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Fanfiction

Das fünfte Rad - Das fünfte Rad

von Dr. S

Es war einer dieser Tage, an denen man einfach nur noch schnell ins Bett wollte, weil alles so drastisch schiefging, als hätte man das komplette Gegenteil von Felix Felicis geschluckt. Und normalerweise lief man an genau diesen Tagen den Weasley-Zwillingen in die Arme.

Draco Malfoy ging bis zum Anschlag gefüllt mit Frustration durch die Korridore und versuchte sich die Finger sauberzuhexen, nachdem ihm in dem stinklangweiligen Unterricht von Dolores Umbridge bereits sein drittes Tintenfass zu Bruch gegangen war. Trotz des ewigen Schreibens hatte er das Zaubern zwar nicht verlernt, aber saubere Finger beschützten ihn auch nicht vor den Antipathien der Weasley-Zwillinge, die zwar genauso leidenschaftlich erwidert wurden, aber in letzter Zeit doch verstörend zugenommen hatten. Er hatte den starken Verdacht, dass es an ihrem lebenslangen Quidditch-Verbot lag, aber daran war er nun wirklich nicht großartig beteiligt gewesen – außer als Punchingball.

„Hallo, Malfoy.“ Draco schauderte, als wie aus dem Nichts jemand direkt in sein Ohr hauchte. Er blieb aber nicht stehen und würde den Zwillingen so eine größere Angriffsfläche bieten.

„Ganz alleine unterwegs?“, kam es von rechts, aber Draco schaute schon einmal nach links über die Schulter, weil die Zwillinge mit ihm selten mehr als einen Satz redeten, bevor sie den anderen übernehmen ließen.

„Anscheinend haben seine Gorillas gemerkt, dass die paar Goldstücke es nicht wert sind, vierundzwanzig Stunden am Tag an Malfoy zu kleben, George“, stellte Fred Weasley fest und grinste Draco dabei betont freundlich an.

„Oh, sagt doch gleich, wenn ihr ihre Stellen übernehmen wollt“, gab Draco süßlich zurück, drehte sich im Gehen herum und musterte beide Zwillinge, seufzte mitleidig auf, als er die schon fast auseinanderfallenden Roben betrachtete. „Ihr könnt jeden Knut gebrauchen.“

Vier Hände ballten sich gleichzeitig zu Fäusten, aber die Gesichtsausdrücke blieben merkwürdig gelassen. „Zu schade, dass du nicht früher gefragt hast, Malfoy“, sagte George triumphierend.

Sein Bruder nickte. „Wir sind bald ganz groß im Geschäft.“

„Und dabei wirst du uns noch wunderbar helfen“, fügte George hinzu.

Draco zog die Augenbrauen misstrauisch zusammen. Er war nicht in der Stimmung für Spielchen. Sogar das Abendessen hatte er ausfallen lassen, um so schnell wie möglich ins Bett zu kommen.

„Womit hab ich diese Ehre verdient?“ Draco bewegte sich weiter rückwärts, die Zwillinge immer im Auge und damit auch die Gefahr, die scheinbar in ihren Taschen lauerte. Da fassten sie nämlich gerade gleichzeitig hinein und Draco tat es ihnen gleich, indem er nach seinem Zauberstab, den er gerade erst weggesteckt hatte, suchte.

„Uns ist einfach niemand eingefallen, den wir lieber schreien hören“, sagte Fred schulterzuckend.

George seufzte verträumt auf. „Die Erinnerung, wie deine zarte Haut unter meiner Faust aufplatzt, erfüllt mich immer noch mit Glücksgefühlen.“

Die Erinnerung daran weckte in Draco leider alles andere als Glücksgefühle. Fast glaubte er, dass er sein Jochbein vor Schmerz pochen fühlen konnte. Es war vielleicht besser, wenn er jetzt ganz Slytherin blieb und einfach die Flucht ergriff, bevor dieser Tag nicht nur unangenehm sondern schmerzhaft enden würde.

Unter den immer noch verdächtig triumphierenden Blicken der Weasley-Zwillinge drehte Draco sich herum und stellte sich zumindest vor, wie er erfolgreich um die Ecke floh. Denn womit er nun wirklich nicht gerechnet hatte war das plötzliche Erscheinen einer dritten Person, der er nun wortwörtlich in die Arme lief.

Lee Jordans strahlendweißes Grinsen verursachte einen Brechreiz in Draco, der aber auch gut von dem Fluch kommen konnte, der ihn im Rücken traf und kurzerhand ausknockte. Schwärze umschloss ihn zusammen mit einer angenehmen Wärme, als er in fremden Armen zusammensackte. Seine Tasche rutschte ihm von der Schulter und das Echo des zerberstenden Tintenfasses – das vierte an diesem Tag – füllte Dracos Kopf.

*

Als er die Augen wieder öffnete fand er sich in einem verräterisch dunklen Klassenzimmer wieder. Vielleicht irgendwo in den Kerkern? Aber er bezweifelte wirklich, dass Gryffindors sich so weit ins feindliche Gebiet wagen würden.

Es dauerte eine Weile, bis er sich an die Dunkelheit gewöhnen konnte. Von irgendwoher drang ein fortwährendes Pochen an seine Ohren, das sich kurzdarauf als Geräusch eines Balls herausstellte, der immer wieder gegen die Wand geworfen wurde. Tische und Stühle waren leicht nach hinten geschoben worden und Draco wollte gar nicht wissen warum. Er kauerte am Boden und konnte seine Hände nicht bewegen. Das Geräusch des Balls ging ihm auf die Nerven.

„Geht das ein bisschen leiser? Ich hab Kopfschmerzen“, zischte Draco und drehte den Kopf in die Richtung, wo das Geräusch herkam. Lee Jordan saß auf einem Pult gegenüber von Draco und warf mit sehr gelangweilter Miene einen unglaublich sprunghaften Ball direkt neben Draco. Als er bemerkte, dass Draco aufgewacht war, hellte seine Miene sich auf.

„Scheint dir ja wieder gutzugehen, Malfoy. Für einen Moment haben wir geglaubt, du seist tot“, sagte Lee amüsierter, als in so einer Situation erlaubt sein sollte. Immerhin hatten sie nicht nur irgendeinen Schüler gekidnappt, sondern Draco Malfoy. Die glaubten doch nicht, dass sie damit ungestraft davonkamen.

„Und dann haben deine Freunde sich aus dem Staub gemacht?“ Draco schnaubte auf. „Und du bist blöd genug am Tatort zu bleiben.“

Lee gluckste. „Fred und George sind ja nur kurz was holen gegangen. Wir wollen noch ein bisschen mit dir spielen, Malfoy.“

„Du meinst, sie lassen dich zur Abwechslung mal wieder mitspielen“, gab Draco gehässig zurück und traf damit überdeutlich einen wunden Punkt. Lees Gesichtsausdruck verhärtete sich und die Genugtuung darüber half Draco über den Fauxpas hinweg zu kommen, dass er Jordan nicht eingeplant hatte. Es gab aber eben auch immer nur ‚die Weasley-Zwillinge‘ und von Lee Jordan war da einfach kaum die Rede. „Wie fühlt sich das so an? Als fünftes Rad am Wagen, meine ich?“

Lee öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich darauf wieder und fuhr fort seinen Ball zu werfen. Er war nicht besonders gut darin und verlor ihn einige Male fast. Ein Beweis dafür, warum er nicht in der Quidditch-Mannschaft spielte, sondern nur versuchte sie zu kommentieren, wobei er ständig so heftig versagte, dass Draco der festen Überzeugung war Crabbe würde das besser hinbekommen.

„Fred und George haben gesagt, dass du so etwas versuchen würdest.“

Draco grinste süffisant. „Und dabei haben sie dir natürlich versichert, dass du doch sehr wichtig für sie bist und dass es kompletter Schwachsinn ist, was ich sage, oder?“ Er bewegte seine Hände hinter seinem Rücken und testete, wie fest die Verknotung war, aber wer auch immer hatte seine Arbeit so gut gemacht, dass Draco ohne Zauberstab nichts ausrichten können würde.

„Na ja, sowas in der Art.“ Lee zuckte mit den Schultern. „Ist auch nicht so, als wäre ich neidisch darauf, dass Fred und George ständig nachsitzen müssen und ich frei habe.“

„Ach? Und trotzdem machst du mit, wenn sie einen Schüler fesseln und kidnappen?“ Draco zog seine ausgestreckten Beine an und veränderte seine Position leicht, kam aber nicht an die vordere Tasche seines Umhanges heran, wo immer noch sein Zauberstab auf ihn wartete. Das war wahrscheinlich nur eine extra eingeplante Demütigung den Zauberstab in seiner Reichweite zu platzieren, obwohl es doch unmöglich war, an ihn heranzukommen.

Lee ignorierte den Positionswechsel zu gelassen für Dracos Geschmack. Wer wusste schon, was noch hier lauerte, um ihn davon abzuhalten wegzulaufen.

„Jetzt sieh das mal ein bisschen lockerer, Malfoy. Wir werden dich schon nicht umbringen… denke ich.“ Lee knallte seinen Ball verboten nah neben Dracos Kopf an die Wand, fing ihn diesmal etwas geschickter wieder auf. „Fred und George brauchen nur jemanden, an dem sie ihre Produkte testen können, ohne dass Hermine Granger gleich wieder rummeckert.“

Draco schnaubte auf. „Schön! Sagt man mir wenigstens, wie lange das dauern wird?“

„Weiß ich nicht. Musst du Fred und George fragen, wenn sie wieder da sind“, sagte Lee.

„Die haben dir nicht einmal gesagt, wann sie wiederkommen, oder?“ Draco ließ den Kopf frustriert hängen, als Lee schon wieder mit den Schultern zuckte. „Und da sagt man, ich würde Crabbe und Goyle schlecht behandeln. Du bist mindestens genauso wertlos.“

„Hey, pass auf was du sagst oder ich werfe den Ball in deinen Mund“, drohte Lee, aber seine böse Miene verflüchtigte sich schnell wieder, als er bei der Vorstellung lachen musste.

Draco verdrehte die Augen. „Mach doch“, sagte er genervt, rechnete aber nicht damit, dass Lee wirklich gehorchte. Der Ball raste an Dracos Schläfe vorbei gegen die Wand, prallte ab und nachdem er auf dem Boden aufgeschlagen war versuchte Lee wieder mehr schlecht als recht ihn aufzufangen, wobei er von seinem Pult rutschte.

Mit weitaufgerissenen Augen drehte Draco den Kopf herum. „Geht’s noch? Bei deiner Trefferquote triffst du alles außer meinem Mund!“

„Voll goldig, wie du dich aufregst“, sagte Lee und kam auf Draco zu, den Ball immer von einer Hand wieder in die andere werfend.

Draco konnte nur verwirrt den Kopf schütteln. „Bitte was?“ Er verzog angewidert das Gesicht, als Lee sich vor ihm hinhockte und ihm wieder dieses Grinsen schenkte, bei dem sich seine weißen Zähne zu kontrastreich von seiner dunklen Haut abhoben.

„Ach, ich sag nur…“ Lee spielte immer noch mit seinem Ball. „Wenn man dich so ewig halbtot vor der Nase liegen hat, dann fällt einem das eben auf.“

Draco schauderte bei dem Gedanken, dass der Kerl ihn angestarrt hatte, während er friedlich gefesselt hier gelegen hatte. „Wie oft hast du Fred und George gesagt, dass sie goldig sind, dass sie dich jetzt nicht mehr mitnehmen?“

„Vielleicht einmal zu oft?“ Lee ließ die Augenbrauen hüpfen und lachte auf, als Draco erneut das Gesicht verzog.

Draco lag bereits ein beißender Kommentar auf der Zunge, aber in Anbetracht seiner Situation schluckte er den lieber wieder herunter. Immerhin könnte er ja ausnutzen, dass Lee ihn mit dem Adjektiv ‚goldig‘ in Verbindung brachte. Und ehrlich gesagt würde er eine Menge tun, um hier wegzukommen, bevor die Weasley-Zwillinge wiederkommen würden.

„Also…“ Draco streckte die Beine wieder aus, streifte dabei absichtlich Lees Knöchel. „Willst du mir gleich sagen, was ich tun muss, um hier wieder rauszukommen, oder soll ich mir erst einen plumpen Anmachspruch einfallen lassen?“

„Der Anmachspruch.“ Lee runzelte die Stirn, als würde er noch einmal darüber nachdenken. „Ja, der Anmachspruch.“

Gekünstelt lachend schüttelte Draco den Kopf. „Du weißt schon, dass das gegen so einige Schulregeln verstößt? Geschweige denn Gesetze?“

Immer dieses grässliche Schulterzucken. „Ich zwing dich ja nicht, Malfoy. Ich geb dir nur eine Chance, wie du deine Fesseln lösen kannst, bevor Fred und George wieder da sind.“ Lee grinste ihn an, mit diesen grässlich weißen Zähnen, die Draco ihm gerade am liebsten herausschlagen würde.

„Und wie willst du den beiden das erklären?“, fragte Draco zwischen aufeinander gepressten Zähnen, damit er nicht vielleicht doch dem Brechreiz nachgab. „Wenn ich plötzlich weg bin?“

„Sie haben gesagt, du könntest versuchen mich anzugraben, um hier herauszukommen“, antwortete Lee in einem unschuldigen Tonfall, der nicht zu seinem dreckigen Grinsen passen wollte.

Draco öffnete empört den Mund, brauchte aber eine Weile, um seine Stimme wiederzufinden. „Und du nutzt schamlos aus, dass die beiden mich für eine billige Hure halten? Das ist erbärmlich! Du musst es wirklich nötig haben.“

Lee blinzelte und seine dunklen Augen wurden ganz groß, als er weiter auf der Unschuldsnummer ritt. „Ich find dich eben goldig.“

Draco verengte warnend die Augen zu Schlitzen, aber das schien Lee wieder nur zu amüsieren.

„Siehst du, voll goldig…“ Er streckte die Hand aus, aber Draco drehte den Kopf zur Seite, bevor Lee seine Wange auch nur berühren, geschweige denn hineinkneifen konnte. „Och, Malfoy… Überleg doch mal, wie sehr es Fred und George ärgern würde, wenn du ihren besten Freund dazu kriegst dich laufen zu lassen.“

Draco runzelte die Stirn und schaute Lee wieder an, musste deswegen schließlich doch die warme Hand auf seiner Wange ertragen. Dabei spielte Lee immer noch mit seinem Ball, zwar nur mit einer Hand, aber gerade wünschte Draco sich, dass es beide wären.

„Du machst das eigentlich, um Fred und George eins reinzuwürgen. Weil es immer nur um die beiden geht, nicht wahr?“ Draco zog die Mundwinkel herunter, als Lees Finger über sein Jochbein fuhren, das so gerne von George malträtiert worden war. „Das hier ist Rache.“

„Im Grunde… ja.“ Lee sah aus, als würde da noch mehr dahinter stecken, aber Draco wollte nicht wissen, ob er nun eifersüchtig auf Fred, George oder Fred-und-George war. Er wollte das hier schnell hinter sich bringen, stieß sich mit den verknoteten Händen von der Wand ab und ließ seinen Mund mit voller Wucht gegen das strahlendweiße Grinsen von Lee krachen. Scheinbar sehr amüsiert über diesen Enthusiasmus gluckste Lee ihm direkt in den Mund, was Draco aber ignorierte und ausnutzte um seine Zunge tief in die andere Mundhöhle zu schieben. Lee kicherte weiter wie ein bescheuertes Mädchen, ließ aber wenigstens seinen Ball fallen, der unter einen nahegelegenen Tisch kullerte.

Irgendwann schien er sich dann doch einkriegen zu können, schlang den Arm um Dracos Hüfte und zog ihn mit einem Ruck auf seinen Schoß. Er hatte wohl nicht damit gedacht, dass Draco anstatt einem langsam aufbauenden Rhythmus seine Hüften gleich heftig vorstoßen ließ, und keuchte überrascht auf. „Du bist aber stürmisch, Malfoy“, schmunzelte er trotzdem gegen Dracos Lippen.

„Ich will hier auch weg sein, bevor die Weasleys wieder auftauchen“, gab Draco genervt zurück.

Lee lachte auch dann, als er statt Dracos Lippen lieber den blassen Hals küsste. „Also nichts mit viel Kuscheln und so?“ Sein heißer Atem hinterließ einen unangenehm feuchten Film auf Dracos mit Gänsehaut überzogenem Nacken.

„Nein“, brachte er angestrengt darauf achtend keine ermutigenden Seufzer von sich zu geben heraus. „Und entweder machst du mich gleich los oder –“

„Ich riskier nicht, dass du jetzt abhaust“, lachte Lee und schob Draco leicht nach hinten, damit der ihm dabei zusehen konnte, wie er seinen Gürtel aufspringen ließ. Bevor er allerdings ein angewidertes Geräusch von sich geben konnte hatte sich bereits eine Hand in seinen Haaren verkrallt und schob Draco rücksichtslos auf die jetzt entblößten Hüften zu, an denen er sich nicht einmal hätte festklammern wollen, wenn seine Hände frei gewesen wären.

Draco kniff die Augen fest zusammen, als er gezwungen wurde Dinge von Lee in den Mund zu nehmen, über deren Existenz er vorher nie nachgedacht hatte. Er hoffte innerlich, dass Lee eine verfluchte Jungfrau war und kommen würde, bevor er auf die Idee kam Draco von mehr als seinen Fesseln zu befreien.

Er versuchte seine Zunge so gut er konnte einzusetzen und auch trotz schneller und liebloser Bewegungen hatte er Lee bald an einem Punkt, an dem ihn die Geräusche auch nicht mehr kalt ließen. Sein Blut wurde von brodelnder Hitze angespornt und strömte protestierend durch seine Adern, damit das hier doch nicht so schnell vorbei ging. Aber Draco würde nicht riskieren, dass hier plötzlich doch noch jemand hereinkam und dann auf die dämliche Idee kam ihn herumzureichen, als wäre er wirklich nicht mehr als eine billige Hure.

Lees Hand verkrallte sich in seinen Haaren, als Draco sich bei den heftiger werdenden Hüftbewegungen lösen wollte, und hielt ihn fest in seiner Position, zwang ihn alles zu schlucken, was noch von seiner Würde übrig war. Er hoffte, dass Lee wenigstens einen Haufen Ärger und Abscheu von seinen Freunden bekommen würde, wenn Draco jetzt endlich abhauen konnte.

Draco vermied den Blick in das sicherlich grinsende Gesicht, als er schwerfällig versuchte sich aufzurichten. Die Position hatte die Muskeln in seinem Nacken und Rücken steif werden lassen, aber heute Abend würde er niemandes Hände auch nur für eine Massage an sich heranlassen.

„Mach mich jetzt los, Jordan“, verlangte Draco in einer so ungewöhnlich heiseren Stimme, dass ihm doch noch die Schamesröte ins Gesicht stieg.

„Zu schade… Gefesselt und…“ Lee gluckste wieder. „…geknebelt find ich dich noch goldiger.“

„Jordan“, presste Draco drohend hervor. Er stellte sich dem tatsächlich noch breiter gewordenem Grinsen in Lees Gesicht, konnte bei diesem Anblick seinen tödlichen Blick aber wohl nicht sehr überzeugend einsetzen und presste bitter die Lippen aufeinander. „Mach mich los“, murmelte er.

Kurz darauf legte sich wieder ein Arm um seine Hüfte. Draco lehnte sich leicht nach hinten, konnte aber nicht lange verhindern, dass Lees Lippen seinen wieder verboten nahe kamen. Er war froh, dass sein Mund noch zu einer schmalen Linie zusammengepresst war, als er einen Kuss aufgedrückt bekam, der lang genug dauerte, dass er glaubte Sekunden dahintröpfeln zu hören.

Dann fiel das Seil von seinen Handgelenken auf den Boden. Draco nutzte seine Hände sofort um Lee von sich zu stoßen. Selbst als Draco hastig aufstand und angewidert auf ihn herunterblickte grinste Lee noch sein in der Dunkelheit zu leuchten scheinendes Lächeln.

„Weißt du, da wir jetzt ja nicht so viel Zeit hatten…“ Lee hob herausfordernd die Augenbrauen. „Wiederholen wir das doch mal in Ruhe.“

„Nicht mal in deinen Träumen.“ Draco reckte das Kinn und marschierte auf die Tür zu, spürte keinen Blick in seinem Rücken, dafür aber dieses verfluchte Grinsen umso deutlicher.

*

Die blasse, sensible Haut seiner Handgelenke war von den Seilen aufgeschürft worden und seine Mundwinkel brannten aufgrund einer viel demütigeren Tatsache. Draco knallte die Tür des Klassenzimmers hinter sich zu und entschied sich dafür erst über seine Lippen zu wischen, bevor er sich die Handgelenke reiben würde.

„Oh, lass doch, Malfoy.“ Die Stimme von rechts ließ ihn innehalten.

„Rotgeschwollen sehen deine Lippen doch ganz annehmbar aus.“ Draco schaute nach rechts und sah sich mit einem lasziv mit den Augenbrauen wackelnden Weasley-Zwilling konfrontiert. „George hat deine Tasche.“

Draco fuhr herum, wo der andere Weasley-Zwilling mit seiner Tasche wedelte. „Faszinierend wie einfach du zu sowas zu überzeugen bist.“ George zog die Tasche weg, als Draco nach ihr greifen wollte.

„Wenigstens Lee hatte seinen Spaß.“ Fred schubste Draco von hinten an. Er stolperte nach vorne und wäre fast gegen den anderen Zwilling gefallen, konnte sich aber am Riemen seiner Tasche festhalten.

„Ihr seid so –“

George schloss genießerisch die Augen. „Gib’s uns, Malfoy. Es tut so gut zu sehen, dass du dir wie eine billige Hure vorkommst.“

Das hätte er besser nicht gesagt. Mit einem Ruck riss Draco George die Tasche aus den Händen.

„Ihr seid so erbärmliche Freunde“, zischte er und wischte damit auch endlich das Grinsen aus Georges Gesicht, was sein Zwilling hinter ihm sicher nachmachte. „Ihr benutzt euren Freund, um mir eins reinzuwürgen. Glaubt ihr ernsthaft, ich würde das nicht kapieren?“ Er hatte es nicht kapiert, aber das musste er sich ja nicht anmerken lassen. „Es war doch viel zu offensichtlich, warum ihr ihn da so lange alleine lasst. Ich sollte denken, dass ich doch noch die Kontrolle hab, damit ihr dann aus der Ecke springen und mir das Gegenteil beweisen könnt.“ Wenigstens aber waren sie nicht mittendrin aus ihren Ecken gekrochen und hatten sich dazu gesellt. Draco wollte sich gar nicht vorstellen, was noch in den perversen Köpfen von Menschen vorging, die sogar neun Monate in demselben Bauch verbracht hatten.

„Er lügt, George.“

„Aber sowas von.“

Draco errötete.

Fred umrundete ihn und stellte sich mit verschränkten Armen neben seinen Bruder. „Denkst wohl, die Demütigung würde kleiner werden, wenn du so tust, als wärst du schlauer als wir.“

„Bist du aber nicht“, fügte George mit einem Schulterzucken hinzu. „Du bist nur ein kleines, dummes Blondchen, das denkst, es könnte sich aus jeder Situation mit einem laschen Blowjob retten.“

„Aber bei uns funktioniert das definitiv nicht.“ Freds Grinsen verschwand und seinen Augen leuchteten gleichzeitig mit denen seines Bruders in derselben hasserfüllten Weise auf. „Und wir werden dich noch ausführlich spüren lassen, dass du der Grund dafür bist, dass wir dieses Jahr kein Quidditch mehr spielen dürfen.“

„Ach, wie süß… Rachepläne.“ Draco schulterte seine Tasche. „Aber da habt ihr die Rechnung ohne euer fünftes Rad gemacht. Das sitzt nämlich ganz schön locker.“

Die Weasley-Zwillinge runzelten gleichzeitig die Stirn, weil sie nicht verstanden.

Draco verdrehte die Augen. „Ihr seid so dämlich“, murmelte er und drehte sich um, schaute aber noch einmal triumphierend grinsend herum, bevor er um die Ecke verschwand. „Ihr werdet schon noch sehen, was es bedeutet, wenn ich Rachepläne schmiede.“

Und dann würde auch Lee Jordan dafür büßen, dass Draco sich jetzt wirklich benutzt vorkam…


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