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Fanfiction

Erstickte Neugier - Erstickte Neugier

von Dr. S

Es war bereits dunkel, als sie das eiserne Tor erreichten, und obwohl Sirius gehört hatte, dass Malfoy Manor berühmt für seine Schönheit war, konnte er bisher keine angenehmen Seiten an dem alten Anwesen entdecken. Die Pfauen mochten im Garten schlafen, aber sie jagten Regulus immer noch Angst ein, sodass er Sirius‘ Hand fest umklammerte und fast seine Finger zerquetschte. Pfauen in den Gärten – Sirius konnte darüber nur die Augen verdrehen. Das prächtige Federkleid der Vögel schimmerte im sanften Mondlicht, das die Umgebung erleuchtete, und von irgendwoher drang das Geräusch eines plätschernden Brunnens an seine Ohren.

„Alles ist gut, Reggie“, sagte Sirius, als er bemerkte, dass sein Bruder leicht zitterte. Er interessierte sich nicht dafür, dass ihr Vater ihn dafür finster anblickte und zog Regulus vor sich, schlang die Arme um die schmalen Schultern des zehnjährigen Jungen, dem nicht erlaubt worden war, seinen Stoffhund mitzubringen, weshalb er etwas anderes brauchte, an das er sich klammern konnte. „Die Pfauen würden es bereuen, wenn sie dir wehtun.“ Er zwinkerte seinem Bruder zu, als der kurz über die Schulter schaute. Regulus lächelte und drehte sich wieder um.

„In Salazars Namen, wenn du diesen dummen Vögeln irgendetwas tust, wirst du es bitter bereuen, Sirius“, sagte Orion und seufzte schwer, bevor er mit seinem Zauberstab gegen die hölzerne Haustür klopfte. „Abraxas mag etwas… extravagant sein, aber er ist der Einzige, der noch ein Auge auf euch Zwei werfen wollte.“ Damit deutete sein Vater an, dass niemand sonst Sirius Black noch in seinem Haus haben wollte, aber es war nicht so, dass Sirius irgendetwas dagegen tun konnte, dass er eben ein Black war. Die Ungeschicktheit lag in seinem Blut und deswegen musste er fortwährend in teure Dinge rennen und sie in ihre Einzelteile zerlegen.

„Hier ist es unheimlich“, murmelte Regulus, grub die Finger tief in das Fleisch von Sirius‘ Handgelenken und hinterließ wahrscheinlich Abdrücke. „Wenn es euch nichts ausmacht, dann würde ich jetzt lieber wieder nach Hause.“

Orion lachte und klopfte erneut. „Ich denke, dass es euch ganz gut tun würde zur Abwechslung einmal raus an die frische Luft zu kommen. Besonders dir, Regulus.“ Er strich über Regulus‘ sehr blasse Wange, bevor er seine Hand auf Sirius‘ Schulter ablegte. „Steh gerade, Sirius, und schau nicht so, als würde ich dich nach Askaban schicken. Abraxas ist ein alter Freund von mir.“

„Das ist jetzt sehr ermutigend“, murmelte Sirius, wofür er einen sachten Klaps gegen den Rücken bekam. Er reckte stolz das Kinn und sah hoch zu seinem Vater, der amüsiert schien.

„Ja, das ist ein Ausdruck, den ich gerne öfter sehen würde, Sirius“, sagte er. Sirius wollte etwas erwidern, aber da öffnete die Tür sich mit einem Quietschen, das Regulus zusammenschrecken ließ.

„Oh, hat sich der kleine Mr. Black erschrocken?“ Abraxas Malfoy hatte die Tür persönlich geöffnet, was Sirius die Stirn runzeln ließ. Er löste den Griff um seinen Bruder und beobachtete Abraxas dabei, wie er in die jetzt leicht gerötete Wange von Regulus kniff, während der verzweifelt versuchte nicht auf den Boden zu schauen. „Entschuldigt, dass ich so lange gebraucht habe – das Haus scheint jeden Tag größer zu werden.“ Abraxas lachte und Orion stimmte mit ein, einmal mehr gegen Sirius‘ Rücken schlagend, als der nicht einmal lächelte. Auch wenn Sirius keinen blassen Schimmer hatte, worüber sie lachten, zwang er sich zu einem Lächeln, als Abraxas ihn aus seinen merkwürdig warmen grauen Augen ansah. Sirius war eigentlich daran gewöhnt graue Augen mit Kälte zu assoziieren.

„Wir haben nicht lange gewartet“, sagte Orion und schüttelte die Hand des anderen Mannes, bevor er zu seinen Söhnen deutete. „Du erinnerst dich an Sirius?“

„Natürlich!“, rief Abraxas aus und schob Regulus hastig aus dem Weg um Sirius‘ Hand zu schütteln. „Der Erbe – du bist so groß geworden, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.“

„Lässt sich schwer vermeiden“, erwiderte Sirius trocken, nicht dass Abraxas sich an der offensichtlichen Abneigung zu stören schien.

„Es geht bald los mit Hogwarts, nicht wahr?“ Abraxas schaute zu Orion, der nickte, was Sirius sich fühlen ließ wie eine dumme Puppe, die nicht für sich alleine sprechen konnte. „Ah, du hast ziemlich viel Glück, mein lieber Junge. Mein Sohn, Lucius, ist zu Hause. Er kann dir alles über Hogwarts erzählen. Ich bin mir sicher, dass ihr beide schnell Freunde werdet.“

Sirius lächelte, sagte aber kein Wort; immerhin konnte er sich nicht sicher sein, ob sein Vater für ihn sprechen wollte.

