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Fanfiction

Unnatural Black - Wenn ein Black ausrastet

von Dr. S

Der Gemeinschaftsraum war ruhig und nahezu ausgestorben. Snapes Schatten huschte in Richtung der SchlafsÀle, was zur Eile antrieb.

„Snape!“ Regulus‘ Stimme verriet seine GefĂŒhle nicht, glĂŒcklicherweise, denn so drehte Snape sich wenigstens zu ihm um.

„Macht die Party keinen Spaß mehr, Black?“ Das sĂŒffisante Grinsen verging Snape, als Regulus ihn an den Schultern packte und angetrieben von all seiner Wut gegen die Wand stieß. Schmerz und Schock verzerrten Snapes Gesicht.

„Denkst du, dass du damit durchkommst?“ Regulus lehnte sich vor und wĂŒnschte sich, er hĂ€tte genauso eine feuchte Aussprache wie Yaxley. Snape hatte es verdient, dass literweise Spucke in seiner hĂ€sslichen Fratze landete.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

„Du wolltest meinen Bruder umbringen!“ Stattdessen hatte Snape Potter erwischt. Und Regulus wusste nicht, was er schlimmer finden sollte. Er wollte jetzt auch keine Zeit verschwenden. Snape wĂŒrde einfach fĂŒr beides bezahlen.

„Was redest du fĂŒr Unsinn, Black?“ Snape wich mit dem Kopf an die Wand zurĂŒck. „Nimm den Zauberstab runter.“

Schwer atmend presste Regulus die Spitze seines Zauberstabes in Snapes Hals. Er spĂŒrte Snape schlucken.

„Du kannst nichts beweisen“, sagte Snape schließlich und reckte sein Kinn, aber anstatt Stolz zu demonstrieren bot er Regulus‘ Zauberstab so nur eine grĂ¶ĂŸere AngriffsflĂ€che. Snape schien auf so etwas wie eine Antwort zu warten, aber die wĂŒrde er von Regulus nicht bekommen. Er war nicht gekommen um irgendetwas mit Snape auszudiskutieren.

„Black.“ AllmĂ€hlich schien Snape Angst vor Regulus‘ starrem Blick zu bekommen. Seine Stimme war gepresst und der warnende Unterton ging so verloren. „Ich wollte ihn nicht umbringen. Er wird sich einfach krank fĂŒhlen und –“

„Hast du – verflucht nochmal! – an Nebenwirkungen gedacht? An den Einfluss von Alkohol auf deinen dĂ€mlichen Zaubertrank?!“ Regulus‘ laute Stimme ließ das PĂ€rchen, das sich auf der Couch getummelt hatte, zu ihnen schauen. Zu Hilfe kam Snape aber niemand, auch nicht, als sich inzwischen Schweiß auf seiner Stirn perlte.

„Da war kein Alkohol in der Bowle“, behauptete Snape felsenfest von sich ĂŒberzeugt. Regulus starrte einen Moment lang einfach nur in die schwarzen Augen, versuchte dort etwas wie Reue zu finden, Unschuld, irgendetwas, das sich wenigstens darum bemĂŒhte die Flamme des Zorns in seinem Inneren zu ersticken. Aber er fand nichts.

Regulus biss die ZÀhne aufeinander, sodass sein Atem jetzt mit einem hörbaren Zischen entwich. Er wollte etwas sagen, wollte Snape mit Worten verletzen, aber seine Faust war schneller. Mit all der Kraft, die der Zorn aus ihm herausholte, schlug Regulus Snape frontal ins Gesicht, provozierte ein Stöhnen und schlug von diesem Erfolg angestachelt noch einmal auf Snapes ohnehin schon krumme Nase. Blut tropfte auf die blasse Haut und wurde auf den Boden geschleudert, als Regulus erneut ausholte und diesmal Snapes Kiefer mit so einer Wucht traf, dass Snapes gesamter Kopf herumgerissen wurde. Als Snape auf den Boden spuckte, spuckte er Blut.

Regulus genĂŒgte das immer noch nicht. Er hob den Zauberstab und mit einer gezielten Bewegung ließ er Snape auf den Boden krachen. Sobald er versuchte sich wieder aufzurichten stieß Regulus ihn wieder zurĂŒck, manchmal magisch und manchmal ließ er sich sogar zu einem Fußtritt hinreißen.

„Freut es dich zu hören, dass du gar nicht meinem Bruder vergiftet hast, widerwĂ€rtiges Halbblut? Oder ist dir Potter genau recht? Hauptsache Rache, nicht wahr? Und Sirius leidet so oder so, also hast du ja bekommen, was du wolltest! Ich hoffe, dein kleines Schlammblut erfĂ€hrt davon. Und ich hoffe, dass sie Sirius trösten wird. Schön sichtbar fĂŒr dich. Und –“

„Black!“

Regulus hatte gerade genug Zeit den Kopf zu heben und den anderen Slytherin ĂŒber Snape hinweg springen zu sehen, dann wurde er auch fest gepackt und weggezerrt.

„Hast du den Verstand verloren?!“ Selwyn brĂŒllte ihm ins Ohr, aber Regulus wand sich trotzdem aus seinem Griff und stĂŒrzte vorwĂ€rts. Er kam nur einen Schritt weit, dann wurde er von hinten wieder gepackt. Die krĂ€ftigen Treiberarme hatten so fest um Regulus‘ Bauch verschrĂ€nkt keine Probleme mehr ihn festzuhalten.

Snape richtete sich derweil mit Hilfe von Travers auf. Seine Gesicht war blutverschmiert und angeschwollen, aber das hinderte ihn nicht daran seine Klappe aufzureißen: „Was erwartest du denn von einem Inzest-Unfall?“

Travers nahm bei diesem Kommentar die HĂ€nde wieder von Snape und musterte ihn angewidert. Hinter ihm sammelten sich etliche andere SchĂŒler, die alle versuchten einen Blick ĂŒber Travers‘ Schultern hinweg zu erhaschen.

Regulus hob den Zauberstab, der ihm augenblicklich von dem weiblichen Part des PĂ€rchens, das eben noch schockiert auf der Couch gesessen hatte, aus der Hand gerissen wurde.

„Klappe zu, Snape“, schnauzte Selwyn. „Was is’n hier ĂŒberhaupt los?“

„Wir haben gehört
 dass Snape wohl Blacks Bruder umbringen wollte. Schon wieder“, schaltete der mĂ€nnliche Teil des PĂ€rchens sich ein. Regulus kannte sie beide nicht, hatte auch keine Augen fĂŒr sie und betrachtete seine Fingerknöchel, die er sich an Snapes Kiefer aufgeschĂŒrft hatte. Dreckiges Blut vermischte sich so mit seinem. Regulus ballte die zitternde Hand zu einer Faust.

„Ach?“ Snape machte einen wackeligen Schritt vorwĂ€rts, stĂŒtzte sich dann an der Wand ab, als er nur schwer sein Gleichgewicht halten konnte. „Wollt ihr das jetzt unter brĂŒderlichem BeschĂŒtzerinstinkt abtun? So rastet man doch nicht aus, nur weil der eigene Bruder fast ein wenig Fieber bekommen hĂ€tte! Vor allem Black Junior nicht!“

„Was willst du damit andeuten?“, zischte Travers Snape an.

Snape wischte sich das Blut vom Mund und prĂ€sentierte dann sein ĂŒbliches sĂŒffisantes Grinsen. „Ich ziehe nur meine SchlĂŒsse
 Vielleicht gibt es ja einen Grund fĂŒr Sirius Blacks Desinteresse an jeglichen AnnĂ€herungsversuchen des weiblichen Geschlechts – und bei einem aus Inzest resultierenden Produkt liegt die Vermutung nahe, dass die Geschichte sich wiederholt.“

Jeder schaute jetzt Regulus an, erwartete wohl, dass er sich umso heftiger aus Selwyns Griff zu lösen versuchte, aber Regulus erstarrte einfach. Er reckte das Kinn, auch wenn es wahrscheinlich zu spĂ€t war seine WĂŒrde wieder aufzubauen. Nicht nur, dass er gerade zutiefst beleidigt worden war, er hatte sich auch noch vor seinem gesamten Haus wie ein wildes Tier benommen.

