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Fanfiction

Wenn Werwölfe Leben zerstören - Charlies Vater

von Roya

Huhu
jetzt kommt das lang erwartete Kapitel, das "Geheimnis" wird gelüftet ^^ Ich hoffe, ihr reißt mir am Ende nicht den Kopf ab ^^

Danke für eure Reviews!

@maggie321:
Bitte fürs Aufmuntern. Hab heute auch Klausurergebnis und ebenfalls eine 2,7 aber ich bin unglaublich glücklich darüber weils die schwierigste Klausur des Grundstudiums war :)
Hoffe, dir gefällt dieses Kapitel ;)

@Tink-Blume:
Ja Ginny hat sowas schon immer drauf glaub ich außer wenn es um sie selbst geht ^^ Aber das ist ja meistens so.
Ui dann hab ich das ja gut hinbekommen wenn du mitgefiebert hast :)

@alaskankittykat:
Drama, Baby!!!
Und zwar ganz gewaltig xD
Viel Spaß ;)

@Ollivander:
Danke schön :)
Ja sie ist klasse xD
Ja allerdings *nick* wenn ich jemand zum Kuscheln brauch dann wünsch ich mir immer meinen Freund, der dann meist nicht da ist -.-
Das neue Chap bringt noch viel mehr ;)

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Kapitel 34: Charlies Vater

Fred erwachte mit dem wunderbaren Gefühl, dass etwas Schönes passiert war. Als er ein regelmäßig schlagendes Herz und die Hitze eines anderen Körpers an seinem spürte, fiel ihm wieder ein, wer da in seinem Bett lag. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er ließ seine Augen noch geschlossen. Er wollte jede Sekunde genießen, in der Charlie hier bei ihm im Arm lag und schlief.
Um sie herum brach der allmorgendliche Tumult los und da es Samstag war, musste es schon spät sein. Seufzend schlug der Zwilling seine Augen auf und sah auf Charlies friedlich schlafendes Gesicht, das von ihren schwarzen Haaren umrahmt wurde. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er strich ihr eine der Strähnen aus dem Gesicht. Das schien sie zu wecken, denn sie regte sich und schlug dann die Augen auf. Sie begegneten seinen und sofort legte sich ein Glanz in sie. Ein Lächeln huschte Charlie übers Gesicht und sie sagte leise:
„Guten Morgen, mein Held.“
Er legte seine Hand auf ihren Bauch, der mit einem dünnen Top bedeckt war und beugte sich vor. Ohne auf sein hämmerndes Herz zu achten, gab er ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte dann glücklich.
„Morgen, meine Kleine.“
„Morgen, ihr Langschläfer!“
George riss die Vorhänge beiseite, die schon so einiges aushalten mussten in den letzten fünf Jahren und grinste sie breit an, mit den Fäusten in den Hüften.
„Was muss ich da sehen? Du gehst fremd, Brüderchen? Das ist gar nicht nett, wenn das Mum erfährt.“
Zu mehr kam er nicht, denn sowohl Fred als auch Charlie hatten einen Pantoffel geschnappt und nach dem Zwilling geworfen, der sich lachend duckte. Die zwei standen auf und Charlie streckte sich. Lee sah sie vollkommen irritiert an und kratzte sich am Kopf.
„Du warst gestern Abend aber noch nicht mit hier, oder?“
Charlie sah ihn gespielt empört an.
„Lee! Erinnerst du dich denn nicht mehr daran?“
„Aber echt, Lee! Bei Merlin, hast du so viel getrunken?“
Fred sah ihn kopfschüttelnd an und kurz darauf brachen die Zwillinge und Charlie in lautes Gelächter aus, denn Lees vollkommen geschockter Gesichtsausdruck war zu komisch.
„Kommt, lasst uns frühstücken gehen, ich hab Kohldampf.“
Die Jungs verschwanden alle ganz, ganz kurz im Bad, was Charlie zu einem Nasenrümpfer verlockte, dann gingen sie zusammen in den Gemeinschaftsraum hinunter. Charlie und Fred gingen ganz hinten und sie sah ihn ernst an.
„Danke mit heute Nacht.“
Er legte liebevoll einen Arm um sie und lächelte.
„Für dich tu ich alles.“
„Fred!“
Er zuckte zusammen und wie von der Tarantel gestochen ließ er die Schwarzhaarige los. Alicia stand vor der Treppe zum Jungenschlafsaal und sah die zwei geschockt und äußerst ungehalten an. Charlie murmelte schnell:
„Ich geh mich anziehen.“
Und verschwand im Mädchenschlafsaal. Dort zog sie sich um und wusch sich. Noch einmal fuhr sie sich gedankenverloren über die Stelle an der Stirn, wo Fred sie geküsst hatte, dann ging sie wieder hinunter. Die beiden waren verschwunden, genau wie George, Lee und Angelina. Stattdessen warteten Ginny, Kat und Orphy auf sie, allesamt am Grinsen.
„Was?“
„Du hast es echt drauf, Charlie.“
Sie sah Kat fragend an, die ununterbrochen kicherte.
„Als Alicia gesehen hat, dass du heute Morgen nicht mehr im Bett lagst, hat sie schon lautstark Vermutungen darüber geäußert, wo du dich herum treiben könntest. Und als du nicht wieder kamst und die Jungs nicht aus dem Schlafsaal, wurde sie vollkommen nervös. Aber du hättest ihr Gesicht sehen müssen, in dem Moment, in dem sie erkannt hat, dass du tatsächlich die Nacht über bei Fred warst.“
Die anderen lachten wieder und auch Charlie musste grinsen. Ginny sah sie forsch an.
„Was war denn los? Wegen dem Vollmond?“
Charlie nickte nur und die anderen lachten ein bisschen weniger. Die Schwarzhaarige seufzte.
„Ich habe Geheule aus dem Wald gehört und konnte nicht mehr schlafen.“
Das war vollkommen untertrieben, aber Ginny wusste, was vorgefallen sein musste und sah sie erschrocken an.
„Dein Bruder hat mich beruhigt, keine Sorge.“
Ginny strahlte.
„Gut so. Sonst hätte ich ihm mal meine Meinung gesagt.“
Sie frühstückten zusammen mit Lee, George und Angelina, Fred und Alicia waren nirgendwo zu entdecken und Charlie machte sich schon Sorgen. Die anderen machten sich natürlich darüber lustig, auch wenn sich Angelina stark zurück hielt.
„Hoffentlich lässt sie ihn am Leben.“
„Vielleicht ertränkt sie ihn ja im See.“
„Oder er platzt, weil er wieder so knallrot anläuft wie immer, wenn ihr euch aufregt.“
George zog eine beleidigte Miene, aber die anderen lachten und er stimmte schließlich mit ein. Charlie sah zum Lehrertisch und es wunderte sie nicht, dass Lupin nicht da war. Immerhin ging es ihm trotz des Trankes am Tag nach Vollmond nicht besonders. Doch irgendwie war auch etwas anderes anders. Die Stimmung war gedrückter als sonst unter den Lehrern, Dumbledore und McGonagall waren auch nicht da. In dem Moment setzten sich Alex und ein Freund zu ihnen und erzählte. Sirius Black sei in der Nacht erwischt worden, aber er konnte unter mysteriösen Umständen fliehen. Und Harry Potter, Hermine Granger und Ron sollten einiges damit zu tun haben. Doch genaueres wusste niemand.
Nach dem Essen beschlossen die Jugendlichen, sich wieder nach draußen an den See zu legen und gingen Richtung Ausgang. Sie kamen gleichzeitig mit einer Traube Slytherins an, die sie sofort anrempelten und beschimpfen.
„Passt doch auf, ihr Schlammblütler und Muggelfreunde.“
„Lieber Muggelfreund als dick, hässlich und zu nichts zu gebrauchen.“
Die angespannte Stimmung verschlimmerte sich, als sie auch noch die schmierige Stimme ihres verhassten Lehrers hörten:
„Was ist hier los? Flint?“
Der Quidditchspieler mit dem fiesen Grinsen sagte schleimerisch:
„Professor, wir wollten einfach nur nach draußen an die frische Luft, aber diese Gryffindors wollten uns aufhalten und nicht rauslassen.“
„Hör auf zu lügen, du mieser…“
„Mr Weasley, das gibt zehn Punkte Abzug für Ihr Haus. Und Ihnen anderen ziehe ich jeweils fünf Punkte ab für Störung meiner Schüler. Ach und Miss Montichelli, Ihnen ziehe ich zwanzig Punkte ab, weil ich Ihren Vater nicht leiden kann.“
Vollkommen erstarrt sahen die Gryffindors Snape an. Charlie war verwirrt. Was war denn jetzt los? Und woher kannte Snape ihren Vater so plötzlich? Und bevor sie sich versah, platzte es aus ihr heraus:
„Von wem sprechen Sie, Sir?“
Snape drehte sich genüsslich lächeln zu ihr und sagte mit herablassender Stimme:
„Wenn Sie das nicht wissen, kann ich Ihnen auch nicht helfen.“
Er drehte sich wieder zu seinen Schülern um.
„Und Ihnen, Mr Flint und Anhang, würde ich raten, nicht noch einmal an Vollmond durch die Gänge zu schleichen. Es würde mich sehr bedauern, wenn dabei ein „Unfall“ passieren könnte. Ich habe mich ja von Anfang an dagegen ausgesprochen, so ein Tier einzustellen, aber…“
Er machte eine Kunstpause und Charlie glaubte, sie hörte nicht recht. Wollte er gerade Professor Lupin anschwärzen?
„Wen meinen Sie, Sir?“
Flint grinste böse und interessiert zu Snape, der mit einem leichten Lächeln erwiderte:
„Da ich immer auf die Gesundheit meiner Schüler bedacht bin, sollte ich es wohl erwähnen, da er selber zu feige dafür ist. Wissen Sie, Professor…“
„Halten Sie den Mund!“
Alle Augen starrten auf Charlie, die wütend zu Snape starrte. Der funkelte sie wütend an.
„Noch einmal fünfzehn Punkte Abzug für Gryffindor, Miss Montichelli. Und wagen Sie es sich noch einmal, mir über den Mund zu fahren, dann mache ich fünfzig draus.“
Charlie klappte der Mund zu, sie war unglaublich wütend auf Snape und sie wollte unbedingt verhindern, dass er Lupins Geheimnis ausplauderte.
„Wenn Miss Montichelli mich nun endlich weiter reden lassen würde, dann sollten Sie wissen, dass Professor… halten Sie den Mund!“
Charlie spürte, wie sich ihre Kehle zusammen zog und sie bekam kein Wort mehr hervor. Snape fuhr nun lauter fort.
„…Dass Professor Lupin nicht so freundlich ist, wie alle hier glauben. Was meinen Sie, warum er an Vollmond immer krank ist?“
Und mit den Worten rauschte er davon. Charlie hustete, denn ihr Hals war wieder frei. Um sie herum erhob sich die Lautstärke und sie hörte die Schüler diskutieren.
„Was meint er damit?“
„Vollmond? Meint er etwa…“
„… Lupin ein Werwolf.“
„Deshalb war er dauern krank.“
„Oh bei Merlin, ein Werwolf!“
Und schon verbreitete sich die Neuigkeit wie im Fluge durchs ganze Schloss. Charlie ließ sich von den anderen nach draußen schleppen und fand sich ein paar Minuten später unter einem Baum wieder. Sie waren am See angekommen und sofort ging die Diskussion los. Die Schwarzhaarige hörte nur mit einem Ohr zu. Sie biss sich auf ihrer Unterlippe herum. Was würde nun aus Lupin werden? Viele Eltern würden sich beschweren. Dabei war er ein so toller Lehrer. Dass Snape etwas über ihren Vater gesagt hatte, war bei der Sorge um Lupin untergegangen und sie dachte nicht mehr daran.
„Charlie!“
Sie sah hoch und bemerkte, dass aller Augen auf sie gerichtet waren. George sah sie fragend an.
„Geht’s dir gut? Sag mal, was war denn eben? Wusstest du Bescheid über Lupin oder warum hast du so reagiert?“
„Ich weiß es schon seit Oktober.“
Stille breitete sich aus. Dann fragte Kat sie leise:
„Aber… warum hast du nie was gesagt?“
„Ihr habt doch die Reaktion der anderen gesehen. Sie haben Angst vor ihm, wollen ihn nicht mehr als Lehrer haben, sehen ohne Respekt auf ihn.“
„Das tun wir doch gar nicht!“
Ginny sah sie entsetzt an. Charlie lächelte sie an.
„Nein, wir nicht. Weil wir Lupin mögen und nicht solche Vorurteile haben. Aber sieh dir die Slytherins an. Die haben keine Möglichkeit ausgelassen, Lupin zu schaden. Sie werden sich wie die Geier auf ihn stürzen um ihn zu vernichten.“
Düster starrte sie ins Gras vor sich und sprang dann auf.
„Ich muss mit ihm reden.“
Und ohne auf eine Reaktion der anderen zu warten, lief sie zurück zum Schloss. Dann war es vielleicht Lupin, den sie in der Nacht gehört hatte. Vielleicht hatte er seinen Trank nicht genommen. Dann hatte er sich vielleicht verletzt oder war noch gar nicht wieder im Schloss? Angst breitete sich in ihr aus. Der kränklich aussehende Lehrer war ihr ans Herz gewachsen in den letzten Monaten, denn er schien sie gut zu verstehen.
Während sie durch die Gänge eilte, hörte sie mit einem Ohr, dass alle über diese Neuigkeit redeten. Nicht alle Reaktionen waren negativ, wie sie erleichtert feststellte. Die meisten negativen Aussagen kamen von den Slytherins, wie auch nicht anders zu erwarten. Sie kam an der Bürotür Lupins an und sah eine schnatternde Schar Erstklässler, die neugierig auf die Tür starrten, als ob dort jeden Moment der Weihnachtsmann heraus kommen könnte. Es machte Charlie wieder sauer.
„Hey, was tut ihr da?“
Die fünf Schüler sahen sie erschrocken an und ein kleines, mutig aussehendes Mädchen trat vor.
„Wir warten auf den Werwolf!“
Die anderen nickten und Charlie baute sich zu ihrer vollen Größe auf. Ängstlich schauten die Jüngeren zu ihr hoch.
„Ihr werdet jetzt hier verschwinden und Professor Lupin in Ruhe lassen! Was glaubt ihr denn, passiert so unglaublich Interessantes? Er sieht genauso aus wie immer und ist auch genauso freundlich und nett wie immer. Also braucht ihr auch nicht auf ihn zu warten, ihr habt ihn ein ganzes Jahr lang im Unterricht gehabt.“
Und die Kinder trollten sich missmutig und eingeschüchtert. Charlie wollte gerade an der Tür klopfen, als sie aufging und eine sehr erschöpft klingende Stimme sagte:
„Ich dachte, man muss nicht auf mich warten, weil ich so wie immer aussehe.“
Charlie ging ins Zimmer hinein und schloss die Tür hinter sich. Ihr anfängliches Lächeln über seine Aussage verblasste, als sie Lupin sah. Er saß in seinem Sessel, oder besser gesagt er hing dort, mit den Armen auf dem Tisch abgestützt. Sein Gesicht war blass und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Seine Hände schienen zu zittern, als er sich mit einer fahrigen Bewegung eine Strähne aus dem Gesicht strich. Doch er lächelte sie warm an und sie setzte sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
„Die Störung tut mir sehr Leid, Professor.“
„Kein Problem, Charlotte. Aber ich denke, du musst mich nicht mehr Professor nennen.“
Erschrocken sah die Schwarzhaarige ihr Gegenüber an. Meinte er etwa…?
„Haben Sie gekündigt?“
„Noch nicht. Aber da ich gerade erfahren habe, dass Professor Snape meinen Zustand ausgeplaudert hat, werde ich genau das tun, Professor Dumbledore wollte innerhalb der nächsten halben Stunde vorbei kommen, ich habe ihm eine Eule geschickt.“
Charlie wollte gerade protestieren, da sprach Lupin weiter.
„Wie ich hörte, hast du mit allen Mitteln versucht, zu verhindern, dass eben dies geschieht und dafür danke ich dir, das war sehr mutig, wenn man bedenkt, mit wem du dich da angelegt hast.“
Charlie nickte mit einem Kloß im Hals. Sie wollte es nicht akzeptieren, dass Lupin einfach so aufgab.
„Warum kündigen Sie? Jeder weiß doch, was für ein guter Lehrer Sie sind, Professor Dumbledore vertraut Ihnen, wir alle mögen Sie und Sie sind der beste Lehrer in Verteidigung, den wir je hatten.“
Lupin lächelte sie schief an.
„Danke schön. Das freut mich zu hören. Aber leider siehst du eine Sache falsch. Die Schüler sehen mich zwei Stunden die Woche und manchmal beim Abendessen. Ansonsten bin ich wie jeder andere Lehrer ein Mysterium für sie. Die Eltern werden spätestens morgen erfahren haben, was hier los ist und dann wird die Flut an Post nicht mehr abbrechen, bis ich hier weg bin. Sie werden keinen Werwolf als Lehrer für ihre Kinder haben wollen, und das sind nicht nur die Eltern von Schülern aus Slytherin, sondern aus allen vier Häusern. Du kennst den Ruf von Werwölfen und damit auch die verbundenen Gefahren und Vorurteile. Und auch ich habe große Gewissensbisse. Ich habe letzte Nacht meinen Trank nicht genommen, da missliche Umstände mich davon abgehalten haben. Dadurch habe ich beinahe drei Schüler verletzt, es hätte noch viel mehr Schlimmes passieren können. Stell dir vor, ich wäre ins Schloss eingedrungen. Die Folgen wären unvorstellbar. Ich kann die Eltern vollkommen verstehen, dass sie mich nicht mehr hier an der Schule haben wollen. Daher werde ich noch heute abreisen.“
Charlie war immer wütender geworden bei Lupins Worten und jetzt sprang sie auf, ihre Fäuste zusammengepresst. Lupin sah sie verblüfft an, als sie laut rief:
„So ein Schwachsinn! Sie haben einmal den Trank vergessen, das war Pech und es wird Ihnen in Zukunft nicht mehr passieren, da bin ich mir vollkommen sicher. Die Schüler waren außer Gefahr, denn Sie wären niemals in die Gemeinschaftsräume eingedrungen. Dass sich scheinbar welche auf dem Gelände herumgetrieben haben, war ein unglücklicher Zufall, aber wie oft passiert so etwas denn? Und jetzt haben Sie Angst vor den Reaktionen der Eltern und geben deshalb auf? Das finde ich ziemlich feige!“
Charlies Herz hämmerte und sie wusste nicht, ob sie mit ihren Worten zu weit ging, aber dennoch rief sie weiter:
„Sie verlassen ihre Schüler, die Sie wirklich gerne haben und respektieren, nur weil manche Leute meckern werden? Warten Sie doch die nächsten Tage erst einmal ab! Oder sind Sie so feige, dass Sie noch nicht einmal den Leuten ins Gesicht sehen können, die etwas gegen Sie haben? Ich bin bisher schon vielen Werwölfen begegnet, aber es schockt mich wirklich sehr, dass ausgerechnet der erste, dem ich vertraue und den ich als Mensch respektieren und kennen lernen durfte, mich so derb enttäuscht!“
Jetzt war sie zu weit gegangen, das wusste sie. Lupin war aschfahl im Gesicht geworden und seine Lippen waren nur noch ein schmaler Strich. Als sie fertig war, stand auch er auf und ging halb um den Tisch herum. Sie standen sich Gegenüber und Lupin sah ihr fest in die Augen. Dann sagte er leise und mit so brüchiger Stimme, dass es Charlie mehr schockte, als wenn er sie angeschrieen hätte:
„Dein Mut ist wirklich bewundernswert, Charlotte. Doch du hast nicht das erlebt, was ich erlebt habe. Du hast nicht das getan, was ich getan habe. Vielleicht bin ich wirklich feige, aber ich mache diese Sachen doch nur, weil ich diejenige, die ich zurück lasse, schätze und liebe. Es würde mir das Herz zerreißen, wenn ich einen von euch Schülern verletzen oder gar anstecken würde. Ich habe einmal in meinem Leben einen schweren Fehler begangen und kann von Glück reden, dass alles glimpflich abgelaufen ist. Leider ist mein Leben gepflastert von Verlusten, denn ich kann denjenigen, denen ich nahe sein möchte, nicht das geben, was sie verdienen.“
Charlie war verwirrt. Wovon sprach Lupin da? Vorsichtig fragte sie:
„Professor?“
Sein Blick fiel auf ihr Gesicht und sie fühlte sich ermutigt, weiter zu reden.
„Von wem sprechen Sie?“
Er sah sie lange an. Dann seufzte er.
„Ich habe vor vielen Jahren meine Familie verlassen, um sie zu schützen. Ich konnte es einfach nicht ertragen in dem Gedanken zu leben, dass ich sie verletzten könnte. Du empfindest das als feige; vielleicht ist dem so, aber ich habe immer zum Wohle meiner Frau und meines Kindes gehandelt.“
Vollkommen erstarrt sah Charlie ihr Gegenüber an. Konnte er etwa…? Meinte er etwa…?
„Professor Lupin?“
Sie sah geschockt, dass sich Tränen in seinen Augenwinkeln gebildet hatten und begann stark zu zittern.
„Kennen Sie deshalb Ellebrooke so gut? Weil Sie dort gelebt haben?“
Er sah sie lange an; Eine Träne rann über seine Wange. Seine nächsten Worte klangen leise und brüchig.
„Ich habe ihr gesagt, sie soll von dort verschwinden. Deshalb bin ich gegangen, damit sie keinen Grund mehr hatte, dort zu bleiben. Ich wollte euch doch nur beschützen. Als ich von dem Überfall gehört habe, hatte man mir nicht sagen können, ob du überlebt hast. Ich dachte, du wärst tot. Als ich den Zauberstab deiner Mutter erkannte und du mir von Ellebrooke erzählt hattest, habe ich endlich erkannt, dass du noch lebtest. Es war gleichzeitig der schönste wie auch der schlimmste Augenblick in meinem Leben. Du warst du noch am Leben, aber wieder warst du der Gefahr meiner Verwandlung ausgesetzt. Ich wollte dich nicht noch einmal verlieren, doch diese Nacht hat mir gezeigt, dass es nicht geht. Es geht einfach nicht. Ich muss von hier verschwinden, damit du nicht verletzt wirst. Denn wenn das geschehen würde, würde ich es mir nie verzeihen.“
Charlies Herz hämmerte mittlerweile ohne Unterlass gegen ihre Brust. Lupin war ihr Vater! Auf einmal machte alles Sinn. Der Brief, die Krankheit, die er nicht vererben wollte. Und warum sie erst seit wenigen Monaten von ihm gehört hatte. Snapes Worte. In ihren Ohren rauschte es. Meinte er das wirklich ernst? Er wollte sie wieder verlassen? Wut schäumte in ihr auf. Sie konnte noch keinen wirklich klaren Gedanken fassen, doch eines schwebte so klar vor ihr wie ein Geist, kurz bevor man durch ihn hindurch lief:
„Das ist mir egal!“
Lupin sah hoch, sein Gesicht war aufgewühlt, aber seine Tränen waren versiegt. Charlie zitterte jetzt vor unterdrückter Wut. All die Gefühle, die sie seit Jahren unterdrückt hatte. Der Ärger über das Weihnachtsgeschenk. Der Brief.
„Es wäre mir damals egal gewesen und es ist mir jetzt egal! Ich bin mit Werwölfen aufgewachsen und kenne mich damit besser aus als sehr viele anderen Menschen. Ich bin mir der Gefahr vollauf bewusst, der ich mich aussetze. Sie haben… du hast den Trank von Snape und es wird kein Problem sein, ihn weiter her zu stellen.“
„Charlotte, mach es nicht komplizierter als es ist. Ich…“
Doch sie wollte es nicht hören. Blind vor Wut fing sie an zu schreien:
„Es ist kein bisschen kompliziert. Es ist genau das Gegenteil und mit einem Wort zu beschreiben: Du bist einfach nur unglaublich feige! Steh doch dazu, dass du ein Werwolf bist, denn ich habe es schon seit einem Jahr akzeptiert und kann damit sehr gut leben. Es ist mir scheißegal, ob du dich verwandelst oder nicht, denn man kann damit umgehen, wenn man weiß wie. Ich habe Jahrelang gehofft, dass auf einmal jemand vor der Tür steht und sagt, er wäre mein Vater. Geträumt habe ich davon, dass ich endlich auch eine Familie habe. Doch um ehrlich zu sein, will ich das so nicht. Ich brauche keinen Vater, der zu feige ist um zu seiner Familie zu stehen!“
Und mit den Worten drehte sie sich um und rannte zur Tür. Hinter ihr hörte sie ein schwaches:
„Charlotte.“
Aber sie hörte nicht darauf. Sie riss die Tür auf und prallte gegen Professor Dumbledore, der sie lächelnd ansah.
„Dachte ich mir doch, dass ich deine angenehme Stimme gehört habe, Miss Montichelli.“
Charlie starrte kurz fassungslos auf ihren Schulleiter, dann drängte sie sich an ihm vorbei und rannte davon.

Professor Dumbledore schritt ins Büro und machte die Tür hinter sich zu. Am Schreibtisch saß ein ziemlich aufgewühlter, ins Leere starrender Remus Lupin, der ihn nicht beachtete. Dumbledore war sich sicher, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass jemand neues ins Zimmer gekommen war. Doch auf einmal hob Lupin den Kopf und sah ihn an. Seine Stimme klang leise und sie zitterte.
„Ich habe sie verloren.“


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