„Ich nehme es stark an“, sagte Orion. „Zeigst du uns den Weg, Abraxas?“

„Oh, wie unhöflich von mir. Aber die Nacht ist auch so einnehmend. Ich hatte darüber nachgedacht, das Abendessen draußen zu servieren, aber es scheint, als hätte dein zweiter Sohn ein wenig Angst vor der Dunkelheit“, sagte Abraxas sehr laut, obwohl man denken könnte, dass sein Vollbart, genauso weiß wie sein Haar, die Worte ersticken würde. Sirius war einfach nur froh darüber, dass Onkel Abby nicht versuchte ihn zu küssen und dabei seine Haut mit dem schrecklichen Bart zerkratzte.

Malfoy Manor war im Grunde ganz und gar nicht schön. Sirius schaute sich um, während sie Abraxas in das Wohnzimmer folgten, wo Sirius niemals Zeit verbringen wollen würde. Auch wenn der Kamin etwas Wärme verbreitete, schluckte der kalte Stein sofort jedes angenehme Gefühl. Die hohen Buntglasfenster zeigten Bilder, die Sirius nicht interessierten, aber er bemerkte, dass Regulus zu zittern begann, als er sie betrachtete. Sirius platzierte eine Hand auf der Schulter seines Bruders, worauf Regulus sofort auf den Boden schaute.

„Lucius, da bist du ja!“

Sirius drehte den Kopf und folgte Abraxas‘ Blick zu dem sechzehn oder vielleicht siebzehn Jahre alten Jungen, der auf der Couch saß, dabei aussehend, als müsse er sich gleich übergeben. Ein Glucksen unterdrückend bemerkte Sirius das fast weiße Haar. Und er hatte gedacht, dass Abraxas einfach alt genug war, um so eine schreckliche Haarfarbe zu haben. Lucius‘ Augen wirkten nicht einmal, als wäre irgendeine Farbe in ihnen enthalten, sondern einfach grau, kalt und gelangweilt.

„Das sind die Black Brüder; ich hatte erwähnt, dass sie kommen, oder?“ Abraxas schnappte sich Regulus und zog ihn von Sirius weg zu Lucius, der nicht sehr glücklich darüber schien, dass ein Kind neben ihm auf der Couch saß.

„Sehr oft, Vater“, sagte Lucius, höchstwahrscheinlich annehmend, dass die Abwesenheit von Emotion in seiner Stimme cool klang.

Sirius verdrehte die Augen. Warum, im Namen von Vaters geliebtem Salazar, konnten diese reichen, alten Zaubererfamilien nicht einmal nette Kinder haben, anstatt verzogene Bastarde, die immer davon ausgingen, dass sie irgendwann die Welt beherrschen würden?

Regulus rutschte sich merklich unwohl fühlend auf der Couch herum, schwang seinen Blick zu Lucius und schaute augenblicklich zurück, als er dabei ertappt wurde. Sirius warf Lucius einen finsteren Blick zu und eilte zu seinem Bruder, setzte sich zwischen Regulus und Lucius, um seinen kleinen Bruder zu beschützen… nur zur Sicherheit…

„Hi, Lucius“, sagte Sirius mit einem strahlenden Grinsen, während Orion noch ein paar letzte Dinge zu Abraxas sagte, bevor er dann gehen würde. „Ich bin Sirius und das ist Regulus – du kannst ihn Reggie nennen, aber wage es ja nicht mich Siri oder so etwas in der Art zu nennen. Dann nenne ich dich nämlich Lucy und ich bin mir sicher, dass du das nicht mögen wirst.“

„Was auch immer. Du scheinst an einem schweren Fall von verbalem Durchfall zu leiden“, sagte Lucius kurzangebunden.

Sirius schnaubte wütend auf und erlaubte Regulus einmal mehr seinen Arm zu greifen. „Du bist außerordentlich unhöflich“, sagte er und beobachtete, wie Lucius‘ rechter Mundwinkel nach oben zuckte, was sogar gewisse Ähnlichkeit mit einem Lächeln hatte. Allerdings machte das Sirius fast rasend. „Wir sind Gäste in deinem Haus. Für eine ganze Weile. Ich hatte gedacht, dass ein Malfoy wissen würde, wie man einen Black behandelt.“

„Du bist ziemlich unverschämt, Kleiner“, sagte Lucius, Sirius etwas genauer musternd bevor er seinen Blick zu Regulus schwang, der bis ans Ende der Couch zurückrutschte, um den kalten Augen zu entkommen.

„Und du bist beeindruckend ignorant“, gab Sirius zurück. „Als ob du nicht wüsstest, warum sie uns aneinandergeklebt haben, kurz bevor ich nach Hogwarts komme. Eine Allianz zwischen unseren Familien wäre sehr ertragreich, nicht wahr? Also, du wirst mein Freund, heiratest eine meiner Cousinen und na ja, dann beherrschen wir die Welt.“ Sirius runzelte die Stirn, als Lucius daraufhin eine Hand ausstreckte.

„Ein wenig spät, aber es wäre immer noch unhöflich mich zurückzuweisen“, sagte Lucius und seine Lippen zogen sich zu einem Lächeln, als Sirius seine Hand nahm und leicht schüttelte. „Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, hätte ich es vorgezogen meine Ferien anders zu verbringen.“

„Nicht mit kleinen Kindern?“, fragte Sirius, während Lucius um ihn herumschaute und Regulus nur anlächelte, weil der sich an ein Kissen klammerte, als würde sein Leben davon abhängen, und unter Lucius‘ Blick hochrot wurde. „Na ja, sag deinem Vater einfach, dass wir eine Menge Zeit miteinander verbringen und die Familienverbindungen intensivieren, und dafür lassen wir dich in Ruhe, während wir hierbleiben. Regulus und ich sind daran gewöhnt uns selbst zu beschäftigen.“

„Deine Zurückweisung hätte höflicher sein können“, antwortete Lucius frostig. „Ich nehme an, dass ich nicht mehr von einem elfjährigen Jungen erwarten kann.“

Sirius‘ Blick verfinsterte sich und er bereitete eine rüde Antwort vor, aber sein Vater hielt ihn davon ab.

„Ah, wie ich sehe kommt ihr drei gut zurecht“, sagte Abraxas mit einem Lächeln, das man schon fast Grinsen nennen konnte. „Habe ich es dir nicht gesagt, Orion?“

Orions Lächeln schien ein wenig gezwungener und seine Augen verweilten einen Moment auf Sirius. „Ja, in der Tat“, seufzte er und tätschelte Regulus‘ Schulter. „Bläst du immer noch Trübsal, Regulus?“ Sirius‘ kleiner Bruder schüttelte seinen Kopf und begann auf seiner Unterlippe herumzukauen. Orion seufzte erneut und wandte sich Abraxas zu. „Regulus ist ein wenig schüchtern. Er hat Schwierigkeiten damit soziale Kontakte zu knüpfen.“ Und er wurde kleiner mit jedem geringschätzigen Wort seines Vaters.

„Ich nehme stark an, dass Lucius ihm eine helfende Hand anbieten wird“, sagte Abraxas und lächelte seinen einzigen Sohn an. „Sicherlich möchtest du nicht, dass der junge Regulus in dieser schlechten Laune verweilt, oder Lucius?“

„Ist es nicht selbstverständlich für Reinblüter, sich gegenseitig zu helfen?“, erwiderte Lucius mit einem spöttischen Lächeln.

„Ich dachte, dass es selbstverständlich für Reinblüter ist, ihre Seelen zum Vorteil ihrer Väter zu verkaufen“, murmelte Sirius und räusperte sich augenblicklich, als alle ihn anstarrten. „Entschuldigt bitte, ich habe nur laut gedacht.“

Orion atmete tief ein und rieb sich die Schläfe. „Sirius, erinnere dich daran, was ich dir über… laut denken gesagt habe“, sagte er, legte eine Hand auf Sirius‘ Schulter und schaute ihm in die Augen. Sirius nickte geschlagen. „Also gut, ich werde in einem Monat wieder da sein. Benehmt euch.“

„Ich zeige dir den Weg, Orion“, sagte Abraxas und brachte seinen alten Freund zur Tür, die drei Jungen alleine lassend.

Sirius grummelte. Er wusste jetzt schon, dass er die Zeit in Malfoy Manor hassen würde und wenn Regulus nicht Trübsal blasen würde, dann musste Sirius es für ihn tun. Er hatte bereits Angst davor, nach Hogwarts und höchstwahrscheinlich Slytherin zu kommen, mit all diesen Reinblütern, die nicht daran glauben wollten, dass ihre Ansichten vielleicht falsch waren. Und das Schlimmste war, dass er Regulus zurücklassen müssen würde, ganz alleine in diesem dunklen und meistens einsamen Haus, während ihre Eltern beschäftigt mit einer Dinnerparty nach der anderen waren und nur der schmierige Hauself Kreacher zu Hause war.

Sein Vater würde ihn töricht optimistisch nennen, aber ein Teil von Sirius glaubte daran, dass es in Hogwarts Leute gab, die seine beinah verleumderischen Gedanken über die reinblütige Gesellschaft teilten. Aber die fand er sicherlich nicht in Slytherin.

„Soll ich euch das Haus zeigen?“, fragte Lucius, nachdem sie sich für zwei endlose Minuten einfach nur gegenseitig angestarrt hatten.

„Ich glaube nicht, dass wir eine Besichtigungstour in diesem riesigen Haus heute noch schaffen“, murmelte Sirius und Regulus neben ihm gluckste leise, während Lucius eine Augenbraue hob. „Ich meine, natürlich! Liebend gerne würden wir die Pracht von Malfoy Manor in all ihren Einzelheiten betrachten. Zeigst du uns den Weg, Lucy? Ähm, Lucius, entschuldige bitte.“ Sirius lächelte unschuldig und nahm Regulus‘ Hand, während Lucius sehr offensichtlich mit den Augen rollte, dann Sirius und Regulus aber bedeutete ihm zu folgen.

„Leben nur du und deine Eltern hier?“, wollte Regulus schließlich wissen, als sie einen weiteren langen Korridor, der genau wie alle anderen aussah, entlanggingen.

Lucius schüttelte den Kopf. „Nur mit meinem Vater“, erklärte er. „Rechts haben wir den Korridor, der zurück in die Eingangshalle führt. Die Bibliothek befindet sich im Ostflügel, wenn ihr Interesse an Büchern habt.“ Was er anscheinend bezweifelte…

„Wo ist deine Mutter? Im Westflügel verlorengegangen?“, witzelte Sirius, aber zur Abwechslung blieb Lucius einmal still. „Oh, phantastisch, sie ist tot. Siehst du, Reggie, ich bin in ein Fettnäpfchen getreten, indem ich ihn nach seiner Mutter gefragt habe.“ Regulus lächelte halbherzig, nicht sicher, ob es bei dieser Thematik erlaubt war, irgendetwas amüsant zu finden. „Lucius ist in ein Fettnäpfchen getreten, als er mir gesagt hat, ich hätte verbalen Durchfall.“ Sirius klopfte Lucius gegen den Oberarm – er war zu klein um seine Schulter zu erreichen – und erntete dafür einen verwirrten Blick des Malfoy-Erben. „Jetzt sind wir quitt. Alles wird von jetzt an besser laufen.“ Er nickte voller Enthusiasmus und Regulus schien sich daraufhin etwas zu entspannen.

„Gut zu wissen“, antwortete Lucius trocken.

Das erste Mal, das Sirius eingeladen worden war, Malfoy Manor zu besuchen, schien auch beinahe das letzte Mal zu werden, denn er stolperte daraufhin prompt gegen eine teure Vase, die augenblicklich auf ihrem kleinen Tisch zu wackeln begann. Regulus konnte sie gerade noch retten, bevor sie auf den Boden krachte, stolperte dann allerdings gegen seinen großen Bruder und ließ ihn das Gleichgewicht verlieren. Sirius plumpste rücklings gegen einen noch viel teureren Wandteppich, an dem er sich haltsuchend festklammerte, aber anstatt sein Gleichgewicht wiederzufinden, riss er den Stoff von der Wand, sich selbst und seinen Bruder darunter begrabend.

Lucius zog den Wandteppich von ihnen herunter und blickte sie genervt an. „Ich sehe schon, dass wir eine Menge Spaß haben werden.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war schmerzhaft und traf Sirius direkt in der Brust.

Nun, wenigstens hatte er Regulus perfekt demonstriert das alles, das schiefgehen konnte, auch schiefgehen würde…

~*~

„Ich mag ihn nicht“, wisperte Regulus, als Sirius ihn gerade liebevoll zudeckte. Es hatte eine Menge seines verbalen Durchfalls gebraucht, um Abraxas davon zu überzeugen, seinen kleinen Bruder und ihn in einem anstatt in getrennten Zimmern schlafen zu lassen. Malfoy Manor war so groß, dass es keinen Grund gab, dass die beiden Kinder sich ein Zimmer teilen müssten, aber den Malfoys schien es erst richtig gut zu gehen, wenn sie andere Menschen zum Betteln brachten und Sirius war gut im Betteln; seine Hundeaugen und die bebende Unterlippe hatten sogar seinen Vater bisher immer überzeugt.

„Wen? Abraxas oder Lucius?“ Sirius ließ sich auf die Kante von Regulus‘ Bett fallen. Das Zimmer war immer noch zu groß für sie und viel zu kalt, unheimlich und dunkel. Sirius hatte die Vorhänge offengelassen, sodass das Licht der Sterne und des Mondes wenigstens Regulus‘ Bett erleuchtete, während sein eigenes im Dunkeln blieb.

„Lucius.“ Regulus verkrallte die Finger fest in dem teuren Stoff der Decke. „Abraxas scheint ganz nett zu sein, aber Lucius macht mir Angst.“

„Er hat seinem Vater aber nicht erzählt, dass wir die halbe Einrichtung zerstört haben“, sagte Sirius amüsiert.

Regulus lächelte und kuschelte sich dichter in die Kissen. „Vater hätte sie einfach bezahlt“, sagte er und sein Lächeln wurde größer, als Sirius gluckste. „Ich hasse es trotzdem hier. Es ist zu ungewohnt und groß und ich vermisse mein eigenes Bett.“ Regulus‘ Schmollmund erinnerte Sirius an etwas.

„Warte mal, ich habe noch etwas für dich.“ Er hüpfte von dem Bett und hastete an das andere Ende des Raumes. Der Kleiderschrank knatschte, als Sirius die Tür öffnete und nach dem Ding suchte, dass er noch hatte verstecken können, bevor seine Mutter all seine Sachen sorgfältig überprüft hatte, um sicherzugehen, dass Sirius nicht versuchen würde Malfoy Manor niederzubrennen oder etwas gleichwertig Perfides plante.

Regulus beobachtete ihn neugierig, versteckte sein Gesicht aber hastig in seinem Kissen, als Sirius ihm einen ermahnenden Blick zuwarf.

„Neugier ist des Kniesels Tod, Reggie“, sagte Sirius rügend, bevor er wieder in seinem Wandschrank verschwand. Der Schrank war riesig – groß genug, damit jemand sogar darin leben konnte, glaubte er. Aber niemand wollte in einem Schrank leben, egal wie groß der war. Hier drin könnte wer weiß was versteckt sein: ekelerregende Spinnen, nervtötende Staubpartikel oder der Weg in ein anderes Land.

„Armer Kniesel“, kam Regulus‘ Stimme von hinten.

„Jaah… ah, gefunden!“ Sirius krabbelte aus dem Schrank und grinste Regulus an.

„Was ist es?“, wollte der wissen, den Kopf schieflegend.

„Willst du wie der Kniesel enden, Reggie?“, fragte Sirius dramatisch, aber diesmal gluckste Regulus einfach nur, das Gesicht gegen sein Kissen pressend um das Geräusch zu dämpfen. „Schnuffel hat dich vermisst“, sagte er und kniete sich an Regulus‘ Bett, legte den dunkelbraunen Stoffhund auf die Kante und ließ ihn herumlaufen.

Regulus biss sich auf die Lippe, um das breite Grinsen zu unterdrücken. „Dankeschön“, sagte er mit kaum hörbarer Stimme, zog seinen geliebten Stoffhund an sich und dachte keinen Moment mehr daran, was ihre Eltern ihm darüber gesagt hatten, dass er zu alt für solche Dinge sei.

„Jetzt ist aber Schlafenszeit“, sagte Sirius und gähnte betont. „Morgen versuchen wir mehr Dinge an Lucius zu finden, die wir nicht mögen. Vielleicht seine Haare. Er sollte sie ab und an mal schneiden.“ Sirius ging begleitend von dem Echo von Regulus’ Lachen zu seinem eigenen Bett. „Gute Nacht, Reggie“, sagte er, als er unter seine Decke schlüpfte.

„Gute Nacht, Sirius“, murmelte Regulus. Er drehte Sirius den Rücken zu, sodass er in Ruhe mit Schnuffel kuscheln konnte, ohne sich dafür schämen zu müssen, dass er immer noch einen Stoffhund hatte.

Sirius ließ sich in seine Kissen sinken und starrte an die Decke, die Arme achtlos über den Kopf geworfen. Es war nicht so, dass er es bereute, was er über Lucius‘ Mutter gesagt hatte, aber es war sicherlich nicht gut gewesen, das direkt vor seinem kleinen Bruder zu tun. Ihre Eltern würden noch ein freches Balg in ihrem Haus nicht dulden und Sirius hatte bereits für zwei gezählt, besonders wenn er in der richtigen Stimmung war. Aber er war niemals in der Stimmung zusehen, wie man seinem kleinen Bruder wehtat, und Regulus war nicht abgehärtet genug um sich gegen die beleidigenden Aussagen ihrer Mutter zu schützen.

Vielleicht sollte er sich sogar bei Lucius entschuldigen. Sein Vater würde es definitiv gutheißen, wenn er sich mit dem Malfoy-Erben anfreunden würde, das stand außer Frage. Aber Lucius wollte nicht der Freund eines kleinen Kindes sein und Sirius wollte nicht der Freund eines verzogenen, arroganten Reinbluts sein.

Er hasste es so sehr ein Teil dieser reinblütigen Gesellschaft zu sein…

Manchmal hasste er es sogar reich zu sein. So wie jetzt hatte er Probleme einzuschlafen, wenn er umgeben war von unvorstellbar weichen Kissen und Decken. Sirius drehte sich immer wieder, bis die Laken unter ihm vollkommen durcheinandergekommen waren, dösend und schwitzend in der Sommerhitze.

Irgendwann warf er die Decke von sich. Er schlüpfte aus dem Bett und schlich sich rüber zu Regulus, um sich zu vergewissern, dass er eingeschlafen war. Mit Schnuffel in seinen Armen sah er so friedlich aus, leicht lächelnd und wahrscheinlich von einem echten Schnuffel träumend, mit dem er im Garten des Grimmauld Place herumtollen und spielen konnte. Sirius wünschte sich, dass sein Bruder einen Crup zu Weihnachten bekommen hätte, aber ihre Eltern wollten keine Tiere, magisch oder nicht magisch, in ihrem Haus, weshalb Regulus bald ganz alleine sein würde, wenn Sirius nach Hogwarts ging.

Seufzend drehte Sirius sich um und steuerte auf die Tür zu. Ihm war langweilig und sein Hals war trocken; vielleicht würde er in die Küche schleichen um sich ein Glas Wasser zu holen, was er auch als Entschuldigung benutzen würde, wenn er sich den Magen vollgestopft hatte. Aber als er die Küche endlich gefunden hatte, war er so verflucht müde, dass er eigentlich nur noch zurück in sein Bett wollte.

Als er die Eingangshalle passierte, hörte er Stimmen aus dem Wohnzimmer und – sich nicht um den armen Kniesel scherend – schlich sich näher an die Tür, lugte durch den Türspalt hindurch. Ein Feuer prasselte im Hintergrund und warf entmenschlichende Schatten auf die hohen Armsessel. Aufblitzendes weißblondes Haar wurde von dem Kaminfeuer erleuchtet, sodass es jetzt mehr golden aussah, auf jeden Fall weniger furchteinflößend.

„Er hat nach Mutter gefragt!“, schnarrte Lucius‘ Stimme. „Ein verfluchter, neugieriger Bengel, der kleine Black. Alle beide. Es war ein Fehler die Black Brüder einzuladen, Vater.“

„Lucius, setz dich. Bitte.“ Sirius sah Abraxas in einem der Armsessel sitzen, während Lucius vor ihm auf und ab ging. „Natürlich hat er nach deiner Mutter gefragt. Der junge Sirius kommt aus einer glücklichen Familie mit vielen Verwandten. Nicht ganz so viele wie bei diesen grässlichen Weasleys, aber wie die sind die Black Brüder an beide Eltern gewöhnt.“

„Ich denke, dass er etwas weiß“, schnappte Lucius und ließ sich in den Sessel fallen, der dem seines Vaters gegenüberstand. Sirius musste sich nach hinten lehnen, damit Lucius ihn nicht bemerken würde. „Oder er wird es früher oder später herausfinden. Es war ein Fehler sie hier zu beherbergen.“

„Orion ist ein alter Freund von mir und ich schulde ihm etwas“, erwiderte Abraxas. Er klang viel kälter als Sirius es in Erinnerung hatte. Irgendetwas kam Sirius verdächtig vor – nicht so wirklich, dass Lucius ihn und seinen Bruder zu hassen schien, aber dass er Angst zu haben schien, Sirius würde die falschen Fragen stellen.

„Fein!“ Lucius schlug die Hände auf die Armlehnen und begann mit den Finger herumzutrommeln. „Aber ich bin nicht ihr Babysitter. Das einzige Kind, auf das ich jemals aufpassen werde, ist mein Sohn – irgendwann. Und das wird nervenstrapazierend genug sein. Ich verabscheue Kinder. Das sind nicht einmal richtige Menschen. Können nicht selbst denken, können sich nicht vernünftigen artikulieren und sie machen alles kaputt, das sie in die Finger bekommen.“

Abraxas gluckste. „Du bist voller Vorurteile, mein Sohn.“ Er atmete tief durch. „Aber es freut mich sehr zu hören, dass dein tiefgehender Hass auf Kinder dich nicht davon abhalten wird einen Erben in die Welt zu setzen. Nebenbei gesagt wäre ich mehr als froh darüber eine Menge Zeit mit meinem Enkel zu verbringen.“

Sirius gähnte gelangweilt. Jetzt wurde es wieder langweilig. Er hatte gedacht, dass er vielleicht ein paar interessanten Familiengeheimnissen auf die Schliche kommen würde, aber die Malfoys schienen nicht genug Familienmitglieder zu haben, als dass sich irgendwelche Geschichten zwischen den Zeilen verbergen könnten. Sirius drehte sich herum um zu seinem Zimmer zurückzugehen, aber er stoppte als er Abraxas sagen hörte: „Leider empfindet deine Mutter ja genauso, wenn es um das Thema Kinder geht.“

Sirius blinzelte. Das klang fast, als wäre Abraxas‘ Frau immer noch am Leben… genaugenommen hatte Lucius niemals gesagt, dass seine Mutter tot sei, aber warum lief sie dann nicht hier herum und versuchte in Regulus‘ rosige Wangen zu kneifen? Sirius‘ Augen weiteten sich. Vielleicht war sie tot, lief aber immer noch nachts hier herum wie ein Inferius. Er schüttelte sich und hastete geradewegs zurück zu den Treppen.

Die Dunkelheit krabbelte an seinen Seiten herauf, brachte ihn wieder zum Zittern und dazu sich die Arme warmzurubbeln. Er verlangsamte seine Schritte, aber nur weil seine schnelleren Schritte ein furchteinflößende Echo erzeugten, das von den hohen Wänden abprallte und in dem leeren Korridor widerhallte, und nicht, weil er sich plötzlich daran erinnerte, dass man nicht in anderer Leute Haus herumrannte. Die Härchen auf seinen Armen und in seinem Nacken standen senkrecht, als die unsichtbaren Monster, die in den Schatten lauerten, ihn nicht aus den Augen ließen.

Sirius biss sich auf die Lippe, entschlossen nicht aus Angst zu wimmern. Hier hatte er den Beweis, dass er seinen Cousinen nach Slytherin folgen würde, wenn er nicht einmal einen langen, dunklen Korridor entlanggehen konnte, ohne zu befürchten, dass jeden Moment etwas aus der Dunkelheit springen würde, mit der Absicht ihn umzubringen – wenn nicht sogar die Dunkelheit selbst das vorhatte.

Seine Cousine Bellatrix hatte ihm erzählt, was ein Lethifold war. Kreaturen, die einem Umhängen oder Schatten ähnelten und mit ihrem kaum einen Zentimeter dicken Körper über den Boden glitten. Vollkommen lautlos bedeckten sie ihre schlafenden Opfer und erstickten sie, bevor sie sie dann verschlangen, nicht eine einzige Spur des Körpers zurücklassend. Sirius schluckte hart und nahm sich selbst in den Arm, hoffte jetzt mehr auf einen Inferius als auf einen Lethifold.

Die Tür machte ein leises, quietschendes Geräusch, als Sirius sie aufstieß und in das Zimmer, das er sich mit Regulus teilte, schlüpfte. Sein kleiner Bruder schlief immer noch ruhig und friedlich, dicht an Schnuffel gekuschelt. Sirius verzehrte sich regelrecht nach etwas, mit dem er jetzt auch kuscheln konnte.

Er öffnete die Tür des Wandschrankes, fand darin aber weder etwas Weiches noch Plüschiges. Weit davon entfernt… Sirius keuchte auf, wankte zurück und starrte schockiert auf das Bild, das er niemals würde vergessen können.

In seinem großen Wandschrank war eine junge Frau, die ihn emotionslos aus ansah und das aus Augen, die fast weiß schienen, bis auf fadenartige, karmesinrote Venen, die auf der Sklera pulsierten. Immer dann, wenn die Augenlider sich kurz schlossen, dann rollten rote Tränen über blasse Wangen, die von goldenem Haar umrandet waren. Das weiße Kleid der Frau war blutdurchtränkt.

Sirius hatte nie geglaubt, dass Rot so furchteinflößend und gleichzeitig überwältigend aussehen konnte; er war so fasziniert von dem Anblick, dass er seine Augen nicht abwenden konnte. Die Brust der Frau war aufgeschlitzt worden; Hautlappen bedeckten den schlanken Körper, offenbarten aber die inneren Organe, von denen einige fehlten, andere dafür aber immer noch pulsierten, besonders das Herz, das sich wieder und wieder ausdehnte und schließlich zusammenzog.

Sirius wollte sich die Hände gegen die Ohren pressen, damit er nicht den klopfenden, pochenden Geräuschen lauschen musste, aber er war wie erstarrt – konnte sich nicht bewegen, konnte nicht atmen, konnte nicht einmal schreien. Galle stieg seinen Hals hinauf und er presste sich eine Hand gegen den Mund, den Blick hebend um direkt in die blutunterlaufenen Augen der Frau zu sehen. Das war ein Traum. Ein schrecklicher Alptraum. Das konnte nicht wahr sein. Sirius versuchte sich wieder und wieder dazu zu bringen, aufzuwachen, aber erfolglos – und es wurde noch viel, viel schlimmer, als die Frau eine Hand ausstreckte.

Sirius stolperte nach hinten, fiel geräuschvoll auf den Boden und weckte so Regulus. Sein Bruder rieb sich die Augen und schaute zu dem Wandschrank, stieß augenblicklich einen schrillen Schrei aus, der dazu führte, dass die Frau sich auf ihn fixierte. Sie schloss die Augen für einen Moment, schaute wieder zu Sirius und dann zurück zu Regulus, der ans Ende seines Bettes rutschte, während er sich haltsuchend an seinen Stoffhund klammerte.

So schnell er konnte sprang Sirius auf und stellte sich vor seinen Bruder, die Arme beschützend ausgestreckt. „Bleib weg von meinem Bruder“, knurrte er und ignorierte die Tatsache, dass sein ganzer Körper vor Angst bebte. Die Frau zog sich langsam in eine aufrechte Position, indem sie sich an der Tür festhielt, von der Sirius sich wünschte, dass er sie nie geöffnet hätte. Venen fielen wie Seile aus dem Loch in der Brust der Frau; die Höhle glitzerte im fahlen Mondlicht, das die einzige Lichtquelle im ganzen Raum war.

„Bleib weg“, wiederholte Sirius, seine Stimme vor Wut und Angst zitternd. Die Frau holte rasselnd Luft und schlüpfte aus dem Schrank zu ihnen, zog die aus ihrem Körper hängenden Venen dabei über den Boden, hinterließ aber keine Blutspuren.

Die Tür zum Korridor wurde plötzlich aufgestoßen und krachte mit einem lauten Knall gegen die Wand.

„Was in Salazars Namen ist…“ Lucius stürmte in den Raum und stoppte mitten im Satz, als er die Frau bemerkte. Seine Augen weiteten sich und er stand einfach nur da, lauschte den rasselnden Laute für was sich anfühlte wie eine Ewigkeit, bevor er seinen Zauberstab zückte.

„Riddikulus!“, schrie er und die Venen schlangen sich wie von selbst um die Frau, brachten sie dazu ein paar Schritte nach vorne zu stolpern, bevor sie auf den Boden fiel, mit dem Gesicht direkt auf den teuren Teppich krachend. Und Lucius lachte. Sirius starrte ihn voller Schock an, während er dem Lachen, das sich so fürchterlich verrückt anhörte, schutzlos ausgeliefert war. Es ängstigte ihn beinahe mehr, als das Ding auf dem Boden, das jetzt in kleine Wölkchen aus Rauch explodierte und letztendlich verschwand.

Die darauffolgende Stille wurde durchbrochen von schluchzenden Geräuschen, die von hinten kamen. Sirius wirbelte herum und legte eine tröstende Hand auf Regulus‘ bebende Schulter. „Pscht, du tust Schnuffel weh“, wisperte er und deutete auf den Stoffhund, der gequetscht und deformiert zwischen Regulus‘ schwitzigen Händen eingeklemmt war. „Alles ist gut, Reggie. Ich bin ja hier, okay?“ Regulus schloss fest die Augen, allmählich seinen Griff um den kleinen Hund lockernd.

„Es gibt keinen Grund sich zu fürchten“, schnarrte Lucius‘ Stimme von hinten.

Sirius fuhr herum und blickte Lucius ärgerlich an, bekam dafür einen weiteren eisigen Blick aus diesen hartherzigen grauen Augen. „Entschuldige bitte, dass wir nicht lachen können, wenn so ein… ein… ähm…“

„Ein Irrwicht“, sagte Lucius trocken, steckte seinen Zauberstab wieder weg und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Seine Mundwinkel zogen sich zu einem fiesen Grinsen. „Formwandler, welche die Gestalt deiner größten Angst annimmt, Sirius. Sie leben an dunklen Orten, wie…“ Er schaute sich um und bemerkte die offenstehenden Türen des Wandschrankes. „In Wandschränken, Kommoden… nun, vielleicht unter deinem Bett.“ Er wackelte mit den Augenbrauen, als Regulus schniefte. „Sie werden von Lachen besiegt.“

Sirius schnaubte. „Ah, und ich dachte du lachst immer so frei und herzlich.“ Er wackelte ebenfalls mit den Augenbrauen, als Lucius ärgerlich aufschnaubte. Unauffällig drückte Sirius Regulus‘ Schulter bei dem Versuch ihm etwas Trost zu spenden.

„Es scheint, dass du schon wieder in der Stimmung für Späßchen bist“, spottete Lucius. „Dann lasse ich euch allein. Es wird langsam spät – selbst für einen Erwachsenen wie mich.“ Er drehte sich auf der Stelle und ging auf die Tür zu, aber Sirius hielt ihn auf, indem er sich ihm in den Weg stellte, Regulus alleine und zitternd auf dem Bett zurücklassend.

„Ich hab den Wandschrank vor anderthalb Stunden schon einmal geöffnet“, zischte Sirius mit gesenkter Stimme, sodass Regulus ihn nicht hören konnte. „Ich bin sogar hinein geklettert. Da war keine Spur von einem Irrwicht.“

Lucius lehnte sich näher zu ihm. „Es ist ein großer Wandschrank“, wisperte er und tätschelte Sirius‘ Kopf. „Ich hatte vorgeschlagen, dass du den Sommer über dort verbringen würdest, aber wie es scheint war er sowieso schon besetzt.“

„Sehr lustig, Malfoy“, gab Sirius zurück und zog seinen Kopf von Lucius‘ Hand weg. „Wenn du das mit Absicht getan hast, dann…“

„Dann was?“ Lucius schaute ihn von oben herab an. „Oh, ich habe ja solche Angst. Ein Baby will Rache! Das wird ganz schrecklich enden.“ Er deutete zu Regulus. „Ich vermute, dass dein Bruder eine Umarmung braucht. Gib ihm eine.“ Er griff Sirius‘ Schulter schmerzhaft fest, bevor der kleinere Junge tun konnte, was man ihm aufgetragen hatte. „Und hör auf hier herumzuschleichen. Deine Neugierde bringt dich sonst noch um, Kleiner.“

Sirius runzelte die Stirn. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“

„Ist das so?“ Lucius gluckste und schüttelte den Kopf. „Dann erklär mir, Sirius, warum meine Mutter dein Irrwicht ist?“

Sirius starrte ihn aus vor Schreck geweiteten Augen an und blinzelte nicht einmal, bis seine Augen zu brennen begannen. „Was?“

Lucius hob die Augenbrauen. „Ich habe gesehen, wie du in der Eingangshalle herumgeschlichen bist. Du hast meinen Vater und mich reden gehört, bist daraufhin herumgeschlichen und hast höchstwahrscheinlich ein Bild von ihr gefunden; andererseits gibt es keine Erklärung, warum sie plötzlich aus deinem Wandschrank kriecht und dabei nichts als ihre Organe trägt.“

„Sie hatte ein Kleid an“, wisperte Sirius und errötete auf der schmalen Grenze zwischen Verlegenheit und Ekel. „Und ich hab euch nur sagen hören, dass sie Kinder nicht ausstehen kann. Es war nicht interessant genug, damit ich in einem großen, dunklen Haus herumschleiche.“ Er atmete tief durch. „Vielleicht sah der Irrwicht auch nicht wegen mir so aus.“

„Das ist unmöglich. Ein Irrwicht orientiert sich an der schwächsten Person. Und ich bin definitiv nicht das perfekte Ziel.“ Lucius schaute zu Regulus, dann zurück zu Sirius.

„Aber dann hätte es sich in etwas anderes verwandelt, sobald du den Zauberspruch gesprochen hattest!“ Sirius knurrte. „Ich bin nicht blöd. Ich weiß, was ein Irrwicht ist, okay? Ich weiß auch, dass es dir während den Ferien nicht gestattet ist, deinen Zauberstab zu benutzen. Also, sag mir, was mit deiner Mummy los ist und ich werde das Ministerium nicht informieren.“

Lucius musterte ihn einen Moment, bevor er schmunzelte. „Du wirst ein anständiger Slytherin werden, Kleiner“, sagte er. „Aber du musst noch lernen, dass man sich niemals mit einem Malfoy anlegt. Ganz besonders… als Kind.“ Sirius knurrte erneut, als Lucius ihm die Haare durcheinanderbrachte. „Eines Tages verstehst du vielleicht, was es bedeutet, ein ordentliches Mitglied unserer reinblütigen Gesellschaft zu sein. Gib niemals Dinge preis, die deinem Ruf schaden könnten. Niemals…“ Lucius richtete seine kalten grauen Augen wieder auf Regulus, bevor er Sirius ansah. „Stelle niemals das Wohl deiner Familie über dein eigenes.“

Sirius ging aus dem Weg. „Das wird niemals passieren“, zischte er und drehte Lucius den Rücken zu, ging zurück zu seinem Bruder. Er sah auch nicht zurück, als er Lucius die Tür hinter sich zuschlagen hörte. Da draußen gab es Dinge, die man nicht verstehen konnte, und Sirius war genug Reinblut um nicht zu viele Fragen zu stellen. Besonders, wenn er Mitleid mit dem armen Kniesel hatte, der von seiner Neugier getötet werden würde.

Regulus‘ graue Augen waren tränengefüllt und er schniefte, versuchend die Tränenspuren auf seinen Wangen wegzuwischen. „Geh nicht weg, Sirius“, wisperte er, umarmte seinen Stoffhund fest und rutschte näher an seinen Bruder, die Augen ohne Fokus in der Dunkelheit umherwandernd. „Lass mich nicht alleine.“

„Alles ist gut, Reggie“, seufzte Sirius und legte eine Hand auf den schwarzen Haarschopf, zog Regulus‘ Gesicht gegen seine Schulter. „Ich würde dich niemals alleine lassen. Und hey!“ Er tätschelte Regulus‘ Haar und lächelte, als sein Bruder hoch zu ihm sah, obwohl Tränen über seine Wangen rollten und jetzt auf die Matratze tropften. „Wenn ich in Hogwarts bin, dann wird Schnuffel dich beschützen, okay?“


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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