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Fanfiction

BETAVERSION: Die dunkle Kolonie - Alter Teufel

von Kiosk

36. Garm Antipater/ Severus Snape: Alter Teufel


Personen:
Severus Snape: Siebzehnjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Evan Rosier: Zwanzigjähriger Todesser. Schönling. Bei der Koloniemission dabei

Ulysses Rathburn: Siebenundzwanzigjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Zebulon Huntsville: Gewalttätiger Todesser. Stellvertretender Führer bei der Koloniemission

Kalliope Milano: Junge Todesserin und dunkle Heilerin. Bei der Koloniemission dabei

Raymond D`oily: Kein Todesser sondern ein Geschäftsmann. Spricht Russisch. Führer der Koloniemission

Liam Evonshare: Kein Todesser, sondern arbeitet für die D`oilys. Bei der Koloniemission dabei

Erebus Nott: Kleiner, dicklicher Todesser. Bei der Koloniemission dabei, wurde von Fenrir und seinen Leuten öffentlich gehängt

Werwölfe:
Fenrir Greyback: Der Rudelführer. Erkämpfte sich seine Führerschaft und regiert nun mit strenger Hand. Er ist den Todessern nicht wohlgesonnen.

Lykaon Greyback: Fenrirs älterer Bruder. Im Gegensatz zu Fenrir ist Lykaon hager und kränklich

Antalja Greyback: Lykaons Tochter. Sie schwärmt für Evan und verbringt regelmäßig die Nächte bei ihm.

Garm Antipater: Fenrirs rechte Hand, wenn es darum geht, in der Kolonie für Ruhe zu Sorgen. Wurde während seiner Hogwarts-Schulzeit von Fenrir gebissen und verschleppt

Bobik: Ein etwas wirrgeratener Albinowerwolf, der in die Kolonie flüchtete, nachdem Jäger ihn nachgestellt und seine Familie getötet hatten. Von Raymond D`oily ermordet

Wladimir: Ein Werwolf, der auf Grund seiner Brutalität und Unberechenbarkeit aus der Kolonie verstoßen wurde und nun einsam in den Bergen lebt

Der Werwolfsfürst: Lebt in einer Burg abseits der Kolonie und steht in der Rangordnung noch deutlich über Fenrir. Seine Familie führt die Werwölfe Vetlevos schon seit Generationen an.

Bisherige Handlung: Fenrir Greyback hat entgültig genug von den Todessern und macht sich daran, seinen Plan in die Tat umzusetzen: Da er weiß, dass es zu auffällig wäre, die Todesser loszuwerden, treibt er den wirren Werwolf Wladimir mittels Imperius dazu, in die Kolonie einzudringen. Wladimir soll sowohl die Todesser als auch - der Tarnung wegen - einige ungeliebte Werwölfe töten.

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16. November 1977

„Wohin sind Snape und Rosier gegangen?“, erkundigte sich Fenrir Greyback, mit einem fast schon mahnenden Unterton in der kratzigen Stimme.
Garm, der sich gerade um die Ecke eines Hauses geschlichen hatte und nun, neben Fenrir, im den Schatten mehrerer Bäume verharrte, antwortete leise: „Beide sind zu den Häusern, wo wir Wladimir als erstes hingeschickt haben. Und Ulysses Rathburn hat eben gerade das Gasthaus verlassen.“
Fenrir nickte. „Um die drei kümmern wir uns noch. Zebulon Huntsville muss bereits tot sein, er war im Haus von dem Burschen Gavril, dem kleinen Bastard.“
Übe Gavrils sexuelle Neigungen wusste fast jeder in Vetlevo Bescheid und kaum jemand hieß so etwas für gut, vor allem nicht Fenrir. Er hatte Gavril eigenhändig vertrieben, so dass diesem nur noch eine kleine, brüchige Hütte am Rande der Kolonie und ein Status als Ausgestoßener geblieben war. Dass Fenrir sein Wissen um Gavrils Ermordung genoss, war deutlich aus seinem herben Gesicht herauszulesen.
Garm wusste nicht recht, was er davon halten sollte: Fenrir ließ, zwecks Tarnung, Werwölfe hinrichten, die er für mehr oder weniger entbehrlich hielt, nur damit der mörderische Feldzug des wirren Wladimirs wie ein bedauerlicher Zufall wirkte, nicht wie ein Mordkomplott gegen die Todesser.

Fenrir stieß Garm unsanft in die Seite und schnarrte: „Geh zum Gasthof und sieh nach, ob Liam Evonshare und Kalliope Milano dort sind. Die beiden fehlen uns noch.“
Garm nickte und löste sich aus dem Schatten des Dickichts. So leise, das selbst die feinsten Ohren ihn überhört hätten, schlich er Richtung Zentrum der Kolonie. Der schneidendkalte Wind führte den Geruch frischen Blutes mit sich.
Sollte der Fürst Vetlevos den Plan durchschauen, würde Fenrir dafür den Kopf hinhalten müssen, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Fürst mochte zwar ein Wolf des Friedens sein, wie er selbst großspurig behauptete, aber er und Fenrir standen auf Kriegsfuß und duldeten sich nur widerwillig. Der Fürst war nur deshalb ein Anführer, weil seine Familie seit Generationen Vetlevos Geschicke lenkte, Fenrir hingegen war der Rudelführer, weil seine Stärke ihn dazu gemacht hatte.
Wie man es drehte und wendete, beide konnten nicht ohne einander, das ewige Spiel zwischen dem Monarchen und dem Kriegsherrn.

Garm erreichte den Gasthof. Natürlich war das Haus alles andere als ein echter Gasthof, aber nachdem es Jahre lang leer gestanden und sich nun die Todesser darin bequem gemacht hatten - und täglich mehrmals mit Essen beliefert wurden - kam es dem schon ziemlich nah.
Die Tür war nicht verschlossen, zum Glück. Garm tat sich schwer mit der Zauberei, die Inhalte seiner - unfreiwillig auf eineinhalb Jahre verkürzten - Schulausbildung, war inzwischen wie weggewischt und ein guter Zauberschüler war ohnehin nie gewesen.
Er öffnete die Tür einen Spalt weit und schob seinen Körper hindurch. In dem Haus herrschte Dunkelheit und der Geruch von Menschen lag in der Luft, zusammen mit dem Geruch des letzten Abendessens: Angeröstete Schweinschnauzen … wie unfair, warum bekamen die Todesser bloß immer den guten Fraß?
Die Dielen unter seinen Füßen knarrten leise, aber nicht laut genug um ihn tatsächlich zu verraten. Schwieriger war es, weil die meisten Todesser die Angewohnheit hatten alles stehen und liegen zu lassen. Garm stolperte fast über einen zerbeulten Kessel, gleich danach kam ihm ein Buch in die Quere und drei Schritte später ein umgeworfener Stuhl.
Was für ein Glück das der nervige Trupp aus Großbritannien bald Geschichte sein würde…

Eine Treppe führte hinauf ins Obergeschoss, dort wo sich mehrere kleine Kammern aneinander reihten, von denen Garm wusste, dass die Todesser sie zum Schlafen nutzten.
Seine gute Nase machte sich nun bezahlt, Kalliopes und Liams Geruch lag, neben vielen anderen, in der Luft, er brauchte diesen Fährten nur noch zu folgen.
Liam Evonshares Kammer befand sich Ende des schmalen Flures, Garm lauschte an der Tür, hörte aber nichts. Entweder war der ehemalige Gryffindor kein Schnarcher, oder er war überhaupt nicht anwesend.
Es galt näheres herauszufinden, Garm öffnete leise die Tür zur Kammer. Trotz der Dunkelheit sah er vor sich ein aufgeräumtes Zimmer, nur auf einer kleinen Ablage stapelten sich sowohl Muggel- als auch Zauberbücher über Tiere und magische Wesen.
Gleich daneben stand ein altes Bett, in dem eine Person reglos schlief. Sehr schön, Liam Evonshare würde, wenn alles gutging, heute nicht mehr dazu kommen auszuwachen, die geschärfte Axt Wladimirs wartete schon heißhungrig auf ihn.

Garm zog die Tür wieder leise hinter sich zu und machte sich daran, Kalliopes Kämmerchen aufzuspüren. Als er sie gefunden hatte, warf er auch hier vorsichtshalber einen Blick hinein. Kalliope Milano verstand offensichtlich nicht so viel von Ordnung, - Garm selbst übrigens auch nicht - der Holzfußboden war übersäht mit allen möglichen Phiolen, nach Arten sortierte Heilkräuter und ebenfalls wieder Bücher. Die angehende Dunkle Heilerin nahm ihre Ausbildung offenbar sehr ernst.
Garm tat es fast schon ein wenig leid. Das Mädchen, sie war sicherlich gerade mal zwanzig Jahre alt, war noch am Nettesten zu ihm gewesen, hatte ihm zugehört und mitfühlend auf ihn eingeredet. Gut, von Garms Seite aus war all das nur eine Finte gewesen, damit Kalliope ihre Geheimnisse ausplaudert, aber irgendwie hatte es ihm doch sein schweres Herz erleichtert, schließlich hatte es in seinem Leben kaum jemanden gegeben, der bereit war zuzuhören.
Kalliope schlief tief und fest in ihrem Bett, so wie sie es sich gehörte, sie hatte sich fest in die Decke gewickelt, um gegen die russische Winterkälte gewappnet zu sein.

Nach getaner Arbeit schlich er sich aus dem Haus, wo ihn die bitterkalte Nachtluft begrüßte. Fenrir wartete unweit von ihm, im Schatten einer Schmalen Gasse gut verborgen. Hinter ihm stand der wirre Wladimir, sein buschiges Haar war besprenkelt von Blut, er hielt ein Beil in der Hand, von dessen Klinge ebenfalls Blut rann. Sein starrer Blick, der keinen eigenen Willen besaß, verlor sich irgendwo in der Ferne der Bergwelt.
„Was ist?“, raunzte Fenrir wenig geduldig. „Sind Liam und Kalliope im Haus?“
Garm nickte. „Schlafen beide in ihren Kammern.“
Fenrir wandte sich zum riesenhaften Wladimir und schnippte einmal leise mit dem Finger, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Wladimir, im Haus gibt es zwei Menschen die du töten musst.“
Wladimir murmelte etwas unverständliches, sein Blick war noch immer stumpf. Der Imperius schien ihn vollkommen unterjocht zu haben…hoffentlich zumindest.
Fenrir stieß seine Faust in Wladimirs fetten Rücken um ihn anzutreiben wie ein Stück Vieh. Wladimir setzte sich tatsächlich in Bewegung, die Axt schliff er hinter sich her.
„Komm mit“. Fenrir deutete Garm mit einem raschen Kopfnicken die Richtung und sie schlichen sich auf anderem Wege unbemerkt an das Gasthaus heran. Ihre Arbeit mussten sie so unauffällig wie möglich erledigen, nur Wladimir sollte ins Rechte Licht gerückt werden, damit später selbst der Fürst nicht daran zweifeln würde, das allein der wirre Wladimir für diese Morde verantwortlich war und Fenrir Greyback natürlich rein gar nichts damit zu tun hatte.

Sie schlichen sich durch die Hintertür des Hauses, während Wladimir polternd den Vordereingang nutzte. Seine spitzen Zähne ragten schief und krumm aus seinem Mund und er murmelte weiterhin wie einer dieser verrückten alten Trinker vor sich hin, die Garm vor einigen Jahren nahe seiner rumänischen Heimatstadt Constan?a gesehen hatte, nachdem er zeitweise nach Hause zurückgekehrt war.
„Leiser!“, mahnte Fenrir zischend den riesigen Werwolf. Wladimir verstummte, nur seine hässlichen kleinen Äuglein flogen suchend umher, als wollte er ein nerviges Insekt aufspüren um es dann in seiner haarigen Pranke zu zerquetschen.
„Wir schalten zuerst den Mann aus“, erklärte Fenrir. „Garm, geh so lange zu dem Mädchen, passt auf dass sie nicht wegläuft. Danach suchen wir die anderen Todesser. Bis zum Morgengrauen wird der Scheiß hier erledigt sein und ich kann dem Fürst meine zerrupfteste Eule schicken und ihn über den traurigen Vorfall aufklären.“ Er lächelte grimmig.
„Ob er dir das glauben wird?“, wagte Garm zu kritisieren.
„Sechzehn Tote, davon unsere sechs Freunde aus England. Natürlich wird er mir das glauben, er denkt zwar schlecht über mich, aber nicht so schlecht. Auf die Idee, dass ich zehn Werwölfe für diesen Scheiß hier geopfert haben soll, wird er doch nie im Leben kommen. Obwohl…vielleicht hast du recht. Wir hetzen Wladimir nachher noch auf drei weitere Werwölfe, diese drei mongolischen Bastarde, die hinten am Bach leben. Die nerven mich schon, seitdem die hier angekrochen sind. “

Zu dritt schlichen sie die Treppe hinauf, Garm und Fenrir mit raubtierhafter Leichtfüßigkeit und Wladimir, auf Grund seines bulligen Kampfgewichtes, selbstverständlich brechend laut. Garm zuckte bei jedem einzelnen der gewaltigen Schritte zusammen.
Oben angekommen deutete Garm stumm auf Liams Kammer, Fenrir dirigierte Wladimir in die entsprechende Richtung, während Garm Kalliopes Kämmerchen betrat.
Das Mädchen hatte sich in der Zwischenzeit nicht viel bewegt, ihre Rückenlage hatte sich nur etwas seitlich verlagert und sie hatte die Knie noch näher an den Körper gezogen.
Garm nährte sich dem Bett und setzte sich wartend auf die Kante.
Auf dem kleinen Nachttisch lag Kalliopes Zauberstab, Garm griff danach, um im Ernstfall nicht wieder mit einigen schwarzmagischen Flüchen bearbeitet zu werden, so wie es bei der Auseinandersetzung mit Snape, Rosier und Rathburn in Bobiks beschauliche Botique der Fall gewesen war.
Hübsch…er schnüffelte an Kalliopes Zauberstab, das Holz duftete nach Eukalyptus. Da konnte sein alter Kiefernholz-Zauberstab nicht mithalten, der einen stinkenden Kern aus Trollschmalz besaß…na ja, zu Garms Charakter mochte es passen.

In Liams Kammer polterte es lautstark und Wladimirs irres Gebrüll erhob sich, mächtig wie Donner, der gefangen in einem Tal dröhnte. Kalliope schreckte natürlich auf, aber ehe sie zu einem Schrei ansetzen konnte, war Garm schon nach vorne gehechtet, drückte ihren Körper zurück ins Laken und presste seine Hand auf ihren Mund. Kalliope starrte ihn angstvoll an, ihr Atem flog so schnell, das sie kaum hinterherkam Luft zu holen.
„Nicht schreien“, mahnte Garm. „Dieses Herumgekreische tut mir in den Ohren weh, verstanden?“
Kalliope beeilte sich hastig zu nicken und Garm zog seine Hand weg.
„W-was soll das?“, stotterte sie panisch. „Was war das für ein Lärm?“
Offenbar begriff sie nicht ganz, dass Garm etwas damit zu tun hatte, erst als sie sich nach ihrem Zauberstab umsah, der natürlich nicht mehr da war, schlich sich der Ausdruck der Erkenntnis in ihre hellen Augen.
„Tut mir leid“, entschuldigte sich Garm. „Wenn`s nach mir gehen würde, bräuchtest du dich jetzt nicht zu fürchten.“
„Du hast mich verraten?!“, zischte Kalliope.
„Du bist zu naiv gewesen…ich nutze so etwas nicht gerne aus, aber Fenrir gab mir den Befehl. Du hättest besser aufpassen sollen oder-“
Kalliope hörte nicht weiter zu, sondern spuckte ihn mitten ins Gesicht. Garm wischte das Zeug wortlos weg und fühlte sich ziemlich gequält.

„Wie elendig bist du eigentlich?!“, fauchte sie. „Du nutzt dein trauriges Leben auch noch aus, nur um dich bei uns einzuschleimen? Liam Evonshare hatte doch recht…du bist nichts weiter als ein dämlicher Köter, der um Fenrirs Beine herumschleicht. Holst du auch das Stöcken wieder, wenn er's wirft?“
Sie funkelte ihn an wie eine Furie, aber hinter all dieser Wut und Angst lag doch nur Enttäuschung.
„Ich weiß dass ich elendig bin“, antwortete er tonlos, während Wladimir in Liams Kammer zu weiterem Gebrüll ansetzte und Fenrir wütend etwas rief.
„Ich bin ein Mistkerl, egal ob als Mensch oder Werwolf. Aber das ist jetzt ziemlich egal, oder? Ich kann weiterleben und du nicht, da nützt dir auch dein gutes Herz nichts.“
Sie bäumte sich auf und schrie laut um Hilfe, Garm musste ihr wieder den Mund zuhalten und sie fixieren, damit sie ihn nicht treten.

Endlich öffnete sich die Tür zu der Kammer.
„Ich hoffe Wladimirs Axt ist noch scharf genug, Fenrir“, sagte Garm ohne hinzusehen, Kalliopes panischer Kampf raubte ihm seine Nerven.
Er hörte Fenrirs Schritte, die sich zielstrebig dem Bett nährten, Garm wollte gerade platz machen, damit Wladimir auch ja seine Axt ansetzen konnte, als er plötzlich die Spitze eines Zauberstabes spürte, der sich in seine Schläfe drückte.
Garms Herz zog sich vor Schreck zusammen und er vergaß zu atmen.
Er sah vorsichtig in die entsprechende Richtung, nur um zu erkennen, dass der Schatten neben ihm Liam Evonshare war, der grimmig auf Garm hinunterstarrte.
„Ich wusste es sowieso“, knurrte Liam. „Ich hab dir nicht eine Sekunde über den Weg getraut, Garm Antipater, obwohl du ein ausgezeichneter Schauspieler bist. Aber das ist auch dein Problem gewesen: mehr als ein Schauspieler bist du nicht!“
Kalliope war inzwischen ganz still geworden und ihr Blick flog von einem zum anderen, Garm spürte, wie sich ihre hektische Atmung allmählich verlangsamte und zur Ruhe kam.

„Runter von ihr“, blaffte Liam.
Garm blieb nichts anderes übrig, er war eindeutig in der schlechteren Position für einen Kampf. Langsam rutschte er von dem Bett und gab somit Kalliope frei, die augenblicklich aufsprang und sich hinter Liams Rücken duckte. „Gib mir meinen Zauberstab zurück!“, forderte sie.
Garm warf ihr das gute Stück aus Eukalyptusholz zu, was anderes hätte er auch kaum tun können, es sei denn, er wollte Liam und Kalliope mit einem schlechtgezauberten Lumos oder Alohomora bekämpfen.
„Was ist mit Fenrir?“, fragte Garm an Liam gewand. Solange Fenrir noch am Leben war, war seine kleine Welt zumindest nicht völlig ausgerenkt.
Liam lachte dunkel auf. „Was soll mit ihm sein? Das Gepolter von diesem Riesenwerwolf habe ich schon Minuten vorher gehört, ich habe einen leichten Schlaf, besonders wenn Leute wie ihr nach finsteren Plänen stinkt. Ich hab den Riesenwerwolf nur von seinem Imperius befreit, nichts womit der große Fenrir Greyback nicht fertig werden könnte, oder?“
Das Spiel hatte zumindest auch Liam nicht ganz unbeschadet überstanden. Sein linker Arm blutete stark, als hätte ihn die Schneide der Axt gestreift.
Garm gönnte ihm viel mehr als das.

Ein rötliches Leuchten drang urplötzlich durch die trübe Scheibe des kleinen Fensters, alle drei wandten ihren Kopf in die entsprechende Richtung. Garm glaubte eine Art nebeligen Totenschädel am Himmel schweben zu sehen.
Kalliope packte Liams Schulter. „Morsmordre admonita! Das Zeichen für Gefahr! Die anderen Todesser wollen sich zurückziehen!“
Liams vernichtender Blick traf erneut Garm. „Die Todesser sind ja richtig aus dem Häuschen - dafür ist Fenrir doch sicher auch verantwortlich oder?“
Garm zuckte trotzig mit den Schultern. „Fenrir wollte euch loswerden, richtig. Ein nerviger Haufen wie ihr hat hier nichts verloren! Könnt ihr euch vorstellen, dass es hier ziemlich normal zuging, bevor ihr aufgetaucht seid?“
„So normal wie für eine Kolonie stinkender Werwölfe üblich, denke ich“, schnarrte Liam und dirigierte Kalliope Richtung Tür. „Ich bin zwar kein Todesser, aber ich denke, wenn ihr Zeichen für Gefahr so hübsch am Himmel steht, ist es auch für mich Zeit zu gehen.“
Rückwärts gehend schritten sie aus dem Raum, die Zauberstäbe zielten weiterhin auf Garms Herz. Er schlich ihnen nach, nicht um sie zu überwältigen, sondern um zu sehen, welchen Fluchtweg sie wählen würden.

Von der Treppe aus sah er, wie Liam und Kalliope, die in ihrem mintfarbenen Nachthemd draußen sicher ziemlich frieren dürfte, eilig durch den Hinterausgang verschwanden. Garm wandte sich ab und huschte mit gezogenem Dolch in Liams Kammer, dort wo er den tobenden Wladimir vermutete.
Zum Glück war die Situation unter Kontrolle: Wladimirs riesenhafter Körper hockte ruhig auf dem Bett und starrte wieder träge vor sich hin, die blutige Axt lag neben ihm und tropfte das Laken voll.
Fenrir selbst lehnte gegen Liams kleinen Schreibtisch, das Gesicht blutüberströmt und er atmete keuchend vor Erschöpfung.
Garm huschte zu ihm und wischte das Blut vom herben Gesicht des Rudelführers. Er erkannte, dass Fenrirs ohnehin schon krumme Nase gebrochen war und seine eine Gesichtshälfte war komplett zugeschwollen. Offenbar hatte der wirre Wladimir ihn mit seiner riesigen Pranke getroffen und niedergeschlagen.
„Fenrir, alles okay?“, fragte Garm.
Fenrir stöhnte gequält. „Bist du blind?“, schnarrte er bösartig. „Hast du Liam und Kalliope entkommen lassen?“
Garm senkte den Blick, Fenrir verstand die Antwort sehr genau. Er verpasste Garm einen wütenden Schlag ins Gesicht, aber Garm überging das, obwohl er genau wusste, dass ihn keine Schuld traf.
„Helf mir hoch“, forderte Fenrir ungeduldig. „Liam Evonshares Trick hätte man vorhersehen können. Hat Wladimir von meinem Fluch befreit. Aber zum Glück besitze ich etwas, das gegen Zauber und Flüche helfen wird. Diese verdammten Bastarde entkommen mir nicht! Noch lebe ich und noch lebt Wladimir!“

XXXXXXXXXXX

Um letztendlich nicht wie Kanonenfutter verbraten zu werden, machten sich die vier Todesser - Severus, Evan, Ulysses und Zebulon - auf dem Weg zu dem stattlichen Häuschen, dass sie seit Wochen bewohnten: Kalliope Milano und Liam Evonshare wollten sie auf ihrem Rückzug schließlich nicht im Dorf der Bestien zurücklassen.
Der rötliche Glanz des Morsmordre admonita Zaubers spannte sich noch über den Nachthimmel, aber der Totenschädel löste sich allmählich in nebelige Fetzen auf, die vom Wind umhergetrieben wurden.
Sie erreichten das Gasthaus und stürmten so eilig durch die Vordertür, dass es zu einigem Gedränge und Gestoße kam, bis schließlich alle im Inneren des Hauses standen.
Hier war es weitestgehend unverändert, sogar die Knochen der unbekannten Tiergattung, an denen Severus bis vor kurzem herumgebastelt hatte, lagen noch auf dem Tisch.
Ulysses Rathburn sog plötzlich alarmiert Luft durch die Nase, schnupperte und wurde bereits im nächsten Moment ganz starr, wie ein lahmes Kaninchen im Angesicht eines hungrigen Fuchses.
Severus folgte sofort seinem Blick und dort, zwischen Treppe und Hinterausgang, thronte ein gewaltiger Schatten, in der Dunkelheit gerade noch zu erkennen…um einiges besser zu erkennen war da allerdings die scharfe Axt, die der Schatten fest in den Händen hielt und die im wenigen Licht metallisch funkelte.

Zebulon reagierte als Erster, er richtete seinen Zauberstab auf die Gestallt und bellte: „Avada Kedavra!“ Ein grüner Blitz stob hervor und erhellte das Zimmer für einen sekundenbruchteil…was allerdings genau geschah konnte Severus im Nachhinein trotzallem nicht sagen. Der Todesfluch raste auf einen hünenhaften Werwolf zu, der sich brüllend zur Seite warf - oder wurde er doch getroffen? - und einen halben Herzschlag später vor den vier Todessern stand und die Axt auf sie herniedersausen ließ.
Und damit löste sich die ganze Situation in Chaos auf.
Severus wich dem Schlag aus. Sein Verstand wollte nicht recht glauben, in welches Desaster er sich gerade verfangen hatte, und machte Platz für die uralten Instinkte, die nun sein Handeln übernahmen. Severus hörte wie die Axt in die Eingangstür einschlug und zertrümmerte, als wäre sie weich wie in Butter.
Er initiierte ein Lumoszauber und blendete den Angreifer damit für einen Moment, der nun direkt zwei Meter neben ihm stand. Es war einer der gewaltigsten Männer, den Severus je gesehen hatte: Auf zwei dicken Säulenbeinen saß der stinkende, fette Körper des Angreifers, und dort wo andere Menschen normale Haut besaßen, sprossen bei ihm nur borstige Haare, aus denen zwei hässliche Augen hervorlugten, die Severus wild anfixierten.
Das musste Wladimir sein, der Werwolf der Zebulon hatte.

Severus` Lumos zog Wladimir an wie Licht eine Motte und er stürmte mit erhobener Axt und wütendem Gebrüll auf Severus zu. Die drei anderen Todesser rappelten sich auf, drängten zurück und wendeten einheitlich einen schwarzmagischen Fluch an, der Wladimir in den bulligen Nacken traf. Doch Wladimir zuckte kaum zusammen, er brüllte nur noch rasender.
Severus wich dem Axtschlag aus und taumelte rückwärts, womit er sich fast selbst ins Aus gesteuert hätte, wenn er nicht sofort die Gunst den kurzen Augenblicks ergriffen hätte, um an den Riesen herumzurennen, hin zu den drei anderen.
Nun befand Wladimir in der einen Ecke des Zimmers und die vier Todesser in der Anderen, zwischen ihnen stand der wackelige Esstisch. Wladimir grunzte, Sabber rann in dicken Fäden aus seinem zähnestarrenden Mund und verfing sich in seinem Bart.
Ulysses wischte seinen Zauberstab durch die Luft und zielte auf den Werwolf. „Ignipotensius!“, rief er. Ein mächtiger, schwarzmagischer Feuerzauber entlud sich und rauschte auf Wladimir zu, traf seine Schulter - aber nichts passierte. Außer dass seine Kleidung ein wenig versenkt war und er protestierend jaulte, gab es nicht einmal den Hauch einer Brandverletzung.
Das war nicht normal.

Ulysses` verwirrter Blick traf Severus. „Das hätte eigentlich anders aussehen sollen“, murmelte er etwas perplex.
In der Tat. Ulysses war kein übler Zauberer, wenn er etwas in Brand steckte, funktionierte das normalerweise auch.
Wladimir war wütend. Er schnaufte wie ein Stier in einer spanischen Arena und nahm Augenmaß für einen Sprint. Die Knochen seiner Hände, mit dem er die schwere, blutbesudelte Axt umfasste, traten trotz der Behaarung deutlich hervor.
Plötzlich betraten zwei weitere Personen in den Raum, Fenrir Greyback und Garm Antipater, und sie beide lächelten den Todessern überheblich entgegen.
„Sieh an, sieh an“, schnarrte Fenrir tückisch. „Seid ihr geblieben, um Wladimir kennen zu lernen?“
Fenrir zielte mit seinem Zauberstab auf Zebulons Brust, Garm lauerte gierig in seinem Schatten, ein Jagdhund, der nur auf den Befehl seines Herrchens zu warten schien.
„Also doch dein Plan, Greyback?“, bellte Zebulon.
Fenrir schenkte ihm ein Grinsen. „Allerdings, mein Freund. Was habt ihr denn gedacht? Ihr nervigen Bastarde gehört hinterm Haus verscharrt, genau dort wo euer Freund Erebus Nott bereits liegt.“ Sein Blick wanderte zu Wladimir, der vor Anspannung seine eigene Lippe blutig kaute und die Todesser mit wirrem Blick musterte.
„Du darfst die vier klein hacken, Wladimir. Schön klein, dann können die Kinder damit die Vögel füttern gehen.“

Mit einem lautstarken Gebrüll löste sich Wladimir aus seiner Erstarrung. Nur zwei seiner mächtigen Schritte genügten, da war er schon bei den Todessern und stieß erneut seine Axt auf sie herab.
Die Todesser stoben auseinander, behinderten sich dabei aber aus Versehen gegenseitig. Severus hörte einen Schmerzenslaut, aber die Hektik und das wenige Licht sorgten dafür, dass er den Überblick verlor, dennoch wagte er sich umzudrehen.
Zebulon Huntsvilles Oberschenkel blutete stark und der Todesser stützte sich schwer gegen eine Wand; Wladimir war keinen Schritt von ihm entfernt, in seinen wirren Augen lag pure Mordlust.
Evan Rosier tauchte neben Severus auf und schneller als Severus es je bei ihm für möglich gehalten hatte, zielte Evan präzise auf den Kopf Wladimirs und bellte die erste Silbe des Todesfluches - und er hätte sicherlich getroffen - wenn sich Garm Antipater nicht urplötzlich auf Evan gestürzt hätte, ihn zu Boden riss und wie in Rage auf ihn einschlug.
Ulysses schritt ein und keine Sekunde später hatten sich Evan, Garm und er in einem wilden Kampf verstrickt.

Severus hatte keine Zeit sich darum zu kümmern, denn leider musste er die Pflicht wahrnehmen seinen ungeliebten Todesserkollegen Zebulon Huntsville zu retten, der inzwischen einer weiteren Attacke Wladimirs ausgewichen war -
- als plötzlich ein drahtiger Schatten in das Haus huschte, den Kämpfenden geschickt auswich und direkt auf Fenrir zuhielt: Es war Antalja Greyback.
Und Severus wurde Zeuge, wie Antalja ihren eigenen Onkel hinterrücks mit einem schmalen Schüreisen niederschlug, Fenrir heulte getroffen auf und stürzte auf die Knie.
Mit schmerzverzogenen Gesicht sah er sich nach dem Angreifer um und seine eitergelben Augen weiteten sich, als er sie erkannte. „Antalja!?“ rief er perplex.
Aber sie ignorierte ihn und eilte an ihm vorbei. Fenrir versuchte sie an den schmalen Fersen zu packen, doch sie entwischte ihm. Dürr und flink wie sie war, huschte sie so unbeschadet durch den Raum als wäre sie bloß ein körperloser Schatten. Wladimirs bedrohliche Größe schien sie gar nicht wahrzunehmen, mit einem gezückten Messer ging sie unerschrocken auf ihn los, wie ein Wolf auf einen gewichtigen Elchbullen.
Wladimir brüllte auf, als sie die Klinge beidhändig in seinen Wanst rammte, er holte mit seiner Pranke aus, traf aber nur Luft.

Garm hatte sich aus dem Knäuel der Kämpfenden befreit und starrte die Werwölfin ähnlich perplex an wie Fenrir, der sich noch immer den schmerzenden Kopf hielt. „Talja? Was tust du denn?!“, fauchte Garm auf Russisch.
Das Mädchen starrte wütend zu ihm hinab. „Was tut ihr? Ihr seid doch verrückt, alle beide!“
Severus` Aufmerksamkeit wurde wieder auf Wladimir gelenkt, der sich Antaljas Klinge mit einem Ruck aus seinem Fleisch zog und vor Schmerzen wimmerte.
Severus richtete den Zauberstab warnte sie: „Wladimir wird durch einen Bann geschützt, der-“
„Antalja, halt deine Schnauze!“, fuhr Fenrir seine Nichte drohend an.
„- der fast jedem Zauber die Kraft raubt. Sieh doch!“ Sie deutete mit ihrem spitzen Finger auf eine Art Kette, die um Wladimirs Stiernacken hing. Sie bestand aus mehreren, sehr kleinen Schädeln und war so fragil und unscheinbar, wie der Werwolf riesig und bedrohlich war.
„Was ist das?“, fragte Severus, der aus diesem Hinweis nicht schlau wurde.

Aber bevor Antalja antworten konnte, kam Ulysses wieder schwerfällig auf die Beine, er blutete aus einer tiefen Kratzspur an der Stirn. „Ich weiß was das ist!“, sagte er völlig überdreht. „Knochenhexerei! Das ist uralte Magie, Severus! Mit dem Kram von heute hat das nichts mehr zu tun, das ist was völlig anderes!“
Zum ersten Mal seit langem musste Severus zugeben, dass er in diesem Fall tatsächlich ahnungslos war. Von Knochenhexerei hatte er nie etwas gehört. „Knochenhexerei?“, echote er, während Wladimirs kranker Blick durch den Raum wanderte, auf der Suche nach einem neuen Opfer. „Wie können wir das umgehen?“
„Die Kette muss ihm irgendwie abgenommen oder zerstört werden. Wenn wir den Scheiß hier überleben, kann ich dir meinetwegen alles über Knochenhexerei erzählen was ich weiß.“ Ulysses sprach es jedoch so kläglich aus, als betrachtete er sich selbst und alle anderen schon als Todgeweihte.
Garm rappelte sich nun auch wieder auf und mit seinen rostroten Augen fixierte er Antalja. „Du dummes Ding! Du hast uns verraten!“, bellte er auf Russisch.
Sie schüttelte energisch den Kopf: „Ich will nicht dass die Todesser sterben! Du und Fenrir, ihr bringt euch doch nur selbst in Gefahr!“

Garm fletschte mit den Zähnen und spannte seinen Körper wie zum Sprung an, und genau das tat er auch: Er brauchte keinen halben Herzschlag, da hatte er schon Antalja am Hals gepackt, schüttelte und würgte sie.
Wieder bewies Evan, dass er doch so etwas Kampfgefühl besaß: Er trat zu, direkt in die Kniekehle des Werwolfes. Garm stürzte getroffen zu Boden, Antalja riss sich frei und verpasste ihm einen gutplatzierten Schlag mit dem Schürharken. Nicht stark genug um ihn ernsthaft zu verletzen, aber es reichte aus, um Garm vorerst auszuschalten.
Dafür sprang jedoch Fenrir Greyback im Gegenzug auf. „Wladimir, bring es zu Ende, bring die Todesser um!“, brüllte er so wütend, wie Severus es noch nie erlebt hatte. Zebulon nutzte seine Nähe zu Fenrir, um ihn den Fuß unters Kinn zu treten. Fenrirs Geheul erstarb und er krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden.
Wladimir umfasste wieder seine Axt und war schon im nächsten Moment um den Tisch herumgerannt, stürmte direkt auf Ulysses zu, dem aber seine bescheidene Körpergröße half auszuweichen.
Nun war Wladimir ungebremst. Gut, davor hatte er sich auch bereits wie ein wildes Tier benommen, aber nun war er wie die personifizierte Tollwut. Seine gewaltigen Beine schienen keine Erschöpfung mehr zu kennen und in seinem Blick lag nichts anderes mehr, als der Wille seine Axt in die Leiber der Todesser zu rammen.
Antaljas Kampfgeist war ebenso ungebrochen. Sie stürmte direkt auf Wladimir zu, schnell und flink wie immer, aber ihr Vorhaben war zu gewagt … sie griff nach der Schädelkette die er trug und riss sie von seinen Hals, im gleichen Moment als er ausholte und sie mit der Axt traf…

Für einen sehr kurzen Augenblick schien die Welt einzufrieren und dann, sehr langsam, spulte sie wieder die ersten Ereignisse ab: Severus sah, wie sich Evans blaue Augen vor Schreck weiteten, als die kleine Antalja ächzend zu Boden ging, und auch Fenrir schien für einen Moment seine Schmerzen vergessen zu haben und beobachtete voller Unglauben wie das Blut aus dem Körper seiner Nichte strömte.
Vielleicht lag es daran, dass Zebulon Huntsville am wenigsten Mitgefühl von allen kannte und weil ihm der Tod einer Sechzehnjährigen nicht mehr bedeutete als den Tod eines Regenwurms, denn er war der Einzige, der die Situation sofort als gewinnbringend einstufte: Er hob seinen Zauberstab, richtete ihn zielgenau auf Wladimirs hässlichen Kopf und rief: „Avada Kedravra!“
Ein grüner Blitz tauchte den Raum für einen Moment in ein unwirkliches Licht. Wladimir zuckte zusammen und seine Beine gaben unter seinem Gewicht nach. In seinen Augen hatte sich der glanzlose Schleier des Todes gelegt, noch bevor sein lebloser Körper ganz auf den Boden aufgeschlagen war.
Und danach war es still in dem Haus. Severus` Großmutter hätte im Obergeschoss ein Ei pellen können und jeder hätte es laut und deutlich gehört.

Evan löste sich als erster aus seiner Erstarrung und sank auf die Knie, direkt vor Antalja. Das Werwolfsmädchen lag auf dem Rücken und Blut strömte aus einer Wunde, die ihre Körperseite aufgerissen hatte. Sie lebte noch, zumindest bewegten sich ihre Augen und stellten sich auf Evans Gesicht scharf, sie bewegte ihre Lippen aber brachte keinen Ton hervor.
All die Wochen der eisigen Selbstbeherrschung hatten nichts an dem wahren Evan Rosier ändern können. Er tat genau das, was Severus seit jeher von ihm erwartet hatte und von ihm kannte: Er brach in bittere Tränen aus.
Evan streifte seine Robe von den Schultern und drückte den Stoff gegen Antaljas Wunde: „Scheiße…“, schluchzte er brüchig. „Warum hört das denn nicht auf zu bluten?“
Severus stieß ihn zur Seite, legte die Wunde frei, tippte mit dem Zauberstab dagegen und sprach den ersten Heilzauber, danach einen zweiten. Die Wunde schloss sich Stück für Stück, nach der vierten Anwendung entschied er, dass er fürs erste genug getan hatte. Die Todesser mussten dringend aus Vetlevo zu verschwinden, da musste auch Antaljas kritischer Zustand warten.

Ulysses hob die Knochenkette auf, die Antalja dem riesigen Wladimir vom Hals gerissen hatte und ließ sie in die Tasche gleiten. Während Evan die kleine Antalja mit seiner Robe umwickelte und hochhob, gab sich Severus eine halbe Minute Zeit, um im Haus noch kurz nach Liam und Kalliope zu suchen, aber von keinem der beiden gab es eine Spur. Sie schienen das Haus bereits verlassen zu haben oder - und das war natürlich im Bereich des Möglichen - man hatte sie getötet und ihre sterblichen Überreste aus dem Weg geschafft.
Fenrir Greyback war inzwischen nicht mehr ansprechbar, wie Severus feststellte. Er war in sich zusammengesackt, denn der zweifache Schlag gegen seinen hässlichen Schädel durfte auch für ihn zu viel gewesen sein.
Garm Antipaters Zustand war ähnlich, er lag ausgestreckt auf dem Boden und blutete aus einer Kopfwunde, obwohl seine Augen bereits wieder halbgeöffnet waren und ebenso ziellos wie trüb umherirrten.

Wladimirs toter Körper lag wie ein Berg inmitten des Raumes. Erst jetzt hatte Severus genug Zeit um den Gestank wahrzunehmen, den Wladimir verbreitete, den Gestank nach Schweiß und Wildheit.
Die Todesser waren gerade im Begriff das Haus zu verlassen, als Antalja, die von Evan getragen wurde, die Augen aufschlug. Sie lächelte Evan flüchtig an, dann suchte sie zielstrebig Severus` Blick. „Nicht rausgehen“, flüsterte sie schwach auf Russisch. „Draußen sind die anderen Werwölfe…die werden euch nicht so einfach gehen lassen.“
„Wohin sollen wir sonst?“
„Keller.“ Antalja rang um die Kraft weiterzusprechen. „Da sind Gänge unter Vetlevo…sie führen in den Berg, fast bis zur Burg…im Keller ist ein Geheimweg, in dem hohlen Weinfass.“

Fortsetzung folgt…

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anemity: Tjaaa, wie hat Ulysses Antalja zum Reden gebracht? Ich denke, er wird es auf eine weniger nette Art und Weise versucht haben, als Sev und Evan. Severus fällt ja auf, dass Ulysses einen Zauberstab in der Hand hält, demnach könnte er unter Umständen den einen oder anderen Zauber verwendet haben…

Seline Snape: Du findest Wladimir lustig? *lach*

Elize7: Es wundert mich, dass ihr alle verwundert seid, wie Ulysses an die Informationen gekommen ist. Er ist ein Todesser, er wird einfach Druckmittel benutzt haben ^^


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