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Fanfiction

Unnatural Black - Rosige Zeiten

von Dr. S

Das erste Quidditch-Spiel der Slytherins stand unmittelbar vor der Tür. Tägliches Training, Hausaufgaben und seine Vertrauensschülerpflichten ließen Regulus kaum eine Sekunde Zeit über private Angelegenheiten nachzudenken. Jede freie Minute wollte er lieber ungestört mit James verbringen. Der hatte merkwürdigerweise überhaupt keine Probleme sich seine Zeit einzuteilen.

Nach einem überwältigenden Sieg gegen Ravenclaw hatte er sich zwar ein wenig gehen lassen und war scheinbar davon ausgegangen, Regulus würde ihm das nachmachen, mittlerweile hatte sich alles aber wieder beruhigt. Der immer noch anhaltende Regen brachte James sogar dazu sein Training ruhiger angehen zu lassen. Regulus war angenehm überrascht einmal nicht mit einem nassen, verschwitzten Gryffindor schmusen zu müssen.

Dafür legte Avery es jetzt wohl darauf an, dass Regulus von niemandem mehr in den Arm genommen werden sollte. Nach dem Training blieb ihm kaum Zeit vernünftig zu duschen, damit er pünktlich zu seiner Patrouille kam, und dann musste er sich das nasse Haar von James tätscheln lassen. Wenigstens behauptete James immer, dass er es toll fand, wie sehr Regulus sich beim Training anstrengte…

„Ich finde, ihr übertreibt es mit dem Training. Und dann habt ihr das Feld auch noch jeden Tag belegt. Wann sollen die anderen Mannschaften dann denn mal trainieren?“

„Lockhart, du nervst. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich lerne?“ Regulus hing erschöpft über seinem Lehrbuch für Zaubertränke und las zum hundertsten Mal dieselbe Zeile. Er war zu müde, um den nervtötenden Parasiten abzuwimmeln. Fast sofort, als er sich in die Bibliothek geschleppt hatte, war Lockhart neben ihm aufgetaucht und hatte sich an ihn geheftet. Sein kaum zu unterbindendes Geplapper machte Regulus die Arbeit nicht gerade leichter. Er hatte gerade einmal fünf Zoll geschrieben…

„Entspann dich, Black Junior. Diese ZAGs sind ein Kinderspiel!“ Lockhart knallte ihm ein Pergament hin, direkt auf Regulus‘ dickes Lehrbuch. Es war nicht das geschwungene ‚A‘ das Regulus‘ Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern das fliederfarbene Pergament.

„Woher hast du das?“ Er packte das Pergament und starrte es an, als würde die Farbe sich dadurch noch verändern.

„Errungen durch meinen wahrlich phänomenalen Intellekt. Ohne einen Finger zu rühren habe ich trotzdem eine mehr als passable Note erzielt. Ist das nicht –“

„Ich meine das Pergament“, fuhr Regulus barsch dazwischen, musterte Lockharts Grinsefratze dabei über den Rand des Pergaments.

„Oh, von Professor Slughorn.“ Lockhart pustete sich eine blonde Locke aus der Stirn, die sofort wieder vor seine stumpfsinnigen Augen fiel. „Ihm war das Pergament ausgegangen, da hat er das für seine Slug-Club Einladungen für die Tests benutzt. Sehr hübsch, findest du nicht? Flieder könnte fast meine neue Lieblingsfarbe werden.“

Regulus beäugte Lockhart misstrauisch, scannte dann mit demselben Blick das Pergament. Es sah genauso aus wie der Zettel, den man ihm zugepustet hatte. Konnte das Zufall sein? Versuchte jemand aus dem Slug-Club ihn aus dem Weg zu räumen, um bessere Karrierechancen zu ergattern? Allein deswegen gingen die meisten Schüler nämlich zu diesen langweiligen Treffen – außer seinem Bruder und James, vielleicht. Und Schlammblut Lily Evans ging dort hin um sich wieder einmal ununterbrochen mit Komplimenten überhäufen zu lassen.

Regulus knallte Lockharts Pergament auf den Tisch und so weit weg wie möglich von seinen Hausaufgaben. Er versuchte es noch einmal mit ignorieren, auch wenn er sich innerlich über die dämliche Blondine ihm gegenüber lustig machte. Lockhart hatte schon Tage vorher Madam Pince angefleht ihn länger in der Bibliothek lernen zu lassen, weil er diesen wichtigen Test schreiben musste. Sich die Nächte um die Ohren hauen und dann nur ein ‚Annehmbar‘ herausschlagen war schon erbärmlich.

„Du bist doch im Slug-Club, Blacky“, schleimte Lockhart sich an ihn heran.

Regulus wünschte, er wäre nicht im Slug-Club. Diese schier endlos langen Abendessen ein-, zweimal im Monat raubten ihm wertvolle Zeit, die er damit verschwendete James‘ Fuß von seinem Bein fernzuhalten.

„Ich hab gehört, er gibt eine Weihnachtsparty, vor den Ferien. Da kann man jemanden mitnehmen…“ Lockhart räusperte sich gestellt. „Hast du ein Rendezvous, oder nimmst du lieber einen guten Freund mit?“

„Dich nehm ich definitiv nicht mit“, sagte Regulus ohne aufzusehen.

Lockhart seufzte theatralisch auf. „Ach, das ist aber gar nicht nett von dir. Wenn du weiterhin so unfreundlich bist, dann werde ich keine Rücksicht auf dein geringes Talent als Sucher nehmen.“

Beim ersten Spiel der Saison hatte Lockhart bewiesen, dass man definitiv keine Angst vor ihm haben musste. Was auch immer ihn in die Mannschaft gebracht hatte, seine Talentlosigkeit war es nicht gewesen.

„420 zu 30“, zitierte Regulus aus reiner Boshaftigkeit das niederschmetternde Ergebnis. Aus den Augenwinkeln bemerkte er Lockharts rotanlaufendes Gesicht und schmunzelte hinter vorgehaltener Hand.

„Der Regen“, versuchte Lockhart sich herauszureden, „hat meinen Umhang sehr schwer werden lassen.“

Regulus nickte still vor sich hin.

„Ich bin ein sehr wertvolles Mitglied meiner Mannschaft“, plapperte Lockhart weiter. „Durch meine Fähigkeit ungesehen von Schatten zu Schatten zu huschen war es mir möglich die neusten Informationen der aktuellen Spieler und Strategien auszukundschaften. Von den Auswahlspielen bis zu den meisten Trainingsspielen. Dein Bruder hat mich einmal erwischt. Schrecklich fies kann der sein, aber seine Frisur sitzt immer perfekt. Oh, da wir so gute Freunde sind, wäre ich bereit dir ein paar meiner bebilderten Ergebnisse auszuleihen. Natürlich nicht über meine Mannschaft.“

Regulus traute Lockhart letzteres sogar zu, wenn dabei eine Einladung in den Slug-Club bei herausspringen würde. Allerdings hatte er daran absolut kein Interesse, und er bezweifelte, dass Avery so etwas an seiner Ehre kratzen lassen würde. Nur, weil man Slytherins gerne beschuldigte nicht ganz koschere Methoden zu verwenden, bedeutete das nicht, dass sie absolut keinen Stolz besaßen. Nun, jedenfalls wollte Regulus das gerne glauben.

„Sollte der Regen allerdings anhalten, dann hast du mit deinem rückständigen Besen natürlich so oder so keine Chance, Black. Es ist so traurig, dass du auf diesem Modell fliegen musst, obwohl es doch heißt, ihr besäßet ein mehr als anständiges Vermögen. Meiner bescheidenen Meinung nach… ja?“

Regulus sah von seinem Buch auf und entdeckte Remus Lupin, der lächelnd am Kopfende des Tisches stand und jetzt entschuldigend die Hände hob.

„Sprich ruhig weiter. Ich warte, bis ihr fertig seid.“

„Bitte nicht.“ Regulus deutete auf Lockhart und warf Lupin dabei einen flehenden Blick zu. „Der wollte gerade gehen. Wirklich.“

„Aber ich –“ Lockhart stotterte vor sich hin, als Lupin ihn unsanft von seinem Stuhl schob. Als Lupins Tasche demonstrativ auf dem noch freien Stuhl landete, blieb Lockhart nichts anderes übrig, als sich jemand anderen zu suchen, den er nerven konnte.

Regulus atmete erleichtert auf, als Lockhart aus seinem Blickfeld verschwunden war. Er nickte Lupin zu. „Danke.“

„Oh, freu dich nicht zu früh. Ich wollte auch mit dir reden.“ Lupin zuckte entschuldigend die Schultern.

„Ich arbeite gerade.“ Regulus hielt seine Pergamentrolle hoch. „Und ich hab erst fünf von zehn Zoll, also… Nein, ich möchte jetzt nicht reden.“

„Bisschen stressig gerade, was? Gib doch mal her…“ Lupin nahm Regulus die Pergamentrolle ab und las sich das Geschriebene durch. Sein Lächeln wurde breiter. „Ah, Zaubertränke. Ich liebe Zaubertränke. Soll ich dir helfen?“

Sirius nach endete Lupins Liebe für Zaubertränke oftmals in geschmolzenen Kesseln und kleinen Explosionen. Regulus wollte da lieber nichts riskieren.

„Ich mach das lieber selbst“, lehnte er höflich ab. „Was wolltest du von mir?“

Lupin wirkte nur kurzzeitig enttäuscht, gab Regulus dann seine Hausaufgabe wieder und fixierte ihn mit einem verständnisvollen Blick, der nur schwer einordbar war. „James.“

Regulus hob die Augenbrauen. „Du willst James von mir?“

„Nein! Äh, nein…“ Lupin senkte die Stimme und sah sich verstohlen um, lehnte sich dann zu Regulus herüber. „Du und James. James und du.“

„Du willst James und mich? Lupin, ich weiß nicht, ob wir schon so weit sind. Wir haben noch genug Spaß alleine.“

Lupins Gesicht war zum Brüllen komisch. Zu schade, dass es Regulus trotzdem nur ein schwaches Lächeln wert war.

„D-Du kannst ja richtig amüsant sein, Regulus“, presste Lupin hervor.

„Das ist James‘ Einfluss“, erwiderte Regulus.

„Ah…“ Lupin nickte, lächelte aber bald wieder. „Apropos, dein Einfluss auf ihn ist auch ziemlich deutlich. Und sehr positiv.“

„Dann kann es nicht mein Einfluss sein.“

Lupin gluckste, presste sich eine Hand auf den Mund und schaute sich nervös um, während er in seine Handfläche lachte. Regulus erschien es absurd, dass das sein Verdienst sein sollte. Lupin wollte sich wohl aus unerfindlichen Gründen bei ihm einschleimen.

„Nein, wirklich“, sagte Lupin nachdem er sich eingekriegt hatte. „Du tust ihm gut. Ich hab mich gewundert, was in letzter Zeit mit ihm los war. Das erklärt jetzt eine Menge.“

„War’s das?“ Regulus deutete auf seine Bücher, falls Lupin immer noch nicht verstanden hatte, dass er anderweitig beschäftigt war.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich das gut finde. Das zwischen euch.“ Lupin ließ sich nicht vergraulen und lächelte. „Meine Unterstützung habt ihr.“

„Ich brauche keine Unterstützung.“

Lupin seufzte auf, ganz so, als würde Regulus ihm irgendetwas schwer machen. „Ich glaube doch. Ich glaube, dass es gut ist, wenn ihr wisst, dass nicht die ganze Welt gegen euch ist. Es muss schwer sein. Niemanden zum Reden zu haben und immer vorsichtig sein zu müssen. Und dann noch Sirius…“

Regulus spürte, wie sich jeder Muskel in seinem Körper verhärtete. „Hat James dich gezwungen mit mir zu reden?“

Lupin schüttelte zwar den Kopf, aber Regulus glaubte ihm nicht. James hatte Lupin eindeutig sein Herz ausgeschüttet. All das waren Sorgen, die Regulus ihm zutraute, auch wenn James sie sich nur noch selten anmerken ließ.

„Ich brauche keine Unterstützung. Wir brauchen keine Unterstützung. James und ich sind glücklich miteinander“, sagte Regulus ohne sich seine Anspannung anmerken zu lassen. „Sirius ist kein Problem.“

„Er ist Familie.“ Lupin faltete die Hände auf dem Tisch. Er wirkte abstoßend freundlich und verständnisvoll. „Wie dein Onkel.“

Regulus verdrehte die Augen. „Er hat doch mit dir geredet.“

„Ja, natürlich. Weil ich nicht aufgehört hab zu nerven“, erklärte Lupin ruhig. „Und ich glaub, es hat ihm ganz gut getan. Du scheinst nicht sehr gesprächig zu sein.“

Wieder machte Regulus auf seine Bücher und Pergamente aufmerksam. „Besonders dann nicht, wenn ich zu lernen habe.“

Lupin schenkte dem keine Beachtung. „Du hast ihm nicht einmal erzählt, was dein Onkel dir gesagt hat. Er macht sich Sorgen. Sorgen, dass du dich gegen ihn entscheiden könntest. Und das sieht ihm so gar nicht ähnlich.“

„Soll das also mein Einfluss sein?“

Lupin runzelte die Stirn so fest, dass die Falten sich regelrecht in seine Haut zu graben schienen. „Willst du nicht, dass es funktioniert?“

„Lupin, das hier ist eine Bibliothek. Nicht Hogwarts‘ Kummerkasten.“

„Dann lass uns woanders hingehen.“

„Ich muss lernen.“

Lupins Stirn glättete sich wieder und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dann warte ich eben.“

„Bei Salazar Slytherin, meinetwegen.“ Regulus klappte sein Buch zu und stand auf. „Aber fass mich dabei ja nicht an.“

~*~

„Was soll das heißen, du hast es die ganze Zeit gewusst?“

Peter zuckte die Achseln. „Ihr habt mitten im Krankenflügel und direkt vor meinen Augen Händchen gehalten. Das ist nicht wirklich unauffällig.“

James hatte es die Sprache verschlagen, während Sirius sich den Bauch vor Lachen hielt. Dabei war das alles seine Schuld. Sirius hatte ununterbrochen Anspielungen in Peters Gegenwart gemacht, bis James gar nichts anderes übrig geblieben war, als von sich und Regulus zu erzählen – was irgendwie auch nur fair war, wenn jetzt auch schon Remus eingeweiht war. Aber dann wusste Peter es nicht nur schon, sondern verzog nicht einmal das Gesicht.

„Dir ist nicht in den Sinn gekommen mit mir zu reden?“ James trat Sirius von der Fensterbank, sobald der sich vor Lachen nach vorne beugte. Eine gekonnte Rolle vorwärts machend landete er auf dem Boden des Korridors und lachte sich immer noch schlapp.

Peter schien James‘ Verhältnis zu Regulus derartig uninteressant zu finden, dass er sich lieber die Sirius-Kugel anschaute, die auf dem Boden herumkullerte. „Nee…“ Anstatt das weiter auszuführen verfiel Peter in Gegluckse über Sirius‘ Benehmen. James fand das alles gar nicht lustig.

„Und du findest es weder merkwürdig noch unpassend oder einfach nur verwirrend?“

Peter nahm die großen Augen von Sirius, der sich allmählich wieder einkriegte und schwer keuchend auf dem Boden liegen blieb. „Ich… ähm…“ Mehr als überfordert rang Peter nach Worten und schaute sich hilfesuchend um, blieb dann mit wässrigem Blick an James hängen. „Du wirst schon deine Gründe haben. Deine Gründe überzeugen mich immer, Krone.“

„Aber…“ James schüttelte verständnislos den Kopf. „Er ist ein Slytherin. Wir hassen Slytherins.“

„Apropos, habt ihr Schniefelus‘ Toilettenpapierrock gesehen? Den hat er bis in den dritten Stock mitgeschleppt“, sagte Sirius und zog breitgrinsend die Beine in den Schneidersitz. „Es ist ewig her, dass wir ihn uns mal vorgenommen haben, findet ihr nicht? Wir sollten das schleunigst ändern. Du hast ja jetzt wieder mehr Zeit, oder Krone?“

„Jaah… Eigentlich wollte ich –“

„Moment.“ Sirius schoss senkrecht in die Höhe. Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte James aus verengten Augen. „Du willst nicht? Du willst nicht?“

„Nein, ich würde nur lieber etwas anderes machen“, sagte James langsam. Dadurch fühlte Sirius sich definitiv nur angegriffen. Seine Miene verfinsterte sich und er warf die Hände in die Luft.

