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Fanfiction

The good, the bad and the ugly - Scylla und Charybdis

von Polaris

Augenblicklich schließen sich die schrecklichen Zähne um meinen Ellenbogen, und der grausige Fisch beginnt, sich wie ein Aal zu winden und um die eigene Achse zu drehen und mir damit die Haut wie mit Schälmessern in Fetzen zu reißen. Ich beiße meinerseits ebenfalls die Zähne zusammen und halte mit aller Kraft dagegen, denn ich hänge nun mal an meinem Arm genauso wie an allen anderen Körperteilen. Schlagartig verstehe ich Hagrids Vorgänger - den Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe - der in den vorzeitigen Ruhestand ging, um sich noch ein wenig seiner verbliebenen Gliedmaßen zu erfreuen.
Ich versuche, dem Fischkopf ein paar Schock-, Maulöffne- und Erstarrungszauber auf die Schuppen zu jagen, aber mit meinem Zauberstab scheint etwas nicht zu stimmen und das Biest windet sich nur um so wilder, so dass ich endlich den Zauberstab sausen lasse, die Füße gegen die Türe stemme und mit reiner Körperkraft und wachsender Verzweiflung dagegenhalte bis – oh Wunder – mein vom Blut schlüpfrig gewordener Arm dem Zangengriff der Kiefer entgleitet. Unsanft knalle ich auf den Boden und bleibe erst einmal liegen.
Die Geschwister beugen sich über mich.
„Hast du dir wehgetan, Severus?“
Ich schlage mit der kaputten Hand nach dem neugierigen Gesicht von Alecto, das genau so viel Mitgefühl widerspiegelt wie die Augen des menschenfressenden Türwächters, verfehle sie aber. Kichernd faßt die Schwester ihren Bruder am Ärmel und zieht ihn mit sich durch die mächtige Tür, die sich nun, da sie ihren Tribut erhalten hat, in den rostigen Angeln ächzend und krächzend vor unseren Augen öffnet.
Während ich mich zitternd aufsetze und den heftig blutenden Arm mit dem Umhang umwickle, geht mir ein Licht auf: Schlangen häuten sich regelmäßig, so dass ein Stück alter Haut für sie kein Opfer darstellt. Der Dunkle Lord kann diese Kammer jederzeit betreten – entweder ist seine Verwandlung in eine Schlange entsprechend weit fortgeschritten, oder er bedient sich Naginis Hilfe.
Ich finde meinen Zauberstab und beeile mich, den beiden zu folgen.
Vor uns liegt der Eingang zu etwas, das mit einer Mauer besonderer Art umgeben ist: das Material ist schwarz, nahtlos glatt und glänzend wie polierter Obsidian, und ebenso hart. Ich kann mit keinem Fluch auch nur einen Kratzer verursachen. Zögernd folge ich den Stimmen der Geschwister und betrete den höhlenartigen Gang, der nur durch ein rotes Glimmen erhellt wird, als fließe glühende Lava tief im Innern des Gesteins. Überall liegen Goldstücke, Geschmeide und Edelsteine herum, und eine Spur immer wertvollerer Kleinode führt tief und tiefer hinein zwischen die dunklen Mauern.
An der ersten Weggabelung treffe ich auf Alecto und Amycus, mit Goldketten behängt wie zwei Weihnachtsbäume, die soeben einen heftigen Streit über den rechten bzw. den linken Weg austragen.
Ich warte, bis sie einen Moment Luft holen, und frage: „Was glaubt ihr, ist das hier – ein Irrgarten oder ein Labyrinth?“
Beide Gesichter wenden sich mir in komplettem Unverständnis zu.
„Wo liegt denn da der Unterschied?“
Ich seufze. Liest eigentlich niemand außer dem Dunklen Lord und mir etwas anderes als Rita Kimmekorns Klatschspalte im Tagespropheten?
„Ein Labyrinth hat nur einen einzigen Gang, und der führt zwar mit Umwegen, aber unweigerlich zum Zentrum. Im Irrgarten gibt es blinde Gänge und Sackgassen, die viel Zeit kosten und uns, wenn wir nicht aufpassen, komplett in die Irre führen.“
„Ja, und was bedeutet das nun?“
Ich funkle Amycus wütend an.
„Das bedeutet, dass wir wenn wir Pech haben und uns verlaufen, hier drin bis zum jüngsten Tag umherirren. Falls wir nicht vorher verhungern oder verdursten!“ Ganz zu schweigen von unangenehmen Kreaturen, die an solch verfluchten Orten zu Hause sind.
Die Geschwister wechseln einen ratlosen Blick, bevor sie mich ansehen und gleichzeitig fragen: „Und was machen wir da?“
Wir führen euch ins Verderben und lassen euch mittendrin sitzen, denke ich im Stillen.
Laut sage ich: „Also, wofür habt ihr euch entschieden – Labyrinth oder Irrgarten?“
„Irrgarten!“, antwortet Amycus überzeugt, während Alecto „Labyrinth!“ ausruft.
Ich wende mich der Schwester zu. „Wenn du mal Geld für Seife ausgeben würdest, Süße, um dir die Ohren zu waschen und mir zuzuhören, dann wüsstest du jetzt, dass ein Labyrinth nur einen einzigen Gang hat. Keine Abzweigungen! Und da dies hier …“, ich weise auf die Weggabelung, „… eindeutig eine solche ist, haben wir es wohl mit einem Irrgarten zu tun!“
Sie starren mich ehrfürchtig an, als sei ich der Dunkle Lord persönlich. Dabei kennen die beiden, sobald sie die Gier nach Gold packt, jeden Trick und jede Tücke.
„Im Zentrum dieses Irrgartens muss etwas unglaublich Wertvolles sein!“, meint Amycus versonnen, und Alecto ergänzt mit träumerischer Miene: „Sonst läge es offen herum wie in den anderen Schatzkammern und wäre nicht so gut verborgen!“
Ich starte einen letzten Appell an die Vernunft der Geschwister.
„Wir können hier umkehren, und niemand wird merken, dass wir hier waren! Den Kitsch da …“, ich weise auf die Ketten und Ringe, mit denen sich die Geizkrägen behängt haben, „… könnt ihr meinetwegen mitnehmen. Ich glaube nicht, dass der Dunkle Lord es vermissen wird.“
Sie mustern mich angewidert, als sei ich verrückt geworden, und richten simultan die Zauberstäbe auf mich.
„Du gehst voran, Severus! Und denk dran: Wir sind direkt hinter dir und können dir jederzeit den Cruciatus in den Rücken jagen, wenn du versuchen solltest, uns an der Nase herum zu führen!“
Charmant, die beiden.
Ich drehe mich wortlos um und mustere angestrengt die beiden Gänge. Einer gleicht haargenau dem anderen. Ich versuche, mit „Lumos“ ein wenig mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen, doch mein Zauberstab reagiert nicht und liegt in meiner Hand wie ein Stück Treibholz. An diesem Ort gilt nur die Magie des Dunklen Lords.
„Hat jemand ein Knäuel Wolle dabei?“, frage ich ohne viel Hoffnung.
Alecto lacht keckernd. „Sehen wir etwa aus, als würden wir gerne Strümpfe stricken?“ Auffordernd sticht sie ihren Zauberstab in meine Rippen. „Los, setz dich in Bewegung! Wir haben nicht den ganzen Tag lang Zeit!“ In ihren Augen und denen des Bruders liegt ein eisiges Glitzern, beinahe so unheilvoll wie das verhaltene Leuchten der Glut in den Wänden.
Ich seufze tief. Wenn wir ohne einen Plan drauflos stolpern, können wir uns ebenso gut gleich gegenseitig umbringen. Dann sterben wir wenigstens schnell und schmerzlos.
Unter den ungeduldigen Blicken der Geschwister denke ich angestrengt nach, doch meine Konzentration wird von den Schmerzen im Arm nicht gerade verbessert. Mein Umhang ist inzwischen soweit vollgesogen mit Blut, dass sich zu meinen Füßen schon eine ansehnliche Pfütze bilden konnte. Ich verfolge mit den Augen die Spur der Tropfen zurück bis zur Wegbiegung, wo sie sich im Dunkeln verliert …
Kurz entschlossen wickle ich den Arm aus dem verdorbenen Umhang – ich sollte zukünftig bei Madame Malkin Mengenrabatt einfordern – und lasse ihn zu Boden fallen, während ich den rechten Gang einschlage.
„Mir nach!“
Hastig stolpern sie hinter mir her.
„Werden wir uns nicht verirren?“, fragt Alecto ängstlich, jedoch erbarmungslos angetrieben von ihrer ungezügelten Gier.
„Nein.“
„Warum nicht?“
Ich weise auf die schimmernde Spur aus rubinroten Tropfen, die ich hinterlasse.
„Wenn dieser Gang in einer Sackgasse endet, kehren wir um. Sobald die Blutspur in einem Gang doppelt erscheint, wissen wir, dass wir schon dort waren und es sich um einen Irrweg handelt. Wir nehmen dann die andere Alternative und folgen ihr solange, bis sie sich ebenfalls als falsch erweist – oder aber der richtige Weg ist!“
Ich nehme nicht an, dass die beiden meinen Ausführungen folgen konnten, aber das ist mir gleichgültig. Eigentlich sollten sie sich für den Rückweg nur merken, dass sie der einzelnen Blutspur folgen müssen, niemals der doppelten. Aber diese Schlussfolgerung zu ziehen möchte ich nun wirklich dem sympathischen Geschwisterpaar selbst überlassen, das mich in diese Sache hineingezwungen hat.
Und so tasten wir uns Weggabelung auf Abzweigung und Versuch auf Irrtum folgend voran. Der Strom des Blutes, der an meiner Hand herab rinnt, versiegt nicht, und irgendwie bin ich dem grauenhaften Türwächter mit seinem vergifteten Rachen sogar dankbar. Trotzdem zolle ich langsam der Verletzung und dem Schlafdefizit Tribut, und je länger wir durch die schier endlosen Gänge wandeln, desto mehr wünsche ich mir einen Krug Wasser. Es ist heiß hier drinnen, und die Zunge klebt mir am Gaumen wie mit einem Klebefluch festgehext.
Endlich – ich habe längst jedes Zeitgefühl verloren – wird es am Ende des Tunnels hell, und als wir näher kommen, blendet ein schier endloses Gleißen unsere tränenden Augen: Wir sind im Zentrum des schwarzen Irrgartens angekommen.
Auri sacra fames.


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