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The good, the bad and the ugly - Alte Meister

von Polaris

Leider schreitet meine Genesung bei weitem nicht so schnell voran, wie ich mir das vorstelle. Ich fürchte, ich bin ein recht unleidlicher Patient.
Die Hauselfe hingegen scheint mit einer besonderen Behinderung geschlagen: Temporärer Taubheit. Sobald ich von ihr verlange, sie möge mir endlich ein paar anständige Sachen zum Anziehen besorgen, damit ich mich in der großen Halle blicken lassen, über den aktuellen Stand der Dinge informieren und ein paar Dinge regeln kann, verliert sie urplötzlich das Gehör – und ich kann schließlich dort nicht im Nachthemd erscheinen (heute hoffentlich zum letzten Mal ein fremdes, und zwar eines mit aufgestickten Rosen. Bekomme ich nicht bald meine eigenen Nachthemden zurück, erwäge ich ernsthaft einen unverzeihlichen Fluch!). Seltsamerweise scheint meine gesamte Alltagskleidung derzeit auf einer Wäscheleine zu faulenzen, oder sie muss geplättet oder repariert werden, oder eine Elfe hat das Bügeleisen auf dem Umhang stehen lassen … Nicht nur meine Wäsche ist aus dem Schrank verschwunden, auch meine Schuhe spielen Bäumchen-wechsel-dich mit mir: entweder finde ich nur linke oder ausschließlich rechte Exemplare. Meine Versuche, mir zwei verschiedene rechte Stiefel mit Lupins Zauberstab passend zu hexen, enden in einer Kindersandale und einem roten Damenpumps Größe 5 1/2 , so dass ich entnervt aufgebe und meine Hauselfe anblaffe, die nur die Schultern zuckt und höflich anbietet, sie wolle sich bei den anderen Hauselfen mal umhören, ich könne ja so lange weiter Hausschuhe tragen.
Tatsächlich erweist sich Tricky auch in anderer Hinsicht als doppelgesichtiges Monstrum: Ihr unterwürfiges Gehabe hat sie inzwischen, solange wir beide unter uns sind, zu meiner Erleichterung völlig abgelegt, so dass man sich mit ihr wie mit einem denkenden Wesen vernünftig unterhalten kann. Das devote Getue von früher kehrt sich jedoch nunmehr ins Gegenteil, sobald es um die sportlichen Übungen geht, die mich bis zum Winter wieder auf die Beine bringen sollen: Wenn ich erschöpft aufgeben will, feuert sie mich mit einem Eifer an, als gälte es für mich die Quiddichweltmeisterschaft zu gewinnen, und als ich einmal wütend entgegne, diese Gymnastik sei verflucht anstrengend und die Elfe möge ihre eigene Medizin doch selbst einmal kosten, entgegnet mir dieses freche Geschöpf dreist, ich solle mich gefälligst nicht so hängen lassen und aufhören mich zu bedauern wie ein jammergeistiger Susenheuler! Zornsprühend quäle ich mich also durch zehn weitere Klimmzüge …
Neben den Klimmzügen bin ich bei den Vorbereitungen zu Lucius Malfoys Befreiung aus Askaban bereits einige wichtige Schritte vorangekommen: Der Dunkle Lord hat mir die Erlaubnis erteilt, meinen Freund endlich aus dem Zauberergefängnis holen zu dürfen! Anscheinend ist während meiner Krankheit und ohne die planende und lenkende Hand unseres Herrn und Vordenkers so einiges schief gegangen: Bei einem gescheiterten Überfall auf Gringotts beispielsweise wurden drei Todesserkameraden verhaftet, einer konnte nur knapp entkommen. Er hat dem Dunkle Lord aus sicherer Entfernung und per Eulenpost über das Scheitern des Überfalls berichtet – was ich wiederum für ein Zeichen von Intelligenz bei dem Kameraden halte, denn selbst die Eule hatte den Brief nicht wie sonst ans Bein gebunden, sondern durfte das Pergament im Vorüberfliegen auf dem Schreibtisch des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts abwerfen.
Ansonsten schien der geplante Banküberfall nicht nur dilettantisch geplant und konfus ausgeführt, sondern auch noch völlig sinnlos zu sein: Der vermeintliche Koboldkassierer, den die Todesser bedrohten, war ein Kontoauszugschreiber …
Nach Erhalt der Zustimmung des Dunklen Lords zu der von mir geplanten Befreiungsaktion hat Tricky bereits die lange Liste des Muggelwerkzeugs beschafft, das ich für die Aktion benötige.
Die Sicherheitsvorkehrungen im Zauberergefängnis wurden seit der Fahnenflucht der Dementoren völlig verändert: Askaban, das bisher relativ einfach zu erreichen war und völlig auf den Schutz der Dementoren vertraute, liegt inzwischen in einer abgelegenen Berglandschaft hoch oben in den schottischen Highlands in einem Gebiet, dass den Muggeln als Naturreservat bekannt ist und höchstens von Freunden der alpinen Fauna und Flora oder einsamen Bergwanderern hin und wieder durchstreift wird - und selbst die werden von der Schroffheit des Gebirges rasch zur Umkehr gezwungen.
Askaban selbst thront unsichtbar auf dem Gipfel einer unglaublich steil und hoch aufragenden Felszacke, die auf den Landkarten mit Devils Thump bezeichnet wird. Zu Füßen der Steilwand entspringt als natürlicher Schutz gegen Bergsteiger zudem ein tosender Wasserfall, der jeden Muggel aus der Wand reißt, der den Aufstieg trotz der schwierigen Felskletterei im oberen Abschnitt wagen wollte. Natürlich ist Apparieren in Askaban völlig ausgeschlossen, und als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme melden Magiedetektoren alle unautorisierten magischen Gegenstände, die sich dem Gefängnis im Umkreis von zehn Meilen nähern, und lösen Alarm und die umgehende Entsendung von Suchmannschaften aus.
Nun, wir werden sehen, ob ich diese Probleme lösen kann.

