von Hermy9
Kapitel 10.2 Australien
Die vier Freunde hatten sich entschieden, mit dem Flugzeug nach Australien zu reisen, um dort nach Hermines Eltern zu suchen. Die Vier wollten bei dieser Reise ausschließlich Muggeltransportmöglichkeiten benutzen, da sie glaubten, auf diese Weise Hermines Eltern leichter finden zu können.
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Am nächsten Morgen standen die vier Freunde mitten in der Nacht auf, Molly stand allerdings bereits in der Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Auch Arthur saß bereits gespannt am Frühstückstisch.
Die Vier Freunde verabschiedeten bereits um 4.30 Uhr von Molly und Arthur, der ein letztes Mal erfolglos versuchte, sie begleiten zu dürfen.
Hermine und Ron sowie Ginny und Harry aparierten mit ihrem Gepäck in einen einsamen Winkel des Flughafens, den Zauber nutzend, den ihnen Kingsley für derartige Situationen beigebracht hatte. Harry nahm dabei seine Freundin wieder Side-by-side mit.
Am Flughafen war Ron begeistert von der vielen Muggeltechnik, die er nicht verstand, aber als echter Sohn seines Vaters sehr bewunderte. Seine Freunde mussten ihn immer wieder zur Mäßigung mahnen. Ginny hingegen hatte sich sehr gut unter Kontrolle, so dass ihr niemand ihre Unkenntnis dieser Muggeltechnik anmerkte.
Als er die elektronischen Anzeigetafeln mit der wechselnden Leuchtschrift erblickte, fragte der jüngste Weasley-Sohn: „Wer dreht denn da im Hintergrund am Rad?“ Nachdem ihm Hermine flüsternd erklärt hatte, dass das alles automatisch ablaufe, fragte er nach: „Wenn kein Mensch dahintersteht, kann‘s doch nur mit Magie funktionieren, oder? Wie ist denn das bei Muggeln möglich?“ Hermine versuchte, ihm die Elektronik zu erklären. Ginny war immer noch deutlich gelassener als ihr Bruder. Sie hörte zwar aufmerksam zu, gab aber nicht zu erkennen, dass das alles neu für sie war.
Nachdem Ron sich beruhigt hatte, checkten die vier ohne größere Probleme ein. Danach begaben sie sich zu den Sicherheitskontrollen. Sie mussten um diese Uhrzeit noch nicht lange warten, bis sie an der Reihe waren.
Als die vier durch den Metalldetektor gingen, rief Ron begeistert: „Wird man hier mit Magie abgetastet? Das sind aber doch alles Muggel?“ Hermine sah sich dabei gezwungen, Gedächtniszauber gegen die Angestellten, sowie unbeteiligte Passanten einzusetzen, damit Rons Unwissenheit nicht auffiel. Die junge Hexe bat Harry um Hilfe. Dieser bewältigte zu seinem eigenen Erstaunen die benötigten Zauber auf Anhieb, sogar ohne dass Hermine ihm zuvor erklären musste, wie die Gedächtniszauber, die er bis zu diesem Zeitpunkt noch nie fehlerfrei angewandt hatte, funktionierten.
Ein paar Mal konnten die Freunde Rons für Muggel unverständlichen Äußerungen jedoch auch als Flugangst tarnen.
Ginny, für die diese Technik ebenfalls neu war, konnte sich beherrschen. Sie benahm sich so, dass niemand bemerkte, dass sie von diesen Sachen noch keine Ahnung hatte. Ahnungslose Passanten glaubten lediglich überzeugt davon zu sein, dass das Ginnys erster Flug war, obwohl sie ja bereits ein paar Jahre zuvor zusammen mit ihrer Familie in einem Flugzeug nach Ägypten gereist war.
Als ihr Flug aufgerufen wurde, hatte sich auch Ron wieder unter Kontrolle. Ruhig lief er mit seinen Freunden die Gangway ins Innere des Flugzeugs hinauf. Dort nahmen alle vier die ihnen zugewiesenen Plätze im vorderen Teil der Maschine ein.
Die vier überstanden das Anrollen und den Aufstieg des Flugzeugs recht gut.
Als Ron aus dem Fenster gesehen hatte, und dabei feststellte, dass sie bereits von Boden abgehoben hatten, fragte er leise, mit absoluter Verwunderung: „Wir sind abgehoben!? – Kann das sein? Ist so etwas möglich? Ohne Besen? Das sind doch alles Muggel?“
Zum Glück für die Vier hatte er die letzten Worte so leise gesprochen, dass die Mitreisenden nur verstanden hatte, dass Ron sich nicht erklären konnte, wie Flugzeuge funktionieren. Ein Mitreisender, ein freundlicher älterer Herr, erklärte mitfühlend, als er die Angst des jungen Mannes bemerkte: „Ist das ihr erster Flug? Haben Sie Flugangst?“ Hermine erklärte flugs: „Ja, hat er. Aber ich das ist nicht so schlimm – ich glaube, er wird das schnell wieder in den Griff kriegen.“ Der ältere Herr beugte sich zu Ron und erklärte ihm ziemlich ausführlich, dass Flugzeuge mit Hilfe des enormen Schubs, den sie entwickeln, in der Luft gehalten werden. Als er glaubte, Ron beruhigt zu haben, erklärte er Hermine: „Sie müssen wissen, dass ich bei meinem ersten Mal auch Angst hatte. Mir wurde auch alles äußerst detailgetreu erklärt. Das hat mir damals sehr geholfen. Darum versuche ich nun, diese Methode auch bei anderen anzuwenden, die Flugangst haben.“ Ron bedankte sich und erklärte, dass ihm das sehr geholfen habe, auch Hermine, Ginny und Harry bedankten sich.
Als er diese Erklärung abgegeben hatte, wandte der Mann sich wieder seiner Begleiterin zu.
Nachdem das Bordessens ausgeteilt worden war, mit dem die beiden Weasleys erstaunlicherweise trotz der vielen Verpackungen ebenso wie Hermine und Harry keine Probleme hatten, legte Ron sich im Sitz zurück und war sehr schnell eingeschlafen. Die anderen drei sahen sich noch einen Film an, um sich danach ebenfalls schlafenzulegen.
Alle vier mussten am Abend, am nächsten Morgen australischer Zeit, von der Stewardess geweckt werden, die das Frühstück servierte. Als dieses beendet war, begann das Flugzeug bereits mit dem Landeanflug auf Sydney. Die Freunde bewunderten den imposanten Ausblick auf die Skyline, vor allem die Oper fesselte ihre Blicke.
In Australien angekommen, mieteten sich die vier jungen Zauberer ein Auto. Hermine hatte, unmittelbar nachdem sie nach Dumbledores Beerdigung zu ihren Eltern zurückgekehrt war, den Muggelführerschein gemacht. Sie hatte den Führerschein in einer Ferienfahrschule in Rekordzeit geschafft. Erst danach hatte sie das Gedächtnis ihrer Eltern verändert.
Die vier Freunde fuhren mit dem Mietwagen zu dem Ort, den Hermine ihren Eltern als gewünschten Aufenthaltsort ins Gedächtnis gepflanzt hatte.
Die jungen Zauberer fuhren die Hauptstraße entlang. Die Häuser waren alle entlang dieser Straße angeordnet. Da der Ort klein war, fanden sie die Zahnarztpraxis, die vermutlich Hermines Eltern gehören musste, relativ schnell. Diese hatten sich ein kleines Häuschen gekauft. Im vorderen Teil war eine Praxis untergebracht. Dort arbeiteten die Grangers, wie die Vier hofften, als Zahnärzte. So weit man das erkennen konnte, lagen im hinteren Teil des Hauses die Privaträume.
Am Abend, kurz vor dem Ende der Sprechstunde betrat Hermine zusammen mit Ginny, Harry und Ron die Praxis.
Als die Sprechstundenhilfe fragte, was sie für die vier tun könne, bat Hermine darum, in einer privaten Angelegenheit zu den Ärzten vorgelassen zu werden. Die junge Hexe war dabei äußerst nervös, es gelang ihr jedoch, dies so gut zu verbergen, dass es der Gehilfin nicht auffiel.
Die Sprechstundenhilfe forderte die Vier verwundert auf, im Wartezimmer Platz zu nehmen, bis der letzte Patient die Praxis verlassen hätte, danach könnten sie mit den Ärzten reden, erklärte sie.
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