von Leia
James war jetzt schon seit 4 Wochen mit Lily (oder wie er sie immer noch manchmal nannte, „Evans“) zusammen. Immer noch war er in sie verliebt, aber mittlerweile fand er es beinahe selbstverständlich in ihrer Nähe zu sein und er merkte schon gar nicht mehr, wie wichtig Lily ihm wirklich war. (Die Betonung liegt hier auf „Wirklich“, weil ihm natürlich bewusst, dass er in sie verliebt war, aber er wusste nicht, wie stark dieses Gefühl war…)
Eines Tages, James und Lily saßen wieder beide zusammen unten, am See, dröhnte plötzlich Mcgonagalls magisch verstärkte Stimme über die Ländereien.
„Alle Schüler und Schülerinnen kommen bitte unverzüglich in die große Halle. Dort werden wir zwei neue Schülerinnen empfangen.“
„Na, so was… zwei neue Schülerinnen, da von wusste ich ja gar nichts!“, wunderte sich Lily laut über die Durchsage.
„Na los, komm, Evans. Wir wollen doch nicht zu spät kommen, oder?“
Das hatte James mit einem etwas zu deutlichem sarkastischem Unterton gesagt und Lily runzelte daraufhin die Stirn. „Nein, das wollen wir wirklich nicht. Und nur weil du es darauf abgesehen hast alle Regeln die Hogwarts aufgestellt hat, bis zu deinem Abschluss zu brechen, heißt das nicht, dass ich das verstehe… und schon gar nicht, dass ich dir dabei helfen werde!“
James sah sie leicht verdutzt an, grinste dann aber schelmisch.
„Oh, nein, Lilly, das musst du nicht. Das schaffe ich schon noch allein.“
Ein paar Minuten später saßen alle Schüler, die Hogwarts hatte, an ihren Haustischen, und sie unterhielten sich fröhlich bis Dumbledore schließlich aufstand und sich räusperte. Sofort wurde es still in der Halle. Dumbledore war noch nicht allzu lange Schulleiter und trotzdem war er schon sehr beliebt. Außer bei einem Haus, von dem man sowieso nichts anderes erwartet hatte: Slytherin.
Dort war er bei den meisten Schülern verhasst, da Dumbledore ein Muggel- und Halbblut-Freund war. Aber das kümmerte Dumbledore wenig. Er wusste, dass er sich nicht bei allen beliebt machen konnte, und das wollte er auch gar nicht. Nein, es schien diesem Mann fast gleichgültig zu sein, wie andere Menschen auf ihn zu sprechen waren.
„Wir haben uns hier versammelt, um zwei neue Schülerinnen zu begrüßen. Sie werden von nun an auf die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei gehen und beide müssten, wenn meine Informationen richtig waren im fünften Schuljahr sein. Nun, da sind sie.“, schloss Dumbledore und lächelte in Richtung Tür. Nun wandten sich auch die Köpfe der anderen Schüler zur großen Eichentür um.
Dort standen zwei Mädchen, die sich auf den ersten Blick bis aufs Haar glichen. Beide hatten schwarze, offene Haare, die hüftlang waren und große, dunkele Augen. Ja, man konnte durchaus sagen, dass beide ausgesprochen hübsch waren.
„Das sind sie, Sabrina und Sandra Evans.“ Sagte Dumbledore, während die beiden Mädchen zögernd nach vorn, zum sprechenden Hut schritten. „Evans?“, fragte James und wandte den Kopf Lily zu. „Die heißen Evans??“ Jetzt sah er, dass Lily der Mund offen stehen geblieben war. „Das… das gibt’s doch nicht! Wieso weiß ich nichts davon?“ murmelte Lily vor sich hin. Dann, als sie realisiert hatte, dass James ihr eine Frage gestellt hatte, antwortete sie ihm. „Das sind meine Cousinen! Ich habe sie aber erst zweimal in meinem Leben gesehen. Und, na ja, ich dachte, sie würden weiterhin auf diese andere Zauberschule gehen, Dummstrange, oder so…“
Jetzt starren beide (James und Lily) wieder nach vorne, wo Sabrina gerade den sprechenden Hut aufsetzte. Nach einer Weile rief der Hut: „Slytherin!“
Sabrina sah sich nach ihrem Haustisch um und setzte sich an den Slytherintisch. Besonders glücklich sah sie dabei nicht aus.
„Oh nein! Das kann doch gar nicht sein, meine eigene Cousine ist in Slytherin gelandet. Hoffentlich muss Sandra nicht auch dort hin…“, sagte Lily etwas aufgebracht.
Und Lilys Hoffnung wurde wahr. Sandra kam zwar nicht nach Griffindor, aber auch nicht nach Slytherin. Sie kam nach Hufflepuff.
Als sie alle wieder gehen durften, rannte Lily sofort zu ihren Cousinen. „Hallo! Wieso weiß ich nicht, dass ihr ab sofort nach Hogwarts geht? Wieso eigentlich?“, sprudelte es aus Lily heraus.
„Nun aber mal langsam! Erst mal Hallo! Und zu deiner Frage: Es sollte eine Überraschung werden, und-“
doch weiter kam Sandra nicht, denn Lily unterbrach sie. „Was ist denn mit Sabrina los? Sie macht nicht ein sehr glücklichen Eindruck.“
Sabrina war an ihnen vorbeigelaufen und machte sich direkt auf den Weg in ihren Schlafsaal. „Hm, ich glaube, sie wäre viel lieber nach Griffindor oder sonst wohin gekommen. Aber nach Slytherin? Na ja,
sie wird sich schon wieder beruhigen… bis irgendwann mal!!“
Mit diesen Worten verließ auch Sandra die große Halle.
Lily ging wieder zu ihren Freundinnen, zum großen See, und ließ James allein zurück. Dieser war sehr nachdenklich geworden. Es schwirrten ihm immer wieder diese bezaubernden Augen durch den Kopf, und zum ersten Mal waren diese Augen nicht von giftgrüner Farbe.
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