Meine Zauberkräfte kehren analog zur körperlichen Entwicklung mit beeindruckender Geschwindigkeit zurück, und ich frage mich, ob dies tatsächlich an dem kindischen Amulett der Elfe liegen könnte. Ich habe jedenfalls entschieden, das Ding weiterhin unter dem Hemd zu tragen; schaden kann es offensichtlich nicht, auch wenn ich weder Funktionsweise noch Zusammensetzung bisher begriffen habe.
Endlich scheinen die Hauselfen das hauswirtschaftliche Problem der Reinigung meiner Kleidung behoben zu haben, und am Morgen liegt ein wie immer blütenweißes Hemd zusammen mit meinen anderen Sachen ordentlich gefaltet auf dem Stuhl. Auch bei den Schuhen und Stiefeln haben sich alle Paare wieder traulich nebeneinander vereint. Geheimnisvoller Weise trägt keiner meiner Umhänge, die quasi über Nacht ebenfalls wieder im Schrank aufgetaucht sind, die Spuren eines zu heißen Bügeleisens …
Ich begebe mich unverzüglich in die große Halle, bringe die Aufregung der Begrüßung hinter mich, lausche dem neuesten Stand der Dinge und kann mich endlich an Rabastan wenden, um ihm meine Bitte nach einem neuen Zauberstab vorzutragen.
Rabastan wird soeben von einer Frau angeschmachtet, die ihn mit ihren Blicken verschlingt und ganz offensichtlich bestrebt ist, dies auch mit ihren Lippen und der Zunge zu vollbringen. Diese Entwicklung ist ganz erstaunlich, weil dem Gerücht zufolge die selbe Dame noch vor kurzem Rabastan Lestrange nicht einmal „mit der Kohlenzange angefasst“ hätte, wie die interessierte Öffentlichkeit ihren lautstarken Bekundungen beim kollektiven Schminken auf der Damentoilette entnehmen durfte.
Rabastan ist an sich kein übler Kerl, aber er stand natürlich immer im Schatten seines jüngeren Bruders Rodolphus, der schon als Baby ungemein niedlich gewesen sein soll und dem Älteren die Schau stahl. Da Rabastan niemals außergewöhnliche Talente erkennen ließ und von seinem kleinen Bruder in jeder Hinsicht mühelos überrundet wurde - und das trotz des Altersunterschiedes von beinahe drei Jahren - kann ich schon nachvollziehen, dass sich bei Rabastan so einiges angesammelt haben mag. Leider spannte ihm Rodolphus dann auch noch die Mädchen aus – unter anderem Bellatrix – so dass Rabastan mittlerweile Zuflucht zu Liebestränken genommen haben soll. Ich hielt das immer für dummes Gerede, denn er bestand in „Zaubertränke“ nicht einmal den ZAG, wie sein Vater zu beklagen nicht müde wurde. Anscheinend hat der Dunkle Lord diesem Mangel an Meisterschaft abgeholfen, denn in der großen Halle erwischte ich Rabastan Lestrange in einem – wie er glaubte – unbeobachteten Moment, wie er ein Allerweltsfläschchen aus dem Umhang zog und ein paar Tropfen daraus in das Butterbier seines weiblichen Gegenübers fallen ließ. Die junge Frau wies rein äußerlich eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem liebestollen Weibsbild auf, das sich jetzt wie eine Krake um ihn wickelt und das Objekt ihrer Begierde beinahe zu verschlingen droht.
Rabastan und ich verabredeten uns für den Abend zu einem Treffen am Eingang zum Kerkerbereich.

