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Fanfiction

Unnatural Black - Revanche

von Dr. S

„Black?! Black, bist du hier irgendwo? Hat jemand Regulus Black gesehen?“ Selwyns Stimme donnerte durch den Gemeinschaftsraum der Slytherins und löste ein betretenes Schweigen aus. Überall, wo er sich in letzter Zeit hintraute, löste er genau dieses Schweigen aus.

Als Antwort bekam er nur Kopfschütteln geschenkt und zog sich kurz darauf mit einem genervten Schnauben in seinen Schlafsaal zurück.

Regulus setzte sich erleichtert wieder aufrecht hin, wagte sogar einen Blick über die Schulter und die Rückenlehne des Sofas zu werfen. Bei den argwöhnischen Blicken, die ihn trafen, drehte er sich allerdings direkt wieder um.

„Du solltest mit ihm reden.“ Avery beugte sich von hinten über seine Schulter, die Arme auf der Rückenlehne verschränkt. Regulus starrte stur geradeaus. „Er bringt dich nicht um, nur weil du den Schnatz nicht gefangen hast.“

„Sondern nur dafür, dass er ihn absichtlich hat entwischen lassen.“ Averys Freund, Rosier, ließ sich neben Regulus auf die Couch fallen, ein Buch über Verwandlungen in der Hand. „Willst du mich als Wiedergutmachung abfragen?“

Regulus schüttelte den Kopf.

„Er hat ihn nicht absichtlich entwischen lassen“, sagte Avery und hüpfte über die Lehne der Couch auf den noch freien Platz neben Regulus. „Black Senior hat nur die Saat des Bösen verstreut.“

Rosier lachte auf. „Ja, und ausgerechnet du hast seine perfiden Pläne durchschaut. Eher seh ich heut bei Vollmond die Mondkälber auf den Ländereien tanzen.“ Er hielt Regulus wieder sein Buch vor die Nase. „Komm schon, Kleiner. Ich hab morgen Prüfungen.“

Wieder schüttelte Regulus den Kopf.

„Ich hab morgen auch Prüfungen und nerv den Kleinen nicht.“ Avery schwang einen Arm über die Rückenlehne und bettete den anderen auf der Armlehne, machte sich dermaßen breit, dass Regulus keine andere Wahl hatte als näher an Rosier zu rutschen, der ihn daraufhin mit seinem Buch anstupste.

„Doch, du nervst ihn damit sich mit deinem heißgeliebten Kapitän auszusprechen.“ Rosier gab es noch nicht auf, Regulus in seine Prüfungsvorbereitungen mit einzubeziehen. „Was muss man tun, damit du weich wirst, Black?“

Regulus dachte an die letzten Tage und wie oft er Potter darum gebeten hatte, ihn abfragen zu dürfen, aber da hatte er stets eine Abfuhr kassiert. Potter wollte nicht lernen, und Regulus wollte ihn nicht davon abhalten, also blieb es meist bei nicht mehr als fünfzehn Minuten knutschen, nicht einmal in ihrem Kellerloch.

Aber heute wurde das Kellerloch wieder einmal entstaubt und Regulus war so nervös, dass er alle zehn Sekunden auf die Uhr sah. Wenn er Rosier beim Lernen half, dann würde er niemals rechtzeitig aus dem Gemeinschaftsraum kommen.

„Ah… Ich versteh schon…“ Rosier schmunzelte entweder oder verzog die Mundwinkel vor Abscheu, Regulus sah ihn nicht schnell genug an, um das herauszufinden. „Severus, hey…“

„Black, nochmal wegen Selwyn…“ Avery rüttelte an Regulus‘ Arm. Während Snape, der gerade den Gemeinschaftsraum betreten hatte, auf den Sessel schräg gegenüber der Couch zuschlurfte, drehte Regulus sich herum. „Er ist nicht wirklich sauer. Er will diese Gerüchte nur klarstellen. Du solltest ihn nicht weiter hinhalten.“

Regulus nickte stumm, einfach um das Thema abzuhaken, und drehte sich wieder von Avery weg. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Rosier Snape mit seinem Buch anstupste.

