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Fanfiction

Emotional - Emotional

von Dr. S

Von dem Geruch von Eiern und Speck geweckt zu werden war etwas, an das Evan Rosier sich gewöhnen könnte. Lächelnd blieb er etwas länger im Bett liegen und lauschte dem Geräusch von Fleisch, das in der Pfanne brutzelte, bevor jedes Geräusch aus der Küche von seinem knurrenden Magen übertönt wurde. Die Decke von sich werfend stand Evan auf und begann den Boden nach seiner Hose abzusuchen, die er sofort überzog, nachdem er sie unter dem Bett gefunden hatte.

Der Geruch, der ihm im Flur in die Nase stieg, wurde mit jedem Schritt in Richtung Küche unangenehmer. Er hatte gehofft, dass er ein Überraschungsfrühstück serviert bekommen würde, aber anscheinend dachte er nicht falsch, wenn er daran zweifelte, dass Regulus Black dazu im Stande war, zu kochen. Mit einem Seufzen lehnte er sich gegen den Rahmen der Küchentür und beobachtete, wie Regulus den verbrannten Speck in den Mülleimer warf.

„Ich wusste, dass das eine schlechte Idee war“, murmelte Regulus zu sich selbst und schüttelte enttäuscht den Kopf. Sein schwarzes Haar war bereits perfekt gekämmt und glitzerte in den Strahlen der Morgensonne wie teure Seide.

„Für eine Weile hat es ganz gut gerochen“, sagte Evan und lächelte, als sich graue Augen auf ihn richteten. Regulus‘ Wangen färbten sich rot, als seine Augen zu Evans nackten Oberkörper wanderten, und er drehte sich auf der Stelle um, damit er die Pfanne zurück auf den Herd stellen konnte.

„Morgen“, sagte Regulus kaum hörbar und überdeutlich mehr als ein bisschen verlegen. Evan wünschte sich, dass er früher aufgewacht wäre, um Regulus‘ Gesicht zu sehen, wenn er die Augen geöffnet hatte, um sich in jemand anderes Bett wiederzufinden. „Hast du gut geschlafen?“

„Sehr gut“, sagte Evan, schlich sich von hinten an Regulus heran und stoppte sein Vorhaben die Arme um die Hüfte des kleineren Mannes zu schlingen, als er die immer noch brutzelnde Pfanne bemerkte. „Ich schlage vor, dass du entweder das Feuer ausmachst oder etwas da rein tust.“

„Was? Oh!“ Leider entschied Regulus sich nicht für die letztere Möglichkeit und stellte das Feuer ab, drehte sich dann mit einem entschuldigenden Blick zu Evan herum. „Entschuldige. Ich wusste nicht, dass Frühstück so eine Herausforderung ist.“

Evan gluckste leise und tippte sanft gegen Regulus‘ Nasenspitze. „Mein kleiner, verwöhnter Black“, sagte er liebevoll und vermisste fast die Tage, als er eine alles andere als nette Antwort dafür bekommen hatte, aber jetzt wurde Regulus nur noch röter. „Überlass das lieber mir. Es war eine anstrengende Nacht und ich habe Hunger.“

Regulus‘ Röte wich der normalen Blässe, die sich jetzt wieder auf sein plötzlich so ernstes Gesicht schlich. „Bescheuerter Orden des Phönix… Ich verstehe nicht, wie sie es immer hinkriegen zur absolut falschen Zeit aufzutauchen.“

Evan hob die Augenbrauen. „Das meinte ich nicht.“

„Aber sie haben dich fast umgebracht!“ Einmal mehr bemerkte Regulus Evans nackte Brust und fast sofort wurden seine Wangen scharlachrot, als er das zweideutige Lächeln auf Evans Gesicht bemerkte. „Oh, du meinst…“ Als ihm die Worte fehlten deutete Regulus hastig zwischen ihnen hin und her. „…das…“

Amüsiert packte Evan Regulus bei den Schultern und zog ihn aus dem Weg, damit er Frühstück machen konnte, bevor Regulus seinen unheimlichen Hauself rief.

„Ich könnte Kreacher rufen und er bringt uns etwas von zu Hause mit“, sagte Regulus, als hätte er gewusst, was Evan gerade gedacht hatte, und es nur nicht richtig verstanden. Evan wollte dieses Ding, das Regulus ununterbrochen anschmachtete, als wolle es ihn jede Sekunde anspringen, nicht in seiner Wohnung haben.

„Nein, danke“, sagte Evan und schüttelte den Kopf, während er nach einem Ei suchte, das sein ungeschickter Black nicht fallengelassen und kaputtgemacht hatte. „Der Weg zum Herzen eines Mannes führt durch den Magen. Ich muss sichergehen, dass du immer wieder zu mir zurückkommst, und sei es nur, weil ich ein guter Koch bin.“

Regulus lächelte schüchtern, setzte aber sobald Evan über die Schulter schaute, sein ernstes Gesicht wieder auf. „Ich denke, dann finde ich nie den Weg in das Herz von irgendjemanden“, sagte Regulus und setzte sich an den Küchentisch, die Hände in seinem Schoß faltend und die Augen neugierig umherschauend.

„Du kannst mein Herz haben, weil du mein Leben gerettet hast, Regulus. Das ist mehr wert als ein Frühstück“, sagte Evan, schüttelte aber den Kopf, als Bilder vom Kampf der letzten Nacht in seinen Kopf flogen. „Lass uns nicht über letzte Nacht reden.“

„Oh… Okay…“ Regulus räusperte sich nervös und Evan ließ fast das Salz fallen, weil er bei dieser Reaktion einfach lachen musste. „Was ist denn?“

„Es ist nur…“ Evan drehte sich herum, lehnte sich mit der Hüfte gegen die Theke und beobachtete, wie Regulus auf seinem Stuhl herumrutschte, während die Eier sich dazu bereit machten, sein Herz für immer einzufangen. „Wir können über die positiven Aspekte der Nacht sprechen.“ Er zwinkerte Regulus zu und bekam dafür eines der seltenen Lächeln zu sehen, die Regulus sich normalweise verkniff, was einfach nur Schade war, weil er unheimlich niedlich aussah, wenn die vollen Lippen sich nach oben zogen. „Ich hatte fast erwartet, alleine aufzuwachen.“

„Du bist alleine aufgewacht, Evan“, korrigierte Regulus ihn.

„Jaah, und voller Angst, dass du meine Küche niederbrennen würdest“, gab Evan zurück, weil er wusste, dass Regulus vor Verlegenheit erröten würde, und von diesem Anblick konnte er einfach nicht genug bekommen. Er ließ fast seine Eier verbrennen, weil er damit beschäftigt war, Regulus anzustarren und seinen gemurmelten Entschuldigen zu lauschen, warum er nicht dazu in der Lage war ein vernünftiges Frühstück zuzubereiten.

„Also, was machen wir jetzt?“, fragte Regulus schließlich, griff die Lehne des Stuhls und suchte Evans Blick.

Evan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Hängt von dir ab, denke ich“, seufzte er und beschwor zwei Teller zu sich, auf die er die Eier tun konnte. Leider hatte er nicht noch mehr Speck, aber die fast besorgte Art und Weise, wie Regulus mit ihm sprach, war höchstwahrscheinlich ein Hinweis, dass er so schnell wie möglich gehen wollte, hoffend, dass alles dann wieder normal werden würde. Eine Nahtoderfahrung machte nicht augenblicklich ein Paar aus ihnen, auch wenn Evan das gerne gehabt hätte.

„Ich würde es den anderen sagen“, sagte Regulus entschlossen.