Inzwischen habe ich natürlich auch an Draco geschrieben. Da ich natürlich keine mit „Severus Snape, Todesser“ unterzeichnete Eulenpost losschicken konnte, entwarf ich zuerst ein fingiertes Schreiben von Gringotts, in dem sich die Kobolde für die letzte profitable Investition des Hauses Malfoy mit dem beiliegenden Terminkalender bedankten. Es handelte sich um ein typisches Werbegeschenk, das Gringotts im letzten Jahr zu Tausenden an seine Kunden verteilte. Die Aufmachung ist wie üblich mehr Schein als Sein: Imitierter Ledereinband mit einem Prägedruck von fallenden Goldmünzen, die der jungen Hexe auf dem Titelbild scheinbar pausenlos aus dem Sternenhimmel heraus in die geöffnete Hemdschürze fallen. Die penetrante Hintergrundmusik dazu – das Geräusch herabprasselnder Goldstücke und schlecht geschauspielerte Jubelrufe der Hexe - kann wohl dauerhaft nur ertragen, wer entweder Kobold oder stocktaub ist. Um die Werbewirkung zu vervollständigen, verkündet jede Seite des Kalenders beim Aufschlagen schmeichlerisch die Erwerbsregel des Tages: „Wer den Sickel nicht ehrt ist die Galleone nicht wert!“, „Geiz ist geil!“ oder „Reden ist Silber, Schweigen ist Gringotts!“ – und tausend ähnlich plakative kaufmännische Tugenden. Zum Glück lässt sich der Krach jedoch leicht abstellen.
Als Lesezeichen klemmte ich auf der Seite für „Notizen“ Dracos Stichwortzettel hinein, den er seinerzeit bei der Untersuchung des Zauberspiegels auf verborgene Flüche hin angefertigt hat. Ich bin sicher, der Junge versteht den Wink, untersucht die harmlos leere Seite wie seinerzeit den Spiegel und findet den versteckten Fluch. Was immer er an dieser Stelle in seinen Terminkalender schreiben wird, ich werde es in meinem gegengleichen Exemplar – Goyle war so nett und hat mir seinen Kalender zur Verfügung gestellt – lesen können, sobald ich das Eulensymbol in der linken oberen Ecke mit dem Zauberstab berühre. Natürlich funktioniert das System auch andersherum, so dass ich in mein Buch einen Brief an ihn verfassen konnte:

Lieber Draco,

ich hoffe, es geht Dir gut, und Deinen Slytherin-Freunden ebenfalls! Ich war einige Zeit krank und konnte dir zu meinem größten Bedauern nicht schreiben – sehr unerfreulich. Jedenfalls bin ich jetzt fast schon wieder auf dem Damm.
Der, dessen Namen ich hier lieber nicht nennen möchte, hat mir die Erlaubnis erteilt, mich um Deinen Vater zu bemühen. Bitte beruhige also Deine liebe Mutter und richte ihr meine besten Grüße aus!
Solltest Du in der Zwischenzeit und natürlich auch darüber hinaus einen Rat suchen, so darfst Du Dich jederzeit über diesen Terminkalender an mich wenden. Deine Lehrer jedoch, insbesondere Deinen Hauslehrer sowie den, den wir beide nur zu gut zu kennen glauben, solltest Du nicht behelligen: der eine sollte nicht mit Problemen belästigt werden - du weißt ja, warum - der andere hingegen ist nicht vertrauenswürdig.
Ich möchte Dich bitten, in diesem Jahr besonders fleißig zu lernen, denn ich werde nach Deinem Schulabschluss jede Unterstützung brauchen, die Du mir geben kannst! Bitte halte auch Deine Freunde Vincent Crabbe, Gregory Goyle und Patsy Parkinson im Auge. Ich fürchte, sie lassen manchmal den nötigen Fleiß und die Ernsthaftigkeit beim Lernen vermissen, und die Herren Crabbe und Goyle Junior sollten am Schuljahresende unbedingt noch einige ZAGs bestehen. Ich weiß, dass beide von Nachhilfeunterricht nicht besonders begeistert sein werden, trotzdem möchte ich Dich bitten, die Freunde nötigenfalls auch dazu zu überreden!
Ich würde mich natürlich sehr freuen, von Deinem Leben in Hogwarts und den neuesten Entwicklungen dort zu hören. Falls Du jedoch wirklich wichtige und vertrauliche Dinge zu berichten hast, solltest Du dies nicht hier notieren, sondern mir einen Termin vorschlagen, zu dem ich dich beispielsweise in Hogsmeade treffen kann. Bedenke immer, lieber Draco: Unsere Feinde sind in der Überzahl und durchaus nicht dümmer als wir, also lass nichts an Orten herumliegen, wo arrogante Potters, neugierige Weasleys oder neunmalkluge Grangers es finden und entschlüsseln können!

Herzlichst,

ein Freund deines Vaters …

PS: … der sehr stolz auf dich sein darf!

Ich hoffe, die Eule beeilt sich mit der Zustellung der Sendung und ich erhalte bald Nachricht von meinem ehemaligen Schüler.

Am Abend finde ich mich wie verabredet bei Rabastan Lestrange ein, und ich begleite ihn hinab zu den tiefer im Bauch der Festung gelegenen Bereichen der Gefängnisse.
Rabastan trägt einen auffälligen Knutschfleck am Hals, den er nicht zu verbergen sucht als handele es sich um einen Orden.
Mir ist sowas immer peinlich gewesen, und wenn ein Mädchen tatsächlich einmal verräterische Spuren hinterließ, hab ich sie immer unter hohen Kragen oder Halstüchern verschwinden lassen – meine Klassenkameraden hatten ohnehin schon Anlass genug, mich zu verspotten, und welch bessere Zielscheibe böte sich den Gryffindors als der Beweis für eine heimliche Knutscherei hinter den Gewächshäusern oder auf dem Astronomieturm? Nein, danke!
„Ich wusste gar nicht, dass unter den Todessern jemand ist, der Zauberstäbe machen kann.“, bemerke ich, um Rabastans pubertäres Geschwärme von einem Pin-up-Girl auf der Titelseite von „Sexy Hexy“ abzuwürgen, von der ein Exemplar aus der Tasche seines Umhangs hervorschaut. „Stammt der Zauberstabmeister aus dem Ausland?“
Rabastan stutzt und platzt dann lauthals heraus.
„Nein natürlich nicht. Wir mussten ihn entführen. Nur die Besten dürfen für den Dunklen Lord arbeiten.“
„Aber wir Todesser haben doch bereits alle gute Zauberstäbe.“, gebe ich zu bedenken. „Oder sind noch mehr Leute so ungeschickt wie ich?“
Rabastan grinst schief.
„Eigentlich soll ich ja nicht darüber reden, denn ich habe den einzigen Schlüssel zu den Kerkern und der Dunkle Lord hat mir verboten, darüber zu sprechen. Aber ich denke, bei dir kann ich eine Ausnahme machen, schließlich bist du der Primus vom Dunklen Lord und hast Dumbledore umgebracht.“
Ich bin inzwischen an derartige Beiläufigkeiten gewöhnt und zucke äußerlich nicht einmal mehr zusammen, so dass Rabastan ohne etwas zu bemerken mit stolzgeschwellter Stimme unbeirrt fortfährt: „Der Dunkle Lord und ich, wir haben ein richtig dickes Ding gelandet und gemeinsam ein ganz großes und profitables Unternehmen aufgezogen! Die Leute können einen niegelnagelneuen Zauberstab für nur drei Galleonen auf Pump kaufen und dabei ihre alten in Zahlung geben. Oder sie schicken für kleines Geld ihre Zauberstäbe zur jährlichen Generalinspektion ein und erhalten dafür Bonuspunkte bei „Miles and more“, ein Freiabonnement für „Bild der Besen“ oder ein Veelawochenende auf einer Schönheitsfarm. Vielleicht hast du die Anzeigen im Tagespropheten oder im Klitterer gelesen?“
Ich schüttle den Kopf, doch Rabastan ist so in seinem Element, dass meine Ignoranz seinen Enthusiasmus nicht bremsen kann.
„Natürlich ist die Sache der Renner!“, erklärt er stolz, als sei es seine Idee, was ganz bestimmt nicht der Fall war. Rabastan hatte in seinem ganzen Leben noch nicht einen einzigen originellen Einfall.
„Schön, Geld können wir schließlich immer brauchen. Aber darüber hinaus: Was bringt uns das?“
Rabastan wirft sich im Bewusstsein seiner Wichtigkeit in die magere Brust. „Wir tauschen gute Zauberstäbe gegen einen minderwertigen Schrott aus, der zwar bei Alltagszauberei noch ganz gut funktioniert, aber im Ernstfall versagt. Der Dunkle Lord hat sogar herausgefunden, das der Zusatz von Naginis abgestreifter Haut zum eigentlichen Zaubermittel verhindert, dass ein Fluch gegen eine Person gerichtet werden kann, die das Dunkle Mal auf dem Arm trägt!“
Unser Herr und Meister hat geniale Momente, das muss man ihm einfach lassen.
„Aber Zauberstäbe zu fälschen ist doch beinahe so schwierig wie neue zu bauen.“, zweifle ich.
„Natürlich. Darum haben wir ja auch … nun sagen wir, der Dunkle Lord hat ihn überredet. Entweder er arbeitet für uns, oder er und alle anderen Gefangenen müssen sterben. So einfach – und so überzeugend.“ Rabastan lacht und klirrt leise mit dem Schlüsselbund, dass er aus der Tasche zieht, um die Tür zu einem vergitterten Kerker aufzuschließen.
An den Wänden des Gefängnisses stapeln sich Kisten und Schachteln, es riecht nach Holz, die rostigen Ketten an den Wänden sind mit Phönixfedern, Einhornschweifen, Drachenherzfasern und ähnlichem Zauberstabzubehör behangen. Verhuschte und niedergedrückte Jammergestalten in dreckigen Lumpen schleichen im Hintergrund mit Posteulenkisten beladen emsig hin und her, verlieren jedoch deutlich an Elan und schlurfen nur noch müde, sobald sie Rabastans Gesichtsfeld entkommen sind. Ein Mann, der mir seltsam bekannt erscheinen will, steht völlig in seine Arbeit versunken nahe der Tür an einer Werkbank und dreht prüfend einen eleganten Zauberstab aus Ahorn in den schlanken Fingern, während er uns den Rücken zuwendet.
Mir wird soeben einiges klar. „Die Person, die von jedem Zauberer und jeder Hexe in Großbritannien genau sagen kann, wie der ursprüngliche Zauberstab beschaffen war, ist …“
Als er den Schlüssel im Schloss knirschen hört, wendet sich der Mann an der Werkbank erschrocken um.
Non semper fama erat.


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