von Dr. S
Die wahre Absicht hinter dem Terminus Duschen schien Regulus nicht ganz klar zu sein, stellte James fest, als er dabei zusah, wie Regulus sich gewissenhaft das Haar schamponierte. Bis auf eine leichte Feuchte verursacht durch den Wasserdampf war James‘ Haut noch trocken, unten herum nur von einem lockersitzenden Handtuch bedeckt.
Regulus hatte das Handtuch bereits fallengelassen, da hatte James noch vollkommen unpassend für ihn damit gehadert. Es steckte wohl doch ein Fünkchen mehr Selbstbewusstsein in dem kleinen Bruder, als man auf den ersten Blick vermutete. James genoss das, genoss vor allem seine Position. In aller Seelenruhe konnte er sich jede Einzelheit von Regulus‘ Körper einprägen.
Es war nicht so, als würde Regulus eine Show daraus machen. Fast schien es sogar, als versuche er jede Bewegung besonders langweilig und uninteressant aussehen zu lassen. Falls er denn bemerkt hatte, dass James schon eine ganze Weile vom Rand aus zusah. Aber gerade dieses Desinteresse machte dieses Bild wohl so anziehend.
James wollte zu Regulus gehen und Gefühl in seine Bewegungen bringen. Ein unglaublich vertrautes Gefühl. Er erinnerte sich an den Moment, als Regulus derjenige mit dem Handtuch gewesen war und James ihm so gerne einfach ein Smiley auf den Rücken gezeichnet hätte. Und mittlerweile schien ein wenig mehr Platz für ein breiteres Grinsen zu sein.
Regulus war immer noch schlank und schmal gebaut, aber der Sport tat ihm sichtbar gut. James fand es unglaublich faszinierend, wie sich bei jeder Bewegung Muskeln unter seiner Haut bewegten, auch wenn sie sich sonst nicht stark abzeichneten. Kam Regulus nach seinem Bruder, dann war er dabei mit jedem Tag besser auszusehen, und James war stolz darauf, dass er sich all das schon jetzt gesichert hatte.
Als würde man den Schmetterling bereits im Kokon abrichten…
„Ich glaube, du hast da eine Stelle vergessen“, sagte James, nachdem er geduldig abgewartet hatte, bis Regulus das Shampoo ausgespült hatte, und dabei zugesehen hatte, wie Zentimeter für Zentimeter von der blassen Haut vom Schweiß des letzten Spiels befreit wurde.
Regulus hielt in der Bewegung inne. Eine Hand auf der Schulter in einer Ansammlung schaumiger Blasen verschwunden. Er sah James nicht an, rührte sich überhaupt nicht, auch als James sich hörbar näherte. Auf den nassen Bodenkacheln gaben seine Schritte schmatzende Geräusche von sich, die leider nicht so verlockend klangen, wie das Rascheln seines Handtuchs, als er sich von den Hüften riss und blind hinter sich warf.
Leider brachte das Regulus auch nicht dazu, sich umzudrehen. Als hätte er überhaupt kein Interesse auch nur einen kurzen Blick auf James‘ definitiv vorzeigbaren Körper zu werfen.
Wenigstens fand er seine Stimme wieder. „Nein. Ich hab nur darauf gehofft, dass du dann endlich herkommst“, sagte Regulus und reichte James die Seife. „Du hast lang genug gestarrt, um die richtige Stelle alleine zu finden.“
James grinste, schüttelte ungesehen den Kopf und ließ den Blick dabei über Regulus‘ Rücken schweifen. Wasser prasselte auf ihn nieder, wusch die Seifenreste weg und legte beneidenswert makellose Haut frei. James zögerte sie zu berühren. Dabei war es nicht einmal das erste Mal. Trotzdem fühlte es sich vollkommen anders an.
Seine Hand rieb Seife über die schwer erreichbare Stelle zwischen Regulus‘ Schulterblättern. Er konnte jetzt spüren, wie die Muskeln sich unter seinen Fingern bewegten. Regulus atmete hörbar aus. Sein Körper war angespannt vom Spiel und den Anstrengungen der letzten Tage, wahrscheinlich von genauso vielen schlaflosen Nächten, wie James sie hatte durchstehen müssen. Unter James‘ Berührungen schien Regulus sich aber wieder zu entspannen.
„Ich war einfach ganz eingenommen, was für eine gute Figur du so ohne steifen Kragen machst“, sagte James und rieb geduldig die Verspannungen aus Regulus‘ Muskeln. Das entlockte Seufzen war ihm Dank genug besser darin zu sein, als das heiße Wasser. „Auch wenn ich nichts gegen den steifen Kragen habe.“ Er wollte einen Kuss in Regulus‘ Nacken hauchen, kam aber nicht dazu, als Regulus sich zu ihm umdrehte.
Damit hatte James nicht gerechnet. Regulus‘ fester Blick nagelte ihn förmlich fest. James‘ Mund wurde trotz Wasser ganz plötzlich trocken, als die grauen Augen sich in seine bohrten. Da war kein Hinweis mehr auf die übliche emotionsleere Kälte in Regulus‘ Blick, sondern eine vielversprechende Wärme, die James‘ Körper sorgfältig einhüllte.
Regulus legte die Hände auf James‘ Brust. „Potter…“ Seine Finger strichen nur zaghaft die Linien von James‘ Oberkörper nach, trauten sich nicht tiefer, als bis zu seinem Bauch, und James konnte das verstehen. Es war so neu, so viel zu entdecken und auch wenn sich Regulus‘ Finger auf seiner Haut richtig anfühlten, ging es Regulus da vielleicht anders.
Auf ihrem Weg zurück nach oben übten seine Hände allerdings einen selbstsicheren Druck aus und Regulus schaute ihn wieder an, diesmal mit etwas in seinem Blick, das James‘ Atem schneller gehen ließ.
„Potter?“
James wurde von dem Hauchen förmlich angezogen, beugte sich vor und wisperte ein „Ja?“ gegen Regulus‘ Lippen.
„Trägst du deine Brille immer unter der Dusche?“
James konnte nicht anders als zu lachen. Er holte aus und schlug Regulus auf den Hintern. Das Keuchen und Regulus‘ erschrockener Blick machten den Verlust der schönen Stimmung wieder gut. James nutzte diese doch relativ unüberlegte Geste aus und ließ seine Hand dort liegen. Regulus ließ die Hände ja auch auf seiner Brust liegen. Gleiches Recht für alle…
„Ich will sehen, was ich mir angelacht habe. Und zwar alles.“ James‘ Grinsen wurde breiter je röter Regulus anlief. „Impervius sei Dank bin ich zu zufriedenstellenden Ergebnissen gekommen.“
Regulus biss sich höchstwahrscheinlich aus Verlegenheit auf die Unterlippe, vielleicht aber auch aus anderen Gründen. So wie seine Hände über James‘ Brust fuhren konnte man durchaus auf andere Gedanken kommen.
„Potter?“ Regulus‘ Hände blieben auf James‘ Hals liegen. Dabei musste er nicht schüchtern sein. Er könnte James widerstandslos herunter in einen Kuss ziehen.
„Ja?“, fragte James nach, als Regulus sich nicht zu trauen schien weiterzusprechen.
„Ich… würde gerne etwas ausprobieren…“
James‘ Grinsen musste die Richtung seiner Gedanken mehr als deutlich preisgeben. „Was immer du willst, Reg.“ Als Regulus‘ Hände daraufhin hoch in seine Haare fuhren lehnte James sich entgegenkommend vor, bis zum Rand mit Vorfreude gefüllt.
„Darf ich… Ich möchte bitte… Ich…“ Wieder biss Regulus sich auf die Unterlippe, diesmal, weil James ihn dank der Hand auf seinem Hintern mit einem einzigen Ruck gegen sich hatte ziehen können. So ganz ohne Kleidung fühlte sich diese Nähe komplett anders an, viel überwältigender. James‘ Atem entglitt ihm in einem Zittern und er lehnte sich sehnsüchtig zu Regulus‘ Lippen vor. Regulus musste ihm nicht sagen, was er wollte. James ging es doch genauso. Trotzdem zog Regulus den Kopf leicht zurück, bevor James sich ihm nähern konnte. „Darf ich… dir…“
„Ja, ja, was immer du willst“, sagte James schnell und voller Ungeduld.
Regulus atmete erleichtert aus. „Lass mich deine Haare waschen.“
James‘ dreckiges Grinsen wurde weggewaschen, wie der Schweiß von seinem Körper. „Du…“ Da James im Grunde schon zugesagt hatte, ließ Regulus sich von dem verwirrten Gesichtsausdruck nicht stören und zog James herunter. „…willst… meine Haare waschen?“
„Ich liebe deine Haare.“ Ein wunderbar romantisches Statement, das von dem Quietschen der Shampoo-Flasche unterstrichen wurde. James lächelte schon wieder, als Regulus‘ Hände das Shampoo in seinen Haaren aufschäumten und verteilten.
Liebe… Er hatte gedacht, er würde weglaufen, wenn Regulus dieses Wort in irgendeinem Zusammenhang aussprechen würde. Jetzt löste dieses einzige Wort ein schon fast beunruhigendes Herzklopfen aus.
„Sie sind beneidenswert. Ich könnte mich Stunden mit ihnen beschäftigen. Und ich will so gerne meine Finger in ihnen vergraben, wenn ich dich auch nur vom Weiten sehe. Ich will sie anfassen dürfen, wann immer ich will. Ich will…“
„Weißt du, was ich will?“ James umfasste Regulus‘ Handgelenke und schob ihn rückwärts gegen die Wand. Der Wasserstrahl traf ihn jetzt genau auf den Kopf, ließ Shampoo in seine Augen laufen und verursachte ein Brennen, das James gerade absolut nicht interessierte. Er schloss die Augen sowieso um den Kuss, den er Regulus aufzwang, voll und ganz zu genießen.
Regulus schien sich nicht entscheiden zu können, ob er lieber das Shampoo auswaschen oder einfach an James‘ Haaren ziehen wollte. Einen allzu großen Unterschied machte es nicht, solange er den Kuss erwiderte. Selbst wenn er es nicht täte, hätte James keinen Rückzieher mehr machen können. Regulus‘ Haut war wärmer als das Wasser und angenehm weich unter seiner.
James schob ihn leicht die Wand hoch, als er sich in einer fast wellenartigen Bewegung gegen ihn presste. Und Regulus wehrte sich nicht gegen die Berührung, zog sich nicht zurück, sondern ließ sich regelrecht in James‘ Arme sinken und klammerte sich haltsuchend an seinen Schultern fest.
„Das ist aber nicht mehr duschen“, meinte Regulus leicht keuchend.
„Doch.“ James grinste. „Genau das ist duschen“, sagte er und ließ seine Zunge zwischen Regulus‘ geöffneten Lippen hindurchgleiten, bevor eine Antwort ihn weiter ablenken würde. Regulus murmelte seinen Namen während des Kusses. Momente wie diese ließen James einen Scheiß darauf geben, dass es nur sein Nachname war.
Das Wasser war inzwischen kalt. James suchte nach dem Hahn und drehte es ab. Regulus erzitterte und suchte mehr Nähe zu James. Seine Zähne klapperten, als James sich aus dem Kuss löste und seine Lippen gegen den blassen Hals drückte. Regulus fror spürbar, Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper und er zitterte und wand sich leicht. James wollte sich lösen, aber er konnte nicht, als Regulus genau dann ein Seufzen, fast schon ein Stöhnen ausstieß. Er konnte nur weiter küssen, beißen und mehr von diesen Lauten aus Regulus locken.
Aus den Lauten wurden Silben, unverständlich zuerst, und dann wieder sein Name. James‘ Kopf drehte sich von dem Echo, das den ganzen Raum mit seinem Namen füllte. Er wollte Regulus‘ Mund nicht verschließen, wollte die Quelle des Echos nicht versiegen lassen, aber er konnte nicht anders als ihn brutal und besitzergreifend zu küssen.
James griff die Rückseite von Regulus‘ rechtem Oberschenkel und zog ihn hoch, stieß so schnell mit den Hüften vor, dass Regulus gar nicht dazu kam, sein Bein um James zu schlingen. Sein Griff um James‘ Schultern wurde verzweifelt fest. Er löste den Kuss, ließ stöhnend den Kopf gegen die gekachelte Wand sinken und bot James so noch mehr Fläche für seine Lippen.
Es war perfekt. So perfekt, wie er zwischen Regulus‘ Beine passte, und dieses Gefühl… Mit jedem Stoß seiner Hüften gegen Regulus‘ wurde das Verlangen nur größer. James kannte ein so warmes, elektrisierendes Kribbeln nicht, hatte es sich so nie vorgestellt und konnte es sich nicht hundertprozentig einprägen, weshalb er mehr wollte, schneller vorstieß und sich härter gegen Regulus presste.
Er keuchte bald nur noch in Regulus‘ Nacken, mit jeder Sekunde lauter, konnte sich nicht mehr darauf konzentrieren auch nur einen einzigen Kuss auf die immer noch feuchte Haut zu drücken. Regulus schlang sein Bein fester um James, zog ihn so und mit Hilfe seiner Arme in einen atemraubend festen Klammergriff. Er zitterte nicht mehr, weil ihm kalt war. Er war ganz warm, heiß, und ein neuer Schweißfilm machte die vorige Dusche sinnlos.
Es war zu perfekt. Zu perfekte Momente wurden immer kaputt gemacht, damit man sich nicht an sie und ihre Perfektion erinnern konnte, sondern nur an den peinlichen Augenblick, wenn alles schiefging.
„Hallo?“
James schenkte der Stimme zuerst keine Beachtung, hielt sie für ganz weit entfernt, aber als Regulus fortwährend stärker versuchte ihn wegzustoßen wurde er aus seinem nahezu tranceartigen Zustand geholt. Ruckartig fuhr er herum, suchte nach der Quelle der Stimme und wurde durch ein Rumpeln wieder auf Regulus aufmerksam.
Regulus hatte das Gleichgewicht verloren, als James vollkommen unvorbereitet sein Bein losgelassen hatte, und war sicherlich alles andere als elegant auf den Boden geknallt.
„Scheiße, sorry“, stieß James aus und griff Regulus‘ Hand. Der Knall alleine musste schon genug Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, also war sein Ausruf ihm gerade relativ egal. „Alles okay?“
Regulus nickte hastig, hochkonzentriert nicht wieder auszurutschen, als James ihn hochzog. Aus der Umkleide drangen Schritte zu ihnen.
„Hallo?“, rief erneut jemand.
„Komm…“ James zog Regulus hinter eine separierende Kachelwand, die normalerweise schüchterne Hufflepuffs vor Blicken schützte. Im Vorbeigehen schnappte er sich nur für den Notfall den Stapel Handtücher. Wenn er sich schon so die Blöße gab, dann wenigstens nicht vollständig.
Regulus sank in die Ecke der Kabine zusammen. Sein Gesicht war rot, seine Lippen geschwollen und sein Hals und Nacken übersät mit eindeutig einordbaren Flecken. James warf ihm ein Handtuch zu, schnappte sich selbst eins und ließ die überflüssigen fallen, bevor er sich vorsichtig um die Ecke lehnte.
Die Tür zu den Umkleiden öffnete sich.
„Ich hab irgendwas gehört, warte mal.“ Ein Kopf lugte durch den Türspalt und James musste sich zurückziehen, hatte aber genug Zeit gehabt Travers zu erkennen. „Black? Regulus, bist du hier drin?“
Hinter der Mauer ballte James die Hände zu Fäusten. Er hätte erwarten müssen, dass der Rest der Mannschaft nach Regulus suchen würde – um ihm die Schuld zu geben oder ihn zu trösten – aber warum musste es ausgerechnet dieser Slytherin sein? James mochte ihn nicht. Zu oft scharwenzelte Travers um Regulus herum, begleitete ihn vom Training zum Schloss, quatschte ihn voll und vor allem packte er ihn viel zu oft an. Ein Arm um die Schulter war zu akzeptieren, aber die Hand auf Regulus‘ unteren Rücken zu legen war definitiv zu tief, und dann musste er ihn auch noch umarmen. Vor dem ganzen Stadion. Nicht mal Sirius durfte Regulus umarmen und dann sowas…
James wollte fast, dass Travers jetzt um die Ecke schaute und sah, wem Regulus gehörte.
„Hier is‘ er nicht.“ Avery. Avery war zum Glück Selwyns Spielhäschen. Der durfte nach Regulus suchen. Aber wenn Travers glaubte, dass er Regulus zu seinem Spielhäschen abrichten durfte, wenn er nächstes Jahr Kapitän werden sollte, dann hatte er sich da aber gewaltig geirrt. James würde ihm die Ohren langhexen, bis sie einem Hasen Konkurrenz machten.
„Aber irgendwer war hier doch… Alles ganz nass.“ Schritte, die sich näherten. James spürte Regulus‘ Hand, die zaghaft gegen sein Handgelenk stupste. Nachdem er sich das Handtuch um die Hüften geschlungen hatte, drehte James sich zu Regulus um, ein hoffentlich beruhigendes Lächeln auf den Lippen.
„Black?!“ Avery brüllte so laut, dass man ihn wohl noch in den anderen Umkleiden hören würde. „Nee, hier ist er nicht. Wieso sollte er sich auch verstecken?“
„Warum suchen wir ihn wohl?“
„Wieso er sich verstecken sollte, wenn du rufst, Mann! Mag er dich nicht, oder was?“ Averys gehässiges Lachen entfernte sich. Travers schnaubte noch auf, bevor er die Tür hinter sich zu knallte.
James warf sicherheitshalber einen Blick um die Ecke, dann grinste er Regulus an. „Knapp, ne?“
Regulus‘ Gesicht war leichenblass. Er sah aus, als müsse er sich gleich übergeben.
James umfasste die Hand, die regungslos auf seinem Handgelenk lag, und drückte sie. „Sie machen sich Sorgen, Reg. Ist doch nett. Vor allem für Slytherins…“ Als das Regulus auch nicht aufmuntern zu schienen, zog James ihn vorsichtig näher. „Was’n los?“
Regulus zog die Augenbrauen zusammen, dann schüttelte er den Kopf. Sein nasses Haar hing ihm in die Stirn, verdeckte seine Augen und jede Emotion in ihnen.
James bückte sich und hob ein Handtuch auf. Er schüttelte es aus und schwang es um Regulus‘ Schultern. Als Regulus darauf nicht reagierte, übernahm James es selbst ihn warm und trocken zu rubbeln.
„Du willst jetzt wahrscheinlich nicht mehr… weitermachen“, murmelte James.
Endlich schaute Regulus wieder auf, sein Blick noch ein wenig eisiger als normal für ihn war. „Ein paar Sekunden eher und die… Stell dir vor, deine Freunde wären da gerade reingeplatzt.“
„Ist doch nichts passiert.“ James legte die Arme um Regulus‘ Hüften und schlüpfte dadurch mit unter das Handtuch. Regulus starrte ihn noch einen unangenehm langen Moment aus kalten Augen an, bevor er sich gegen James‘ Brust lehnte. „Und… Also, das sind jetzt deine Freunde?“
Regulus hob den Kopf, legte ihn fragend schief.
„Ich dachte nur immer…“ James musste sich eigentlich gar nicht rechtfertigen. „Du hast Quidditch doch immer für sinnlos gehalten. Leute, die es mögen, also auch. Dann kannst du ja nicht mit ihnen befreundet sein.“
Regulus legte den Kopf auf die andere Seite.
„Ich bin da natürlich eine Ausnahme“, fügte James schnell hinzu. „Aber so jemand wie… wie Travers, der ist doch unter deinem Niveau.“
Regulus sah ihn eine ganze Weile nur an. Seine Mundwinkel waren kaum merklich angehoben. Es war nicht dieses leicht verlegene Lächeln, das James von ihm kannte, sondern von fast spöttischer Erkenntnis geprägt. Was auch immer Regulus zu wissen glaubte, er behielt es für sich, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte einen Kuss auf James‘ Stirn. Mit den Händen fuhr er durch James‘ feuchte Haare.
„Ohne Haargel fühlt sich dein Haar ganz anders an“, murmelte er mehr zu sich selbst.
James schmunzelte. „Besser oder schlechter?“
„Anders.“ Regulus schob ihn aus dem Weg, sodass er schnell um die Ecke verschwinden konnte.
James seufzte. „Weitermachen gibt’s dann wohl nicht…“ Frustriert brachte er sich die nassen Haarsträhnen durcheinander. „Und du warst so nah dran, James.“
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