Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Faszination der Abscheu - Erbärmlicher Mistkerl

von Quitschkugel

Bis hoch zum Gryffindorturm behielt ich mir das Gefühl, das ich hatte, als meine Hand auf der seinen lag. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich meine Hand anstarrte. Sie prickelte noch immer von der Kälte, die von seinem Körper ausgegangen war. Es war gespenstisch… aber dennoch hatte ich es nicht anders erwartet. Ich glaube, ich hätte mich mehr erschrocken, wenn seine Hände warm gewesen wären.
Dennoch fragte ich mich, ob es nicht zu töricht gewesen war, seine Hand zu berühren. Ich hoffte, dass ich es niemals bereuen würde. Memo an mich selbst: Snape besser nicht mehr so schnell berühren, ist nach heute vielleicht etwas waghalsig. Ich lächelte.
Mit federnden Schritten betrat ich den Gemeinschaftsraum und strahlte meine Freundinnen an, die mal wieder dort vorzufinden waren. Manchmal fragte ich mich, ob sie sich überhaupt irgendwann mal woanders aufhielten.
„Huch, schon zurück?“, fragte Parvati mich, „wieso hat er dich heute nicht so lang dabehalten wie sonst?“
„Keine Ahnung, ich glaube, er hatte noch anderes zu tun oder so. Ich hab mich auch gewundert, wollte aber nicht wirklich weiter nachfragen!“, grinste ich und ließ mich schwungvoll auf einen Sessel plumpsen.
„Und, was musstest du dieses Mal machen?“, fragte Lavender.
„Abschreiben, was sonst. Der ist ja wahnsinnig einfallsreich, was die Strafarbeiten betrifft…“, log ich und verdrehte die Augen.
„Und nun? Was wollen wir machen? Ist ja noch früh und ich hab Langeweile…“, lachte ich. Ich war gerade bester Laune.
„….okaaay, was ist passiert!?“, fragte Samantha lachend.
Vielleicht sollte ich einen Gang runterschalten. Ich bewegte mich auf dünnem Eis.
„Ich musste keine vier Stunden lang abschreiben!“, ich lachte, „komm, wir rennen ein bisschen durchs Schloss. Ich hab Bewegungsdrang!!“ Und schon sprang ich auf, verabschiedete mich von Parvati und Lavender und zerrte Sam mit nach draußen.
„Okay, was war es wirklich?“, fragte diese auch direkt lachend.
„Also… ich hab meine Hand auf seine gelegt. Und dann hab ich ihm angeboten, sollte was sein, kann er zu mir kommen“, erklärte ich freudestrahlend.
„Und er hat das einfach so zugelassen??“, fragte Sam ungläubig, „und überhaupt… was ist los mit dir?!“
Ich nickte heftig. „Ja, hat er!“, bestätigte ich grinsend und überging ihre zweite Frage.
„Hmm… interessant. Freut mich aber für dich! Scheint dir ja gut zu tun.“
„Danke!!!“ Ich seufzte und befand mich gerade auf Wolke Sieben.
„Wooohooow, Erde an Evey, komm mal wieder runter!“, lachte Sam.
„Ach, ich find es halt toll… aber er hatte echt kalte Hände… hat mich aber nicht überrascht.“
„Hätte es mich auch nicht“, gestand Samantha mit einem schiefen Lächeln. „Wo willst du jetzt eigentlich hin?“
„Ich hab keine Ahnung, ich wollte raus oder so was. Ich hatte nur keine Lust da oben rumzugammeln und ich musste das gerade irgendwem erzählen, sonst wäre ich geplatzt. Und das wollen wir ja nicht!“, lachte ich.
„Ach, ich freu mich für dich“, sagte Samantha und lächelte warm.
Wir setzten uns an den See und sahen zu, wie die Sonne langsam immer tiefer sank.
„Und was ist, wenn er dich lieben würde?“, fragte Samantha auf einmal, „Ihr könnt doch nicht zusammenkommen oder so…“
Ich seufzte und schwieg einen Moment. Ein abstrakter Gedanke…
„Er liebt mich gewiss nicht. Schau mal, er ist 35 Jahre alt, was will er mit einer 14-Jährigen?“, gab ich schließlich zurück. Dass ich wie Lily war und er Lily geliebt hat, verschwieg ich. Vielleicht hatte ich Angst, dass meine Befürchtung wahr werden würde, wenn ich es nur aussprach.
