hinein, konnte sich aber nicht daraus lösen, weil Regulus sein Gesicht fest umschlossen hielt. Die Arme um Regulus‘ Hüfte schlingend ließ James sich auf einen Kuss ein und hätte sich in dem warmen Kribbeln verloren, wäre da nicht der noch immer präsente Gedanke an Sirius gewesen.

„Warte“, murmelte er, als Regulus‘ Hand zwischen seine Beine glitt.

„Was?“ Regulus lehnte sich nur widerwillig zurück. „Musst du jetzt an Sirius denken?“

„Jetzt definitiv.“ James kniff die Augen zusammen und verzog die Mundwinkel. Trotzdem war er enttäuscht, als Regulus seine Hand wegzog. „Vielleicht vergesse ich ihn, wenn du weitermachst?“

„Vielleicht vergisst du die Sache, wenn du mit Sirius redest“, sagte Regulus, warf die Decke um seine Schultern wie ein Cape und kuschelte sich gegen James‘ Brust. Er seufzte leise, als James ihn in einen Käfig aus seinen Armen sperrte, den er nie wieder verlassen durfte – zumindest für die nächsten Stunden.

„Ich will aber nicht, dass das unsere Freundschaft belastet. Die leidet sowieso gerade an Übergewicht.“

„Ich kann aber leider nichts machen, James.“ Regulus nahm die Sache immer noch ungewöhnlich locker. James hatte wirklich nicht mit so einer Einstellung gerechnet. Vielleicht war Regulus noch mit einem Fuß im Land der Träume. „Du musst das mit Sirius klären und dabei herausfinden, dass er gelogen hat.“

„Und wenn nicht?“

„Dann wirst du ihm sagen, dass du dich für mich entscheidest“, sagte Regulus und sah James mit einem so süßen Lächeln an, dass es nicht von dieser Welt sein konnte. James musste diese Lippen einfach küssen. Und Regulus erwiderte seinen Kuss gierig.

Aber die leidenschaftlichen Lippenberührungen nahmen James nicht die plötzlich aufflammende Erinnerung an die Worte, die er Regulus vor noch nicht allzu langer Zeit in der Umkleide mitgegeben hatte: dass er sich immer für Sirius entscheiden würde.

„James…“ Regulus tat sich schwer damit von James‘ Lippen abzulassen und blieb an seiner Unterlippe hängen, biss verspielt hinein. „Du liebst mich doch, oder?“, fragte er mit einem Lächeln. James‘ Antwort wurde erneut von Regulus‘ Zeigefinger unterbunden. „Das bedeutet, ich bin der wichtigste Mensch für dich und du würdest alles für mich tun. Sirius wird das akzeptieren müssen.“

James wusste, dass Regulus so für ihn empfand, aber er war sich nicht sicher, ob das die Liebe war, die er fühlte. Zumindest im Moment nicht. Für nichts auf der Welt würde er Sirius‘ Freundschaft aufgeben. Liebte er Regulus dann überhaupt? Wenn dem nicht so war, wenn er am Ende nur ein verkorkstes Arschloch war, dass sich an Regulus klammerte, weil er sonst niemanden abkriegte, dann ruinierte er vielleicht Regulus‘ gesamtes Leben für nichts und wieder nichts…

„James?“ Regulus legte die Hand auf James‘ Stirn, strich die Falten glatt, die James gar nicht bemerkt hatte. „Mir gefällt es nicht, wenn du so viel nachdenkst. Das passt nicht zu dir.“

James nahm Regulus in den Arm und zog ihn gegen seine Brust. „Ich bin nur müde.“

„Okay…“ Regulus schmiegte sich wie eine schmusebedürftige Katze gegen ihn – es fehlte nur noch das Schnurren. „Dann darfst du bleiben. Vielleicht träumst du dann auch mal von mir…“

~*~

James hatte von Regulus geträumt. Er hatte geträumt, wie sie gemeinsam aufwachten, duschten und frühstückten. Ein Haus, so durchflutet von Sonnenschein, dass es eigentlich Wände aus Glas haben musste. Grüne Bäume, Vogelzwitschern und das entfernte Bellen eines Hundes lösten ein Gefühl von purer Harmonie in James aus.

Alles, was er sich jemals gewünscht hatte, schien in Erfüllung gegangen zu sein.

Er hatte Regulus Frühstück gemacht, hatte ihn gefüttert, und als er zur Arbeit gehen wollte, da hatte Regulus ihn geküsst und „Ich liebe dich“ gesagt.

Trotzdem war er nach dem Aufwachen gegangen und saß jetzt an Sirius‘ Bett, so weit weg von diesem Traum wie nur möglich. James beobachtete, wie Sirius den Weg aus seinen Träumen fand und sich stöhnend auf den Rücken rollte. Die Augen langsam und nur einen Spalt breit öffnend fuhr er sich durch die Haare.

„Krone…?“ Sirius blinzelte. „Das ist voll creepy…“

James musste da wohl oder übel zustimmen.