„Fragst du mich ab?“, wollte er wissen.

„Ich habe bis gerade eben noch in der Bibliothek gesessen. Da hab ich jetzt wirklich keine Lust drauf“, zischte Snape, zog seinen Sessel aber trotzdem in Rosiers Richtung. Seit einigen Tagen hatte er schlechtere Stimmung, als Professor McGonagall, wenn Sirius und Potter mal wieder Schande über ihr heißgeliebtes Haus brachten. Ohnehin war Snape ein finsterer Zeitgenosse, aber irgendetwas schien noch mehr dunkle Wolken in seinen Kopf gezogen zu haben – sicherlich nur die ZAGs.

„Du solltest dir gut überlegen, ob du deine einzigen noch verbleibenden Sympathien auch noch verspielen willst, Severus“, sagte Rosier mit einem fiesen Zug um den Mund und pfefferte sein Buch in Snapes Schoß, lehnte sich dann mit verschränkten Armen zurück. „Seite dreihundertvierzig und folgende.“

Regulus beobachtete neugierig, wie Snapes Gesicht entweder vor Scham oder Wut rot anlief. Allerdings stupste Avery ihn erneut an und hörte erst damit auf, als Regulus ihn wieder ansah.

„Willst du Karten spielen, Black?“, fragte er und war schon längst dabei zu mischen, also willigte Regulus mit einem Schulterzucken ein. „Versteh ich gar nicht, wieso ihr alle euch in letzter Sekunde irgendwelchen theoretischen Schwachsinn eintrichtert. Entweder kann man ’ne Ratte in ein Nadelkissen verwandeln oder eben nicht…“

„Du klingst schon wie dieses arrogante Schwein.“ Snape erlaubte sich überdeutlich einen Vergleich mit Potter und wenn er da nicht irgendwie Recht haben würde, dann wäre Regulus vielleicht sauer. So warf er nur einen weiteren sehnsüchtigen Blick zur Uhr und dann in sein Blatt, wobei er sich darüber wunderte, auf was für ein Kartenspiel er sich eigentlich eingelassen hatte. Auf einer seiner Karten putzte eine schwarze Katze sich ihre Pfoten.

„Du bist doch nur sauer, weil Potter dir die Hosen runtergezogen hat“, gab Avery zurück. Regulus ließ eine Karte aus der Hand rutschen, klemmte sie aber zwischen seinen Fingern ein, bevor seine Reaktion irgendjemanden auffallen könnte. Avery schaute grinsend in sein Blatt, Rosier versuchte eine bequemere Position zu finden und Snape die richtige Seite im Buch.

„Und eifersüchtig, weil er deine Freundin nach einem Date gefragt hat“, ergänzte Rosier, während er die Beine über die Armlehne der Couch warf. Sein Rücken presste sich gegen Regulus‘ Arm. Unter normalen Umständen wäre Regulus jetzt aufgestanden und hätte Abstand gesucht, aber die Worte wirkten wie ein Stupor auf ihn.

Regulus sah zu Rosier. Er wollte nachfragen, wollte sichergehen, dass er nichts falsch verstanden hatte, aber er konnte nicht.

Rosier bemerkte seinen Blick allerdings. „Evans, das Schlammblutmädchen, du erinnerst dich?“

Während Regulus knapp nickte, zischte Snape: „Nenn sie nicht so.“

„Hast du doch selber getan“, warf Avery grinsend ein. Snape schaute ihn finster an, aber Avery freute sich über seine Karte. „Uh, ich hab drei schwarze, versuch das mal zu schlagen, Black.“

„Und das Erstaunliche ist ja, dass sie sich erlaubt, Potter zurückzuweisen. Was bildet die sich eigentlich ein? Ich mein, Potter mag ein arrogantes Arschloch sein, aber er gehört zu einer der ältesten Zaubererfamilien der ganzen Welt. Wenn ich ein Mädchen wär und der mich nach einem Date fragen würde, hätte ich das alleine wegen dem Prestige in Betracht gezogen“, stellte Rosier klar.