„Es sind 21 Jahre Unterschied. Nicht abwegig. Meine Tante und mein Onkel haben 23 Jahre zwischen sich.“

„Trotzdem… er ist Lehrer. Das… vergiss es. Ich bin grade mal 14 Jahre alt. In 3 Jahren sehe das wieder anders aus, aber momentan… bin ich in seinen Augen doch nichts anderes als ein Kind. Leider“, erwiderte ich dann leise, ließ mal wieder ein paar Steine hüpfen und beobachtete die Kreise, die sie auf der Wasseroberfläche hinterließen. Wann hatten meine Gefühle überhaupt diesen Weg genommen?
„Bist du so naiv oder tust du nur so? Es gibt immer wieder Lehrer, die sich irgendwann in ihre Schüler verlieben. Wieso sollte er eine Ausnahme sein?“, Sam machte eine Pause, „Ist der echt erst 35?“, fragte sie dann lachend.
Ich prustete los.
„Jaaaa, ist er!“, gab ich grinsend zurück.
„Oh man… dann hat ihm das Leben nicht gut mitgespielt, so zerfurcht, wie er mit 35 Jahren aussieht“, gab sie schief lächelnd zurück.
„Miss Sherin, ich hoffe doch, Sie sprechen nicht von mir?“, fragte eine mir allzu bekannte Stimme hinter uns.
Sam drehte sich erschrocken um und wurde bleich beim Anblick von Snape.
„Professor… welch… Freude, Sie zu sehen…“, murmelte sie dann.
„Zunehmend frage ich mich, Miss Sherin, wo soll ich keine Ausnahme sein?“, Snapes Blick war bohrend und eiskalt.
„Ähm… ich…“, stammelte Samantha und sah beschämt zu Boden.
„Wir haben uns gefragt, was die Lehrer in den Sommerferien tun. Ob sie alle nach Hause fahren oder so… und dann meinte ich, dass Sie gewiss hier in Hogwarts bleiben würden, aber Samantha zweifelte daran und fragte mich, wieso Sie eine Ausnahme seien sollten. Könnten Sie uns vielleicht aufklären und uns sagen, ob Sie hier in Hogwarts bleiben oder nach Hause fahren?“, rettete ich meine Freundin und versuchte, Snape in die Augen zu schauen, ohne ein allzu großes schlechtes Gewissen zu haben.
Snapes Blick wanderte langsam zu mir. Er wusste, dass ich nicht die Wahrheit sagte. Und ich glaubte, man merkte es mir auch an. Wenn ich doch nicht ein so schlechtes Gewissen hätte…
„Ich fahre in den Sommerferien nach Hause, Miss Valentine. Aber welche Rolle hat da mein Alter?“
„Wir hatten zuerst das Thema Alter unserer Lehrer… und dann haben wir uns gefragt, wie alt wer ist. Und da Sie damals ungefähr zeitgleich mit meiner Mutter zur Schule gegangen sind, konnte ich mir relativ gut erschließen, wie alt Sie sind“, erwiderte ich. Zumindest beinhaltete die Hälfte dieser Aussage die Wahrheit.
Snape musterte uns abwertend.
„Wieso sind Sie überhaupt noch hier draußen? Sollten Sie nicht langsam in Ihre Gemeinschaftsräume gehen?“, fragte er dann. Scheinbar hatte er sich zum Ziel gesetzt uns irgendwie dran zu kriegen.
„Okay, Professor, wir sind schon unterwegs!“, sagte ich, rappelte mich auf und zog Sam hinter mir her.
„Valentine, Sie warten noch einen Moment! Sherin, gehen Sie schon mal vor und… Sie brauchen keine Angst zu haben. Es ist nicht in meiner Absicht, Ihrer Freundin etwas... Unseriöses anzutun“, sagte Snape dann mit einem eindeutigen Blick. Oh Merlin, hatte er etwa unser gesamtes Gespräch mitbekommen?
Sam und ich waren ruckartig stehen geblieben und hatten uns wieder zu ihm umgewandt, als er das sagte, zeigten aber dennoch keinerlei Reaktion, seinen Forderungen nachzukommen.
„Wird‘s bald?!“, fuhr er uns an.
Samantha zuckte zusammen, warf mir einen vielsagenden Blick zu und ging hastig davon. Ich blieb stehen, weil ich es einfach nicht einsah, einer so unhöflichen Aufforderung nachzukommen und zu ihm zu gehen.
„Miss Valentine, würden Sie sich vielleicht auch mal in Bewegung setzen und sich zu mir begeben oder ist Ihnen ein Punktabzug lieber?“, fragte Snape und zog die Augenbrauen hoch.
„Wenn Sie Ihre Anliegen vernünftig äußern könnten, wäre ich bestimmt in der Lage, diesen nachzukommen. Jedoch befürchte ich, dass meine Beine mir solange den Dienst verweigern, bis Sie sich in einem ordentlichen Ton zu verstehen geben“, gab ich zurück und sah Snape herausfordernd an.
Snape trat wütend vor, packte mich am Arm und zog mich nah zu ihm heran.
Ich stieß überrascht die Luft aus und sah ihn fassungslos an. Zwischen uns lagen nur noch wenige Zentimeter.
„Sie bockiges, ignorantes Wesen! Wenn Sie und Ihre Freundin denken, dass ich mich in so jemanden wie SIE, einem nervigen, triebgehemmten Gör, verlieben könnte, sind Sie noch dümmer und einfältiger, als ich dachte! Sie wissen doch nicht mal, was das bedeutet“, zischte er und funkelte mich an.
Ich wusste nicht, wie mir geschah. Es war, als schien etwas in mir mit einem Reißen zu zerbersten. Im nächsten Moment hörte ich, wie es ein lautes Klatschen gab, spürte ich, wie meine Hand schmerzhaft prickelte, und sah, wie auf Snapes Wange langsam rote Umrisse meiner Finger erschienen. Fassungslos, entsetzt und verletzt sah ich in Snapes verblüfftes Gesicht.
„Sie… Sie… erbärmlicher Mistkerl!“, stieß ich hervor, drehte mich um und rannte zu meiner fassungslosen Freundin, die nach mehreren Metern stehen geblieben war, um auf mich zu warten. Sie schien alles gesehen zu haben.
„Du… du… du hast Snape eine Ohrfeige verpasst??“, murmelte sie und ihr Blick irrte zwischen mir und meinem noch immer völlig fassungslos Lehrer hin und her.
„Komm!“, donnerte ich statt einer Antwort und zerrte sie mit mir. Im nächsten Moment merkte ich, wie heiße Tränen meine Augen füllten und meine Wangen herab rannen.
Mistkerl.


Ich war geradeaus in meinen Schlafsaal gestürmt, hatte mich auf mein Bett gestürzt und die Vorhänge zugezogen. Sam hatte sich zu mir gesetzt, sagte aber nichts. Sie war einfach nur da und dafür war ich ihr dankbar. Ich hatte ihr noch immer nicht gesagt, was geschehen war, deswegen rechnete ich ihr hoch an, dass sie nicht fragte und mich einfach nur tröstete. Vielleicht war sie auch nur immer noch zu fassungslos, da ich einem Lehrer eine Ohrfeige gegeben hatte… Der Gedanke ließ noch mehr Tränen in mir aufsteigen. Bei Merlin, ich hatte Snape geohrfeigt! Erst war ich überglücklich wegen ihm, jetzt tottraurig und mit einem gebrochenem Herzen und verweinten Augen auf meinem Bett. Verdammter Mistkerl… wieso musste er immer so hart und verletzend sein? Es schien, als würde unsere Beziehung zueinander nur aus Hoch- oder Tiefpunkten bestehen und die Theatralik, zu der ich leider immer gut beitrug, zehrte an meinen Nerven. Wieso konnte ich nicht einfach ruhiger sein? Wieso musste ich immer gleich so ausrasten?
„Ach, Sam…“, murmelte ich und viel ihr um den Hals, „Hasst Snape mich jetzt?“
„Nein… egal, was er gesagt hat. Ich glaube, dass er in dir eine Gefahr sieht, weil du ihm gefährlich nahe kommst. Damit meine ich jetzt nicht körperlich. Du kommst dem, was er verdrängt, weil es schmerzt, sehr nahe und das bringt ihn aus der Fassung, versetzt ihn vielleicht sogar in Panik. Und seine Reaktion zur Verteidigung ist eben ein persönlicher Angriff… er beleidigt dich, weil er dich zu sehr mag…“, erwiderte Sam traurig lächelnd.