„Warst wieder die ganze Nacht weg, hm?“, murmelte Sirius verschlafen. „Hat’s wenigstens Spaß gemacht?“

„Es macht keinen Spaß dir wehzutun.“ James schüttelte den Kopf, als Sirius mit immer noch halb geschlossenen Augen die Stirn runzelte. „Ich hab dich mit Evans reden hören. Ich… hätte nicht gedacht… Sirius?“

Sirius‘ Augen waren wieder zugefallen. James musste ihn schütteln, damit sie sich wieder öffneten.

„Hey, ich muss mit dir reden, Sirius. Bitte…“

Sirius murrte und grummelte unverständlich. James sah sich gezwungen zu drastischeren Maßnahmen zu greifen. Er riss Sirius die Decke weg.

„Mann!“ Sirius schoss in die Höhe, zitternd und sich die Arme reibend. „Geht’s noch?“ Vergeblich griff er nach seiner Decke, die James zusammenknüllte und auf den Boden schmiss. Sirius wickelte sich notdürftig in seinen Vorhang. „Reggie hat dich wohl nicht rangelassen, wenn du so grantig bist.“

„Ich hab dich mit Evans reden hören. Du stehst auf mich.“

Sirius starrte ihn an. Wie in Zeitlupe hob er die Hand und kniff sich selbst in den Oberarm. Dann starrte er James noch verwirrter an.

„Nachdem du mit Evans rumgeknutscht hast“, half James ihm weiter.

Sirius‘ Augen leuchteten wissend auf. „Ah, jaah… Das hab ich bloß gesagt, um sie abzuwimmeln.“ Er streckte die Arme nach seiner Decke aus. „Kann ich die wieder haben?“

James holte aus und schlug Sirius gegen den Kopf. Er wiederholte das, bis Sirius zur Seite kippte, und schnappte sich das Kopfkissen, das er wie wild auf seinen besten Freund schlug.

„Sowas – darfst – du – nicht – sagen!“ Als die ersten Federn aus Sirius‘ Kissen flogen, riss James sich zusammen und warf das Kissen zu der dazu passenden Decke. Sirius hatte nichts Weiches in seinem Bett verdient. „Das sind besondere Worte für besondere Menschen, Alter.“

„Krone, krieg dich ein.“ Sirius zog sich eine Feder aus den Haaren und pustete sie weg. „Ich wollt Lily doch nur nicht wehtun. Sie versteht das anders ja nicht.“

„Schlepp sie doch einfach ab! Vielleicht ergibt sich das mit der Liebe ja noch.“

„Das kann ich nicht machen. Vor allem nicht, wenn du Idiot mir mehr bedeutest. Das macht man nämlich nicht“, sagte Sirius mit einem langen Gähnen.

„Du stehst also doch auf mich.“ James nickte. „Verstehen kann man das natürlich…“

Sirius verdrehte die Augen. „Dein Ego in allen Ehren, aber ich will nicht mit dir ins Bett. Du bist mein bester Freund, niemand bedeutet mir mehr als du, und solange das der Fall ist, kann ich schlecht sagen, ich wäre verliebt. Oder?“

James zuckte mit den Schultern. „Scheint so…“

„Kann ich die jetzt wieder haben?“ Sirius deutete auf seine Decke und das Kopfkissen.

„Nein“, sagte James gedehnt. „Du hast mir den Abend versaut.“

Sirius rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Das geht mir sowas von am Arsch vorbei“, grummelte er dabei. „Mein Abend hat dich ja auch nicht interessiert.“

„Tatze…“ James hielt Sirius an der Schulter fest, als der sich nach seiner Decke strecken wollte. Bestimmt schob er ihn zurück auf die Matratze. „Sorry, okay?“

Sirius winkte ab. „Klar.“

James grinste, drückte Sirius‘ Schulter und stand auf. Er sammelte Sirius‘ Decke und Kopfkissen auf und warf sie nach seinem besten Freund, der kurzerhand unter den Massen an Stoff begraben wurde.

„Hey!“ Sirius‘ Kopf tauchte unter der Decke auf. „Mir tut’s auch leid. Ich hab nicht nachgedacht. Wollte dich nicht durcheinander bringen.“

James‘ Lächeln versteifte sich, was Sirius aber nicht auffiel. Während er sein Bettzeug richtete, zog James sich in sein Bett zurück und schloss die Vorhänge.

Sirius‘ Worte waren wie ein Schneebesen für seinen Magen gewesen. James fühlte sich hundeelend und konnte nicht einmal genau sagen, wieso.

Wenn Sirius so einfach dahinsagte, dass er erst von Liebe sprechen wollte, wenn er mehr für jemanden empfand, als für James, dann wollte er sich am liebsten übergeben. Nicht, weil er das kitschig fand, sondern weil es ihm ein schlechtes Gewissen bereitete.

Dabei liebte er Regulus. Er wollte, dass sein Traum von ihrer Zukunft wahr wurde, dass sie zusammen alt und glücklich wurden, mit einem Haus, Garten und einem treuen Köter. Gut, die Kinder hatte er aus dem Bild radieren müssen, aber trotzdem wirkte es perfekt ausgemalt – wieso spritzte er jetzt schwarze Farbe darauf?


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