Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

BETAVERSION: Die dunkle Kolonie - Tischlein deck` dich

von Kiosk

38. Evan Rosier/ Severus Snape: Tischlein deck` dich


Todesser:
Severus Snape: Siebzehnjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Evan Rosier: Zwanzigjähriger Todesser. Schönling. Bei der Koloniemission dabei

Ulysses Rathburn: Siebenundzwanzigjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Zebulon Huntsville: Gewalttätiger Todesser. Stellvertretender Führer bei der Koloniemission

Kalliope Milano: Junge Todesserin und dunkle Heilerin. Bei der Koloniemission dabei

Erebus Nott: Kleiner, dicklicher Todesser. Bei der Koloniemission dabei, wurde von Fenrir und seinen Leuten öffentlich gehängt

Wassily (Silly) Wilkes: Ein Kumpel von Evan

Personen:

Raymond D`oily: Kein Todesser sondern ein Geschäftsmann. Spricht Russisch. Führer der Koloniemission

Liam Evonshare: Kein Todesser, sondern arbeitet für die D`oilys. Bei der Koloniemission dabei

Reginald D`oily: Vater von Raymond. Ein öliger Geschäftsmann mit guten Kontakten in die Unterwelt

Imbellis D`oily: Die junge Frau von Reginald. Ulysses` Kindheitsliebe.


Werwölfe:
Fenrir Greyback: Der Rudelführer. Erkämpfte sich seine Führerschaft und regiert nun mit strenger Hand. Er ist den Todessern nicht wohlgesonnen.

Lykaon Greyback: Fenrirs älterer Bruder. Im Gegensatz zu Fenrir ist Lykaon hager und kränklich

Antalja Greyback: Lykaons Tochter. Sie schwärmt für Evan und verbringt regelmäßig die Nächte bei ihm.

Garm Antipater: Fenrirs rechte Hand, wenn es darum geht, in der Kolonie für Ruhe zu Sorgen. Wurde während seiner Hogwarts-Schulzeit von Fenrir gebissen und verschleppt

Bobik: Ein etwas wirrgeratener Albinowerwolf, der in die Kolonie flüchtete, nachdem Jäger ihn nachgestellt und seine Familie getötet hatten. Von Raymond D`oily ermordet

Wladimir: Ein Werwolf, der auf Grund seiner Brutalität und Unberechenbarkeit aus der Kolonie verstoßen wurde und nun einsam in den Bergen lebt. Von Zebulon im Kampf getötet.

Der Werwolfsfürst: Lebt in einer Burg abseits der Kolonie und steht in der Rangordnung noch deutlich über Fenrir. Seine Familie führt die Werwölfe Vetlevos schon seit Generationen an.

Bisherige Handlung: Ein weiteres Mal gingen Fenrirs mörderische Pläne nicht in der Form auf, wie er es sich vielleicht erhofft hatte. Sein Attentäter, der wirre Wladimir, wird trotz magischer Knochenkette von den Todessern überwältigt und getötet. Auch dank Antalja Greyback, die die Todesser tatkräftig unterstützte und dabei schwer verletzt wurde. Der einzige Erfolg für Fenrir ist allerhöchstens sie Tatsache, dass er die Gruppe Todesser voneinander trennen konnte: Liam und Kalliope mussten in eine andere Richtung fliehen als Severus, Evan, Ulysses und Zebulon.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Wichtig: Also, es ist tatsächlich so weit. Ich habe gerade eben das erste Kapitel von „Ancient Legion - Umbra Inkognito“ veröffentlicht! Das bedeutet also neuen Lesestoff, schließlich neigt sich mein Kolonie-Kapitelvorrat gerade dem Ende entgegen

16. November 1977

„Wie ist es eigentlich möglich, dass von acht Personen, die ich als würdig empfand eine mittelschwere Mission mit Erfolg auszuführen, nur noch vier übriggeblieben sind?“ Voldemorts kalte Stimme war schneidend wie Eis und voller Unbarmherzigkeit.
Er hatte schneller die Spitze seines Zauberstabes an Evans Stirn gedrückt, als dieser überhaupt gucken konnte. Evan zuckte heftig zusammen, doch kein Folterfluch löste sich aus dem magischen Werkzeug.
„Nicht zu vergessen, dass diese vier besagten Todesser auch noch überflüssigerweise von einer Horde dreckiger Werwölfe aus dem Dorf gejagt wurde. Mit was waren sie noch gleich bewaffnet gewesen, Zebulon? Mit Mistgabeln und Fackeln?“
Zebulon Huntsville, der neben Evan kniete, schluckte laut. „Mit einer Axt, mein Lord.“
Voldemort lachte freudlos auf. „Einer Axt?“, spottete er und richtete seinen Zauberstab nun auf Zebulon. „Ihr vier seid also vor einer einzigen Axt davongerannt wie ängstliche Muggel? Wie erbärmlich…“
„Mein Lord“, meldete sich plötzlich Severus, noch immer tapfer trotz Voldemorts Wut. „Die Axt war weniger das Problem, die Werwölfe wandten Knochenhexerei an um-“
„Was?“, zischte der Dunkle Lord und Severus` Stimme erstarb augenblicklich.
Eine Weile war es totenstill in dem Saal, Evan hörte sogar den zaghaften Wind, wie er um die Ecken des Gebäudes strich und verhalten, fast schon schüchtern an den Fenstern rüttelte.
„Ihr könnt euch erheben.“ Voldemorts Stimme war plötzlich nicht mehr annährend so finster, täuschte Evan sich oder klang er tatsächlich nachdenklich?

Die vier Todesser beeilten sich auf die Füße zu kommen, starrten aber immer noch ein wenig bedröppelt zu Boden, wie Kinder, die beim Spielen aus Versehen ein Glas eingeworfen hatten.
Voldemort musterte sie noch einmal kurz, dann schritt er an ihnen vorbei und strafte sie mit Nichtbeachtung…mit dieser Strafe konnte Evan aber mehr als gut Leben.
Während er beschämt zu Boden starrte, lösten sich mehrere Personen aus dem Kreis der zwölf anderen und kamen auf Evan zu. Und ehe er sich's versah, hatte eine der Gestalten ihn schon so plötzlich in die Arme geschlossen, dass er beinahe nach hinten gestolpert wäre.
Er hob den Blick und starrte direkt in zwei verwandschaftlich-blaue Augen und ein zartes, blasses Gesicht: Narzissa Malfoy.
„Evan!“ Sie drückte ihn freundschaftlich an sich und strahlte. „Weißt du eigentlich, dass wir uns Sorgen um dich gemacht haben? Ich weiß, du durftest keine Eulen schicken, aber - oh, du riechst gut. Waldbeeren?“

Ehe Evan antworten konnte tauchte schon ein dunkler Schatten an Narzissas Schulter auf und drängelte sich vorbei. Ein Schwall langer, dunkler Haare schummelte sich unter einer Todesserkutte und Knochenmaske hervor, die das Zeichen eines Mitglieds des Inneren Zirkels waren. Lebhafte Augen funkelten hinter den Schlitzen der Maske und die Person kam Evan so nah, das sie fast mit der Stirn zusammenstießen. „Was du da riechst, Zissy, ist der Geruch von Evans angeborener Feigheit“, sagte eine hohlklingende Stimme. „Und ganz nebenbei…Waldbeere du hast recht. Wie kommt das denn Evan? Ist an dir etwa ein kleines Mädchen verloren gegangen?“
Die Person zog sich mit einer schnellen Bewegung die Maske vom Gesicht und Bellatrix Lestranges Antlitz grinste ihm düster entgegen. „Ich werde dir zum nächsten Geburtstag ein paar Püppchen schenken, mein Kleiner.“
„Was tut ihr hier?“. fragte Evan noch immer etwas perplex, sein Blick wanderte zu Bella: „Okay, ich kann verstehen dass du da bist. Aber was macht Zissy…?“
Narzissas schöngeschwungener Mund verzog sich zu einem Schmollen; Bellatrix lachte und deutete auf eine weitere Person im Kreis der Neuankömmlinge: Lucius Malfoy, der gerade seine Zeit damit verbrachte, den staubigen Saal so pikiert zu betrachten, als stände er vor einem riesigen Haufen Drachenmist.

„Der Schaumschläger da will meiner kleinen Schwester ein Kind in den Schoß pflanzen-“
„Bella!“, blaffte Narzissa empört.
„- und deswegen ist Zissy mitgekommen, traurig was? Dabei gehört sie einfach nicht hier her, guck sie dir doch an.“ Bellas Fingerzeig wanderte zu Narzissas fragilen Körper: „Sie ist viel zu zart dafür, sie wird sich hier böse verkühlen.“ Die älteste Blackschwester seufzte theatralisch.
Irgendwie vertrug Evans Herz die Neuigkeit überhaupt nicht, denn es zog sich schmerzhaft zusammen und krümmte sich vor Qual.
„Bella, ich werde dir nie wieder irgendwelche Geheimnisse anvertrauen!“, sagte Zissy beleidigt. „Du musst immer gleich alles herumerzählen.“
Bella überging die Anschuldigung mit einem gemächlichen Schulterzucken und tat so, als fände sie das Deckenmuster ungemein interessant.
„Zissy, du bist nur hier weil du und Lucius…?“ Evans Stimme brach kläglich ab. Narzissa klopfte ihm auf die Schulter und strich ihm fast schon mütterlich das Haar hinters Ohr. „Nun…Lucius will einen Erben und da diese Mission sich einige Zeit hinziehen kann… irgendwann muss man halt damit anfangen.“ Sie lächelte entschuldigend.
Evan fühlte sich schlecht und Neid packte ihn wie ein Löwe den Nacken einer gestürzten Beute. „Verstehe…“
In Wirklichkeit wollte er es weder verstehen noch akzeptieren. Die Vorstellung, dass Narzissa nur mitgekommen war, um Nacht für Nacht ihre zarten Beine für Lucius Malfoy zu spreizen, damit er möglichst schnell zu einem Erben kam, war grauenhaft. Auf einmal fühlte Evan sich sehr naiv und sehr machtlos.

„Ach ja, das ist alles ganz dramatisch“, murrte Bellatrix gelangweilt. „Willst du wissen was sonst noch passiert ist, Evan? Deine Eltern haben Aurorenbesuch bekommen.“
„Was?!“
Bella nickte ernst. „Genau so ist es. Die haben das Haus durchsucht und deinen Vater ausgequetscht. Dann haben sie nach dir gefragt und wollten wissen wo du steckst, Landolt hat gesagt du wärst in den französischen Alpen unterwegs, zusammen mit ein paar Freunden. Sie wollen deinen Vater trotzdem verhören, aber keine Sorge! Lucius meinte, dass es nur eine normale Verhandlung sein wird, nichts wirklich Ernstes. Sie haben keine echten Beweise gegen deinen Vater.“
Trotzdem, Evans letztes bisschen Glück und Zuversicht zersplitterte auf steinernen Boden.
Narzissa sah ihn mitfühlend an. „Pass dennoch besser auf, Evan“, riet sie. „Wir wollen ja nicht, dass dir etwas passiert.“ Sie griff mit ihren weißbehandschuhten Fingern in die Tasche ihres gut gefütterten Mantels und zog einen Brief hervor, den sie Evan übergab.
Das Wappen der Rosiers prangte auf dem königsblauen Wachssiegel.

„Als feststand, dass ich mit Lucius nach Russland gehe, habe ich deiner Mutter einen Besuch abgestattet. Sie hat mir den Brief für dich mitgegeben, ich denke, da steht alles Wichtige drin.“
Evan wollte den Brief sogleich öffnen, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass die Blicke vieler Anwesenden auf ihn gerichtet waren. Wahrscheinlich wussten die meisten darüber Bescheid und warteten nun auf Evans Reaktion.
In einem Anflug von Scheu im Angesicht einer schlechten Vorahnung, stopfte er den verschlossenen Brief in die Innentasche seiner Robe. Nachher, wenn er alleine war, würde er sich damit konfrontieren, aber er wollte hier nicht das Risiko eingehen, vor all den anderen Emotionen zu zeigen.
„Aber wir haben eine gute Nachricht für dich Evan“, wechselte Bella gekonnt das Thema. „Dein Sandkastenfreund Wassily Wilkes ist mit nach Russland gekommen. Die dazugehörige schlechte Nachricht ist, dass Sillys Niveau leider immer noch nicht den Sandkasten verlassen hat - aber wir arbeiten noch dran.“

Sie trat zur Seite und winkte gebieterisch jemanden aus der Gruppe zu sich her, der auch augenblicklich auf sie zu stolperte, die Kutte rutschte ihm vom Kopf und enthüllte Sillys eifriges Bauerngrinsen.
Wassily Wilkes glich einem lumpigen Jungen vom Lande, ein Aussehen, das man ihn nicht austreiben konnte, egal in welche Kleidung oder Schuhe man ihn steckte. Sein dunkelblondes Haar war so übertrieben üppig, das es einer lächerlich schlechten Perücke glich; er hatte Überbiss und sommersprossige Haut. Wenn man ihn so sah, wäre wohl niemand auf die Idee gekommen, es könnte sich um einen Todesser handeln, oder gar der Enkel des deutschen Schwarzmagiers Grindelwalds sein. Und wahrscheinlich hätte selbst der argwöhnischste Auror diese Tatsachen nicht für wahr befunden, auch wenn Silly die Beweiße förmlich auf dessen Schreibtisch geknallt hätte.
Übrigens, für seinen Spitznamen „Silly“ waren die Rumtreiber verantwortlich gewesen, ein Name der so gut passte, dass die Slytherins - die Wassilys Ehre zuerst noch mit Gewalt verteidigt hatten - diesen Spitznamen schon sehr bald übernommen hatten (zusammen mit einigen Lehrern, die es sicher leid gewesen waren, ständig „T“s für Sillys Arbeiten zu vergeben).

Silly Wilkes schlug Evan freundschaftlich seine großen Hände auf die Schultern und grinste: „Hey Kumpel! Dass du dich einfach so nach Russland verdrückst, ohne mir Bescheid zu sagen. War sicher richtig langweilig hier in der Pampa, oder?“
„Wir waren unter Werwölfen, Silly“, entgegnete Evan trocken. „Das war teilweise recht abenteuerlich.“
„Was du nicht sagst. Oh, wer ist das denn?“ Wassily hatte Severus entdeckt, der ihn trotzig aus zwei Metern Entfernung anstarrte. „Der kleine Schniefelus! Ich sollte mich mal im St. Mungos untersuchen lassen, irgendwas stimmt mit meinen Augen nicht, wenn ich deine Nase einfach so übersehen hab, Schniefelus.“
Severus` schwarze Augen glommen vor Wut und sein Kiefer verspannte sich. Silly grinste spöttisch und auch Evan musste lächeln - aber Narzissa beendete das Ganze, indem sie Silly einen sachten Schlag auf den Hinterkopf verpasste und ihn mahnend anfunkelte. „Schluss damit, Wassily! Du bist selber nicht gerade ansehnlich, du solltest dir lieber ein Beispiel an Severus` Verstand nehmen, statt über ihn herzuziehen wie ein Schulkind.“
Silly starrte betreten zu Boden und Bella nutzte die Gunst der Stunde, um noch eins drauf zu setzten: „Man, man, Wilkes. Dein Opa Grindelwald dreht sich in seinem Grabe sicherlich schon dumm und dämlich wegen dir, glaub mir.“

Die Zeit der mehr oder weniger netten Plauderei endete, sobald Lord Voldemorts sich ihnen nährte. Augenblicklich verstummte das allgemeine Gemurmel und sechzehn Augenpaare richteten sich alleine auf seine hagere Gestallt.
„Mitkommen“, befahl Voldemort mit eisiger Stimme.
Sie alle folgten seinem schnellen Gang, verließen den Saal und wanderten den Südflügel entlang, bis sie einen gemütlichen Speisesaal erreichten. In einem üppigen Kamin prasselte ein Feuer und auf einer langen Tafel türmte sich Essen aus aller Herrenländer.
„Sehr Hübsch“, lobte Lucius Malfoy, der hinter Voldemort stand und in den Raum spähte. „Und eine vortreffliche Auswahl an edlen Tropfen, die Ihr uns da anbietet, mein Lord.“
Voldemort stieß ein genervtes Zischen aus. „Das ist nicht mein Werk, Lucius.“
Lucius` helle Augen wurden groß. „Nein…natürlich nicht, mein-“
„Genug!“, würgte der Dunkle Lord ihn ab und schritt bis zur Mitte des Raumes, von wo er alles sehr genau und argwöhnisch überblickte, dann wanderte sein Blick hinüber zu Evan, Severus, Ulysses und Zebulon. „Offenbar hattet ihr während eurer dramatischen Flucht noch genug Zeit, euch über das heutige Festessen den Kopf zu zerbrechen.“
Die vier angesprochenen Todesser wechselten einen verwirrten Blick, Zebulon räusperte sich verlegen. „Mein Lord, das ist ein Missverständnis. Als wir diesen Raum hier durchsucht haben, stand hier nicht mal ein einziger Teller.“
Die rötlichen Augen Voldemorts verengten sich ein Stück weit: „Dann haben wir es anscheinend mit einem aufmerksamen, wenn auch nicht anwesenden Gastgeber zu tun.“

XXXXXXXXXXX

Der Fürst der Werwölfe hatte tatsächlich ein gutes Händchen - oder Pfötchen - bei der Auswahl von Speis und Trank, wenn er sich auch, nach wie vor, nicht zeigte und es vorzog den unsichtbaren Geist zu mimen, der durch die Gänge seiner Burg spukte und Tischlein deck` dich spielte.
Evan war die ganze Sache momentan ziemlich egal, denn endlich bekam er wieder etwas aufgetischt, was nicht nach ranzigem Schweinefett schmeckte.
Nachdem Zebulon Huntsville, als kleine Strafe, Testesser spielen durfte und auch nach einer Stunde keine Vergiftungserscheinungen zeigte, hatte Lord Voldemort den übrigen unwirsch befohlen, sich ebenfalls zu setzen.
Evan griff nach dem dritten Hähnchenflügel des Abends, die so saftig und gekonnt gewürzt waren, dass seine Mutter für dieses Rezept sicherlich dreihundert Galleonen geboten hätte. Ab und zu pickte er sich milderes Fleisch heraus und schob es an den Rand seines Tellers, um es später Antalja Greyback geben zu können, die sicherlich ganz ausgehungert war. Das arme Mädchen, das ihre Familie verraten hatte, um Evan und die Todesser zu retten … er spürte nicht zum ersten Mal, wie sich sein schlechtes Gewissen tobend anbahnte.

Bellatrix Lestrange nahm sich währenddessen die Zeit, um ein wenig „gegen seine ständige Unwissenheit vorzubeugen“, wie sie es nannte: Sie stellte ihm die übrigen Leute, die mit ihnen an der Tafel saßen, vor, und, typisch Bella, sie ließ dabei kein noch so brisantes Detail aus.
„Fangen wir einfach an, Evan, um dich nicht zu überanstrengen“, sagte sie, während sie sich etwas Palmwein nachschenkte. „Wie du siehst, mein Ehemann Rodolphus ist mitgekommen, man hat ja auch nie seine Ruhe. Sag Hallo zu meinem Cousin, Phus.“
„Hallo Evan“, murmelte Rodolphus, während er versuchte, sich möglichst viel roten Kaviar in die Wangen zu stopfen. Bellatrix sah ihn mitleidig an und schüttelte dann theatralisch den Kopf. „Rabastan ist übrigens, zum Glück, gerade als `Totalausfall´ eingestuft wurden. Er hat sich was eingefangen.“
Detailverliebt schilderte Bella die Krankheitssymptome ihres Schwagers, wobei Evans Magen rebellierte und er das Besteck zur Seite legen musste.
„- und deswegen ist es besser, niemals zu versuchen Körperbehaarung mit unverdünnten Bubotubler-Eiter zu entfernen, besonders wenn man - wie Rabastan - das ganze noch mit Drachenfett vermengt. Merk dir das, Evan“, beendete Bellatrix ihre Erzählung schließlich.

„Er wird doch überleben, oder?“, harkte Evan unsicher nach.
Ein ziemlich genervter Ausdruck trat auf Bellas schönes Gesicht und etwas missmutig stocherte sie mit der Silbergabel in ihrem Essen. „Ja…Unkraut vergeht nicht.“ Sie wischte sich das Haar über die Schulter und fuhr mit ihrer eigentlichen Aufgabe fort. „Das da sind die Carrow Geschwister“, erklärte sie und deutete auf drei pummelige Todesser, die dicht gedrängt beieinander hockten wie eine Geierfamilie. „Alecto, Amycus und Amphion. Iren und Glücksspieler. Am besten gibst du dich nicht mit ihnen ab, wenn du nicht gerade vorhast, dein ganzes Geld zu verspielen und in einem ihrer zweifelhaften Etablissements der Hurerei nachzugehen zu müssen. Das solltest du dir auch unbedingt merken, Evan.“
Er nickte hastig.
„Neben den Carrows sitzt Valentina Johnson.“ Bellas schlanker Finger deutete nun auf eine Frau mit langen, dunkelblonden Haaren, die mit sehr verlorenem Blick auf ihren Teller starrte. „Eine der wenigen Hufflepuffs unter den Todessern, ob du es glaubst oder nicht…Schwarze Schafe gibt's nun mal überall. Sie arbeitet in einem Zauberstabladen, Holz, Kraut und Schliff, der Laden liegt in-“
„In Plymouth, ich weiß“, sagte Evan. „Ich bin da mal dran vorbei gegangen, ich glaube, ich hab sie da auch arbeiten gesehen.“
„So? Wie auch immer, die gute Valentina arbeitet für uns als Zauberstabsherstellerin. Bis vor kurzem hat sie sich die Aufgabe mit Elicius Norcross geteilt, du weißt doch noch wer das war?“
Evan nickte: „Rodolphus` älterer Cousin und der Bruder von der toten Verräterin Erinys Norcross.“
„Richtig. Seit Elicius in Askaban einsitzt, übernimmt Valentina die Aufgabe alleine. Ich hab gehört, sie und Elicius hatten was am Laufen, wir sollten sie besser ein wenig im Auge behalten, schließlich ist es gut möglich das Elicius, wie seine Schwester Erinys, ein Verräter ist…vielleicht hat es auch auf Valentina abgefärbt, wer weiß?“

Evan war viel zu müde um sich Bellatrix ständigen Mutmaßungen und Verschwörungstheorien anzuschließen, er kaschierte ein Gähnen hinter vorgehaltener Hand.
Bella fuhr fort. „Das da sind Reginald D`oily und seine Frau Imbellis, die kennst du ja schon. Ich denke der Dunkle Lord wird beide noch genauer befragen wollen, schließlich ist Reginalds Sohn Raymond nicht ohne Grund aus der Kolonie geflohen und untergetaucht.“
Tatsächlich schien sich der alte Reginald D`oily nicht gerade wohl in seiner Haut zu fühlen. Er saß steif auf seinem Platz und zog sich ständig am Kragen herum, als drohte er zu ersticken und ebenso oft flog sein angstvoller Blick hinüber zum Kopfende der Tafel, wo Lord Voldemort mit überheblicher Gelassenheit saß und kühl sein Gefolge überblickte.
Imbellis D`oily stellte das komplette Gegenstück zu ihrem eingeschüchterten Mann da: Sie saß aufrecht und stolz am Tisch und ein frostiges Grinsen lag auf ihrem hübschen, wenn auch sehr distanzierten Gesicht…Evan fragte sich, was es zu Grinsen gab, kam dem aber sehr schnell auf die Schliche: Ulysses saß neben ihr, seine Haut war ziemlich gerötet und verschwitzt, während er versuchte, sich auf seinen gefüllten Teller zu konzentrieren. Er litt natürlich nicht unter einer Fieberattacke, der Grund für sein verschwitztes Äußeres war damit zu erklären, dass Imbellis` Unterarm eindeutig unter seiner Seite des Tisches lag und sich verdächtigerweise rhythmisch auf- und abbewegte.

Evan wurde schlagartig ziemlich unwohl zumute, aber Bellatrix war natürlich nichts entgangen und lächelte höhnisch. „Hey Ulysses, brauchst du vielleicht irgendetwas? Einen Trank gegen Fiebrigkeit zum Beispiel, oder vielleicht einen Abschwelltrank?“, zischte sie ihm leise zu.
Ulysses sah sie etwas ertappt an. Inzwischen umklammerte er mit beiden Händen so fest das Besteck, das seine Knöchel weiß hervortraten, ließ aber beides klirrend fallen, als Imbellis das Tempo ihrer Bewegungen schlagartig anzog; er biss auf seinen Finger und tarnte sein Stöhnen als verlegenes Räuspern.
„Reizend“, lächelte Bella schadenfroh und deutete mit einem Kopfnicken auf die letzte Person der Tafel, die Evan nur flüchtig kannte: Hagius Zevediah.
Der uralte, munter dreinblickende Mann saß am ganz am Ende der Tafelflanke, direkt neben Lord Voldemort.
„Die Rechte Hand des dunklen Lords“, flüsterte Bellatrix überraschend ehrfürchtig. „Er ist ein hohes Tier unter den Werwölfen Großbritanniens, ich glaube er ist mitgekommen, um mit dem hiesigen Fürsten ein wenig von Wolf zu Wolf zu verhandeln. Einer der Einzigen, von denen sich der Dunkle Lord beraten lässt.“
Hagius Zevediah war jemand, der überraschend gutmütig wirkte, obwohl er sich in den finsteren Kreisen der Todesserschaft bewegte. Als Evan ihn genauer ins Auge fasste, angelte sich der sicherlich hundertjährige Werwolf gerade den saftigen Rippenbogen eines Spanferkels und zerkaute Knochen und Fleisch mit sichtlichem Genuss.

„Hey Evan!“ Wassily lehnte sich näher zu ihm herüber und grinste mal wieder breit, während er sich den Ärmel seines rechten Armes hochkrempelte. „Während du nicht da warst, hab ich mir was in der Nokturngasse stechen lassen. Sieh mal.“
Auf Sillys Bizeps fand sich das Abbild eines finsteren Mannes in öligbrauner Robe. Wie nicht anders zu erwarten bewegte sich das Tattoo, der Alte stach mit seinem Zauberstab in der Luft herum, wie mit einem Degen und machte dabei ein Gesicht wie siebzig Jahre Regenwetter.
„Das ist Opa Grindelwald“, sagte Silly stolz. „Klasse gemacht, was?“
Obwohl er mehrere Meter entfernt saß, zuckten plötzlich Hagius Zevediahs spitze Ohren und er wandte seinen altersbefleckten Kopf zu Evan und Wassily. „Wilkes, richtig? Ich habe schon gehört dass du der Enkel vom Herrn Grindelwald bist, du riechst auch ähnlich. Ich bin Grindelwald mal vor einer halben Ewigkeit begegnet, als ich in der deutschen Zauberbibliothek von Würzburg geladen war, um einen Vortrag über die mitteleuropäischen Werwolfsfamilien zu halten. Ein freundlicher Herr, er macht sich sicherlich ausgezeichnet in einem schwarzmagischen Stammbaum.“ Er prostete Silly zu.
„Danke, Sir“, sagte dieser etwas verblüfft.
„Grindelwald ist Geschichte“, zischte plötzlich Voldemort und seine peitschengleiche Stimme ließ alle anderen verstummen. Er hatte sich an dem Festessen nicht im Geringsten beteiligt, ganz im Gegenteil: Wie ein gelangweilter Kaiser thronte er am Kopfende des Tisches und hing ganz offensichtlich finsteren Gedanken nach. Eine sehr junge Schlange, sie war keine dreißig Zentimeter lang, hatte sich um die Armlehne seines schöngearbeiteten Stuhles gewickelt und schien zu dösen.
„Dumbledore hat Grindelwald ausgeschaltet und das Wissen um die Dunklen Künste wieder um Jahrzehnte zurückgeworfen.“ Seine rötlichen Augen verengten sich voller Gram.
„Dumbledore ist ein Narr, in der Tat“, pflichtete Hagius ihm bei: „Er untergräbt die Dunklen Künste und hält sie aus seiner Schule fern, ohne das er eine Vorstellung davon hat, was er da eigentlich verbietet. Genau das gleiche geschieht mit vielen anderen Zweigen der Magie, fast wie Saat, die man aus dem Boden scharrt, bevor sie Keimen konnte.“

XXXXXXXXXXX

„Sir, wenn ich Ihnen eine Frage stellen dürfte“, Severus wandte sich bittend an Hagius Zevediah, der rechts neben ihm, an der reich gefüllten Tafel, saß.
Sein großväterlicher Blick ließ von den Schweinerippchen ab und schwappte auffordernd zu Severus. „Nur zu.“
„Sie und der Fürst von Vetlevo, Sie gehören beide zu einer Werwolfsmonarchie?“
Hagius nickte. „Wenn er sich als Fürst betitelt und eine solche Burg bewohnt, dann wird es wohl stimmen. Meine Wenigkeit gehört auch zu dem Adelsstamm unter den Werwölfen, allerdings…“, er machte eine weitläufige Geste, mit dem er das gesamte Gebäude mit einbezog. „…wir haben es hier mit vollkommen anderen Dimensionen zu tun. Englands wölfischer Adel besaß, selbst in seiner Blütezeit, nicht mehr als brüchige Hundehütten.“ Er kicherte vergnügt.
„Es erscheint mir nur nach wie vor merkwürdig, dass unter Werwölfen nicht ausschließlich das Recht des Stärkeren gilt.“ bemerkte Severus, während er nachdenklich auf seinen Teller starrte.
„Das Recht des Stärkeren bleibt das zweite Gesetz unter den Werwölfen“, lächelte Hagius wissend. „Es gibt solche und solche. Die einen erkämpfen sich ihre Führerschaft, die anderen erben sie. Schon einmal etwas von der Bestie von Gévaudan gehört?“
Severus musste nur einen Sekundenbruchteil in der Kammer alten Wissens herumwühlen, dann erinnerte er sich daran, dass dieses Thema einmal im Geschichtsunterricht der sechsten Klasse angesprochen wurden war: „Ein Werwolf der im achtzehnten Jahrhundert in Frankreich wütete, ein englischer Schwarzmagier namens Charlton Marlowe erlegte schließlich die Bestie unter dem Tarnnamen Antoine de Beauterne und ließ den Werwolf ausstopfen.“

„Sehr gut, sehr gut. Severus Snape, du hast das Zeug zu einem echten Historiker. Die Bestie von Gévaudan stammte aus einer angesehenen Werwolfsfamilie und egal wohin er ging, die anderen Werwölfe behandelten ihn stets wie einen König, ohne das die sogenannte Bestie auch nur einmal seine Kraft demonstrieren musste. Er galt als adelig und sein Rudel warf sich vor ihm auf den Dreck. Zum Vergleich, andere Werwölfe müssen sich dieses Recht erst hart erkämpfen.“
Dabei ging Severus Fenrir Greyback durch den Kopf, der hartgesottene Krieger im Schatten des Fürsten. Jeder der Fenrir einmal begegnet war, hätte wohl nicht bezweifeln können, dass dieser Werwolf sich seinen Platz im Leben mit Gewalt seiner Klauen und Zähne erstritten hatte.
„Ich schätze, unterm Strich könnte man sagen, dass Werwölfe sehr verschieden sind. Die einen leben wie Tiere, die anderen lassen sich feiern wie Könige. Unser Fürst hier wird sich uns schon irgendwann zeigen, der scheue Wolf.“ Hagius musterte Severus eindringlich. „Ihr habt wirklich die gesamte Burg durchsucht und er war nirgends aufzuspüren?“
Severus schüttelte den Kopf: „Er war weder in der Kapelle noch im Hauptgebäude…“, plötzlich fiel ihm etwas siedend heiß ein und er beeilte sich diese Worte auszusprechen: „Aber da gibt es noch einen zweiten Turm im Innenhof, der abseits liegt.“
Hagius und Lord Voldemort, der offenbar sehr wohl jedes Wort ihres Gespräches verfolgt hatte, wechselten einen kurzen, bedeutungsschweren Blick.

Fortsetzung folgt…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Wichtiger Kommentar: Also, wie bereits oben erwähnt, habe ich gerade das erste Kapitel von „Umbra Inkognito“ veröffentlicht. Leider, leider derzeit noch ohne Titelbild, aber das Titelbild wird folgen (bin ja auch schon fast fertig damit). Also, wenn ihr Kolonie mögt, werdet ihr UI garantiert lieben, denn ich persönlich finde UI echt klasse. Ich habe mich übrigens zum ersten Mal getraut, eine Prise Femslash aus meinem Genre-Würzschrank hervorzukramen getraut… ja, ja, man höre und staune! Aber ich werde keine Namen nennen, oh nein ;)
Hauptcharaktere sind übrigens: Bellatrix, Severus, Evan Rosier, Evans Vater und … weitere ;)
Also, schnuppert auf jeden Fall mal rein!

Seline Snape: Nein, bei mir gibt's keine Harry Potter Nacht. Ich kenne die englische Version des Buches ja schon und deswegen besteht kein Heißhunger auf den deutschen Band ;)

Anemity: Naja, welche Alternative gab es schon zu Zebulon Huntsville? Niemand hat damit gerechnet, dass D´oily sich einfach verpissen würde und Huntsville ist der einzige der Gruppe, der eine echte Respektsperson ist (die anderen Todesser sind entweder zu jung, zu verrückt, oder zu naiv um eine Führerrolle zu übernehmen). Deswegen ist Huntsville eigentlich tatsächlich die nächstbeste Wahl.

Miss Voldemort: Oh, keine Sorge. In „Umbra Inkognito“ ist Bella garantiert kein netter Mensch. Ich habe sie auch nicht als herummordende Irre dargestellt. Bella ist … na ja, du wirst es sehen. Ich musste zumindest sehr oft grinsen, wenn ich über sie geschrieben habe, weil sie nacheinander so ziemlich jeden Charakter der FF auf die Palme bringt und sich so ziemlich unbeliebt macht. Ein furchtbares Weibstück, diese Bella *lach*
Ja, der arme Evan, dieser Dreckspatz. Obwohl er sicherlich nicht sooo schrecklich aussah, wie er glaubte. Antalja zumindest nimmt ihn auch mit fettigen Haaren, soviel ist klar XD


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung