von Leia
James saß mal wieder mit seinen besten Freunden und Lily am See rum. Er hatte sich eigentlich vorgenommen, zu lernen, aber sein Schnatz, den er außerdem mitgebracht hatte, lenke ihn zu sehr ab. Lily, die gerade einen besonders schwierigen Aufsatz für Kräuterkunde schrieb, blickte immer wieder genervt auf den Schnatz. James fiel dass nicht auf, und so sagte Lily auch nichts.
Seit James mit Lily zusammen war, war er anders geworden. Vielleicht war es ihm selbst gar nicht aufgefallen, aber er versuchte nicht mehr den Mädchen am See zu imponieren, außerdem zerwuschelte er sich nicht mehr so oft seine Haare. Lily, die das höchst angenehm fand, war etwas irritiert, weil James jetzt seit kurzem wieder damit angefangen war.
James warf den Schnatz quer über Lilys Kopf, zu Sirius. Dieser fing ihn auf, und grinste. Lily sah, wie die Mädchen den beiden Jungen bewundernde Blicke zuwarfen und das versetzte ihr einen kleinen Stich. Als dann ein Mädchen zu ihnen herüberkam und fragte, ob James schon was vorhätte, diesen Abend wurde es Lily zu viel. Das Mädchen hatte kinnlange, blonde Haare und sah nicht übel aus.
Lily stand auf und blickte das Mädchen zornfunkelnd an. „Ja, er hat Heute schon was vor!“, zischte sie leise. Das Mädchen schien sie zu verstehen. „Oh, verstehe…er gehört zu dir?“
„Allerdings!“, sagte Lily, drehte sich auf dem Absatz um und wollte gerade hoch zum Schloss gehen, als James sie festhielt. „Was sollte das? Ich hätte sie doch eh abblitzen lassen!“. Lily riss sich von ihm los und schrie ihm jetzt mitten ins Gesicht: „Ach ja? Das sah aber nicht danach aus!!“ Dann schnappte sie James den Schnatz vor der Nase weg. „Und warum spielst seit neustem dauernd mit diesem bescheuertem Ding rum, wenn nicht, weil du die Mädchen beeindrucken willst?!“. Sie schmiss den Schnatz mit solcher Wucht in Richtung James, dass dieser gegen seinen Kopf knallte. Dann stapfte sie hoch, zum Schloss.
Sie hatte es jetzt satt. Dauernd schauten andere Mädchen James hinterher. Er war ein Weiberheld! Der totale Obermacker! Ein Mädchenschwarm! Das war zuerst okay gewesen, denn eigentlich fand sie es ganz süß, dass er ein Macho war.
Allerdings hatte er seit ein paar Tagen wieder begonnen, sich bei den Mädchen wichtig zu machen. Als sie noch nicht mit ihm zusammen war, dachte Lily, dass er machte, um eine Freundin zu suchen. Aber jetzt hatte er doch eine, nämlich sie!
Und dann war da noch ihre Cousine. Lily hatte wohl bemerkt, wie James sie angesehen hatte. Sabrina hatte im ganz eindeutig seinen Kopf verdreht.
Plötzlich hörte Lily Schritte hinter sich. Sie drehte sich um und sah, wie Sirius ihr hinterher rannte. „Lily, warte! Was ist los? James ist am Boden zerstört! Hast du nicht gesehen, dass er nichts von dieser hirnlosen Blondine wollte?“
Lily blieb stehen und wirkte leicht verunsichert. „Warum ist James nicht selber gekommen? Er hätte mit mir reden können!“ Sirius sah Lily kurz an und sagte dann: „Er meinte, dass du bestimmt nicht auf ihn gehört hättest…und da hat er mich gefragt, ob ich nicht gehen könnte und dich beruhigen könnte. Was regst du dich überhaupt so auf? James hat in letzter Zeit nur noch Augen für dich und du bemerkst das noch nicht einmal!“
Jetzt spuckte Sirius förmlich vor Wut. Lily wirkte ein wenig verschreckt. Sirius hatte ja Recht. Auf James hätte sie im Moment wirklich nicht gehört. Auf einmal glitzerten Tränen in ihren Augen. Betrübt blickte sie zu Boden. „Wahrscheinlich hast du Recht. Ich reagiere wohl etwas über. Aber…“, jetzt blickte sie Sirius wieder in die Augen: „Du weist einfach nicht, wie das ist! Jeden Tag laufe ich neben James her und sehe aus den Augenwinkeln überall Mädchen, die ihm hinterher gucken. Dann braucht er nur seine Haare zu zerwuscheln und schon schmelzen sie alle dahin! Du weist nicht, wie das ist!“ Auf einmal kippte sie nach vorn und fiel direkt in Sirius’ Arme. Sirius wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Er tätschelte Lily vorsichtig über ihre Haare. Jetzt schluchzte Lily und redete weiter. Sie wollte einfach nur irgendjemandem erzählen, wie sie sich fühlte und sie spürte, dass es ihr danach besser gehen würde.
„Und meine Cousine! Meine eigene Cousine!! Ich glaube… ich glaube James hat sich in sie verliebt! Was mach ich denn nur?! Ich habe solche Angst ihn an meiner eigenen Cousine zu verlieren!“ Sirius blickte sie an und lächelte matt. Er strich ihr weiterhin über Haar. „Keine Angst! James liebt dich wirklich! Das weiß ich!“ Lily blickte zu ihm auf und fühlte sich tatsächlich etwas beruhigt. Sirius ging hinüber zu einer Fensterbank und setzte sich darauf. „James würde mit keinem anderen Mädchen etwas anfangen! Da bin ich mir ganz sicher!“
Lily setzte sich neben ihn und lehnet ihren Kopf an Sirius’ Schulter an.
„Danke.“, sagte sie nur.
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