„Aber… er meinte zu mir, ob wir wirklich glauben würden, dass er sich in jemanden wie mich, einem nervigen, triebgehemmten Gör, verlieben könne, denn dann wären wir noch dümmer und einfältiger, als er denke…“, flüsterte ich und wieder liefen mir Tränen über die Wangen.
„Er weiß ganz genau, dass du weder dumm noch einfältig bist. Außerdem bist du kein nerviges, triebgehemmtes Gör. Das ist, wie ich bereits vermutet habe, eher eine Art Verteidigung. Er geht in die Offensive, versucht dich irgendwie zu verletzen, damit du abgeschreckt wirst, verletzt sich aber dadurch wahrscheinlich mindestens genauso sehr, steigert dann seinen Selbsthass und der Kreis fängt von vorne an. Wenn du ihn jetzt meidest und, wie er geplant hat, verschreckt bist, kommt er da nie raus. Ich an deiner Stelle würde versuchen das Gesagte abzuhaken und weiter auf ihn einzugehen“, sagte Sam und wischte mir eine Träne von der Wange, „hey, Evey, ich weiß doch, dass du wirklich stark bist. Überlass Snape nicht sich selbst, denn dann geht es wirklich mit ihm zu Ende. Du weißt doch, wie ätzend er sein kann, aber du weißt auch, dass das nur gespielt ist! Versuch ihn da raus zu holen…“, sie schmunzelte, „ich hätte niemals geglaubt, dass ich dir mal sowas raten würde.“
Ich wischte mir die letzten Tränen weg und seufzte mit einem traurigen Lächeln.
„Du hast Recht. Aber morgen gehe ich nicht in seinen Unterricht, ich garantiere nämlich für nichts. Nicht, dass ich mitten im Unterricht anfange zu weinen oder er mir noch mehr Strafarbeiten aufhalst, weil ihm aufgefallen ist, dass ich ihn doch eigentlich nicht schlagen darf…“, sagte ich und lachte etwas verkrampft.
„Das war sowieso der Hammer, als du ihn geohrfeigt hast! Sein Gesicht hättest du sehen müssen!“, prustete Sam los.
Ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu lachen.
Auf einmal wurde mein Vorhang zurückgezogen und Lavender schaute zu uns hinein.
„Snape ist vor dem Gemeinschaftsraum. Evey, er will dich sehen!“, sagte sie und schien sehr besorgt. Sie stutzte, als sie mich sah und fragte: „Hast du geweint?“
Ich wollte mich erheben – und schnell Lavenders Fragen entkommen – , doch Sam hielt mich zurück.
„Dem werde ich jetzt den Marsch blasen!“, sagte sie und ging aus dem Schlafsaal.
Lavender schaute etwas irritiert und fragte mich: „Was ist denn los?“
„Ich denke, ich gehe lieber zu ihr“, erwiderte ich und ignorierte die Frage.
„Du schaust wirklich aus, als hättest du geweint…“, meinte Lavender noch leise, bevor ich aus dem Schlafsaal geflüchtet war. Kurz darauf schlüpfte ich durch das Porträtloch.

„… Denken Sie nicht, Sie haben schon genug angerichtet, Professor?! Lassen Sie sie in Ruhe!“, fauchte Samantha gerade, als ich gerade aus dem Porträt kam. Beide waren so in ihre Meinungsverschiedenheit versunken, dass sie mich nicht mal wahrnahmen.
„Miss Sherin, schicken Sie Miss Valentine raus! Sonst sehe ich mich dazu gezwungen, selbst reinzugehen und das würde noch mehr Aufmerksamkeit erregen!“, erwiderte Snape kalt.
„Tzzz, das wagen Sie sich nicht!“
„Wenn es nötig ist, Sherin.“
„Ist es aber nicht. Dank dir, Samantha, aber ich denke, ich kriege das schon hin“, sagte ich zu meiner Freundin und lächelte. Sam zuckte zusammen und sah mich an. Sowohl sie als auch Snape waren sichtlich verwundert, mich zu sehen.
Doch dann seufzte meine Freundin und flüsterte mir im Gehen zu: „Wenn was ist: Ich warte direkt hinter dem Porträtloch! Du musst nur schreien!“, und warf Snape einen bitterbösen Blick zu.
Als sie weg war, schwiegen Snape und ich uns erstmal an. Mein Blick ruhte auf seinem Gesicht. Ich wartete. Als mehrere Minuten immer noch nichts kam, beschloss ich doch das Gespräch voranzutreiben.
„Ich habe noch einiges zu tun, würden Sie mir bitte Ihr Anliegen vorbringen?“, fragte ich betont kühl.
„… haben Sie… geweint, Miss Valentine?“, fragte Snape, bemühte sich um seinen üblichen brüsken, unwirschen Ton und tat so, als würden ihn meine roten Augen kalt lassen. Doch man sah die Zurückhaltung in seinem Blick.
„Ich wüsste nicht, was Sie das zu interessieren hat, Sir. Was wollen Sie? Wenn Sie mir eine Strafe für die – in meinen Augen sehr berechtigte – Ohrfeige geben wollen: bitte sehr! Aber machen Sie es endlich. Ich habe noch was vor“, wiederholte ich und sah Snape genervt – zumindest äußerlich genervt – an.
„Gut, wie Sie wünschen: Dreißig Punkte Abzug für Gryffindor. Bei Wiederholung von einer solchen oder ähnlichen Tat sorge ich dafür, dass der Schulleiter davon in Kenntnis gesetzt wird“, gab Snape mit einem drohenden Unterton zurück.
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und auf einmal wurde ich ganz ruhig.
„Wie Sie wollen, Professor. Ich werde mich aber nicht mehr als dumm, einfältig oder als nerviges, triebgehemmtes Gör bezeichnen lassen. Bockig bin ich, ja. Ignorant weiß ich nicht, kann aber meinetwegen auch sein. Aber, und ich zweifle gerade selbst an meinem Verstand, dass ich das sage, mein Angebot bleibt bestehen. Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie das wollen. Und wenn wilde Beschimpfungen der Preis dafür sind, dass ich Ihnen helfen will… das ist bedenklich, aber gut, ich bin es gewillt zu zahlen. Nur, Professor, man sollte nicht die Hand beißen, die einen füttert“, gab ich zurück und sah Snape wieder fest in die Augen. Dieser erwiderte schweigend meinen Blick.
„Wollen Sie noch etwas sagen, Sir?“, fragte ich dann kühl.
Noch immer schwieg er. Also drehte ich mich um und wollte gehen, doch dann durchzuckte mich ein Blitz, als Snapes kalte Hand die meine festhielt. Ich stockte mitten im Schritt und blieb wie angewurzelt stehen. So verharrten wir einige Augenblicke, ehe ich mich umdrehte und Snape ansah. Dieser erwiderte zwar meinen Blick, doch in seinen Augen lag etwas Seltsames. Plötzlich zog er seine Hand zurück, als hätte er sich verbrannt und gerade erst begriffen, wo sie sich befunden hatte.
„Li… Miss Valentine, es tut mir leid, dass ich Sie beleidigt habe… ich-“
„Sie sehen in mir Lily“, stellte ich fest.
Snape schien ein wenig rot zu werden und sah zu Boden. So hatte ich ihn noch nie erlebt…
„Ich brauche Ihre Hilfe nicht“, knurrte er dann plötzlich, drehte sich um, ohne eine Antwort abzuwarten, und ging schnell davon. Es glich fast einer Flucht.
Ich seufzte und verharrte noch längere Zeit vor dem Porträt. Dieser Snape, der mir so grade begegnet war, war mir fremd. Wer bei Merlins Bart war dieser Mann wirklich? Was wollte er von mir? Was dachte er? Und was hatte die Welt ihm angetan?
Ach du Dummkopf. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und versuchte in meinem Inneren eine klare Seite zu finden, auf der ich stand. Mochte ich ihn nun oder konnte ich ihn nicht ausstehen? Er war so… zynisch, gemein, aggressiv, launisch… na okay, er war grundsätzlich schlecht gelaunt. Wieso in Gottes Namen sollte ich ihn also mögen? Nein, sogar lieben?
Ich befürchtete, es handelte sich um die Faszination, die er in mir entfachte. Er war… unberechenbar. Vielleicht sogar geheimnisvoll, wenn man das so betiteln konnte. Zog das mich an? Severus Snape, gib mir Antworten.
Ich schüttelte den Kopf und betrat den Gemeinschaftsraum.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson