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Fanfiction

The good, the bad and the ugly - Das Geständnis

von Polaris

Als ich vor der Zwingfeste des Dunklen Lords appariere, merke ich, dass meine Kraft bald aufgebraucht sein wird und mich derzeit nur noch die Anspannung auf den Beinen hält.
Da ich nicht vorhabe, zur Erheiterung aller vor unserem Herrn und Meister aus den Stiefeln zu kippen, beeile ich mich, ihm meinen Bericht zu erstatten und anschließend in mein Zimmer zu verschwinden, wo ich mich wie ein Siebenschläfer einrollen und mindestens den nächsten Monat verschlafen werde. Etwas zu essen wäre auch nicht schlecht, schließlich habe ich außer Dracos ersten Kochversuchen und Veritaserum in den letzten beiden Tagen kaum etwas zu mir genommen. Dann brauche ich auch noch einen neuen Zauberstab, und danach …
Ich bin zu müde um weiterzuplanen und vertage mich auf einen Zeitpunkt, an dem ich wieder geradeaus denken kann; im Moment fällt mir sogar das geradeaus Gehen reichlich schwer.
Rodolphus Lestrange erwartet mich vor den Toren.
„Der Dunkle Lord will dich sofort sehen!“
Ich nicke knapp und folge seinen Schritten.
Lestrange steuert nicht auf die große Halle zu, sondern schlägt den Weg in Richtung der Privatgemächer unseres Herren ein. Es ist auffällig ruhig, und niemand lässt sich auf den Gängen blicken. An sich schon ein übles Zeichen, denn normalerweise treibt sich hier immer irgend jemand herum auf der Suche nach einer Schlägerei, dem schnellen Glück beim Spiel oder sonstiger Triebbefriedigung.
Rodolphus hat die wenige Zeit bereits genutzt und für seine Bedürfnisse gesorgt: Er hält eine Flasche Feuerwhisky in der Hand, aus der er sich ungeniert bedient. Trotzdem eilt er zügig und ohne zu schlingern durch die Gänge, die bald unter dem Bergfried nur noch spärlich durch Fackeln erleuchtet sind. Ich bemühe mich derweil, weder im Laufen einzuschlafen noch über meine eigenen Füße zu stolpern. Mir wird inzwischen merkwürdig kalt und heiß zugleich, und eigentlich habe ich doch keinen Hunger.
Rodolphus hält plötzlich und ohne Vorwarnung an. Ich bin darauf nicht vorbereitet, und ehe ich mich versehe, hat er mir Remus Zauberstab aus der verletzten Hand gewunden und presst mich mit dem Ellbogen über meiner Kehle an die Wand.
„Verfluchter Mistkerl! Ich sollte dich umbringen!“ Rodolphus Augen glitzern, aber nicht betrunken.
„Nur zu.“, flüstere ich heiser, „Eine bessere Gelegenheit wirst du wohl kaum finden.“ Ehrlich gesagt ist es mir fast egal.
Lestrange scheint meine Gleichgültigkeit zu bemerken - und sie passt ihm gar nicht, weshalb er mir den Kopf ein paar Mal gegen die Wand schlägt. Es geht das Gerücht, diese Vorgehensweise solle das Denkvermögen erhöhen, was ich jedoch nicht bestätigen kann. Allerdings erscheinen völlig unbekannte Sternbilder vor meinen Augen.
„Lestrange, könntest du mir bitte endlich verraten, was ich dir eigentlich getan habe?“, keuche ich mühsam, denn sein Ellenbogen beginnt mir allmählich die Luft abzudrücken.
„Was läuft da zwischen dir und meiner Frau?“, brüllt er wütend.
„Nichts.“
„Lügner!“, schreit er, und die Sternbilder werden zu Feuerwerk. „Du hast dich Bellatrix an den Hals geworfen …“
Mir reicht es jetzt. „Ich habe mich niemandem an den Hals geworfen, eher umgekehrt! Frag doch deine Frau, was plötzlich in sie gefahren ist!“, fauche ich wütend. „Sind denn plötzlich alle verrückt geworden?“
Ich wende einen Muggelschulhof-Trick an und lasse mich fallen, während ich gleichzeitig nach seinem Fußgelenk trete. Im Ergebnis landen wir beide auf dem Boden.
„Im Ernst, Rodolphus – ich habe nichts mit Bellatrix. Sie hat mir um Dracos Willen einmal geholfen, das ist alles.“ Mühsam rapple ich mich auf und überprüfe den Sitz meiner Kleidung und der Handschuhe, bevor ich dem schlaff wie ein Sack an der Wand lehnenden Lestrange Lupins Zauberstab abnehme.
Rodolphus grinst unvermittelt und jetzt eindeutig betrunken. Sein alkoholgesättigter Atem betäubt sogar die Wanzen an den Wänden.
„Ich weiß, du warst damals auch in sie verliebt, Schniefelus. – Aber ich habe sie bekommen!“ Die Erinnerung an lange vergangene, glückliche Tage huscht über sein durch Askaban und Feuerwhisky zerstörtes Gesicht.
Ich sollte vielleicht erwähnen, dass Rodolphus Lestrange einmal ein unglaublich gut aussehender und charmanter junger Mann war, der dazu noch über hervorragende Berufsaussichten, das richtige Elternhaus und jede Menge Geld verfügte. Um all dem die Krone aufzusetzen war er auch noch der gefeierte Hüter der Quiddichmannschaft „Noble Sportsmen“.
Von Typen wie ihm ist mir immer schon schlecht geworden.
Rodolphus Lestrange - mit allem gesegnet, was ein Mann sich nur wünschen kann - wünschte sich immer nur eines, und das bekam er am Ende auch: Bellatrix Black, die schönste Frau, die ich je gesehen habe.
So oder so, ich hatte niemals auch nur den Hauch einer Chance.
„Rodolphus – jeder war in Bellatrix verliebt! Wenn du jetzt versuchst, alle Männer umzubringen, die vor vielen Jahren einmal Bellatrix Black toll fanden, ist die Zaubererschaft in unserer Generation bald ausgerottet!“ Meine Stimme beginnt wieder zu knirschen, und ich senke sie, bis ich fast flüstere. „Allerdings sind diese Zeiten längst vergangen, Lestrange. Bellatrix ist deine Frau. Punkt.“
Ich wende mich zum Gehen, doch Lestrange hält mich am Umhang fest und versucht vergeblich, schwankend wieder auf die Beine zu kommen.
Widerwillig halte ich ihm den unverletzten Arm hin, und mit meiner Hilfe zieht er sich wieder in die Vertikale. Er stinkt wie die Toiletten im Eberkopf am Morgen nach einem wĂĽsten Gelage.
Kaum wieder aufrecht stehend, fällt Rodolphus Lestrange, ehemaliger Frauenschwarm, mir um den Hals, drückt sein stoppeliges Gesicht an meines und bricht in Tränen aus.
„Bella! Meine schönste, teuerste …“ Der Rest geht in unartikulierten Lauten unter.
Ich verspüre zum ersten mal in meinem Leben den Drang zu einem hysterischen Anfall. Das muss ich träumen!
„Rodolphus, ist ja gut. Ganz ruhig!“, tröste ich ihn linkisch, während ich verzweifelt versuche, ihn von mir weg zu schieben, doch er klammert sich an mich wie an Kleinkind an seine Mutter. Leider ist Rodolphus Statur trotz des Raubbaus an seiner Gesundheit immer noch breitschultig und - wenn auch nur um die Mitte herum - recht massig, so dass ich mich seiner Umklammerung kaum erwehren kann, während er haltlos und von heftigen Krämpfen geschüttelt in den Umhang an meiner Schulter schluchzt.
Herrje!
„Okay. Es ist alles in Ordnung. Was es auch ist, wir kriegen das wieder hin!“, erkläre ich verzweifelt und halte Ausschau nach einem Todesser, einer Hauselfe oder meinetwegen auch einem Troll, der mich von dieser Heimsuchung befreien könnte.
„Nichts ist in Ordnung! Sie liebt mich nicht mehr!“, stößt Rodolphus verzweifelt hervor und gleichzeitig damit einen Schwall seines whiskygesättigten Atems.
„Natürlich liebt sie dich. Das sieht doch jeder!“, lüge ich dreist und versuche, nicht an Bellatrix Blick zu denken, mit dem sie mich über den Tisch hinweg angesprungen hat. Zum Glück wirkt eine normale Dosis Veritaserum nur begrenzt!
„Nein. Tut sie nicht.“, stellt Rodolphus nun wieder überraschend nüchtern fest und verschmiert sein schwer gealtertes Lausbubengesicht mit seinen Tränen, als er sie abzuwischen versucht. Endlich kann ich seine Handgelenke packen und ihn sanft zurückstoßen.
