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Fanfiction

Unnatural Black - Neue Freunde

von Dr. S

„Nettes FĂ€hnchen.“

Regulus nahm den Blick von dem silbergrĂŒnen FĂ€hnchen, das James Potter auf den Boden geworfen hatte. Er hatte es aus fĂŒr ihn unerfindlichen GrĂŒnden eingesteckt und betrachtete es jetzt fĂŒr seinen Geschmack ein wenig zu oft. Was hatte Potter sich eigentlich dabei gedacht mit so einem Ding herumzuwedeln? Und warum hatte er es dann einfach weggeworfen?

Regulus steckte das FĂ€hnchen wieder in seine Brusttasche und drehte sich zu seinem Mannschaftskollegen, der auf die Sitzbank deutete.

„Ist da noch frei?“

Regulus nickte, rutschte ein StĂŒck zur Seite und hatte somit nicht nur sofort ein Muskelpaket neben sich sitzen, sondern sah sich mit der Erwartung konfrontiert, dessen riesige Hand schĂŒtteln zu mĂŒssen, welche ihm sicherlich alle Finger brechen wĂŒrde.

„Avery, ich bin Treiber. Du bist der neue Sucher, nicht?“

Regulus nickte erneut, wĂ€hrend er sich eine gedankliche Notiz machte Treibern nie wieder die HĂ€nde zu schĂŒtteln – oder vielleicht nur diesem speziellen Treiber nicht. „Regulus Black. Hast du auch einen Nachnamen, Avery?“

„Oh, Avery ist mein Nachname.“ Breit grinsend ließ Avery Regulus‘ Hand los und schaute kurz ĂŒber die Schulter, aber die Umkleide war noch leer. Eine erste Teambesprechung wĂŒrde das hier nicht werden, wenn es bei ihnen beiden bleiben wĂŒrde. Avery schaute auf seine Uhr und schien zu bemerken, dass er ebenfalls zu spĂ€t gekommen war. Er kratzte sich am Hinterkopf und wandte sich wieder Regulus zu. „Die sind alle nicht sehr pĂŒnktlich. Normalerweise kannst du ’ne Viertelstunde drauf packen, wenn Selwyn sechzehn Uhr sagt.“

Vielleicht hĂ€tte man ihm das vorher sagen können, weil Regulus eine Viertelstunde zu frĂŒh gekommen war. Damit wartete er jetzt fast eine halbe Stunde und dazu kam, dass er den ganzen Tag nervös gewesen war, sich mit einem Haufen Quidditch-besessener Menschen treffen zu mĂŒssen, die ununterbrochen nur das im Kopf hatten, was er fĂŒr kompletten Schwachsinn hielt.

„Du bist der kleine Bruder von Sirius Black, oder?“ Averys Frage war so ĂŒberflĂŒssig, dass sie Regulus die Augen verdrehen ließ – vielleicht aber auch, weil er immer nur der kleine Bruder von Sirius Black war. „HĂ€tte nicht gedacht, dass du auch nur einen Funken Talent besitzt. Ich meine
 dein Bruder ist ’ne absolute Null wenn’s um Quidditch geht.“

„In der Tat
“ Regulus versuchte zu vermitteln, dass er kein Interesse daran hatte, ĂŒber seinen Bruder herzuziehen. Anscheinend hatte er damit Erfolg


„Was’n dein Team?“ Leider schien Avery ihn nicht einfach in Ruhe hier sitzen lassen zu wollen.

Regulus verstand nicht einmal, was der jetzt von ihm wollte. „Bitte?“

„Welche Mannschaft du unterstĂŒtzt.“ Avery schien ihn wohl amĂŒsant zu finden, weil er schon wieder grinsen musste. Warum mussten immer alle grinsen, wenn sie mit ihm redeten? Regulus musste schon wieder an James Potter denken und allmĂ€hlich nervte ihn das. Sein Magen drehte sich davon immer wieder um, aber verursachte merkwĂŒrdigerweise kein ÜbelkeitsgefĂŒhl. Trotzdem war es ihm unangenehm.

Regulus presste sich eine Hand auf den Magen.