Avery lachte so dreckig, dass es wohl nicht einmal etwas bringen würde, ihm den Mund mit Seife auszuwaschen. „Evan steht auf Potter“, gab er in einem gehässigen Singsang von sich.

„Nur auf sein Blut“, erwiderte Rosier ungerührt. „Fängst du bald mal an, Severus?“

Snape schien irgendwie abgelenkt. Mit fest zusammen gezogenen Augenbrauen schaute er Rosier an. „Ich habe eigentlich wirklich keine Zeit dafür.“

„Black!“ Avery lenkte ihn ab, indem er mit den Fingern direkt vor Regulus‘ Nase schnippte. „Du bist dran.“

Regulus legte seine schwarze Katze auf die von Avery, damit er sich schnell wieder dem Gespräch hinter sich zuwenden konnte. Avery gab ein frustriertes Stöhnen von sich – merkwürdigerweise aber nicht, weil Regulus nicht wusste, was er da spielte, sondern scheinbar gewann.

„Sirius Black bietet dir eine faire Revanche an? Das glaubst du doch nicht wirklich, Severus.“ Rosier setzte sich endlich wieder aufrecht hin. Regulus rieb sich über die unangenehme Wärme, die Rosiers Körper auf seiner Schulter zurückgelassen hatte.

„Revanche für die Hose?“ Avery streckte sich und lugte über Regulus‘ Kopf direkt zu Snape. „Das ist ein perfider Plan, ganz sicher.“

Regulus legte den Kopf schief, aber keiner schien es für nötig zu befinden ihm zu erklären, was sein Bruder jetzt schon wieder angestellt hatte, weil er sich von Potter vernachlässigt fühlte. Und dabei wurde er das gar nicht. Regulus hatte die beiden die letzten Tage kaum eine Sekunde aus den Augen gelassen, wenn sie in seiner Nähe gewesen waren. Sie schienen sich unverändert gut zu verstehen.

„Er hat mir ja kein Angebot gemacht.“ Snape klang, als würde er eine Revanche für was auch immer mit seiner Hose passiert war, wirklich brauchen. „Hat sich lustig gemacht. Sicherlich denkt er, ich wäre zu feige zu kommen. Ich bin kein Feigling.“

„Aber ein wenig naiv“, murmelte Rosier.

„Ich wär lieber feige, als vor der halbe Schule gedemütigt zu werden“, meinte Avery.

„Ich…“ Snapes tiefschwarze Augen fixierten sich ganz plötzlich auf Regulus, als hätte er ihn vorher gar nicht wahrgenommen. Regulus störte es nicht, dass er im Gegensatz zu seinem Bruder nicht gleich die ganze Aufmerksamkeit aller Menschen auf sich zog, wenn er einen Raum betrat, aber gerade wünschte er sich tatsächlich noch unauffälliger zu sein. Dann hätte Snape weitergesprochen und Regulus hätte…

Ja, was eigentlich? Zu Sirius laufen und ihn warnen können? Sirius musste sich vor einem schleimigen Halbblut nicht fürchten. Snape brachte es ja nicht einmal aus Versehen fertig jemanden ernsthaft zu verletzen. Dennoch war der Versuch Sirius zu vergiften Regulus noch gut genug in Erinnerung, um ihn ein wenig nervös werden zu lassen.

Und Snape schien auch genau an dieses Ereignis zu denken.

Mit einem süffisanten Grinsen löste Snape seinen Blick von Regulus und richtete ihn auf das Buch. „Dreihundertvierzig?“

„Und folgende“, sagte Rosier, der sicherlich nur so tat, als würde er in den kurzen Starrwettkampf nichts hineininterpretieren.

Avery dagegen verzog voller Konfusion das Gesicht. Er öffnete den Mund, als wolle er nachfragen, legte dann aber einfach eine Karte auf den Tisch. Regulus legte eine darauf, die farblich ganz gut passte.

„Scheiße, Alter! Wieso kannst du das denn?“ Avery warf frustriert seine Karten auf den Tisch, verschränkte dann die Arme vor der Brust. „Niemand kann das…“

„Ich… geh mir nochmal die Beine vertreten“, sagte Regulus und stand auf.

Snape stieß ein abfälliges Schnauben aus, das Regulus nicht einmal einen erzürnten Blick wert war. Was Snape über ihn dachte, war ihm vollkommen egal.

Was ihn viel mehr interessierte und was definitiv nicht genau genug diskutiert wurde, war Potters Bedürfnis Lily Evans um eine Verabredung zu bitten.

~*~

Potter wartete bereits auf ihn. Hätte Regulus das gewusst, dann wäre er früher gekommen. Und dann hätte er Potters Euphorie vielleicht auch noch teilen können…

„Reg!“ Potter stürzte in sein Blickfeld, bevor Regulus mehr als einen Blick auf die scheinbar unendlichen Weiten des grünen Sees hinter den Glasscheiben werfen konnte. Er wurde in eine feste Umarmung gezogen, dabei sogar leicht hochgehoben und in einem halben Kreis herumgedreht.

Als Potter ihn wieder auf den Boden ließ und ihn küssen wollte, drehte Regulus den Kopf zur Seite. Seine Zurückweisung wurde allerdings nicht als solche aufgefasst. Potter küsste einfach seinen Hals, vergrub dann das Gesicht in Regulus‘ Nacken und atmete tief ein.

„Ich hatte gehofft, du würdest es nicht aushalten und früher kommen. Aber scheinbar kannst du auch ohne mich.“ Potter löste sich aus der Umarmung und nickte nach rechts. „Ich hab’s hier ein bisschen aufgehübscht. Was meinst du?“

Regulus musste sich gar nicht selbst umdrehen. Potter legte die Hände auf seine Hüften und zog ihn so herum, dass er den perfekten Ausblick auf den eigentlich so kargen Raum hatte.

Decken und Kissen verdeckten die kahlen Steinbänke und an den Wänden hingen jetzt Fackeln, die das grünliche Licht des Sees überstrahlten. Der Raum wirkte so überraschend warm und gemütlich. Die Spinnweben und der Staub waren außerdem gänzlich entfernt worden. Regulus konnte nicht glauben, dass Potter das alles in so kurzer Zeit geschafft hatte.

„Zu viel Wolle?“, fragte Potter direkt in Regulus‘ Ohr. Er schlang seine Arme ganz um Regulus‘ Hüften und zog ihn dichter an sich. Das Kinn auf Regulus‘ Schulter abstützend strich Potter vorsichtig über die Nähte von Regulus‘ Hemdseiten.

Regulus schüttelte den Kopf.

„Ich wusste, dass es dir gefallen würde. Was glaubst du, warum ich dich die letzten Tage von unserem Kellerloch ferngehalten habe? Genau! Um deine hübschen Äuglein so groß werden zu sehen.“

Regulus sah über die Schulter, die Augen ganz normal groß, und Potters stolzes Grinsen knickte zumindest an einer Seite vollkommen ein.

„Vorhänge, was? Du möchtest Vorhänge haben. Ich hab nur gedacht, dass außer ein paar Fischen schon keiner spannen würde…“ Potter machte mitten im Satz ganz überraschend einen Schritt vorwärts und Regulus stolperte willenlos in die Richtung, die Potter vorgab. „Wenn dich die Farbe stört, dann kann ich alles ganz schnell rosa hexen.“

„Potter.“ Empört schnaubte Regulus auf und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, als er losgelassen und auf die ehemals so harte Steinbank geschubst wurde. Er landete weich, außergewöhnlich weich, als würde der Stein mit flauschigen Federn gefüllt sein. „Hast du die Bank gepolstert?“

„Endlich bist du beeindruckt!“ Potter setzte sich neben ihn und griff seine Hand. „Ich hab doch gesagt, dass Merlin gegen mich einpacken kann. Das hört sich übrigens leichter an, als es ist, so eine Bank zu polstern. Die Optik soll ja dieselbe bleiben, aber mir soll der Hintern, beziehungsweise der Rücken nicht mehr wehtun.“

Regulus versuchte sich für Potter an einem Lächeln, aber da es einfach nicht klappen wollte, war er ganz froh, dass Potters Blick wie festgeklebt an seiner Hand war. Als hätte Potter sie nie zuvor in der Hand gehabt, streichelte er über Handrücken und Knöchel, schob seine Finger dann entschlossen zwischen Regulus‘.

„Erzähl mir von deinem Tag.“ Grinsend hob Potter den Blick wieder, als hätte Regulus ihn wie ein Professor ermahnt im Unterricht aufzupassen.

„Erzähl mir doch von deinem“, gab Regulus zurück.

Potter tat so, als würde er konzentriert nachdenken. „Ich hatte Prüfungen, Prüfungen und… Prüfungen. Dann hat Remus mich gezwungen ihn all unsere Lehrbücher für Verwandlungen seit dem ersten Schuljahr abzufragen. Zwischendurch hab ich mal was gegessen.“ Er grinste wieder. „Jetzt du.“

Regulus hob die Schultern. „Ich habe erfolgreich versucht Selwyn aus dem Weg zu gehen, Avery hat mich gezwungen ein merkwürdiges Kartenspiel zu spielen, dessen Sinn sich mir vollkommen entzogen hat, und Rosier hat Snape damit aufgezogen, dass du ihm die Hose runtergezogen hast.“

Potters Grinsen verschwand, war im nächsten Moment aber wieder da. „Bist du deswegen so… leicht angefressen?“

Regulus drehte den Kopf zur Seite. „Nein“, wisperte er so leise, dass Potter ihn anscheinend nicht hörte.

Er legte seine Hand in Regulus‘ Nacken und presste sich dicht gegen ihn, hauchte einen Kuss auf Regulus‘ Schläfe. „Bist du eifersüchtig? Dann hast du Snape noch nie ohne Hose gesehen. Der Anblick hat mich diesen Streich mehr als bereuen lassen.“ Potter gluckste gegen Regulus‘ Wange. „Und außerdem wartet was viel Hübscheres in meinem Kellerloch auf mich.“

Regulus sah Potter wieder in die Augen, fand dort noch ein vertrautes amüsiertes Funkeln. „Warum fragst du Lily Evans dann nach einer Verabredung?“ Das Funkeln erstarb innerhalb einer Sekunde, erlosch vollkommen und hinterließ nur eine braune Leere, die so kalt war, dass Regulus seine Frage ganz schnell bereute.

„Ich will da nicht drüber reden“, sagte Potter und im Gegensatz zu seiner eisigen Stimme drückte er einen sehr behutsamen Kuss auf Regulus‘ Stirn.

„Aber –“

„Regulus.“ Potter seufzte genervt, als wäre Regulus‘ Frage vollkommen ungerechtfertigt und der Grund für sie überhaupt nicht verletzend. „Ich will keinen Stress während meinen Prüfungen.“

„Du leugnest es also gar nicht erst?“

„Ich werd nicht drüber reden.“ Potter küsste ihn direkt auf den Mund, aber Regulus hätte die Berührung gar nicht erwidern wollen, hätte sie lang genug dafür gedauert.

„Immer wenn ich reden will, dann willst du das nicht…“ Regulus wusste nicht, wieso Potter schon wieder so schnauben musste, dass er sich hier wie der Böse fühlte. „Ich will doch nur… Potter.“ Regulus klammerte sich an Potters Hemd fest, bevor der sich wegdrehen konnte. Er suchte wieder Potters Blick und entdeckte dort endlich etwas mehr Wärme. „Sind wir nicht zusammen?“

Potters Augenbrauen schossen fast bis an seinen Haaransatz. „Natürlich nicht. Das hier basiert auf einer rein körperlichen Ebene.“

Der kurze Moment bis Potters Grinsen aufblitzte, reichte aus, damit Regulus‘ Herz einriss. Er konnte nicht einmal erleichtert aufatmen, als Potter mit den Augen rollte und ihm einen weiteren Kuss aufdrückte.

„Quatsch“, sagte Potter leise. „Ich hab dich gern, Reg. Wirklich gern. Und ich möchte das jetzt einfach nur genießen. Ein bisschen entspannen. Sonst verhau ich noch meine Prüfungen. Willst du das?“

Regulus schüttelte den Kopf und nach so einem Geständnis ließ er sich gerne von Potter küssen. Letztendlich war er ja auch der einzige Mensch, den Potter so küsste. Er sollte stolz darauf sein, anstatt sich auf jeden Hinweis zu stürzen, dass irgendjemand Potter wichtiger war.

Potter hatte ihn gern. Bis vor kurzem hatte Regulus das noch für vollkommen unmöglich gehalten. Er musste grinsen, nicht nur lächeln, sondern richtig grinsen, so breit, dass in seinen Wangen die so selten gebrauchten Muskeln zu schmerzen begannen.

Potter erwiderte das. „Was jetzt?“

Die Finger in Potters Nacken verknotend schüttelte Regulus wieder nur den Kopf. Er verwickelte Potter schnell in einen neuen Kuss, bevor er nachfragen konnte. Regulus wusste, dass ihm mehr als gernhaben rausrutschen würde, und er wusste, dass Potter darauf sehr sensibel reagierte.

Und er wollte immer gleich weinen, wenn er nur in Erwägung zog, dass es Potter nicht so ging. Brennende Augen und dazu ein breites Grinsen mussten sein Gesicht vollkommen entstellen, nur konnte Regulus sich beim besten Willen nicht für eine Emotion entscheiden. Sie überwältigen ihn aus dem Hinterhalt, vollkommen unkontrollierbar, und machten seinen ersten schönen Moment mit Potter heute kaputt.

„Oh… Ich schmecke Tränen, Reg“, sagte Potter und zog sich von Regulus‘ Mund zurück, küsste gleich darauf die Feuchtigkeit von Regulus‘ leicht erröteten Wangen.

„Lachtränen“, behauptete Regulus, anstatt Potter auf die Nase zu binden, dass ihn allein der Gedanke, Lily Evans könnte irgendwann ihre Meinung ändern und Potter würde ihn dann keines Blickes mehr würdigen, umbrachte.

„Schlechte Lüge“, meinte Potter zu Recht.

„Es ist nichts“, sagte Regulus betont gleichgültig und ließ seine Hände gleichzeitig über Potters Rücken und unter sein Hemd gleiten, um ihn erfolgreich abzulenken. Potter gab ein ungewöhnlich hohes Lachen von sich und krümmte sich unter Regulus‘ Fingern. Als würde er gar nicht wollen legte Potter die Hände zaghaft auf Regulus‘ Hüften und übte einen leichten, aber doch ausreichenden Druck aus, um Regulus wegzuschieben.

„Dafür hab ich keine Zeit“, wollte Potter widersprechen, aber Regulus achtete da nicht drauf und setzte alles daran sich gegen den Druck zu wehren, mit dem Potter ihn loswerden wollte. Er stemmte sich dagegen, presste sich an Potters Brust und das mit seinem ganzen Gewicht, sodass Potter sich nicht in einer aufrechten Position halten konnte. Er klammerte sich reflexartig an Regulus fest und zog ihn so auf sich, als er mit dem Rücken auf die jetzt weiche Bank fiel.