„Was soll das?“, frage ich, denn ich halte es für die einfachste Art, ihn endlich loszuwerden, wenn ich den Grund für seinen unerklärlichen Gefühlausbruch herausfinde. „Warum sollte Bellatrix dich jetzt auf einmal nicht mehr lieben?“
Lestrange steht auf einmal ganz still. Die Arme hängen kraftlos an ihm herunter und seine Augen tragen dunkle Ringe.
„Sie kann nicht … - ich bin … - Wir können keine Kinder bekommen!“, haucht er in einem Schwall von Feuerwhiskyatem.
Ich habe mich wohl verhört. Rodolphus und Bellatrix Lestrange wünschen sich ein Baby?
Als ich gerade herausplatzen will begegnen sich unsere Blicke, und ich wĂĽrge das Lachen, dass mir schon in der Kehle perlte, wieder herunter. Es ist ihm bitter ernst.
„Hmm?“, krächze ich statt dessen.
„Wir sind nackt zu Erntedank über die Felder getanzt, haben jeden Fruchtbarkeitstrank ausprobiert und jedwedes Ritual vollzogen, dass du dir vorstellen kannst, Severus – alles umsonst! Wir haben wirklich alles versucht – sogar Muggelärzte! Bellatrix kann keine Kinder bekommen!“
Ich räuspere mich verlegen. „Darum versucht sie also …?“ Ich breche ab, bevor die Wahrheit zu beschämend für Rodolphus wird.
Lestrange nickt. „Genau. Aber ebenso erfolglos. Vor vielen Jahren haben wir sogar einmal gedacht, es könnte funktionieren: Meine Frau wurde von einem Anderen schwanger. Wir alle beide waren schier außer uns vor Freude! Aber dann hatte Bellatrix im achten Monat eine Totgeburt, ein kleines Mädchen. Wir wollten sie Isabella nennen.“
Das drĂĽckt jetzt sogar mir die Stimme ab, und ich schweige starr vor Entsetzen.
„Das tut mir leid.“, krächze ich endlich so leise und heiser, dass es kaum zu hören ist.
„Ja. Mir auch.“, erwidert Rodolphus und scheint sich nun, da er mir sein Geheimnis anvertraut hat, wieder gefangen zu haben.
„Darum hat sich Bellatrix also dem Dunklen Lord …“, überlege ich laut. Das „… an den Hals geworfen.“, behalte ich dann doch lieber für mich.
„Genau. Er hat uns ein Kind versprochen.“ Lestrange beobachtet mich hoffnungsvoll von der Seite, während er die Flasche aus dem Umhang hervorholt und sich mit einem kräftigen Schluck Feuerwhisky stärkt.
Ich weiche ein paar Schritte zurĂĽck.
„Das ist unmöglich! Kein Zauberer kann das bewirken - selbst der Dunkle Lord nicht!“
Rodolphus zuckt resigniert mit den Schultern. Er ist ebenso intelligent wie ich und die Unmöglichkeit der Zusage seinem Verstand sicherlich längst klar geworden. Aber manche Hoffnung stirbt wohl niemals.
„Ich dachte, du könntest vielleicht – nein, lass mich bitte ausreden, Severus! Ich habe ja nie viel von dir gehalten …“ – die Untertreibung des Jahrhunderts! – „… aber ich habe meine Meinung geändert. Du bist viel stärker als du aussiehst, und gewitzt und mutig obendrein! Du hättest uns alle jederzeit auf dem Schlachtfeld zurücklassen und disapparieren können, um dich selbst aus den Klauen dieser Hexe vom Ministerium und Scrimgeour selbst zu retten. Aber du hast weder mich noch die andern nicht im Stich gelassen und uns alle da herausgeholt!“ Er holt tief Atem. „Severus, ich flehe dich an: Hilf meiner Bellatrix, ein Kind zu bekommen!“
Ich betrachte ihn hilflos. Ich habe nicht gelogen. Niemand kann den beiden helfen.
„Tut mir leid, Rodolphus. Ich würde dir helfen, wenn ich könnte. Aber das kann kein Mensch auf Erden – nicht einmal der Dunkle Lord!“
Rodolphus nickt schwer. Er kannte die Antwort schon.
„Er hält sie immer wieder mit Versprechungen hin. Macht ihr Hoffnung.“
Ich schweige. Was soll ich dazu sagen?
Abrupt wendet sich Rodolphus ab und stapft mit festem Schritt voraus.
„Worauf wartest du, Tränkemeister? Der Dunkle Lord ist ohnehin schon übelster Laune – und er wartet nicht gerne!“
Ich gebe mir einen Ruck und folge ihm.
In Whisky veritas.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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