von Leia
Als James am nächsten morgen aufwachte war er glücklich. Lily mochte ihn nun, das hatte sie ihm bei ihrem treffen in Hogsmead zu verstehen gegeben. Doch als James noch einmal über den gestrigen Tag nachdachte, fiel ihm noch etwas anseres auf. Sirius. Bildete er es sich nur ein, oder war Sirius tatsächlich eifersüchtig? Natürlich würde James nicht mehr ganz so viel Zeit für ihn haben, aber er nahm sich vor, dass Sirius und seine Freunde an erster Stelle für ihn Standen.
Da gab es leider nur ein Problem. Das, was er sich vornahm, hielt meistens nicht lange...
James ging runter, in die Große Halle, zum Frühstück. Und da kamm Lily auch schon auf ihn zugeschossen.
"Komm, James, setz dich doch zu uns, meine Freundinnen wollen dich alle gerne kennenlernen."
James ließ sein Blick über den Griffindor-Tisch schweifen und er sah seine Freunde alle beieinander sitzten. Dann drehte Sirius sich plötzlcih zu ihm um und rief:"James? Warum kommst du nicht? Wir sind schon fast fertig mit Frühstücken." Was sollte James denn jetzt tun?
Lily, die Sirius nicht gehört hatte, guckte ihn erwartungsvoll an, und dann tat James etwas, von dem er wusste, dass er es bereuen würde. Er tat so, als hätte er Sirius nicht gehört und setzte sich zu den, teils giggelnden Mädchen. Aus den Augenwinkeln sah er Sirius' zum Teil ungläubiges, zum Teil enttäuschtes Gesicht.
Das war ein Fehler, das hätte ich nicht tun sollen, dachte james sich noch. Jetzt ist Sirius erst recht eifersüchtig. Morgen setzte ich mich wieder zu ihm hin... Ganz sicher...
"James hörst du mir zu? james?" Das war Lily, und James, immer noch völlig weggetreten guckte sie rasch an. "Klar, Evans... was gibts?" Lily sah ihn etwas säuerlich an. "Also, ersteinmal sollst du mich nicht "Evans" nennen! Gewöhnst du dich da denn nie dran? Und, ich war gerade dabei dir meine Freundinnen vorzustellen. Das ist Stella..."
"Hi, Stella", begrüßte James sie vorsichtig. Sie lächelte ihn etwas herablassend an. "Und Rosi und Samantha und Sarah." schloss Lily. Ich bin sicher, dass du dich mit ihnen verstehen wirst", sagte Lily, in einem fast herausvorderndem Ton. "Oh, ja, sicher..." sagteJames wenig begeistert. Nach dem Frühstück standen er und Lily auf. Ihre Freundinnen wollten dem Pärchen folgen, aber Lily gab ihnen mit einem Blick zu verstehen, dass sie mit James allein sein wollte. Draußen, vor der großen Halle fragte sie James, ob er mit ihr ein bisschen um den See laufen wollte. "Ähm...ja, klar."
Also gingen sie. Als sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, sagte Lily etwas unsicher: "Schöner wärs, wenn es dunkel wäre, oder?" James, der nicht verstand, was Lily meinte guckte sie fragend an.
"ich meine, bei Nacht, ein Spaziergang bei Vollmond. Das habe ich mir immer gewünscht, als Kind..." "Ähm, wenn du willst, wieso nicht, Lily? Heutenacht ist Vollmond wir könnten uns im Gemeinschaftsraum um 1 treffen, und dann..." Die Worte waren aus seinem Mund gekommen, bevor er sich bewusst wurde, was er da eben gesagt hatte. Er würde seinen Freunden absagen müssen, und er müsste sie außerdem bitten, Lupin in der Heulenden Hütte zu lassen. Nicht auszudenken, wenn er sich plötzlich überlegen würde, auf Lily jagt zu machen... Lily war begeistert. "Oh, James, wirklich? Das wäre fantastisch. Dann also um 1 im Gemeinschaftsraum!" und mit diesen Worten verschwand sie.
James eilte in den Gemeinschaftsraum, um seinen Freunden alles mitzuteilen. Was, wenn sie sich weigern würden? Aber nein, sagte eine Stimme in seinem kopf, das sind deine Freunde, sie werden dir helfen. "Leute, ich muss mit euch reden...", sagte James als er oben war.
"Worum gehts? Hast du dich von Evans getrennt?, fragte Sirius beinahe hoffnungsvoll. James, dem dieser Unterton entging, sagte schlicht "nein" und erzählte ihnen, was er und Lily eben abgemacht hatten. "Krone, das kannst du nicht machen!", entgegnete Sirius, und nun war er stink sauer. "Wir können Moony zu zweit nicht bändigen, und da kommst du auf den schlauen Einfall, einen Mondscheinspaziergang bei Vollmond zu machen, du Riesentrampel! Wieso nicht bei Halbmond??"
James, der sich jetzt kaum noch traute, ihnen erzählen zu müssen, dass sie in der heulenden Hütte bleiben müssten, sagte kleinlaut: "Nein, das geht nicht, es muss Vollmond sein. Hat sie gesagt. Außerdem, naja, ihr müsstet in der Heulenden Hütte bleiben... nur dieses eine mal, bitte Tatze, Moony... ach ja und Wurmschwanz!"
Sirus wollte gerade zu einer neuen Wutwelle ansetzen, doch Remus war schneller. "Sicher helfen wir dir, aber versprich, dass du niewieder so voreilige Versprechen versprichst."
Sirius und James sprachen den ganzen Tag über kaum noch ein Wort miteinander. Remus verließ um 8 Uhr den Gemeinschaftsraum, um sich in die Heulende Hütte zu begeben. Sirius und Peter folgten ihm. Diesmal mussten sie sehr vorsichtig sein, denn sie hatten keinen Tarnumhang, den brauchte James selbst.
Um fünf vor eins holte James eben diesen Tarnumhang aus seinem Schlafsaal, und wartete unten auf Lily.
Punkt 1 Uhr kam sie. "Hi... Was ist das?", fragte sie ihn und deutete auf den Tarnumhang, den James in seiner Hand hielt. "Das ist ein Tarnumhang, den braucheen wir, damit wir unsichtbar werden."
Lily sah ihn mit großen Augen an. Während James beiden den umhang überzog, fragte Lily ihn, woher er ihn denn habe. "Das ist ein Familienerbstück. Schon Uralt... Komm jetzt."
Durch das Schloss kamen sie ohne Probleme, denn zusätzlich hatte James auch noch "Die Karte des Rumtreibers" dabei. Lily und James mussten ziemlich eng aneinander gehen, doch James fiel auf, dass Lily sich doch etwas unnötig end an ihn dranpresste. Als sie draußen weit genug von Hogwarts entfernt waren, ließen sie den Umhang fallen. Es war eine Wolkenlose Nacht, und es war ruhig. Zu ruhig.
Lily und er liefen nebenienander her und sie seuftze.
"Hach, ist das romantisch... ein Spaziergang bei Vollmond."
James, der nicht wusste, was daran so romantisch sein sollte sagte einfach gar nichts. Da war halt eine große Scheibe am Himmel, die die Nacht ein wenig heller machte. Klar, das war praktisch, aber wo sollte denn da die Romantik stecken? Naja, wahrscheinlich standen Mädchen halt auf soetwas.
Aber diese zutrauliche Stimmung hielt nicht sehr lange an, denn plötzlich zeriss ein heulen die Nacht. James, der dieses heulen schon hundert Mal gehört hatte, riss seine Augen vor entsetzen auf. "War... war das ein Werwolf?" fragte Lily voller Angst. Doch die Antwort wurde James ersparrt, denn Augenblicklich tauchte ein Wolf aus der Dunkelheit auf, gefolgt von einem zotteligen schwarzen Hund und einer Ratte (James konnte die Ratte zwar nicht sehen, aber er wusste, dass sie hier sein musste). Lily schrie, und das war das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, denn der Werwolf drehte sich um und rannte auf sie zu. "Lauf, Lily, lauf!!!" schrie ihr James zu, bevor er sich selbst in einen Hirsch verwandelte. Lily, die das sah, riss ihre Augen auf, doch sie tat, wie ihr geheißen und rannte. James und Sirius versuchten den Werwolf zu bändigen und gemeinsam schafften sie es tatsächlich.
James sah, wie Lily ein Paar Meter entfernt stehen blieb.
"Hör zu, Sirius, versuche, Remus in die Heulende Hütte zu bekommen, okay?" Doch als James und Sirius soch von Remus abwandten lief dieser plötzlich los, auf Lily zu.
"Nein , Remus bleib hier!!!",schrie Sirius ihm noch zu und beide rannten dem wildgewordenen Werwolf hinterher. "Sirius, versuche ihn zu bändigen, ich fliehe mit Lily. In dem verbotenen Wald findet er uns nicht so leicht!" James verwandelte sich zurück in seine normale Gestalt und rannte auf Lily zu. Doch jetzt, da er wieder ein Mensch war, hatte der Werwolf, der nichts mehr mit ihrem Freund, der er einst gewesen war, zu tun hatte, es auf beide abgesehen. Der Werwolf hielt Lily mit einer Pfote fest und wollte sie gerade beißen, als James bei ihr ankam und den Werwolf, als bloßer Mensch, davon abhielt. Als Mensch hatte er das noch nie versucht und das Maul von dem Wolf war jetzt nur noch zentimeter von seinem Gesicht entfernt, als plötzlich Sirius auf ihn draufsprang. Der Werwolf ließ zwar von James ab, schleuderte Sirius jedoch weg. "Sirius! Nein, was hast du da getan, Remus?" Lily hätte sich bestimmt darüber gewundert, sie wusste ja nicht, dass der Hund Sirius war, und dass der Werwolf Remus war, doch sie hatte keine zeit dazu. James und sie rannten in den Verbotenen Wald und der Werwolf, der jetzt schon wieder von Sirius aufgehalten wurde, folgte ihnen nicht.
Sirius hatte es geschafft Remus wieder in die heulende Hütte zu bringen, als Peter auftauchte. "Wo warst du denn die ganze Zeit? Hast dich wieder davongemacht, als es dir zu brenzlig wurde, nicht?" Peter erwiederte nichts darauf.
James und Lily hatten aufgehört zu rennen und saßen jetzt auf einer Baumwurzel. James hatte Lily in den Arm genommen, und strich ihr über den Kopf. "Ich hatte solche Angst. Und du... Du bist ein Animagus?", schluchtze sie. "Jaah, naja, ich Sirius und Peter, wir sind alle Animagi."
Jetzt sah sie zu ihm auf. "Und Remus? Er nicht? Oder..."
Langsam dämmerte ihr, dass die Freunde Heute alle vier auf dem Gelände gewesen waren. "Er ist ein Werwolf. Die Peitschende Weide wurde wegen ihm angebaut. Und, als Tiere können wir mit ihm Nachts über die Ländereien streichen. Er ist für uns dann nicht so gefährlich, weißt du? Und Heute, da war er so wild, weil ein Mensch da war. Er versucht natürlich als Werwolf jeden Menschen zu beißen." Lily sah ihn mit Tränen verschmierten Gesicht an. "Wo hast du dein Tarnumhang fallen gelassen? Am See, oder? Am besten wir gehen zurück, in die Schule..."
Sie liefen zum See, holten Tarnumhang und gingen rauf zur Schule. "Lily? Du musst versprechen, dass du Niemandem davon erzählst! Verstanden? Nicht, dass wir Animagi sind, und vorallem nicht, dass Remus ein Werwolf ist."
"Ich erzähle es niemandem. Versprochen." Sie sah ihn mit ihren wunderschönen Augen an und James fiel zum ersten Mal auf, das sie giftgrün waren. Eine schöne Farbe, wie James fand.
Oben, im Griffinlor-Turm nahm er den Tarnumhang ab.
"Lily, ich-" Doch den Rest konnte er nicht mehr sagen, weil sie sich auf die Zehenspitzen gestellt hatte und ihn geküsst hatte. Es war ein sehr langer Kuss, und ein bei weitem schönerer als der der letzte. Doch das, dachte James, liegt wohl daran, dass uns niemand zuguckt...
Und dann dachte er gar nichts mehr.
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