„Ich dachte, du musst nicht lernen.“ Regulus hoffte sehr, dass seine Stimme verlockend klang, wenn er sie ein wenig rauer werden ließ. Potters Schmunzeln nach war das wohl eher ein Fehlschlag.

„Muss ich auch nicht.“ Potter schob Regulus‘ Hände immer dann weg, wenn sie sich seinen Hemdknöpfen näherten. Kein Grund für Regulus aufzugeben. Er öffnete einfach sein Hemd und das schien auf jeden Fall besser als eine verstellte Stimme zu funktionieren. Potters Augen flatterten immer wieder kurz zu jedem neu entblößten Zentimeter Haut. „Aber… aber…“ Potters Stimme verlor an Festigkeit. „Reg.“

„Snape muss dich nicht anbetteln, damit du ihm die Hose ausziehst.“

Potter verzog das Gesicht und kniff die Augen fest zusammen, aber verschrecken konnte er Regulus damit nicht. Mit einer schwungvollen Bewegung – die Potters Blick eigentlich wert gewesen wäre – schüttelte er sein Hemd ab.

Potter öffnete ein Auge. „Reg, ehrlich… Das ist unfair.“

„Hattest du das nicht im Sinn, als du uns so viele Decken in unser Kellerloch gelegt hast?“ Regulus lehnte sich herunter zu Potter und, ermutigt von den Händen, die ganz von selbst auf seinen Rücken fanden, wagte er wieder einen Versuch an Potters Hemdknöpfe heranzukommen.

„Na ja…“ Potter griff gleich wieder Regulus‘ Handgelenke. „Ein bisschen vielleicht. Aber nicht heute.“

Regulus spürte richtig, wie die Muskeln in seinem Gesicht sich so sehr verhärteten, dass nicht einmal ein falsches Lächeln möglich gewesen wäre. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Potter ihn zurückweisen würde, nicht nachdem sie in der Dusche schon so weit gekommen waren. Potter war so leidenschaftlich gewesen. Regulus hatte sich richtig gewollt gefühlt… und jetzt war ihm, als hätte man ihn mit einem gezielten Fußtritt in die Ecke befördert.

Ungewollt flackerte ein Bild von Lily Evans vor seinen Augen auf. So wie Potter ihr früher hinterher gelechzt hatte, wäre er bei ihr sicherlich niemals auf die Idee gekommen, so einen Moment zu verschieben.

Mit erschreckend viel Aggressivität befreite Regulus seine Hände aus Potters Griff. „Jetzt stell dich nicht so an“, sagte er und visierte erneut Potters Hemdknöpfe an.

Potter schlug ihm sanft, aber bestimmend auf die Finger. „Dein Enthusiasmus in allen Ehren… aber ich kann nicht. Ich hab keine Zeit.“

Regulus runzelte die Stirn, umfasste Potters Handgelenk und krempelte seinen Ärmel hoch, warf einen Blick auf die Uhr. „Bis zur Ausgangssperre sind es noch zwanzig Minuten.“

Potter lachte, schaute dann in Regulus‘ verwirrtes Gesicht und lachte erneut los, diesmal so schallend, dass es von den Wänden widerhallte. Regulus wartete missmutig ab, bis Potter sich nicht mehr über ihn lustig machen wollte.

Schwer atmend winkte Potter ab. „Sorry“, entschuldigte er sich atemlos. „Aber ich würde da eigentlich gerne eine ganze Nacht für einplanen. Wär das denn in Ordnung für dich, Darling?“

Regulus verdrehte die Augen. „Rede nicht mit mir, als würde ich dich zu irgendetwas zwingen. Ich will nur… Ich…“ Die Erkenntnis, dass er sich gerade bis auf die Knochen blamiert hat, ließ Regulus stottern. Er schloss die Augen und presste sich dazu noch eine Hand davor. „Verzeih mir. Ich wollte nur… nachholen, was… einfach alles. Du fehlst mir.“

Potters Lächeln war so sanft wie seine Finger, die über Regulus‘ Wange strichen. „Du mir auch…“ Potter setzte sich auf, die Arme fest um Regulus‘ Hüften schlingend. Seine Augen waren mittlerweile das absolute Gegenteil von leer. Regulus fragte sich, wie so ein schneller Wechsel möglich war, und er bewunderte es sogar. Wenn er seine Mimik in Potters Nähe so unter Kontrolle hätte, dann würde er sich nicht ständig derartig blamieren.

„Okay.“ Regulus wollte nicht zweifeln. Er wollte darauf vertrauen, dass Potter jede Sekunde an ihn dachte, wenn sie nicht zusammen waren. Aber es fiel ihm so schwer, wenn er tagtäglich beobachtete, wie fröhlich und ausgelassen Potter mit seinen zahllosen Freunden umging. War da überhaupt Zeit ihn zu vermissen? War überhaupt Platz für Regulus Black in Potters perfektem Leben?

„Okay? Ist das alles?“

Regulus nickte, fast wie hypnotisiert von Potters herausforderndem Blick. „Du willst ja nicht, was ich dir dafür geben wollen würde.“

Potter grinste und zog Regulus dann fester heran. Auch wenn er kurz das Gesicht in Regulus‘ Halsbeuge vergrub, musste er irgendwann auf seine Uhr geschaut haben.

„Ich muss los.“

Regulus klammerte sich fester an Potter. Er wollte ihn nicht gehen lassen. Vielleicht ging Potter nicht zu einem Date mit Lily Evans – noch nicht – aber es fühlte sich so an.

„Du nimmst das mit der Ausgangssperre doch sonst nicht so genau.“

„Ja, aber heute ist ein… besonderer Tag.“

„Weil ihr Snape wieder die Hose herunterziehen wollt?“

Potter lehnte sich zurück um ihn fragend ansehen zu können. „Nochmal will ich das nicht sehen.“ Er legte die Stirn in so tiefe Falten, dass man glauben könnte, sie würden nie wieder weggehen. „Wieso denkst du das?“ Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ Regulus stutzen.

„Snape hat davon erzählt. Dass Sirius ihn zu einer Revanche herausgefordert hat.“

Potter riss die Augen in Panik auf und packte Regulus an den Schultern, schob ihn von seinem Schoß. „Hat er gesagt wann? Oder wo?“ Potter überhäufte ihn in so einer Geschwindigkeit mit Fragen, dass Regulus nur blinzelnd dem starren Blick standhalten konnte. „Irgendetwas?“

Regulus schüttelte hilflos den Kopf. „Nein. Ich… Er mag mich nicht. Wollte nichts weiter in meiner Gegenwart verraten. Wieso? Was ist denn los?“

Potter fuhr hoch, zu schnell, als dass Regulus seine Hand erreichen konnte.

„James?“

Potter stoppte, da stand er schon im Durchgang. Er drehte sich zu Regulus und grinste schief, hob beruhigend die Hände.

„Nichts, Reg. Nichts, was für dich von Belang wäre.“ Sein schiefes Grinsen wurde zu einem ehrlichen Lächeln. „Aber den Namen… den solltest du dir merken. Lässt mich scheinbar alles für dich tun.“ Er zwinkerte, drehte sich um und war mit einem Schritt in den Schatten des Ganges verschwunden.

Regulus sprang auf und stolperte ihm nach, konnte sein Gleichgewicht gerade noch an der Mauer stabilisieren. „James… James?!“, rief er in die Dunkelheit, aber anscheinend war der Vorname doch nicht genug, damit Potter alles für ihn tat. Und er hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei, Potter einfach so gehen zu lassen.

Er zögerte nur kurz sein Hemd anzuziehen und folgte Potter dann.


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