Und das alles nur wegen James Potter


Er wusste nicht einmal, wie es Potter gerade ging. Sirius hatte ihn weggeschickt, hatte diesem wilden Tier so auch noch Futter geben, damit es noch leichter durch Regulus‘ sorgfĂ€ltig aufgebaute kalte Fassade brechen konnte. Und damit hatte er der ganzen Familie Schande bereitet


„Das reicht.“ Selwyn zog Regulus nach hinten, nickte dabei Travers zu, der Snape am Arm packte. Gift und Galle spuckend wurde Snape in seinen Schlafsaal gezogen und dort sicherlich von all den verdienten Verletzungen befreit. Damit hatte Regulus seine WĂŒrde vollkommen umsonst eingebĂŒĂŸt.

Selwyn schubste ihn auf das Sofa, ließ sich vor ihm auf die Knie nieder. Er musterte ihn, sah so sicherlich die TrĂ€nen, die in Regulus‘ Augen brannten, sagte aber nichts. Stattdessen wartete er vergeblich darauf, dass Regulus ihm eine ErklĂ€rung lieferte. Nur war da immer noch so viel Wut in ihm, und nicht nur auf Snape. Er hatte Potter doch dieses Glas gegeben. Seinetwegen lag Potter jetzt im KrankenflĂŒgel und wenn er da wieder rauskam, dann wĂŒrde Potter kein Wort mehr mit ihm reden wollen


Alleine die Vorstellung tat so weh, dass Regulus die TrĂ€nen nicht zurĂŒckhalten konnte und sich eine Hand gegen die Augen pressen musste um sich nicht noch mehr zu blamieren. Er spĂŒrte Selwyns Hand auf seiner Schulter, sollte aus dem festen Druck wohl Trost ziehen und konnte doch nicht anders, als sich noch erbĂ€rmlicher zu fĂŒhlen.

„Black“, begann Selwyn schließlich. „Ich wĂŒrde zwar gerne wissen, was Snape gesagt hast, dass du dich auf so ein Niveau herablĂ€sst, aber ich kann dich nicht zwingen. Nur –“

„Dann lass mich allein.“ Regulus zog die Beine auf das Sofa und verbarg das Gesicht hinter seinen Knien.

Er hörte Selwyn schwer seufzen. „Okay
 Ich sorg schon dafĂŒr, dass du keine Schwierigkeiten bekommst. Und wenn du reden willst
 oder was zum Draufhauen brauchst dann kommst du gefĂ€lligst zu mir. Nochmal kann ich sowas nicht durchgehen lassen.“

Regulus nickte nur und als er hörte, wie Selwyn sich entfernte, konnte er endlich seine TrĂ€nen vergießen. TrĂ€nen aus Sorge und Ärger, aber alle fĂŒr Potter.

~*~

Ein helles, blendendes Licht bahnte sich den Weg durch James‘ Augenlider, wurde aber schnell von einem Kopf verdeckt. James öffnete daraufhin die Augen ganz und musste sich Sirius‘ ebenfalls blendendem Grinsen stellen.

„Boah, James, du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt“, sagte Sirius und kurz darauf patschte er mit der Hand in James‘ Gesicht herum, setzte ihm unter anderem netterweise die Brille auf.

James stöhnte protestierend, drehte den Kopf zur Seite und orientierte sich kurz. Er lag in einem der ungemĂŒtlichen Betten des KrankenflĂŒgels. Die TrennwĂ€nde waren vor sein Bett gezogen, aber von gegenĂŒber drang tieforangenes Sonnenlicht durch das Fenster. Alles wirkte heller und die Helligkeit war wie brennende Stiche direkt in seine Augen.

„Morgen oder Abend?“, fragte er mit belegter Stimme. Schmatzen war eine schlechte Idee. Sein Mund war mit einem ekelerregenden, bitteren Geschmack gefĂŒllt, der ihn das Gesicht verziehen ließ.

„Abend. Du hast einen wertvollen Tag deines Lebens verpennt, Alter.“ Sirius nahm die Hand aus James‘ Gesicht und half ihm dabei sich aufrecht hinzusetzen. Das bauschige Kissen versuchte James‘ Kopf zu verschlingen, bis Sirius es schließlich sorgsam unter James‘ Schultern geprĂŒgelt hatte. „Wie geht’s dir?“, fragte er wĂ€hrenddessen.

„Ich könnt ein Pfefferminz gebrauchen.“ James rĂ€usperte sich. „Was’n passiert?“

Sirius setzte sich an seine Bettkante. „Du bist auf Slughorns Party umgekippt. Jemand hat dir wohl was ins Glas gemischt, das sich ganz und gar nicht mit
 Ă€hm
 anderen vorher illegal hinzugefĂŒgten Substanzen vertragen hat. Dazu kam noch, dass Sluggy wohl zu betrunken war um dir gleichzeitig zu helfen und zu lachen.“

„Oh
 wie nett
“ James schaute sich um. „Wo sind die anderen?“

„Im Gemeinschaftsraum. Wir haben den ganzen Tag hier zusammen gesessen, aber dann haben sie plötzlich Hunger bekommen und sind auf die dĂ€mliche Idee gekommen Hausaufgaben zu machen“, erklĂ€rte Sirius ihm.

James lehnte den Kopf jetzt doch wieder in sein flauschiges Kissen. „Du bist echt ein treuer Köter, Black. Aber du darfst nicht aufhören zu essen, nur weil’s deinem Herrchen schlecht geht.“ Er schloss die Augen, als Sirius gerade grinste, öffnete sie aber gleich wieder, nur um das Grinsen wieder verschwinden zu sehen.

„Du brauchst Ruhe, James. Schlaf ruhig noch ein bisschen und ich bleibe hier sitzen.“

„Wie wĂ€r’s, wenn du mir stattdessen meine Freunde und ein Sandwich besorgst?“ James rutschte wieder herunter auf die Matratze. „Und bis dahin ruh ich mich noch ein bisschen aus.“

Sirius stand nickend auf, hielt aber kurz inne und schien zu ĂŒberlegen, ob James in der Verfassung fĂŒr irgendwelche GestĂ€ndnisse war. Anscheinend musste er ganz furchtbar aussehen, denn Sirius grinste ihn nur nochmal an und verschwand dann aus dem KrankenflĂŒgel.

James war aber nicht fertig genug um sich nicht denken zu können, was Sirius ihm wohl hatte sagen wollen. Er konnte sich noch an seine letzten Momente auf der Party erinnern und auch, von wem er das Glas bekommen hatte, dessen Inhalt ihn umgehauen hatte. Aber Regulus wĂŒrde ihm niemals irgendwie schaden wollen. DafĂŒr war er zu offensichtlich bis ĂŒber beide Ohren verknallt.

James schloss die Augen und wollte sich mit einem Grinsen in den Schlaf flĂŒchten. Am liebsten hĂ€tte er natĂŒrlich einen Traum von seinem gerade geschmolzenen Eisklotz gehabt, aber sowas konnte man sich ja leider nicht aussuchen. Und Regulus herzitieren konnte er ja leider auch schlecht


Ein Windhauch streifte seinen Arm. James wollte ihn unter die Decke ziehen, als eine GĂ€nsehaut sich ausbreitete, aber kaum brachte er seine Muskeln auch nur zum Zucken, da umklammerte etwas seine Hand.

„Mhm, Sirius, das ist jetzt echt ĂŒbertrieben“, murmelte er dösig und grinste schwach, als die anderen Finger sich daraufhin zurĂŒckzogen.

„Entschuldige.“ Nur war das nicht Sirius‘ Stimme.

James riss die Augen auf – zu plötzlich. Das helle Licht ließ sie ihn gleich wieder schließen und nur durch einen schmalen Schlitz konnte er den Umhang der an seinem Bett stehenden Person erkennen. Ein Slytherin-Wappen brachte ihn zum Grinsen.

„Reg!“ Seine Stimme war zu mĂŒde fĂŒr einen richtigen Ausruf, aber er gab sich immerhin MĂŒhe und streckte auch sofort die Hand aus. „Du darfst.“ Langsam wurde seine verschwommene Sicht auch schĂ€rfer und eröffnete ihm den Blick auf Regulus‘ ungewöhnlich fahles Gesicht. Regulus‘ HĂ€nde zitterten, als er James‘ Hand wieder nahm. „Aber eigentlich darfst du nicht hier sein. Ich seh bestimmt ganz matschig aus
“

Regulus ließ den Kopf hĂ€ngen. Schwarze HaarstrĂ€hnen fielen ihm wie ein Vorhang vors Gesicht, sodass James nicht einmal den kleinsten Hinweis auf das bekam, was Regulus gerade Kummer bereitete. Hoffentlich war es wirklich nicht James‘ matschiges Aussehen


„Es tut mir so leid
“ Regulus atmete tief durch, wiederholte die Worte dann mit mehr Kraft in der Stimme. „Es tut mir so, so leid, Potter
“

James runzelte die Stirn – ein Fehler, den er mit Kopfschmerzen bĂŒĂŸte. „Was meinst du? Du hast mir doch nichts in die Bowle gemischt
 oder?“

Regulus schĂŒttelte zum GlĂŒck sofort den Kopf und auch ein paar HaarstrĂ€hnen aus dem Weg. James konnte sehen, dass Regulus‘ Unterlippe zitterte, und er war sich sicher, dass die grauen Augen gerade verrĂ€terisch funkelten.

„Aber es ist meine Schuld“, sagte Regulus, bemĂŒht um Ruhe in seiner Stimme. „Ich hab dir das Glas gegeben. Ich bin auf Snape reingefallen und hab mich umgedreht und dann hab ich dir das Glas gegeben. Und jetzt liegst du hier
“

Das waren zu viele Informationen fĂŒr James‘ Kopf. Und noch dazu tropfte gerade eine sehr nasse TrĂ€ne auf seine Hand.

„Regulus
 hilf mir mal auf.“ James rutschte wieder nach oben und Regulus ließ seine Hand los um das Kissen an James‘ neue Position anzupassen. Nachdem er es sich bequem gemacht hatte griff James sich wieder Regulus‘ Hand. „Schau mal, mir ist doch nichts passiert. Außerdem war’s nicht deine Schuld. Snape ist ein fieser, manipulierender Slytherin. Der hat dich doch nur ausgenutzt um sich mal aufzuspielen.“

„Er dachte, das Glas wĂ€re fĂŒr Sirius. Wenn ich gesagt hĂ€tte, dass es fĂŒr dich ist, dann wĂ€re das nicht passiert
“ Regulus schien wirklich unter seinem schlechten Gewissen zu leiden. Die TrĂ€nen standen ihm in den Augen und verfingen sich in seinen Wimpern, wenn er blinzelte, liefen aber nicht ĂŒber seine Wangen. „Ich war so wĂŒtend. Ich hab
 Wenn dir was Schlimmeres passiert wĂ€re, dann hĂ€tte ich Snape umgebracht. Ich war so schon kurz davor.“

„Wie meinst du das?“, fragte James.

Regulus wischte sich ĂŒber die Augen und demonstrierte dabei wahrscheinlich unabsichtlich seine aufgeschĂŒrften Fingerknöchel. Er öffnete den Mund um sich zu erklĂ€ren, aber James konnte sich den Rest schon denken und zog schnell an Regulus‘ Hand.

„Komm mal her“, verlangte er in einem scharfen Tonfall, der Regulus einen sehr zögerlichen Schritt an die Bettkante machen ließ. James zog ihn etwas kraftvoller vorwĂ€rts und brachte Regulus so dazu sich hinzusetzen. Dann schaute er ihn solange an, bis Regulus sich traute den Blick zu heben.

James grinste. „Mein eigener kleiner BeschĂŒtzer. Das find ich so sĂŒĂŸ von dir, Reg.“ Er legte die freie Hand auf Regulus‘ Wange und spĂŒrte, wie die Haut unter seinen Fingern langsam warm wurde. Regulus‘ Augen glitzerten mit jeder Sekunde stĂ€rker und James sah die TrĂ€nen schon fallen. Stattdessen schoss Regulus urplötzlich vor und schlang die Arme um James. Die TrĂ€nen tropften so in seinen Nacken.

Einen Moment lang war James zu verdutzt darĂŒber, dass Regulus ihn umarmte, um das zu erwidern. Dann musste er schon wieder grinsen. Er fĂŒhlte sich gleich viel besser, wenn er so mit Zuneigung ĂŒberschĂŒttet wurde, und konnte schließlich nicht anders als Regulus an sich zu drĂŒcken. Und Regulus hatte eine Umarmung bitter nötig. Er schniefte leise und gab ab und an merkwĂŒrdig erstickte Laute von sich, wenn er versuchte seine Schluchzer zu schlucken.

„Hey, komm
 Nicht weinen“, bat James, der nicht verstehen konnte, warum das Regulus so mitnahm.

„Du hast
 hast
“ Regulus schĂŒttelte den Kopf, stoppte erst, als James eine Hand auf das schwarze Haar legte. „Wie du da plötzlich gelegen hast
 Wie du hier eben gelegen hast
 So schwach und verletzlich, so ganz anders als James Potter.“ Regulus klammerte sich so fest er konnte an James, als hĂ€tte er Angst davor, dass James sich jede Sekunde in Luft auflösen könnte. „Und es ist meine Schuld.“

James fĂŒhlte sich ĂŒberhaupt nicht unwohl, dass Regulus sich an seiner Schulter ausweinte. Er sollte sich vielleicht nicht darĂŒber freuen, dass Regulus ihm seine GefĂŒhle zeigte, aber es bedeutete ihm eine Menge. Und dann wusste er wiederum nicht, ob er Angst haben oder sich freuen sollte, dass Regulus‘ GefĂŒhle fĂŒr ihn scheinbar wirklich tief gingen.

Regulus schnappte hörbar nach Luft, drehte den Kopf und presste sein Ohr fest gegen James‘ Brust. Er wĂŒrde so nicht nur das Herz schlagen hören, sondern auch die ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit bemerken.

„Ich hab den ganzen Tag gewartet“, sagte Regulus leise, wĂ€hrend James ihm beruhigend durch die Haare strich. Sie waren weich, so wunderbar weich, dass er es ruhig noch den ganzen restlichen Tag hĂ€tte machen können. „Aber Sirius ist keine Sekunde von deiner Seite gewichen. Und er hĂ€tte mich nicht zu dir gelassen. Er weiß, dass es meine Schuld ist.“

„Ich red mit Sirius. Er sollte Snape hassen und nicht dich“, sagte James und lehnte sich zurĂŒck. Vielleicht machte er es sich ein wenig zu gemĂŒtlich und nutzte Regulus‘ Zustand aus, aber es ging ihm selbst nicht gut. Selbst wenn er gewollt hĂ€tte, dann wĂ€re er wohl nicht in der Lage gewesen Regulus aus dem Bett zu werfen.

James schaute lĂ€chelnd in den Sonnenuntergang, wĂ€hrend er ĂŒber Regulus‘ RĂŒcken strich. „Hey
“ Regulus hob langsam den Kopf, wandte den Blick aber beschĂ€mt ab, als James ihm die TrĂ€nenspuren von den Wangen wischte. „Willst du jetzt das Passwort?“

Regulus sah ihn wieder an und in seinen Augen funkelte das LĂ€cheln, das seine Mundwinkel nicht erreichte. Er nickte. James lĂ€chelte und lehnte sich vor, wollte in Regulus‘ Ohr flĂŒstern. Allerdings wurde er abgelenkt, als Regulus den Kopf mit ihm drehte. Da waren diese verlockend zarten Lippen, die er einfach nur kĂŒssen wollte.

Und den widerlichen Geschmack in seinem Mund ausgenommen gab es dagegen ja nichts einzuwenden


Fast berĂŒhrten ihre Lippen sich schon, als das knarrende GerĂ€usch der sich öffnenden TĂŒr sie auseinanderfahren ließ. Regulus fuhr augenblicklich hoch, rechtzeitig um seinem Bruder direkt in die Augen zu sehen, als der enthusiastisch um die Ecke schlitterte. Sirius‘ Grinsen verschwand, sobald er Regulus erkannte. Kurzerhand knallte er James‘ Tasche auf das Bett, verfehlte nur knapp James‘ Oberschenkel.

„Was machst du denn hier?!“, bellte Sirius los wie ein aufgeweckter Wachhund. „Willst du ihn jetzt mit dem Kissen ersticken?!“

„Sirius, aus.“ James hob warnend einen Finger, der Sirius zwar erstaunte aber auch verstummen ließ. In der Zwischenzeit trudelten Remus und Peter ein, die James aber nicht zu Wort kommen ließ. „Es war nicht Regulus‘ Schuld, okay? Snape hat ihm was ins Glas gekippt und ich hab es deinem Bruder aus der Hand genommen.“

Sirius ließ sich von dieser Aussage allerdings nicht ansatzweise beruhigen. Er ballte die HĂ€nde zu FĂ€usten und sah aus, als wĂŒrde er jede Sekunde losstĂŒrmen.

„Dieser verfluchte Bastard“, knurrte Sirius. „Ich bring ihn um.“ Und damit schien er es verflucht eilig zu haben. Sirius wirbelte auf der Stelle herum und hĂ€tte Remus nicht schnell reagiert und ihn festgehalten, dann wĂ€re er in Sekundenschnelle verschwunden.

James seufzte auf, musste dann aber lachen, als er realisierte, dass er niemals zuvor so viele Ähnlichkeiten zwischen Sirius und Regulus bemerkt hatte. Vielleicht machte er ja auch einen besseren Black aus Regulus


„Schön, dass Sie noch lachen können, Mr. Potter.“ So wie Remus ihn ansah hĂ€tte der Satz auch gut von ihm stammen können. Allerdings war es Madam Pomfrey, die sich jetzt ans Fußende von James‘ Bett stellte. Sie warf Sirius, der immer noch versuchte aus Remus‘ Griff zu entkommen, einen verstörten Blick zu. „Hören Sie auf damit, Lupin, oder ich werfe Sie raus.“

Remus‘ Augen weiteten sich verdutzt. Sirius nutzte schamlos aus, dass der Griff sich lockerte, und spurtete los. Remus fluchte, ließ sich aber nicht noch einmal von Madam Pomfrey anmeckern und eilte Sirius nach. Peter schaute sich unschlĂŒssig um, blieb aber letztendlich an James‘ Bett stehen.

„Was meinen Sie damit?“, fragte James schließlich.

„Keine körperlichen Anstrengungen in den nĂ€chsten Wochen“, sagte Madam Pomfrey. „Der Entgiftungsprozess wird nicht angenehm. Wenn Sie also nicht wĂŒrgend und brechend auf dem Besen liegen wollen, dann lassen Sie das mit dem Quidditch lieber.“

„Aber nĂ€chste Woche ist mein letztes Spiel.“ James schaute zu Regulus. „Da arbeite ich das ganze Jahr drauf hin.“

„Es tut mir leid, Potter. Bedanken Sie sich bei dem Verantwortlichen
 der sein Talent fĂŒr ZaubertrĂ€nke fĂŒr die falschen Dinge einsetzt.“ Sie seufzte auf, als wĂ€re ihr James‘ Schicksal gerade vollkommen egal. James blickte sie finster an, worauf Madam Pomfrey die Augen verdrehte. „Denken Sie positiv, Potter. Der Alkohol hat Sie vor einer Woche pausenlosen Durchfalls bewahrt.“

„Ja, phantastisch“, presste James hervor und ließ sich stöhnend in sein Kissen sinken. Madam Pomfrey drĂŒckte ihm eine Phiole mit grĂŒnlicher FlĂŒssigkeit in die Hand und zwang ihn den ekeligen Geschmack in seinem Mund noch zu verschlimmern, indem er das GebrĂ€u schluckte. Dann wuselte sie davon ohne eine Spur Mitleid zu hinterlassen.

Sogar Regulus hatte mehr davon fĂŒr ihn ĂŒbrig. Er streichelte James‘ HandrĂŒcken. Unter anderen UmstĂ€nden eine liebe Geste, aber Peter schien damit nicht umgehen zu können. Mit riesigen, wĂ€ssrigen Augen starrte er Regulus‘ Hand auf der von James an. James sah sich gezwungen seine Hand wegzuziehen.

„Mann“, sagte er, bevor die Stille unangenehm wurde. „Hoffentlich bringt Sirius Snape um, sonst mach ich’s.“


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Wir mĂŒssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman ĂŒber ein Thema des vierten Harry-Potter-Films