Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

BETAVERSION: Die dunkle Kolonie - Morsmordre admonita

von Kiosk

35. Garm Antipater/ Severus Snape: Morsmordre admonita

Personen:
Severus Snape: Siebzehnjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Evan Rosier: Zwanzigjähriger Todesser. Schönling. Bei der Koloniemission dabei

Ulysses Rathburn: Siebenundzwanzigjähriger Todesser. Spricht Russisch. Bei der Koloniemission dabei

Zebulon Huntsville: Gewalttätiger Todesser. Stellvertretender Führer bei der Koloniemission

Kalliope Milano: Junge Todesserin und dunkle Heilerin. Bei der Koloniemission dabei

Raymond D`oily: Kein Todesser sondern ein Geschäftsmann. Spricht Russisch. Führer der Koloniemission

Liam Evonshare: Kein Todesser, sondern arbeitet für die D`oilys. Bei der Koloniemission dabei

Erebus Nott: Kleiner, dicklicher Todesser. Bei der Koloniemission dabei, wurde von Fenrir und seinen Leuten öffentlich gehängt

Werwölfe:
Fenrir Greyback: Der Rudelführer. Erkämpfte sich seine Führerschaft und regiert nun mit strenger Hand. Er ist den Todessern nicht wohlgesonnen.

Lykaon Greyback: Fenrirs älterer Bruder. Im Gegensatz zu Fenrir ist Lykaon hager und kränklich

Antalja Greyback: Lykaons Tochter. Sie schwärmt für Evan und verbringt regelmäßig die Nächte bei ihm.

Garm Antipater: Fenrirs rechte Hand, wenn es darum geht, in der Kolonie für Ruhe zu Sorgen. Wurde während seiner Hogwarts-Schulzeit von Fenrir gebissen und verschleppt

Bobik: Ein etwas wirrgeratener Albinowerwolf, der in die Kolonie flüchtete, nachdem Jäger ihn nachgestellt und seine Familie getötet hatten. Von Raymond D`oily ermordet

Wladimir: Ein Werwolf, der auf Grund seiner Brutalität und Unberechenbarkeit aus der Kolonie verstoßen wurde und nun einsam in den Bergen lebt

Der Werwolfsfürst: Lebt in einer Burg abseits der Kolonie und steht in der Rangordnung noch deutlich über Fenrir. Seine Familie führt die Werwölfe Vetlevos schon seit Generationen an.

Bisherige Handlung: Von Raymond D`oily fehlt weiterhin jede Spur und niemand ahnt, dass D`oily fernab der Kolonie Pläne schiedet, den Werwölfen aus reiner Profitgier den Garaus zu machen. Doch D`oily ist nicht der einzige Intrigant. Fenrir Greyback hat entgültig genug von den Todessern und plant einen hinterhältigen Überfall…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

16. November 1977

Der wirre Wladimir türmte sich wie ein schwarzer Berg gen Nachthimmel, als er einige Stunden später marionettenartig hinter dem alten Gaul hinterher stolperte, auf dessen Rücken Fenrir saß.
Garm und Lykaon Greyback warteten am Rande Vetlevos, vor einer gewaltigen Schneeverwehung die eine Hütte hätte schlucken können. Es war bitterkalt, selbst für den robustesten Werwolf, aber der Anblick Wladimirs ließ die Körpertemperatur wieder ansteigen. Angstbedingt.
Wladimir hatte eine Statur, mit dem er selbst den hünenhaften Todesser Zebulon Huntsville überragte und zähe Borstenhaare sprossen aus seiner Haut wie Unkraut. Besonders um den Nacken herum war Wladimir so buschig, dass er wie die fürchterliche Mischung zwischen einem garstigen Löwen und einem alten Bären aussah. Brüchige Fingernägel lang wie Dolche verunzierten seine prankenartigen Hände, mit denen er sich immer wieder über das hässliche Gesicht schabte.

Das Pferd scheute und verdrehte die Augen, sobald der gewaltige Werwolf ihm einmal zu Nahe trat. Als Fenrir sie erreicht hatte, sah Garm eine blutige Kratzspur in der Flanke des Pferdes … das konnte nur Wladimir gewesen sein.
„Na, was sagt ihr?“, fragte Fenrir mit grimmiger Zufriedenheit und sprang vom Rücken des Gauls.
„Steht Wladimir wirklich unter dem Imperius?“, hakte Garm unsicher nach.
Fenrir verpasste ihm einen tadelnden Schlag aufs Ohr. „Stell nicht so blöde Fragen. Warum sollte er sonst mitgekommen sein?“
„Vielleicht hat er Hunger?“, schätzte Garm. Ungelogen, in Wladimirs Rachen könnten ganze Schweinehälften verschwinden und dieser Umstand gefiel Garm ganz und gar nicht. In der Kolonie war es schon unruhig genug, warum musste auch noch der wirre Wladimir hier her geschleift werden?
Lykaon räusperte sich. „Ich habe kein gutes Gefühl dabei“, sagte er missbilligend.
Fenrir schenkte seinem Bruder ein zähnestarrendes Grinsen der hinterlistigsten Art. „Dieser Mann hier“, er deutete auf den hünenhaften, irren Werwolf, „ist die Lösung unserer Probleme. Gib ihm eine Axt und er spaltet Schädel, gib ihm eine Lanze und er durchbohrt Herzen … aber egal was er tut, er tut was wir alleine wollen, alles zum Wohle der Kolonie.“

XXXXXXXXXXX

Es musste schon einige Zeit vergangen sein, seit die große, und ziemlich mitgenommene, Standuhr im Erdgeschoss Mitternacht geschlagen und eine mehr oder weniger typische Nacht einläutet hatte.
Seit sie hier in Russland waren, hatten sie kaum Gelegenheit dazu gehabt etwas wirklich Sinnvolles zu tun, fand Severus Snape. Raymond D`oily war für die große Kunst der Diplomatie zuständig gewesen, nach seinem Verschwinden aber hatte Zebulon Huntsville diese Aufgabe murrend - und nicht gerade erfolgreich - übernommen.
Kurz um: Ihre Mission trat auf der Stelle, es ging weder vor noch zurück. Zebulon hatte angefangen, Bittschreiben an den Fürsten von Vetlevo aufzusetzen und ihm ein Treffen vorzuschlagen, aber diese Briefe kehrten stets falkenwendend und ungeöffnet zurück. Aus Zebulons Bittschreiben wurde so innerhalb kürzester Zeit ein briefliches Flehen um eine Audienz. Verständlich, ein ungeduldiger Lord Voldemort saß ihnen im Nacken und wünschte Erfolge, doch es gab keine Erfolge zu verzeichnen.
Severus hatte das ungute Gefühl, dass auf ihre kleine Gruppe schon sehr bald der Cruciatus warten würde, wenn sie weiterhin dumm auf der Stelle herumtraten…

Er schüttelte die düsteren Gedanken ab und begann sich erneut auf seine aktuelle Aufgabe zu konzentrieren: In einem uralten Schrank im Keller hatte er einige zerbrechliche Knochen gefunden, die zu irgendeinem Zauberwesen zu gehören schienen, das er nicht kannte … zumindest konnte er sich nicht daran erinnern, jemals von einem Wesen gehört zu haben, das einen Schnabel in Form eines Champignons besaß, auf dessen Ober- und Unterseite jeweils ein fischflossenartiges Horn gewachsen war.
Nun drehte, wendete und sortierte er die fragilen Knochen, in der Hoffnung diesem wirklich wahnwitzigen Wesen irgendwie auf die Schliche zu kommen.
Ulysses Rathburn hatte den Kopf in die Hände gestützt und betrachtete Severus` Arbeit mit trübem Blick. Zum Glück war er momentan still, aber er konnte wirklich nervtötend sein wenn man ihm die Chance dazu ließ … oder wenn er keine Begleiterin für die Nacht gefunden hatte, so wie in diesem Fall.

„Ich glaube bei dem Skelett handelt es sich um einen Australischen Sitzpisser aus Burma“, sagte Ulysses irgendwann schleppend.
Evan Rosier, der Severus ebenfalls heute unfreiwillig Gesellschaft leistete weil Antalja nicht aufgetaucht war, blickte recht verdattert auf. „Ach echt?“ fragte er Ulysses. „Davon habe ich noch nie gehört.“
Ulysses kicherte und Severus rollte missbilligend die Augen. „Das wundert mich auch nicht, Rosier. Es gibt keinen Australischen Sitzpisser aus Burma. Rathburn redet nur wirres Zeug.“
Evan würdigte ihm keines Blickes und tat, als wäre Severus nicht mehr als eine klitzekleine Luftverwirbelung, die durch den Raum strich.
Na ja, das war eigentlich auch besser so.
Severus wandte sich wieder seiner selbstgewählten Aufgabe zu, die mindestens so frustrierend war, wie der Flugunterricht damals in Hogwarts.

„Wie kommt es eigentlich, dass du von Zauberwesen nichts verstehst, Rathburn?“, fragte er Ulysses ungeduldig. „Sollte ein Pfleger für magische Geschöpfe nicht eigentlich mehr Ahnung haben? Mindestens so viel Ahnung, dass er dieses Skelett hier identifizieren kann?“
Ulysses schenkte ihm ein charmantes Lächeln. „Verzeihung, aber ich bin in den Beruf damals nur so reingerutscht. Reginald D`oily hat mir die Ausbildungsstelle besorgt nachdem meine Eltern umgekommen sind, aber eigentlich interessieren mich Tiere überhaupt nicht. Haustiere waren auch nie mein Ding gewesen.“
Welch Überraschung, da hatte Severus doch tatsächlich eine Gemeinsamkeit entdeckt. Das einzige Tier, das er einmal besessen hatte, war ein Goldfisch namens „Goldzahn“ gewesen, von dem Tobias Snape der Meinung war, sie führte seinerseits zu Allergie. Weswegen Goldzahn irgendwann der Nachbarskatze vermacht worden war.
Evan Rosier schwieg sich unwohl aus dem Thema aus, zu Recht, wie Severus wusste. Lucius Malfoy hatte ihm einmal erzählt, dass Klein-Evan zu Beginn seiner Hogwartsschulzeit nirgendwo ohne sein weißes Kaninchen hingegangen war - Flugunterricht inklusive - und tagelang Rotz und Wasser geheult hatte, als es von Bellatrix` schwarzen Kater verspeist worden war.
Welch zu Tränen rührendes Desaster.

Ulysses suchte sich eine neue Beschäftigung: „Wo ist eigentlich deine kleine Antalja, Evan?“, fragte er den blonden Todesser. Evan blickte gerade flehend zur Tür, als hoffte er, Antalja könnte in diesem Moment ins Haus stürzen - was aber nicht der Fall war.
„Ich weiß auch nicht…“, sagte er matt. „Normalerweise kommt sie fast immer…“
„Sie könnte sogar mehrmals kommen, wenn du dich anfangs besser um sie kümmerst“, fachsimpelte Ulysses, der die Chance offenbar unbedingt wahrnehmen wollte, die anderen mit seinen „Liebesabenteuern“ zu nerven. „Es gibt da ein paar nette Zauber, speziell für den Gebrauch im Bett. Oder versuch es das nächste mal einfach mit der Faust oder noch besser-“
„Das Thema hatten wir schon oft genug, Rathburn“, schnitt ihm Severus genervt das Wort ab.
„Tse!“, machte Ulysses trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Meine Güte bist du prüde.“

Abgesehen von Ulysses und Evan gab es noch Zebulon Huntsville, der riesenhafte Todesser war wahrscheinlich noch ein Stück weit herber als beide zusammen, zumindest wusste Severus, dass Zebulons Vorlieben fast täglich schwankten: die eine Nacht sah man ihn mit einer Frau, die andere Nacht leistete ihm ein Mann Gesellschaft. Die Geräusche die dabei aus der Kammer drangen, ließen die Stöhnerei der Anderen wie eine biedere Gesangsübung der Chorknaben erscheinen.
Und wann immer diese sehr animalischen Geräusche zu hören waren, beobachtete Severus wie sich Ulysses` Miene versteinerte und seine Augen zu flackern begannen. Ob er sich doch irgendwie daran erinnerte, dass Zebulon ihn einst missbraucht hatte, obwohl alle Severus` versichert hatten, dass Ulysses` Erinnerungen an diesen grauenhaften Tag wie ausgebrannt waren? Wirklich sicher konnte sich in diesem Fall wohl niemand sein, vielleicht nicht einmal der Dunkle Lord persönlich. Das Unterbewusstsein mochte tief wie ein Ozean wirken, aber selbst ein Ozean ließ sich erforschen. Doch genau wie das tiefe Meer war das Unterbewusstsein voller Geheimnisse, und während sich in einem Meer Abermillionen Tonnen uralten Schlammes, die toten Reste, die einst wie Schnee von der klaren Oberfläche herab gerieselt waren, über diese Geheimnisse betteten, gab es in Ulysses` Bewusstsein nur dunklen Wahnsinn und Manipulation, hervorgerufen durch Lord Voldemort. Etwas, das selbst die grauenhaftesten Erinnerungen hinter einem Schleier verbergen konnte.
Was für eine surreale Vorstellung, Severus wurde fast schummrig zumute und er ließ die weiteren Gedankengänge lieber unangetastet.

Von draußen drang ein kurzes Quieken herein.
„Die Werwölfe schlachten wohl wieder ein paar Schweine“, mutmaßte Ulysses gelangweilt. „Die sind wirklich unersättlich.“
Das musste aber ein großer Hunger sein, wenn die Werwölfe selbst nach Mitternacht noch ihre Äxte in Schweinenacken rammten, dachte sich Severus.
Das Quieken ertönte wieder, diesmal langgezogen vor Qual. Ulysses grinste nun widerwärtig: „Und ihre Beil sind stumpf…“ Schwer vorstellbar bei Ulysses, aber offenbar gefiel ihm diese Tatsache noch besser als ein luftiges Dekolletee.
Ferne Stimmen mischten sich in den Todeslaut des vermeintlichen Schweins, aufgewühlt klingende Stimmen, gehetzte Stimmen…irgendwo außerhalb ihres Hauses summte der markerschütternde Klang von Metall auf Stein, ein erstickter Frauenschrei wand sich dazu.
Severus` Herz begann schneller zu schlagen, während er sich auf die Geräusche konzentrierte.
Das war keine Schlachtung eines Schweins.
Das musste etwas vollkommen anderes sein.
Auch Ulysses und Evan verharrten nun, nervöse Anspannung zeichnete sich in ihren Gesichtern ab.

Severus erhob sich lautlos von seinem Platz und schlich sich ebenso lautlos zur Eingangstür, das dicke Holz dämpfte die Geräuschkulisse der Außenwelt zwar erheblich, aber dennoch war er sich sicher, was sich dort draußen in diesen Sekunden abspielte. „Sie kämpfen gegeneinander.“ flüsterte er den anderen beiden Todessern zu.
„Wieder Muggelwerwölfe gegen die Reinblüter?“, hakte Ulysses kritisch nach. „Ist das normal, dass sie sich so oft gegenseitig die Schädel vom Hals reißen?“
Das konnte Severus höchstens für sich selbst beantworten, aber im Anbetracht der Tatsache, dass der letzte Konflikt zwischen den Werwölfen gerade erst zwei Wochen zurücklag, klang diese Mutmaßung höchst unglaubhaft. Etwas an der Situation kam Severus verdächtig vor … es hörte sich nicht an wie ein Kleinkrieg der Bestien, sondern erinnerte ihn eher an die Muggelhorrorfilme, die er früher öfters heimlich angesehen hatte, an das fast heimliche Gemetzel eines Mörders und die Panik der Opfer, die stets in tödlicher Verwirrung endete.
„Wir sollten nachsehen“, schlug Severus vor und sah sich nach seinen Kollegen um.
Ulysses tat auf einmal als würde er die splittrige Maserung des Tisches ungemein interessant finden und Evan begegnete Severus` Blick mit kaltem Trotz, offenbar versuchte er sich gerade eine schnippische Antwort zusammenzureimen, aber - typisch Evan - das dauerte nun mal seine Zeit.

Wieder schnitt das schmerzhafte Geräusch durch die Luft, als Metall mit brutaler Kraft auf festen Untergrund geschlagen wurde. Ein weiterer Schrei, diesmal der eines Mannes, war zu hören, brach aber nach wenigen Sekunden in sich zusammen und erstarb gurgelnd.
Severus zog seinen Zauberstab. Sein Innerstes sträubte sich bei der Idee, nun hinauszugehen, aber Severus stellte sich taub und gefühllos gegenüber dieser Angst.
Er öffnete die Tür und eiskalte Luft drang ihm entgegen. Draußen war es fast ausnahmslos dunkel, bis auf wenige Kerzen, die hier und da einmal die Fenster der ranghöheren Werwölfe erhellten. Schneeverwehungen drückten gegen die Häuser und selbst hier, direkt vor der Haustür, reichte der Schnee aus, um Severus bis zu den Knien versinken zu lassen.
Evan drängte sich hinter ihm her, auf einmal ungewöhnlich ehrgeizig und verbissen. „Den Spaß gönn ich dir nicht alleine“, verkündete er großmaulig.
„Schön, ich kann auch gerne wieder reingehen und mir die Füße wärmen, dann hast du noch mehr Spaß nur für dich alleine“, entgegnete Severus gelangweilt. Evans Willen, den perfekten Todesser zu mimen, steigerte sich mitunter ins Lächerliche. Die vielstimmigen, erstickten Schreie, die aus einem schäbigen, abseitsgelegenen Haus, drangen, sollten Evan eigentlich sagen, dass sie sich mitten in einer brandgefährlichen Situation befanden.

Evan bog plötzlich scharf nach rechts ab, hin zu dem knorrigen Baum, der nur wenige Schritte entfernt wuchs, und sein Lumos erhellte dabei das verheulte Gesicht eines jungen Mädchens, das wie hingeworfen an dem Stamm lehnte. Sie sah so schäbig und alleingelassen aus, das Severus sie erst auf dem zweiten Blick als Antalja Greyback identifizierte. Schluchzend fiel Antalja Evan um den Hals, als er sich zu ihr herunterbeugte.
Severus kam näher. „Was ist passiert?“ fragte er auf Russisch.
Antalja blickte zu ihm auf und als sie antwortete, war ihre Stimme so holprig und leise, das Severus sie kaum verstehen konnte. Als er sie darum bat, die Worte noch einmal zu wiederholen, schüttelte sie jedoch nur traurig den Kopf und presste die Lippen aufeinander, als hätte sie sich vorgenommen, nie wieder den Mund aufzumachen.
Gut, sie saß mit Sicherheit nicht aus purem Zufall halberfroren unter einem Baum und heulte sie die Seele aus dem Leib, aber egal was Severus - und zur Abwechslung auch mal Evan - probierten, Antalja Greyback blieb stumm wie ein toter Fisch.
Eine winterliche Bö trug ein schauriges Gebrüll zu ihnen herüber, das nach einem großen Bär klang und sich zu einem hässlichen Kichern steigerte, um das jede Hyäne neidisch gewesen wäre.
Antalja zog die mageren Knie an den Körper und hielt sich die Ohren zu, während sie apathisch und im gebrochenem Englisch murmelte: „Es ist ein Mörder.“
Augenblicklich sprang Evan auf und griff nach seinen Zauberstab. „Ein Mörder?!“

Severus ging voraus, hin zu den Häusern aus denen die letzten Schreie gedrungen waren, und Evan folgte ihm mit bangem Gesichtsausdruck. Die Hütten waren allesamt modrig, klein und brüchig und stützten sich oftmals krumm an die großen Bäume des Waldrandes, an deren Stämmen sie behelfsmäßig mit allerlei Brettern und Nägeln befestigt worden waren, um nicht ganz in sich zusammen zu fallen. Ganz offensichtlich lebten die rangniederen Werwölfe hier.
Von den mörderischen Lauten war jedoch nichts mehr zu hören, als Severus und Evan sich nährten. Im Gegenteil, es war trügerisch leise.
„Ich habe keine Ahnung was das hier soll“, knurrte Evan fast schon zickig. „Ein Mörder?! Wenn hier wirklich ein Mörder herumlaufen würde, warum sind wir dann die einzigen, die auf den Beinen sind?“
Eine gute Frage. Tatsächlich erschien es etwas seltsam, dass die Werwölfe die angeblichen Vorgänge offenbar verschliefen, wo sie doch ein so feines Gehör besaßen. Die Todesser waren schließlich auch auf die Geräusche aufmerksam geworden … irgendetwas war hier faul und diese Faulheit stank meilenweit gegen den Wind.
„Ich wette, Antalja weiß ganz genau was hier vor sich geht“, sagte Severus, während sie um eine Ecke schlichen und sich nun der Eingangstür eines der Häuser nährten.

Außerdem fragte er sich, wo die anderen Todesser stecken mochten. Ulysses Rathburn, der feige Hund, hatte sich wahrscheinlich im Haus verschanzt, und Kalliope Milano und Liam Evonshare schliefen sicherlich bereits. Aber wo war Zebulon Huntsville? Und warum waren sie alle so nachlässig und verstreuten sich stets über die gesammte Kolonie? Immer wenn es zu Schwierigkeiten kam, war keiner der Todesser dort wo er sein sollte, was wiederum zu noch mehr Problemen führte.
Demnach blieb Severus nur Evan Rosier als Kampfgefährte, der nichtsnutzige Slytherin-Schönling, der Zeit seines Schullebens den Unterricht nur in Ausnahmefällen mitverfolgt und ansonsten mit seinem besten Freund Wassily „Silly“ Wilkes herumgeblödelt hatte. Und beide, Evan und Silly, waren im Grunde nicht wegen ihres Könnens Todesser geworden - denn sie besaßen kein Können - sondern wegen ihren Familien. Evan wegen seinem Vater Landolt, selbst einer der ersten Todesser, und Silly weil sich in seinem Stammbaum der Name „Grindelwald“ rekelte, eine Tatsache die vielleicht selbst dem Dunklen Lord etwas imponiert haben dürfte.

Severus umfasste den Türgriff des modrigen Hauses, doch zu seiner Überraschung ließ sich die Tür nicht öffnen, egal wie sehr er zog und rüttelte. Die Tür war abgeschlossen.
„Ich glaube in dem Haus hier ist nichts passiert“, mutmaßte er. „Es sei denn, der angebliche Mörder schließt hinter sich die Tür ab oder er besitzt einen Zauberstab.“
Sie hätten sich in dem Haus umsehen können, wenn sie die Tür einfach aufgezaubert hätte, aber Severus kam es zu unwahrscheinlich vor, dass der Mörder mit einem Schlüsselbund bewaffnet war und er schlich sich deshalb zu der nächsten schmalen Hütte, deren Vordertür nicht abgeschlossen war.
Evan lugte durch eines der dünnglasigen Fenster und starrte konzentriert in die Dunkelheit des Hauses. „Ich glaube ich seh was“, murmelte er. Severus stieß ihn zur Seite und spähte selber durch das Fenster: Anfangs erkannte er nicht viel mehr als den dunklen Umriss eines kargen Zimmers, aber dort auf dem Boden lag ein langer Schatten, fast wie ein ausgestreckter Körper.
Severus hob die Faust und klopfte verhalten.
„Hör auf!“ zischte Evan: „Was ist wenn Antalja Recht hat und hier treibt sich wirklich ein Mörder herum? Willst du ihn zu uns locken?“
Severus rollte mit den Augen. „Ich halte das für Humbug. Zumindest sagt Antalja nicht ganz die Wahrheit, oder will nicht damit rausrücken. An der Sache ist etwas faul.“

Evan drängte sich an ihm vorbei und öffnete die Eingangstür, offenbar war ihm eingefallen, dass sein neues Lebensziel ja darin bestand, den mutigen Draufgänger zu spielen. Mit gezücktem Zauberstab tastete er sich im Zwielicht langsam durch den Flur des Hauses.
Was blieb Severus für eine Wahl? Etwas widerwillig folgte er seinem ungeliebten Kampfgefährten ins Innere der Hütte und initiierte ein besonders schwächliches Lumos, zwecks Unauffälligkeit.
Sie öffneten die Tür zu dem kleinen Raum, in den sie eben noch durch das Fenster hineingespäht hatten. Im fahlen Schein des Lumos starrten sie nun direkt auf die entkleidete Leiche eines männlichen Werwolfes, der neben seinem zerwühlten Bett auf dem Boden lag. In seinem Rücken klaffte eine hässliche Fleischwunde, als hätte ihn jemand mit einem Schwert oder Beil erschlagen. Blut sickerte vom Rücken des Toten und sammelte sich in einer Lache.
Severus sog angespannt Luft durch seine lange Nase und der Pulsschlag seines Herzens beschleunigte sich. Was immer hier gespielt wurde, es war zumindest tödlich.

„Er ist wirklich hinüber oder?“, fragte Evan, trat vorsichtig heran und starrte auf den Leichnam. „Ich sehe keine Atmung…“
„Ich auch nicht. Ich glaube, da lässt sich nichts mehr machen“, sagte Severus.
Evan stutze kurz, dann schlich sich ein böser Ausdruck in sein Gesicht, der überhaupt nicht zu ihm passte. „Ich habe auch nicht daran gedacht ihm zu helfen.“ grinste er düster: „Ist mir doch egal ob er tot ist oder nicht.“
Severus wusste, das es nicht stimmte. Evan Rosier war längst nicht so kaltherzig wie er in letzter Zeit tat. Severus würde sogar so weit gehen, seinen ehemaligen Schulkollegen als Sensibelchen zu bezeichnen, der unfähig war üble Dinge einfach so wegzustecken. Severus erinnerte sich lebhaft daran, wie Sirius Black Evan einmal vor versammelter Schülerschaft verarscht hatte, und das war Evan so Nahe gegangen, dass er die nächsten Tage nicht beim Unterricht aufgekreuzt war.
Doch nun Evan mimte die würdelose Version eines idealen Todessers und Severus wünschte sich, dass Evan eines Tages dahinterkommen würde, dass man seinen Charakter nicht einfach ablegen konnte wie zu lang getragene Kleidung.

Severus schritt zu dem Werwolf, kniete sich auf den Boden und fühlte mit zwei Fingern den Puls, doch da gab es nichts mehr zu erfühlen. Schweiß bedeckte den toten Körper und ein penetranter Geruch ging von ihm aus, der Severus sagte, dass der Mann vor seinem Tod zumindest noch aktiv sehr beschäftigt gewesen war … was auch das zerwühlte Bett erklärte.
Das bedeutete aber auch, dass der zweite Part dieses Aktes nicht weit sein konnte, die Frage war nur ob diese Person noch lebte oder nicht.
„Hier ist noch mehr Blut“, sagte Evan plötzlich leise und schritt suchend den Boden ab. Severus erhob sich und folgte dem Blick des Anderen: Tatsächlich hatte Evan eine Blutspur entdeckt, die zu einer weiteren Tür führte. Dass dieses Blut dem toten Werwolf gehörte bezweifelte Severus, denn alles deutete bei dem erschlagenen Mann darauf hin, dass er getötet worden war, ehe er auch nur einen Meterweit flüchten konnte.
Dieses Blut hier musste also einer anderen Person gehören…oder dem Täter.
Severus drehte seinen Zauberstab, bis er den sichersten Griff fand und ganz langsam bewegte er sich Richtung Tür, die Holzdielen ächzten unter seinen Schritten; Evan blieb an seiner linken Schulter, wachsam und konzentriert.

Die kleine Tür, der sie sich nun nährten, sah stark beschädigt aus, sie war so verbogen, dass sie sich kaum mehr öffnen ließ, auch wenn Severus noch so sehr dagegen drückte.
Doch mit einem Mal flog die Tür regelrecht aus den Angeln, haute Severus von den Beinen und traf Evan direkt ans Kinn. Severus krachte zu Boden, der Zauberstab drohte ihm im ersten Moment aus der Hand zu rutschen, doch er packte schnell wieder zu. Er hob den Kopf und starrte in das grobe Gesicht eines riesenhaften Mannes, der seinen eigenen Zauberstab durch die Luft sausen ließ und brüllte: „Avada Ke-!“ Die Stimme fiel in sich zusammen und für einen Herzschlag war es gänzlich still in dem kleinen Raum, alle drei wechselten einen verwirrten Blick.
Der Riese grunzte schließlich: „Ach, ihr beide seid das nur.“
„Huntsville!“, blaffte Severus: „Gott, du hättest mich beinahe umgebracht!“

Tatsächlich stand dort der Todesser Zebulon Huntsville in einen ziemlich unbekleideten Zustand. Evan blickte etwas verlegen zur Seite, während er sich das getroffene Kinn abtastete.
Severus kam wieder auf die Beine. „Was ist hier passiert, Huntsville?“, fragte er drängend und deutete auf den toten Werwolf. „Wer hat ihn ermordet?“
Zebulon griff beiläufig nach seiner Kleidung, die über einem schiefen Stuhl hing und zog sich an. „Ich und der Werwolf da waren gerade richtig hart im Gange, als jemand ins Haus gestürmt kam, direkt in das Zimmer rein. Es war ein Mann…ein wirklich gewaltiger Mann mit einer wirklich gewaltigen Axt. Der hat ausgeholt, ich konnte mich wegdrehen und da hat der Typ stattdessen den Werwolf getroffen, dem ich's gerade richtig schön gegeben hatte.“ Er machte eine vielsagende Geste, woraufhin Evans knallrot wurden und auch Severus musste sich leise räuspern.

„Dann hat der Mann es auf mich abgesehen, aber ich bin durch die Tür durch und habe sie unkaputtbar gehext“, berichtete Zebulon und deutete auf die inzwischen sehr demolierte Tür, die Severus und Evan gerade an den Kopf bekommen hatten. Zebulon fuhr fort: „Der alte Teufel drischt also mit seiner verdammten Axt auf die Tür ein wie ein Verrückter, dann war da eine Stimme, direkt vor dem Haus. Der Spinner lässt also von mir ab und trottet weg, danach hab ich ihn gehört, wie er in die anderen Häuser gegangen ist, ein paar Werwölfe wird er wohl erwischt haben, so wie die geschrieen haben.“
„Und warum versuchst du uns umzubringen?“, fragte Evan zerknirscht.
Zebulon stieß Luft durch seine vordere Zahnlücke. „Ich wusste ja nicht, dass ihr das seid, ich dachte der Typ ist zurück und da wollte ich ihm eins mit dem Avada Kedavra verpassen.“
Zebulon war jetzt wieder angezogen und trat an den Körper des toten Werwolfes heran, mit der Stiefelspitze stieß er ihm gegen die nackte Hüfte. „Tja, so was blödes aber auch“, sagte er wenig mitfühlend. „War die beste Nacht seit Wochen, seit mir der kleine Ulysses untergekommen ist, aber dann muss ja ausgerechnet ein verrückter Axtmörder reinstürmen…was`n Pech.“

„Du sagtest da war eine Stimme vor dem Haus“, griff Severus das eigentliche Thema wieder auf. „Was für eine Stimme?“
Zebulon sah ihn etwas verwirrt an. „Na, der Komplize war das“, antwortete er wie selbstverständlich. „Als der Verrückte mit der Axt ins Haus reinstürmte, hat jemand draußen die Tür mit einem Zauber verriegelt. Mit Colloportus. Dann, nachdem die Arbeit erledigt war, hat dieser Jemand den Spinner wieder zurückgerufen und hat die Tür mit einem Alohomora aufgeschlossen“
„Bist du sicher, dass es sich bei den Zaubern um Colloportus und Alohomora handelte?“ fragte Severus schnell.
„Ich bin nicht taub, kleiner Scheißer!“, knurrte Zebulon drohend.
Severus schnippte unweigerlich mit dem Finger. „Das grenzt den Kreis der Verdächtigen ein. Erstens gibt es hier kaum Werwölfe, die einen Zauberstab besitzen, zweitens sind Colloportus und Alohomora keine Zaubersprüche, die in Russland Standart sind. Das heißt, der zweite Mann muss wahrscheinlich aus Westeuropa, oder noch wahrscheinlicher aus Großbritannien stammen.“

Evan und Zebulon sahen ihn aufmerksam an und auch ihnen schien zu dämmern, was das bedeuten musste. Evan ergriff das Wort. „Soweit ich weiß kommen nur ganz wenige aus Großbritannien.“
Severus nickte, hob die Rechte und zählte die Namen an den Fingern ab. „Da hätten wir einmal Fenrir Greyback und seinen älteren Bruder Lykaon. Beide in England geboren, sie besitzen beide einen Zauberstab und können auch damit umgehen. Dann wäre da noch Garm Antipater, zur einen Hälfte Rumäne, zur anderen Hälfte ebenfalls Engländer. Auch er besitzt einen Zauberstab und besuchte Hogwarts zumindest eineinhalb Jahre, bevor er von Fenrir verschleppt worde. Auch er könnte die beiden Zauber anwenden. Lykaons Tochter, Antalja Greyback, hingegen ist Halbrussin. Sie hätte diese einfache Zauber ebenfalls anwenden können, vorausgesetzt sie besitzt überhaupt einen Zauberstab.“
„Moment mal!“, mischte sich Evan ein. „Talja hat rein gar nichts damit zu tun!“
„Zumindest deutet alles auf die Greybacks hin!“, verteidigte Severus seine Theorie. „Du weißt so gut wie ich, dass sie uns Todesser am liebsten am Spieß braten würden, nachdem wir mehrfach für Ärger gesorgt haben…oder eher nachdem Raymond D`oily im Alleingang mehrfach für Ärger gesorgt hat.“

„Das ist doch Schwachsinn.“ Zebulon war jetzt ungeduldig. „Die Greybacks würden schließlich nicht ihre eigenen Leute umbringen.“
„Muggelwerwölfe schon“, warf Severus ein.
Zebulon schnalzte missbilligend mit der Zunge und deutete auf den toten Werwolf am Boden: „Der hier war aber kein Muggelwerwolf. Hat mir lang und breit von erzählt, dass er mal in Durmstrang zur Schule gegangen ist.“
Darauf wusste Severus nichts zu erwidern, obwohl er an seiner Idee festhielt. Dass Fenrir Greyback danach gierte, eigenhändig ein Grab für die Todesser zu schaufeln, hatte Severus schon von Beginn an geahnt. Der kriegerische Rudelführer von Vetlevo schien überhaupt nicht davon begeistert, wenn ihm jemand auf der langen Nase herumtanzte und solche Dreistigkeiten wurden, ohne Rücksicht auf Verluste, stets mit Gewalt unterbunden.
Nein, Fenrir Greyback war in seiner jetzigen Position kein leichter Gegner. Aber würde Fenrir Greyback wirklich so weit gehen, seine eigenen Leute zu opfern, nur um sechs Fremde aus Großbritannien umzubringen?
Das machte nicht wirklich viel Sinn…

„Wir gehen` zurück“, sagte Zebulon schließlich. „Nicht dass der Spinner währenddessen Ulysses, Liam und Kalliope zerstückelt.“
Sie verließen das Haus in aller Vorsicht. Severus hielt der kleinen Truppe den Rücken frei und in der hier herrschenden Dunkelheit spielten ihm seine Augen Streiche. Er spähte hinüber zu den anliegenden Häusern, doch noch immer war es trügerisch still, grabesstill um genau zu sein. Aber der faulige Geruch der Intrige war deutlich wahrnehmbar.
Sie nährten sich wieder dem Zentrum des Dorfes, auf den breiten Pfaden, die sich zwischen den Häusern schlängelten, war Niemand zu sehen. Hier und dort glaubte Severus Werwölfe durch schäbige Gardine spähen zu sehen, aber sobald er sich danach umdrehte, war der Platz am Fenster einsam und verwaist…
Die gesamte Kolonie schien den Atem angehalten zu haben und sie mit hungrigen Blicken zu verfolgen.
Ein Schatten huschte plötzlich um eine Ecke herum und die drei Todesser zielten augenblicklich mit ihren Zauberstäben. Zum Glück war die Nacht hell genug um die Person zu erkennen, die viel zu klein war, um Zebulons Beschreibung von dem Mörder zu gleichen: Es war Ulysses Rathburn.

„Antalja hat es mir erzählt“, sagte er und seine Stimme klang atemlos, als hätte er gerade einen Sprint hinter sich. „Ein Werwolf namens Wladimir bringt Leute um?“
Woher hatte Ulysses diese Informationen? Antalja hatte selbst Evan nichts weiter erzählt. Severus` Blick fiel auf Ulysses` hellen Zauberstab, den er fest in der Rechten hielt…
„Wie viel hat sie dir noch erzählt?“, fragte Severus drängend.
Ulysses kam auf ihn zu, packte ihn an den mageren Schultern und schob ihn rückwärts, direkt gegen die Holzfassade einer Hütte. Severus wollte ihn abschütteln, aber Ulysses Gesichtsausdruck war überraschend ernst. Er sah düster zu Severus hoch. „Spürst du das?“
Severus hielt inne und konzentrierte sich. Hier, direkt am Haus, strich die Luft prickelnd über seine Haut und seine Haare richteten sich auf, als stände er am Rande eines starken, elektrischen Feldes.
Er wusste, was es bedeutete musste.
„Ein Zauber, der die Geräusche von außen abblockt“, sagte er.
Ulysses nickte und ließ von ihm ab. „Über die Hälfte aller Häuser hier wurde der Zauber gesprochen. Jemand will nicht, dass die übrigen Werwölfe etwas hören, was sie nicht sollen.“
Das war die Lösung auf viele rätselhafte Dinge, selbst Evan Rosier begriff es: „Deswegen haben wir die Schreie der Ermordeten gehört und die anderen Werwölfe nicht! Niemand ist ihnen zur Hilfe geeilt, weil niemand davon wusste!“
„Wo sind Kalliope und Liam Evonshare?“, erkundigte sich Severus.
Ulysses zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung…ich dachte, sie sind im Haus und schlafen, aber ich hab nicht nachgesehen“

Zebulon wandte sich ab und grunzte missbilligend wie ein Schwein, das sich über schlechten Fraß ärgerte. „Ich hab genug davon“, verkündete er. „Wir verschwinden von hier.“
„Wohin?“, fragte Severus einstimmig mit Evan und Ulysses.
„Zur Burg Vetlevo. Den ganzen Dreck hier können wir nicht alleine beseitigen, wir brauchen Unterstützung. Der Dunkle Lord hat gesagt, wir können weitere Todesser anfordern wenn es Schwierigkeiten gibt, obwohl er uns davor warnte…“ Die Angst vor einer Bestrafung war deutlich aus Zebulons tiefer Stimme herauszulesen. Er zielte mit seinen Zauberstab hinauf zum dunklen Nachthimmel und rief donnernd: „Morsmordre admonita!“
Pfeilschnell schoss ein roter Blitz aus der Spitze des Stabes und rauschte himmelaufwärts, wo sich der Blitz als Nebel in alle Richtungen ausbreitete und eine wohlbekannte Form annahm: Der Totenschädel, aus dessen hässlichen Knochenkiefer sich eine Schlange wand, beide rubinrot statt grün: Nicht etwa das Zeichen eines gelungenen Auftrages, sondern das Zeichen des sofortigen Rückzuges, das von jedem Todesser verstanden wurde.

Fortsetzung folgt…

XXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Kommentar: Hallihallo! Gute Nachrichten! Ich habe die Vorgeschichte von Kolonie (die FF schimpft sich mit vollem Titel „Ancient Legion I - Umbra Inkognito“) endlich fertiggeschrieben! Die FF wird gerade betagelesen und ich sitze derweil an dem dazugehörigen Titelbild. Darauf sind unter anderem Bellatrix, Severus und Evan abgebildet (ihr dürft also gespannt sein. Ich habe den Rohentwurf schon fertig und ich muss echt sagen: Gefällt mir sehr gut!). Wie auch immer: Gebt mir noch zwei oder drei Wochen und ich setze euch das erste Kapitel vor (+ Titelbild selbstverständlich).

Anemity: Da musst du die Leser fragen. Keine Ahnung, meine FFs scheinen aus irgendeinem Grund nicht zu Publikumstauglich zu sein. Vielleicht fehlt der Slash und der triefende Kitsch? *g* (nein, im ernst. Ich habe wirklich keine Ahnung. Wahrscheinlich spreche ich einfach kein breites Publikum an. Aber ich hoffe, das ändert sich irgendwann, denn in den Geschichten stecke ich wirklich mein ganzes Herzblut ^^)

Seline Snape: Beide Überfälle zur gleichen Zeit? Nein, sorry. Auf den Auroren-Aufmarsch müssen sich die Leser noch gedulden, den habe ich nämlich - ähm - noch nicht geschrieben. Aber ich habe da echt gute Ideen.

Miss Voldemort: Fenrir macht einen ziemlichen Unterschied zwischen Familienmitgliedern und nicht verwandten Werwölfen. Zu Antalja ist er relativ nett, aber Garm z.B. wurde als Kind heftig gequält und litt sehr stark unter Fenrir. Ich persönlich halte Fenrir für ein richtiges Monster.
Schön, dass dir die Antalja/Evan Sache so gut gefällt. Ich würde dir ja sooo gerne erzählen, wie es ausgeht, aber das wäre ein so immenser Spoiler *seufz*. Ich bin zu ungeduldig ^^
Finde es übrigens sehr lustig, dass du die „russischen“ Texte immer im Kopf übersetzt. Eine gute Übung ;)

Limbus: Der Fürst hat einen Eigennamen, ja. Sogar mehrere wenn man so will. Man wird sie zu gegebener Zeit erfahren, keine Sorge ;)
Es gibt ein (altes) Titelbild zu Hog61. Habe gerade gemerkt, dass ich den Link auf ff.de gelöscht hatte und habe den Link gerade wieder neu hingesetzt. Einfach einen Blick auf meine Bio werfen. Es wird aber definitiv ein neues und besseres Titelbild geben, sobald ich die FF neu veröffentliche.
Kolonie wäre ungefähr 60 Kapitel lang gewesen, wenn ich sie beendet hätte. Vielleicht sogar noch mehr. In DdK kommen sowohl Imbellis als auch Narzissa vor noch einmal vor. Das dauert nicht mehr lange ^^


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman über ein Thema des vierten Harry-Potter-Films