Evan ließ fast die Teller fallen und schaute Regulus einen Moment lang geschockt an, bevor er den Kopf schüttelte. „Du… Du willst es wirklich den anderen sagen? Wir haben es gerade erst selbst herausgefunden…“ Wieder schüttelte Evan den Kopf, setzte sich neben Regulus und schob ihm seinen Teller hin. „Denkst du nicht, dass wir erst einmal abwarten sollen, wie die Dinge sich entwickeln, bevor wir es offiziell machen?“

Regulus blinzelte. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich richtig verstehe…“ Eine Gabel Eier zu seinem Mund führend runzelte er die Stirn. „Evan, reden wir wieder aneinander vorbei?“

„Wahrscheinlich“, murmelte Evan, ein bisschen traurig darüber, dass Regulus ihm nicht sagte, wie ausgezeichnet seine Eier schmeckten. Anscheinend gewann er nicht mehr jedermanns Herz mit seinen Kochkünsten. „Positive Aspekte der Nacht. Mir fällt nichts anderes ein, als…“

„Die Entdeckung des Hauptquartiers vom Orden des Phönix.“ Regulus nickte, als würde er denken, dass Evan dasselbe hatte sagen wollen. „Ich muss mich entschuldigen. Scheinbar schlafe ich noch.“ Er rieb sich über die Augen um seine Aussage zu unterstreichen und widmete sich dann wieder seinem Frühstück, ohne Evans amüsierten Gesichtsausdruck zu bemerken. Evan war sich unsicher, ob er sich angegriffen fühlen oder Regulus‘ Benehmen süß finden sollte. Ihre gemeinsame Nacht zu ignorieren war vielleicht nicht das, was Evan sich gewünscht hätte, aber er wusste, dass Regulus nicht unhöflich sein wollte, sondern nur ein bisschen schüchtern war. Es brauchte wirklich heftige Ereignisse, um etwas mehr Emotion aus ihm heraus zu bekommen…

~*~

Auf einem Hügel sitzend schauten sie zu dem Gebäude, beobachteten die hellerleuchteten Fenster und suchten Schatten, Silhouetten, einfach Hinweise, dass sie nicht stundenlang umsonst in der kalten Nachtluft saßen. Evan Rosiers Augen wanderten viel zu oft zu Regulus Black, je länger sie warten mussten. Ihn mit Regulus zusammenarbeiten zu lassen, war höchstwahrscheinlich ein Fehler gewesen, zumindest im Hinblick auf seine Effizienz, aber er wollte hier auch nicht neben so einem nervtötenden Snob wie Malfoy stehen, der sich ununterbrochen über die Kälte beschweren würde.

Regulus schaute durch ein Fernglas, das Gebäude weitaus genauer beobachtend, als Evan es jemals getan hätte. Sie saßen im Schatten einer Gruppe Bäume, versteckt vor allen Blicken, die vielleicht aus dem Gebäude heraus geworfen werden würden. Die totale Finsternis der mondlosen Nacht machte ihre Aufgabe fast schon zu einfach. Höchstwahrscheinlich beobachteten sie sowieso den falschen Ort. Höchstwahrscheinlich waren Snape und Malfoy am richtigen Ort und würden wie immer die Anerkennung des Dunklen Lords gewinnen.

Evan war frustriert und gelangweilt, warf immer wieder Blicke zu Regulus, der so tat, als würde er das nicht bemerken, aber er konnte nicht ignorieren, dass Evans Hand sich näher schlich und sich schließlich auf sein Bein legte. Keinen Laut von sich gebend zuckte Regulus zurück, das Fernglas immer noch auf das Gebäude gerichtet. Er wirkte wie eine teure Statue und Evan war sich nicht sicher, ob er genug für diese Ausstellung bezahlt hatte, um ihn derartig schamlos anzustarren, aber es war ganz sicher nicht erlaubt, Regulus anzufassen. Nur verlockte ihn das noch mehr…

Schwer seufzend schaute Evan gen Himmel, aber die dunklen Wolken versteckten jeden Stern und schluckten sogar das Licht von Regulus‘ Pendant. Wieder schob Evan seine Finger auf die Hand zu, die neben ihm aufgestützt worden war, um Regulus‘ Gewicht zu halten. Er saß immer so gerade, dass es aussah, als würde es wehtun. Darüber nachdenkend, wie gut er Regulus mit einer kleinen Massage auflockern können würde, ließ Evan seine Fingerspitzen über Regulus‘ Handrücken streichen und diesmal zog Regulus seine Hand nicht weg. Nun, wenigstens nicht sofort… Gerade als Evan genügend Mut zusammengekratzt hatte, um die anderen Fingern zu greifen, hob Regulus die Hand.

„Da ist es“, sagte Regulus und deutete auf einen Schatten, der sich auf die Vordertür des Gebäudes zubewegte.

Evan nickte, die Enttäuschung hörbar in seiner Stimme. „Jaah, genau wonach wir gesucht haben.“

„Ein Hinweis.“ Regulus hielt Evan das Fernglas hin, der den Kopf schüttelte.

„Wir müssen rein“, sagte er und hörte Regulus hart schlucken. „Das ist der einzige Weg, Regulus. Wir werden nie irgendetwas herausfinden, wenn wir nur hier herumsitzen und abwarten.“

„Aber wir sind nur zu zweit“, sagte Regulus mit leiser Stimme, um seine Angst zu verstecken, aber Evan bemerkte seine leicht zitternden Finger. „Wenn das ist, was wir denken, das es ist, dann rennen wir direkt in den Tod.“

Even streckte seine Beine aus, bevor er aufstand. „Du kannst hierbleiben, wenn du Angst hast, Regulus“, grinste er und zog seinen Zauberstab, wissend, dass Regulus ihm letztendlich doch folgen würde. „Ich werde jetzt herausfinden, ob das wirklich das Hauptquartier vom Orden des Phönix ist.“ Er ging den Hügel herunter, in seinem dunklen Mantel fast unsichtbar und noch weiter in der Finsternis verschwindend, als er den Stoff enger um seinen Körper zog.

„Evan, warte auf mich“, zischte Regulus von hinten und holte Evan gerade dann ein, als der das Gebäude betreten wollte. Seinen Arm greifend zog Regulus ihn zurück und hinter eine Säule in der Nähe der Tür. „Du kannst doch nicht einfach so da rein laufen. Lass uns einen anderen Weg suchen.“

Evan fühlte Regulus‘ Finger immer noch zittern, obwohl sein Griff so fest war. „Okay, wir schauen zuerst durch die Fenster. Nimm die rechte Seite, ich gehe links.“ Er lächelte Regulus an, der den Eindruck machte, als brauche er wirklich den ermutigenden Stups, den Evan ihm gab. „Wenn du dich dann sicherer fühlst, sprich einen Desillusionierungszauber, aber ernsthaft, die Nacht ist auf unserer Seite“, sagte Evan und legte seine Hände auf Regulus‘ Schultern, zeigte ihm den kaum wahrnehmbaren Unterschied zwischen dem dunklen Stoff und der Schwärze der Nacht, nur durchbrochen von der Blässe seiner Hände. Trotzdem sah Regulus immer noch alles andere als sicher aus. „Spring einfach nicht direkt vor ihre Nase. Wir treffen uns hinten.“

Regulus sah so blass aus, dass seine Haut in dem dämmrigen Licht, das durch die Fenster des Gebäudes fiel, zu leuchten schien. „Evan, ich denk nicht, dass –“

„Hey“, unterbrach Evan ihn und tippte seinen Zeigefinger ganz leicht gegen Regulus‘ gerade Nase. „Du bist der Letzte, der sich Sorgen machen muss, okay? Dein Bruder würde niemals zulassen, dass dir irgendjemand wehtut.“ Regulus‘ Stirn war immer noch gerunzelt und Evan musste gegen den Drang ankämpfen, sie glatt zu streichen. Stattdessen griff er hinter Regulus und zog ihm die Kapuze seines Umhangs über den Kopf, sodass die Dunkelheit jeden Zentimeter der perfekten, weißen Haut schluckte. „Lass uns gehen.“

„Evan…“ Regulus hielt ihn zurück nur um sich über die Lippen zu lecken und dann den Kopf zu schütteln. Sich auf der Stelle umdrehend schlich er sich lautlos um die Ecke und verschwand in den Schatten.

Evan bewegte sich auf das am nächsten liegende Fenster zu und presste seine Schläfe gegen den kalten Stein des Gebäudes um besser hineinsehen zu können. Er schaute direkt in die Küche. Ein Hauself bereitete Essen und Getränke vor, bewegte sich hastig zwischen Schränken und Ofen hin und her. Fast ein Dutzend Gläser standen auf der Theke und der Hauself stellte sie vorsichtig auf ein Tablett, bevor er auf der Stelle verschwand und dabei ein Geräusch erzeugte, das sogar Evan hören konnte.

Seine Kapuze über den Kopf ziehend stahl sich Evan von Schatten zu Schatten, bis er hinter dem Gebäude angelangt war und in das Wohnzimmer schauen konnte. Aber an dem langen Tisch dort saß niemand. Evan fragte sich, ob das entweder ein Zauber war oder einfach nur das falsche Fenster. Vielleicht hätte er in der Schule aufmerksamer sein sollen, aber weder Sirius Black noch James Potter hatten irgendetwas in der Art getan, also sollten sie auf demselben Level sein, und sie wussten, dass diese beiden auf jeden Fall Mitglieder des Ordens waren.

Ein Geräusch von hinten ließ ihn zusammenfahren und für einen Moment stand er direkt vor dem Fenster. Evan duckte sich, sein Herz hämmerte heftig gegen seine Brust, als er die Augen fest schloss und darauf hoffte, dass niemand ihn gesehen hatte. Wenn das ein Zauber war und da waren tatsächlich Menschen in diesem Raum, dann hatten sie ihn definitiv gesehen. Seinen Körper so dicht wie möglich gegen die Wand pressend atmete Evan tief durch und horchte auf weitere Geräusche. Aber das zischende Geräusch, das die Stille der Nacht durchbrach, war zu weit von ihm entfernt…

Aber nicht weit weg von Regulus…

Evan rang nach Atem und drehte den Kopf genau im richtigen Moment, um einen Fluch auf einen Baum treffen zu sehen, der kurz darauf in Flammen aufging. Feuer verschlang die trockenen Äste hungrig und das helle Licht erleuchtete eine vertraute Gestalt, die nach hinten stolperte und auf den Boden krachte. Dieser Anblick bestätigte Evans schlimmste Befürchtung.

Er sprang auf die Füße und rannte zu Regulus. Fast zehn Menschen standen nur Meter von ihm entfernt, die Zauberstäbe gezogen und bereit ihn zu verfluchen. Für sie beide nicht der Ansatz einer Chance irgendetwas gegen diese Übermacht von meistens älteren Zauberern auszurichten, die definitiv mehr Erfahrung als Evan besaßen. Sie wären sicherlich schon tot, wenn das nicht Regulus Black wäre, der dort auf dem Boden kauerte, und wenn das nicht Sirius Black wäre, der ihm gegenüber mit zitterndem Zauberstab stand.

Aber der Moment, den Sirius Black zögerte, war lange genug, damit Evan ins Blickfeld der Ordensmitglieder treten konnte. Er war sich ziemlich sicher, dass keine neuen Flüche abgefeuert worden wären, wenn er einfach geblieben wäre, wo er war. Regulus an der Schulter hochreißend wollte Evan disapparieren, aber vorher traf ein Fluch ihn direkt im Rücken. Er flog eine kurze Strecke durch die Luft und kam dem brennenden Baum gefährlich nahe, als er auf dem Boden aufprallte.

Schmerzhaft stöhnend rollte er sich auf den Rücken und starrte mit großen Augen auf den roten Lichtstrahl, der kurz davor war ihn zu treffen. Ein helles bläuliches Licht beschützte ihn, als Regulus einen
Protego sprach und den Zauber abfälschte. Aber gerade als Evan wieder zu Atem kommen wollte krachte ein brennender Ast auf den Boden und hätte mehr angerichtet, als seine Kapuze in Brand zu setzen, wenn Evan nicht in letzter Sekunde auf die Seite gezogen worden wäre.

Arme schlossen sich um ihn, und bevor Evan sich sicher sein konnte, dass sie nicht dem Feind gehörten, disapparierte er mit einem lauten Krachen.


~*~

Regulus‘ Manieren waren beinahe ein Problem für Evan. Er hatte keine Servietten in seiner Küche, suchte trotzdem für gefühlte Stunden nach ihnen und musste Regulus letztendlich ein Taschentuch reichen. Wenn Regulus ihm zukünftig öfter einen Besuch abstattete, dann würde Evan definitiv welche kaufen, auch wenn er sie verstecken musste. Wenn Avery oder Mulciber sie fanden, würden sie nie aufhören ihn damit aufzuziehen und würden ihn fragen, ob er lieber Untersetzer oder Vorhangkordeln zu Weihnachten wollte.

„Danke sehr“, sagte Regulus und nahm das Taschentuch, schien sich anscheinend unwohl zu fühlen, weil er Evan Unannehmlichkeiten bereitet hatte. „Ich schlage vor, dass du duschen gehst und dann machen wir uns auf den Weg zu den anderen?“

Evan setzte sich neben Regulus und stieß einen schweren Seufzer aus. Er war letzte Nacht fast gestorben. Regulus war mehr als besorgt wegen ihm gewesen. Wo waren all diese Emotionen jetzt? Normalerweise hätte er gefragt, ob Regulus ihm Gesellschaft in der Dusche leisten wollte, aber das schien jetzt keine gute Idee mehr zu sein.

„Weißt du, Regulus…“ Evan seufzte erneut. „Der Orden hat mittlerweile sicherlich ein neues Hauptquartier gefunden. Die werden da nicht bleiben, oder sie benutzen sowas wie den Fidelius Zauber, um sich vor uns zu schützen, von jetzt an. Wir sollten den anderen nicht sagen, dass das unsere Schuld ist.“ Und niemand würde sich über ihn lustig machen, weil er plötzlich geglaubt hatte, er wäre ein Held und könnte den Jungen retten, den er scheinbar mehr mochte, als gut für ihn war.

Regulus‘ große Augen musterten ihn indigniert. „Wie kannst du es wagen, Evan Rosier? Geheimnisse vor deinem Meister zu haben, nur weil du versagt hast? Dem Dunklen Lord etwas zu verheimlichen ist so gut wie Verrat.“

„Gibt es für dich denn nichts Wichtigeres als den Dunklen Lord?“, gab Evan zurück und presste sich eine Hand gegen den Mund, als er realisierte, was er gesagt hatte.

Regulus schien vollkommen entrüstet. „Ich weiß nicht, was heute mit dir los ist, aber es gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.“ Sein Taschentuch nach Evan werfend stand Regulus so ruckartig auf, dass sein Stuhl beinahe auf den Boden krachte. Dass er versuchte ihn festzuhalten, gab Evan genug Zeit seine Arme um Regulus‘ Hüfte zu schlingen. Mit einem sanften Ruck zog er Regulus auf seinen Schoß, aber das ließ Regulus sich scheinbar nicht wohler fühlen. Er erstarrte und Evan nutzte das aus, um ihn nah an sich zu ziehen, seine Schläfe gegen Regulus‘ Schulter schmiegend.

„Mit jedem anderen dort wäre ich einfach weggerannt und hätte mich nicht um mehr als mein eigenes Leben gekümmert“, murmelte er in den Stoff von Regulus‘ Umhang, atmete tief durch und sah hoch, begegnete Regulus‘ Blick. Evan hob eine Hand, zögerte aber, bevor er zärtlich über die leicht errötete Wange strich, ließ die Hand dort liegen. Vorsichtig versuchte er Regulus näher zu ziehen und lehnte sich gleichzeitig zu dem vollen Mund vor.

„Lass mich los, Evan“, hauchte Regulus, brachte Evans Lippen zum Beben, bevor er den Kopf wegdrehte. „Wenn du nicht mit mir kommen willst… okay. Es ist deine Entscheidung.“ Regulus rutschte von Evans Schoß und richtete sich auf, hob das Kinn, als er sich auf die Tür zubewegte.

„Und was ist mit letzter Nacht?“, fragte Evan, bevor Regulus die Küche verlassen konnte. Er stoppte im Türrahmen und drehte sich langsam zu Evan herum, die Wangen leicht rosa. „War es so schlecht, dass du sie ignorieren musst?“

„Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete Regulus etwas zu kalt für Evans Geschmack.

Verzweifelt knurrend rammte Evan die Faust auf den Tisch. „Sag es einfach, Regulus. Sag mir, ob du dich nur dem Rausch der Gefühle hingegeben hast.“ Evan stand auf, während Regulus still blieb. „Für einen Moment hab ich geglaubt, dass mehr in deinem Kopf sei, als der verfluchte Krieg, aber anscheinend bist du genauso, wie deine obsessive Cousine. Gut! Geh und frag den Dunklen Lord, ob er dir Frühstück machen wird, weil ich nicht –“

„Hör auf! Mach dich nicht… mach…“ Regulus blinzelte hastig, die grauen Augen verräterisch glitzernd. „Ich wollte das Richtige tun. Es fühlt sich nicht richtig an, hierzubleiben, nachdem wir so große Schwierigkeiten für diese Informationen auf uns genommen haben.“ Er holte zittrig Luft und richtete den Blick Richtung Decke, hoffend das Evan die Tränen in seinen Augen nicht bemerken würde, aber diese Geste machte sie nur noch offensichtlicher.

Plötzlich fühlte Evan sich schuldig. Mit einem Keuchen ließ er sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Er wollte wegschauen, aber seine Augen waren fest auf Regulus fokussiert, der verzweifelt versuchte seine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Ich will nicht, dass das umsonst war. Dafür wäre es fast ein zu großes Opfer gewesen“, wisperte Regulus kaum hörbar und vermied es immer noch, Evan in die Augen zu schauen. „Wir sehen uns.“

Evan nickte nur, wandte den Blick von Regulus ab, als der die Küche verließ. Mit dem Echo der sich schließenden Tür in seinem Kopf rieb Evan sich über seine Beine, strich über die Stellen, wo er längst nicht mehr Regulus‘ Wärme spüren konnte. Er brauchte einen Moment, bis er wieder das Gefühl hatte, dass seine Beine ihn auch tragen würden, dann stand er auf und machte sich fertig.

Er würde Regulus folgen, aber diesmal nicht dabei versagen, ihn zu beschützen. Besonders nicht nur, weil eine Nahtoderfahrung Regulus ein wenig mehr Emotionen zeigen ließ…

~*~

Der Kuss kam absolut unerwartet. Regulus hatte Evans Gesicht umfasst und nach einer Verletzung unter dem Schmutz gesucht, und im nächsten Moment hatte er ihre Münder so heftig gegeneinander gepresst, dass ihre Zähne aneinander krachten. Die Worte, die er dabei murmelte, waren kaum verständlich, aber die wenigen Dinge, die er verstand, ließen Evans Herz bis zu seinem Hals schlagen, während Blut von seinem Kopf nach unten rauschte, ein kitzelndes Gefühl und Gänsehaut hinterlassend.

Aber bevor Evan den Kuss erwidern konnte, zog Regulus sich zurück, mit großen Augen und schwer atmend, als wäre er gerade um sein Leben gerannt. Evan realisierte langsam, dass sie irgendwie wirklich um ihre Leben gerannt waren. Und Regulus hatte seines gerettet.

Aber jetzt… weinte Regulus. Tränen rannen über sein aschfahles Gesicht und schienen keine Ende zu nehmen. Seine Kiefer waren bei dem Versuch nicht laut zu schluchzen fest aufeinander gepresst, aber Evan konnte sehen, wie die Geräusche nahezu verzweifelt versuchten Regulus‘ Hals zu entkommen.

Die Arme fest um den zitternden Körper schlingend zog Evan Regulus näher und fing seine Lippen erneut ein. Eine Hand in den schwarzen Haaren vergrabend vertiefte Evan den Kuss, sobald Regulus den Mund öffnete, schluckte so jedes Geräusch, das gegen seine Zunge vibrierte. Evan wusste nicht, wo sie waren und es interessierte ihn auch nicht, solange niemand versuchte ihn umzubringen, bevor er mehr von diesem köstlichen Mund hatte schmecken können.

Vielleicht hatte er versagt, Regulus dieses Mal zu beschützen, aber wenn er das hier dafür bekam, fast zu sterben, dann würde er es wieder und wieder tun…


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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