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Fanfiction

Lily und James - ihre Geschichte - Die Warnung

von Sternengreifer

Danke erstmal an Raum der Wünsche(schön, dass es dir gefallen hat. Der Todesser wird allerdings erst viel später wieder vorkommen, wenn ich soviel schon mal verraten darf^^), Kairi Weasley (darüber habe ich mir ehrlich gesagt nicht so wirklich gedanken gemacht. Ich würde es vielleicht so erklären, dass James, der ja älter ist als Harry damals, eine mörderische Wut auf diesen Todesser hatte und ihn wirklich einfach nur tot sehen wollte... Aber gute Frage :) ), LittleMissCullen ( das ist das schönste, was du mir hättest sagen können ;) danke ), _Ginny-Hermine_ (freut mich, dass ich dich etwas gruseln konnte^^),iriS (ich fand es auch sehr schlimm, sie sterben zu lassen. Aber in den Büchern heißt es ja, dass Harry außer Petunia und Vernon keine lebenden Verwandten hat...) und an Schwesterherz(danke für die tollen Komplimente *rotwerd* ^^ genau genommen ist es JKRs Welt... leider ^^ recht hast du^^, wenn sie sofor zusammengekommen wären, hätte die Storie ja jeden Reiz verloren... aber allzu lang dauerts nicht mehr ;) )

Viel SpaĂź mit dem neuen Kapitel ;)


__________________________________________________


- 12 -

Die Warnung




*




~ Lily ~




DrauĂźen empfing uns die Nacht klirrend kalt, aber sternenklar. Das dunkle Mal am Himmel war schon so weit verblasst, dass es sich kaum noch von der Dunkelheit abhob; in der Tat konnte man es nur erkennen, wenn man ganz genau hinsah und mit dem Wissen, dass es sich vor nicht einmal einer Stunde grĂĽn glitzernd in den Himmel gebrannt hatte.
Die Dunkelheit wirkte fast friedlich. Niemand wäre in diesem Moment auf die Idee gekommen, dass hier gerade eben eine unschuldige Familie für immer ausgelöscht worden war, getötet, weil sie eine andere Meinung hatten, gestorben, weil sie sich dem Schreckensregiment widersetzt hatten.
Aber war ihr Tod wirklich nicht sinnlos? War es so, wie Charlus Potter behauptet hatte, dass er und seine Frau Dorea fĂĽr eine gute Sache gestorben waren?
In diesem Moment fiel es mir unsagbar schwer, ĂĽberhaupt irgendwo einen Sinn zu finden.
Ich hatte die beiden nicht gekannt und dennoch quälten mich diese Gedanken.
Wie musste es da erst Sirius und James gehen? Es musste schlimm für sie sein, die Leichen ihrer Eltern so ungeschützt da liegen zu lassen, aber wir hatten einfach keine Zeit. Es war zu gefährlich.
Ich wagte einen verstohlenen Blick zu den beiden. Ihre Mienen waren unergrĂĽndlich. Einzig in ihren stumpfen Augen konnte man den Schmerz, die Trauer und die Fassungslosigkeit sehen.
Nach weiteren zwanzig Metern hatten wir das Potter-GrundstĂĽck verlassen und standen etwas ratlos auf dem schmalen, verschneiten BĂĽrgersteig.
Ich blickte in den Himmel und nahm einmal tief Luft, um mich zu beruhigen.
Es hatte wieder zu schneien begonnen, langsam und träge suchten sich die dicken Wattebauschflocken ihren Weg zur Erde und legten sich zart und kalt auch auf unsere Haut.
Wieder schaute ich zu den Jungs.
Beide blickten nun mit leeren Gesichtern ins Nichts
Ich seufzte. So wie die beiden wirkten, schienen sie mir nicht in der Lage, jetzt auch nur irgendeinen Zauber auszuführen. Bei James war es noch schlimmer, der unverzeihliche Fluch hatte ihn körperlich ausgelaugt.
Ich hätte ihnen gern noch etwas Zeit gelassen, sich wieder zu fassen, doch aus Angst, Todesser könnten in der Nähe sein, fasste ich James rechte und Sirius linke Hand.
“Bereit?”, flüsterte ich in die Nacht und durchbrach somit die Stille.
Starres Nicken.
“Lasst meine Hand auf keinen Fall los.”, murmelte ich noch bevor ich mich auf der Stelle drehte, “Hogsmeade” dachte, und die beiden mit in das Gefühl, durch einen engen Gummischlauch gepresst zu werden, zog. Reflexartig schloss ich die Augen. Ich spürte, wie ihr Händedruck sich löste und griff automatisch noch fester zu, bis ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen und kalte Luft in meinen Lungen fühlen konnte.
Rechts und links von mir hörte ich James und Sirius laut nach Luft schnappen. Als ich es wagte, die Augen zu öffnen, nahm ich nach und nach die Umrisse eines dunklen und verschneiten Hogsmeade war.
Aus den verschiedensten Kaminen paffte etwas Dampf und hie und da war ein Fenster noch erleuchtet.
Es war still, aber irrationalerweise fand ich diese Stille beunruhigend und zog meinen Zauberstab.
James und Sirius taten es mir gleich.
Schweigend setzte ich mich in Bewegung, vorbei an dem Wirtshaus Drei Besen, in dem wie immer geschäftiges Treiben herrschte, vorbei an der Seitengasse, in der der Eberkopf lag, vorbei an Zonkos, dem Honigtopf, Derwisch und Banges und dem Postamt, aus dem hin und wieder ein paar Eulen geschossen kamen, die lautlos über unsere Köpfe gen Verbotenen Wald flogen.
Nach und nach ließen wir das kleine Dorf gänzlich hinter uns. Die Stille war unser einziger Begleiter.
Als ich merkte, dass die beiden wieder um Fassung rangen, nahm ich wieder ihre Hände in die meinen und so folgten wir zu dritt durch die eisige Kälte dem Pfad, der nach Hogwarts führte, steil hinauf.


*


~ James ~


Erst als die hell erleuchteten Türme von Hogwarts hinter den hohen Tannen auftauchten, fiel ein Teil der Spannung von mir. Als wir dann endlich an den zwei Eberstatuen durch das Eingangstor hindurch gingen, hörte ich auch Lily und Sirius leise aufatmen.
Ich wusste genau, was sie dachten. Auch ich fĂĽhlte mich nun endlich sicher.
Wir waren… zu Hause. Unser zweites Zuhause. Nun war es unser einziger Zufluchtsort.
Wieder war da dieser Schmerz, diese Machtlosigkeit, diese Wut… gefolgt von unglaublicher Leere.
Ich musste nicht nach links blicken, um fest zu stellen, dass es Sirius genau so ging.
Auch wenn es nicht seine richtigen Eltern waren, er hatte schlieĂźlich schon einmal seine Familie verloren und musste nun schon zum zweiten Mal machtlos dabei zusehen.
Es war… schrecklich… Man las davon im Propheten, man hörte es von Freunden, aber es selbst zu erleben war noch viel unvorstellbarer.
Ich entzog Lily sanft meine Hand, ging die paar Schritte zu Sirius und legte ihm brĂĽderlich meine Hand auf seine Schulter und sah ihn fest an. Er erwiderte nicht minder fest meinen Blick.
“Wir packen das, Bruder.”, sagte ich schlicht.
Ein leichtes Grinsen schlich ĂĽber sein Gesicht.
“Ich weiß, Kumpel.”, meinte er nur. Ich ignorierte sein Schniefen, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen und schaute selbst kurz weg, als mir die Tränen in die Augen schossen.
Hinter Sirius sah ich Lily, die uns wohl die ganze Zeit beobachte hatte, die Augen verdrehen.
“Männer”, meinte sie kopfschüttelnd, während sie sich mit der Fingerspitze eine Träne aus den Augenwinkel wischte.
Kurze Zeit später standen wir ratlos vor dem geschlossenen eichenen Eingangsportal.
“Was sollen wir jetzt tun?”, stellte Sirius die Frage, die uns allen im Kopf schwirrte.
Ich hob meinen Zauberstab.
“Aloho-”
“Das bringt nichts.”, unterbrach mich Lily grimmig und etwas ungeduldig.
“Man kann die Türe ausschließlich von innen öffnen, ist eine Schutzmaßnahme, genau wie die, die es einem verbietet, nach Hogwarts zu apparieren.
Verdutzt sahen Sirius und ich sie an.
“Und… und was sollen wir jetzt machen?“, fragten wir sie unisono.
Wieder verdrehte sie die Augen. Ohne eine Antwort zu geben beugte sie sich vor und klopfte mit beiden Händen einmal fest gegen die Türe.
Ein dumpfes Hallen war dahinter zu hören, lauter als erwartet.
Keine fünf Sekunden später öffnete ein im Morgenrock gekleideter Slughorn die Pforte.
Als er uns sah, fiel ihm vor Erstaunen der Mund auf.
“Bei Merlin! Was um himmelswillen machen Sie hier um diese Uhrzeit?”, fuhr er Sirius und mich an, als er uns erkannte.
“Professor, bitte, wir müssen zu Dumbledore. Etwas schreckliches ist passiert.”, rief Lily aufgeregt.
Slughorn blickte, wenn es überhaupt möglich war, noch verwirrter drein. Dass Sirius und ich uns nachts noch draußen rumtrieben, überraschte keinen mehr, aber Lily?
“Miss Evans, ich meine Lily… aber… was machen Sie hier?”
“Professor, bitte, wir müssen unbedingt zu Dumbledore!”, griff ich Lilys Worte wieder auf.
Immer noch stand er fassungslos da und ich wurde mit jeder Sekunde ungeduldiger.
Endlich schĂĽttelte er ĂĽbertrieben den Kopf und deutete uns an, ihm zu folgen.
Auf halben Weg begegneten sie Professor McGonagall, an die uns Slughorn dankbar abgab.
“Ich weiß zwar nicht, was genau Sie vom Schulleiter wollen, aber ich hoffe für Sie, dass es wichtig ist.”, fauchte sie gereizt und lief mit wehendem Schottenmorgenmantel vor uns her.
Nach einer halben Ewigkeit kamen wir endlich vor dem alten Wasserspeier an.
“Passwort?”, leierte er mit träger Stimme.
“Eismäuse”, antwortete Professor McGonagall genervt und drückte uns auf die sich bereits aufwärts windende Wendeltreppe.
Sie selbst warf uns noch einen letzten grimmigen Blick zu, bevor sie ihren Kontrollgang fortsetzte.
Oben angekommen nahm ich einmal tief Luft, um mich zu beruhigen und klopfte schlieĂźlich an die schlichte HolztĂĽr.



*


~ Lily ~


Dumbledore saĂź mit ruhiger Miene an seinem Schreibtisch und beobachtete uns mit wachem Interesse. Ich konnte gar nicht anders als mich einmal staunend in dem kreisrunden BĂĽro umzusehen.
An den Wänden standen zahlreiche Bücherregale, in denen Bücher standen, für die ich meinen kleinen Finger gegeben hätte, um nur einmal darin zu lesen. Neben der Tür stand eine Vogelstange, auf der ein prächtiger Phönix saß, der bei unserem Eintreten leise kreischte. Mit großen Augen betrachtete ich ihn kurz, bevor mein Blick auf ein storchbeiniges Tischchen gelenkt wurde, auf dem kleine, zierliche magische Messgeräte, die fröhlich surrten und Rauch pafften, standen. Von den großen Fenstern gegenüber hatte man tagsüber wahrscheinlich einen unglaublichen Ausblick auf die Ländereien.
James und Sirius, die schon des Ă–fteren hier gewesen waren, gingen unbeeindruckt durch den Raum auf Dumbledore zu.
“Was kann ich in so später Stunde noch für Sie tun?”, fragte Dumbledore ernst und schaute sie über seine Halbmondbrille mit blitzenden, blauen Augen an.
“Oh verzeiht mir, wie unhöflich von mir”, fügte er hinzu, ehe einer von uns das Wort ergreifen konnte, griff nach seinem Zauberstab und zeichnete noch zwei zusätzliche Stühle in die Luft, die klappernd auf dem Boden landeten.
“Setzt euch doch bitte.”, meinte er mit einer einladenden Handbewegung und wir folgten etwas überrumpelt seiner Anweisung.
“Also, was kann ich für euch tun? Euren Gesichtern nach zu urteilen, ist irgendetwas schlimmes passiert.”, sagte er mit unverändert ernstem Tonfall.
“Professor, meine Eltern, sie…sie wurden umgebracht”, James Stimme brach am Schluss und machte seine Worte dadurch schwer verständlich. Doch Dumbledore hatte ihn verstanden.
Einen Moment sah ich Entsetzen und Trauer über sein sonst so ruhiges Gesicht blitzen, er wirkte plötzlich angeschlagen und gebrechlich, doch dann beruhigten sich seine Gesichtszüge wieder.
Er ließ James ein paar Momente zeit, um sich wieder zu beruhigen und fuhr dann verständnisvoll, aber dennoch bestimmend fort.
“Was genau ist passiert, Lily?”, er richtete die Frage taktvollerweise an mich.
Kurz berichtete ich ihm, was im Haus der Potters vorgefallen war, während James und Sirius mit starren Mienen zuhörten und auf ihre Hände oder den Schreibtisch starrten.
“Habt ihr den Todesser erkennen können?”
“Nein, er ist entkommen, bevor wir ihn enttarnen konnten.”, sagte ich mit leiser werdender Stimme.
Kurze Zeit herrschte Stille, die Dumbledore mit leiser Stimme unterbrach.
“Fawkes!”, rief er leise und der wunderschöne Phönix flog elegant auf den silberbärtigen Zauberer zu. Einen Moment sahen sie sich in die Augen.
“Du weißt, was zu tun ist!”, murmelte er leise und im gleichen Moment erhob sich der Phönix und verschwand in einer hellen Stichflamme.
Zu uns gewandt fuhr er fort:
“Ich werde nun ein paar Ordensmitglieder zu dem Haus eurer Eltern schicken. Was genau hat Charlus zu euch gesagt?”
“Er hat… Er hat etwas von einer … Warnung gesagt… Er war schwach, man konnte nicht mehr alles verstehen, ohne Zusammenhang… Er hat gesagt, dass ihr Tod eine Warnung sei…”, stammelte Sirius.
“Was hat das zu bedeuten, Sir?”
“Es bedeutet, dass Voldemort einen neuen Plan hat, Panik, Angst und Misstrauen zwischen den Zauberern zu schüren.”, meinte dieser grimmig, erhob sich von seinem Platz und schritt durch sein Büro. Wir folgten ihm gebannt mit den Augen.
“Was wisst ihr über den Orden des Phönix?”, fragte er sie unvermittelt.
“Ähm… naja, Mum und Dad waren Mitglieder, wollten uns aber nicht so viel darüber erzählen, nur dass es ein Widerstandsorden gegen Voldemort ist.”
“Ganz genau. Wir planen Schläge gegen Voldemort, haben Spitzel in seinen Kreisen und sabotieren so oft es geht seine Pläne, das Regime an sich zu reißen. Bisher war es so, dass die Ordensmitglieder immer in Angst leben mussten, angegriffen zu werden, deshalb haben viele von ihnen ihre Arbeit für den Orden geheim gehalten, zum Schutz ihrer Familien.
Doch mittlerweile bringt er selbst die um, von denen er nicht genau weiĂź, ob sie Ordensmitglieder sind, so kann er verhindern, dass sich noch mehr Menschen dem Orden anschlieĂźen.
Es ist eine Warnung an die Zaubererschaft. Der Krieg geht in die nächste Runde. Er erreicht , dass niemand mehr dem Anderen vertrauen kann und will und das in einer Zeit, in der Freundschaft und Vertrauen zu wahren sind! Aber wer will schon seine Familien in Gefahr bringen? Wer will dafür sterben? “
“Dad hat gemeint, dass er nicht sinnlos gestorben sei.”, James’ Stimme verlor sich im nichts.
“Und er hat vollkommen Recht damit.”, meinte Dumbledore heftig.
“Es ist furchtbar, er hätte nicht sterben müssen, würde es keinen Voldemort geben, aber es hat einen Sinn, für so eine Sache zu kämpfen und wenn nötig sogar sein Leben zu geben. Ihr seid noch zu jung, das zu verstehen.”
“Nein Sir, Sie irren sich. Wir verstehen das vollkommen. Ich verstehe das vollkommen. Wenn es niemanden geben würde, der sich Voldemort widersetzt… wie würde dann die Welt von morgen aussehen? Wer würde verhindern, dass er unschuldige Menschen ermordet? Ich verstehe es. Oh ja, und wie ich es verstehe.”, meinte James mit fester Stimme und Sirius nickte zu stimmend.
Ich starrte ihn beeindruckt an, sah ihn mit anderen Augen… Er war nicht mehr der kleine Junge mit den zerstrubbelten Haaren… Konnte man innerhalb eines schicksalsreichen Abends erwachsen werden?
“Ihr Verständnis zeigt, dass Sie weise sind. Das ist eine sehr kluge Einstellung, James.”, sprach Dumbledore meinen Gedanken sanft aus und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück, wo er sich ein wenig kraftlos auf seinem Stuhl niederließ. In diesem Moment blitzt wieder eine Stichflamme auf und eine einzige rote Schwanzfeder schwebte langsam auf den Tisch. Dumbledore fing sie auf, betrachtete sie kurz und erhob sich erneut von seinem Stuhl.
“Ich muss euch jetzt bitten, das Büro zu verlassen. Lasst euch von Madam Pomfrey einen Beruhigungstrank geben, das könntet ihr meines Erachtens wirklich gebrauchen, danach könnt ihr in euren Schlafsaal gehen.
Es wird, fürchte ich, der Anfang einer langen, dunklen Nacht werden… Aber vergesst nie, auf eine Nacht folgt immer ein neuer Sonnenaufgang..” und mit diesen Worten begleitete er uns bis zu seiner Bürotür und schloss sie leise hinter sich.


Am nächsten Morgen wurden wir schon ziemlich früh in Dumbledores Büro gerufen. Alles war bereit für die Beerdigung. Er erklärte uns die Notwendigkeit, sie so früh wie möglich abzuhalten, um so die Möglichkeit eines erneuten Todesserangriffs zu verringern, da sie davon ausgingen, dass wir die üblichen drei Tage Totenwache abwarteten.
Mit Hilfe eines PortschlĂĽssels gelangten wir auf den sonnenbeschienen, noch menschenleeren Friedhof, irgendwo im SĂĽden Englands.
Hier schneite es nicht mehr, die Gräber versanken allerdings alle im tiefen Schnee… alle außer eins.
“Hier werden sie also liegen.”, murmelte James leise.
“Es ist ein schöner Ort.”, meinte ich sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter und deutete auf das weite Feld hinter dem Friedhof, welches umsäumt wurde von einem dichten, kleinen Wäldchen.
Brombeersträucher bildeten die natürliche Umzäunung des Friedhofes, die Gräber waren vorwiegend aus weißem Marmor oder Naturstein geschlagen.
Sirius nickte zustimmend.
“Komm Kumpel. Die anderen Gäste kommen schon. Wir müssen sie empfangen.”, fügte er hinzu und sah zu einer Gruppe Menschen, die mit langen, schwarzen Umhängen und Spitzhüten nach und nach auf den Friedhof kamen.
Fast der gesamte Orden des Phönix war gekommen. Ein paar von ihnen kannte ich vom Hören, andere stellte Sirius oder James mir vor. Caradoc Dearbone; Dädalus Diggel; Elphias Doge, Marlene McKinnon, Alaster Moody, Gideon Prewett, Sturgis Podmore, Emmeline Vance und natürlich Dumbledore waren nur ein paar der anwesenden Ordensmitglieder.
Viele von ihnen schluchzten in ihre schwarzen SpitzentaschentĂĽcher und umarmten James und Sirius voller MitgefĂĽhl. Andere standen mit angespannten Mienen vor dem offenen Grab.
Nach einer halben Stunde waren endlich alle anwesend und ein kleiner, untersetzt wirkender Zauberer mit kleinem Schnauzbart und schwarzen, knielangem Umhang trat an das Grab.
“Wir haben uns heute hier versammelt, um einen tragischen Verlust zu betrauern.”, fing er mit monotoner Stimme an.
James blickte wieder mit starrem Gesicht auf die zwei Särge, in denen seine Eltern nun unwiderruflich bis zum Ende aller Tage liegen würden.
Zögernd trat ich näher zu ihm und strich ihm beruhigend über den Rücken. James legte mir eine Hand um die Schulter und senkte sein Gesicht an meinen Hals. Ich spürte, wie seine Tränen meine Haut berührten.
Nach etwa fĂĽnf Minuten hatte der kleine Zauberer seine Rede beendet und Dumbledore trat aus der Reihe hervor.
“Ich weiß, dass wir hier mit Charlus und Dorea Potter auch einen Teil unserer Hoffnung begraben. Aber ich weiß auch, dass es bei vielen von euch den Kampfgeist weckt. Es ist Zeit, etwas zu verändern, es ist Zeit, sich zu widersetzen.”
Auch mir kamen nun die Tränen. James weinte immer noch lautlos und unauffällig an meiner Schulter und auch Sirius kämpfte mit den Tränen. Neben ihm standen Remus und Peter, die ebenfalls von der Beerdigung informiert worden waren.
Remus stierte mit leerem, geschockten Gesicht das Grab an und Peter ließ seinen ängstlichen Blick immer wider panisch durch die Menge streifen.
“Helft mit, um Charlus und Doreas Tod nicht sinnlos zu machen. Genau wie der von den vielen anderen getöteten Menschen. Zauberer, genauso wie Muggel.”, schloss Dumbledore seine Rede, ging wieder mit gebauschtem schwarzen Sternenumhang zu seinem Platz.
“Wenn ich die Herrschaften jetzt bitten darf, dem Ehepaar Potter die letzte Ehre zu erweisen”, meldete sich wieder der untersetze Zauberer zu Wort.
Nach und nach gingen alle zu dem Sarg, Sirius und James als letztes. Beide standen mit gesenkten Köpfen vor den Särgen und legten ihre Blumen nieder.
Als auch sie wieder auf ihren Plätzen standen, schwang der kleine Zauberer einmal seinen Zauberstab, und die Särge und das ausgehobene Grab wurden in dichten, silbernen Rauch gehüllt. Als er sich wieder lichtete, stand an ihrem Platz nun ein aus Schiefer gehauenes Grab, auf dem sich unzählige Blumengestecke stapelten. Die Grabinschrift lautete:

Charlus Potter 19. Juni 1920 - 26. Dezember 1977
&
Dorea Potter 23. November 1920 - 26. Dezember 1977

Die Sonne ging unter, bevor es Abend wurde.



Nach weiteren fünf Minuten, in denen irgendwelche wichtigen Leute Reden hielten, fing es wieder an zu schneien. Nach und nach bestäubte der Schnee wie Zuckerguss die bunten Gestecke. Nach einer halben Stunde verschwanden die Gäste wieder. Die meisten disapparierten am Friedhofstor oder warteten auf ihren passenden Portschlüssel. Zum Schluss standen nur noch Dumbledore, die Rumtreiber und ich auf dem kleinen Friedhof.
Dumbledore gab James und Sirius noch ein paar tröstende Worte mit auf den Weg, bevor wir mit einem Portschlüssel zurück nach Hogwarts geschickt wurden.
Dort angekommen, begaben wir uns auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Wir alle hingen mehr oder weniger unseren eigenen Gedanken nach, und so verlief der Weg recht schweigsam.
Als wir durch das Portraitloch kletterten, gingen Remus, Peter und Sirius sofort in den Schlafsaal.
Ich hatte meinen Arm wieder trostspendend um James gelegt, langsam wurde es zur Gewohnheit, mich an seinen muskulösen Körper zu lehnen und wollte mich gerade von ihm lösen, um in meinen Schlafsaal zu verschwinden, als sich plötzlich auf dem Sofa etwas bewegte.

*


~ James ~


Ich folgte Lilys erschreckten Blick und konnte gerade noch die Umrisse von Sue erkennen, die sich soeben so schnell von einem der Sessel erhoben hatte, dass ihr ihre Wolldecke und die Zeitschrift ’Hexenwoche’ von den Knien rutschte, und nun wütend auf uns zuschritt.
Schnell löste sich Lily von mir.
“Nimm deine dreckigen Finger von meinem Freund”, zischte Sue sie leise an.
Lily wurde rot.
“Ach Jamie.. Ich hab dich vermisst.”, hauchte sie zu mir gewandt und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, doch ihr Lächeln, welches sie mir danach schenkte, wirkte wie eine Grimasse und sie warf immer wieder giftige Blicke in Richtung Lily.
“Wo bist du eigentlich gewesen? Ich hatte irgendetwas von Beerdigung gehört. Wieso hast du mir nicht Bescheid gesagt, Jamesie?”, fragte sie immer noch zuckersüß, allerdings mit wütendem Unterton.
“Ich bin doch deine Freundin! Da habe ich doch wohl ein Recht zu erfahren, was los ist? Oder etwa nicht? “
“Ich hab nicht mehr daran gedacht, okay?”, ich fühlte mich kraftlos und schlapp, und dass Sue jetzt so herumzicken musste, machte die Sache für mich nicht viel einfacher.
“Nicht mehr dran gedacht? Nicht mehr dran gedacht? Ich bin deine FREUNDIN schon vergessen? Was soll das?”
Müde schüttelte ich den Kopf und wollte zu einer versöhnlichen Antwort ansetzen, doch Lily kam mir zuvor.
“Was wird das hier eigentlich? Er hat gerade seine Eltern verloren und du führst dich hier auf, als hätte er dir weiß Merlin was angetan? “ , fauchte sie Sue an. In mir machte sich ein warmes Gefühl breit.
Lily verteidigte MICH.
Ich starrte sie an, und wieder einmal fragte ich mich, wie ein Mensch so hĂĽbsch sein konnte.
Sue wurde etwas rot um die Nase und fauchte nicht minder wütend zurück:” Von dir muss ich mir gar nichts sagen lassen, du Besserwisserin! Du hattest deine Chance gehabt! James ist mein Freund. Willst du jetzt nur mit ihm zusammen sein, weil es dir nicht passt, dass er nicht mehr auf dich steht? Du bist erbärmlich, Evans, richtig erbärmlich. Nicht war, James?”, sie feixte übers ganze Gesicht.
Unbeteiligt starrte ich sie an.
“Lass gut sein, Sue.”, meinte ich nur .
“Na wenn du das so siehst, James, verteidige sie bloß noch, "Ich denke, wir haben uns nichts mehr zu sagen!“, zischte sie wütend und warf einen letzten hasserfüllten Blick auf Lily, bevor sie betont langsam, als würde sie hoffen, ich würde sie aufhalten, die Treppen zum Mädchenschlafsaal hinauf lief.
Zwischen Lily und mir herrschte eine peinliche Stille.
“Ahm.. Tut mir leid… wegen Sue..”, fing ich an.
“Ach, das muss dir doch nicht leid tun, es tut mir leid.”, meinte sie nur, ohne mich anzusehen. Ich seufzte und legte ihr eine Hand ans Kinn um ihren Blick zu heben.
“Hey… danke. Dafür, dass du mich verteidigt hast, meine Löwin”, ich lächelte sie leicht an. Zum ersten Mal an diesem Tag dachte ich nicht an meine toten Eltern. In diesem Moment zählte nur Lily.
“Aber ihr habt euch getrennt… ich bin Schuld.”
“Ich wollte sowieso Schluss machen… War eine ziemlich blöde Idee, überhaupt mit ihr auszugehen.”, meinte ich nur schulterzuckend.
“Aber…”, Lily fehlten anscheinend die Worte. “Warum warst du dann überhaupt mit ihr zusammen?”
“Kannst du dir das nicht denken?”, ich seuftze. Jetzt musste wohl die ganze Wahrheit ans Licht.



*


~ Lily ~


Immer noch lag seine Hand unter meinem Kinn. Er war mir so nahe, dass ich wieder die Wärme seines muskulösen Körpers spüren konnte.
“Lily, du bist und bleibst die einzige, für die ich je irgendetwas empfunden habe. Sue hat mich nur an dich erinnert, mehr nicht.” Er blickte mich schuldbewusst aus den Haselnussbraunen Augen an und kam mir immer näher…
Was tat ich hier? War das letzte, was ich dachte, bevor mein Verstand endgĂĽltig aussetzte.
Ich sah nur noch die schönen braunen Hirschaugen vor mir und versank darin.
“Ich mag dich James… Ich mag dich wirklich sehr”, meine Stimme klang rauchig, ganz ungewohnt.
James blickte mich weiterhin an und kam immer näher.


*


~ James ~

Ich weiĂź nicht, ob es [style type="italic"]den[/style] perfekten Moment fĂĽr einen Kuss gibt.
Vermutlich nicht.
Aber es war unser erster Kuss und auch, wenn er mich nicht ganz klischeehaft in andere Sphären abheben ließ, war er schlicht und ergreifend zauberhaft und in für den Bruchteil eines Augenblickes besonders und vollkommen.

Endlich, endlich trafen ihre weichen Lippen auf meine.
Ich schlang meine Arme um ihren Hals und drückte sie noch fester an mich, fühlte, wie sie ihre Hände in meinen Haaren vergrub und es noch mehr verstrubbelte.

Als sie sich von mir löste lächelte sie mich zaghaft an und ich beugte mich hinab, um sie wieder zu küssen.
Nach einer Weile lösten wir uns voneinander.

“Ich geh dann mal…”, hauchte sie und drückte mir einen letzten Kuss auf die Lippen.
Danach stand sie seufzend auf und schwankte die Treppen hoch.
Noch lange saĂź ich in dem Sessel und starrte ihr hinterher.
Noch nie war ich so glĂĽcklich und traurig zugleich gewesen.
Es war ein merkwĂĽrdiges GefĂĽhl.
Nach einer halben Stunde erhob auch ich mich und verschwand träge in den Schlafsaal.



*********************************************************


na wie hat es euch gefallen?
ich fands nämlich... naja... mittelmäßig...
hoffe auf rĂĽckmeldung meine Lieben


glg

yana (alias lunAa)


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