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The good, the bad and the ugly - Gambit

von Polaris

Ich wache auf, und die Sonne scheint mir ins Gesicht, was mich zugleich verwirrt und bestürzt, denn erstens bedeutet das, dass ich zu spät zum Unterricht komme – was ich nur tue, wenn ich sterbe oder heirate, und beides habe ich nicht vor. Zweitens bedeutet das, ich bin nicht in …
Wie ein Schwall Eiswasser brechen die Ereignisse der letzten Nacht über mich herein, und jetzt ist klar, warum mich Sonne im Gesicht so verwirrt: Ich bin nicht in meiner Kammer in den Kerkern von Hogwarts, wo noch keine Sonne jemals hinein schien, und Dumbledore …
Dieser Moment ist der Schrecklichste überhaupt und der Grund, warum ich nicht gerne einschlafe: Ein Fausthieb in den Magen, bevor du, noch schlaftrunken und hilflos wie ein Baby, deine Deckung hochnehmen kannst.
Nach einer Minute muss ich mich nicht mehr übergeben, nach zweien höre ich auf zu zittern, nach fünf bin ich wieder der Alte. Ich taste nach meinem Zauberstab, tippe auf den Krug und denke „Aguamenti calidum“. Zum heißen Wasser beschwöre ich einen Spiegel und Rasierzeug herauf, um mich auf den Tag vorzubereiten. Der zerfetzte Umhang ist verschwunden, dafür liegen auf dem Stuhl ein ordentlich gefalteter nagelneuer Umhang allerbester Qualität, die ich mir nie selbst leisten könnte, sowie ein blütensauberes, nach Zitrone duftendes weißes Leinenhemd. Ich streife das zerrissene, blutige Hemd ab, in dem ich geschlafen habe, und gieße das Wasser in die Schüssel.
Ich hatte Nasenbluten in der Nacht, und auch aus dem rechten Ohr ist ein feines, inzwischen dunkelbraun angetrocknetes Rinnsal auf das Kopfkissen gelaufen. Ein Abschiedsgeschenk des Dunklen Lords bei seinem gestrigen Besuch in meinem Kopf. Apropos Kopf: Ich habe gestern Abend nur am Wein genippt. Womit habe ich also diesen Kater verdient?
Ich kleide mich an und schlurfe hinüber in mein neues Refugium. Auf einem Regal finde ich Weidenrinden-Extrakt, ein feines, weißes Pulver. Ich beschwöre ein Glas Wasser herauf und streue ein paar Gramm des Pulvers hinein. Das Zeug schmeckt grauenhaft und sollte eigentlich nicht auf leeren Magen genossen werden, aber es hilft recht zuverlässig gegen Kater, Migräne und … nein, leider nicht dagegen, ein Mörder zu sein.
Obwohl ich eigentlich den Anblick meines Gesichtes im Spiegel vermeiden wollte, muss ich mich doch rasieren – das einzige, was ich auf altmodische Muggelart und mit einem noch altmodischeren Muggel-Rasiermesser zu tun pflege. Mein Vater hat es mir gezeigt, als ich in das Alter kam, mich rasieren zu müssen. Der Gedanke an Väter im Allgemeinen sowie im besonderen stimmt mich nicht unbedingt fröhlicher.
Unten in der großen Halle sieht es wüst aus. Überall liegen betrunkene Gestalten über und unter den Bänken und Tischen, und Greyback schnarcht so laut, das die Scheiben in den hohen gotischen Fensterscheiben klirren und sich die in den Glasmosaiken portraitierten Persönlichkeiten genervt die Finger in die Ohren stecken.
Der Dunkle Lord ist schon oder noch immer wach und taufrisch wie der helle Tag. Ich glaube nicht, dass er überhaupt jemals schläft, und falls doch, dann weiß ich weder wie noch wo. Ich greife mir irgendwo einen Apfel aus dem Maul eines abgenagten Spanferkels und beiße hinein; mit Frühstück ist in diesem Tohuwabohu aus Essensresten, verschüttetem Wein und umgestürzten Stühlen wohl nicht zu rechnen. Ich sehe, dass der Dunkle Lord mein Kommen zwar bemerkt hat – er bemerkt alles – aber nicht aufblickt. Darum schiebe ich irgendwo das Bein eines Schläfers, einen Teller mit angebissenen Fleischstücken und einen verbogenen Kandelaber zur Seite, hole das Buch „Tausend Tode“ hervor und will mich eben niederlassen, um zu warten, bis mein Herr mich ruft, als ich auch schon herbei gewunken werde.
Ich verbeuge mich tief. „Guten Morgen, mein Lord.“
„Setz dich, Severus. Dein Platz ist neben mir!“
Ich verbeuge mich ein weiteres Mal und setze mich hin.
„So lange wir allein sind …“ sein Blick schweift über die Opfer des Banketts „Möchte ich dir deine nächste Aufgabe erläutern.“
Ich spitze die Ohren und schweige.
Mein Herr schwenkt lässig den Zauberstab, worauf heißer, ungesüßter Tee und Porridge vor mir auftauchen, und streicht sich geistesabwesend über das Schlangengesicht. „Ich möchte wissen, wer wohl Dumbledores Nachfolger für den Posten des Direktors in Hogwarts werden wird.“
Das ist wohl nicht schwierig, das zu erraten. „Meint ihr, mit oder ohne eure Einflussnahme?“
Er lacht. „Schnell wie immer, Severus. Versuchen wir erst einmal den natürlichen Gang der Dinge zu verfolgen.“
Ich trinke meinen Tee, ohne den Blick zu senken, und antworte schließlich: „Minerva McGonagall. Sie war seit langem seine Stellvertreterin. Sie ist an der Reihe.“
„Was hältst du von ihr?“
Ich widme mich dem Porridge. „In fachlicher, persönlicher oder gegnerischer Hinsicht?“
„Alle drei.“
Ich lasse mir Zeit. Der Porridge ist so hervorragend wie der Tee.
„Prof. McGonagall ist eine ausgezeichnete Lehrerin, die es versteht, ihren Schülern das Unterrichtspensum zu vermitteln. Außer bei mir könnten sie bei keinem anderen Lehrer so viel lernen, und die meisten Schüler machen davon Gebrauch. Der nächste nach ihr und ihr Stellvertreter wäre wohl Filius Flittwick. Doch der wird niemals Direktor werden, und ich glaube nicht, das er den Posten anstrebt.“
Mein Herr nickt wohlwollend und hat, wie zu erwarten, auch die Reihenfolgen registriert.
„Besitzt Flittwick keinen Ehrgeiz?“
„Doch. Beruflich schon. Er ist ebenfalls ein ausgezeichneter Lehrer. Aber zu sanftmütig.“
Nun, dies ist ja eine Eigenschaft, die sowohl mir als auch dem, den wir alle über die Maßen und zu Recht fürchten, völlig abgeht.
Der Herr nickt, und ich fahre nachdenklich fort: „Als Person ist McGonagall streng, aber äußerst gerecht. Missetäter haben bei ihr nichts zu lachen. Sofern wir uns nicht über Quidditch zerstritten haben, kam ich mit ihr immer am besten aus. Ich respektiere sie – als Gegnerin. Wir sollten nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen.“ Ich gehe ohnehin nicht davon aus, dass mein Herr einen solchen Anfängerfehler begehen würde.
„Wenn die neue Direktorin einen neuen Lehrer einstellen würde, welchen Anforderungen sollte dieser wohl genügen?“
Da also liegt der Hase im Pfeffer! Ich überlege gründlich und bedächtig, trinke etwas Tee und antworte erst, als ich mir sicher bin.
„Erstens: Fachkompetenz. Zweitens: Mut. Drittens: Absolute Aufrichtigkeit.“
Ich überlege, wen er auswählen wird. Rudolphus Lestrange? Bellatrix? Pettigrew? Nein, all diese Gesichter zu bekannt, die werden vom Fleck weg nach Askaban befördert …
Mein Herr wollte immer den Posten des Lehrers für Verteidigung gegen die Dunklen Künste – wer sollte also an seiner Stelle seinen Platz in Hogwarts einnehmen?
„Der Posten ist frei geworden jetzt, und ein Todesser an meiner Stelle …“ beginne ich leise und mehr zu mir selbst.
„Wie immer, Severus, einen Schritt voraus. Aber du irrst dich. Ich will keinen Todesser nach Hogwarts schicken.“
„Oh.“ Tatsächlich bin ich überrascht. „Warum fragt ihr also, Herr, wenn ihr niemanden nach Hogwarts einschleusen wollt?“
Er hebt die Brauen, und seine Nüstern beben. „Habe ich das gesagt?“
Jetzt dämmert es mir, und es reißt mich halb aus dem Sitz. „Ihr selbst? Ihr müsst …!“
Nein, selbst ich darf nicht weitergehen, und ich reiße mich zusammen und setze mich hin. Der Dunkle Lord in Hogwarts! Sehr clever. Aber unmöglich.
Ich entschließe mich zu einem Vorstoß.
„Darf ich fragen, mein Lord, was euch dorthin zieht?“
„Du darfst, Severus. Aber es geht dich nichts an.“ gibt mein Herr sehr sanft zurück, und ich erkenne, dass ich mich auf extrem dünnen Eis befinde. Rasch ziehe ich mich zurück.
„Jede Hexe und jeder Zauberer kennt Euer Gesicht, Herr. Vielsafttrank ist zu unsicher, seit Barty Crouch junior sich damit als Alistair Moody ausgegeben hat. Metamorphmagie muss ständig erneuert werden und kostet horrende Kraft für diejenigen, die nicht mit dieser Fähigkeit geboren wurden. Wie also wollt ihr nach Hogwarts gehen, ohne dass man euch erkennt?“ Ja, das interessiert mich jetzt wirklich brennend!
Mein Herr schenkt mir ein strahlendes Lächeln, bei dem mir recht eng um den Hals wird.
„Du wirst mir dabei helfen!“
„Ich? Wie das?“
„Du wirst einen Weg finden, wie ich mich dauerhaft in einer anderen Gestalt dort aufhalten kann. Du hast zwei Wochen Zeit. Genügend Mittel hast du ja in deinem neuen Studierzimmer, oder?“
Ich hätte mir schon gestern Abend denken können, dass der Dunkle Lord keine Geschenke macht, die nicht auch ihm nützen.
„Natürlich.“ Ich versinke in Schweigen.
Zwei Wochen. Eine dauerhafte Veränderung des Gesichtes und der gesamten Gestalt erfordert ungeheure magische Kräfte. Man kann Einige alle Zeit, alle einige Zeit, aber nicht alle Menschen alle Zeit täuschen, wie das Sprichwort so klug bemerkt. Eine sehr harte Nuss. Müßig zu fragen, ob der Dunkle Lord dieses Problem nicht selbst lösen kann – er, der größte Magier aller Zeiten. Vielleicht stellt er mich auf die Probe, vielleicht hat er nur keine Lust, sich damit zu beschäftigen. Sind Lakaien nicht dazu da, es ihrem Herrn bequemer zu machen? Wie auch immer – ich muss die Nuss knacken.
Der Dunkle Lord mustert mein Gesicht, während ich mit gerunzelter Stirn an dem Problem zu knobeln beginne.
„Zu schwierig?“
„Nein, Herr. Ich werde es schaffen.“
Oder seinen Zorn ertragen. Alles hat seinen Preis.
Ich greife nach meiner fast leeren Teetasse, über deren Rand ich Bellatrix Lestrange wie eine Flutwelle an die Klippen unter meinem Fenster heranrauschen sehe. Wütend baut sie sich vor mir auf, die Hände in die Hüften gestemmt, die schwarzen Haare gesträubt wie nach einem wilden Ritt. „Steh auf! Das ist mein Platz!“
Ich stelle die Tasse ab. „Die korrekte Zeitform heißt war, Bellatrix.“
Der Dunkle Lord mustert Bellatrix mit einem dünnen Lächeln: „Der Platz zu meiner Rechten ist reserviert für diejenigen, denen Erfolg beschieden ist bei ihren Missionen.“
Bellatrix Empörung schmilzt zusammen wie eine Sandburg, wenn das Meer sie überspült. „Aber, mein Lord, ich habe doch seit Eurer Rückkehr immer an eurer Seite gesessen! Ich habe für Euch in Askaban gelitten!“
Unser aller Herr wedelt ihre Einwände wie eine lästige Fliege beiseite. „Vergangenheit! Du hast mich gehört, Bellatrix, also verschwinde auf deinen Platz bei den anderen Versagern da unten an den Tischen. Vielleicht solltest du dich ein wenig mehr anstrengen in Zukunft. Dann könnte es sein …“ Er bricht ab und lässt seinen Blick durch die Halle schweifen, die Draco soeben schüchtern betritt.
Nachdem unser Gebieter sowohl Bellatrix als auch mir die Konsequenzen unbotmäßigen Handelns ein weiteres Mal vor Augen geführt hat, wendet er sich Draco zu.
„Draco! Komm her!“
Bellatrix, die sich schon zum Gehen gewandt hatte, bleibt stehen und giftet mich an: „Mein Neffe hat Dumbledore entwaffnet, nicht du! Ihm gebühren der Ruhm und der Platz neben ihm!
Ich lehne mich entspannt zurück und betrachte die vor Zorn sprühende Hexe von oben herab. Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was leiden schafft. Ich würde ihr gerne sagen, dass ich an Ruhm nicht interessiert bin, aber ich fürchte, sie würde mir auch dies nicht glauben, darum lasse ich es.
„Der Dunkle Lord hat anders entschieden, Bellatrix.“
Sie schnaubt nur und will nun an ihrem Neffen, der sich soeben vor dem Dunklen Lord niederkniet, vorbeigehen, als unser Herr sie zurückruft.
„Ehe ich es vergesse, Bellatrix …“
Sie verneigt sich tief, noch deutlich tiefer, als ich es tue. „Was wünscht ihr?“
„Ich wollte dir noch mitteilen, dass du deinen Neffen ab sofort nicht mehr unterrichten wirst.“
Bellatrix starrt ihn an.
„Warum denn?“
„Ich habe einen besseren Lehrer gefunden.“
Bella klappt die Kinnlade hinunter. „Einen besseren Lehrer als mich, seine Tante? Wen?“ Als der Dunkle Lord sie schweigend anblickt, dämmert es ihr.
„Snape, du Mistkerl! Du willst mich nicht nur beim Dunklen Lord ausstechen, sondern auch noch bei Draco! Das werde ich nicht zulassen!“
„Beruhige dich, Bellatrix. Ich bin im Gegensatz zu dir ein ausgebildeter Lehrer. Draco hat die Schule nicht abgeschlossen wie seine Altersgenossen. Es gibt noch viel zu lernen, wenn er auch in Zukunft gegen die vom Orden des Phönix bestehen will!“
„Das kann ich ihm genauso gut beibringen! Ich habe ihn Okklumentik gelehrt, und er hat mir zu Weihnachten berichtet, dass selbst du nicht in seine Gedanken eindringen konntest! Ha!“
Touché. Jedenfalls hatte ich nicht vor, Dracos Hirn in einen Plumpudding zu verwandeln
„Das stimmt. Tante Bellatrix hat mir schon alles beigebracht! Ich will für euch kämpfen, mein Lord!“, stößt Draco hervor und erhebt sich halb von den Knien. Ich bin stolz auf seinen Mut, werfe ihm jedoch trotzdem einen so strengen Blick zu, dass er sofort wieder auf die Knie sinkt. Respektlosigkeit schätzt unser aller Herr überhaupt nicht.
„Da hörst du`s, Snape. Draco braucht dich nicht. Er ist jetzt ein Mann!“, höhnt Bellatrix.
Ich seufze unhörbar und versuche es noch einmal mit Logik.
„Die Leute im Orden des Phönix sind keine Squibs oder Muggel oder sonstigen Versager, auf die Ihr sonst häufig trefft. Es sind fertig ausgebildete, hochqualifizierte Magier, einige sogar Auroren. Glaubst du wirklich, Draco kann gegen sie bestehen?“
„Ich habe Dumbledore entwaffnet!“ wirft Draco stolz ein: Das strahlende Glühen auf seinem Gesicht erlischt erst, als ich eine volle Packung geringschätziges Mitleid in meine Stimme lege: „Entwaffnet ja. Getötet – nein!“
Der Junge senkt beschämt den Kopf. Seine Ohren laufen scharlachrot an.
Der Dunkle Lord beendet unseren Disput. „Hast du mir nicht zugehört, Bellatrix? Dein Platz ist dort unten, bis du mir deine Fähigkeiten bewiesen hast!“, donnert er so laut, dass einige der Betrunkenen aus ihrem Schlaf auffahren.
Bellatrix wirbelt herum und rauscht wie ein Schlachtschiff unter vollen Segeln zur Tür hinaus, ohne irgendjemanden auch nur eines Blickes zu würdigen.
Ich sollte mich in Zukunft wohl in Acht nehmen, ob mir jemand unbemerkt nachschleicht. Das Schicksal der Longbottoms ist mir lebhaft in Erinnerung.
Der Dunkle Lord bedeutet Draco, sich neben mich zu setzen. Erleichtert, nicht neben unserem Meister Platz nehmen zu müssen, lässt er sich nach Schuljungenart auf den Stuhl plumpsen. „Muss ich wirklich …“ beginnt er hitzig, und ein weiteres Mal muss ich ihn mit einem eisigen Blick zum Schweigen bringen.
„Snape hat Recht. Du musst noch vieles lernen.“ bestimmt der Dunkle Lord und wendet sich an mich. „An welche Fächer hast du gedacht?“
Ich überlege kurz, wie ich die beiden, bei denen ich Widerstand erwarte, am besten verstecke, und zähle dann auf: „Die Dunklen Künste, natürlich, dazu Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst, Okklumentik, alte Runen, Latein, Arithmantik.“
Der Blick des Herrn wird finster, und ich weiß, dass er mir mindestens eines streichen wird. „Okklumentik? Das ist nicht mehr nötig.“
Weil ich weiß, dass Argumentieren sinnlos ist, beuge ich mich und nicke knapp.
„Was ist Latein?“, fragt Draco arglos, und ich wünschte, er wäre manchmal nicht ganz so aufgeweckt.
„Eine alte Muggelsprache …“ erwidert der Dunkle Lord zögernd, „…wozu soll die gut sein, Severus?“
„Viele Berichte und Zaubersprüche sind in dieser Sprache überliefert. Es ist wichtig, ihr Original zu kennen, bevor man sie mit einer Übersetzung immer auch gleichzeitig interpretiert …“
Die Begründung ist zu einleuchtend, um sie einfach wegzuwischen, und zu schwach, sie hinzunehmen. Unser Herr spricht im Gegensatz zu Dumbledore, an den ich nicht denken darf, keine fremden Sprachen, schon gar keine Muggelsprache. Er ist der Meinung, der Rest der Welt habe Englisch zu lernen. Wenn er erst einmal die Welt beherrscht …
Sein Misstrauen überwiegt. „Kein Latein. Und keine weitere Okklumentik, Snape! Dumbledore ist tot.“ Er streicht gedankenverloren Nagini, die meine Knöchel umzüngelt, über den schuppigen Kopf. „Der Rest geht in Ordnung.“, bestimmt er endlich.
Ich weiß, wann ich verloren habe und gebe mich geschlagen. „So soll es sein, Herr.“
Mein Gebieter mustert mich von Kopf bis Fuß mit seinen grausamen Augen.
„Severus, du wirst dich heute eine Stunde vor Mitternacht in den Kerkern einfinden. Ab sofort unterrichtet nicht nur der Lehrer den Schüler, sondern auch der Meister den Lehrer. Ich will wissen, wieviel du wirklich kannst!“
Ich verbeuge mich mit pochendem Herzen vor ihm und erbitte die Erlaubnis, mich mit Draco zurückziehen zu dürfen, die mir gnädig gewährt wird.
„Hast du gefrühstückt?“, frage ich, als wir außer Hörweite sind, und als Draco nickt, befehle ich ihm, auf mich zu warten, während ich in der Eulerei schnell einen Bestellzettel für die Winkelgasse schreibe.
Meine ehemaligen Schüler Fred und George Weasley waren als Schüler ein Desaster. Allerdings hörte ich, ihr Nasblut-Nugat sei von herausragender Qualität, und das Gegenmittel wird mitgeliefert. Ich kann zwar nicht verhindern, dass mich der, den ich bewundere und fürchte, hin und wieder zwingt, ihn in meine Gedanken schauen zu lassen. Aber ich möchte nicht auch noch ständig die Bettwäsche wechseln müssen.
Ich bestelle noch einen Topf „Anti-Prellungs-Paste“ dazu, sicher ist sicher.
Während ich diesem Versuchsballon in Eulenform nachblicke, überlege ich mir, auf welche Weise ich wohl ein Geschenk am besten zu seinem Empfänger bringen könnte, falls Eulentransporte wie zu vermuten überwacht werden. Ein Patronus? Zu auffällig. Muggelpost? Ausgeschlossen.
Ich werde es heute Abend mit Flohpulver und meinem eigenen Kamin in Spinners End versuchen, bevor ich mich entscheide.
Draco steht gehorsam an der Stelle, an der ich ihn verlassen habe.
„Komm, Draco, wir gehen nach draußen zu den Klippen.“
Dracos helle Augen schauen Hilfe suchend in die meinen. Bald wird er so groß wie sein Vater sein.
„Ich habe keine Schulbücher!“
„Für Okklumentik brauchen wir keine Schulbücher.“
„Aber der Dunkle Lord hat doch verboten …“
Ich bleibe so abrupt stehen, dass er mir in den Rücken läuft und mich erschrocken anstarrt.
„Mir hat er verboten, Okklumentik zu unterrichten, dir hingegen hat er gar nichts verboten. Und ich entscheide, was du wissen musst, damit du in Zukunft gegen den Phönixorden bestehen kannst!“
Fortes fortuna adiuvat.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton