Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Filius, get your wand! - Filius, get your wand!

von BlackWidow

Fanfiction-Wettbewerb - Kategorie 5


Filius, get your wand!

Seit Wochen schaut er nun schon jeden Morgen zur gleichen Zeit aus dem Fenster, immer in der Hoffnung, eine Eule mit dem heiß ersehnten Brief zu erblicken. "Ach Filius, ich fürchte, du wartest vergebens auf diesen Brief!" ruft die Mutter ihm resigniert zu. Auch für sie ist es nicht leicht, zusehen zu müssen, wie ihr Sohn jeden Tag aufs Neue enttäuscht wird. Dass Filius anders ist als andere Kinder, stimmt auch die Mutter immer wieder traurig, und insgeheim gibt sie sich sogar selber die Schuld daran. "Wenn man unter den Vorfahren einen Kobold zu verzeichnen hat, dann sollte man besser keine Kinder in die Welt setzen!" denkt sie ständig und macht sich selber damit das Leben schwer. Derzeit wird die großartige Schule für Zauberei und Hexerei in Hogwarts von einem Mann geleitet, der aus einer reinblütigen Familie stammt und dem Reinblütigkeit unter den Zauberern mehr gilt als Begabung und andere menschliche Qualitäten. Lacrimosa Flitwick ist längst daran gewöhnt, dass ihrem Sohn immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, doch diesmal möchte sie sich nicht so schnell geschlagen geben. Sie schickt eine Eule an ihren Bruder Hilaris, der nach einem längeren Aufenthalt im Ausland nun einen wichtigen Posten im Zaubereiministerium inne hat. Gleich am nächsten Tag kommt der Onkel, dem Filius' Wohlergehen sehr am Herzen liegt, zu Besuch und kann seine Schwester und seinen Neffen trösten. "Der Kobold unter unseren Vorfahren liegt schon so viele Generationen zurück, dass wir ihn gar nicht in unserer Ahnentafel auflisten müssen. Für die Aufnahme in Hogwarts reicht die Abstammungsurkunde bis zu den Urgroßeltern, da kann Professor Black sich noch so sehr aufregen. Ich werde ihm persönlich schreiben, dass er verpflichtet ist, unseren Filius aufzunehmen." Wie versprochen schreibt Hilaris an den Schulleiter, Professor Phineas Nigellus Black, und die Zusage kommt eulenwendend. Man kann sich die Freude im Hause Flitwick vorstellen, als der Gang in die Winkelgasse endlich ansteht und Filius seinen Zauberstab bekommt!

"Hast du auch wirklich alles eingepackt, Filius?" ruft seine besorgte Mutter ihm ein paar Wochen später am Bahnhof King's Cross zu. Beruhigend sagt ihr Mann: "Einmal müssen wir ihn ja loslassen, auch wenn er noch so klein und unbeholfen wirkt. Aber du wirst schon sehen, dass er in der Schule bald Freunde finden wird. Und eine so exzellente Ausbildung wie die in Hogwarts könnten wir ihm daheim niemals geben." Filius verabschiedet sich von Vater und Mutter mit einem Kuss. Doch gleich beim Einsteigen in den Hogwartsexpress hat er einen schweren Kampf mit seinem Koffer auszufechten und der Mut verlässt ihn beinahe wieder. "Kann ich dir helfen?" spricht ihn ein pummeliger Junge an, richtet seinen Zauberstab auf den Koffer und spricht Lokomotor. worauf dieser sich ins nächste freie Abteil bewegt. "Ich hoffe, du magst überhaupt bei mir sitzen. Ich heiße übrigens Bob Ogden und bin im fünften Jahr." "Freut mich, dich kennenzulernen, Bob, und danke für deine Hilfe. Ich heiße Filius Flitwick und fahre zum ersten Mal nach Hogwarts." Die Fahrt vergeht recht schnell, da sich die beiden Jungen viel zu erzählen haben. Kurz vor der Ankunft im Bahnhof von Hogsmeade geht jedoch die Abteiltür auf und ein arrogant aussehender Zweitklässler tritt ein. "Ach, sieh mal einer an, der Fettkloß hat Gesellschaft bekommen. Hier scheinen ja die schönsten Schüler der ganzen Schule versammelt zu sein." Er will gerade seinen Zauberstab zücken, als ein älteres