Avery stupste ihn an. „Bisschen nervös, was? Musst du nicht sein. Wir sind alle ganz
“

Die TĂŒr wurde aufgestoßen und drei ebenfalls sehr große Jungen kamen herein. Regulus schĂ€tzte sie mindestens zwei oder drei Jahre Ă€lter ein. Gleichzeitig warfen sie ihm einen finsteren Blick zu und ließen sich ebenfalls zur selben Zeit auf die Bank gegenĂŒber fallen.

Avery hob die Hand. „Ihr seid ein bisschen spĂ€t dran. Ich hab unserm neuen Sucher grad erzĂ€hlt, wie flauschig wir alle sind.“

„Halt’s Maul, Avery.“

Regulus hob die Augenbrauen und schaute zu Avery, der sich von so einer barschen ZurĂŒckweisung anscheinend ĂŒberhaupt nicht einschĂŒchtern ließ. LĂ€ssig deutete er auf die drei ĂŒbelgelaunten Kerle gegenĂŒber.

„Das sind Travers, Chambers und Rowle, nicht in alphabetischer Reihenfolge, sondern nach Sympathie meinerseits“, stellte Avery grinsend vor. „Unsere JĂ€ger. Chambers und Rowle sind auch neu, Black. Oh, und der da grad durch die TĂŒr schlurft ist Yaxley, unser HĂŒter. Huhu!“

„Avery, halt die Schnauze“, klĂ€ffte der eher schmalgebaute, dafĂŒr aber hochgewachsene Junge, der Selwyn hinter sich verborgen hatte.

„Hey, keine Streitereien in meiner Gegenwart“, machte der KapitĂ€n auf sich aufmerksam und schubste Yaxley brutal auf die Bank neben Avery. Er verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust und blieb genau zwischen den BĂ€nken stehen, musterte sein Team, als hĂ€tte er doch noch Gelegenheit einen umzutauschen.

Avery lehnte sich zu Regulus. „Selwyn kennst du ja schon“, wisperte er. „Er sieht so vielleicht ganz nett aus, aber streng dich lieber an, sonst kriegst du seinen Klatscher aus
 Ă€hm, Versehen an den Kopf.“

Regulus bereute es mit jeder Sekunde mehr sich auf diese Sache eingelassen zu haben. Er war mit Abstand das jĂŒngste und kleinste Teammitglied. Sogar Avery ĂŒberragte ihn im Sitzen um einen halben Kopf. Regulus passte allein optisch nicht ins Bild von Selwyns Mannschaft, aber das schien den KapitĂ€n nicht zu stören.

„Perfekt, wunderbar!“ Selwyn rieb sich zufrieden lĂ€chelnd die HĂ€nde. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in dieser Konstellation große Chancen auf den Pokal haben. Gryffindor hat jetzt zwei Jahre in Folge gewonnen und mir geht das langsam auf den Sack. Also geben wir alles um das zu Ă€ndern, verstanden?“

„Ay, Capt’n!“ Es klang fĂŒrchterlich abgerichtet wie Travers, Yaxley und Avery sofort reagierten, aber anscheinend wurde das hier erwartet. Selwyn verteilte erwartungsvolle Blicke an die Neuen, aber wĂ€hrend Chambers und Rowle ihr verspĂ€tetes „Ay, Capt’n“ ablieferten, war Regulus das immer noch zu blöd. Er hatte doch gewusst, dass man Niveau hier vergebens suchen wĂŒrde.

„Dazu hab ich mir einen genauen Trainingsplan ĂŒberlegt. Avery.“ Selwyn winkte seinem Treiber zu, worauf der endlich aufstand und Regulus ein bisschen Platz zum Atmen ließ. Avery eilte irgendwo hinter die hohen Schrankreihen und kam mit einer Rolltafel wieder, die er hinter Selwyn schob. Darauf abgebildet waren sieben durchnummerierte Kreidepunkte, die anfingen sich zu bewegen, als Selwyn mit dem Zauberstab gegen den Schiefer klopfte.

Avery plumpste wieder neben Regulus.

„Black, als Sucher kriegst du ein Sondertraining, wĂ€hrend wir anderen immer zusammen spielen. Das heißt ihr trainiert nicht nur TorschĂŒsse und PĂ€sse, beziehungsweise das Abfangen dieser oder in Yaxleys Fall eben hĂŒbsche Paraden, sondern mĂŒsst auch gleichzeitig immer darauf achten, dass der Klatscher euch nicht vom Besen wirft. Madam Pomfrey sieht’s sowieso nicht so gern, wenn ich ihren KrankenflĂŒgel fĂŒlle.“ Selwyn machte eine kurze Pause und schaute dabei jeden einzeln an, als könne er so erkennen, ob jemand noch Fragen hĂ€tte.

Regulus musste sich nicht einmal anstrengen wĂ€hrend Selwyns folgendem Redeschwall gelangweilt auszusehen. Er wusste nicht, ob er das ein ganzes Jahr aushielt. Gerade wusste er nicht einmal, warum er das ĂŒberhaupt tat. Weil er James Potter etwas beweisen wollte? Nein, weil er endlich dieses dĂ€mliche Grinsen aus dem dĂ€mlichen Gesicht wischen wollte.

Regulus griff in seine Umhangtasche und umfasste den Schnatz, zog ihn vorsichtig heraus. Potter hatte zuerst gesagt, er wolle ihn wiederhaben, wenn Regulus versagt hatte. Dann war Regulus erfolgreich in die Mannschaft gekommen und Potter verlor plötzlich jegliches Interesse darauf zu warten, dass Regulus nach einem verlorenen Spiel gedemĂŒtigt zu ihm kriechen musste, um den Schnatz wieder abzuliefern? Er verstand das nicht. Er verstand nicht, warum Potter den Schnatz hatte wiederhaben wollen und er verstand erst recht nicht, warum Potter so wĂŒtend geworden war.

„Dazu kommt noch, dass wir konsequent an unserer Einstellung als Team arbeiten mĂŒssen. Das hat letztes Jahr komplett gefehlt.“ Selwyn schien es nicht zu stören, dass Regulus lieber den Schnatz in die Luft warf, kurz fliegen ließ und wieder einfing, anstatt ihm seine volle Aufmerksamkeit zu schenken. „Wir sind eine Mannschaft, wir mĂŒssen alle dasselbe Ziel verfolgen. Und das ist der Pokal. Wenn wir nicht als Team agieren, dann können wir das Vorhaben Gryffindor in den Arsch zu treten gleich abhaken. Um Vertrauen aufzubauen und bereits bestehendes noch zu verstĂ€rken habe ich beschlossen, dass wir von jetzt an einfach alles zusammen machen.“

Regulus hĂ€tte fast den Schnatz entkommen lassen und behielt ihn nun lieber fest in der Hand. Schockierte Ausrufe bestĂ€tigten seine BefĂŒrchtung, dass der KapitĂ€n diesen Sport wohl wirklich ein wenig zu ernst nahm. Wenn das hier ein Vollzeitunternehmen wurde, dann musste dabei aber schon mehr als die Auslöschung von James Potters arrogantem Grinsen drin sein.

„Was soll das heißen
 alles?“, schnaubte Chambers.

„Alles heißt alles.“ Selwyn ließ sich von den grĂ¶ĂŸtenteils entsetzten Gesichtern nicht aus der Ruhe bringen. „Wir werden zusammen essen – natĂŒrlich streng nach dem DiĂ€tplan, den ich euch spĂ€ter aushĂ€ndigen werde – und natĂŒrlich verbringen wir unsere Zeit im Gemeinschaftsraum, beziehungsweise in der Bibliothek gemeinsam. Helfen uns bei den Hausaufgaben, sowas eben
“

„Na, toll
“ Chambers verschrĂ€nkte demonstrativ ablehnend die Arme vor der Brust. „Darf ich alleine aufs Klo gehen?“

„Du darfst gleich komplett gehen, wenn du nicht die Meinung deines KapitĂ€ns teilst“, gab Selwyn kĂŒhl zurĂŒck. „Noch seid ihr alle ersetzbar.“ Avery rĂ€usperte sich, worauf Selwyn sich korrigierte: „Fast alle. Ihr habt die Gelegenheit Teil von etwas Großem zu werden. Etwas, das euer Leben komplett verĂ€ndern kann, wenn ihr euch einmal mit allem was ihr habt reinhĂ€ngt. Verstanden?“ Chambers zog sich prompt die Finger ĂŒber den Mund, als wĂŒrde er einen Reißverschluss schließen. Selwyn nickte zufrieden. „Noch Fragen?“

Travers hob die Hand und Selwyn bedeutete ihm zu sprechen. „Was wir
 Ă€hm
 letztes Jahr
 also
 Ich finde, das wĂ€re doch noch einen Versuch wert
“

Selwyn schĂŒttelte vehement den Kopf.

„Warum nicht?“, fragte Travers und wirkte extrem bedrĂŒckt.

„Wir sind dieses Jahr ehrlich. Na ja, so ehrlich, wie wir eben sein können. Keine komischen Intrigen. Hext Potters Arsch meinetwegen zum Mond, das lass ich durchgehen, aber nichts Zwischenmenschliches.“ Selwyn verzog das Gesicht, als Travers den Kopf hĂ€ngen ließ. „Merlins Bart, wenn du jetzt wieder heulen musst, dann geh bitte raus!“

Travers seufzte nur schwer auf.

„Na ja
“ Selwyn rĂ€usperte sich und rollte die Tafel aus dem Weg, deutete hinter sich auf die TĂŒr. „Auf, auf, wir haben noch viel zu tun! Zieht euch um und in fĂŒnf Minuten will ich euch in der Luft sehen!“ Damit drehte er sich um und stolzierte aus der Umkleide.

Regulus drehte mit fragendem Blick den Kopf zu Avery, der gluckste, als Travers sich wie mit Blei gefĂŒllt von der Sitzbank erhob.

„Letztes Jahr, da dachten wir, es sei eine gute Idee die Spieler der anderen HĂ€user gegeneinander auszuspielen, und das hat auch ganz gut funktioniert, bis
 na ja
“ Avery konnte sich bei einem Blick in Travers‘ Richtung das hĂ€mische Grinsen nicht verkneifen. „Der dĂ€mliche Travers hat sich bis ĂŒber beide Ohren in den Feind verknallt und das ging voll nach hinten los. Er hat beim entscheidenden Spiel gegen Gryffindor den Quaffel stĂ€ndig gegen den Kopf bekommen, weil er die ganze Zeit ihre Sucherin anstarren musste. Die kennst du, oder?“

Regulus schĂŒttelte den Kopf.

„HĂŒbsches Ding, aber schon ewig vergeben. Hat Travers‘ Herz gebrochen und auf den Scherben Walzer mit ihrem tollen, großartigen, gutaussehenden Freund getanzt.“ Avery konnte sich gerade noch ducken, bevor Travers‘ durch die Luft rasendes Hemd ihm den Mund stopfte.

„Kannst du nicht einmal den Schnabel halten, Avery?“, schnauzte er, das hochrote Gesicht schnell in seinem Spind verbergend.

„Selber Schuld“, gab Avery gehĂ€ssig zurĂŒck, grinste Regulus dann zu. „Ach, ja
 Die Liebe. Davon lassen wir dieses Jahr lieber die Finger, außer du willst nĂ€here Bekanntschaft mit Selwyns Klatscher machen.“

Regulus schluckte leicht, als er realisierte, was fĂŒr eine Verpflichtung er hier eingegangen war. Der Schnatz in seiner Hand zuckte mit den FlĂŒgeln und Regulus‘ Magen fing schon wieder an so komisch zu kribbeln, weil der Gedanke an James Potter bei jeder Gelegenheit in seinen Kopf zu kriechen versuchte.

Als er aufseufzte bemerkte er ein komisches Echo. Er schaute sich um und entdeckte, dass Travers vertrĂ€umt auf irgendetwas in seiner Hand starrte. Nicht nur, dass er gleichzeitig aufgeseufzt hatte, seine Haltung erinnerte doch auch sehr an die Art und Weise, wie Regulus entweder Schnatz oder FĂ€hnchen anstarrte. Und warum hatte er das FĂ€hnchen ĂŒberhaupt eingesteckt? Es war MĂŒll.

Regulus wandte sich von Travers ab. Zum GlĂŒck konnte ihm sowas wie Liebe nicht passieren.

~*~

Es fehlte ihm unglaublich seinen Schnatz in die Luft werfen zu können. James nahm gezwungenermaßen mit Kieselsteinen Vorlieb, die er ĂŒber die OberflĂ€che des Sees hĂŒpfen ließ. Der Krake spielte gnĂ€digerweise mit und warf die Kieselsteine zurĂŒck – meistens trafen sie allerdings Peter am Kopf, der sich schon lauthals darĂŒber beschwerte, dass der Kraken versuchte ihn aus dem Weg zu rĂ€umen.

Hinter ihm im Gras lag Sirius auf dem Bauch und las wiedermal in einem staubigen Buch ĂŒber Verwandlungen. Remus hatte sich in den Schatten eines Baumes zurĂŒckgezogen und ruhte sich von einer anstrengenden Vollmondnacht aus.

James langweilte sich. So sehr, dass sein Blick öfter zum Quidditch-Stadion wanderte, wo er bis vor kurzem noch die grĂŒnen UmhĂ€nge der Hausmannschaft Slytherins hatte ausmachen können. Jetzt war die Luft einfach nur noch Luft und damit keinen Blick von James Potter mehr wert.

Der Krake schlug enttĂ€uscht die Arme auf die WasseroberflĂ€che, als James ihm keine Steine mehr zuwarf, sondern sich neben Sirius auf den Rasen fallen ließ. Er sprach seinen besten Freund allerdings nicht an, weil der offensichtlich tatsĂ€chlich in seine LektĂŒre vertieft war.

Sich mit den HĂ€nden nach hinten abstĂŒtzend beobachtete er die SchĂŒler, die sich noch auf den LĂ€ndereien tummelten. Snape kam sicherlich erst raus, wenn die Sonne nicht mehr zu sehen war, also schien eine Suche nach ihm vergebens. DafĂŒr entdeckte James Emmeline Vance, die neben Mary Macdonald und Lily Evans unter einer Gruppe BĂ€ume saß und schon wieder Sirius anstarrte. James starrte fĂŒr seinen ahnungslosen besten Freund zurĂŒck, allerdings keinesfalls interessiert oder gar warnend. Ihm war einfach langweilig und es war amĂŒsant zuzusehen, wie Emmeline langsam wie ein Thermometer anlief, als ihr bewusst wurde, dass sie nicht ganz so unauffĂ€llig starrte, wie sie anscheinend gedacht hatte.

Sie drehte sich um und stieß Evans in die Seite, worauf die von ihrem Buch hochsah. James hob grinsend die Hand und winkte, schien alleine damit schon große Antipathien zu wecken, denn Evans knallte ihr Buch sogar fĂŒr ihn hörbar zu, bevor sie ihre Sachen zu packen begann. Vielleicht hatte Emmeline auch irgendetwas gesagt, um so eine heftige Reaktion auszulösen, aber wirklich treffen tat das James so oder so nicht – er war es gewöhnt fĂŒr Lily Evans immer das personifizierte Böse zu sein.

Dabei hing sie doch selbst mit dem wahren Bösen herum. James beobachtete, wie sie zum Schloss zurĂŒckstĂŒrmte und dabei tatsĂ€chlich bei Evan Rosier stehenblieb, einem Slytherin aus ihrer Jahrgangsstufe. Rosier hatte es sich alleine auf einer Bank bequem gemacht, schien darauf zu warten, dass das Training der Quidditchmannschaft vorbei war und er wieder mit seinem schleimigen Schlangenfreund vereint wurde.

James wĂŒnschte sich einen Zauber, um die LautstĂ€rke des GesprĂ€chs zwischen Rosier und Evans höherzustellen. Er wusste nicht warum genau, aber auch die wenigen Worte, die von den beiden gewechselt wurden, interessierten ihn brennend.

Evans hob kurz darauf die Hand, schenkte einem Slytherin ein strahlenderes LĂ€cheln als sie jemals fĂŒr James ĂŒbrig hatte, und verschwand dann schnell in Richtung Schloss. Rosier blickte ihr Ă€ußerst angewidert nach, wandte sich dann wieder nach vorne und einen Moment lang glaubte James, das Winken wĂ€re fĂŒr ihn. Dann schlurfte allerdings das Quidditchteam von Slytherin in sein Blickfeld.

James stupste Sirius an und deutete in Richtung des GrĂŒppchens. Die großen Spieler Slytherins ĂŒberragten Regulus um einige Zentimeter, weshalb er zuerst nicht auffiel, aber James entdeckte ihn schließlich doch, beobachtete belustigt einen Versuch sich vom Rest der Mannschaft zu lösen. Sofort schlossen sich ein paar HĂ€nde um Regulus und zogen ihn wieder zurĂŒck.

Sirius setzte sich auf. „Was soll’n das? Warum lassen die ihn nicht herkommen?“, wollte er wissen, als Regulus sich ĂŒberdeutlich in ihre Richtung drehte, aber nicht zugelassen wurde, dass er mehr als Augenkontakt zu ihnen aufbaute. James bezweifelte allerdings, dass Regulus‘ Blick Sirius galt.

„Er wurde assimiliert“, sagte James grinsend. „Jetzt ist er einer von denen und wird ein Werkzeug im Kampf um die Weltherrschaft.“

Sirius‘ ernster Blick ließ James‘ Grinsen schnell wieder verschwinden.

„Du wusstest doch, was fĂŒr welche in der Quidditchmannschaft sind, Sirius. Deren Familien sind nicht ganz koscher. Muss nicht gleich bedeuten, dass Regulus sich von solchen Angebern beeindrucken lĂ€sst.“

Sirius nickte knapp, aber aus zuckenden Mundwinkeln wurde kein LĂ€cheln. „Hast Recht“, murmelte er und beobachtete, wie Regulus sich endlich aus Selwyns festem Klammergriff befreien konnte. Bevor Sirius allerdings auch nur stolz das Kinn heben konnte, schoss Selwyns SpielhĂ€schen vor. Avery packte Regulus an den Schultern und schob ihn auf die Bank zu, wo Rosier auf ihn wartete. Sirius machte ein GerĂ€usch, das sich verdĂ€chtig nach dem warnenden Knurren eines Wachhundes anhörte, als Rosier Regulus‘ Hand schĂŒttelte.

„Sirius, jetzt komm wieder runter.“ James legte eine beruhigende Hand auf Sirius‘ Schulter. „Du hĂ€ttest die möglichen Kontakte vielleicht in Betracht ziehen sollen, bevor du Regulus zum Spielen angestiftet hast.“

„Hab ich gar nicht!“ Sirius schubste James von sich. Vorwurf schwang in seiner Stimme mit und wenn Sirius‘ BedĂŒrfnis seinen kleinen Bruder zu beschĂŒtzen nicht so niedlich gewesen wĂ€re, dann wĂŒrde James das vielleicht verletzen. „Du hast ihn dazu gebracht.“

„Ich?“ James gluckste. „Quatsch
“

„Regulus findet dich cool. Er möchte, dass coole Leute ihn mögen.“

„Warum gibt er sich dann mit Avery ab?“ James‘ Grinsen verschwand schnell wieder, als Sirius die Augen verdrehte. „Dein Bruder kann mich nicht ausstehen, Sirius. Er will dir nur beweisen, dass es zur Abwechslung mal etwas gibt, in dem er besser ist. Wahrscheinlich hört er gleich wieder auf, wenn du zu ihm gehst.“ Auch wenn James sich eigentlich wĂŒnschte, dass Regulus doch noch entdecken wĂŒrde, wie viel Spaß Quidditch machte. An Liebe zu diesem Sport wollte er gar nicht mehr denken, Regulus konnte sowas sicherlich gar nicht empfinden, aber ein einziges Mal ein LĂ€cheln aus purer Freude, war das denn zu viel verlangt?

„Das ist es!“ Sirius‘ Ausruf verdutzte James, der mit den Gedanken ganz bei Regulus‘ frostigem Gesichtsausdruck gewesen war.

„Was hast du?“ James ließ den Blick zurĂŒck zu Regulus wandern, der inzwischen von Rosier und Avery eingequetscht worden war. Er zeigte es vielleicht nicht, aber James wusste, dass Regulus nicht viel dafĂŒr ĂŒbrig hatte, wenn man ihm zu nahe kam, also fĂŒhlte er sich definitiv unwohl.

Oder fĂŒhlte er sich nur in James‘ NĂ€he unwohl?

„Ich schreib Vater einen Brief.“

James wurde schon wieder unsanft aus seinen Gedanken gerissen. Entsetzt fuhr er zu Sirius herum. „Du willst was?! Bist du irre, Sirius? Dein Vater bringt Regulus um!“

„Quatsch, Regulus ist sein Baby. Er wird nichts weiter tun, als ihm einen widerwĂ€rtigen Heuler zu schicken, dass er Schande ĂŒber die Familie bringt und sowas
 Die kennst du ja.“

„Und ich erinner mich, dass du bei deinem ersten Heuler aus der Großen Halle gerannt bist und nicht aus dem Klo kommen wolltest. Willst du Regulus das antun?“ James achtete nicht darauf, dass Sirius bei dieser Erinnerung leicht rosa um die Nase wurde. Er wĂŒrde ihm noch tausend solcher Sachen reinwĂŒrgen, wenn Sirius plötzlich anfing wie eine hinterhĂ€ltige Schlange zu denken.

„Ich will nur nicht –“

„Das hĂ€ttest du dir vielleicht vorher ĂŒberlegen sollen!“, fuhr James hitzig dazwischen.

„Wer kann denn ahnen, dass die einen auf engste Freunde machen? Du hĂ€ngst auch nicht ununterbrochen mit deinem Team rum“, gab Sirius keinen Knut ruhiger zurĂŒck. „Ich mach mir nur Sorgen um meinen Bruder. Er lĂ€sst sich viel zu leicht beeinflussen.“

„Du hast ihn unterstĂŒtzt, Sirius. Hast ihm deinen Besen gegeben. Und jetzt willst du hinter seinem RĂŒcken eurem Vater Bescheid sagen? Du missbrauchst sein Vertrauen auf eine Art und Weise, wie er es in drei Jahren auf dieser Schule nicht gewagt hat.“ James nahm sich einen Moment tief durchzuatmen, als Sirius allmĂ€hlich anfing sich darĂŒber bewusst zu werden, was er Regulus da antun wollte. Orion Black war ein strenger Vater und im Gegensatz zu Sirius war Regulus es nicht gewöhnt sich mit ihm anzulegen. James war sich sicher, dass ein Heuler fĂŒr Regulus wie ein Schlag ins Gesicht direkt von seinem Vater wĂ€re.

„Na ja
“ Sirius drehte sich in Richtung seines Bruders, hob die Hand, als er Regulus‘ Blick begegnete. „Es ist ja nur Quidditch. Kein Grund durchzudrehen
“

James bettete die Hand auf Sirius‘ Hinterkopf. „Weißt du, Sirius
 Sieh’s mal von der positiven Seite. Wenn dein Bruder sich so richtig verknallt, dann hat er vielleicht bald einen Grund eurem Vater auch mal die Stirn zu bieten.“

Sirius drehte sich langsam zu ihm um, eine Augenbraue hebend. „Du redest von Quidditch, oder?“

James grinste. „Von was denn sonst, bitte?“ Und vielleicht war Regulus auf einem guten Weg seine Liebe zu Quidditch zu entdecken, denn als James wieder zu ihm sah, da spielte er genauso mit dem Schnatz, wie James es immer getan hatte. Er ließ ihn hochfliegen und schnappte ihn sich wieder, hörte Avery dabei keine Sekunde lang zu – aber nicht, weil er sich auf den Schnatz konzentrieren musste.

Seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Augenkontakt zu James.


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