Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ancient Legion II - Die dunkle Kolonie - Refugium

von Kiosk

10. Ulysses Rathburn / Evan Rosier: Refugium


Charaktere:

Amon Scurlock: Todesser. Leitet die Gruppe Todesser nach Russland

Elicius Eliassen: Bruder von Emilia und Halbbruder der Lestranges. Todesser

Emilia Eliassen/ Umbra Inkognito: Ältere Halbschwester der Lestranges. Im normalen Leben eine Bibliothekarin, ansonsten Todesserin und gleichzeitig Abtrünnige

Erebus Nott: Todesser. Klein und dicklich. Kumpane von Zebulon. Wurde von Werwölfen verlezt

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähriger Sohn. Todesser

Hagius Zevediah: Ein dunkler Heiler und enger Vertrauter Lord Voldemorts. Werwolf

Hubertus D`oily: Reicher Geschäftsmann, der mit Voldemorts Vorstellungen sympathisiert. Trotz seines hohen Alters ist er mit der bedeutend jüngeren Imperia verheiratet.

Imperia Malfoy-D`oily: Ältere Schwester von Lucius. Besitzerin eines Nachtklubs.

Kalliope Milano: Eine junge Todesserin. Arbeitet als Heilerin für den Schwarzen Orden

Priestley Miles: Ein dunkler Heiler im Auftrag Lord Voldemorts

Raymond D`oily: Der Sohn von Hubertus. Pikfeiner Schönling. Spricht Russisch und begleitet die Todesser nach Russland

Severus Snape: Hat gerade erst die Schule beendet. Nun ein Todesser

Ulysses Rathburn: Emilias Verlobter. Arbeitet in Russland als Pfleger für magische Wesen. Wurde gefoltert, um sie zum Reden zu bringen. Nun ein Todesser. Geplagt von Sinnestäuschungen

William Barkley: Mitarbeiter im Unternehmen der D`oilys und Experte für Tierwesen aller Art. Begleitet die Todesser nach Russland. Ulysses` Halbbruder

Zebulon Huntsville: Ein sadistischer Todesser. Bullig und hünenhaft. Einer der Hauptverantwortlichen für Ulysses` Folterung

Der Trupp: Amon Scurlock (Todesser, Anführer), Zebulon Huntsville (Todesser, stellvertretender Anführer), Erebus Nott (Todesser), Evan Rosier (Todesser), Severus Snape (Todesser), Ulysses Rathburn (Todesser), Kalliope Milano (Todesserin, Heilerin), Raymond D`oily, William Barkley

Bisherige Handlung: Durch die wertvollen Informationen, die die Familie der D`oilys ihm zuspielte, glaubt Lord Voldemort, im fernen Russland ein Zufluchtsort von Werwölfen entdeckt zu haben. Interessiert an der Kampfstärke der Werwölfe, entsendet er daraufhin einen Trupp Todesser. Unter der Führung von Amon Scurlock erreicht die Gruppe die russische Kleinstadt Yaroslava, hinter deren Grenzen ein magischer Bannkreis verläuft, der die Berge und Wälder schützt. Nachdem sie die halbe Nacht wanderten, begegnen die Todesser einer Gruppe Werwölfe, die sich durch den Wald schleichen. Unbemerkt folgen sie ihnen. Es kommt versehentlich zu einem Kampf, in dem Erebus Nott verletzt wird; nur mit viel Mühe können die Todesser den Werwölfen ihr Anliegen erklären.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

26. August 1978

Sie warteten gute zwei Stunden auf der Lichtung und während einige versuchten etwas zu schlafen, hielten andere weiterhin aufmerksam Wache. Genau wie der Werwolf ihnen nicht vertraut hatte, vertrauten sie den Werwölfen nicht und so zwang sich Ulysses, die Augen nach potentiellen Angreifern offen zu halten.
Es dämmerte noch nicht, als die Werwölfe zurück kehrten. Ulysses, der an der Felswand gelehnt hatte, sprang vor Schreck auf, als einige losgelöste, faustgroße Steinbrocken auf ihn hinab fielen. Er hob den Blick und erkannte in gut sieben Metern Höhe zwei Männer, die an den Rand des Felsens getreten waren und nun auf die Lichtung hinab spähten. Auch an anderer Stelle postierten sich nun Werwölfe, so dass Ulysses und seine acht Gefährten innerhalb von Sekunden umzingelt waren.
Zur selben Zeit traten mehrere Gestalten durch den Ring aus Bäumen. Ein Mann Anfang dreißig ließ das Dickicht hinter sich und kam auf die Todesser zugeschritten, wobei er wiederum flankiert wurde von einem Dutzend weiterer junger Werwölfe, die allesamt agil, kampferprobt und ausgeruht wirkten.
Der Anführer der Truppe jedoch war von einigen frischen Wunden verunziert, die Ulysses sagten, dass er womöglich an dem Gefecht teilgenommen hatte, dass wenige Stunden zuvor unter ihnen getobt hatte.
William, der dem Mann ebenfalls einen Blick zugeworfen hatte, sprang auf und auch Amon Scurlock trat dem Werwolf mutig entgegen.
Kaum einen halben Meter voneinander entfernt kamen die beiden Parteien zum stehen und beäugten sich kritisch.
„Wir sind uns vorhin bereits begegnet“, sagte der Werwolf und deutete viel sagend auf die Schnittwunde, die Williams Stirn verunzierte. Womöglich hatte er selbst sie geschlagen.
„Du musst dich nicht vorstellen, ich weiß, wer du bist“, entgegnete William.
Ulysses wusste ebenfalls, wer der Mann war: Garm McKinstry war nur wenige Jahre älter als die beiden Halbbrüder und war in Hogwarts ein berühmt-berüchtigter Draufgänger gewesen - bis ihn ein Werwolf gebissen und entführt hatte.
Garm betrachtete William unleserlich aus seinen dunklen Augen, ehe er sich an Amon Scurlock wandte. „Was wollen die Todesser?“, fragte er.
„Du hast von den Todessern gehört?“, fragte Amon milde verblüfft.
Garm schenkte ihm ein wissendes Lächeln und seine langen, spitzen Fänge blitzten dabei auf. „Ich habe viel schlechtes gehört“, sagte er deutlich.
Dann warf Garm einen Blick auf die übrigen Todesser, die allesamt ihre Zauberstäbe auf ihn und seine Gefährten gerichtet hatten. „Ihr solltet die Waffen senken“, empfahl Garm mit ruhiger Stimme. „Er wird sonst nicht mit euch sprechen wollen.“
Amon Scurlock nickte den Todessern zu und sie alle senkten zwar die Zauberstäbe, behielten sie aber dennoch im Anschlag.

Im selben Moment traten zwei weitere Gestalten aus dem Dickicht und Garm und die übrigen Werwölfe traten ihnen respektvoll aus dem Weg.
Der Mann, der den Todessern nun entgegen trat, war um die sechzig, sehr groß und hager, wirkte kränklich und dennoch besaß er ein aufmerksames, intelligentes Leuchten in den Augen. An seiner Seite schritt ein junges Mädchen, das die Todesser mit verschreckten, braunen Augen musterte. Beide besaßen sie abgetragene Kleidung, ihre Haare waren ungekämmt und ihre Gesichter und Kieferknochen erschienen weit gröber und kräftiger als gewöhnlich.
Ulysses glaubte zu wissen, dass es sich bei diesen beiden Exemplaren um reinblütige Werwölfe handelten, jene also, deren Eltern und Großeltern bereits Wölfe gewesen waren.
„Sind Sie der Anführer?“, fragte Amon an den Mann gewandt.
Der Mann bleckte die Zähne. „Nein. Mein Name ist Lykaon Greyback, ich bin der ältere Bruder des Anführers.“ Dann deutete er auf das Mädchen neben sich. „Das hier ist meine Tochter Antalja. Sie war heute Nacht dabei, als es passierte. Ihr habt sie sehr erschreckt.“
Antalja zuckte zusammen, als ihr Name erwähnt wurde, doch ihr scheuer Blick wandelte sich, als sie den verletzten Erebus Nott entdeckte. Sie sog tief Luft durch die Nase und wurde ganz ruhig, als hätte sie soeben ein Stück Aas ausgemacht.
„Sie haben ebenfalls von dem Dunklen Lord gehört, nehme ich an?“, erkundigte sich Amon. „Ihr Dialekt verrät mir, dass Sie in England geboren wurden?“
„Der Dunkle Lord interessiert mich nicht“, stellte Lykaon kalt fest. „Und meinen Bruder interessiert es ebenso wenig. Ihr verschwendet eure kostbare Zeit.“
Doch Amon ließ sich nicht abwimmeln. „Wir würden gerne mit Ihrem Bruder sprechen. Ich bin mir sicher, er ist uns weniger abgeneigt, wenn wir ihm alles genau erklärt haben.“
Lykaon schnaubte missmutig und tauschte einen langen Blick mit Garm McKinstry. Offenbar loteten sie aus, ob weiterhin eine Gefahr von den Todessern ausging oder nicht. Schließlich aber nickte Lykaon und sagte: „Kommt mit uns. Ihr sollt meinen Bruder zumindest kennen lernen. Aber versprecht euch nicht zu viel davon!“
So folgten den Todessern den Werwölfen in den tiefen Wald hinein und schritten gemeinsam durch die sterbende Nacht.
Ulysses lachte über Raymond D`oilys schier verzweifelten Versuch, mit Lykaon Greyback ins Gespräch zu kommen.
„Wie viele Werwölfe leben zur Zeit in der Kolonie?“, fragte er
Schweigen.
„Wie oft attackieren Sie die Muggel unten in der Stadt?“
Schweigen.
„Wie sichert ihr euern Bedarf an frischem Fleisch?“
Schweigen. Einzig die heftig zuckende Ader auf Lykaons Stirn sprach von seinem Unmut.
„Ich bin ganz erstaunt über diese Kampfstärke!“, zwitscherte Raymond mit Blick auf die gut ein Dutzend Werwölfe, die den Zug wachsam begleiteten. „Ich frage mich, ob Sie über noch mehr dieser kampferprobten Männer verfügen.“
„Das geht Sie nichts an“, stellte Lykaon klar und beschleunigte behände seine Schritte, um den Mann hinter sich zu lassen.

Der seitlichen Begrenzung des Baches und des Hanges folgend, gingen sie ein Stück weit, bis sich die Steigung merklich ebnete. Hier krallten sich gigantische Bäume in das Erdreich, deren Stämme lang gezogen wie flüssige Wachskerzen waren. Ihre Wurzeln hatten den Untergrund durchkämmt ähnlich knorriger Tentakeln.
Dort, zwischen zwei gewaltigen Stämmen gepfercht, stand eine Art hölzerner Überstand, ein Schrein, wie sich Ulysses im zweiten Moment selbst verbesserte.
Interessiert traten er und einige andere Todesser näher an das Gebilde heran: im Inneren des kleinen Schreins, auf einer aus Zweigen geknüpften Ablage, lag ein großer, grober Tierschädel, der feierlich in die Mitte gerückt worden und mit trockenen Blumen und kleinen Knochengebilden beschmückt war.
Der Schädel war hundeähnlich, aber zu groß, um zu einen normalen Hund oder Wolf gehört zu haben.
„Ein Werwolfsschädel“, stellte Ulysses fest.
Die Zähne des toten Untiers waren noch immer fest im Gebiss verankert und gaben eine Ahnung von der gewaltigen Kraft, die dieser Kiefer einst besessen hatte.
„Ist das eine Art Grab?“, rätselte Kalliope. „Oder ein Schrein für eine Gottheit oder einen Heiligen?“
Ulysses hatte die geschnitzten Worte entdeckt, die, in kyrillischen Buchstaben verfasst, direkt oberhalb des Schädels auf einem Stück Holz geschrieben standen:
Mögen die Kiefer des großen Gründers Fevus auf ewig die Narren und Gefahren zermalmen!
Ehe sie sich darüber Gedanken machen konnten, drängten die Werwölfe sie weiter voran.

XXXXXXX

Ein Morgen zart wie Flaum brach über das Land herein, und jenseits der dunklen Wipfel des Nadelwaldes spannte sich ein milchweißer Himmel. Es war kühl, aber noch warm genug für summende Mücken und anderes Geziefer, doch ihr sommerliches Leben lag bereits in den letzten Atemzügen.
Evan Rosier war müde, wie betäubt setzte er einen Fuß vor den nächsten. Er war sich sicher, sich noch nie im Leben so ausgelaugt gefühlt zu haben.
Der Angriff diese Nacht hatte ihn etwas in Mitleidenschaft gezogen; zwar war er nicht wie Erebus Nott gebissen wurden, aber er hatte sich einige Finger gebrochen, als er einen Werwolf im Sprung abgewehrt hatte. Kalliope Milano hatte die Verletzung mit einem Zauber gerichtet, dennoch pochte Evans Hand erbärmlich.
Der Pfad schlängelte sich mit einem kontinuierlichen Auf und Ab durch den Wald, doch es wurde immer lichter um sie herum. Schließlich hörte Evan das entfernte Muhen einer Kuh und das Gackern einiger Hühner. Wenig später kamen sie an einer umzäunten kleinen Wiese vorbei und das Holz der Zäune war morsch und eine allgemein sehr wackelige Konstruktion. Die Wiese war überwuchert mit Unkraut. Zwei magere Kühe standen dort wiederkäuend und blickten gutmütig zu ihnen herüber.
Da tauchte plötzlich einer der Werwölfe an Evans Seite auf. Als er sich umsah, entdeckte er Antalja Greyback, deren dunkle Augen ihn voller Interesse musterten. Ihre Ohren zuckten, als er leise zu Seufzen begann.
„Ich Antalja“, stellte sie sich unnötig vor und deutete auf sich. „Wer du?“
Evan antwortete nicht und tat, als würde er das Unkraut am Wegesrand unwahrscheinlich interessant finden.
Da legte das Mädchen ihre Hand auf seine Brust und fragte wieder: „Name? Wer du?“
Sie hatte einen harten, russischen Akzent und sprach offenbar nur einige Brocken Englisch.
„Evan Rosier“, antwortete er schließlich.
„Aha!“, machte Antalja, grinste breit und plapperte: „Du Iwan!“
„Nein. Evan!“
„Ja! Iwan!“
Evan gab sich große Mühe nicht mit den Augen zu rollen.

Von nun an tapste Antalja eifrig neben ihm her und betrachtete ihn mit unverhohlener Bewunderung. Sie selbst besaß lange, schmucklose braune Haare, die ihr ungekämmt bis zu der Taille fiel, doch hatte sie einige Strähnen aus diesem Wust gelöst und sie mit Daunen von Vögeln und kleinen Knochenperlen verziert. Ihre Kleidung entsprach der eines Muggels und Evan hegte den unangenehmen Verdacht, dass sie Klamotten einer längst Verstorbenen trug.
Antalja Greyback hatte ein sehr ungewöhnliches Gesicht und sie war ebenso wenig hübsch wie sie hässlich war. Wohl aber hätte ein ausgedehntes Schaumbad und ein neuer Haarschnitt ihr sehr gut getan, trotz dessen nichts davon über ihre harten und hageren Gesichtszüge hätte hinwegtäuschen können.
Der mit Unkraut befallenen Weide folgte ein kleiner Holzverschlag, in dem einiger Hühner auf ihren Eiern saßen. Ein mitgenommener, alter Hahn stolzierte vor ihnen herum wie ein König.
Antalja deutete auf die Hühner und erzählte etwas im schnellen Russisch. Evan wandte sich hilfesuchend an Ulysses.
„Sie hat gesagt, sie könnte dir ein Huhn zubereiten, wenn du hungrig bist“, übersetzte er.
Bei dem Anblick der mageren Hühner, deren Gefieder mit ihrem eigenen Dreck verklebt war, verging ihm der Appetit, obwohl er tatsächlich sehr großen Hunger hatte.
Somit verneinte er an Antalja gewandt.

Einige brüchige Holzhäuser tauchten zwischen den mächtigen Nadelbäumen auf. Hier stank es erbärmlich nach Mist und als Evan in eines der Häuser lugte, erkannte er einen dämmrigen Stall voller dicker, Fell bewachsener Schweine, die mit ihrem Schnauzen im Dreck wühlten und dabei wohlig grunzten.
Oben auf dem Dach des Stalls hockte eine Katze und starrte sie neugierig aus ihren gelben Augen heraus an, wurde jedoch abgelenkt, als ein kleiner Vogel vorbei flog.
Antalja zeigte auf das Tier und sagte liebevoll etwas, das wie „Bikbotsch“ klang. Wahrscheinlich war es der Name der Katze.
Als sie die Stallungen passierten, fanden sie sich auf einem großen, platt getretenen Platz wieder und eine breiter Pfad aus festgetretener Erde führte zu einer stattlichen Ansammlung mehrerer Häuser; Evan sah Häuser aus Holz und Stein, einstöckige und mehrstöckige Exemplare. Keines der Häuser befand sich in einem vertrauen erweckenden Zustand und wirkten, als könnte der nächste Sturm sie auseinander reißen. Vor einigen Häusern wuchs Gemüse, vereinzelt sogar magere Blumen.
Evan sah mehrere Dutzende Gestalten ihre tägliche Arbeit verrichten. Die Werwölfe wirkten abgearbeitet, teils dreckig, aber zufrieden.
Ein kleiner Junge wurde auf sie aufmerksam, der mit einem Stock gerade zwei Schweine vor sich her getrieben hatte. Seine Augen weiteten sich, und laut rief er etwas, woraufhin auch die anderen aufblickten. Einige Frauen packten sogleich ihre Kinder und scheuchten sie in die Häuser, die Männer nahmen Mistgabel und andere waffenartige Gegenstände zur Hand und nährten sich lauernd.
Jetzt war Evan sehr froh darüber, das Lykaon Greyback da war, der die Situation aufklärte. Er hob beschwichtigend die Hände und erklärte den Übrigen laut und deutlich die Lage - oder zumindest nahm Evan an das er es tat. Genauso gut könnte Lykaon, der nun Russisch sprach, seinen Artgenossen von einem herrlichen Menschenfleischgericht erzählen können, das heute Abend serviert werden würde.
Aber Lykaons Worte zeigten Wirkung, langsam wurden die Mistgabeln und Sensen gesenkt, die Werwölfe tauschten verwirrte Blicke aus.
„Ich werde euch jetzt zu meinem jüngeren Bruder Fenrir bringen“, versprach Lykaon an die Todesser gerichtet.

Die Menge teilte sich, als sie sich ihren Weg ins Dorfzentrum bahnten. Die Luft war erfüllt von Getuschel und einen gefährlichem Knurren. Evan fühlte sich unwohl, sein Nacken prickelte, als Dutzende Augen sich in seinen Rücken bohrten.
Antalja schlenderte zufrieden neben ihm und als einige gleichaltrige Mädchen in Sicht kamen, kicherten diese vergnügt.
Auch wenn es sich bei den Werwölfen um halbe Tiere handelte, Evan muste zugeben, dass sie untereinander nicht anders agierten als echte Menschen. Der Angstkloß in seiner Brust lockerte sich ein wenig.
Sie erreichten ein stattliches Haus, dessen Fenster verglast waren, was bei vielen anderen Häusern zuvor längst nicht der Fall gewesen war. Vor der Tür standen einige bauchige Tongefäße aus dem ein Ekel erregender Gestank von Verwesung quoll, obwohl sie verschlossen waren. Eine Reihe Tier- und Menschenschädel säumten ein Blumenbeet, wie große Kieselsteine. Antalja begutachtete eine große, rote Blüte und zupfte achtsam ein welkes Blatt von der Pflanze.
„Antalja kümmert sich um dieses Blumenbeet“, klärte Lykaon auf. „Sie möchte, dass das Haus ihres Onkels so prächtig wie möglich aussieht.“ Er nickte ihr liebevoll zu und Antalja strahlte Stolz, wobei Evan versuchte, dabei nicht allzu genau auf ihre spitzen, blut lungernden Raubtierzähne zu achten, die sich dabei zu erkennen gaben.
Lykaon klopfte kurz an der Tür und öffnete sie dann, so dass sie alle eintreten konnten. Im Haus war es dämmrig, es roch nach verbranntem Feuerholz, stank gleichermaßen nach Tier und ein wenig nach nassem Hundefell. Ekelerregend, fand Evan. Der Muff stand in den Räumen wie der Staub, der im schräg einfallenden Sonnenlicht schwebte.
„Fenrir!“, rief Lykaon. „Der Besuch aus Großbritannien ist hier!“
Augenblicklich hörte Evan Schritte über sich, als sich jemand in der ersten Etage bewegte, wenig später erschien eine Gestalt auf der Treppe und schritt langsam, ja fast schon gebieterisch herunter. Der Mann war hoch gewachsen und sein grau-braun meliertes Haar war ähnlich verfilzt wie das der anderen. Er war dreckig, ungewaschen und seine Kleidung schien fast schon mit dem Körper verwachsen zu sein, so als habe er seit Jahren nichts anderes mehr getragen. Seine schweren Stiefel ließen den Staub auf dem Boden erzittern und hässliche, fast eitergelbe Augen musterten die Besucher mit raubtierhaftem Interesse.
Vor ihnen stand Fenrir Greyback.

Fortsetzung folgt…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson