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Fanfiction

Ancient Legion II - Die dunkle Kolonie - Yaroslava

von Kiosk

8. Severus Snape: Yaroslava


Charaktere:

Amon Scurlock: Todesser. Leitet die Gruppe Todesser nach Russland

Elicius Eliassen: Bruder von Emilia und Halbbruder der Lestranges. Todesser

Emilia Eliassen/ Umbra Inkognito: Ältere Halbschwester der Lestranges. Im normalen Leben eine Bibliothekarin, ansonsten Todesserin und gleichzeitig Abtrünnige

Erebus Nott: Todesser. Klein und dicklich. Kumpane von Zebulon

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähriger Sohn. Todesser

Hagius Zevediah: Ein dunkler Heiler und enger Vertrauter Lord Voldemorts. Werwolf

Hubertus D`oily: Reicher Geschäftsmann, der mit Voldemorts Vorstellungen sympathisiert. Trotz seines hohen Alters ist er mit der bedeutend jüngeren Imperia verheiratet.

Imperia Malfoy-D`oily: Ältere Schwester von Lucius. Besitzerin eines Nachtklubs.

Kalliope Milano: Eine junge Todesserin. Arbeitet als Heilerin für den Schwarzen Orden

Priestley Miles: Ein dunkler Heiler im Auftrag Lord Voldemorts

Raymond D`oily: Der Sohn von Hubertus. Pikfeiner Schönling. Spricht Russisch und begleitet die Todesser nach Russland

Severus Snape: Hat gerade erst die Schule beendet. Nun ein Todesser

Ulysses Rathburn: Emilias Verlobter. Arbeitet in Russland als Pfleger für magische Wesen. Wurde gefoltert, um sie zum Reden zu bringen. Nun ein Todesser. Geplagt von Sinnestäuschungen

William Barkley: Mitarbeiter im Unternehmen der D`oilys und Experte für Tierwesen aller Art. Begleitet die Todesser nach Russland. Ulysses` Halbbruder

Zebulon Huntsville: Ein sadistischer Todesser. Bullig und hünenhaft. Einer der Hauptverantwortlichen für Ulysses` Folterung

Der Trupp: Amon Scurlock (Todesser, Anführer), Zebulon Huntsville (Todesser, stellvertretender Anführer), Erebus Nott (Todesser), Evan Rosier (Todesser), Severus Snape (Todesser), Ulysses Rathburn (Todesser), Kalliope Milano (Todesserin, Heilerin), Raymond D`oily, William Barkley

Bisherige Handlung: Severus wird mit den Schrecken seiner eigenen Erfindung, Sectumsempra, konfrontiert, als er erneut auf Ulysses Rathburn trifft, den Evan Rosier mit diesem Zauber aufschlitzte. Der Dunkle Lord wünscht, dass Ulysses am Leben bleibt, so dass Severus und die Dunkle Heilerin Kalliope mit vereinten Kräften versuchen, ihn vor dem Tod zu bewahren und seine Wunden versorgen. Als sich herausstellt, dass Ulysses unter schwerwiegenden Wahnvorstellungen leidet und eine Bedrohung für die Todesser darstellt, entschließt sich der Heiler Priestley Miles kurzerhand, Lord Voldemort über das Schicksal des Mannes entscheiden zu lassen. Voldemort erkennt Ulysses` Nutzwert und macht ihn zu einem Todesser. Kurze Zeit später wird einigen Todessern, darunter Severus, Evan und Ulysses, der Auftrag erteilt, sich mit Hilfe zweier weiterer Verbündeter nach Russland zu begeben. Die Familie der D`oilys hatte Lord Voldemort Informationen zugespielt, dass sich in Russland offenbar eine größere Ansammlung Werwölfe verborgen hält, die Voldemort nun für seinen Kampf gewinnen will.