„Bitte, meinetwegen! Dann mach einen besseren Vorschlag…“

„Hey…“ Peter zupfte James am Ärmel, bevor der erklären konnte, dass er sich lieber mit Regulus treffen wollte, als seine Zeit an Snape zu verschwenden. Zugegebenermaßen war es eine Weile her, dass er sich über Snapes dämliche Visage amüsiert hatte, aber wenn er dieses Bild mit dem von Regulus verglich, dann stand außer Frage, wer gewinnen würde. „Ist das da nicht Moony?“

James folgte Peters ausgestrecktem Zeigefinger. Im Innenhof hinter ihnen tauchte tatsächlich Remus auf, dicht gefolgt von Regulus. Der Nieselregen hielt sie nicht davon ab eine Steinbank am anderen Ende des Hofes in Beschlag zu nehmen. Auch dieser Anblick verschlug James die Sprache.

„Boah…“ Sirius stützte das Kinn auf James‘ Schulter auf, als er sich vorlehnte um das ungewohnte Bild zu bestaunen. „Remus verbündet sich mit dem Feind.“

„Hey!“ James stieß mit dem Ellenbogen nach hinten und traf Sirius‘ Brustbein.

„Und du hast dir den Feind ins Bett geholt“, fügte Sirius ungerührt hinzu. Diesmal wich er James‘ Ellenbogen allerdings aus. „Sowas geht nie gut aus!“ Trotzdem lachte Sirius, als er nach hinten taumelte und an die gegenüberliegende Wand stieß. James ließ sich davon anstecken und grinste.

Vielleicht lief zur Abwechslung wirklich einfach alles gut. Es musste ja nicht immer alles komplett schwarz aussehen, auch wenn Regulus so gerne alles in dieser Farbe anmalte und Sirius auch gerne seinen Nachnamen zum Programm machte. Die Realität schien dafür ein sehr rosiger Ort zu sein. Peter machte sich nichts aus der Sache mit Regulus, und Remus versuchte sogar sich mit ihm anzufreunden. Bald würde Sirius sich auch wieder eingekriegt haben und dann würde alles gut werden.

James seufzte zufrieden und drehte sich um, sah noch einmal zu Regulus und Remus rüber. Sie sahen aus, als würden sie sich gut verstehen. Verwunderlich war das nun wirklich nicht, immerhin kam jeder gut mit Remus aus. Sogar Regulus Black. Allerdings fiel es James schwer zu glauben, dass das wirklich sein kleiner Eisklotz sein sollte, dessen Lippen sich gar nicht mehr richtig zu schließen schienen, weil er so viel redete.

James zog die Beine auf die Fensterbank und kniete sich hin, sodass er sich weiter vorlehnen konnte. Tatsächlich glaubte er Regulus‘ Mund zucken zu sehen. Er klammerte sich an den Säulen fest um Halt zu haben. Ganz sicher war das ein Lächeln auf Regulus‘ Lippen. Das Lächeln, auf das James Monate hatte warten müssen. Er hatte richtig gearbeitet, um es sehen zu können, und Remus erzielte dasselbe innerhalb weniger Stunden, vielleicht sogar nur Minuten?

„Lasst uns doch rüber gehen.“ James‘ Kiefer mahlten so fest aufeinander, dass seine Zähne knirschten. Er schwang die Beine über die Fensterbank und glitt in den Innenhof.

„Krone, hey…“ Sirius warf sich auf die Fensterbank, um James noch an der Schulter zurückhalten zu können. „Die sind doch beschäftigt.“

„Ja, aber womit auch immer, es geht mich doch auch was an.“

„Und was wird aus mir?“ Sirius ließ Peter einfach aus und ignorierte auch den Protestlaut, den er deswegen zu hören bekam. „Du hast gesagt, wir machen heute Nachmittag was zusammen. Das erste Mal seit Ewigkeiten wieder, übrigens.“

„Hab’s mir grade anders überlegt“, sagte James und versuchte steif grinsend Sirius‘ Hand abzuschütteln. Die Finger gruben sich daraufhin nur fester in seine Schulter.

„Du lässt mich für den da sitzen?“, zischte Sirius, worauf Peter ein berichtigendes „Uns!“ ausstieß. „Für die lebendig gewordene Langeweile?“

James hob warnend den Finger. „Nimm das sofort zurück, Sirius. Das ist gar nicht lustig.“

„Sondern wahr“, sagte Sirius ärgerlich. „Er ist mein Bruder. Ich weiß, wie verflucht schwer es ist Spaß mit ihm zu haben. Und du wirst genauso öde. Ein glatt gestriegelter Vertrauensschüler bist du geworden.“

James ließ die Hand sinken und riss sich mit einem Ruck von Sirius los. Er schüttelte den Kopf, wusste aber nicht genau, ob aus Enttäuschung oder weil das absoluter Schwachsinn war, was Sirius da von sich gab.

Sirius hob jedenfalls wieder bloß die Hände, sein persönlicher Schutzschild um ja jede Schuld von sich weisen zu können. „Bitte, geh deine glückliche Phase mit Romeo haben. Aber vergiss dabei nicht, dass Julia am Ende auch tot war.“

James runzelte die Stirn, während Sirius sich auf den Absätzen umdrehte. „Willst du behaupten, dass ich die Frau bin?“, rief James ihm nach, aber Sirius hob wieder nur die Hände und steuerte zielstrebig auf die nächste Ecke zu. James verdrehte die Augen und bemerkte dabei Peters gehobene Augenbrauen aus den Augenwinkeln. „Was?“

Peters Hände wanderten langsam nach oben.

„Mach keinen auf Sirius“, warnte James und Peter verharrte. „Gut, dann gehen wir da jetzt rüber, oder Wurmschwanz?“

Auch wenn Peter jetzt den Kopf geschüttelt hätte, wäre James rüber zu Regulus und Remus gegangen und hätte sich neben sie gedrängt.

„Was geht, Leute!“ James warf den Arm um Regulus, zog ihn weg von Remus und gegen sich.

Regulus drückte ihn sofort von sich weg und schenkte James einen derartig strafenden Blick, als hätte er ihm gerade vor die Füße gespuckt. „Reiß dich zusammen“, zischte er.

James nahm die Hand von Regulus‘ Schulter und ertappte sich dabei, wie er sie entschuldigend hochheben wollte. Jetzt machte er auch einen auf Sirius. Dabei war er nicht enttäuscht von Regulus. Er verstand dieses Verhalten. Wirklich.

„Stör ich etwa? Habt ihr von mir geredet?“ James ließ die Augenbrauen hüpfen und grinste auch dann weiterhin, als Peter ihn anstupste. „Nicht jetzt“, presste er aus dem Mundwinkel hervor. Peter schaute sich ein wenig verloren um, als er keinen Platz fand um sich hinzusetzen, beschwerte sich darüber aber nicht und damit war das Thema gegessen.

„Wir haben uns nur unterhalten“, sagte Remus.

James sah sich um. Der Innenhof war relativ leer und der kalte Wind blies den Nieselregen unter den schützenden Vorsprung – das war doch nicht der Ort für ein normales Gespräch.

„Wem hast du es denn noch gesagt, Potter?“

James‘ Blick wurde zurück zu Regulus gezogen. Alles andere als begeistert beäugte er Peter, der versuchte Regentropfen mit der Zunge zu fangen.

„Du hattest doch vor mir davon zu erzählen und nicht abzuwarten, bis die ganze Schule von uns weiß, oder?“, sagte Regulus eisigkalt. James hasste diesen Tonfall.

„Sirius hat mich quasi gezwungen“, verteidigte James sich.

Regulus stand auf und nickte Peter zu. „Setz dich ruhig. Ich gehe.“ Peter gehorchte, kaum dass Regulus aus dem Weg getreten war. James hechtete ihm nach, aber nicht ohne Remus einen bösen Blick zu schenken. Er hätte ahnen müssen, dass Remus sich einen moralphilosophischen Vortrag nicht sparen können würde.

„Warte doch mal.“ James griff Regulus‘ Hand und hielt ihn fest, wollte für jeden sichtbar ihre Finger ineinander verschränken.

„Nein.“ Regulus senkte die Stimme, als würden Remus und Peter nicht einen Meter von ihnen entfernt sitzen. „Du kannst das nicht einfach überall herumerzählen. Du hast gesagt, du würdest mir Zeit geben.“

„Du hattest doch so viel Zeit…“ James wusste auch ohne Remus‘ mahnendes Räuspern, dass er gerade in die falsche Richtung abzudriften drohte. „Hey, es macht ihnen nichts aus. Alles cool. Oder, Peter?“

„Ähm…“ Als plötzlich alle ihn ansahen, schien Peter zuerst mehr als nur ein bisschen überfordert und blühte dann schneller auf, als die magisch gedünkten Rosen seiner Mutter. „Jupp.“

James strahlte Regulus an. „Siehst du? Noch ein passables Testobjekt.“

Regulus‘ Unsicherheit äußerte sich in einem schweren Seufzer. „Okay.“

„Okay? Okay.“ James‘ Lächeln grub sich schmerzhaft tief in seine Wangen. Er wollte Regulus alleine wegen dem ‚okay‘ küssen, riss sich aber mit aller Kraft zusammen und drückte bloß Regulus‘ Hand. Peters Augen schwollen deutlich an. Ein Kuss würde ihn wahrscheinlich rücklings von der Bank kippen lassen. Bei diesem Anblick regten sich Zweifel, dass Peter die Beziehung zwischen Regulus und James wirklich verstand.

„Ich muss trotzdem los. Wir sehen uns später…“ Regulus hatte sich schon halb herumgedreht, als James ihn festhielt.

„Hey, du hast Zeit stundenlang mit Remus zu quatschen, dann wird doch wohl eine Viertelstunde für mich drin sein.“

Regulus sah sich unsicher um. Zwei Erstklässler tauschten unter einem Baum am anderen Ende des Hofes ihre Schokofroschkarten aus und auf der Mauer rechts von ihnen hockte eine einsame Eule und schuhute vor sich hin.

„Jetzt komm schon, Reg. Ich sorg auch dafür, dass Peter und Remus dich nicht aufziehen.“ James zwinkerte Regulus zu, dessen Einwände sichtbar zu bröckeln begannen. Seufzend musterte er James‘ Freunde, die es ihm doch einladend einfach machten. Remus stieß Peter sogar in die Seite, als der anstatt zu lächeln schon wieder versuchte Regentropfen mit seiner Zunge aufzufangen.

„Gut, okay“, lenkte Regulus schließlich ein. Er drehte sich um und steuerte auf den freien Platz der Steinbank zu, gab so den Blick auf die Steinmauern des Schlosses frei. In ihren Schatten lehnte Sirius. Seine zornigen Augen waren auf Regulus gerichtet. Als er bemerkte, dass James ihn ansah, schüttelte er bloß den Kopf und drehte sich schwungvoll herum, wurde so von den Schatten verschluckt.

James blickte ihm verwirrt nach und widmete sich dann dem goldigen Bild, das Regulus abgab, als er versuchte sich auf den engen Platz auf der Bank zu setzen ohne Remus dabei zu berühren.

Wie konnte Sirius sich von diesem Anblick nur abwenden? Und wieso ging er überhaupt? Es war ja nicht so, dass sie ihn ausschließen würden. Aus unerfindlichen Gründen schloss er sich selbst aus.

„Also!“ James klatschte in die Hände. „Will jemand die Geschichte hören, wie Regulus und ich uns kennengelernt haben? Es war in den Weihnachtsferien 1971 am Bahnhof und er trug eine putzige Wollmütze und superniedliche Fäustlinge…“

Regulus vergrub zwar das Gesicht in den Händen, als Remus und Peter zu lachen begannen, ließ James aber grinsend weiter erzählen.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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