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Fanfiction

Wenn Werwölfe Leben zerstören - Der Dementor und der schrecklichste erste Tag von Allen

von Roya

19. Der Dementor und der schrecklichste erste Tag von Allen

Als der Zug um die nächste Ecke verschwand, setzte sich Charlie neben Fred und starrte auf ihre Fingernägel. Sie fühlte sich äußerst unwohl und die Zwillinge schienen das zu merken, denn sie hörte Fred sagen:
„Du wirst es nicht glauben, Lee, aber wir hätten es in Ägypten doch tatsächlich beinahe geschafft, Percy in eine Pyramide einzumauern. Aber das hättest du sehen müssen. Charlie stand Schmiere und hat nach Mum und Dad Ausschau gehalten, während wir unserem liebsten Bruderherz ein paar Verwirrungsszauber auflegen wollten. Ich meine, in den Pyramiden war es so voller Zauber, dass niemand das mitbekommen hat, minderjährig oder nicht.“
Jetzt lachte George laut.
„Ja. Aber leider hat Mum uns lieb und kam nach uns gucken, weil wir so lange gebraucht haben.“
„Wir haben schon gedacht, es wäre aus, denn wir hatten gerade die Tür des Grabes zugeschlossen. Du kennst ja unsere Mum.“
„Aber Charlie hat sich gekrümmt und gekeucht und vorgetäuscht, ihr wäre schlecht, damit Mum sich um sie kümmert. In der Zeit konnten wir dann den Eingang wieder aufmachen.“
Sie lachten und Charlie hörte erleichtert, dass Lee auch lachte. Also traute sie sich endlich, wieder nach oben zu sehen und ihr Blick fiel sofort auf den schwarzhaarigen Jungen. Der grinste sie an, wenn auch noch mit einer Spur Verwunderung. Und dann sagte er auch noch:
„Wow, Charlotte, ich wusste gar nicht, dass du so brillant bist.“
Sie strahlte ihn an und spürte, wie sich ihre Wangen rot färbten. Oh Mann wie peinlich! Blöde Reaktionen…
Nach diesem gelungenen Auflockerungsversuch der Zwillinge verfielen sie in Erzählungen über ihre Ferienerlebnisse. Charlie hörte lieber zu, gab aber auch ab und an ein paar Bemerkungen, wenn Fred und George mal wieder alles beschönigten. Immerhin sollte man ja bei der Wahrheit bleiben und nicht immer verschweigen, was dann doch alles schief gelaufen war.
Gegen Mittag öffnete sich die Abteiltür und die dicke Hexe mit dem Essenswagen schaute hinein.
„Wollt ihr was Süßes?“
Charlie nickte und holte aus ihrer Tasche ein paar Sickel heraus. Sie kaufte sich eine TĂĽte mit Bertie Botts Bohnen und vier Kesselkuchen. Die drei anderen schĂĽttelten (teilweise peinlich berĂĽhrt) den Kopf. Die Schwarzhaarige setzte sich wieder auf ihren Platz und bekam sofort ein Kommentar von Fred und George zu spĂĽren:
„Mensch, Charlie, sag doch direkt, dass dir Mums Essen nicht geschmeckt hat.“
„Wirklich. Und jetzt musst du dich hier voll futtern. Das hättest du aber sagen können.“
Gespielt empört verzog sie das Gesicht.
„Bitte! Die waren eigentlich für euch drei, aber wenn ihr nicht wollt, dann bekommt ihr auch keinen.“
Mit den Worten drückte sie dem halb grinsenden, halb verdutzten Lee zwei der Kesselkuchen in der Hand und biss in einen der ihren. Jetzt schauten die zwei Rothaarigen aber belämmert aus der Wäsche! Charlie und Lee lachten laut. Dann fing das Gezeter und Entschuldigen an.
„War doch nicht so gemeint, Charlie.“
„Wirklich, nur ein Scherz.“
„Ach komm schon, gib uns auch einen.“
„Bitte?“
Sie schauten beide mit einem so sĂĽĂźen Hundeblick, dass Charlie noch lauter lachte und sie Fred einen der Kuchen in die Hand drĂĽckte. Auch Lee gab einen an George ab und kicherte ĂĽber die Zwillinge.
„Wenn ich das in der Schule erzähle. Fred und George Weasley, die sich bei jemanden entschuldigen.“
Den beiden entgleiste das neu aufgesetzte Lächeln und sie sahen von Lee zu Charlie. Die beiden lachten noch lauter über die verdutzten Gesichter. Dann stimmten auch die Zwillinge mit ein und genüsslich verputzte jeder von ihnen seinen Kesselkuchen.
Gegen Nachmittag spielten die vier Jugendlichen Snape explodiert, als der Zug langsamer wurde. Fred wischte sich ĂĽber die verbrannten Augenbrauen (die Karten warten gerade explodiert) und sagte zu seinen Freunden:
„Warum halten wir? Sind wir schon da?“
„Eigentlich dürften wir noch nicht da sein.“
Die Zwillinge sahen aus dem Fenster, als die AbteiltĂĽr auf glitt. Im TĂĽrrahmen stand ein blasser, blonder Junge mit ĂĽberheblichem Blick. Er drehte seinen Kopf nach links und rechts und sagte dann mit eingebildetem Unterton:
„Ich suche eigentlich meine Freunde, aber hier bei euch Schlammblutfreunden werden sie wohl kaum sein.“
Zorn flackerte in Charlie auf und sie sah die Zwillinge böse zu diesem Blödmann gucken. In diesem Moment ging das Licht aus und der Zug wackelte. Ein leiser Schrei war zu hören, als jemand ins Abteil gestolpert kam und Charlie zurück schubste. Sie landete weich, jedoch musste sie ihrem Retter an einer empfindlichen Stelle getroffen haben, denn sie hörte einen der Zwillinge stöhnen.
„Sorry.“
„Kein Problem, Charlie.“
„Autsch! Geh von meinem Fuß!“
Das war wieder dieser Junge. Dann spürte Charlie eine seltsame Veränderung. Sie wusste, dass sie bei Fred oder George im Arm lag, fühlte aber keine Wärme mehr. Es war, als hätte ihr jemand jegliche Wärme aus dem Körper gezogen, sie begann zu zittern. Kalt lief es ihr den Rücken hinab, als sich erneut die Abteiltür öffnete. Sofort wurde es noch kälter und Charlie hörte von weit weg einen Schrei und Stimmengemurmel. Dann verkrampfte sich ihr Magen und sie spürte, wie sie dem Bewusstsein entglitt. Vor ihr tanzten bunte Sterne, dann erhob sich über ihr ein schauriges Wesen, mit langen, blutigen Zähnen und Klauen. Es hatte lange, angelegte Ohren und rot glühende Augen. Das spitze Maul öffnete sich und ließ einen schaurigen Schrei los. Dann sah Charlie eine Frau neben sich liegen. Überall war Blut. Sie schrie.
„Charlie!“
Mit einem Schlag war sie wach und merkte, dass sie diejenige war, die geschrieen hatte. Langsam öffnete sie ihre Augen, doch sie wurde vom Licht geblendet, so dass es einige Zeit dauerte, bis sie die Zwillinge und Lee erkannte, die sich über sie beugten. Fred hielt sie im Arm und sie lag halb auf ihm, halb auf dem Sitz. Sie war pitschnass geschwitzt und ihre Beine gaben fast nach, als sie sich aufrichtete. Der blasse Junge war verschwunden. Endlich fand Charlie ihre Stimme wieder.
„Was ist passiert?“
Sie zitterte stark und war heilfroh, dass Fred sie festhielt. Dieser schaute sie jetzt besorgt an.
„Die Tür ging auf und du fingst an zu zucken. Dieser Malfoy-Typ hat geschrieen wie ein kleines Baby und ist gerade sofort abgehauen. Denn was auch immer da in der Tür stand, ist schnell wieder verschwunden. Danach wurde es auch wieder warm und gerade eben gingen die Lichter wieder an und wir fahren weiter.“
Mittlerweile saĂź sie aufrecht und neben Fred, der aber immer noch einen Arm um sie gelegt hatte. George redete jetzt leise weiter.
„Was war denn los? Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich nie wieder glücklich werde. Es war schrecklich.“
„Was war denn los mit dir? Du hast geschrieen…“
Charlie starrte Fred an, ohne ihn zu sehen. Ja, was war geschehen? Das hässliche Gesicht des Werwolfes tauchte wieder vor ihrem inneren Auge auf und sie zitterte noch stärker. Sie sah den Zwillingen in die Augen und sagte dann leise:
„Ich hab gesehen, wie meine Mum ermordet wurde.“
Vor Schreck rissen die beiden die Augen auf und auch Lee schaute das Mädchen perplex über Georges Schulter hinweg an. Es kam ihr alles so unwirklich vor. Ein Sonnenstrahl schlich sich durch die Wolken und schien in ihr Abteil hinein, als sei nichts geschehen. Langsam beruhigte sich Charlies Herzschlag wieder und sie bemerkte, dass Fred seinen Arm immer noch um sie gelegt hatte. Ihr wurde wieder warm ums Herz und sie sah die anderen mit festem Gesichtsausdruck an.
„Schon okay. Mir geht’s wieder gut.“
Den Rest der Fahrt schwieg sie und starrte aus dem Fenster. Was war das wohl gewesen? Hatte sie sich einfach nur erinnert, was damals geschehen war? Was hatte das alles mit der Kreatur zu tun, die die Jungs in der TĂĽr gesehen hatten?
Gegen Abend wurde der Zug wieder langsamer und die vier Jugendlichen zogen sich ihre Umhänge über. Als der Zug endlich still stand, stiegen sie hintereinander aus und liefen zu den Kutschen.
Wieder einmal bekam Charlie Gänsehaut, als sie die Thestrale vor den Kutschen sah. Die Zwillinge konnten sie nicht sehen, doch sie erinnerten das Mädchen an ihren Traum oder was auch immer das vorhin im Zug gewesen war, also stieg sie schnell ein und setzte sich neben Fred und George. Lee setzte sich ihnen gegenüber und die Kutsche setzte sich in Bewegung. Glück gehabt! Niemand sonst war eingestiegen. Die Wiedersehensfreude mit den anderen Mitschülern war bei Charlie nicht gerade hoch.
Im Schloss angekommen, fĂĽllte sich die GroĂźe Halle sehr schnell und Charlie fand sich wieder einmal neben den Zwillingen wieder. Ginny winkte ihr strahlend zu und setzte sich schnell neben sie.
„Hey. Du siehst aber blass aus! Habt ihr auch diese Kälte gespürt, als der Zug angehalten hatte?“
Charlie nickte nur, denn sie hatte keine Lust, das Gleiche noch einmal zu erzählen. Die Auswahl der neuen Schüler ging schnell vorbei, dann erhob sich Professor Dumbledore und sah lächelnd in die Runde.
„Willkommen. Bevor ich irgendetwas Neues und Ermüdendes sage, sage ich nur: Haut rein!“
Das Essen erschien und sofort lief Charlie das Wasser im Mund zusammen. Sie schnappte sich ein wenig von den Hühnchenschenkeln und den Bratkartoffeln und fing an zu essen. Die Jungs neben ihr lieferten sich schon längst einen Kampf, wer am Ende die meisten Hühnerknochen vorzuweisen hatte und Ginny schüttelte grinsend den Kopf.
„Tja, das können sie zu Hause nicht machen.“
Charlie nickte grinsend und nahm sich noch einen Nachschlag. Nach einem leckeren Nachtisch (Schokoladenpudding mit VanillesoĂźe), erhob sich Dumbledore erneut und Stille legte sich ĂĽber die Halle.
„Nachdem wir nun alle satt und zufrieden sind, leiht mir noch ein wenig euer Ohr, bevor ihr euch in die Weiten eurer weichen Betten fallen lasst. Aus Anlass der Flucht von Sirius Black aus dem Gefängnis beherbergt Hogwarts zurzeit ein paar der Dementoren aus Askaban. Sie haben heute schon den Zug patrouilliert, auch wenn ich vollkommen der Meinung war, dass sich keiner meiner Schüler als Black verkleidet hat.“
Ein paar SchĂĽler lachten, doch bei Dumbledores Worten war Stimmengemurmel aufgekommen, das auch nicht so schnell verebbte. Auch Charlie war nur klar, warum sie im Zug so etwas Schreckliches gesehen hatte. Der Schulleiter sprach weiter.
„Doch das soll niemanden von euch abhalten, tüchtig zu lernen und zu arbeiten. Seid jedoch gewarnt. Dementoren hören keine Entschuldigungen von Schülern, die sich heimlich aus dem Schloss schleichen. Also gebt ihnen keine Gelegenheit, euch Schaden zuzufügen.“
Er sah sehr ernst aus und sein Blick blieb sehr lange auf den Zwillingen hängen.
„Ich habe noch zwei neue Ankündigungen. Den neuen Posten für Pflege magischer Geschöpfe übernimmt ab diesem Jahr Hagrid.“
Beifall brandete auf, der am Laustesten von Gryffindortisch herrĂĽhrte. Als es wieder still war (Hagrid hatte angefangen zu heulen), sprach Dumbledore weiter.
„Und für den Posten für Verteidigung gegen die dunklen Künste begrüßt mit mir Professor Remus Lupin.“
Er zeigte auf einen Mann hinter ihm, den Charlie jetzt zum ersten Mal betrachtete. Professor Lupin hatte einen alten, zerschlissenen Umhang über alt aussehenden Hemd und Hose an. Sein Gesicht war zerfurcht mit ein paar Narben und seine braunen Haare wurden an einigen Stellen schon grau. Doch er hatte einen freundlichen, liebenswürdigen Blick und Charlie klatschte laut. Der Mann war ihr sofort sympathisch. Dumbledore schickte sie ins Bett und Charlie ging hinter den Zwillingen zusammen mit Ginny gen Gemeinschaftsraum. Allerdings kannten sie das Passwort nicht und ein wenig fragend warteten sie vor dem Porträtloch. Die Fette Dame sah sie missbilligend an und mutmaßte schon darüber, dass sie keine Gryffindors waren, als zwei Mädchen auf sie zukamen. Charlie blickte schnell gen Boden. Das eine war ein robust aussehendes, schwarzes Mädel mit Rastalocken wie Lee. Das andere war ein brünettes Mädchen mit schmalen Wangen. Fred und George strahlten sie an.
„Hey, Angelina. Alicia!“
Die beiden sahen sie grinsend an und ignorierten Charlie völlig. Das war eigentlich okay so, denn bisher hatten sie sie immer missbilligend angeschaut und böse Sprüche abgelassen.
„Wie waren eure Ferien?“
Das Geplaudere ging los und wie Charlie mit gemischten Gefühlen erkannte, war Angelina Johnson, das Mädchen mit den Rastalocken, Vertrauensschülerin geworden. Es hatte auch was gutes, denn immerhin konnte sie in den Gemeinschaftsraum. Sofort peilten die Jugendlichen ein paar sehr bequeme Sofas vor dem prasselnden Kamin an und setzten sich. Unschlüssig blieb Charlie stehen, aber dann gab sie sich einen Ruck und setzte sich neben Fred auf das breite Sofa. Der grinste sie an und legte einen Arm um sie.
„Geht’s dir wieder besser, Kleine?“
Sie musste lächeln.
„Ja, schon okay.“
Angelina und Alicia erzählten George und Lee gerade begeistert von ihren Ferien und somit bekamen sie das Gespräch zwischen dem Zwilling und der Schwarzhaarigen nicht mit. Gut so! Charlie malte es sich schon schlimm aus…
Der Raum füllte sich und sie hörte nur noch mit einem Ohr zu. Alicia berichtete gerade von einem langweiligen Besuch auf dem Bauernhof. Einige ihrer Mitschüler setzten sich zu ihnen und hörten interessiert zu. Charlie wurde es immer unangenehmer, denn irgendwann musste das Thema ja auf die Zwillinge und ihren Sommer zu sprechen kommen. Sie wurde nicht enttäuscht.
„Und, wie waren eure Ferien?“
George begann zu strahlen.
„Super klasse. Wir waren in Ägypten, weil Dad so einen Geldpreis gewonnen hatte. Es war total stark, Charlie, Fred und ich haben versucht, Percy in eine Pyramide einzumauern.“
Die anderen lachten, denn sie kannten alle Percy nur zu gut mit seinen Vorschriften und Mäkeln.
„Ihr ward echt alle da? Auch euer älterer Bruder?“
Die zwei Jungs nickten lächelnd, dann sagte Fred.
„Ja genau. Ein richtiger Familienurlaub.“
Er hatte nicht bemerkt, dass die Umstehenden mit >Charlie< natĂĽrlich ihren Bruder und nicht die Schwarzhaarige gemeint hatten und plauderte ein wenig weiter.
„Die alten Gräber waren super. Und das Essen, da gibt’s echt unglaublich komische Sachen. Wir haben Charlie ganz schön dran gekriegt, als sie doch tatsächlich den Keks gegessen hat, den wir ihr angeboten haben. Tja, sie kennt uns wohl doch noch nicht so gut.“
Fred und George lachten und selbst Charlie musste leicht grinsen. Allerdings pochte ihr Herz auch wie verrĂĽckt. Verwirrung machte sich langsam breit und es kam, wie es kommen musste. Alicia fragte langsam:
„Sie? Über wen sprechen wir eigentlich die ganze Zeit? Nicht mehr über euren Bruder, oder?“
Argh, warum hatte sie sich nur zu ihnen gesetzt? Ihr Herz hämmerte mittlerweile, als Fred ihr wieder einen Arm um den Rücken legte und zu ihr gewandt strahlend sagte:
„Quatsch, wir reden über unsere Charlie hier.“
Schlagartig überkam eine tiefe Stille die Ecke des Gemeinschaftsraums und die Mitschüler schauten teilweise entgeistert, teilweise erstaunt zu Charlie. Oh Gott, wie peinlich! Sie spürte die Röte ins Gesicht steigen und ihre Hände verkrampften. Angelina sagte leise etwas wie: „Oh je ihr Armen.“
Und auch die anderen sahen stark danach aus, als ob sie die Jungs nicht beneiden wĂĽrden. Die Zwillinge schauten zuerst fragend, dann verfinsterte sich ihr Blick.
„Ich wünschte mir, ihr würdet ihr wenigstens eine Chance geben.“
„Lass gut sein.“
Charlie legte ihre Hand auf Freds Arm und zuckte zurück, als sie Alicias mörderischen Blick sah. Doch der Zwilling wurde wütend, das sah man an den rot anlaufenden Ohren und der kleinen Falte zwischen der Stirn.
„Nein, tu ich nicht.“
Er wandte sich zu ihren MitschĂĽlern und Charlie sah an ihm vorbei auch Georges finstere Miene.
„Ich weiß, dass wir alle Charlie abgeschrieben hatten und George und ich waren alles andere als erfreut, als Mum uns geschrieben hat, dass sie die Sommerferien bei uns verbringen soll, aber Meinungen können sich ändern.“
„Und wenn ihr zu verbohrt seid, so etwas ein zu sehen, dann können wir euch auch nicht mehr helfen.“
Und mit einem Ruck standen die Zwillinge auf, Fred zog Charlie an seiner Hand hoch und schleifte sie hinter sich der die Treppe zum Jungenschlafsaal hoch. Hier war die Schwarzhaarige noch nie gewesen, aber sie war gerade alles andere als neugierig. In ihr wirbelten die Gefühle umher und ihr Herz hämmerte immer noch mit voller Wucht gegen ihren Brustkorb. Fred zog sie einfach mit sich und auf sein Bett, wo er sich neben sie hinein fallen ließ. George sprang ins Nachbarbett. Eine Weile sagten sie gar nichts. Dann fing Charlie an.
„Hört mal, ihr sollt wirklich…“
„Lass gut sein, Charlie.“
Sie verstummte.
„Die werden schon merken, dass sie bei uns an der falschen Adresse sind, was dich angeht.“
„Die spinnen wohl.“
„Ich kann sie verstehen.“
Die zwei Jungs sahen sie fragend an. Leise redete Charlie weiter.
„Immerhin wissen sie nicht, was in den letzten zwei Monaten geschehen ist, das habt ihr vergessen. Sie haben keine Ahnung, dass ich mich verändert habe oder dass ich doch nicht so ne doofe Kuh bin, wie alle geglaubt haben.“
„Aber…“
„Nichts aber.“
Ihre Stimme klang jetzt kräftiger.
„Ihr habt doch selber gesagt, dass ihr mich abgeschrieben hattet wie alle anderen.“
„Das war nicht so…“
„Doch, das war so gemeint und es stimmt doch auch. Ihr konntet mit mir vor wenigen Monaten noch rein gar nichts anfangen, so wenig wie ich mit euch. Und was sich in der Zwischenzeit alles geändert hat, kann keiner wissen außer uns.“
Stille legte sich ĂĽber den Schlafsaal. Nach einigen Minuten sagte Fred:
„Sie werden sich schon dran gewöhnen.“
„Und wenn nicht: Pech gehabt.“
„Du gehörst jetzt zu uns.“
„Genau, ganz einfach.“
„Da soll mal einer was gegen sagen.“
Charlie musste lächeln. Dann wurde ihr wieder mulmig, als sie an die Mädchen dachte.
„Sagt mal…“
Fred grinste sie schief an.
„Klar kannst du hier pennen.“
„Wir wollen nicht, dass Angelina und Alicia dich verprügeln, nur weil du die ganzen zwei Monate mit ihrem Freddylein verbringen durftest und du nicht.“
Sie sah die Zwei mit erhobener Augenbraue an, doch sie lachten nur laut.
„Alicia steht schon seit der Dritten auf Fred.“
Dieser lief etwas rot an.
„Na und? Und Angelina auf dich.“
„Gar nicht wahr.“
Jetzt war es George, der knallrot anlief. Die drei lachten laut und lange, bis Lee herein kam. Er schmiss sich grinsend auf sein Bett links neben Fred seinem.
„Wow, Charlie, du rockst heute echt alles.“
Die Zwillinge lachten, während der Schwarzhaarigen ein Stein vom herzen fiel. Auch Lee schien es egal zu sein, ob die anderen sie mochten oder nicht.
„Haben sich die Furien wieder beruhigt?“
Lee kicherte ein wenig und schĂĽttelte den Kopf.
„Von wegen. Kaum ward ihr weg, haben sie losgelästert ohne Ende.“
Grinsend sahen die Zwillinge ihren besten Freund an und der begann zu erzählen.
„Also. Angelina und Alicia können es a) kaum fassen, dass Charlie tatsächlich die gesamten Ferien mit euch verbringen durfte, b) wollten sie es partout nicht verstehen, dass ihr sie auf einmal mögt und c) wollen sie Charlie umbringen, weil sie gerade eben mit euch in den Schlafsaal verschwunden ist. Und zwar Hand in Hand mit Fred.“
Die drei Jungs lachten, aber Charlie war vollkommen erschrocken. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Keine Sorge, Charlie. Die beruhigen sich schon wieder.“
So wie Fred sie gerade ansah, wollte sie ihm gerne glauben. Sein Lächeln brannte sich in ihr Herz wie ein Hoffnungsschimmer. Hoffentlich würden die Drei Recht behalten…
„So, lasst mal pennen.“
Sie legten sich zusammen hin (Charlie kuschelte sich ein wenig an Fred und grinste, als sie sich das Theater vorstellte, wenn Angelina sie so finden würde) und plauderten noch ein wenig. Gut, dass Lee, Fred und George neben Paul Kennon, der noch im Gemeinschaftsraum war, die einzigen Jungs aus Gryffindor in ihrem Jahrgang waren. So wurden sie nicht gestört. Das Geplauder wurde immer weniger und ganz am Ende hörte man nur noch Lees verpennte Stimme:
„Du bist voll in Ordnung, Charlie.“

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Rekommis: http://forum.harrypotter-xperts.de/thread.php?postid=1104078#post1104078


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