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Unnatural Black - Angst

von Dr. S

„Mein Team verabscheut mich. Ich hab sie sowieso schon vernachlässigt und jetzt geben sie mir die Schuld an der Gift-Sache. Als würde ich ständig nur auf Partys rumlungern und mich volllaufen lassen… Reg?“

Regulus erstarrte in der Bewegung. Seine Hand war von Potters Haaren angezogen worden wie ein Niffler von Gold.

Potter grinste. „Hörst du mir überhaupt zu?“

„Ich bin durchaus in der Lage zwei Dinge gleichzeitig zu machen“, sagte Regulus ohne sich seine Verlegenheit anmerken zu lassen. Die ganze Situation war noch so neu und ungewohnt. Hier saß er zusammen mit Potter in diesem feuchten Kellerloch und wusste nicht, ob er nur ansehen oder auch anfassen durfte. Und dann lag es nicht nur an dem grünen Licht des Sees, dass Potter krank aussah. Zwar hatte er den Krankenflügel nach langem Betteln wieder verlassen dürfen, aber deswegen war er nicht automatisch wieder gesund. Regulus wollte ihm nicht wehtun.

„Dann kannst du ja ruhig ein wenig näher kommen…“ Potter klopfte neben sich auf die wollene Decke, die auf dem eiskalten Steinboden ausgebreitet war. Es war kein wirklicher Fortschritt in Richtung gemütlich, aber Regulus verzieh Potter seine krankheitsbedingte Einfallslosigkeit. Er brauchte auch kein kuscheliges Kaminfeuer. Er brauchte nur James Potters warmen Körper in seiner Nähe.

Potter hatte sich mit dem Rücken gegen eine Steinback gelehnt, ein Bein angewinkelt und den Arm lässig auf sein Knie gelegt. Regulus sah neben ihm sicherlich aus, als hätte er seinen Besen verschluckt. Und sicherlich fühlte Potters Hand sich von ihm nicht angezogen wie ein Niffler von Gold.

Oder vielleicht doch…

Regulus schloss die Augen, als Potter mit den Fingerknöcheln über seine Wange strich. Die warmen Finger glitten geschickt über seine Haut und legten sich schließlich flach auf seine Wange. Regulus öffnete den Mund erwartungsvoll, als er vorwärts gezogen wurde, und bekam ohne lange in einer beschämenden Warteschleife zu verharren seinen Kuss.

Leider dauerte die Berührung viel zu kurz und Regulus ertappte sich dabei einen sehnsüchtigen Seufzer schlucken zu müssen. Potter nahm die Hand von Regulus‘ Wange und legte den Arm hinter sich auf die Steinbank, gab Regulus so sehr offensichtlich den Hinweis wo er sich hinsetzen sollte. Regulus rutschte neben Potter und lehnte sich vorsichtig gegen ihn. Wie selbstverständlich legte Potter daraufhin den Arm um Regulus‘ Schulter.

„Als ob ich mich freiwillig vergiften würde… Wie kommen die auf so eine Idee? Das ist nur, weil ich sie einmal vergessen habe. Seitdem wollen die mir jeden Scheiß anhängen. Ihrem eigenen Kapitän! Ihr würdet das niemals mit Selwyn machen, was? Ihr seid seine gut trainierten Spielhäschen…“

Warum nur musste Potter diesen so schön ruhigen Moment kaputt machen? Andererseits sah er mit diesen frustriert zusammen gezogenen Augenbrauen niedlich genug aus um das wieder gutzumachen. Und ganz ehrlich zugegeben hörte nicht nur Potter sich selbst gerne reden. Es war schön ihm zuzuhören, egal wie groß der Unsinn war, den er von sich gab. Es wäre nur noch schöner, wenn er Potters Lippen jetzt auf seinen spüren könnte…

„Snape verdient es eigentlich dafür von der Schule zu fliegen… Findest du nicht auch, Reg?“

„Kannst du nicht einmal fünf Sekunden den Mund halten?“ Regulus nutzte aus, dass Potter ihn ganz verdutzt ansah, und lehnte sich zu diesen einfach perfekt geformten Lippen vor. Unter seinen hoben sie sich zu einem Grinsen.

Potter drückte seine Lippen wieder nur kurz gegen die von Regulus, löste sich dann. „Bin ich so unwiderstehlich, dass du dir meine Sorgen nicht anhören kannst?“

Regulus küsste Potters Wange. „Es ist doch nur Quidditch“, sagte er und als Potter daraufhin schnaubend den Kopf zur Seite drehte, gab er Regulus so nur einen Grund sich seinem Hals zu widmen. Seine Lippen machten sich allmählich mit der weichen Haut vertraut, saugten daran und bissen leicht hinein, wollten zumindest einen roten Fleck hinterlassen, der perfekt genug für James Potter wäre.

„Mir bedeutet Quidditch aber was.“ Potters Stimme klang angespannt, aber nicht so, als würde er Wut unterdrücken. Seine Hand legte sich dazu noch ermutigend in Regulus‘ Nacken. Also musste ihm diese Behandlung wohl gefallen… „Und eigentlich dachte ich, dass dir auch was daran liegen würde. Das nächste Spiel war unseres.“

Regulus sah auf. Potter herunter. Er grinste.

„Netter Knutschfleck, Reg. Ich wünschte, ich könnte den herumzeigen“, sagte er und zog sich den Kragen dabei verführerisch weit herunter. Da war noch so viel makellose Haut an der Regulus üben konnte…

„Da oben wird man ihn so oder so sehen“, erwiderte Regulus und rutschte dabei noch ein Stückchen näher an Potter, lag jetzt schon fast auf ihm, aber nur so konnte er die Haut unter dem weggezogenen Hemdkragen erreichen. Mit einer Hand stützte er sich auf Potters Brust ab, auf dieser harten, unnachgiebigen Brust, die er nicht mehr loslassen konnte. Seine Finger fuhren auf und ab, tasteten die leichten Erhebungen von Potters Rippen ab, spürten die angespannten Bauchmuskeln und an den Hemdseiten Knöpfe, die sich verlockend einfach lösen ließen.

„Na ja… Da wird man sie früher oder später auch sehen“, sagte Potter, schien sich aber alles andere als unwohl zu fühlen, als Regulus sein Hemd langsam öffnete. Er streckte sich Regulus‘ Bemühungen sogar entgegen, nahm den Arm von der Steinbank und nutzte ihn um Regulus noch näher an sich zu ziehen.

Regulus ignorierte Potters plötzliches Interesse an Nähe. „Wieso? Wann denn?“

„Bei unserer allabendlichen Schlafsaalorgie, wahrscheinlich.“ Wenn Potter ernsthaft geglaubt hatte, dass er Regulus mit so einer Aussage schockieren würde, dann konnte er seine Enttäuschung sehr gut verbergen. „Okay, okay… Aber dein Bruder kommt definitiv öfter als du in den Genuss mich ohne Hemd zu sehen.“

„Und was wirst du ihm sagen, wenn er fragt?“

„Dass sein Schläger-Bruder mich verprügelt hat.“ Potter grinste erst und fing dann zu lachen an, als Regulus ihm einen warnenden Klaps auf die blanke Brust gab. „Da fängt’s schon wieder an. Immer nur das Eine von mir wollen und mich schlagen, wenn ich dir nicht nach dem Mund rede… Ich weiß gar nicht, ob du gut für mich bist.“

Regulus verschränkte die Arme auf Potters Brust. „Ich bin gut für dich.“

„Wenn du auch mal mit mir reden wollen würdest… ja.“ Potters Grinsen fiel genauso plötzlich in sich zusammen wie ein Kartenhaus. „Warum willst du nicht mit mir reden?“

„Warum willst du so gerne reden?“ Regulus‘ Frage schien Potter ernsthaft zu wundern. Der brillante Geist hinter seinen Brillengläsern wurde sicherlich nur nicht aufgrund der Folgen einer Vergiftung sofort erhellt. „Das hier ist doch auch schön“, ergänzte Regulus, fasziniert von der Gänsehaut die seine Finger auf Potters Brust hinterließen. Er lehnte sich herunter und küsste die trotz der niedrigen Temperaturen der Kerker noch angenehm warme Haut. Potter seufzte.

„Fast zu schön dafür, dass ich mich nicht körperlich anstrengen darf“, sagte Potter.