Mädchen - offenbar eine Vertrauensschülerin - dazwischentritt und den frechen Schüler zurechtweist: "Black, du kannst dir nicht alles herausnehmen, auch wenn der Schulleiter dein Großvater ist. Du hast Glück, dass wir noch nicht in der Schule sind, sonst müsste ich deinem Haus zehn Punkte abziehen. Geh jetzt in dein Abteil zurück oder ich rufe den Zugführer." Als der Übeltäter das Abteil verlassen hat, setzt sich das Mädchen zu den beiden Jungen und redet beruhigend auf Filius ein. "Ich heiße Poppy Pomfrey und bin Vertrauensschülerin, und wer bist du?" möchte sie wissen. "Ich heiße Filius Flitwick. Danke für dein Eingreifen, ich hätte nicht gewusst, wie ich mich verteidigen könnte." "Das lernst du bestimmt schnell, Filius, denn du wirst es leider brauchen. Unter uns gesagt, wir haben den schlechtesten Schulleiter, den Hogwarts je hatte, und er wird vermutlich ein Problem mit deinen Körpermaßen haben. Tut mir Leid, wenn ich das so ehrlich sage, aber es entspricht den Tatsachen. Wenn du Schwierigkeiten hast, kannst du dich aber gern an mich wenden, das ist schließlich meine Aufgabe, neuen Schülern zu helfen. Und wenn du mit Bob Freundschaft schließen würdest, dann wäre das ein großer Gewinn für euch beide." Während der restlichen Fahrt sind beide Jungen in Schweigen versunken. Bob macht sich darüber Gedanken, wie es sein muss, einen so kleinen Körper zu haben. Er hat bisher immer mit seinem Schicksal gehadert, weil er wegen seines Übergewichts oft verspottet wurde, doch Filius musste sicher ungleich mehr an Spott über sich ergehen lassen. Filius hingegen schwankt zwischen Dankbarkeit Poppy gegenüber und Ärger über die eigene Hilflosigkeit. Es ist nicht schön, ständig auf Hilfe angewiesen zu sein, und trotzdem ist es beruhigend, welche zu bekommen, wenn man sie braucht. Seine Eltern haben ihn zur Selbständigkeit erzogen und er ist bisher auch ganz gut mit seiner Körpergröße klargekommen. Aber er ist auch noch nie länger von zu Hause fort gewesen. Welche Hindernisse werden sich ihm in der Schule in den Weg stellen? Wird er sie aus eigener Kraft überwinden können?

Seine Überraschung ist groß, als eine Durchsage kommt, dass die Schüler ihr Gepäck nicht selber mitzunehmen bräuchten, weil sich jemand darum kümmern würde. "Wer immer dieser Jemand sein mag, auf jeden Fall ist es von großem Vorteil, ein Zauberer zu sein!" denkt sich Filius und sieht schon mit etwas mehr Mut der unbestimmten Zukunft entgegen. Als er dann einen ersten Blick vom See aus auf das Schloss wirft, kommen ihm fast die Tränen angesichts dieses erhebenden Anblicks. Aus dem Augenwinkel sieht er, dass es zahlreichen anderen Schülern ähnlich ergeht, so braucht er sich wenigstens seiner Tränen nicht zu schämen. "Dieses Schloss wird meine Heimat für die nächsten sieben Jahre sein. Ich nehme mir fest vor, hier nur Gutes zu tun und fleißig zu sein." Während er diesem Gedanken nachhängt, merkt er gar nicht, dass sie schon im Haus angekommen sind und ein streng blickender Zauberer sie auf das Einteilungsritual vorbereitet. So betreten die Neuen die Große Halle und sind der Mittelpunkt des Interesses - ein Umstand, der Filius erneut unsicher werden lässt. Als er aufgerufen wird und nach vorne tritt, kann er ein Tuscheln unter den Schülern nicht überhören, doch es sollte noch schlimmer kommen. Als er sich mit dem Sprechenden Hut am Kopf auf den Stuhl setzen soll, ist ihm dieser zu hoch. Daheim war er daran gewöhnt, dass vor jedem Hindernis ein kleiner Schemel stand, sodass er ohne Hilfe seiner Eltern zurecht kam. Doch hier wird er wohl jemand bitten müssen, ihn hochzuheben. Welche Schmach! Irgendwo in der Großen Halle beginnt jemand zu lachen und bald lachen alle mit. Filius ist schon wieder den Tränen nah ob der Grausamkeit seiner Mitschüler, doch da hört er hinter sich eine leise Stimme sagen: "Accio Schemel!" und flugs landet ein solcher direkt vor dem Stuhl, welchen Filius sofort besteigt. Er hat gar nicht mitbekommen, wer ihm da zu Hilfe gekommen ist, denn der Hut hat schon mit seiner wichtigen Aufgabe begonnen: "Oh, das ist aber ein sehr ehrgeiziger junger Mann. Willst wohl allen beweisen, dass du zu was taugst? Recht so, zeig's ihnen! Und unter uns gesagt solltest du auch dem Schulleiter zeigen, was ein guter Zauberer ist!" Und laut ruft er aus: "Ravenclaw!" Filius nimmt am Ravenclaw-Tisch Platz und stellt erleichtert fest, dass sowohl Poppy als auch Bob ebenfalls diesem Haus angehören. Bevor das Festmahl beginnt, müssen die Schüler traditionsgemäß die Rede des Schulleiters über sich ergehen lassen, die an Kürze und Inhaltslosigkeit nicht zu überbieten ist. Professor Black ist ein griesgrämiger alter Mann, der offensichtlich zu faul ist, sich zu dieser Rede aus seinem bequemen Sessel zu erheben. Er faselt etwas von den wichtigsten Werten der Erziehung junger Zauberer, und seiner Meinung nach scheint Reinblütigkeit das einzig Wichtige zu sein. Da er aber so schnell wie möglich der einzigen Leidenschaft in seinem Leben, dem guten Essen, frönen will, fällt die Rede sehr knapp aus, was alle Schüler erleichtert zur Kenntnis nehmen. Und schon füllen sich die Teller mit den köstlichsten Speisen, die man sich nur denken kann. Filius will erst nicht zugreifen, da ihm der Schrecken von vorhin noch in den Gliedern sitzt, aber Bob kann ihn dazu überreden, wenigstens die angenehme Seite des Abends zu genießen, wenn schon sein Einstieg so schlimm für ihn war. "Bob, hast du eigentlich gesehen, wer mir diesen Schemel herbeigezaubert hat? Das war meine Rettung!" "Das war Professor Tofty, der netteste und gerechteste Lehrer hier. Du wirst ihn gleich morgen kennen lernen und ganz bestimmt mögen. Er unterrichtet Zauberkunst und Verteidigung gegen die dunklen Künste, meine Lieblingsfächer."

Als alle Schüler so satt sind, dass sie befürchten müssen, sich nicht mehr bewegen zu können, führt Poppy die Neuen zum Ravenclaw-Turm und hilft ihnen beim Lösen des Rätsels, das der bronzene Türklopfer in Gestalt eines Adlers jedem aufgibt, der den Gemeinschaftsraum betreten möchte. Doch diesen Raum kann Filius gar nicht mehr so richtig wahrnehmen, weil ihn die Müdigkeit überfällt. Den anderen scheint es ähnlich zu ergehen, denn alle wollen nur noch ihren Schlafsaal gezeigt bekommen. Dort angekommen, fällt Filius in sein Himmelbett, das sich selber mit dunkelblauen Samtvorhängen verschließt. Am nächsten Morgen steht er zeitig auf und geht ins Bad, bevor die anderen aus seinem Schlafsaal wach sind. Er fürchtet nämlich schon das nächste Hindernis, das sich ihm in den Weg stellen würde: Das Waschbecken im Bad ist für ihn unerreichbar hoch, und diesen Kampf möchte er lieber ohne Zeugen ausfechten. Seine neuen Klassenkameraden sollten nach dem Vorfall von gestern nicht noch einmal seine Hilflosigkeit beobachten können. Also sucht er im Bad nach einem Schemel, der es ihm ermöglicht, sich ohne fremde Hilfe zu waschen. Da er weit und breit keinen passenden Gegenstand findet, holt er kurzentschlossen seine Schultasche aus dem Schlafsaal, packt einige Bücher aus und stapelt diese vor dem Waschbecken. So kann er seine Körperpflege hinter sich bringen, ohne Gefahr zu laufen, vor den anderen Erklärungen abgeben zu müssen. Erleichtert, diese erste Hürde des Tages mit etwas Phantasie gemeistert zu haben, geht er nach unten, um den gemütlichen Gemeinschaftsraum bei Tageslicht zu betrachten. Die Wände hier sind ebenfalls mit blauer Seide verkleidet und ein Sternenhimmel strahlt von der Decke auf ihn herab, obwohl gleichzeitig Sonnenstrahlen durch die großen Fenster dringen. Alles wird überragt von der Marmorstatue einer Frau mit einem Diadem. "Das ist Rowena Ravenclaw, eine der vier Gründer der Schule," hört er hinter sich eine Stimme. Bob ist auch schon früh aufgestanden, um Zeit für ein gemütliches Frühstück zu haben. Außerdem hat er gehofft, dass Filius vielleicht ebenfalls ein Frühaufsteher ist und sie so ungestört von gehässigen Slytherins durchs Schloss gehen könnten, was eine Wohltat für beide Jungen wäre. Sie kommen sogar so früh in der Großen Halle an, dass noch kein Frühstück auf den Tischen steht. Doch das ändert sich schnell, denn die Hauselfen spüren mit ihrer ganz eigenen Magie, wann in der Großen Halle Essen benötigt wird und reagieren prompt auf die Wünsche der Zauberer. Allmählich füllt sich die Halle mit weiteren hungrigen Schülern, und kaum sind diese gesättigt, werden auch schon die neuen Stundenpläne ausgeteilt. "Doppelstunde Geschichte der Zauberei am frühen Morgen!" ruft Bob aus. "Das bringt mich um!" "Ist das Fach denn nicht interessant?" will Filius wissen. "Das Fach wäre es schon - aber nicht bei diesem Lehrer. Der leiert seinen Stoff so gelangweilt herunter, dass man sich wundert, dass er nicht selber dabei einschläft. Seit ich an dieser Schule bin, hoffe ich, dass Professor Binns endlich mal in den Ruhestand geht. Aber er scheint so mit seinem Fach verwachsen zu sein, dass ihn absolut nichts vom Unterrichten abhalten kann. Aber lass mich mal lieber einen Blick in deinen Stundenplan werfen, ich will dir schließlich nicht gleich Angst machen." "Zuerst Zauberkunst, dann Zaubertränke und dann... auch... Geschichte der Zauberei... auch eine Doppelstunde, und danach Verteidigung gegen die dunklen Künste." "Dann kannst du eben bei Professor Binns schlafen, falls du dich in den ersten beiden Stunden zu sehr verausgabt hast," lacht Bob.

Im Zauberkunstunterricht lernen die Schüler zunächst den Umgang mit dem Zauberstab und andere grundlegende Dinge. Filius stellt sich sehr geschickt an und erntet mehrmals Lob von seinem Lehrer, sehr zum Missfallen mancher Mitschüler, allen voran einiger Slytherins. Auch Zaubertränke interessiert Filius sehr, und er kann den Anweisungen des Lehrers gut folgen, nachdem er sein Problem mit der Höhe des Tisches wieder mit einem Bücherstapel gelöst hat. Nach diesen beiden lehrreichen Stunden kommt dann die erwartete große Langeweile an die Reihe. Trotzdem gibt sich Filius alle Mühe aufzupassen, weil er sich fest vorgenommen hat, ein eifriger und fleißiger Schüler zu sein. Verteidigung gegen die dunklen Künste danach ist wieder eher nach Filius' Geschmack und es kostet ihn nicht das kleinste bisschen Mühe, mit voller Aufmerksamkeit dabei zu sein, was erneut Professor Toftys Beifall findet und dem Hause Ravenclaw an diesem ersten Vormittag bereits vierzig Punkte einbringt. Beim Mittagessen haben sich die beiden Freunde also schon eine ganze Menge Schulerlebnisse zu erzählen. "Und wie fandest du Professor Binns?" kann Bob seine Neugier kaum zügeln. "Na ja, wenn ich ehrlich sein soll, zu meinen Lieblingslehrern würde ich ihn gerade nicht zählen. Man muss schon höllisch aufpassen, um nicht mit den Gedanken ganz woanders zu sein." "Hab ich dir also nicht zu viel versprochen, was? Mir kam Binns heute sogar noch müder vor als sonst. So, als wäre er des Unterrichtens allmählich überdrüssig. Wer weiß, vielleicht denkt er ja doch endlich mal über seine Pensionierung nach?" Nach dem Essen trennen sich die Wege der Freunde erneut, da Bob Alte Runen hat und Filius den Weg nach draußen nimmt zur ersten Besenflugstunde, der er allerdings mit etwas Bangen entgegensieht. Was würde passieren wenn er zu leicht wäre und der Besen deshalb wild durch die Lüfte segelte, ohne zu merken, dass da ein kleiner Zauberer auf ihm sitzt? Er geht gerade in Gedanken versunken einen finsteren Gang entlang, als er plötzlich von hinten gepackt wird. Ehe er reagieren kann, wird ihm ein Sack über den Kopf gestülpt und er spürt, wie er vom Boden hochgehoben und weggetragen wird. Er kann sich nicht bewegen, denn irgend ein Zauber hindert ihn daran, und vor Schreck kommt er gar nicht auf die Idee, um Hilfe zu rufen. Eine Stimme, die ihm bekannt vorkommt, zischt ihm ins Ohr: "Das wird dir eine Lehre sein, du dreckiges Halbblut! Leute wie du haben an unserer Schule nichts verloren!" Filius hört Wasser rauschen, und ehe er sich versieht, ist er schon klatschnass, kann aber wegen der Dunkelheit die Quelle der Nässe nicht ausmachen. Außerdem weiß er nicht, wo sein Zauberstab geblieben ist und er kann sich immer noch nicht bewegen. Kurz darauf hört er eine Tür zufallen und lauscht konzentriert, ob er danach noch Geräusche im Raum wahrnehmen kann. Gut, der Angreifer scheint weg zu sein, aber laut um Hilfe zu rufen traut sich Filius immer noch nicht aus Angst, sein Peiniger könnte zurückkommen und Alles viel schlimmer machen. So verbringt er Stunden in dieser Nässe, ohne zu ahnen, wo er sich befindet und ob ihn wohl bald jemand entdecken und aus dieser schrecklichen Lage befreien wird. "Vielleicht sitze ich einfach in einem Waschbecken?" geht es Filius durch den Kopf. "Was für ein erster Schultag! Wenn mich die anderen so sehen könnten, wäre ich gleich unten durch. Hoffentlich findet mich ein vertrauensvoller Mensch und keiner von den Slytherins." Während er diesen Gedanken nachhängt, kommt plötzlich ein Geist durch die Wand geschwebt. Er stellt sich Filius vor: "Junger Mann, ich bin Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, der Hausgeist der Gryffindors. Ist es sehr vermessen, zu fragen, wie Sie an diesen kalten Ort gekommen sind?" "Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir, doch ich fürchte, ich bin gerade nicht in der richtigen Stimmung, um Höflichkeiten auszutauschen." "Oh, da habe ich vollster Verständnis. Wenn ich nur wüsste, wie ich Ihnen helfen könnte!" überlegt der Fast Kopflose Nick, und Filius fragt ihn, ob er einen diskreten Lehrer kennt, der bereit wäre, ihn aus dieser misslischen Lage zu befreien. "Selbstverständlich!" ruft Nick aus und schwebt von dannen. Tatsächlich kommt kurze Zeit später Professor Tofty, macht Licht und befreit Filius aus seinem nassen Gefängnis. "Wer hat Ihnen das angetan, Mr. Flitwick?" ruft er entsetzt aus. "Dieser Übeltäter gehört bestraft!" Gleichzeitig trocknet er den Schüler mit einer Bewegung seines Zauberstabs, spricht einen weiteren Zauberspruch, sodass Filius sich wieder bewegen kann und hebt ihn aus dem Waschbecken. "Vielen Dank, Sir, Sie haben mich gerettet. Ich glaube, das war Arcturus Black, aber beweisen kann ich es nicht. Mir kam nur die Stimme bekannt vor." "Es tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber da Mr. Black der Enkel des Schulleiters ist, sind uns Allen die Hände gebunden. Aber ich würde Sie gerne lehren, sich selbst zu verteidigen. Wenn sie zweimal die Woche abends in mein Büro kommen möchten, würden wir das schon hin bekommen, begabt wie Sie sind." "Sie... Sie wollen... mir... Privatunterricht geben, Sir?" stottert Filius. "Natürlich nur, wenn Sie das möchten!" Tofty glaubt wegen Filius' Zögern, dass sein Angebot wohl auf Ablehnung stoßen würde. "Sehr gern, Sir, ich wüsste nichts, was ich lieber täte!" ruft dieser schnell aus.

Als Lehrer und Schüler endlich in der Großen Halle eintreffen, ist das Abendessen schon fast beendet, und beide können nur noch einen Nachtisch ergattern. "Wo warst du so lange, Filius?" wollen Bob und Poppy wissen, und hinter vorgehaltener Hand erzählt er den beiden Freunden von seinem unfreiwilligen Abenteuer. "Das ist ja eine unglaubliche Frechheit von Arcturus! Der meint wohl, durch seine Verwandtschaft mit dem Schulleiter kann er sich Alles erlauben!" ereifert sich Bob. Doch Filius beruhigt ihn und erzählt von Professor Toftys großzügigem Angebot. "Oh Filius, das ist wirklich großartig! Wann wird der Unterricht beginnen?" "Gleich morgen nach dem Abendessen, hat Professor Tofty gesagt." "Ich werde dich hin begleiten und wieder abholen, dass dir ja niemand mehr etwas antut!" bietet Bob seinem Freund an. Filius spürt es wieder, dieses zwiespältige Gefühl, das ihn immer dann überkommt, wenn er einerseits dankbar ist, dass jemand seine Hilfe anbietet, auf der anderen Seite aber wütend, weil er diese Hilfe wirklich braucht. Würde er denn sein ganzes Leben lang auf das Mitgefühl anderer angewiesen sein? Würden ihm immer wieder Menschen Steine in den Weg legen? Und könnte er mit der Zeit lernen, diese Steine selber aus dem Weg zu räumen? Mit diesen brennenden Fragen im Kopf schläft er unruhig ein und träumt von noch weit schlimmeren Dingen, die Arcturus Black ihm antun könnte. Am nächsten Morgen wacht er wie gerädert auf, doch da er sich so sehr auf den Privatunterricht am Abend freut, vergeht der Tag trotzdem in Windeseile. Nach dem Abendessen machen sich die drei Freunde auf den Weg zu Professor Toftys Büro. "Herein, herein!" ruft eine vergnügte Stimme auf das Anklopfen. "Du liebe Zeit, wollen Sie Alle bei mir Unterricht haben?" lacht er, als er neben Filius auch noch Bob und Poppy vor seiner Tür stehen sieht. "Nein Professor, keine Sorge, aber wir wollten Filius nicht allein den weiten Weg zu Ihrem Büro gehen lassen." "Das ist sehr klug von Ihnen, man weiß ja leider nie, wo überall Schüler lauern, die einem Neuen das Leben hier zur Hölle machen wollen. Und auf ein Einschreiten des Schulleiters können wir leider nicht hoffen. Aber machen Sie sich keine Sorgen um Ihren Freund, ich werde ihn nachher persönlich zum Ravenclaw-Turm zurück begleiten." Filius versucht, sich an dieses zwiespältige Gefühl zu gewöhnen, das ihn beim letzten Satz des Lehrers wieder überfällt. Doch Tofty scheint seine Gedanken lesen zu können, denn er sagt: "Ich kann mir vorstellen, wie Ihnen zu Mute ist, Mr. Flitwick. Aber wir werden daran arbeiten, dass Sie sich bald wunderbar selber verteidigen können. Talent dazu haben Sie reichlich mitgebracht." Und so üben sie drei Stunden lang verschiedene Entwaffnungszauber, aber auch einige andere Dinge, die Filius von Nutzen sein könnten. Danach bereitet der Lehrer auf seinem Kamin eine heiße Schokolade zu, die sie zusammen genießen, während sie sich angeregt unterhalten. Es ist fast Mitternacht, als Filius endlich müde, aber sehr zufrieden, in seinem Bett liegt. Am nächsten Abend muss er zwar eine große Menge an Hausaufgaben nachmachen, da er ja am Vorabend keine Zeit dazu hatte. Doch dies macht Filius überhaupt nichts aus, weil er ein Ziel vor Augen hat, für das es sich zu arbeiten lohnt. So verbringt er einige Wochen lang jeweils zwei Abende bei Professor Tofty und dieser ist immer wieder begeistert vom Talent des jungen Schülers. "Alle Achtung, Mr. Flitwick! Es würde mich nicht wundern, wenn Sie einmal als ausgezeichneter Duellant von sich reden machen würden!"

Sechs Wochen nach Schulbeginn ereignet sich etwas, das die gesamte Schülerschaft sowie viele Lehrer aufs Höchste verunsichert. Professor Binns, der uralte Lehrer für Geschichte der Zauberei, ist eines Abends im Lehrerzimmer in seinem Stuhl verstorben. Aber das ist es nicht, was die Schule so erschüttert, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Lehrer selber gar nicht gemerkt zu haben scheint, dass er nicht mehr unter den Lebenden weilt. Er erscheint am Morgen wie gewöhnlich in seinem Klassenzimmer, um seinen Unterricht zu halten. Allerdings sind die Schüler verständlicherweise ziemlich entsetzt, als er diesen Raum nicht wie gewohnt durch die Tür betritt. Er kommt in seiner neuen, durchsichtigen Gestalt einfach durch die Tafel an der Wand, und man kann sich vorstellen, wie viele Schülerinnen laut kreischen, als sie ihn so verändert sehen. Selbst Hogwarts-Schülern, die an den Anblick von Geistern ja gewöhnt sind, sitzt der Schrecken in den Gliedern, wenn ein Lehrer, der gestern noch ganz lebendig gewesen ist, heute plötzlich als Geist erscheint und dann auch noch steif und fest behauptet, seinen Unterricht halten zu müssen. Eilig wird der Schulleiter herbeigeholt und um Rat gefragt. Über diese unnötige Unterbrechung seines gesundheitsfördernden Büroschlafs nicht gerade begeistert, schreit dieser zornig: "Wer wagt es, den Schulleiter bei seiner wichtigen Arbeit zu stören? Professor Binns hält doch seinen Unterricht, also braucht sich niemand weiter darum zu kümmern, ob er lebendig oder tot ist." Man munkelt noch lange, dass Phineas Nigellus Black den Tod seines Mitarbeiters nicht sofort ordnungsgemäß beim Ministerium gemeldet hat, um dessen Gehalt noch einige Zeit für sich selber einstreichen zu können. Der Tod von Professor Binns erregt noch einige Zeit die Gemüter und es werden unter den Schülern Wetten abgeschlossen, wie lange dieser wohl noch seiner Unterrichtspflicht würde nachkommen wollen. Doch als er nach den Weihnachtsferien immer noch im selben monotonen Singsang als Geist seine Geschichtsstunden abhält, haben sich die Schüler bald daran gewöhnt und Professor Binns steht nicht mehr länger im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.

Filius verbringt die Ferien bei seinen Eltern und lobt Professor Tofty in den höchsten Tönen für seinen großartigen Einsatz. Da das Zaubern minderjährigen Zauberern außerhalb der Schule untersagt ist, kann er leider keinerlei Beweise des Gelernten erbringen. So kommt es, dass er sich sogar darauf freut, nach den Weihnachtsferien wieder in die Schule zurückkehren und weiter lernen zu können. Und er macht seinen Eltern alle Ehre, indem er bald zu den Klassenbesten zählt. Am wichtigsten ist ihm jedoch der Privatunterricht bei Professor Tofty, in welchem er zunehmend Fortschritte macht. Er fühlt sich inzwischen so sicher, dass er keinerlei Begleitung von Freunden oder vom Lehrer mehr braucht, um sich abends im Schloss frei bewegen zu können. Doch er ist immer wachsam, und das ist auch gut so. Denn Arcturus Black wartet schon lange auf eine Gelegenheit, dem kleinen Mitschüler einen Denkzettel zu verpassen. So lauert er ihm eines Abends in einem Badezimmer auf. Als er den Zauberspruch Aguamenti ausspricht, reagiert Filius geistesgegenwärtig mit einem Vingardium Leviosa, worauf sich Arcturus' wasserspeiender Zauberstab über dessen Kopf erhebt und den Besitzer selbst ordentlich bewässert. Black, der siegessicher diesmal Zeugen zu einem einzigartigen Schauspiel mitgebracht hat, wird vom Jüngeren darauf in einem großartigen Duell besiegt, das diesem sogar den Respekt einiger Slytherins einbringt und in der ganzen Schule von sich Reden macht. Doch Arcturus will diese Schande nicht auf sich sitzen lassen und rennt zu seinem Großvater, um sich über den neuen "Schlammblut-Schüler" zu beschweren. Phineas Nigellus kommt in ernsthafte Gewissensnöte, da er natürlich die Black-Ehre verteidigen will. Andererseits weiß er, dass dieser Flitwick einen sehr einflussreichen Verwandten im Ministerium hat, und er legt keinen großen Wert auf eine Untersuchungskommission des Zaubereiministeriums. Es reicht ihm noch, dass vor zwei Jahren der Schulbeirat auf seine schlechte Arbeit als Schulleiter aufmerksam geworden ist. Wenn er noch einmal negativ auffallen würde, könnte es ihn seine gut bezahlte Stellung kosten, und das würde auch gleichzeitig das Ende seines bequemen Lebens bedeuten. Also reagiert er so, wie er das immer in Krisensituationen zu tun gewohnt ist: Er lehnt sich in seinem Sessel zurück, trinkt ein paar Gläser Feuerwhisky und unternimmt gar nichts.
Arcturus Black, den viele für unbelehrbar gehalten haben, zieht aus dieser Begebenheit eine wichtige Lehre: Es nützt einem nicht immer im Leben, sich auf einflussreiche Verwandte zu verlassen. Man muss auch selber etwas zuwege bringen, um Anerkennung zu erhalten. Seine so genannten Freunde sehen nun nicht mehr kritiklos zu ihm auf sondern fangen endlich an, selber nachzudenken. Und - oh Wunder - sie beginnen, den kleinen Filius Flitwick zu respektieren! Man kann sich denken, wie sehr erst der Respekt der Ravenclaws, Hufflepuffs und Gryffindors vor Filius wächst, wenn seine große Tat schon einige Slytherins beeindruckt hat. Plötzlich wollen ihn alle zum Freund haben. Filius aber wählt seine Freunde weiterhin mit Bedacht aus, und da Bob Ogden und Poppy Pomfrey von Anfang an zu ihm gestanden haben, bleiben sie auch seine besten Freunde bis zu deren Schulabgang.

Als nach einigen Jahren Bob und Poppy ihren Schulabschluss hinter sich gebracht haben, heißt es Abschied nehmen. "Filius, du wirst mir fehlen," sagt Bob mit einem Kloß im Hals. "Du mir auch, Bob, du bist der beste Freund, den ich mir wünschen kann und hast von Anfang an treu zu mir gestanden. Wir werden uns sicher nicht aus den Augen verlieren, doch zunächst lass dir gratulieren zu deinem Posten im Ministerium. Du wirst dort sicher viel Gutes bewirken können."
Und auch Poppy ist den Tränen nahe, als sie sich von den beiden Freunden verabschiedet.
"Ich werde euch schrecklich vermissen, Jungs, aber meine Ausbildung zur Heilerin wird mich in nächster Zeit so beanspruchen, dass ich befürchte, nicht viel Zeit zum Schreiben zu haben. Filius, mach nur weiter so, du gehörst jetzt schon zu den besten Schülern. Ich bin mir sicher, dass du es weit bringen wirst, und ich bin stolz darauf, zu deinen Freunden zählen zu dürfen."
"Danke, Poppy, das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit. Ich bin mir sicher, du wirst eine ausgezeichnete Heilerin!" meint Filius. "Und du, Filius, hast du schon irgendwelche Pläne für die Zukunft?" möchte Bob nun wissen. "Es ist vielleicht noch etwas früh, um darüber nachzudenken, aber ich könnte mir gut vorstellen, einmal selber an dieser Schule zu unterrichten. Professor Tofty ist mein großes Vorbild, wie ihr euch sicher denken könnt. Aber solange Professor Black Schulleiter ist, werde ich wohl nicht einmal davon träumen können..." "Ach, da verlass' dich doch einfach auf Blacks Lebenswandel, dann erledigt sich dieses Problem wohl bald von selber!" ruft Poppy aus, ohne lange darüber nachzudenken. "Poppy, du als künftige Heilerin!" tut Bob ganz entrüstet.
"Gerade ich als angehende Heilerin weiß, dass der beste Heiler nichts ausrichten kann gegen die Folgen von zu viel deftigem Essen und Unmengen von Feuerwhisky!" Nun lachen die drei Freunde herzlich, und dies nimmt dem Abschied etwas von der Bitterkeit, die sie sonst dabei empfinden würden. Filius findet als erster wieder zu etwas mehr Ernst zurück: "Freunde, auch wenn wir uns nicht mehr so oft sehen werden, sollten wir doch versprechen, einander in unseren Herzen zu bewahren."


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung über ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe