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Fanfiction

BETAVERSION: Die dunkle Kolonie - NEU: Liaison

von Kiosk

39. Ulysses Rathburn: Liaison


Todesser:
Severus Snape: Siebzehnjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Evan Rosier: Zwanzigjähriger Todesser. Schönling. Bei der Koloniemission dabei

Ulysses Rathburn: Siebenundzwanzigjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Zebulon Huntsville: Gewalttätiger Todesser. Stellvertretender Führer bei der Koloniemission

Kalliope Milano: Junge Todesserin und dunkle Heilerin. Bei der Koloniemission dabei

Erebus Nott: Kleiner, dicklicher Todesser. Bei der Koloniemission dabei, wurde von Fenrir und seinen Leuten öffentlich gehängt

Wassily (Silly) Wilkes: Ein Kumpel von Evan

Erinys Norcross: Ulysses` Verlobte. Eine Verräterin des Dunklen Lords. Sie ist Schuld daran, dass Ulysses gefoltert wurde und daraufhin seinen Verstand verlor

Elicius Norcross: Erinys` Bruder und ebenfalls ein Verräter. Nun in Askaban inhaftiert

Valentina Johnson: Todesserin. Gute Bekannte von Elicius …

Personen:
Raymond D`oily: Kein Todesser sondern ein Geschäftsmann. Spricht Russisch. Führer der Koloniemission

Liam Evonshare: Kein Todesser, sondern arbeitet für die D`oilys. Bei der Koloniemission dabei

Reginald D`oily: Vater von Raymond. Ein öliger Geschäftsmann mit guten Kontakten in die Unterwelt

Imbellis D`oily: Die junge Frau von Reginald. Ulysses` Kindheitsliebe.


Werwölfe:
Fenrir Greyback: Der Rudelführer. Erkämpfte sich seine Führerschaft und regiert nun mit strenger Hand. Er ist den Todessern nicht wohlgesonnen.

Lykaon Greyback: Fenrirs älterer Bruder. Im Gegensatz zu Fenrir ist Lykaon hager und kränklich

Antalja Greyback: Lykaons Tochter. Sie schwärmt für Evan und verbringt regelmäßig die Nächte bei ihm.

Garm Antipater: Fenrirs rechte Hand, wenn es darum geht, in der Kolonie für Ruhe zu Sorgen. Wurde während seiner Hogwarts-Schulzeit von Fenrir gebissen und verschleppt

Bobik: Ein etwas wirrgeratener Albinowerwolf, der in die Kolonie flüchtete, nachdem Jäger ihn nachgestellt und seine Familie getötet hatten. Von Raymond D`oily ermordet

Wladimir: Ein Werwolf, der auf Grund seiner Brutalität und Unberechenbarkeit aus der Kolonie verstoßen wurde und nun einsam in den Bergen lebt. Von Zebulon im Kampf getötet.

Der Werwolfsfürst: Lebt in einer Burg abseits der Kolonie und steht in der Rangordnung noch deutlich über Fenrir. Seine Familie führt die Werwölfe Vetlevos schon seit Generationen an.

Bisherige Handlung: Ein weiteres Mal gingen Fenrirs mörderische Pläne nicht in der Form auf, wie er es sich vielleicht erhofft hatte. Sein Attentäter, der wirre Wladimir, wird trotz magischer Knochenkette von den Todessern überwältigt und getötet. Auch dank Antalja Greyback, die die Todesser tatkräftig unterstützte und dabei schwer verletzt wurde. Der einzige Erfolg für Fenrir ist allerhöchstens sie Tatsache, dass er die Gruppe Todesser voneinander trennen konnte: Liam und Kalliope mussten in eine andere Richtung fliehen als Severus, Evan, Ulysses und Zebulon. Letztere bekommen tatkräftige Unterstützung vom Dunklen Lord, seinen Todessern und Sympathisanten.

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Warnung: Etwas Lime in diesem Kapitel… schlüpfrig, schlüpfrig ;)

Datum: 16. und 17. November 1977

Imbellis Antiana D`oily entschuldigte sich, an ihren alternden Ehemann gewandt, mit Migräne und Reginald D`oily, sonst ein so findiger Geschäftsmann, durchschaute ihr kleines Spielchen nicht im Geringsten.
Also erhob sich Imbellis voller Grazie und verließ den Raum.
Ulysses witterte seine Chance wie ein Hai seine verblutende Beute. Er gab sich zehn Minuten - nein, besser doch nur fünf - dann würde er sich ebenfalls entschuldigen, Imbellis folgen und die Nacht in allertiefster Sünde verbringen, genauso tief wie er sich in Imbellis` schlanken Körper versenken würde … aber seit wann vergingen fünf Minuten eigentlich so elendig langsam? Ulysses zog sich am Kragen, wiederstand dem Drang sich selbst Luft zuzufächern und versuchte die Hitze mit einem Schluck kalten Wasser zu ertränken.
Natürlich ohne Erfolg.
Okay, dachte er, scheiß auf die fünf Minuten. Mit dem schnell gehaspelten Satz „Ich bin müde, ich muss schlafen.“ sprang er polternd von seinem Platz, kämpfte einige Sekunden mit dem Griff der Tür und hatte es dann endlich hinaus, in den kühlen Korridor, geschafft.
Imbellis lehnte dort an einer Wand, die Arme locker vor der doch recht üppigen Brust verschränkt und grinste ihn so verführerisch entgegen wie ein hungriger Sukkubus.
„Na Ulysses, du hast mich doch vermisst, oder? Zumindest mein kleines Handspiel schien dich ja ganz brennend interessiert zu haben…“
Er schüttelte theatralisch den Kopf, seine Haare waren noch immer klamm vor Schweiß. „Du hast dich wirklich nicht im Geringsten geändert. Hattest du eigentlich eine Ahnung wer da bei uns am Tisch saß?“
Sie seufzte voller Langeweile und antworte sachlich: „Der Dunkle Lord, der mächtigste Schwarzmagier der heutigen Zeit und ein Mann mit der Befehlsgewalt über Dutzende Verbrecher, Mörder und Spione. Ich bin weder blind noch dumm.“

Er trat ein wenig näher an sie heran, ihre Halsbeuge duftete weiblich, gemischt mit einer dezenten, blumigen Note, der Duft einer echten Lady.
„Du hängst nicht sehr an deinem Leben“, stellte er nüchtern fest, während seine Hände zu ihrer zarten Taille wanderten. „Was ist bei dir nur schief gelaufen? Du bist schön, stammst aus einem guten Hause und hast reich geheiratet. Das scheint dir aber alles nicht viel zu bedeuten, andere Frauen würden morden für dein Leben.“
Imbellis schnaubte trocken, der Luftzug traf sein Ohr. „Ich langweile mich“, sagte sie kühl.
Ja, das entsprach wohl am ehesten der Wahrheit. Als Ulysses sie zum ersten Mal gesehen hatte, damals als dicker Elfjähriger im Hogwartsexpress, hatte alleine ihr Anblick irgendwas in ihm entfacht, so dass er nichts anderes tun konnte als sie anzustarren: den Fall ihrer langen Haare zu mustern, oder der sachten Bewegung ihres gekürzten Rockes und nicht zu vergessen ihre reine Porzellanhaut. Auf dem ersten Blick war die jugendliche Imbellis ein liebreizendes Geschöpf gewesen, selbst für einen Elfjährigen … aber schon auf den zweiten Blick hatte sich herausgestellt, was für eine Bestie hinter ihrem schönen Gesicht lauerte und was sie alles bereit war zu tun, nur um irgendwie zu provozieren.
Und warum? Pure Langweile! Und nicht zu vergessen ihre Unfähigkeit in anderen Menschen, fühlende Wesen zu sehen. Für Imbellis gab es nur sich selbst, den Rest konnte sie nicht verstehen.
Und Ulysses? Ihm war es vollkommen egal. Imbellis verdiente und wollte Leid, sie erweckte seine animalischten Triebe, die spürbar sein Herz zum Hämmern brachten.

„Ich schlage vor wir verdrücken uns, wenn dir langweilig ist“, raunte er ihr zu und hob den Blick, um ihre kalten, blauen Augen vor sich zu haben. Ihre Nasenspitzen berührten sich.
„Gerne doch Ulysses … auf die alten Zeiten, was? Schade, dass es hier keine Besenkammern gibt, so wie früher.“ Sie grinste böse. „Der Ort an dem ich dir deine Unschuld genommen habe und mit dir machen konnte was ich wollte - du hast nie genug bekommen. Ich muss dich ja ziemlich verdorben haben, nun bist du ein Todesser…“
Genug geredet. Ulysses packte sie bei den blonden Haaren, zog ihren Kopf zu sich und setzte zu dem wohl ausgehungertsten Kuss seines Lebens an. Keine fünfzehn Sekunden später war daraus ein wildes Gewirr aus Körperteilen geworden, ihre linke Hand krallte sich in seinem Nacken fest, seine linke Hand war irgendwo zwischen ihren Beinen, ihre Rechte schob sich ebenfalls gerade zwischen seinen Hosenbund, seine Rechte ertastete ihre weiche Brust, ihr eines Bein schlang sich um ihn herum und drückte ihn drängend an sich.

Sich kaum voneinander lösend ging es hinauf zu dem Korridor der ersten Etage, dort wo sich ein Schlafgemach an das Nächste reihte. Sie legten dabei so viele Pausen ein wie ein untrainierter, fetter Sportler bei einem Marathon, nur um sich die Zeit zu nehmen, den Körper des anderen genauer auszukundschaften oder sich gegenseitig ziemlich waaghalsige Forderungen ins Ohr zu flüstern.
Trotz dessen er Imbellis nicht mehr als Verachtung entgegenbrachte, versprach diese Nacht lang und vor allem zügellos zu werden. Das war auch besser so, Ulysses war ein Mensch, der Zurückhaltung in Sachen innerbettlicher Abenteuer nur vom Hörensagen kannte.
„Ulysses?“ Eine Stimme drang von irgendwoher.
Ulysses löste seine Lippen von Imbellis` Halsbeuge und blickte in die entsprechende Richtung. Dort, in dem abendlichen Licht, das durch die dünnen Fenster floss, stand eine Frau mit langen, dunkelblonden Haaren, die ihn anstarrte wie ihren verlorenen Sohn.
Imbellis stöhnte genervt. „Siehst du nicht, dass wir beschäftigt sind?“, schnarrte sie kalt.
Doch die Frau achtete nicht im Geringsten auf sie, ihre Aufmerksamkeit galt einzig Ulysses.
„Du kannst nicht vergessen haben wer ich bin, oder?“ fragte sie unsicher.
Ulysses seufzte. „Nein … Valentina Johnson. Du bist die Arbeitskollegin von Elicius gewesen. Ich kann mich natürlich an dich erinnern, kleine Hufflepuff.“
Valentinas trauriger Blick hätte Eisherzen zum Schmelzen bringen können, aber Ulysses empfand kaum mehr als Verachtung für sie. Noch jemand aus seinem nahen Bekanntenkreis, der sich viel zu plötzlich als Todesser entpuppte. Wenn er an sie dachte, kam ihm allenfalls das kleine, nette Blondchen in den Sinn, das Zeit ihres Lebens für den großgewachsenen Slytherin Elicius Norcross geschwärmt hatte.

Valentina atmete tief durch. „Ulysses, du machst einen großen Fehler“, sagte sie brüchig und trat einige Schritte näher an ihn heran, während ihr Arm zuckte, als ob sie mit dem Gedanken spielte, ihn bei der Hand zu greifen.
Ulysses lächelte humorlos. „Wieso?“, erkundigte er sich, mit überdeutlich geheucheltem Interesse.
„Du gehörst hier nicht her, Ulysses.“ Sie stand jetzt direkt vor ihm und starrte ihn so ängstlich an wie ein alleingelassenes Kitz. „Uly … du bist kein Todesser, das ist ein Irrtum!“
Bevor er darauf antworten konnte, lachte Imbellis freudlos auf. „So etwas Beklopptes!“ giftete sie eiskalt. „Bist du blind Mädchen? Natürlich ist er ein Todesser.“
Valentina achtete nicht auf sie, sondern suchte flehend Ulysses` Blick. „Uly, da gab es eine Art Unfall … ich weiß, der Dunkle Lord hat dir die Sache erklärt, aber du musst wissen, dass in Wirklichkeit-“
„Der Dunkle Lord lügt nicht“, würgten Ulysses und Imbellis sie so einstimmig ab, als diktierten sie die Zeile aus einem Gesetzbuch.
„Aber-“
„Valentina, halt die Klappe“, knurrte Ulysses schließlich entnervt. „Es interessiert mich einen Scheißdreck was du sagst. Die alten Zeiten sind vorbei, Erinys und Elicius sind nicht mehr da und du und ich haben somit nichts mehr miteinander zu tun. Verstanden?“
„Ach und übrigens“, fügte Imbellis spöttisch hinzu. „Er ist sehr wohl ein Todesser.“ Sie packte Ulysses` linken Arm, zog den Ärmel der Robe hoch und hielt Valentina das eingebrannte dunkle Mal, direkt unter ihre Nase.
„Aber das heißt nichts!“, rief Valentina und griff nach dem Arm: „An seinem Arm hat es keine Bedeutung, Ulysses ist kein echter Todesser!“
„Doch ist er. Oder glaubst du, ich würde sonst mit ihm ins Bett gehen? Also bitte … ich habe ein Dutzend Liebhaber, die tausendmal besser aussehen als er!“

Ulysses sah Imbellis etwas bedröppelt an und nahm diesen Spruch zum Anlass, ihr nachher zu beweisen, dass seine Qualitäten sich nicht bloß aufs Aussehen beschränkten. Was sollte das überhaupt? Wenn sie einen solchen Gefallen an Schönlingen gefunden hatte, sollte sie sich gefälligst an Evan Rosier, Liam Evonshare oder Raymond D`oily halten … oh halt, das hatte er ganz vergessen: Raymond war ja quasi ihr angeheirateter Sohn … wie widerlich.
Ulysses entriss sich Valentinas Griff und machte eine unwirsche Geste, dass sie verschwinden sollte.
Ein Ausdruck von Trotz legte sich auf ihr Gesicht, sie wich keinen Zentimeter zurück.
Ulysses` Geduld war noch nie eine unerschöpfliche Quelle gewesen und Valentinas Benehmen zerrte an seinen ohnehin schon überreizten Nerven.
„Ulysses, bitte … hör mir zu.“ Valentinas eindringliches Gequengel erinnerte ihn wieder daran, dass er besseres zu tun hatte: Die Nacht mit Imbellis zu verbringen.

Sicher hätte er sich früher, bevor er ein Todesser geworden war, einfach aus der Situation rausgeredet oder - weil er kein guter Redner war - er hätte sich eine fadenscheinige Erklärung ausgedacht, um Valentina stehen zu lassen. Jetzt aber erschien ihm jedes weitere Wort wie ein verschwendetes Wort, er stellte die Situation auf andere Weise klar: Er schlug Valentina Johnson direkt mit der Faust ins Gesicht, ihr Nasenbein barst und sie taumelte einen Meter zurück.
Imbellis lachte verzückt auf.
Valentina hielt sich ihr Gesicht, Blut quoll unter ihren Fingern hervor. Aus entsetzten, braunen Augen starrte sie zu Ulysses, als konnte sie nicht glauben, was gerade geschehen war.
„Jetzt geh!“, fauchte er drohend.
Mit einem gequälten Schluchzen machte die ehemalige Hufflepuff Studentin auf dem Absatz kehrt und schritt eilig davon.
„Wenn sie klug ist, lässt sie sich gleich eine weniger hässliche Nase rankleben“, sagte Ulysses tonlos, während Imbellis sich schon wieder einer anderen Tätigkeit widmete und sich an ihm rieb. Sie schien den Vorfall nicht im Geringsten zu interessieren und auch Ulysses dachte nicht weiter drüber nach.
Sie erreichten die Kammer, die er vor wenigen Stunden zu seinem Schlafplatz erkoren hatte, versiegelten die Tür hinter sich und führten genau die Spielchen fort, die ihre verrufene „Beziehung“ im Großen und Ganzen schon seit ihrer Kindheit ausgemacht hatten.

XXXXXXXXXX

Schweratmend ließ Ulysses ließ auf dem Bett sinken, das Laken war schweißgetränkt und verströmte einen penetranten Geruch. Das Zimmer drehte sich in alle Richtungen und spielte seinem Gleichgewichtssinn Streiche.
Imbellis übernahm die Oberhand und nachdem er sich so lange um ihre Befriedung bemüht hatte, setzte sie sich nun rittlings auf seinen Unterleib und bewegte ihre Hüften vor und zurück. Er spürte wie er bei jedem Schub, den er unterstützte, tiefer in sie eindrang.
„Treibst du es immer soweit, dass du fast das Bewusstsein vor Überanstrengung verlierst?“, erkundigte sich Imbellis, während sie ungehindert fortfuhr. Ihr verschwitzter, blasser Körper glänzte in dem kargen Licht der einzigen Kerze.
„Ab und zu … wenn ich gar nicht genug bekommen kann, zum Beispiel“, antwortete er matt und schloss die Augen, um das Kommende noch mehr genießen zu können. Mit einer Spur Wehmut erinnerte er sich an die langen Nächte zurück, die er mit seiner Verlobten Erinys verbracht hatte … sie und Imbellis waren in dem Punkt sicherlich aus dem selben Holz geschnitzt, aber wo Erinys lieb und sanft gewesen war, war Imbellis boshaft und zerstörerisch.

Die Schwärze um ihn herum wankte zu allen Seiten, ihm schwindelte und er ertappte sich dabei, wie er sich kurz an der Bettkante festhielt, weil er glaubte herauszufallen.
„Bleib bei der Sache“, knurrte Imbellis streng, während sie ihn weiterhin energisch ritt, wie eine stolze Kaiserin auf dem Rücken eines Jagdpferdes. Sie griff ihn bei den Handgelenken, verschränkte seine Arme über seinem Kopf und stützte einen Teil ihres Gewichtes darauf, so dass sie ihre Position nach vorne verlagern konnte.
„Gefällt es dir?“, erkundigte sie sich belustigt, obwohl ihr es sicherlich ziemlich egal war, solange zumindest sie ihren Spaß hatte.
Ulysses schüttelte den Kopf.
„Was?!“, keifte Imbellis, stockte kurz und kam aus dem Rhythmus.
„Könntest du aufhören mich festzuhalten?“, fragte Ulysses drängend und versuchte nachdrücklich seine Arme aus ihrem Griff zu lösen, doch ihre Finger schraubten sich nur fester. „Nein, ich lass nicht los!“, sagte sie trotzig, während sie den Rhythmus wiederfand und noch energischer und zügelloser vorging.
Ein flaues Gefühl eroberte Ulysses` Magen. Er fühlte sich wie auf einer Streckbank festgekettet und am Rande seiner Erinnerung begannen Bilder aufzublitzen, so düster und schmerzhaft, dass sie niemals Teil seiner Erinnerung sein konnten … und doch waren sie da: Das Gefühl, festgehalten zu werden, ausgestreckt auf dem Boden zu liegen, hilflos und nackt, während Schatten um ihn herum kreisten und ihn auslachten, ein Riese hockte hinter ihm und trieb ihn mit brennenden Stößen fast in den Wahnsinn, Ulysses schrie dagegen an, aber niemand hörte ihm zu, niemand kümmerte es, niemand-

„Ulysses!“ Imbellis` Handfläche peitschte links und rechts über seine Wange. Ulysses riss die Augen auf. Das Echo eines Schreis hing noch in der kleinen Kammer … hatte er etwa wirklich geschrieen?
Er sah zu Imbellis, die ihn mit ihrem Blick fast aufspießte, so zornig und hasserfüllt glühte es hinter ihren kalten Augen. „Vielen Dank!“ keifte sie.
„Was ist denn?“ Ulysses war perplex und verwirrt … eine Sekunde bemerkte er es selbst. Er befand sich nicht mehr in Imbellis` warmem Inneren, sondern war vollkommen erschlafft.
„Tut mir Leid…“, sagte er brüchig. „Ich hab an irgendwas Ekelhaftes gedacht und dann hat er wohl offensichtlich den Geist aufgegeben. Kommt nicht wieder vor, versprochen.“ Er griff sie am Rücken und wollte sie zu sich runterziehen, denn in der Kammer war es kalt und die restliche Hitze ihres Körpers war angenehm.
Imbellis aber rückte wie von der Tarantel gestochen von ihm ab und kroch aus dem alten Bett. „Vergiss es!“, blaffte sie. „Bei deinen widerlichen Narben hole ich mir höchstens Hautabschürfungen!“
Er schluckte hart, dass Imbellis so überdeutlich die krustigen Narbenkämme ansprach, sorgte für eine Flut von eiskaltem Schamgefühl, die jede gute Empfindung restlos aus seinem Körper spülte.
Imbellis griff nach ihren Sachen, zog sich in Rekordzeit an und stürmte wie eine Furie wortlos aus der Kammer, Ulysses blieb auf dem Bett liegen und starrte empor zur hölzernen Decke. Die Bilanz des heutigen Tages: Er hatte zwei Frauen entgültig vergrault, nicht weiter schlimm … aber mit wem sollte er sich denn jetzt zukünftig des Nachts vergnügen?
„Ach, verdammt!“, knurrte er leise.

XXXXXXXXXX

Ja, schön blöd wie immer, sagte Ulysses sich streng, während er den dunklen Korridor entlang eilte, in der Hoffnung Imbellis D`oily einzuholen, und mal wieder renn ich einer Frau hinterher, wirklich typisch!
Aber er hatte schließlich einen guten Grund: Er hockte mitten in der Pampa fest und einsame Nächte waren etwas, dass er einfach nicht vertragen konnte. Die Auswahl an Frauen war hier sogar noch karger als die Auswahl an blühenden Zitronenbäumchen: Da gab es einmal Narzissa Malfoy, eine absolute Schönheit, keine Frage … nur schien sie sich nicht im Geringsten für Ulysses zu interessieren, ihr Ehegatte reichte ihr offenbar vollkommen.
Bellatrix Lestrange war ähnlich schön wie ihre Schwester und sicherlich hundertmal freizügiger, aber auch schon verheiratet. Und, mal ehrlich, bei einem so stattlichen Kerl wie dieser Rodolphus ... wieso sollte sie da gerade Augen für Ulysses haben?
Valentina Johnson schied sowieso aus, Ulysses hatte ihr die Nase gebrochen, das würde sie sicher nicht mehr so schnell vergessen. Kalliope Milano, die gute Seele, war noch immer verschwunden und nicht der Typ Mädchen, die sich für eine dreckige Liaison interessierten. Alecto Carrow war vielleicht noch eine Kandidatin, aber wann immer Ulysses versucht hatte, testweise mit ihr Augenkontakt herzustellen, hatte er sich bloß brennende Blicke von ihren beiden Brüdern Amycus und Amphion eingefangen. Alectos zweifelhaftes Erscheinungsbild war ohnehin absolut kein Grund, da ein Risiko einzugehen.
Für Ulysses blieb also nur Imbellis…oder seine eigene Hand.

In der Burg war es eiskalt, was nicht nur daran lag, dass ein harter, russischer Winter die nächsten Monate beherrschen sollte: Ulysses hatte sich bloß schnell seine Todesserrobe übergestreift und war in die Stiefel geschlüpft. Mehr Zeit zum Herrichten hatte er nicht gehabt, schließlich wollte er Imbellis einholen, ehe sie das gemeinsame Bett ihres Mannes erreichte.
Abgesehen davon, dass er die Burg einmal komplett durchsucht hatte, war ihm das Gebäude noch völlig unvertraut. Die wichtigsten Wege und Räume hatte er sich inzwischen merken können, aber er hatte nicht den blassesten Schimmer, welchen Teil der Burg die D`oilys in Beschlag genommen hatten … oder vielleicht doch? Im Gegensatz zu den kargen Kämmerchen, die Ulysses, Evan, Zebulon und Severus bezogen hatten, gab es einige edel eingerichtete Zimmer im Südflügel, mit Blick auf einen wilden Garten und die dahinterliegende Bergwelt. Reginald D`oilys Hang zum Luxus würde ihn und seine biestige Frau sicherlich dorthin ziehen, ähnlich wie eine Biene, die von duftendem Nektar geködert wurden war.

Er passierte den Eingang zur Rüstkammer, als er plötzlich zwei vertraute Stimmen hörte, die an sein Ohr drangen. Automatisch blieb er stehen und lauschte.
Kühl und gebieterisch erhob sich eine der Stimmen, sie klang als ob der eisige Winterwind Sibiriens sie geformt hatte. „Genug jetzt, D`oily. Welches Wundermittel hast du dir zu Kosten kommen lassen, um deine schlechten Lügen kurzzeitig vor mir zu verbergen?“
„Sir!“, flehte die zweite Stimme brüchig. „Ich sage die Wahrheit! Ich wusste nichts von den Plänen meines Sohnes! Ich hätte nie gedacht, dass seine Geldgier stärker ist, als der Wunsch euch zu unterstützen, Sir!“
„Ach, D`oily, wie erbärmlich.“ Humorloser Spott mischte sich in die zischende Stimme: „Dein Sohn hat die Werwölfe gegen uns aufgebracht, weil er nach ihren Pelzen gierte! Er hat die Mission ernsthaft gefährdet. Wie unklug von ihm, ihn erwartet nichts Geringeres als der Tod. Sicher lässt sich Fenrir Greyback ein wenig besänftigen, wenn ich ihm Raymonds toten Körper vorsetzte, denkst du nicht auch?“
Ulysses machte einen leisen Schritt rückwärts und spähte um die Ecke, hinein in die gesichtslose Schwärze der Rüstkammer. Dort, keine fünf Meter entfernt, sah er deutlich zwei Gestalten stehen, die eine hocherhoben und stolz, die andere kauerte vor ihm auf dem Boden und zitterte: Lord Voldemort und der alte Reginald D`oily.

Der Zauberstab des Dunklen Lords war drohend auf den dicken Rücken des Anderen gerichtet und mit einer lässigen Eleganz, drehte er ihn in den langen, dürren Spinnenfingern.
„Weißt du was ich glaube, D`oily?“, fragte Voldemort so gelassen, als spräche er über das heutige Wetter. „Ich glaube, du weißt sehr wohl von den Geschäften deines Sohnes. Ihr habt euern Zweck erfüllt, als ihr mir vor einigen Monaten die Karte von Vetlevo brachtet, das rechne ich euch hoch an … allerdings erschöpft sich meine Gnade und meine Geduld und, das versichere ich dir, diese Eigenschaften besaß ich nie in großen Mengen. Ich sollte dich töten.“
„Nein!“, schrie Reginald D`oily panisch und kauerte sich noch ein Stück weit tiefer. „Bitte nicht! Tötet mich nicht! Bitte! Ich tue alles was Ihr wollt, wenn Ihr mich nur gehen lasst!“
Voldemort seufzte gelangweilt, faste seinen Zauberstab ein Stück weit fester und setzte zu einer seichten Bewegung an. Ulysses, in der Hoffnung zumindest ein Avada Kedavra zu sehen zu bekommen, rückte etwas von der Tür ab, um einen freien Blick zu haben.
Voldemort verharrte, als hätte er plötzlich etwas gehört.
Ulysses tauchte blitzschnell in die schützende Dunkelheit des Flures zurück und wollte zu einem Spurt ansetzen, um bloß nicht in Verdacht zu geraten, dass ausgerechnet er den Dunklen Lord belauscht hatte. Doch bevor er auch nur einen halben Meter weit gekommen war, drang Voldemorts schneidende Stimme aus dem Inneren der Rüstkammer. „Ulysses!“
Ulysses verharrte augenblicklich und sein Herz begann zu flattern.

„Herkommen, Ulysses!“ Der klare Befehl war unumgänglich, Ulysses stolperte zurück und betrat die große Rüstkammer mit nicht mehr Selbstbewusstsein als ein geschlagener Hund.
Er machte sich darauf gefasst, mit Lügen und Ausflüchten gegen eine mögliche Beschuldigung vorzugehen, er war schließlich kein Lauscher … nur ein bisschen vielleicht.
„Sowohl dein Respekt als auch deine Manieren scheinen dir abhanden gekommen zu sein, Ulysses. Du belauscht mich?“ Aus Voldemorts Mund klang es wie eine herbe Drohnung, die eine Bestrafung verlangte.
„Ich…“ Ulysses starrte auf seine Füße. „Das war ein Versehen, mein Lord! Ich kam bloß zufällig hier-“
„Spar dir deine Worte. Ich weiß sehr wohl, warum du hier bist und nach wem du gesucht hast.“ Die rotglühenden Augen verengten sich und der bohrende Blick schien fast schon hypnotisch, zumindest hatte Ulysses das deutliche Gefühl, ihn nun ansehen zu müssen.
„Was für ein schwacher Geist“, zischte Voldemort, ohne im Entferntesten tadelnd zu klingen. „Keine Blockade, keine Gegenwehr. So einfach zu lesen wie ein offenes Buch.“ Voldemort wandte seinen Blick zurück zu dem kauernden D`oily. „Ich könnte deine Geheimnisse auf ähnliche Weise entlocken, Reginald. Ich bräuchte nicht lange dafür. Oder ist deine Gier nach noch mehr Reichtum inzwischen so stark, dass du dich selbst dem Cruciatus wiedersetzen könntest?“
Mit zuckenden Pupillen sah D`oily auf, sein Atem kam stoßweise, als würde sein altes Herz dem Druck nicht mehr lange standhalten. „Gier ist nicht der Pfad dem ich folge, Sir! Ich folge Euren Worten und Befehlen, euren Ideen!“

Freundlos schüttelte Voldemort den Kopf und griff Ulysses` Schulter: „Ich will sehen, ob du dazugelernt hast, Ulysses. Bring diesen Mann dazu, ein paar Details seines angeblich so wohlwollenden Planes auszuplaudern.“ Er dirigierte Ulysses zu D`oily und trat selbst zurück.
Ulysses zog seinen Zauberstab, den er zum Glück nicht vergessen hatte.
D`oily wich vor ihm zurück, die grünen Augen starr und angstvoll. Ulysses war es egal. In seinem Innerste, dort wo einst das Gefühl Mitleid gehaust hatte, gab es nur noch einen blinden Fleck, fest umschlossen von dem Begehren, den Dunklen Lord zufrieden zu stellen. Er zielte D`oily direkt auf die faltige Stirn. „Crucio!“
Der Alte zuckte so lächerlich auf dem Boden herum, wie ein geköpfter Hahn. Wie konnte es Menschen geben, die Mitgefühl empfanden, bei so einer würdelosen Show? Alleine schon dieser widerliche Gestank nach Angst und Urin, der jetzt von D`oily ausging … zu würdelos um etwas anderes zu verdienen. Und abgesehen davon: Ulysses machte es Spaß. Einen Anderen über den Boden kriechen zu sehen, um Hilfe schreien zu lassen, es belebte Ulysses` Sinne und gab ihm das Gefühl von Stärke. Alles zusammen genommen, war dieser Augenblick besser als die dreckige, orgastische Stunde mit Imbellis.
„Gönn D`oily eine Atempause, Ulysses“, sagte Voldemort mild. Ulysses beendete den Folterfluch augenblicklich und genoss die zufriedene Anerkennung seines Herrn.
Voldemort schritt auf Reginald D`oily zu, die hageren Arme locker vor der Brust verschränkt. „Hast du genug, D`oily? Ist dir inzwischen etwas eingefallen, was du mir vielleicht mitteilen möchtest?“

Aus tränenden Augen starrte D`oily zu ihm empor, die eine Hand war fest um sein Herz geklammert, er hatte den Mund soweit aufgerissen, wie ein erstickender Fisch auf dem Trockenen. „Ich lüge nicht!“, keuchte er fast unhörbar.
Voldemort machte eine wegwerfende Geste und nickte Ulysses zu. „Du kannst fortfahren.“
Ulysses nahm den Befehl zum Anlass, etwas Neues auszuprobieren. Er kniete sich vor D`oily und packte ihn an den hängenden Wangen. Der Alte zuckte zurück, aber Ulysses hielt ihn fest und grinste. „Du solltest übrigens besser auf deine Frau aufpassen, mein Guter. Sie neigt dazu mit Männern Spielchen anzufangen. Du glaubst mir nicht?“ Ulysses tat beleidigt, löste eine Hand von D`oilys Gesicht und griff nach seinem Zauberstab. „Ich werde die Sache ein wenig verdeutlichen, damit du begreifst was ich für Spielchen meine.“
Er schob seinen Zauberstab in D`oilys stinkenden Mund und bewegte ihn ein-zweimal vor und zurück. „Verstanden was ich meine?“, fragte er und musste kichern, als D`oily ihn geschockt und fast schon dämlich ansah.
Ulysses drückte D`oilys Unterkiefer gegen die obere Zahnreihe, sein Zauberstab ragte nun aus seinem Mund wie eine dieser teuren Zigarren, die D`oily so sehr liebte. Er wiederholte den Folterfluch und das Ergebnis war weit besser als erhofft. Der Schmerz des Cruciatus breitete sich in D`oilys Schädel aus und raste seine Wirbelsäule herunter, D`oily verkrümmte sich und hörte nicht auf zu schreien. Ulysses betrachtete ihn, wie ein Jäger seine Beute betrachten würde. Ein wohliges Gefühl schwappte durch seinen Körper … wenn jetzt Imbellis hier gewesen wäre, sie hätte sich auf die Nacht ihres Lebens gefasst machen können.
Ulysses hörte nur auf, weil er befürchtete dass der Alte seinen Zauberstab durchbeißen könnte, so angespannt war sein Kiefer. Er zog seinen Zauberstab aus D`oilys Mundhöhle. Ein Schwall Blut folgte.

Voldemort trat lauernd heran und beugte sich ein wenig tiefer. „Ich habe viel Zeit, D`oily. Wenn du nicht redest, sehe ich mich gezwungen Ulysses Rathburn ein wenig unter die Arme zu greifen. Vielleicht hast du eine vage Ahnung, was das für dich bedeuten könnte.“
Der Ausdruck in Reginald D`oilys faltigem Gesicht, machte sehr wohl klar, dass er mehr als nur eine vage Ahnung hatte. Es war Todesangst, so rein und ursprünglich wie nur irgend möglich.
„Ich hab wirklich fast nichts damit zu tun“, keuchte er. Seine Haut war inzwischen ungesund blau, sein Herz machte sicher nicht mehr lange mit.
„Fast nichts?“, echote Lord Voldemort.
D`oily wurde gesprächig. „Mein Sohn Raymond ist alt genug, ich habe die meisten Geschäfte ihm überlassen, schließlich ist er mein Erbe.“ D`oilys flehender Blick kroch zu Voldemort empor.
„Erzähl ruhig weiter“, forderte dieser den Alten fast schon gemildert auf.
„Raymond hat gute Geschäftsverbindungen. Er hat mir von diesem russischen Auror erzählt, Igor Karkaroff heißt er…“, D`oily klopfte gegen seine Brust und hustete kläglich. „Karkaroff ist arm, Raymond hat ihm viel Geld geboten für einige Gegenstände, die die russischen Auroren konfisziert hatten. Karkaroff schaffte das Zeug heimlich aus den Archiven, unter anderem die Karte von Vetlevo. Karkaroff soll gesagt haben, dass die Auroren dort Werwölfe vermuten, aber bisher hat es sie nie gekümmert, zu wenig Auroren für eine solch gefährliche Mission, niemand wollte das Risiko eingehen. Raymond schlug ihm vor, das Problem in die Hand zu nehmen, und einige Todesser aus England darauf aufmerksam zu machen … mehr weiß ich nicht, wirklich! Ich weiß nur dass Raymond und der Auror gemeinsame Sache machen, aber ich weiß nicht was sie genau vorhaben. Es hat mich auch nicht gekümmert, ich wollte sehen wie Raymond sich alleine schlägt. Wenn alles gut gegangen wäre, hätte ich ihn danach beerbt und mich selbst zur Ruhe gesetzt.“

Voldemort schnaubte trocken und schwieg drei-vier Sekunden lang.
Ulysses hatte den unwirklichen Eindruck, dass sich die Dunkelheit um sie herum verdichtete und die winterliche Kälte ihren Weg durch die Fenster, Türen und Fugen fand, als würde Voldemort selbst sie anziehen.
„Wer hätte gedacht, dass jemand eine solche Dummheit und Waghalsigkeit an den Tag legen und meine Todesser wie Schachfiguren einsetzen würde“, zischte er schließlich mit schneidender Deutlichkeit.
Reginald D`oily senkte den Kopf. „Verzeiht, Lord“, flehte er. „Wenn ich es gewusst hätte, dann-“
„Spar dir deine Atemzüge, D`oily. Denkst du wirklich, ich lasse Raymond eine Chance? Ich werde das bekommen was ich will, so oder so. Seine Gier verkompliziert die Sache nur minimal, genau wie russische Auroren die Sache nur minimal verkomplizieren. Ich werde seinen kleinen Plan schneller durchschauen, als ihm lieb sein wird. Sein Tod ist besiegelte Sache.“
„Was ist mit mir? Ich habe schließlich nichts mit der Sache -“
„Sollte mich das interessieren? Du bist deinem gerissenen Sohn viel zu ähnlich, als dass man dir trauen könnte. Ich werde auf dich zurückkommen, wenn es Zeit ist, D`oily. Für`s erste darfst du gehen, obwohl es ratsam wäre, wenn du nicht versuchen würdest zu fliehen. Es sei denn, du wählst den Weg durch die Wälder, dass könnte zu einem amüsanten Schauspiel führen, dass ich gerne beobachten würde. Man sagt, die Werwölfe dort seinen zahlreich und immer hungrig.“
Reginald D`oily kam schwerfällig auf die Beine, seine eine Hand krallte sich noch immer an die linke Hälfte seines Brustkorbes. Sein Atem rasselte wie rostige Ketten. „Ich … ich danke Euch, Lord. Ich werde mir keine Fehler mehr zukommen lassen.“
Voldemort machte eine verscheuchende Geste und Reginald eilte davon, so schnell ihn seine schlappen, alten Beine trugen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schritt auch Voldemort aus der Rüstkammer, elegant bauschte seine schwarze Robe und vermischte sich mit der vorherrschenden Finsternis des Raumes.

Ulysses blieb alleine zurück, etwas unschlüssig darüber was er nun tun könnte. Er fühlte sich zu lebendig und gut um einfach in seine Kammer zurückzukehren und sich schlafen zu legen. Ihm stand der Sinn danach sich auszutoben, er hatte genug Energie für einen kilometerlangen Sprint.
„Warum hast du ihn nicht umgebracht?“ Eine vertraute, kühle Stimme drang an sein Ohr.
Ulysses wandte so schnell seinen Kopf, dass sein Genick laut krachte: Imbellis D`oily tauchte hinter dem tiefen Schatten einer Rüstung hervor, ihre cremefarbener Wintermantel hob sich fast strahlend von der Umgebung ab. Wie aus weißem Porzellan gegossen stand sie da und musterte Ulysses mit ungeduldigem Blick. „Du hättest meinen Ehemann ruhig töten können, Ulysses. Es hätte mich gefreut…“
Sie fuhr sich mit der schmalen Hand verführerisch durch die blonden Haare.
„Du warst die ganze Zeit hier?“, knurrte Ulysses erstaunt.
Sie zuckte unbekümmert mit den Schultern: „Ich glaube, dein toller dunkler Lord war sich dessen sehr wohl bewusst.“
Ulysses schüttelte ungläubig den Kopf, Imbellis schenkte ihm ein Lächeln dass selbst Eisen hätte gefrieren können.
Sie kam auf ihn zu, das Klack Klack ihrer teuren Schuhe hallte durch den leeren Saal. Alles an ihr verkörperte den Inbegriff einer echten Lady, der Schwung ihrer Hüften bei jedem Schritt, das schmale, schöne Gesicht, der blumige Duft, vermengt mit einer Note, die ihn an milden Pfeifenrauch erinnerte … aber es gab keine kältere Lady, keine mit weniger Empathie.
Imbellis griff seinen Arm und lächelte boshaft.

Ulysses ahnte worauf sie hinauswollte: „Warum willst du dass dein Mann stirbt?“
Eigentlich interessierte es ihn nicht. Ob Reginald D`oily lebte oder tot war, spielte für ihn keine Rolle. Aber es reizte ihn, tiefer in Imbellis` seelische Abgründe zu tauchen, die seinen eigenen so ähnlich schienen.
„Es wäre spannender, wenn er nicht mehr da wäre“, sagte sie und legte den Kopf schief: „Ich hab ihn geheiratet, belogen und betrogen. Es war recht amüsant … aber die Zeiten sind jetzt vorbei. Wäre es nicht wunderbar dramatisch wenn er von dem Dunklen Lord oder den Todessern ermordet werden würde? Wie mich die Leute bemitleiden würden, eine arme Witwe wie mich. Sie würden mir ihr Herz öffnen und ich würde sie in den Wahnsinn treiben.“ Sie kicherte auf eine Art, die man vielleicht als kokett klingenden Irrsinn bezeichnen könnte.
„Ich halte dich für verrückt, Imbellis“, sagte Ulysses ehrlich. „Du würdest sogar deinen eigenen Tod als dramatisches Spiel betrachten oder?“
Sie zuckte mit den Schultern und grinste. Ulysses deutete es als „Ja“
„Du bist doch selbst ein Wrack, Ulysses. Ich habe dich beobachtet, als du meinen Mann gefoltert hast. Du hast es genossen, richtig?“
„Na und?“
Sie schmiegte sich an ihn wie eine Katze. „Dann töte meinen Ehemann, Ulysses“, raunte sie in sein Ohr. „Lass dir Zeit dabei, mach es grausam. Ich will es dramatisch.“
„Ich denke drüber nach. Was würde ich dafür kriegen?“, fragte er.
Imbellis grinste ihn anzüglich an und ließ sich langsam auf die Knie gleiten…

Fortsetzung folgt…

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Kommentar: Für alle die es nicht mitbekommen haben: Ja, ich habe eine neue FF veröffentlicht. Es handelt sich um den ersten Teil der überarbeiteten Todesser-Trilogie. Lange Rede, kurzer Sinn: Schaut mal auf meine Bio, indem ihr einfach auf meinen Nickname klickt. Dort findet ihr alles weitere.

Miss Voldemort: Wassily (Silly) Wilkes wird übrigens auch in „Umbra Inkognito“ eine Rolle spielen. Der Junge ist dumm wie ein Esel, aber ich persönlich mag ihn XD
Aber du hast recht, es ist irgendwie schon peinlich, dass er sich ein Tattoo von seinem Großvater hat stechen lassen und damit auch noch angibt ^^

Seline Snape: Evans Liebe zu seiner Cousine wird übrigens im nächsten (und vorerst ja auch letzten) Kapitel thematisiert…

anemity: Ich weiß gar nicht, ob der Dunkle Lord es überhaupt bemerkt hat, was Imbellis da mit Ulysses angestellt hat… na ja, wahrscheinlich war er sich dessen schon irgendwie bewusst, aber offenbar hat er nichts gegen diese Art von „Handgreiflichkeiten“ ^^
Würde mich übrigens freuen, wenn du auch in meine neue Todesser-FF hineinschnupperst. Ich meine, DdK ist eh so gut wie vorbei (noch ein Kapitel), da lohnt es sich doch, was Neues anzufangen, hm? ;)

Limbus: Ja, ich arbeite an den Schulgeschichten. Allerdings an der überarbeiteten Version, denn ich werde die Schulgeschichte ebenso neu veröffentlichen, wie meine Todesser-FFs. Allerdings wirst du dich da noch etwas gedulden müssen. Dafür ist zumindest Teil 1 der Todesser-Trilogie neuveröffentlicht und das Reinschnuppern lohnt sich (auch weil Hagius Zevediah in dieser FF auch eine Rolle spielen wird ^^).


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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