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Fanfiction

BETAVERSION: Die dunkle Kolonie - D`oilys schöne Welt

von Kiosk

18. Evan Rosier/ Ulysses Rathburn: D`oilys schöne Welt

Personen:
Evan Rosier: Zwanzigjähriger Ex-Slytherin. Todesser auf Wunsch seiner Eltern. Ein scheinbar rückratloser Schönling

Landolt Rosier: Der Vater von Evan. Einer der ersten Todesser, besuchte Hogwarts damals zusammen mit Tom Riddle

Crescentia Rosier geborene Tuck: Die Mutter von Evan, Ehefrau von Landolt

Cygnus und Druella Black: Die Eltern der drei Blackschwestern. Druella ist Evans Tante

Severus Snape: Todesser. Siebzehn Jahre alt, verließ erst vor wenigen Monaten Hogwarts

Ulysses Rathburn: Voldemorts Schönrederei und der Cruciatus machten ihn zu einem Todesser

Zebulon Huntsville: Todesser, über zwei Meter groß. Grob und gewaltbereit

Erebus Nott: Ein kleiner, rundlicher Todesser, aber absolut skrupellos

Kalliope Milano: Junge Todesserin und eine Dunkle Heilerin im Auftrag Voldemorts

Raymond D`oily: Ein öliger Geschäftsmann. Penetranter Schönling mit Autoverkäufer-Lächeln

Mr. D`oily Senior (Reginald): Der Vater von Raymond. Ebenfalls ein geübter Geschäftsmann

Bisherige Handlung:
Ein neuer Auftrag wurde erteilt: Eine Gruppe Todesser soll sich nach Russland aufmachen, um die Bewohner einer Werwolfskolonie als Verbündete zu gewinnen. Doch noch muss an dem Plan etwas herumgefeilt werden.

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Note: Die hier vorkommende Person namens Liam Evonshare gehört meiner Co-Autorin

Datum: 8. Oktober 1977

Von dem Photoalbum ging der Duft von vergangenen Zeiten aus, Evan nahm es genau wahr, als er bedächtig durch Seiten blätterte. Vorne, auf dem Ledereinband, stand in silbernen Lettern der Titel des Albums: Frankreich, Sommer 1969
Dieser Sommer war wirklich der Inbegriff von Evans Kindheit gewesen, als er zusammen mit seinen Eltern, seiner Tante und Onkel und den drei Blackschwestern die heißesten Tage des Jahres nahe Le Havre verbrachten, am Meer.
Die Erinnerung daran ließ sich leicht beschwören, während Evans Blick über die sich bewegenen Fotos strich: Bellatrix, ein dunkler Schatten vor einem leuchtenden Blumenfeld; Andromeda wie sie sich, tierlieb wie sie nun mal war, begeistert um den Hals eines Pferdes warf; und nicht zu vergessen Narzissa, vor der Kulisse einer ruhigen Bucht.
Man konnte über Narzissa sagen was man wollte, aber sie besaß seit Kindestagen an ein entzückendes Wesen.
Bellatrix, nun sie war gewöhnungsbedürftig und neigte schon immer zur Ruppigkeit, aber es ließ sich gut mit ihr aushalten, wenn man wusste, wann man besser zu schweigen hatte.
Andromeda, die schändliche Blutsverräterin, hatte immer alles zu locker gesehnen, ihre Reinblütigkeit, die Traditionen…irgendwann war es nicht mehr zu ertragen gewesen und akzeptieren konnte man es erst recht nicht.
Evan, als ihr Cousin, übrigens auch nicht.
Er blätterte etwas voraus, hin zu einem großen Photo, von Bella und Andromeda, die sich in diesem Moment gerade gegenseitig mit Feuerholz bewarfen…Druella Black, ihre Mutter, sprang bereits eine Sekunde später auf, um die beiden voneinander zu trennen. Keine Frage woher Bella und Andromeda diese Kampfwütigkeit geerbt haben mussten. Narzissa, keine fünfzehn, stand in diesem Photo etwas abseits und machte große Augen, als Bella die zweitälteste Blackschwester mit einem Feuerzauber anzukokeln versuchte.
Evan blätterte weiter, bis er auf das große Gruppenfoto stieß, nach dem er gesucht hatte. Vor einem blühenden Lavendelfeld stand die Familie Black und Rosier aufgereiht wie Zinnsoldaten…nun, zumindest Evans Vater Landolt, und seine Mutter Crescentia, wie immer sehr streng. Ein Übermaß an Strenge zeigten auch die Eltern der Blackschwestern, Druella, Evans Tante, und Cygnus Black.
Bellatrix, damals musste sie bereits über 18 gewesen sein, fing gerade an sich in dunkler Kleidung besonders wohl zu fühlen (komisch, Evan könnte sich Bella heute gar nicht mehr anders vorstellen). Auf dem Photo trug sie schwarze, dicke Stiefel, trotz der hohen Temperaturen und einen kurzen Rock, den ihre Mutter Druella Black damals als „höchst anrüchig“ bezeichnet hatte. Sie guckte gelassen und kühl…wenn man einmal den schnippisch hochgezogenen Mundwinkel außer Acht ließ.
Durch enormen Sicherheitsabstand von Bella getrennt, stand Andromeda, rechts neben ihrem Vater Cygnus. Glücklich Lachen war schon immer ihr größtes Talent gewesen, so strahlte sie ehrlich in die Kamera, als würde es sich hier um den schönsten Tag ihres Lebens handeln.
Narzissa und Evan selbst hatten ihren Platz in der Mitte der Anordnung gefunden.
Narzissa, ohne Zweifel schon damals eine Schönheit, hatte ihr langes Blondhaar hochgesteckt und auf ihren Lippen glänzte ein Hauch von Weinrot…das musste auf Bellatrix` Einfluss zurückzuführen sein.
Sie sah der Rosier Familie sehr viel ähnlicher, als den üblichen Blacks, selbst die Augenfarbe stimmte perfekt mit dem Blauton überein den auch Evan, ihr Cousin, besaß; und ihr Haar war vielleicht nur um eine Nuance heller, als sein eigenes. Auf dem ersten Blick könnten sie Geschwister sein…was sie zum Glück nicht waren, denn war es nicht schon seltsam genug seine eigene Cousine anzuhimmeln?
Evan musste auf dem Photo gerade mal 12 Jahre alt gewesen sein, er grinste in die Kamera, während Narzissa einen ihrer fragilen Porzellanarme freundschaftlich um seine Schultern gelegt hatte. Mit Ausnahme von Andromeda strahlten sie beide am glücklichsten, was vielleicht darauf zurückzuführen war, das sie die jüngsten waren, Kinder, und noch nicht gewillt sich große Sorgen um die Welt zu machen.
Nun, um es genau zu nehmen mussten sie sich jetzt auch keine großen Sorgen machen. Narzissa, von Geburt schon wohlhabend, hatte gut geheiratet…Lucius Malfoy war wirklich zu beneiden, obwohl Evan nie auf die Idee gekommen wäre, zu behaupten er wäre für Narzissa nicht gut genug. Eher das Gegenteil verkomplizierte hier die Situation, denn Lucius war sehr wohl ein fähiger Ehemann, zumindest machte das auf Evan den Eindruck.
Evan selbst musste sich im Grunde nur darum sorgen machen, dass seine Lebenserwartung nicht sonderlich hoch war, jetzt wo er ein Todesser geworden war. Ansonsten blickte er auf das fabelhafte Vermögen der Rosiers und andere Besitztümer. Nein, selbst über sein Aussehen könnte er nicht klagen, selbst wenn er es wollte.
Und trotzdem fühlte er schwermütigen Kummer der penetrantesten Art, dem er schutzlos ausgeliefert war…und wenn er so das photographische Abbild von Narzissa betrachtete, dann ahnte er auch schon wieso.
Es klopfte stürmisch an seiner Zimmertür und schon wirbelte seine Mutter Crescentia hinein, die Frisur waaghalsig lockig, waaghalsig blond und waaghalsig hochgesteckt.
„Evan!“ zischte sie: „Solltest du nicht mit den Anderen zu Mr. D`oily?“ Es klang fast so harmlos, als wäre nur ein Besuch beim Eisverkäufer gefragt, und er und die anderen Todesser wären noch kleine Vorschulkinder.
Manchmal glaubte Evan, seine Eltern würden sich der Gefahr nicht einmal ansatzweise bewusst werden, was würden sie sagen, wenn er im Namen des Dunklen Lords im Kampf getötet werden würde? Wahrscheinlich würden sie es als Ehre hinnehmen, und ihm im Garten ein steinernes Denkmal widmen, „Loyal bis in den Tod“, würden sie wahrscheinlich eingravieren lassen.
Evan klappte das Photoalbum zu und schob es von sich: „Ich gehe jetzt auch.“ sagte er mit neutraler Tonlage und erhob sich von seinem, auf Hochglanz polierten, Schreibtisch.
„Und benimm dich bloß! Ich will nichts Schlimmes über dich hören müssen! Und tu was man dir aufträgt, ohne zu murren und-“
„Ohne zu murren und es in Frage zu stellen.“ beendete Evan den Satz. Das hatte er nun schon tausendmal gehört, und sich immer daran gehalten. Wirklich, was dachten seine Eltern wer er war? Er war viel zu feige um eine Rebellion anzuzetteln, oder irgendetwas zu kritisieren.
Seine Mutter richtete ihm mit übelgelaunter Miene die Haare, und betrachtete ihn höchst kritisch: „Und wie du dich anziehst, junger Mann! Wie ein Schlammblut von der Straße!“ Sie zog an seiner Robe herum, obwohl ein normaler Mensch daran wahrscheinlich keinen Fehler entdeckt hätte.
Evan musste ein genervtes Augenrollen verbergen.
Endlich schien er in Crescentias Augen einigermaßen tauglich zu sein, sich Anderen zu zeigen. Wunderbar, selbst Raymond D`oily hätte diesen Ordnungsfaktor nicht übertreffen können…oder vielleicht doch? Nun, Evan würde es gleich herausfinden.
Mit einem schmalen Wort des Abschiedes, verließ er das Anwesen der Rosiers und disappierte.

XXXXXXXXXX

Plymouth. Dieser Name sagte Ulysses Rathburn etwas. Diese ganze Stadt, mitsamt ihrer Umgebung sagte ihm etwas…er stand am Rande einer weiten wilden Wiese, den Horizont begrenzten weitere Felder, Wälder, und im Süden zeichnete sich Plymouth selbst ab, die südenglische Hafenstadt.
Die Wiese hob sich leicht gen Himmel und oben auf diesem seichten Hügel, lag ein stattliches Haus, umgeben von einem schmiedeeisernen und efeubewachsenen Zaun.
Obwohl die Vergangenheit sonst so unnahbar und unbekannt war, hier hatte sie ihn eingeholt: In genau diesem Haus war er aufgewachsen, das wusste er genau, obwohl das Haus heute ganz anderes aussah, als zu Zeiten seiner Kindheit.
Komisch…war die Welt etwa so klein, oder war es tatsächlich kein Zufall, dass er sich genau auf dem Fleckchen Erde wiederfand, wo er mehr als ein Dutzend Jahre lang gelebt hatte?
„Die D`oilys leben nicht schlecht, hm?“ bemerkte Zebulon Huntsville. Die übrigen vier Todesser stimmten ihm zu.
„Die D`oilys verdienen Unsummen mit dem Verkauf von Pelzen und seltenen Tieren.“ meldete sich Evan: „Mr. D`oily hat uns einmal mit Silberwidderfellen beliefert, daher kennen wir ihn.“
Erebus Nott pfiff anerkennend: „Ihr habt ja Kohle wie Heu, Rosier. Silberwidderfell ist eine Rarität, die Viecher sind fast ausgestorben, genau wie die Goldwidder.“
Die Gruppe setzte sich in Bewegung, am Gartentor angekommen, hatte Ulysses eine bessere Vorstellung vom Reichtum der D`oilys. Sein altes Elternhaus war früher schon alles andere als eine arme Scheune gewesen, doch die D`oilys hatten sich offenbar nicht lumpen lassen, und das Gebäude um einige Anbauten und ein weiteres Stockwerk ergänzt.
Ulysses wandte langsam den Blick, hinüber zu einem Stall, der zu seiner Zeit dort gestanden hatte. Sein Vater, Forester Rathburn, hatte magische Tierwesen gezüchtet und gut verdient, der Stall war damals gefüllt gewesen mit vielen seltenen Arten…doch von dem einst gutgepflegten Gebäude, war nicht mehr übrig als eine Ruine, von Brandspuren gezeichnet…stimmt, seine Eltern Forester und Bethesda waren durch ein Feuer umgekommen, das in dem Stall ausgebrochen war…wann war das gewesen? Irgendwann während seiner Schulzeit, oder?
Er schüttelte die Erinnerungen von sich. Es war unwichtig darüber nachzudenken, und Ulysses fühlte nichts, wenn er diesen Gedanken nachging. Keine Trauer, keine Melancholie: Es war belanglos.
Es verging kaum eine Minute, da traten drei Personen aus dem D`oily Anwesen und öffneten den Todessern die Pforte des hohen Gartenzauns. Den jungen Mann identifizierte Ulysses als Raymond, einem alten Schulkameraden…obwohl man das Wort „Kamerad“ hier deutlich überstrapazierte. Zumindest hatte Raymond gestern noch ein wenig mit ihm gewitzelt, wahrscheinlich überhaupt der Grund, warum er ihn jetzt so schnell wiedererkannte.
Der zweite Mann, ein älterer Herr, musste der Vater von Raymond sein, Mr. D`oily, ein britischer Spitzenverdiener und nach allem was Ulysses gehört hatte, ein Kontaktmann Voldemorts.
Ulysses kannte ihn noch aus seiner Kindheit und Jugend, konnte aber nicht behaupten, ihn je gemocht zu haben. Mr. D`oily war quasi der Chef seines Vaters gewesen.
Die dritte Person war eine Frau Anfang dreißig, mit einem Gesicht das man gleichermaßen als wunderschön und eiskalt bezeichnen konnte. Sie trug einen edlen, cremefarbenen Fellmantel, der in einem flauschigen Pelzkragen endete. Der Blick den sie Ulysses zuwarf war bedeutungsschwer, und er wurde das Gefühl nicht los, dass er diese Frau sehr gut kannte.
„Willkommen!“ rief der alte Herr mit diplomatischer Höflichkeit: „Ich bin Reginald D`oily, der Herr dieses bescheidenen Häuschens.“ Er gab jedem Todesser feierlich die Hand, und stellte dann die Beiden an seiner Seite vor: „Das hier ist mein Sohn, Raymond. Ihr habt ihn ja gestern bereits kennen gelernt. Und das hier-“, er zog die Frau ein Stück weit zu sich heran: „-„-ist meine geliebte Ehefrau Imbellis. Wie ihr seht, bin ich ein echter Glückspilz.“
Mr. D`oily strahlte, Imbellis jedoch deutete lediglich ein spöttisches Lächeln an, reichte aber ebenfalls jedem Todesser standesgemäß die Hand.
Ulysses` Hand ergriff sie als letztes, und sie suchte seinen Blick: „Hallo Ulysses.“ sagte sie lauernd: „Wer hätte gedacht das wir uns mal wiedersehen, hm?“ Ein Augenzwinkern rundete das ganze noch ab.
…natürlich, wie konnte er Imbellis vergessen? Die verlogene Slytherinschönheit, die ihm während seines ersten Schuljahres in eine Menge Probleme gestürzt und, ganz nebenbei, ihm dabei auch noch seine Unschuld genommen hatte.
Imbellis Antiana Ermay, die dreckige Affäre seiner frühen Jugend…und jetzt war sie die Ehefrau von Mr. D`oily und quasi die Stiefmutter von Raymond? Das war eine groteske Familiensituation, schließlich mochte Raymond gerade mal ein paar Jahre jünger sein als sie, und Ehemann Reginald war schätzungsweise siebzig.
Auch die anderen Todesser sahen etwas verdattert drein, Ulysses war also nicht der Einzige der sich wunderte.
Die D`oilys führten sie ins Innere des Hauses und offenbar verstanden sie es, die Räume nur mit dem Kostspieligsten auszustatten. Der Marmorfußboden des Eingangsbereiches war schneeweiß und lupenrein poliert, überall standen alte Terrakottakrüge herum, mit seltenen Gewächsen in ihrem bauchigen Inneren. Und alles was aus Holz gefertigt war, war nur aus dem edelsten Tropenholz, auf jeder freien Ablage fanden frische Blumen ihren Platz.
Sie alle nahmen im Arbeitszimmer platz, Mr. D`oily und Sohn Raymond strahlten ihnen schmierig entgegen, Imbellis schlug graziös ein Bein übers andere und warf Ulysses hin und wieder einen amüsierten Blick zu.
Er beschloss es zu ignorieren, er wusste ohnehin nicht wie er darauf reagieren sollte, sie spielte da mit den Fakten der Vergangenheit herum, während er noch mit den Kopfschmerzen kämpfte die seine Erinnerungsversuche heraufbeschwört hatten.
Während ein verängstigter Hauself ihnen Wein einschenkte, wandte sich Mr. D`oily an Ulysses: „Wie nett dich hier zu haben, Ulysses Rathburn. Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht gesehen, nicht seit diesem…tragischen Unfall deiner lieben Eltern.“
Ulysses zuckte mit den Schultern: „Auch nett was Sie aus meinem Elternhaus gemacht haben.“ lobte er aus der Not heraus…im Grunde hasste er es, wäre es nicht besser gewesen, alles so zu lassen?
Imbellis lächelte anrüchig: „Mein Mann ist leider noch nicht dazu gekommen, die Reste des Stalles abzureißen…vielleicht findest du dort ja noch ein kleines, verkohltes Andenken an deine Eltern, Ulysses?“
Mr. D`oily warf seiner Ehefrau einen strafenden Blick zu, Raymond räusperte sich verhalten, aber Imbellis, ganz die Würde in Person, prostete Ulysses lediglich seelenruhig zu.
Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass Imbellis diese Bemerkung nicht ausgesprochen hatte, um Ulysses zu verärgern, sondern es schien sich eher gegen die beiden anderen D`oilys zu richten.
„Kommen wir zum Geschäftlichen.“ wandte sich Mr. D`oily dem eigentlichen Thema zu: „Der Dunkle Lord hat euch euern Auftrag genannt, ich hoffe ihr alle wisst, dass von Werwölfen immer eine Gefahr ausgeht, vor allem wenn sie abseits der Zivilisation leben. Möglich, dass sie erst zubeißen und dann Fragen stellen.“
„Ich denke Gefahr besteht auch, weil nur drei von uns die russische Sprache beherrschen“, gab Severus Snape zu bedenken: „Es könnte schnell zu Missverständnissen kommen.“
„Es ist gut möglich, dass auch Werwölfe aus Großbritannien sich nach Russland zurückgezogen haben. Wenn dem so ist, könntet ihr schnell Kontaktmänner finden. Es gibt einen Werwolf namens Fenrir Greyback, dem ein kleines Rudel untersteht. Man hat vor Jahren das letzte Mal etwas von ihnen gehört, es ist mehr als wahrscheinlich, das sie Großbritannien verlassen haben, um in der Kolonie Unterschlupf zu suchen. Hier hatten die Werwölfe nie einen guten Stand, in Osteuropa sieht es anders aus…dort gibt es mehr als genug Rückzugsflächen.“ sagte Mr. D`oily und nippte an seinem Wein.
„Schon, aber wir können nicht unbedingt mit englischen Werwölfen rechnen. Demnach sind Raymond D`oily, Ulysses Rathburn und ich die Einzigen, die mit den Werwölfen in Kontakt treten können. Wenn es zu Ausfällen kommt, bedeutet das die Gefährdung der gesamten Mission.“ Severus` Stimme blieb kühl, und war nicht einmal besonders kritisch. Er schien lediglich Fakten aufzuzählen.
Ulysses probierte den Wein, doch der wollte nicht schmecken, selbst kostspielige Tropfen hatten ihre Schwächen. Imbellis warf ihm ein wissendes Lächeln zu und strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht...an ihrem Ohrläppchen hing ein gigantischer, eisblauer Edelstein, wahrscheinlich der übertriebenste Ohrschmuck aller Zeiten.
„Ich denke der Dunkle Lord setzt sein vollstes Vertrauen in euch.“ lächelte Mr. D`oily süffisant: „Die Mission wird nicht scheitern, er hat sie geplant.“
Aus Sicherheitsgründen zweifelte niemand diese Aussage an.
Severus, der als Einzigster den edlen Wein nicht mal eines Blickes würdigte, fand jedoch schon bald wieder ein neues Thema: „Was interessiert Sie eigentlich an der Kolonie, Mr. D`oily?“
„Einzig die potentielle Kampfesstärke. Werwölfe in den Reihen der Verbündeten zu haben, wäre ein großer Gewinn für den Dunklen Lord. Und meine Wenigkeit ist ein Befürworter seiner Ideen, ein schneller Sieg unseres Lords, liegt mir sehr am Herzen.“ antwortete der alte Herr, das selbstgefällige Lächeln verbreitete sich sogar noch, Sohn Raymond kopierte dieses penetrante Grinsen auf der Stelle.
Severus nickte, schien aber nicht ganz zufrieden mit der schön dahergesagten Antwort.
„So, kommen wir zu dem Grund, warum ihr heute überhaupt herkommen solltet“, D`oily rieb sich die Hände: „Mein Sohn hat vor kurzem eine Karte erwerben können, die sehr interessant ist. Daraufhin, suchten wir den Dunklen Lord auf, um mit ihm unser Wissen zu teilen. Liam!“
Der, nachdem D`oily da gerufen hatte, betrat wenig später das Arbeitszimmer, in der Hand ein gerahmter Fetzen Pergament. Ulysses achtete aber keine drei Sekunden auf den Gegenstand.
„Das hier ist einer meiner wenigen Mitarbeiter, ein kompetenter Mann. Liam Evonshare.“
Ja, das hatte Ulysses auch schon erkannt. Liam, ein gleichaltriger Gryffindor, mit dem Ulysses früher nur in den allerseltensten Fällen zurechtgekommen war…verdammt, noch ein bekanntes Gesicht am heutigen Tage, und das obwohl Ulysses sich für seine Vergangenheit einen Dreck scherte. Er hatte eine Gegenwart, warum musste er mit dem belästigen, was früher war?
Liam musterte ihn mit einem anfangs verwunderten Blick, der sich aber rasch wieder neutralisierte. Ulysses schirmte seine Augen mit seiner linken Hand ab und gab vor, gerade etwas Interessantes auf dem Boden entdeckt zu haben.
Liam übergab D`oily den Rahmen und verschwand wieder wortlos, was Ulysses nur recht war. Jetzt konnte er sich mit D`oilys toller Karte ablenken, die den Todessern schon vor die Nase gehalten wurde.
Severus beugte sich ein wenig vornüber und studierte das vergilbte Pergament: „Eine Karte eines russischen Landstriches.“ bemerkte er: „Dort ist die Stadt Yaroslava eingetragen.“
„Wo steht das? Das sind doch nur irgendwelche Zeichen“ sagte Evan verwirrt, Severus schenkte ihm ein Augenrollen: „Das ist das kyrillische Alphabet, natürlich kannst du das nicht lesen.“
Evan biss sich auf die Unterlippe und mimte den Emotionslosen.
Severus` analytischer Blick strich wieder über die Karte und brannte sich schließlich in einen bestimmten Punkt: „Dieses Dorf Vetlevo…ich bin heute alle Karten durchgegangen, die ich von dem Gebiet finden konnte, aber ein Dorf namens Vetlevo habe ich nie entdeckt.“
Mr. D`oily nickte anerkennend: „Ein kluger Junge. Das ist auch genau der Grund, warum diese Karte so wertvoll ist: Der Name Vetlevo taucht sonst nirgendwo auf, weder auf anderen Karten, noch in der Literatur. Einzig auf dieser Karte…und wenn man genau hinsieht, erkennt man noch weitere Merkwürdigkeiten.“
Alle sechs Todesser lehnten sich nun vor und starrten das Stück Pergament an…das gar kein Pergament war. Kalliope, als Dunkle Heilerin hatte sie natürlich ein geschultes Auge, erkannte es als Erste: „Diese Struktur…die Karte besteht aus Tier- oder Menschenhaut, richtig?“
„Und über dem Dorf Vetlevo ist ein Voll-, Halb-, und Neumond eingezeichnet.“ bemerkte Severus.
Mr. D`oily gab ihnen beide recht: „Allerdings. In den seltensten Fällen kommen Magier oder Muggel auf die Idee, eine Karte auf einem Stück Haut zu zeichnen…und Monde zu malen, die über Dörfer schweben, ist auch höchst ungewöhnlich. Ich schätze diese Karte ist das Werk eines Werwolfes und Vetlevo ist nicht nur ein einfaches Dorf, es ist ihre Kolonie.“
Die Todesser waren durchaus interessiert, nur Imbellis D`oily seufzte höchst gelangweilt und ihr Fuß wippte hin und her: „Das ist doch vollkommen egal, Reginald!“ schnarrte sie: „Ob diese Kolonie nun Vetlevo oder Bellissimo heißt, wen interessiert`s? Hauptsache ist doch, dass die Kolonie irgendwo nordöstlich der Muggelstadt liegt.“
Ein Muskel zuckte in Mr. D`oilys Wange und Raymond schüttelte den Kopf: „Könntest du bitte rausgehen, Imbellis?“ zischte er: „Wen du dich langweilst, dann wär´s besser wenn du verschwindest.“
Imbellis verschränkte die Arme vor der Brust und ihre Nasenspitze kroch ein wenig näher gen Zimmerdecke: „Nur unter einer Bedingung.“ sagte sie kühl.
Mr. D`oily und Raymond waren sofort ganz Ohr.
„Ich möchte mich mit Mr. Rathburn unterhalten, ein alter Schulkamerad von mir.“
Die Blicke schwappten hinüber zu Ulysses.
„Schulkamerad?“ echote Raymond amüsiert: „Komm schon, ich weiß ganz genau dass ihr mal was miteinander hattet!“
Mr. D`oilys Kiefer sackte ein wenig abwärts: „Unsinn!“ wies er seinen Sohn zurecht: „Imbellis war Jungfrau als ich sie geheiratet habe!“
Imbellis lächelte zufrieden und wandte sich mit frostigem Blick an Raymond: „Wie kannst du nur behaupten ich hätte mich früher herumgetrieben?“ fragte sie zuckersüß: „Du beleidigst mich!“
„Hast du gehört, Raymond?“ mischte sich D`oily wieder ins Geschehen: „Du beleidigst meine Frau! Es gehört sich nicht eine Dame zu beleidigen.“ Er wandte sich an Ulysses: „Wenn ihr Freunde wart, dann habt ihr sicher viel zu erzählen nicht wahr? Wenn du möchtest kannst du gerne das Zimmer verlassen.“
Seine Pflicht verletzen? Ulysses war nicht interessiert, aber Imbellis war schon aufgesprungen, hatte ihn bei der Hand gegriffen und dirigierte ihn aus dem Arbeitszimmer: „Natürlich will er!“ sagte sie stellvertretend: „Wiedersehensfreude ist schließlich die schönste Freude!“

Fortsetzung folgt…

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Wichtiges Kommentar: Die Hogwarts Schulgeschichten gehen übrigens weiter ;)
Schnell anklicken und lesen, war gar nicht so leicht nach einer halbjährigen Pause weiterzuschreiben ^^

Kommentar: Für all die, die DdK ohne Vorwissen lesen: Also, man merkt schon das diese FF stellenweise sehr auf die Hogwarts-Schulgeschichten aufbaut. Wer also mal ein wenig Zeit hat, dem kann ich nur empfehlen die Hogwarts Geschichten zu lesen, auch wenn es da nicht um Severus oder Evan geht. Es ist trotzdem eine sehr kurzweilige FF, für die es noch nie negative Kritik gegeben hat.
Sorry, ich glaube in dem Kapitel finden sich tausend Flüchtigkeitsfehler…ist nicht leicht zu korrigieren, wenn die Eltern dauernd rumnerven und in mein Zimmer stürmen

Nightwish: Ui, nicht schlecht, dass du dich sogar an Raymond erinnerst, obwohl der bisher nur ganz kurz in Hogwarts 1962 vorkam. Kompliment ;)
Ich glaube wenn du ihn jetzt schon hasst, dann wirst du ihn demnächst verfluchen. Er ist so herrlich ölig und schmierig (Nicht umsonst heißt er schließlich D`oily), ich persönlich mag ihn absolut gerne. Ich glaube er könnte der Cousin von Gilderoy sein XD (hey, gute Idee, dass muss ich mir gleich mal notieren)

Seline Snape: Danke *verbeug* ^^

Tami9: Dauert nicht mehr lang, dann kriegst du die Werwölfe zu sehen ^^
Das es zu Reiberein kommen kann, weil Zebulon das zweite Kommando hat, hast du gut erkannt, er ist eben kein Heiliger ^^


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