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25. August 1978

Ein Dunstgemisch aus kühlem Morgennebel und penetranten Diesel lag über der Stadt Yaroslava, und insbesondere über der großen Hauptstraße, an der sie standen. Die Risse im Asphalt zogen sich dahin wie alte Flusspfade, klapprige Autos waren ebenso häufig vertreten wie überladene Holzarren, wahlweise gezogen von Eseln oder Mulis.
Severus Snape hatte wieder einmal einen Punkt in seinem Leben erreicht, an dem er zugeben musste, dass sein Dasein als Halbblut viele Vorteile innehatte. Zumindest kam er sich nicht fremd vor, hier in Russland, denn er wusste was Elektrizität, Kühlschränke und Verbrennungsmotoren waren - im Gegensatz zu den meisten anderen seiner acht Begleiter.
Es war früh am Morgen und Yaroslava erwachte zeitig. Kugelrunde Frauen, viele mit weniger Zähnen im Mund als Fingern an der Hand, erledigten erste Arbeiten, schleppten Wasser, hingen die Wäsche auf, oder warteten auf den Postboten. Die Männer lasen vornehmlich Zeitung und diskutierten in kleinen Grüppchen darüber, Severus analysierte jeden Wortfetzen genau. Die Politik der Muggel war ihm weder fremd oder unbegreiflich, noch empfand er sie als uninteressant.
„Ich finde, die Muggel hier leben ziemlich eigenartig“, kommentierte Kalliope Milano das Bild, das sich ihr auftat. Ja tatsächlich, der Ort erschien auch Severus als eine merkwürdige Mischung aus Modern und Altbewehrtem.
Aus einem Laden wehte der Duft fettigen Fleisches und Weißkohl, der Mann hinter dem Tresen trank einen morgendlichen Schnaps und starrte gebannt auf einen kleinen Schwarzweißfernseher, der nur ein kümmerliches Bild empfing.
Ein Junge trieb mit einen Stock seinen störrischen Esel voran.
„Wir brechen auf“, befahl Amon und scheuchte sie weiter. „Der Anti-Apparations Schutz beginnt gleich hier vorne. Deshalb wartet noch ein langer Fußmarsch auf uns, wenn wie die Kolonie heute erreichen wollen.“
Sie passierten einen chaotischen Markt, der auf einer Freifläche neben der Straße errichtet wurden war. Die Stände waren schier unmöglich aus Holzbrettern, Wellblech und Kisten zusammen gezimmert; überall gab es Knoblauch, Kräuter, ein wenig zu alten Fisch, Gemüse und Fleisch zu kaufen, ebenso einige Tiere. Kalliope warf einen schockierten Blick auf zwei Hühner, die in einem winzigen Käfig eingepfercht waren, und Evan Rosier wurde fast von einer cholerischen Eselin gebissen, als er dem Tier aus Versehen zu nahe kam.
Zebulon Huntsville war auch in Russland ein Riese, und so schob er sich einfach durch die Menge, wie ein Eisbrecher durch eine dünne Eisschicht. So ganz unauffällig war ihre Reisegemeinschaft ohnehin nicht: sie sprachen englisch, und sahen allgemein ein wenig anderes aus, als die hier Heimischen, obwohl sie zivile Kleidung trugen. Abgesehen von Raymond D`oily natürlich: heute trug er hellen Samt, der seine penetrante Schönheit unterstrich. Evan hingegen trug zwar Jeans, doch hatte er sich für die wohl teuerste Variante entschieden, so dass auch er unmöglich gut gekleidet erschien.
Severus sorgte sich ein wenig darum, der sowjetischen Geheimpolizei ins Auge zu fallen. Hatte Lord Voldemort diesen Risikofaktor eigentlich berechnet?
Raymond nahm mit einem charmanten Autoverkäuferlächeln einen hübschen Strauß Blumen an, den ihm einige kichernde junge Mädchen in die Hand drückten.
„Oh vielen Dank, meine Lieben“, sagte er auf Russisch. „Entzückend.“
Er schnupperte gespielt versonnen an den Blüten, die Mädchen kicherten lauter, Zebulons Blick spiegelte blanke Mordlust wieder.

Der Markt endete und Severus atmete tief durch. Im Angesicht der dicht gedrängten Menschenmassen hatte er sich zuletzt fast klaustrophobisch gefühlt.
Raymond D`oily schmiss den Blumenstrauß auf den Boden und klaubte penibel jedes einzelne, verlorene Blütenblatt von seinem Anzug. „Mauerblümchen von Mauerblümchen“, knurrte er dabei abwertend. „Die echten Schönheiten hier scheinen alle schon verheiratet zu sein.“
Sie hatten nun den Blick frei auf die ärmlicheren Ausläufer der Kleinstadt Yaroslava; die letzten Häuserreihen quetschten sich noch so gut es ging vor den Rand eines dunklen Nadelwaldes. Und dieser Wald zog sich bis über die Kuppe eines felsigen, Berges, der sich in die Mitte zweier weiterer baumloser Berge schmiegte. Von hier aus wirkte der Weg schroff und unpassierbar. Die Kolonie Vetlevo musste irgendwo auf dem kleineren der drei Berge liegen, der von dichtem Wald bewachsen war - zumindest hoffte Severus das Vetlevo dort lag, denn er verspürte nicht die geringste Lust, die steilen Felswände der beiden anderen Felsgiganten hinaufzukraxeln.
„Uns erwartet übrigens keine Vollmondnacht“, teilte Amon ihnen mit. „Mit verwandelten Werwölfen müssen wir uns also erst einmal nicht herumschlagen.“
Das war wirklich mal eine positive Nachricht, fand Severus! Verwandelte Werwölfe waren recht ungemütlich. Er sprach aus Erfahrung.
„Appetit auf Menschenfleisch haben sie sicherlich dennoch“, sagte William kühl. „Das treibt man ihnen nicht so schnell aus. Aber die Vorstellung, eines D`oilys am Spieß hat doch auch etwas, oder?“
Raymond rümpfte die Nase und warf William einen bitterbösen Blick zu, doch der störte sich daran nicht.
„Was machen wir, wenn sie sich zum nächsten Vollmond verwandeln?“, fragte Kalliope unwohl.
„Wir verschanzen uns irgendwo“, schlug Zebulon grunzend vor.
„Und wo? Bei schätzungsweise einhundert Werwölfen reicht es nicht aus, die Tür doppelt abzuschließen und die Gardinen zuzuziehen“, entgegnete William.
„Kämpfen können wir auch nicht bei dieser Übermacht“, gab Evan zu bedenken.
Nun, das könnte sich in der Tat als Problem herausstellen.
„Im Notfall sollten wir einfach einige Tage vor Vollmond die Kolonie verlassen, und erst danach wieder zurückkehren“, sagte Severus. „Aber vielleicht lässt sich auch irgendwo in der Nähe eine Rückzugsmöglichkeit finden? Es wird sich zeigen, wenn wir dort angekommen sind.“
„Was hatte der Dunkle Lord noch gesagt?“, fragte Ulysses rhetorisch. „Die Werwölfe fallen sogar regelmäßig über Yaroslava her? Das klingt nach mehr als nur einem kleinen Rudel.“
Raymond D`oily schnipste mit dem Finger, sah sich um und hielt die nächstbeste Person auf der Straße an. Die Muggelfrau, eine dicke Dame, die ein kleines Kind an der Hand führte, hörte ihm gerne zu.
„Junge Frau, wissen Sie etwas über die Wölfe, die hier einige Menschen angefallen haben sollen?“, fragte Raymond auf Russisch.
Die Frau schlug ein Kreuz vor der Brust, und hielt dem Kind die Ohren zu. „Dämonen!“, zischte sie abergläubisch. „Das ist Teufelswerk! Sprechen Sie nicht darüber!“
„Also ist es wahr?“, harkte Raymond nach.
Die Muggel sah sich unwohl um, als rechnete sie damit, dass gleich einer der Werwölfe über den Gartenzaun sprang und sie auffraß. „Es ist nicht lange her, da sollen die Wölfe einen Bus mit Bergleuten angegriffen haben, die von ihrem Sommerquartier zurückkehrten. Angeblich hat keiner überlebt, außer einer, dem später die Beine abgenommen werden mussten, so zerfleischt haben sie ihn. Das habe ich aber alles nur gehört, es sind Gerüchte.“
Raymond bedankte sich, die Frau zog ihres Weges und Raymond übersetzte für diejenigen, die kein Russisch verstanden.
Severus hing seinen eigenen Gedanken nach. Einen Bus zu attackieren, in dem schätzungsweise fünfzig gestählte Männer auf dem Weg nach Hause saßen, klang nach einer sehr abenteuerlichen Horrorgeschichte. Doch wenn sie stimmte, dann gab es hier tatsächlich weit mehr als nur ein kleines Rudel Werwölfe. Um fünfzig Männer mit Haut und Haaren zu verspeisen, brauchte es einen gewaltigen Appetit und eine gewaltige Nachfrage an Frischfleisch.

XXXXXXX

Sie ließen die Kleinstadt Yaroslava hinter sich und folgten der furchigen Asphaltstraße in nordöstlicher Richtung. Nur wenige Häuser und Höfe säumten ihren Weg. Ein alter Mann scheuchte seinen dreckstarrenden Muli mit einem Zweig vor sich her.
Der dichte Nadelwald lag nun direkt vor ihnen, eine dicht gedrängte Masse aus herbstlichem Grau, Grün und Braun, und direkt darüber türmten sich die schroffen Bergspitzen wie Teufelshörner. Es roch nach nahem Regen, und der Himmel über ihnen war von einem milchigem Grau. Es drohte sehr bald ungemütlich zu werden.
Die Asphaltstraße endete kurz vor dem Waldrand in einer Sackgasse, wenn man den schmalen, unbefestigten Weg außer Acht lassen würde, der sich an Stelle einer echten Straße in den Wald bohrte.
Severus schätzte, dass sich dieser Weg, der wohl nur von den Holzfällern benutzt wurde, ebenfalls sehr bald im Dickicht verlieren würde.
Und er sollte recht behalten: Kaum eine Stunde, nachdem sie den Wald betreten hatten, war von dem kleinen Pfad nichts mehr übrig. Es endete vor einer steilen Felsnaht, die senkrecht unter dem Erdboden hervorlugte.
„Ich bin wenig begeistert“, sagte Ulysses Rathburn und stützte atemlos die Hände auf die Knie. Verständlich, denn ihr Weg führte kontinuierlich bergauf, zwar war die Steigung sachte, aber zerrte dennoch an den Kräften.
Zebulon grub mit der Stiefelspitze einen großen Pilz aus dem Erdreich und zerquetschte ihn dann. „Das alles hier ist wie ein großer Haufen Schlamm“, sagte er abfällig. „Wenn ich `n Werwölf wär, würd ich mir irgendwo in`ner Südsee das Fell bräun, aber nicht hier herumlungern.“
Die Schimpftiraden gingen weiter, während sie die Felsnaht auf allen vieren erklommen. Der Aufstieg war eine Schande für Raymond D`oilys teure Kleidung.
Severus konnte sich zwar ebenso gemütlichere Orte vorstellen, aber er wäre nie auf die Idee gekommen, sich hier und jetzt zu beschweren. Es gab schlimmeres als das hier.
Oben klammerten sich Nadelbäume in den Untergrund, um nicht vornüber die Felsnarbe hinunterzustürzen, und die Todesser und ihre beiden Begleiter mussten sich ihrerseits an den Bäumen halten, um sich vor einem Sturz abwärts zu bewahren.
Diese Kletterpartie war allgemein ziemlich ungewöhnlich für ihren noblen Berufsstand, aber das war vollkommen egal: was tat man nicht alles im Namen des Dunklen Lords?
Es wurde Nachmittag, und dieser regnerische Nachmittag wandelte sich zu einem kalten, aber trockenen Abend. Der Himmel, der oberhalb der Baumkronen hervorlugte, war noch mit Abendrot überzogen, doch hier unten, im dichten Geäst, war es bereits so dunkel, das die Konturen und Details zu verschwimmen begannen.
Die Zauberstäbe kamen jedoch erst zum Einsatz, nachdem Raymond sich der Länge nach hinlegte, als er über eine Baumwurzel gestolpert war. Zebulon unterdrückte ein Kichern.
„Was immer wir tun, hier in diesem vermaledeiten Wald werden wir nicht übernachten“, sagte Raymond pikiert, während er sich wieder aufraffte.
„Wo sollen wir denn übernachten?“, fragte Evan kritisch. „Ich glaube kaum, dass die Werwölfe auch Gasthäuser bewirten.“
„Wir werden sehen“, sagte Amon Scurlock nur.
Severus war sich relativ sicher, den Tag überhaupt nicht zu überleben. In eine Kolonie voller beißwütiger Werwölfe einzudringen, empfand er als Todesurteil. Daher verschwendete er keine Gedanken mehr an Gasthäuser.
Die Nacht brach hinein und die Luft war kalt wie Firn. Sich über ihre Lage zu beschweren, kam nun in Mode: Kalliopes Kiefer schlugen bibbernd aufeinander, Ulysses schniefte und nieste, Erebus Nott und Zebulon kamen aus den Schimpftiraden nicht mehr heraus.
Die Schwärze der Nacht kroch schnell von allen Seiten heran, und bald wäre ihnen ein paar Beulen und verknackste Knöchel sicher gewesen, wenn sie nicht ihre Zauberstäbe gehabt hätten, mit denen sie den Weg ausleuchteten.
Rechts neben ihnen tat sich ein steiler Abhang auf, trockenes Geäst und kleine Steine rutschten mahnend hinab, während sie sich Mühe geben mussten, nicht ebenfalls herabzustürzen. Amon Scurlock führte sie und Severus bildete das Schlusslicht der Gruppe, denn er konnte nicht ausschließen, dass man versuchen würde sie von hinten zu attackieren.

In diesem Moment regte sich etwas tief unter ihnen und sie alle verharrten augenblicklich. Dort, am Fuße des steinigen Felsengrads, jedoch verborgen im Unterholz, brachen einige trockene Äste unter dem Gewicht derer, die sich durch das Dickicht schlugen.
Amon Scurlock legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihnen, so still wie möglich zu sein, während sie das Treiben in gut zehn Meter Tiefe beobachteten: einige Gestalten huschten durch die Nacht und obwohl die Wipfel der Bäume die Sicht raubte, identifizierten sie die Schatten als Menschen, denn sie redeten leise flüsternd miteinander.
Severus konnte kein Wort verstehen, er war sich jedoch sicher, dass die sich Gestalten neben Russisch vereinzelt einer anderen Sprache - Englisch? - bedienten.
Heimlichtuerisch folgten die Gestalten einem kleinen Bach, der sich am Rande des Felsens entlang schlängelte und kamen auf ihrem Weg so schnell voran, dass die Todesser bereits nach einer Minute keinen Laut mehr vernehmen konnten. Jedoch war es offensichtlich gewesen, dass die Fremden nicht den Weg hinauf gewählt hatten, sondern hinab zur Stadt Yaroslava stiegen. Doch welcher normale Mensch kletterte freiwillig inmitten einer finsteren, mondlosen Nacht einen Berg hinunter, zudem noch ohne Licht?
„Vielleicht waren es bloß irgendwelche … Wilderer?“, mutmaßte Evan mit Unruhe in der Stimme, schien seiner eigenen Theorie jedoch kaum glauben schenken zu wollen.
„Nein“, erwiderte William. „Das waren Werwölfe.“
„Aber sie waren unverwandelt“, sagte Evan.
William, der so ruhig und gelassen wie immer erschien, nahm sich kurz Zeit, darüber nachzudenken, ehe er antwortete: „Es gibt genug Fälle von Angriffen und Entführungen, bei denen die Werwölfe eine menschliche Gestalt besaßen. Und unsere Freunde da unten waren in jedem Fall auf dem Weg Richtung Stadt - ich glaube kaum, dass sie den beschwerlichen Weg auf sich nehmen, um in einer drittklassigen Bar ein paar Gläser Schnaps zu kippen. Nein, sie jagen.“
Eine Weile war es still unter ihnen und jeder beschäftigte sich auf seine Weise mit der Vorstellung, ausgerechnet hier und heute auf eine Jagdgesellschaft der Werwölfe gestoßen zu sein. Alle, außer Zebulon Huntsville. Dieser brummte lediglich: „Die verdammt`n Viecher kannt`n zumindest den bessren Weg, wa`? Der Pfad da unt`n sieht mir `n bisschen bequemer aus als der Scheiß hier oben.“
„Du hast recht“, sagte Amon. „Der Pfad führt vermutlich direkt und schnell zu ihrer Kolonie - aber vielleicht wäre es besser, den Werwölfen hinab in die Stadt zu folgen.“
Severus unterdrückte ein Stöhnen. Vielleicht lag es an seiner persönlichen Erfahrung mit Werwölfen, doch es erschien ihm als wenig geistreich, den Werwölfen inmitten ihres Blutrausches über den Weg zu laufen.
William hingegen sah es anders und pflichtete Amon bei. „Der Jagdtrupp bestand bloß aus einer Handvoll Werwölfen und es wäre vernünftiger, sich mit ihnen bekannt zu machen. Falls sie uns nicht mögen sollten, wären wir wenigstens in der Überzahl und könnten uns zur Wehr setzen. Oben in der Kolonie hätten wir keine Chance.“
Die meisten Todesser nickten verständnisvoll. Raymond D`oily klaubte sich mit spitzen Fingern die Tannennadeln von der pikfeinen Kleidung.
So machten sie kehrt und suchten den besten Weg hinab zum Pfad der Wölfe.

Fortsetzung folgt…


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