Regulus verstand nicht und legte den Kopf schief.

Potter lachte heiser.

Regulus schob seine Hand auf Potters Brustkorb, suchte das schlagende Herz. Tatsächlich klopfte es in einem befriedigend erhöhten Rhythmus.

„Das ist doch noch im annehmbaren Bereich“, sagte Regulus, nur konnte er das Klopfen gegen seine Handfläche nicht lange genießen. Potter umfasste sein Handgelenk.

„Da soll’s bitte auch bleiben. Ich…“ Potter legte eine kurze Pause ein, als müsse er überlegen, ob das hier der richtige Moment für einen Witz war. „Ich… Mann, scheiß drauf.“ Er schnellte vor und küsste Regulus inniglich, zog ihn ein Stück höher und schloss die Arme dann fest um ihn. Regulus war es nicht gewohnt so fest in den Arm genommen zu werden, aber von Potters Armen ließ er sich ungewöhnlich gerne den Atem rauben. Er musste sogar lächeln.

Potter gab ein dumpfes Geräusch von sich und wollte sich aus unerklärlichen Gründen schon wieder lösen. Regulus machte ihm das nicht leicht. Seine Lippen schienen wortwörtlich an Potters zu hängen.

„Lass mich… dein… ich…“ Potter drückte ihn an den Schultern weg, umfasste dann Regulus‘ Gesicht und schien darin nach irgendetwas zu suchen. „Mann, Reg… Du darfst mich ruhig anlächeln, weißt du?“

Regulus verdrehte die Augen. „Ich weiß nicht, ob du dir das verdient hast. Immerhin zerstörst du jeden schönen Moment, die wundersamer Weise in diesem Kellerloch entstehen.“

Potter prustete ihm direkt gegen den Mund. Regulus drehte erst nur den Kopf zur Seite, dann folgte er mit dem Körper. Aufsetzen konnte er sich allerdings nicht. Potter umschlang vorher seinen Oberkörper und zog ihn gegen seine Brust.

„Das wundersame Kellerloch bringt dich wenigstens zum Reden“, raunte Potter von hinten in Regulus‘ Ohr. „Und sicher noch öfter zum Lächeln.“

„Rate mal, was ich gerade tue.“

„Lügner.“

Regulus musste jetzt doch lächeln, aber Potter glaubte ihm ja nicht und lehnte sich deswegen nicht über seine Schulter um nachzusehen. So fühlte Regulus sich aber wohler. Er musste Potter ja nicht gleich alles von ihm geben.

Obwohl er genau das so gerne wollte…

Potter hauchte einen zarten Kuss auf die Haut oberhalb von Regulus‘ Kragen. Noch ein wenig mehr lächelnd legte Regulus eine Hand auf Potters Arm und strich dank dem hochgekrempelten Ärmel ohne Hindernis über die feinen Härchen. Potters Atem traf ruhig und gleichmäßig in seinen Nacken. Regulus fühlte sich unglaublich geborgen und wohl.

„Wusstest du, dass ich meine ersten Schritte in Sirius‘ Richtung gemacht habe?“

„Hm?“ Potter gab nur dieses Geräusch von sich, aber es war, als hätte er Regulus eine richtige Frage gestellt.

„Du wolltest doch, dass ich rede“, sagte Regulus.

Potter lachte auf. Regulus spürte, wie er hinter ihm den Kopf schüttelte, aber merkwürdigerweise entmutigte ihn das überhaupt nicht. Eigentlich eher das Gegenteil.

„Ich bin direkt auf ihn zu und dann hingefallen, direkt auf meine Nase. Als ich zu weinen angefangen hab, hat er mich in den Arm genommen und getröstet. Immer wenn Vater diese Geschichte erzählt, dann betont er, wie stolz er auf Sirius‘ Verantwortungsbewusstsein war. Dass ich meine ersten Schritte gemacht habe ist dagegen nicht von Bedeutung.“

Potter hatte am Anfang noch gegen Regulus‘ Nacken gegrinst, aber jetzt waren seine Lippen nur noch eine spürbare Linie.

Regulus grub die Finger in Potters Arm. „Wenn ich dir noch mehr erzähle, dann wirst du bloß feststellen, dass du den wichtigen Black schon kennst und mich nicht brauchst. Ich bin uninteressant, langweilig und… mein Lächeln ist zum Fürchten.“

Potter lachte wieder. „Es ist bestimmt genauso süß wie deine Geschichte.“

Langsam drehte Regulus sich um, ließ Potters Arm dabei aber nicht los. Potter gab ihm einen kurzen Kuss.

„Und ganz nebenbei, Sirius würde ich niemals süß nennen.“

Regulus konnte sich gar nicht schnell genug wegdrehen um Potter sein Lächeln vorzuenthalten. Es schmerzte in seinen Wangen und tat doch gleichermaßen gut, dass er anfing sich zu fragen, warum er es vor Potter hatte verstecken wollen.

„Wusste doch, dass ich Recht haben würde“, sagte Potter. „Unglaublich süß.“

Regulus ließ Potters Arm los und drehte sich mit dem ganzen Körper herum, konnte sich so perfekt gegen Potters Brust schmiegen. „Darf ich dich was fragen?“

„Gerne.“ Potter fing an Regulus‘ Haar zu streicheln. „Reden gefällt mir irgendwie.“

„Sirius hat doch keine Freundin…“

Potter hörte auf ihn zu streicheln. „Jaah… Nein, aus mysteriösen Gründen nicht. Aber…“

„Steht er vielleicht nicht auf Mädchen?“ Regulus‘ Frage wurde mit dem kompletten Verlust von Potters Händen bestraft. Einen Moment später waren sie allerdings wieder da und lagen ein wenig unbeholfen auf Regulus‘ Rücken. „Weil… dann könntest du ja…“

„Merlins Bart, sprich nicht weiter.“ Potter schüttelte sich, winkelte beide Beine an und nahm Regulus fest zwischen seine Knie.

„Aber er ist mein Bruder. Er ist hübscher, intelligenter und genau auf deiner Wellenlänge. Wenn er dich mögen würde… dich so mögen… dich wollen würde, wäre das dann nicht…“

„Reg.“ Potter seufzte schwer. Regulus traute sich nicht ihn anzusehen. „Nee… Nee, wirklich nicht. Sirius ist dein Bruder, aber keine bessere Version von dir. Ihr seid unterschiedlicher als Sonne und Mond.“

Regulus schloss die Augen, wünschte sich, dass ein Kuss ihm jetzt seine Anspannung nehmen würde. So stieg nur der Drang in ihm auf mehr zu sagen, vor allem mehr zu fragen. Er wollte nach Lily Evans fragen. Er wollte so gerne fragen, ob Potter immer noch an sie dachte, obwohl er doch jetzt Regulus hatte…

Warum hatte er so unglaublich große Angst Potter zu verlieren? Nur wegen Snapes missglücktem Attentat? Oder weil es einfach so wahrscheinlich war? Potter hatte so viele Freunde und Bewunderer, dann auch noch dieses Mädchen… Regulus wollte sich ihm nicht anvertrauen, nur um ihn dann wieder gehen lassen zu müssen.

„Deine Eltern merken das irgendwann sicher auch“, behauptete Potter, höchstwahrscheinlich aber nur, weil Regulus keine Anstalten machte weiter mit ihm zu reden. „Spätestens, wenn dein Vater wieder ganz zufällig beim nächsten Spiel auftaucht und dich gewinnen sieht… Immerhin ist meine Mannschaft ohne mich nicht einmal in der Lage den Weg auf ihre Besen zu finden.“

Als Regulus darauf nichts erwiderte, strich Potter ihm das Haar aus der Stirn und lehnte sich über ihn. „Ich dachte schon, du wärst eingeschlafen“, sagte er lächelnd, nachdem Regulus sich endlich dazu hatte hinreißen lassen ihm in die Augen zu sehen. „Langweil ich dich?“

Regulus schüttelte den Kopf. James Potter könnte ihn niemals langweilen. Aber er war gemütlich genug um einfach einzuschlafen…

Noch einmal den Kopf schüttelnd setzte Regulus sich auf. Er konnte sich einschlafen nicht leisten. Seine Zeit in diesem Kellerloch war begrenzt.

„Ich muss zum Training“, sagte Regulus nach einem Blick auf seine Uhr.

Jeder Ansatz von Lächeln wurde von seinen Worten aus Potters Gesicht gefegt. Regulus wünschte so sehr, dass der Funken Traurigkeit von seinem drohenden Weggang entzündet worden würde, aber er entflammte Potters Neid.

„Du bist der geborene Folterer, Regulus Black. Ein Satz und du wirfst gleich ein Dutzend Messer in meine Brust.“ Potter seufzte ein wenig zu theatralisch auf um ihn ernst zu nehmen.

„Das Leben ist nicht fair, Potter. Du arbeitest selbst gerne daran genau dafür zu sorgen“, sagte Regulus mit einem Hauch Gehässigkeit in seiner Stimme, machte den aber wieder gut und knöpfte fürsorglich Potters Hemd wieder zu.

Potter griff seine Handgelenke und zog Regulus mit einem Ruck wieder an sich. „Findest du etwa, dass ich das verdient habe? Bereitet es dir Freude mich leiden zu sehen?“

„Nein… Es bricht mir das Herz“, gab Regulus ehrlich zu und brachte Potters Lächeln so wieder zurück. „Nicht nur, weil du deswegen so deprimiert bist…“ Er griff in seine Tasche und zeigte Potter den Schnatz. „Ich hab so viele Monate auf diesen Moment gewartet und jetzt…“

Potter streckte die Hand aus und als die Flügel des Schnatzes sich ausbreiteten strich er fast noch liebevoller über sie als zuvor über Regulus‘ Haar.

„Willst du ihn mir jetzt einfach so wiedergeben oder…“ Potter grinste, als Regulus die Faust um seinen Schnatz schloss. „…warten wir bis nächstes Jahr?“

„Oder du lässt mich etwas ausprobieren“, sagte Regulus geheimnisvoll genug um Potters Interesse zu wecken. Er steckte den Schnatz wieder in die Tasche. „Ich bin sicher, dass wir das Spiel unter gewissen Voraussetzungen bestimmt verschieben können.“

„Wirklich?“ Potter schwankte zwischen Belustigung und Neugierde. „Aber nicht für Dinge, die mir vorbehalten sind.“

Regulus‘ Wangen zogen Potters Finger mit der satten roten Farbe an, die sie dank tiefer Verlegenheit annahmen. „Vertrau mir“, flüsterte Regulus und beugte sich vor um einen sanften Kuss zwischen Potters Augenbrauen zu hauchen, spürte dabei den metallenen Brillenbügel seine Lippen streifen. „Ich würde alles für dich tun.“

Potter räusperte sich; seine Methode Verlegenheit auszudrücken. „Dann bin ich mal gespannt, wie du das anstellen willst“, sagte er mit heiserer Stimme, die eindeutig verriet, dass ihm irgendetwas an dieser Idee nicht gefiel. Aber das würde sich schon ändern, wenn er wegen Regulus doch noch spielen durfte. Und das würde ihm mehr Sympathien einbringen.

„Lass dich überraschen.“ Regulus küsste Potter noch ein letztes Mal, bevor er sich auf dem Weg zum Training machte.

~*~

Als James das Portrait der Fetten Dame hinter sich ließ und den Gemeinschaftsraum betrat schlugen ihm sofort die lauten Stimmen entgegen. Sirius‘ erkannte er sofort und er beschleunigte seine Schritte, stoppte dann aber abrupt, als er Lily Evans‘ Stimme bemerkte.

Sein ohnehin schon stark belasteter Magen drehte sich um. Wenn er gerade drohte in einen Ehekrach zu stolpern, dann drehte er vielleicht besser wieder um und setzte sich irgendwo in eine dunkle Ecke, wo niemand sich über sein matschiges Aussehen lustig machen würde. Oder er schlich sich zu Regulus‘ Training. Es würde vielleicht wehtun, weil er selbst nicht spielen durfte, aber bei Regulus hatten die positiven Gefühle trotzdem jedes Mal überwogen.

Andererseits… war es wahrscheinlich besser, wenn er Regulus nicht nachlief wie ein anhänglicher Welpe. Dafür war Regulus selbst noch viel zu jung und… James hätte nie gedacht, dass Regulus so aufopferungsvoll sein könnte. Es machte ihm Angst. Es gefiel ihm unheimlich und sein Ego bekam die schönsten Streicheleinheiten seines Lebens, aber es erschreckte ihn, was er aus Regulus machte.

James setzte sich wieder in Bewegung. Er wünschte sich, er könnte mit Sirius darüber reden, aber nicht nur würde der große Bruder ihn dafür definitiv ins Grab bringen, sein bester Freund war auch gerade anderweitig beschäftigt.

Der Gemeinschaftsraum war fast leer. Wie lang auch immer das hitzige Gespräch schon andauerte, es hatte die meisten Schüler vertrieben, sogar die Portraits waren verlassen. Remus saß vollkommen desinteressiert an seiner Umgebung auf dem Sofa vor dem Kamin und machte seine Hausaufgaben. Peter war nirgends zu sehen, aber am Fenster saßen zwei resolute Siebtklässler, die sich von nichts beeindrucken ließen und mit einer beneidenswerten Ruhe Schach spielten.

James wandte sich Sirius und Lily zu, die am Aufgang zu den Schlafsälen der Jungen standen. Von ihrer Position aus wirkte es, als hätte Lily Sirius abgefangen, und dass dem anscheinend wirklich so war, konnte James sich bei Lilys Worten denken.

„Du kannst das nicht einfach behaupten, Black! Das ist Verleumdung!“ Lily versuchte sichtbar ruhig zu bleiben, aber ihr Gesicht war rot vor Zorn angelaufen und wie sie wütend die Hände zu Fäusten ballte war unglaublich niedlich.

Sirius schien diese Gebärden allerdings nur nervig zu finden und winkte ab. „Gib mir ein paar Tage und ich liefer dir alle Beweise, die du haben willst.“

„Dein Bruder lügt.“

James rechnete fest damit, dass Sirius Lily für diese Worte einen Fluch auf den Hals hetzen würde, aber er erstarrte nur. Seine Hände begannen zu zittern und er ballte sie zu Fäusten, wirkte ungewohnt bedrohlich, als er den Blick senkte und auf Lily heruntersah, die sich trotz dem beachtlichen Größenunterschied nicht einschüchtern ließ.

„Warum sollte er das tun?“, knurrte Sirius regelrecht.

„Er ist ein Slytherin“, sagte Lily spöttisch und schnaubte auf, als Sirius es wagte mit den Augen zu rollen. „Reicht dir das zur Abwechslung einmal nicht?“

„Nein, das reicht mir nur bei deinem widerwärtigen, schleimigen Snapilein.“

„Er hat Potter nicht vergiftet!“

„Beweis das doch mal!“

„Beweis doch, dass es nicht dein Bruder war!“

Sirius knurrte erneut auf. „Mein Bruder hat keinen Grund James irgendetwas zu tun.“

„Außer, dass es ganz zufällig vor dem Spiel gegen Gryffindor passiert ist.“ Die Spur Triumph in Lilys Stimme hätte normalerweise ausgereicht um Sirius ausrasten zu lassen, aber ihr Geschlecht schien für Zurückhaltung seinerseits zu sorgen. Merkwürdigerweise fing Sirius plötzlich an zu lachen. Lilys Empörung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Wenn du meinen Bruder kennen würdest, dann wüsstest du, was für großen Unsinn du gerade von dir gibst, Evans“, sagte er voller Spott.

„Du bist so ein Arschloch, Black. Und ich hab ernsthaft gedacht, du seist anders.“ Lily schubste Sirius demonstrativ zur Seite und stolzierte erhobenen Hauptes in Richtung ihres Schlafsaals.

Sirius gab ein abfälliges „Frauen“ von sich und stampfte ohne einen Blick nach hinten die Treppen hoch. James war ganz froh darüber. Wenn Sirius schlechte Laune hatte, dann band man ihm lieber nicht auf die Nase, dass man in seiner Freizeit gerne an den Lippen seines Bruders hing.

James wandte sich Remus zu, der anscheinend doch nicht so desinteressiert gewesen war und bei dem verzweifelten Versuch nicht zu lachen in seine Faust biss.

„Nettes Nachmittagsprogramm, Moony?“ James setzte sich neben Remus und zog die Beine auf die Couch, machte es sich so gut es ging gemütlich. Aber selbst die weichen Kissen konnten irgendwie nicht mit dem harten Stein in seinem Kellerloch konkurrieren. Regulus fehlte ihm.

„Äußerst amüsant, wirklich“, sagte Remus, musterte dabei die Zahnabdrücke, die er in seiner Hand hinterlassen hatte. Dann wandte er sich James zu. „Schade, dass du so spät gekommen bist. Das Beste hast du verpasst. Na ja… vielleicht auch besser so. Was sagt Madam Pomfrey?“

„Jaah…“ James zuckte mit den Schultern. „Läuft da jetzt nichts mehr zwischen den beiden?“

Remus schmunzelte. „Ich hoffe. Lily redet ein wenig oft von Sirius, wenn wir auf Patrouille sind. Also… hat Madam Pomfrey dir erlaubt zu spielen?“

„Nah…“ James brachte sich die Haare am Hinterkopf durcheinander und lenkte Remus‘ Blick so unabsichtlich auf seinen Nacken.

„Warst du überhaupt bei Madam Pomfrey?“ Remus lehnte sich vor, als James ihn fragend ansah, und stupste neugierig gegen einen roten Fleck auf James‘ Haut.

„Ähm…“ James wischte erst Remus‘ Hand weg und sich selbst dann über den Hals. „Du, kann ich mal mit dir reden, Remus?“

„Ähm…“ Remus schaute zum Aufgang zu den Schlafsälen, dann klappte er seine Bücher auf dem Tisch zu und drehte sich zu James, ein Lächeln auf den Lippen. „Über Sirius oder über etwas, das Sirius gerade nicht vertragen würde?“

James nahm sich die Brille von der Nase um sich über sein verräterisch warmes Gesicht zu reiben. Sirius würde das niemals vertragen. James wusste das und trotzdem hatte er ein Kellerloch für Regulus und sich. Was ihn momentan aber beschäftigte hatte merkwürdigerweise nichts mit Sirius zu tun…

„Also, im Grunde…“ James räusperte sich. „Ich hab einen Freund und der hat ein Problem mit… ähm… seiner Freundin.“

„Aha!“ Remus konnte keine Sekunde lang auch nur den Schein wahren, dass er James diese Geschichte eines Freundes abkaufte. Er grinste breit. „Warum erzählt denn dieser Freund keinem, dass er eine Freundin hat?“

„Na ja, er hat’s ja mir erzählt.“ James setzte sich seine Brille wieder auf und konnte sich so das intensive Strahlen von Remus‘ Grinsen in voller Schärfe antun.

„Er hätte es vielleicht auch Sirius erzählen sollen. Dann hätte er Lily Evans wohl wenigstens eine kleine Chance gegeben“, sagte Remus.

„Das musst du schon ihn fragen“, erwiderte James betont unbeeindruckt. „Jedenfalls… Mein Freund weiß nicht, ob er den Erwartungen seiner Freundin gerecht werden kann. Gefühlsmäßig. Die scheinen von ihrer Seite wohl schon sehr stark zu sein, aber er… er weiß es nicht so richtig. Er kann nur noch daran denken, dass es ihm vielleicht nicht so geht. Seine Freundin sieht ihn an, als wäre er das absolut Wichtigste für sie, und er kann das nicht genießen. Wieso?“

„Weil er ein Arschloch ist?“, war Remus‘ prompte Antwort, die James nicht einmal entsetzte. Er ließ den Kopf hängen und seufzte, fühlte sich schuldig im Sinne der Anklage. „James, wenn er sie nicht liebt, dann sollte er ihr keine falschen Hoffnungen machen.“

„Lieben?“ James sah Remus skeptisch an. „Ist das nicht ein bisschen früh? Sowas braucht doch Zeit… Das kann nicht von Anfang an da sein.“

„Doch, natürlich kann es das. Anscheinend ist es das doch auch. Aber James, wenn du…“ Remus unterbrach sich selbst und schenkte James einen eindeutigen Blick. „Wenn dein Freund nur knutschen will und dabei am Ende an ein… ganz anderes Mädchen denkt, dann ist er ein Arschloch.“

„Das will er doch gar nicht“, sagte James. „Er ist der, der immer reden will. Aber er bezweifelt einfach, dass seine Gefühle an die seiner… Freundin herankommen. Und er will ihr nicht wehtun.“

Remus zog ein Bein auf die Couch und drehte sich herum um James direkt ansehen zu können. „Weißt du, was ich glaube? Dein Freund hat Angst. Und zwar nicht davor, dass er die Gefühle seiner Freundin nicht so erwidert, wie sie es verdient hätte. Er hat Angst, dass er es schon tut, und dass es ernst wird und er dann all seinen Freunden von ihr erzählen muss. Sonst würde er nämlich gerade seinem besten Freund davon erzählen.“

James drehte den Kopf zur Seite, konnte Remus gerade einfach nicht ins Gesicht sehen.

„Ehrlich gesagt finde ich das traurig“, fuhr Remus ungerührt fort. „Weißt du, wie viel ich dafür geben würde sowas zu erleben? Ich würde durch das ganze Schloss hüpfen und jedem auf die Nase binden, dass es ein tolles Mädchen gibt, das mich anhimmelt. Aber leider darf ich sowas nicht, weil ich…“ Remus senkte die Stimme und lehnte sich vor. „…eine mordlustige Bestie bin.“

James sah Remus wieder an, schaute kurz rüber zu den beiden Siebtklässlern, die immer noch Schach spielten, und wisperte dann: „Aber eine ganz flauschige.“

Remus lächelte ihn an.

„Wenn einer sowas verdient hätte, dann du“, sagte James betrübt.

„Du etwa nicht?“ Remus runzelte die Stirn. „Glaubst du deswegen, dass… Ich meine, glaubt dein Freund das… ähm… Jetzt bin ich durcheinander gekommen.“

James lachte nur halbherzig. „Sorry, Remus. Ich wollte dich nicht volllabern. Vergiss es einfach wieder.“

Remus sah enttäuscht aus, nickte aber. „Schade, dass ich dir… deinem Freund nicht helfen konnte.“

„Oh, doch.“ James tätschelte Remus‘ Kopf. „Du bist wie der schwule beste Freund, den sich jedes Mädchen wünscht.“

Remus hob die Augenbrauen. „Danke“, sagte er trocken. „Ich geh mal nach Sirius sehen. Vielleicht braucht der ja auch eine Schulter zum Ausheulen.“

„Wenn er wieder anfängt Snapes Tod zu plotten, dann kleb ihm einfach ein Pflaster auf den Mund“, sagte James über die Schulter, als Remus schon dabei war die Treppen zum Schlafsaal hochzusteigen.

James wandte sich seufzend dem Kaminfeuer zu. Hätte er gerade mit Sirius darüber geredet, dann wäre er jetzt tot. Sirius hätte ihm im Gegensatz zu Remus definitiv keine Ruhe gelassen, wer seine ‚Freundin‘ denn sei. Und James hätte es ihm gesagt, weil er keine Geheimnisse vor Sirius haben konnte. Es fühlte sich jetzt schon scheiße an, aber wenn er daran dachte, dass Sirius ihn darum gebeten hatte nicht mehr so nett zu Regulus zu sein, dann suchte er verzweifelt nach der Steigerungsform zu scheiße.

Er konnte das doch nicht machen. James raufte sich die Haare und stöhnte frustriert auf. Er konnte das sich und Regulus doch nicht antun. Er konnte nicht…

„Ach, scheiß drauf!“ James fuhr hoch und streckte dem Kaminfeuer die geballte Faust entgegen. „Er tut alles für mich… Er vergöttert mich! Ich sollte das verflucht nochmal genießen, so wie Remus gesagt hat.“ Während er entschlossen nickte, drang von links ein schweres Seufzen an seine Ohren.

„Nochmal jung sein“, sagte einer der beiden Siebtklässler, „und nur so dämliche Probleme haben…“

Sein Schachspiel-Freund lachte auf. „Du bist auch schon so alt.“

James errötete langsam, ließ die Faust sinken und drehte sich in Richtung Schlafsaal um so schnell wie möglich verschwinden zu können.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung