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Fanfiction

Ancient Legion II - Die dunkle Kolonie - Von Muggeln und Magiern

von Kiosk

6. Evan Rosier / Severus Snape: Von Muggeln und Magiern


Charaktere:

Clarence Rosier: Der Vater von Evan. Todesser der ersten Stunde

Elicius Eliassen: Bruder von Emilia und Halbbruder der Lestranges. Todesser

Emilia Eliassen/ Umbra Inkognito: Ältere Halbschwester der Lestranges. Im normalen Leben eine Bibliothekarin, ansonsten Todesserin und gleichzeitig Abtrünnige

Erebus Nott: Todesser. Klein und dicklich. Kumpane von Zebulon

Evan Rosier: Clarences einundzwanzigjähriger Sohn. Todesser

Hagius Zevediah: Ein dunkler Heiler und enger Vertrauter Lord Voldemorts. Werwolf

Kalliope Milano: Eine junge Todesserin. Arbeitet als Heilerin für den Schwarzen Orden

Priestley Miles: Ein dunkler Heiler im Auftrag Lord Voldemorts

Severus Snape: Hat gerade erst die Schule beendet. Nun ein Todesser

Ulysses Rathburn: Emilias Verlobter. Arbeitet in Russland als Pfleger für magische Wesen. Wurde gefoltert, um sie zum Reden zu bringen. Nun ein Todesser

Zebulon Huntsville: Ein sadistischer Todesser. Bullig und hünenhaft. Einer der Hauptverantwortlichen für Ulysses` Folterung

Bisherige Handlung: Severus wird mit den Schrecken seiner eigenen Erfindung, Sectumsempra, konfrontiert, als er erneut auf Ulysses Rathburn trifft, den Evan Rosier mit diesem Zauber aufschlitzte. Der Dunkle Lord wünscht, dass Ulysses am Leben bleibt, so dass Severus und die Dunkle Heilerin Kalliope mit vereinten Kräften versuchen, ihn vor dem Tod zu bewahren und seine Wunden versorgen. Als sich herausstellt, dass Ulysses unter schwerwiegenden Wahnvorstellungen leidet und eine Bedrohung für die Todesser darstellt, entschließt sich der Heiler Priestley Miles kurzerhand, Lord Voldemort über das Schicksal des Mannes entscheiden zu lassen. Voldemort erkennt Ulysses` Nutzwert und macht ihn zu einem Todesser.

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23. August 1978

Die Augustsonne strahlte wunderbar warm auf Evan Rosier hinab und er badete in reinster Zufriedenheit. Er konzentrierte sich einzig auf das Licht auf seiner Haut, auf das muntere Vogelgezwitscher um ihn herum und das Brummen und Zirpen zahlreicher Insekten. Das wütende Geplänkel zwischen seiner Mutter Crescentia und seiner Tante Druella Black hingegen versuchte er zu ignorieren.
„Eine Frechheit, Druella!“, erzürnte sich Crescentia soeben. „Wie kannst du behaupten, ich hätte den Preisrichter bestochen?“
Druella schnaubte: „Schau dir doch mal deine Aquamarin-Rosen an, meine Gute! Sie sind längst nicht so schön wie meine! Du hast betrogen!“
„Wie unverschämt! Ich habe es gar nicht nötig, jemanden zu bestechen! Ich gewinne jedes Jahr, weil meine Zuchterfolge über die höchste Qualität verfügen!“
Evan öffnete seine Augen und sah zu seinen Verwanden, die an dem großen Tisch den Aufstand probten. Seine Eltern hatten das herrliche Wetter genutzt, einige Familienmitglieder einzuladen, um etwas Sekt und erlesene Speisen zu genießen, doch Druella Blacks unausstehliches Wesen machte sämtliche Feierlaune zunichte. Sie war die Zwillingsschwester von Clarence, doch abgesehen davon, dass beide gefährlich streitlustig waren, besaßen sie charakterlich keine nennenswerte Ähnlichkeit. Druella war über alle Maße hinaus link und fiel jedem in den Rücken, der ihr vertraute. Evan hatte sogar das Gefühl, selbst Clarence hielt sich lieber von ihr fern, schließlich würde sie ihren Zwillingsbruder ebenso belügen und betrügen wie jeden anderen auch. Das war vielleicht der Grund, weshalb er aufgestanden war, als sich der Streit entzündet hatte und sich von der Terrasse entfernt hatte, ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren.
Nun, seine Ehefrau Crescentia brauchte seine Hilfe kaum. Schon schielte sie zu dem großen Messer hinüber, das im Leib des Perlhuhns steckte und schien Maß zu nehmen, wie sie Druella am Besten erstechen sollte.

Neben ihrer Mutter Druella saß Narzissa und ihr schönes Gesicht verriet Langeweile, während sie die Streitenden beobachtete. Ihr Mann Lucius war nicht zugegen, denn er hatte geschäftliches zu erledigen, doch wie immer besuchte Narzissa auch ohne seine Begleitung gerne das Haus ihres Onkels Clarence.
Neben Narzissa wiederum saß Bellatrix auf ihrem Stuhl, hatte den Kopf auf die Hände gestützt und schien sich kaum vor ihrer Müdigkeit retten zu können. Ab und zu tapste der Hauself Jester herbei, fasste sie am Saum ihres Kleids und suchte um ihre Aufmerksamkeit, schließlich wollte er die Hummer-Ananas-Spieße unbedingt an alle Anwesenden verteilen. Bellatrix war jedoch so müde, dass sie ihm nicht einmal einen Fußtritt verpasste.
Narzissa wandte sich mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht an Evan. „Gehen wir ein Stück?“, fragte sie ihn. „Ich finde die Situation zu Tisch momentan etwas - nun ja - anstrengend.“
Gerade griff Druella nach ihrem Sektglas und schüttete Crescentia sämtlichen Inhalt in die blonde Lockenfrisur. Crescentia schrie wie eine Todgequälte laut auf.
„Gerne“, sagte Evan lächelnd und erhob sich. Seinen guten Manieren entsprechend reichte er Narzissa die Hand und führte sie von dem Tisch, den wütenden Frauen und der seelenruhig schlummernden Bellatrix hinfort.

Gemeinsam schlenderten sie durch den üppigen Prachtgarten der Rosiers, vorbei an Rhododendron-Büschen, die sich in schillernden Farben präsentierten, an mächtigen, alten Bäumen, an den wild umschwirrten Bienenkörben und auch vorbei an den Aqaumarin-Rosen, die Auslöser des Streits gewesen waren.
„Wie läuft das Brautgeschäft?“, wollte Narzissa wissen. „Hast du deine Zukünftige bereits gefunden?“
„Nicht ganz“, antwortete er und erinnerte sich bedrückt an die Versuche seiner Eltern, ihn möglichst bald mit einer reinblütigen Dame aus gutem Hause zu vermählen. Ihm graute bei dem Gedanken.
Narzissa lächelte ihr kokettestes Lächeln. „Es sollte dir doch leicht fallen, ein Mädchen zu finden, nicht wahr? Warum tust du dich nur so schwer?“
Da verfinsterte sich Evans Herz. Er betrachtete seine Cousine, ihr schönes, leicht gewelltes, blondes Haar, das fein geschnittene Gesicht und die klaren, intelligenten Augen, die so blau wie seine eigenen waren - und verzweifelte. Was er suchte war eine Frau wie Narzissa. Eine Frau mit ihrer Schönheit, mit ihrem Wesen, ihrem Verständnis - doch das war unmöglich!
Denn er wollte nur Narzissa.
Er hatte es schon lange geahnt, dass er in Wirklichkeit nur sie liebte, doch war es ihm erst seit kurzem mit aller Deutlichkeit bewusst geworden. Man hatte ihn dazu aufgefordert, sich seine Traumfrau vorzustellen und er hatte Narzissa vor seinem Inneren Auge gesehen.
Ausgerechnet seine verheiratete Cousine!
Seitdem schämte er sich für seine Vernarrtheit, hatte das Gefühl, sie mit unlauteren, obszönen und perversen Gedanken befleckt zu haben. Noch schlimmer aber war die Sackgasse, in der sich nun gefangen glaubte, denn er liebte sie zweifellos und abgöttisch, sah aber keine Möglichkeit, sie zu erobern. Nein, er hätte nicht einmal behaupten können, dass Narzissa ihn auch gewollt hätte, schließlich hatte sie Lucius an ihrer Seite. Ob sie Lucius nun mochte oder nicht, letztendlich hätte eine Liebschaft zwischen ihr und Evan die gesamte Familie der Blacks und der Rosiers in Aufruhr versetzt - und das würde Narzissa niemals zulassen!

„Weißt du“, sagte er leise, „ich halte nicht viel davon, dass sich meine Eltern in die Liebe einmischen, Narzissa. Es ist mein Leben.“
„Stimmt“, sagte sie und lächelte wieder.
Sie sahen sich an, Cousin und Cousine, und für einen kurzen, herrlichen Augenblick glaubte Evan jene Spannung in der Luft zu erspüren, die stets dann entstand, wenn der Funke des Verlangens übersprang. Doch ehe er sich dessen sicher sein konnte, hatte Narzissa den Blick abgewandt und betrachtete nun das Beet mit den blauen Aquarin-Rosen.
„Da sind also die Übeltäter“, stellte sie fest. „Der Grund, warum Druella Tante Crescentia vermutlich gerade ermordet.“
Evan war noch so berauscht von dem Gefühl, dass seine Stimme matt und entrückt klang, als er antwortete: „Bella sitzt noch am Tisch. Sie wird einen Mord verhindern.“
„Bella schläft, Evan. Außerdem würde sie unsere Mutter vermutlich noch anfeuern. Nein, sie ist keine gute Aufpasserin.“
„Willst du zurückgehen?“
Narzissa winkte ab. „Nein, schon gut. Es ist so schön hier, da möchte ich nicht an den Kriegsschauplatz zurückkehren.“
Schön war gar keine Frage. All die manigfarbenden und duftenden Blumen um sie herum, das Sonnenlicht, das wie goldene Farbtupfer die Umgebung sprenkelte, der blaue Himmel über ihnen - und doch, Narzissa war schöner als das. Es war schön, weil sie hier war und Evan wünschte sich, sie würden immer hier stehen bleiben und gemeinsam die Welt genießen.
Wäre er nur wagemutiger, wäre er an sie herangetreten, hätte seine Hände sanft um ihre Taille gelegt, sich zu ihr hinab gelehnt und ganz zärtlich ihren Nacken geküsst. Bei einer anderen Frau hätte sich Evan eine solche Annährung vermutlich zugetraut, schließlich war er in den letzten Wochen sehr viel erwachsener und reifer geworden - doch nicht bei seiner Cousine!

In diesem Moment nahmen sie ein Geräusch aus Richtung des Gartentores wahr. Evan beschloss, besser einen Blick zu riskieren und herauszufinden, wer dafür verantwortlich war. Er schritt in Richtung des Pfades und Narzissa folgte ihm.
Am Gartentor stehend sahen sie Clarence Rosier, der sich mit einer dunkel gekleideten Person unterhielt. Der andere Mann spielte dabei achtlos mit einem trockenen Ast und drückte brach ihn immer wieder in seinen Händen durch - das hatte auch das Geräusch verursacht.
„Ein Todesser“, erkannte Narzissa sofort und entspannte sich sichtlich. An den Anblick der Todesser war sie gewöhnt, schließlich zählte ihre halbe Familie - Lucius, Bellatrix, Clarence und auch Evan selbst - zu Lord Voldemorts treuen Anhängern.
Offenbar hatten sowohl Clarence als auch der Fremde Narzissas Stimme gehört, denn sie wandten sich zu ihnen um. Clarence schien nicht verärgert darüber, dass Evan ihn vielleicht belauscht haben könnte und auch der andere Todesser machte einen entspannten Eindruck.
„Das ist er übrigens“, hörte Evan seinen Vater sagen.
„Verstehe, verstehe“, sagte der Fremde, suchte Blickkontakt zu Evan und winkte ihn zu sich. Mit milder Verunsicherung, was die Situation für ihn bereithalten mochte, setzte sich Evan in Bewegung und erneut folgte ihm Narzissa.
„Willkommen Sir“, grüßte Evan den Mann und reichte ihm seine Hand. „Mein Name ist Evan Rosier. Die Dame neben mir ist Narzissa Malfoy, Lucius Malfoys Ehefrau.“
„Sehr erfreut“, sagte der Mann. „Mein Name ist Amon Scurlock.“
Amon war ein großer, recht stattlicher Mann mit dunklen Augen und Haaren. Er war sehr breit gebaut und seine Arme waren gut sichtbar von gut trainierten Muskeln durchzogen, auf die der Mann sicherlich sehr stolz war. Mit seinem Dreitagebart und der wettergegerbten Haut wirkte er wie ein Abenteurer, der sich mit Schweiß, Blut und einer Machete zum Anwesen der Rosiers durchgeschlagen hatte und nun, inmitten der prächtigen Beete, sehr deplatziert wirkte.
Evan fragte sich, was der Todesser hier wollte und warum sein Name in diesem Zusammenhang gefallen war.
Amon Scurlock wandte sich an Evan. „Der Dunkle Lord hat dich für einen neuen Auftrag auserwählt. Dich und einige andere.“
„Gut“, machte Evan nur, zwang sich jedoch, Vorfreude zu empfinden. Nach seinem letzten Auftrag hatte er sich schließlich wie neu geboren gefühlt, denn er war über sich hinausgewachsen. Nie wieder wollte er zu jenem scheuen, schüchternen Jungen verkommen, der er einst gewesen war.
Amon Scurlock schob sich an Evan vorbei und schritt den Pfad entlang, der zum Haus führte. Evan, Clarence und Narzissa folgten ihm abwartend.
Fast so, als würde er die Umgebung gründlich inspizieren, sah sich der Mann sehr genau um, ehe er sagte: „Ist Ihr Haus leer, Mr. Rosier?“
Clarence antwortete: „Nun, es sind einige Gäste da, aber niemand, um den man sich Sorgen machen könnte.“
„Der Dunkle Lord will niemanden in dem Haus haben, außer jene, die an dem Auftrag beteiligt sind. Schicken Sie die Gäste weg, Mr. Rosier.“
Falls er Widerwillen empfand, so zeigte Clarence es nicht, sondern fügte sich dem anderen Todesser.
„Es findet eine Besprechung statt?“, wollte Evan wissen.
Amon Scurlock wandte sich zu ihm um und betrachtete ihn mit seinen verwegenen Augen. „Der Dunkle Lord will in einer Stunde hier sein. Die Dinge, die er zu besprechen hat, sind von äußerster Dringlichkeit.“

XXXXXXX

Die letzten Tage waren für Severus angenehm ruhig verlaufen. Statt vom Dunklen Lord beschworen zu werden und in seinem Namen die verschiedensten Aufträge zu erfüllen, blieb das Brennen seines Mals auf trügerische Weise aus und Severus verbrachte die Zeit damit, zuhause ein wenig zu lernen und sich - natürlich! - mit seinem Vater Tobias zu arrangieren.
Was im Grunde nicht möglich war.
Und so wurde ein weiterer sonniger Nachmittag beschattet von der Rückkehr seines Vaters, der seine Arbeit zutiefst verabscheute. Severus sah ihn durch das schmale Zimmerfenster kommen. Tobias` Gang war auffallend raumgreifend und energisch: die Zeichen standen also auf Sturm.
Das laute Knallen der Haustür bestätigte Severus` Verdacht.
Im Geiste zuckte er die Schultern und strich wieder mit seinen Augen fast zärtlich die Zeilen eines Buches entlang, welches die Abhandlung über die Entstehungsgeschichte und die Verwendungszwecke der so genannten „Arktischen Zaubertränke“ barg.
Es vergingen keine zehn Sekunden, da wurde die Treppe zur oberen Etage schon heftigst beansprucht, als sein Vater tobend hinaufstieg; die Tür wurde fast aus den Angeln gehoben, als Tobias in das Zimmer stürmte.
„Du bist ein so undankbarer Bastard, Severus!“
Severus sah sich nach Tobias um und ging in Ruhe der Frage nach, weshalb er hier und jetzt beschimpft wurde. Hatte es etwas damit zu tun, das am gestrigen Tag im Nachbarhaus ein Fernseher explodiert und fast die gesamte obere Etage in Brand gesteckt hatte? Schließlich gab Tobias Severus stets die Schuld an diversen Kurzschlüssen, elektrischen Fehlfunktionen und Flugzeugabstürzen.

Also sagte Severus ruhig: „Ich war nicht einmal in der Nähe, Tobias. Außerdem verursacht Magie keine spontan auftretenden Brände und dergleichen.“
„Davon Rede ich nicht!“, keifte Tobias missgelaunt. „Ich hab dir dreihundert Mal gesagt, das du dich nach einem anständigen Beruf umsehen sollst! Ich hab dir sogar Adressen rausgesucht, aber was tut der Herr? Sitzt hier oben rum und schnüffelt sich durch seine verdammten Bücher! Was bist du, ein Student?“
Severus ließ sich demonstrativ viel Zeit, das Buch wegzulegen, bevor er antwortete: „Ich hätte sehr gerne studiert.“ sagte er ruhig. Es stimmte ansatzweise.
„Du hättest dieses Jahr eine Ausbildung zum Schlosser machen können!“, beschwerte sich Tobias Snape in einem Ton, als wäre ihm gerade ein Millionengewinn durch die Hände geglitten.
„Zum Schlosser?“, spuckte Severus fast schon angewidert. „Woher nimmst du eigentlich diese Ideen?“
„Ich sorge mich nur um deine Zukunft!“ Tobias` Stimme schraubte sich noch ein Stück lauter. „Besser eine solide Ausbildung als dieser Hokuspokus, in dem du dich da grad verrennst. Ich wette, du wirst eines Tages echte Probleme bekommen, hoffentlich denkst du dann an meinen weisen Rat zurück!“
Severus hatte im Grunde ein ähnliches Gefühl. In diesen Zeiten war die Zauberwelt ein unangenehmer Ort geworden, vor allem als Todesser, so nah am Geschehen. Sicherlich würde Severus eines Tages einmal in Schwierigkeiten stecken, aber er würde sich wieder und wieder durchbeißen … oder scheitern.

Die Meinungsverschiedenheit hätte sicherlich noch eine ganze Weile angehalten, wenn sich nicht plötzlich das Dunkle Mal mit akutem Brennen bemerkbar gemacht hätte. Der Überraschungseffekt ließ Severus kurz zusammenzucken, als hätte ihn eine Wespe gestochen.
Tobias Snape, ein Mann mit scharfen Sinnen für Fehler, runzelte die Stirn. „Was ist los?“, fragte er höchst kritisch, als hoffte er auf einen neuen Grund, Severus zu triezen.
„Mir fällt gerade ein, dass ich einen Termin für dieses Vormittag hatte“, log Severus. Eigentlich war er ein sehr guter Lügner, doch für Tobias war er zweifelsohne durchschaubar.
Schon warf Tobias ein: „Du vergisst doch sonst nie etwas.“
Auch wieder wahr. Tobias Snape hatte schon immer das großartige Gedächtnis und die Geistesklarheit seines Sohnes zu schätzen gewusst. Severus hätte gerne behauptet, er hätte diese Fähigkeiten von seiner Mutter geerbt, was zum Teil auch stimmte, aber wie man es drehte und wendete: Tobias Snape, der Inbegriff der schlechtbezahlten Arbeiterklasse, war kein einfältiger oder gar dummer Mensch. Das gute Gedächtnis verdankte Severus auch ihm.
„Und wo willst du hin?“, fragte er, als Severus sich von seinem Stuhl erhob.
„Ich gehe zum Arzt. Ich habe gestern bei Doktor Hermence angerufen. Ich leide unter starken Kopfschmerzen.“
Weil sich Severus normalerweise so rein gar nicht beschwerte oder kränkelte, war Tobias sogar überraschend besorgt. Seine Sorgen drückte er zwar wortlos aus, unterstrich sie aber, indem er seinem Sohn ein wenig Busgeld zusteckte.
Severus war beinahe gerührt. Dieser verdammte Muggel hatte seine guten Phasen; es wäre falsch zu behaupten, das Leben mit ihm wäre nur schlecht verlaufen. Severus` Leben war lediglich in den meisten Fällen ein wenig anstrengender das Leben anderer.
Severus ergänzte seine schauspielerischen Leistungen, indem er tatsächlich Richtung Bushaltestelle ging, doch kurz vor dem erreichen der Haltestelle bog er unauffällig wie ein Schatten in eine schmale Seitengasse und disapparierte. Das Brennen des Dunklen Mals war ihm Fahrplan genug.

XXXXXXX

Ein pompöses, düsteres Fresko, das mehrere Jahrhunderte alt sein musste, breitete sich über Severus` Kopf aus, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Severus senkte den Blick und stellte fest, dass er sich in einem stuckverzierten Salon befand, in dem ein Kaminfeuer prasselte und an dessen Wänden weitere große Gemälde in schweren Goldrahmen hingen. Die Umgebung war erlaucht und die Einrichtung sehr kostbar, dennoch empfand Severus den Raum als unterkühlt und ungemütlich.
Als er sich einmal um die eigene Achse drehte, entdeckte Severus, dass er nicht die einzige Person in dem Salon war. In einem der Sessel saß Evan Rosier, der seine gespielt gelangweilte Körperhaltung noch damit ergänzte, dass er an einer seiner blonden Haarsträhnen zupfte und selbstgefällig zu Severus blickte.
Severus hatte für ihn nicht mehr übrig als ungetrübte Verachtung.
„Nett, dass du gekommen bist“, murrte Evan triefend vor Sarkasmus.
„Immer noch so arrogant?“, erkundigte sich Severus. „Ich weiß nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund steht dir diese Arroganz nicht - liegt es daran, dass du eigentlich ein einfältiger Verlierer bist? Vermutlich.“
Evans Braunen legten sich gefährlich über die blauen Augen, denn der Kommentar hatte ihn eindeutig verletzt. Offenbar dachte er über verbale Gegenwehr nach, doch ließ es schließlich bleiben und betrachtete lieber die Gemälde mit künstlichem Interesse.
„Was ist der Grund, weshalb er uns hierher gerufen hat?“, fragte Severus.
„Ein Auftrag“, antwortete Evan schleppend. „Zum Glück sind noch einige andere Todesser anwesend, denn ich habe keine Lust mit dir alleine zusammenzuarbeiten.“
Severus beschloss, die Sache vorerst auf sich ruhen zu lassen.
Schwer seufzend erhob sich derweil Evan Rosier, als hätte er eine große Last auf den Schultern zu tragen. Er warf Severus den widerwilligsten aller widerwilligen Blicke zu und sagte: „Komm mit. Die anderen warten.“

Sie verließen den Salon und tatsächlich war große Ballsaal nicht leer. Eine große Tafel stand exakt mittig, überladen mit allem Möglichen an Speisen und Getränken, angefangen bei saftigem Schweinebraten, der einen so harzigen Duft verströmte, als hätte man ihn über Buchenzweigen geschmort; bis hin zu sahnigsüßer Schokolade; und von edlem Wein, bis hin zu stillem Wasser war alles im Überfluss zu haben.
Man konnte sagen was man wollte, aber die Rosiers waren gute Gastgeber, sie ließen sich nicht lumpen - obwohl der jüngste Rosier, Evan, momentan eher so aussah, als hätte er in jedem Gramm Nahrung am liebsten eigenhändig Toxin zugemischt, um Severus umzubringen.
„Bedien dich“, sagte Evan mürrisch und stockend, als müsste er die Worte erst hervorwürgen.
In der Tat, Severus merkte erst jetzt, wie groß sein Hunger wirklich war, aber er ließ sich Zeit, das Bild noch einmal zu überblicken. Denn er und Evan waren längst nicht die einzigen Todesser: Drei weitere, schwarz gekleidete Gestallten bedienten sich herzlich an dem guten Essen und Trinken, die einen gierig wie ausgehungerte Hunde, die anderen mit vornehmer Zurückhaltung. Um wen es sich bei den Personen handelte, konnte Severus nicht genau sagen, ihre tiefhängenden Kapuzen schirmten ihre Gesichter vor seinen Blicken ab.
Severus löste einen fettigen Hähnchenschenkel vom Rest des gegrillten Geflügels, das schon reichlich angefressen war, doch er ließ sich ungern in fremder Umgebung durchfüttern, egal wie gut es schmeckte. Daher kaute er ohne großen Appetit daran herum und versuchte erneut sein Glück, die übrigen Todesser zu identifizieren.
Am Ende der Tafel taten sich zwei der Gestalten soeben an einem unglücklich aussehenden Spanferkel gütlich und kicherten dabei unentwegt und laut. Der eine von ihnen war so riesenhaft und bullig, wie sein Begleiter klein und schwabbelig war.
Zebulon Huntsville und Erebus Nott, entschied Severus für sich und da schmeckte ihm das Hähnchenfleisch plötzlich gar nicht mehr. Alleine die Anwesenheit der beiden Männer widerte ihn an.

Als er sich von ihnen abwandte, fiel sein Blick auf zwei weitere Gestalten, die soeben aus dem Salon geschritten kamen, in dem sich auch Severus wieder gefunden hatte.
Diese beiden trugen zwar Todesserroben, doch waren ihre Gesichter nicht verhüllt, so dass keinerlei Zweifel an ihrer Identität bestehen konnte.
Severus wäre fast der Hühnerknochen aus den Fingern gerutscht. Er nahm wahr, wie auch Zebulon Huntsville, Erebus Nott und Evan Rosier schlagartig verstummten und ein anhaltendes, angestrengtes, vielleicht sogar entsetztes Schweigen hinterließen.
Neben der kleinen Kalliope Milano schritt Ulysses Rathburn. Er betrat den Raum, als hätte er nie etwas anderes getragen als eine Todesserrobe und hätte sich nie an anderen Orten aufgehalten, als dem Anwesen eines Todessers.
Das Gesicht des Mannes war noch immer blass, aber nicht mehr so schwerwiegend von Krankheit und Fieber gekennzeichnet. Beinahe hätte man ihn sogar auf den ersten Blick als jenen Ulysses identifizieren können, der in Russland als Pfleger für magische Geschöpfe gearbeitet und mit seinen Kollegen herumgefeixt hatte, ehe die Todesser ihn überwältigt hatten.
Beinahe. Doch der große Unterschied zu jenem Mann lag in seinem verhärteten, kalten Gesicht, das ausgemergelt erschien und in dem sich keine unbeschwerte Freundlichkeit mehr fand.
Ulysses schien es ein wenig zu überraschen, dass jeder in dem Ballsaal ihn anstarrte, als sei er eine wandelnde Leiche, und so blieb er stehen und musterte die Todesser lauernd. Ja, lauernd. Nicht mehr ängstlich oder verzweifelt wie Wochen zuvor, sondern gar kampfbereit und entschlossen. Aus dem Gejagten war ein Jäger geworden. Einer von ihnen.
Kalliope wandte sich mit ruhiger Stimme an Ulysses. „Es sind Freunde“, sagte sie. „Du kennst sie nicht.“
„Und ob ich den kenn!“, brüllte Zebulon quer durch den Saal. Mit seinem Zeigefinger, an dem noch das Fett des Spanferkels klebte, deutete er auf Ulysses. „Wir alle kennen den! Was geht hier vor?!“
Ulysses war sichtlich überfordert, blickte von einem zum anderen und sah dann auf Kalliope hinab, die streng den Kopf schüttelte. „Nein, du kennst sie nicht“, sagte sie wieder.
Zebulon schien außer sich. Dass Ulysses überlebt hatte, schien er als persönliche Verfehlung anzusehen. Evan Rosier hingegen war schlagartig erblasst. Ihm war sein Weinglas aus der Hand gerutscht.
Erebus wandte sich leise an Zebulon, dennoch hörte Severus seine Worte deutlich.
„Was ist, wenn der sich rächt?!“, zischte er angstvoll. „Bei Salazar, all die Dinge, die wir mit ihm angestellt haben! Wenn der sich erinnert, bringt der uns um!“
Dessen schien sich auch Zebulon bewusst und erneut brüllte er durch den Saal: „Der soll verschwinden, Mann! Der ist `ne Zeitbombe, klar?!“

Da huschte plötzlich jener dritte, unbekannte Todesser zu Zebulon und Erebus hinüber, boxte Zebulon in seinen fetten Wanst und flüsterte gebieterisch: „Noch ein Wort ihr beiden und das war euer letzter Abend auf Erden! Ulysses ist einer von uns, der Dunkle Lord will es so! Er erinnert sich an nichts, also solltet ihr ihn besser auch nicht erinnern. In eurem eigenen Interesse!“
Schlagartig verstummten beide, obwohl Zebulon den Fremden mit einem mörderischen Blick durchbohrte, der auf Severus wie ein schlechtes Omen wirkte.
Kalliope hatte Severus entdeckt und lächelte zum ersten Mal seit ihrer Ankunft. Als sie zu ihm schritt, folgte Ulysses ihr, offenbar unschlüssig darüber, ob die übrigen Anwesenden ihn Willkommenheißen würden.
„Severus!“, sagte Kalliope. „Schön dich hier zu sehen! Das heißt wohl, dass du mitkommen wirst, oder?“
„Wahrscheinlich. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, was du damit meinst. Wohin mitkommen?“
„Russland“, sagte Kalliope, als sei es das natürlichste der Welt, englische Todesser dorthin zu entsenden. „Ich habe gehört, du sprichst Russisch? Ulysses und Amon Scurlock nämlich auch!“
Amon Scurlock war wohl jener heldenhafte Todesser, der es geschafft hatte, Zebulon und Erebus die Stirn zu bieten. Severus beschloss, sich den Namen gut zu merken und dem Mann eines Tages einen Orden dafür zu verleihen.
Severus ließ den zurück geblieben Hähnchenknochen auf den Teller gleiten, während er sich die Information durch den Kopf gehen ließ.
„Wenn man eine Dunkle Heilerin wie dich mitschickt“, sagte er dann an Kalliope gewandt, „handelt es sich bei dem Auftrag wohl kaum um eine entspannende Rundreise durch Moskau, habe ich recht?“
Sie schnippte munter mit dem Finger. „Klug kombiniert!“, lobte sie. „Tatsächlich ist die Sache etwas größer und komplizierter als bloß ein Städtereise in Moskau. Aber genaueres weiß ich auch nicht. Mein Boss, Mr. Zevediah, hat lediglich ein paar Anspielungen gemacht, und mich ausgelacht, weil ich im Dunkeln getappt bin.“
Hagius Zevediah war ein Werwolf und wie Kalliope ein Dunkler Heiler. Zudem war er Lord Voldemorts rechte Hand, weswegen er vermutlich in sämtliche Pläne eingeweiht wurde.

In diesem Moment drängte sich jemand höchst unsanft an Severus vorbei, so dass er fast zu Boden gegangen wäre. Es war Zebulon Huntsville, der die geschätzte Kraft, Höhe und Breite einer Dampfwalze zu verfügen schien und sich auch ähnlich verhielt. Erebus Nott tappte ihm hinterher, kam mit seinen kurzen Beinen jedoch nie schnell genug voran.
„Zebulon -!“, stieß Kalliope hervor, doch Zebulon unterbrach sie unwirsch.
„Halt die Fresse!“, schrie er wutentbrannt, ehe er sich vor Ulysses aufbaute.
Severus hatte das eigentümliche Gefühl, die Vergangenheit würde sich hier und jetzt von neuem zutragen, doch Ulysses wandte sich seelenruhig von der Siruptorte ab, die er zuvor betrachtet hatte, und blickte zu Zebulon empor.
Zebulon verschränkte seine mächtigen Arme vor seiner Brust und grinste dreckig. „Du bist also `n Todesser, oder wie?“
Auch Evan schlich sich näher, das Gesicht noch immer blass und von tiefer Unruhe beseelt. Sicherlich dachte er an seinen intimen Moment mit Ulysses zurück, von dem niemand etwas erfahren sollte - schon gar nicht seine Eltern! Blöd nur, dass der überlebende Ulysses nun wie zufällig in seinem Elternhaus aufgetaucht war.
Severus hätte sich beinahe über die Tatsache freuen können, dass Evan nun in seinem eigenen Saft schmoren musste.
Zebulons Lächeln verbreitete sich und mit großer Theatralik in der Stimme stellte er sich Ulysses vor. „Wir kenn uns ja noch nich“, sagte er (Erebus kicherte an seiner Seite), „aber ich bin Zebulon Huntsville! Man nennt mich den Groß`n … nun ja … Schlächter. Ich mach gern die Arbeit, die dreckig ist, verstehst? Vielleicht hast ja mal das Glück, das mitzuerleb`n?“
Erebus konnte nicht mehr. Er prustete los vor Lachen.
Ulysses war sichtlich irritiert, doch als Zebulon ihm die Hand reichte, schüttelte er sie höflich.
„Und ich bin Erebus“, stellte sich der kleinere Todesser sogleich feixend vor. „Erebus Nott, ich -“
„Ja, dich kenne ich“, sagte Ulysses.
Hätte er eine Axt gezückt und wäre damit auf Erebus losgegangen, so hätte Erebus kaum entsetzter dreinblicken können. Jegliche Farbe war ihm aus dem Gesicht gewichen, als er fragte: „Woher?! Woher kennst du mich?!“
„Aus der Schule“, antwortete Ulysses unbedarft. „Du warst ein paar Klassen über mir, bist ständig sitzen geblieben und dann von der Schule geflogen.“
„Oh, ach ja!“, fiel es Erebus ein. Er schien ungemein glücklich darüber, dass Ulysses sich lediglich an die Schulzeit, nicht aber an die verhängnisvolle Nacht und die Folterung zurückerinnerte.
Schnell hatte er sich wieder von seinem Schreck erholt und fragte an Ulysses gewandt: „Du bist jetzt einer von uns, ja?“
Ehe Ulysses antworten konnte, packte Zebulon Ulysses` linken Unterarm, riss unsanft den Ärmel hoch und starrte verblüfft mit seinen kleinen, schlammfarbenden Augen auf das Dunkle Mal, das dort prangte.
Als hätte er einen Schlag verpasst bekommen, ließ Zebulon den Arm los.

Und plötzlich stoben die Todesser förmlich auseinander, als Lord Voldemort den Ballsaal betrat. Seine schwarze Robe bauschte sich bei jedem Schritt und trotz seiner kühlen Ausstrahlung, gab es wohl keinen Mann auf dieser Welt, der über mehr Eleganz und Charisma verfügt hätte als er.
Die Todesser sammelten sich um ihn und verbeugten sich gemeinsam. Lord Voldemort galt, wie immer, die vollste Aufmerksamkeit.
Und nichts anderes schien der mächtigste Schwarzmagier der heutigen Zeit erwartet zu haben.
Der Dunkle Lord kam zum stehen, er ließ den Blick über ihre Rücken streifen und schien zufrieden mit dem was er sah.
„Ihr könnt euch erheben“, zischte die kalte Stimme.
Der Befehl wurde augenblicklich befolgt.
Voldemort wandte sich jenem Todesser, Amon Scurlock, zu, dessen Gesicht Severus bisher noch nicht gesehen hatte, dem er auf Grund des mutigen Einschreitens jedoch immense Sympathie entgegenbrachte.
Amon verneigte sich wieder, kaum das ihn der Blick des Lords traf. „Mein Lord?“, fragte er. „Ist alles nach Eurer Zufriedenheit?“
„Das selbe sollte ich dich fragen, guter Amon. Was hältst du von den Todessern, die fortan deinem Befehl unterliegen? Werden sie die Aufgabe zu unserer Zufriedenheit erfüllen?“ Das war keine echte Frage, Lord Voldemort war sich seiner Sache ohnehin immer sicher.
Amon ließ keine Zweifel aufkommen. „Aber natürlich. Ihr habt Sie ausgewählt, mein Lord, sie können nur fabelhaft sein“, bestätigte er.
Der Dunkle Lord schritt weiter, bis er genau in der Mitte des lockeren Kreises der Todesser angekommen war. Sein berechnender Blick traf noch einmal jeden von ihnen.
„Ja, eine fabelhafte Gruppe“, sagte er dann. „Du, Zebulon, könntest einem Bullen mit bloßen Händen das Genick brechen, eine Fähigkeit die du brauchen wirst.“ Anerkennend nickte er dem größten der Todesser zu, ehe er fortfuhr: „Und Kalliope Milano, du bist eine begnadete Heilerin. Mein Freund Mr. Zevediah hat dich mir wärmstens empfohlen.“
Kalliopes Gesichtsfarbe glühte vor Verlegenheit.
„Ah, und Erebus Nott“, sagte Lord Voldemort und lächelte wissend. „Die Bestie, die es nicht einmal einsah, die Schule zu beenden.“
Erebus` Gesichtsfarbe schlug die von Kalliope um einige Dutzend Nuancen.
„Ulysses, unser Neuzugang … wer könnte treuer sein?“
Ulysses gab gar keine Regung von sich, als Voldemort ihn lobte. Voldemorts Blick traf auf Evan, als er sagte: „Der Nachkomme einer der loyalsten Familien und ein Slytherin durch und durch, nicht wahr, Evan?“
Evan nickte. „Natürlich, mein Lord.“
Als letztes folgte Severus, der der Jüngste der hier Versammelten war.
„Und dann hätten wir noch Severus, dem sicher eine große Karriere in meinen Reihen bevorstehen wird, vielleicht eines Tages sogar zu meiner rechten Hand aufsteigen wird. Es sehe dir ähnlich, Severus“, sagte Lord Voldemort zufrieden.
Severus bemühte sich ruhig zu bleiben, dennoch überraschten ihn die Worte. An eine solche Möglichkeit hatte er bisher kaum denken können!
Der Dunkle Lord wirbelte raubtierhaft herum und setzte mit langen Schritten seinen Weg fort, hin zum Kopfende des Saales, wo er Überblick über alles und jeden hatte.
„Euch, meine sieben Todesser, ist die Ehre zu Teil geworden, einen großen Auftrag für mich und den Rest der Zauberwelt zu erfüllen“, berichtete er. „Es geht um nichts geringeres, als die Befreiung der ausgestoßenen Kreaturen.“ Seine klare Stimme würzte er mit ein wenig Tragik, ehe er fortfuhr: „Wie ihr alle sicher bemerkt habt, lebt die selbsternannte helle Seite in ewiger Furcht vor Werwölfen, was sicherlich damit zusammenhängt, dass sie sich kaum mit dieser Art näher beschäftigt haben. Was gewissermaßen traurig ist, denn die Werwölfe könnten ein ebenso fester Bestandteil unserer Gemeinschaft werden, wie wir alle. Und, wenn wir ehrlich sind, würden wir nicht alle lieber einen Werwolf, als ein unwürdiges Schlammblut neben uns sehen?“
Evan war nicht der einzige, der daraufhin zustimmend grinsen musste.
Der Dunkle Lord fuhr fort, die schlangenartige Stimme war leise, aber deutlich für jeden zu verstehen. „Großbritanniens Werwölfe wurden jedoch zum Größten Teil ausgerottet oder vertrieben. Nun, wie es der Zufall will, wurde uns vor nicht allzu langer Zeit ein Angebot unterbreitet, dass mein findiger Todesser Clarence Rosier nicht ablehnen konnte: Er ließ zwei Damen am Leben ich erhielt im Austausch dafür eine sehr wertvolle Information von der Familie D`oily. Dank ihrer unermüdlichen Nachforschungen ist es ihnen gelungen, den ungefähren Standort einer großen Kolonie von Werwölfen in Russland auszumachen. Die russische Muggelkleinstadt Yaroslava meldete seit Generationen ungewöhnlich viele Fälle von Vermissten, oder Fälle der Lykanthropie. Der Verdacht liegt nahe, das die Werwolfskolonie in unmittelbarer Nähe der Kleinstadt liegt. Nun hat Amon Scurlock vor wenigen Tagen herausgefunden, dass sich unweit dieser Stadt ein gut versteckter und sehr alter Bannkreis befindet, der ein ausgedehntes Waldgebiet vor der Apparation ungewünschter Besucher schützt. Eure Aufgabe besteht darin, die Werwolfskolonie ausfindig zu machen, und ihre Bewohner davon zu überzeugen, sich uns anzuschließen. Ich akzeptiere kein Scheitern dieser Mission.“
Der letzte Satz war eine hart gesprochene Drohung, die sich fast schon wörtlich nach einem Avada Kedavra anhörte. Severus wollte nicht daran denken, was geschehen würde, sollten sie versagen.
„Anführer dieser Mission wird Amon Scurlock sein“, fuhr Voldemort fort. „Zebulon, du bist sein Stellvertreter. Aber ich warne dich, Zebulon! Er besitzt die absolute Autorität, zweifele also nicht daran!“
Amon Scurlock und Zebulon Huntsville verneigten sich gleichermaßen, jedoch wirkte Zebulon mehr als nur zerknirscht über die Neuigkeit.
Voldemort schien zufrieden, sofern man in dem roten Glanz seiner Augen irgendeine Emotion ablesen konnte. „Amon, du und deine Todesser statten den D`oilys morgen einen letzten Besuch ab. Dort werdet ihr zwei weitere Verbündete kennen lernen. Danach werdet ihr in die russische Kleinstadt Yaroslava apparieren. Eine Stadt voller Muggel, aber es würde euch gut tun, nicht aufzufallen. Von dort aus werdet ihr eure Mission starten. Ich wünsche, auf dem Laufenden gehalten zu werden.“

Fortsetzung folgt…


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Fiona Weir schaute sich alle 15.000 Mädchen an und reduzierte die Auswahl schließlich auf 29, die sie auf DVD filmte – diese Aufnahmenschickte sie uns. Sie erwähnte, wir sollten auf ein Mädchen besonders achten – sagte aber nicht, welches. Ich kam bis Nummer neun, rief Fiona an und sagte: ,Es muss die Neun sein.‘ Ich hatte Recht. Es war Evanna. Sie war absolut fantastisch.
David Barron, ausführender Produzent, über das Casting für Luna Lovegood