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Fanfiction

Ehemann H ... - Ignorant trifft Blender

von Eosphoros

Blaise schnaufte in die Tüte. Langsam hörte die Welt auf, sich um ihn zu drehen, und ihm wurde bewusst, in was er gerade atmete. Angewidert riss er die Tüte von seinem Mund und fauchte: „Du lässt mich in einen Abfallbeutel …“

„Einen sauberen!“

„Egal! Es ist ein Abfallbeutel … atmen? Spinnst du?“ Rasch war auf den wackligen Beinen und wollte aus der Kammer stürmen. Die Tür klemmte. Zumindest fühlte es sich so an. Er rüttelte an der Tür.

„Blaise? Vorhin hat sich ein Schlüssel gerührt. Ich glaube, wir wurden eingesperrt.“

Ruckartig wandte er sich dem Mädchen zu und bereute die hastige Bewegung sofort. Er fiel gegen die Tür und hielt sich den Kopf. Das war wieder typisch. Sein Unglück war besiegelt. Nicht nur, dass er zu dem Vater dieser dämlichen Trine bald würde Stiefpapa sagen müssen - seine Mutter bestand darauf, um den familiären Zusammenhalt zu fördern -, sondern er war mit selbiger Trine selbstverschuldet nun auch noch im engsten Raum des Hauses eingesperrt. Was würden seine Freunde sagen, wenn sie erführen, dass er mit dem Gemüsegarten auf anderthalb Quadratmeter eingefercht war? Sein Ruf war ruiniert. Definitiv.

„Du kannst doch bestimmt laut rufen und dich bemerkbar machen.“

Blaise lachte höhnisch. „Sicher! Können kann ich. Doch nutzen wird es nichts. Heute ist der erste Freitag des Monats. Meine Mutter besucht an jedem ersten Freitag eines Monats die Galerie ihrer Busenfreundin. Vernissage etc. Dein Vater wird sie begleiten und unsere hiesige Hauselfe wird sich oben nicht blicken lassen, solange sie hier nichts zu tun hat. Das wird erst der Fall sein, wenn Mutter wieder hier ist.“

Blaise fluchte innerlich. Wäre er allein, er hätte seine Faust mit voller Wucht gegen die Tür geschlagen. Obwohl - ohne Luna wäre niemals in diese Situation geraten. Sie war schuld. So einfach war das. Doch unabhängig davon, ob sie schuld war oder nicht, er sie schätzte oder nicht, sie war weiblichen Geschlechts und seine Mutter hatte ihn dazu erzogen, keinerlei Handgreiflichkeiten vor den Augen der Damen auszutragen, die diese missverstehen könnten. Sich prügeln war laut Meinung seiner Mutter in Ordnung, doch auf arglose Gegenstände, Tiere und Pflanzen einschlagen war ihrer Ansicht nach ein Verstoß gegen Anstand und Sitte.

„Oh Blaise, mein Liebling. Wir Damen lieben es, wenn sich die Herren um sie schlagen, doch der bloße Anschein von Gewalt, und sei es auch nur ein angemessener Wutausbruch gegen Wände oder Türen oder Porzellan, macht uns Angst. Er verunsichert uns und … nun ja, es lässt uns Mitleid mit den Gegenständen empfinden“, hatte sie gesagt und ihm die Krawatte zurecht gerückt.

„Und was ist mit Apparieren?“

Blaise lachte aus vollem Hals. „Bist du verrückt? Ich werde kaum Apparieren und einen Unfall riskieren!“

„Ja aber … du hast doch in der Schule herumposaunt, dass du es kannst!“

Blaise ignorierte den Einwurf. Ihm fehlten noch drei Wochen an den siebzehn und er würde seine Lizenz nicht riskieren, nur weil …

„Was ist mit Alohomora?“

Er grinste breit. „Versuch es!“

Blaise wich von der Tür zurück und stellte sich hinter Luna. Er ließ seinen Zauberstab leuchten und beobachtete seine Mitgefangene, wie sie gekonnt ihren schwang und der Tür ein verträumtes Alohomora entgegenschleuderte. Die Tür wehrte sich. Luna landete direkt an seiner Brust und drückte ihn gegen die Rückwand der Kammer.

„Ehemann G“, keuchte Blaise und schob Luna von sich. „Immer wieder 'was Neues. Der Typ war einfach paranoid.“

Luna schnaufte und rieb sich das Dekolletee. „Warum klappt das bei Hermine immer!“

Blaise wurde hellhörig. Zum ersten Mal hatte ihre Stimme keine einschläfernde Wirkung auf ihn. Sie klang nicht gerade munter und weckte in ihm auch nicht gerade den Wunsch, Polka zu tanzen - er tanzte sehr gerne Polka -, doch zum ersten Mal glaubte Blaise, dass sogar Luna Lovegood einen Hauch an Temperament entwickeln konnte. Natürlich nur, wenn sie es wollte.

„Auch Granger würde diese Tür nicht aufkriegen. Sie ist von außen verschlossen und nur von außen bekommt man sie auf. Es sei denn, man hat den Schlüssel. Dann geht es natürlich auch von innen!“

„Ach was!“ Luna zuckte die Schultern und machte es sich auf dem Fußboden bequem.
„Was machen wir eigentlich hier?“
Ihre Finger zirbelten unablässig einen Radieschen-Ohrring.
„Du … du willst mich doch nicht etwa hier verführen?“

Panisch wich Blaise zurück. Die Wand gab nicht nach, doch er glaubte, sie würde ihn bereitwillig aufnehmen. Verführen? Er? Loony? Wie kam sie auf diesen absurden Gedanken.

„Was?“, quietschte er. „Ähm, wie kommst du denn auf diese … Idee?“
Er liebte Attribute. Eine ganze Reihe an nicht gerade sehr schmeichelhaften Eigenschaftsbezeichnungen schwirrten ihm durch den Kopf, um das Wörtchen Idee näher zu beschreiben. Doch er biss sich auf die Zunge.

„Keine Panik, das war ein Witz! Verführung setzt die Bereitschaft des Verführten oder der Verführten voraus, sich auch verführen lassen zu wollen. Sagt zumindest mein Vater.“

Blaise brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass er ihr auf den Leim gegangen war.
„Ähm … sage mal, Luna, trägt sich dein Vater eigentlich mit Heiratsabsichten?“ Toll, Blaise!, dachte er bei sich. Geschickter hättest du nicht auf den Punkt kommen können. Da die Sache nun jedoch auf dem Tapet war, starrte er Luna direkt an. „Und?“

Mechanisch. Langsam. Bedächtig. Sinnend. Nichts traf den Gesichtsausdruck exakt, den Luna zur Schau trug. Ihr Kopf klappte in identischen Intervallen von der einen auf die andere Schulter.
„Hmm“, machte sie nach einer Weile. „Nein.“

„Wie nein!“

„Na eben nein! Nein, er trägt sich nicht mit Heiratsabsichten. Besser so?“

„Bist du sicher?“

„Sicher bin ich sicher.“

„Ja aber er ist dein Vater und Eltern tun Vieles, ohne dass die Kinder etwas davon wissen oder die Möglichkeit haben zu intervenieren.“

„Meiner nicht! Deine Mutter etwa?“

„Ja!“, schrie Blaise beinahe. Leiser wiederholte er es. „Ja. Ist dir aufgefallen, wie sie gurrt, wenn sie mit ihm spricht?“

„Vielleicht mag sie ja Tauben. Viele Menschen gurren.“ Wie zum Beweis ahmte Luna eine Taube nach. Sogar ihr Kinn zuckte vor und zurück, was ihr eher Ähnlichkeit mit einem Huhn eintrug. Luna kicherte. Doch Blaise schüttelte den Kopf. Ihm war nicht zum Lachen zumute.

„Meine Mutter hasst Tauben. Sie mag sie nicht einmal gebraten und gefüllt. Sie hält strenge Diät. Auf den Tisch kommen nur gedünstetes Gemüse und Fisch. Alles andere könnte ihrer Figur abträglich sein und so ihre Chancen mindern, einen Ehemann zu finden“, erklärte Blaise leise.

Lunas verwunderter Blick war keine Überraschung. Es hatte sich dank der Hexenwoche vor einiger Zeit herumgesprochen, dass Mrs Odette Zabini, die exotische Society-Lady einen enormen Männer-Verschleiß hatte. Sieben! Es waren mittlerweile sieben Ehemänner, die sie ins Grab gebracht hatte. Der Skandal war damals nicht ausgebrochen, da die Zeitungen voll von Artikeln über Harry Potter waren. Potter hier, Potter da, Potter überall. In diesem Fall war Blaise dankbar gewesen, dass die Massen es vorzogen über Potter herzuziehen, als über das irgendwie erwartete Ableben seines letzten Stiefvaters zu lesen. Dennoch war es seitdem bekannt, dass seine Mutter so etwas wie eine Schwarze Witwe war. Sicher, das Ministerium hatte nach jedem Tod ermittelt, doch nie hatte ihr etwas nachgewiesen werden können.

„Deine Mutter ist eine schöne Frau. Mein Vater mag schöne Frauen, doch er bewundert sie nur von fern. Sie schüchtern ihn ein, weißt du? Meine Mutter war auch eine schöne Frau, doch ihre Genialität hat seinen Mut entfacht. Sonst hätte er sie niemals gefragt.“

„Meine Mutter kriegt jeden, den sie will“, murmelte Blaise. Er machte es sich auf dem harten Boden bequem. Allmählich machte ihm die Dunkelheit nichts mehr aus. Sicher, sie war irritierend gewesen, doch mit der Zeit gewöhnte man sich daran. Ein bläuliches Leuchten tauchte in Lunas Hand auf. Das Mädchen holte eine Schüssel aus dem Regal und platzierte die Flammen in diese.

„Sie ist zu groß!“, meckerte Blaise aus Gewohnheit.

„Sie ist alles, was wir haben. Wenn wir wirklich erst herauskommen, wenn deine Mutter wieder hier ist, müssen wir mit dem Vorlieb nehmen, was da ist.“

Ihm sollte es recht sein. Fasziniert starrte er in die blaue Flamme. „Hermine?“

„Wer sonst“, erwiderte Luna. Sie schlug in schwärmerischer Art die Augen auf und seufzte.

„Dieses Schla… dieses Mädchen steckt voller Überraschungen.“

Schweigen machte sich breit. Wieder einmal. Er wusste einfach nicht, worüber er sich mit Luna unterhalten sollte. Sie saß verkrampft da und starrte Löcher in die Luft.

„Hat deine Mutter es getan?“

Blaise erschrak. Die Frage hatte er es sich auch zu häufig gestellt. Manchmal zweifelte er daran, dass sie unschuldig war, doch die Momente, in denen er genau wusste, dass seine süße Mutter niemals jemanden würde töten können, überwogen.

„Natürlich nicht! Meine Mutter ist keine Schwarze Witwe, auch wenn diese dämliche Hexenwoche etwas anderes schreibt. Sie wartet doch nur darauf, dass es noch vor der Regelung der Erbangelegenheiten G ein neuer Mann in ihr Leben tritt und sich um die Stelle als Ehemann H bewirbt.“ Er wusste, dass er bitter klang.

Doch Luna lachte nur. „Du bist der festen Überzeugung, dass mein Vater dein Stiefvater werden soll?“
Sie wartete seine Antwort gar nicht er ab und fuhr fort: „Mein Vater ist an keiner zweiten Ehe interessiert. Er hat mit meiner Mutter die wahre Liebe erlebt und wird die Erinnerung daran nicht verderben, indem er eine andere Frau in sein Leben lässt.“

„Liebe? Quatsch. Es geht um Geld, Gier und psychische Gewalt!“, betonte Blaise. Er wusste es doch genau. Seine Mutter heiratete nie aus Liebe. Sie brauchte jemanden, den sie dominieren und manipulieren konnte, ohne dass er es merkte.

„Nun, das solltest du deiner Mutter überlassen. Wenn sie ein achtes Mal heiraten will und dieser Ehemann H mein Vater sein soll, dann solltest du es akzeptieren!“

„Nun, dann bestell' schon mal Trauerkleidung bei Madam Malkins. Du wirst sie sechs Monate nach der pompösen Hochzeit brauchen! Länger wird dein Vater es nämlich nicht machen. Er wird sterben, man wird ermitteln, ob es ein natürlicher Tod war, und wieder wird meine Mutter als Männer mordende Witwe dargestellt werden. Ich will nicht schon wieder sehen, wie sie darunter leidet. Doch dieses Mal werde ich mir nichts vorzuwerfen haben. Du wirst schuld sein. Weil du deinen Vater nicht vor dieser Ehe hast beschützen wollen, wird dir dieses Mal die Ehre der Schuld zu teil werden. Ich habe alles getan, um zu verhindern, dass er mein neuer Stiefvater wird.“

Er redete sich Rage. Natürlich würde es Lunas Schuld sein. Nicht seine. Er war gegen diese Ehe. Die anderen waren ihm egal gewesen. Sicher, er vermisste vor allem Ehemann B, den einzigen Vater, den er kannte. Er hatte ihn adoptiert und ihm seinen Namen gegeben. Dieser Zauberer aus Florenz war ein wahrer Prachtkerl gewesen und ausgesprochend vermögend. Der einzige Zauberer, bei dessen Tod nicht ermittelt wurde. Dante Zabini war Botschafter gewesen und auf der Reise nach Italien gestorben. Seine Mutter war meilenweit entfernt gewesen, in New York, wegen richtiger Familienangelegenheiten.

„Sie werden dann auch dich befragen, die Behörden und dann …“

„So weit wird es nicht kommen, da mein Vater deine Mutter niemals heiraten wird. Das würde er dem Andenken meiner Mutter niemals antun. Er hat geschworen, nie wieder zu heiraten und wird sich daran halten.“

Blaise lachte bitter auf. Luna glaubte den romantischen Quatsch über Liebe und Treue bis in den Tod offenbar.

„Du unterschätzt die Künste meiner Mutter. Sie weiß Männer zu nehmen, Luna. Sie weiß, was sie tun und sagen muss, um einen Mann seine früheren Lieben vergessen zu lassen. Du hast die beiden gesehen und gehört. Warum sollte sie sonst darauf bestanden haben, ausgerechnet dich in ihr Haus einzuladen?“

Lunas Miene nahm einen Ausdruck an, der ihm nicht gefallen wollte. „Weil hier schlechte Energien im Haus sind und ihr Feng-Shui-Meister spurlos verschwunden ist?“

Veräppeln konnte er sich allein. Jetzt fing dieses Mädchen schon wieder mit schlechten Energien an.
„Blödsinn! Das ist natürlichen nur ein Vorwand. Als würde meine Mutter ausgerechnet dich als adäquaten Ersatz für diesen Feng-Shui-Guru sehen.“

Luna schmunzelte und beugte sich leicht vor. Ihr langer blonder Zopf kam der blauen Flamme recht nahe. „Was für komplizierte Wörter du kennst, Blaise Zabini. Intervenieren, adäquat. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben du seist … paranoid!“

Paranoid? Blaise sprang auf und stieß mit dem Fuß gegen die Schüssel. Nur wenige Zentimeter wanderte diese auf Luna zu. Ihr Zopf hing in den Flammen und … nichts geschah. Das Haar rauchte nicht einmal.

„Du bist diejenige, die blauäugig ist und nichts von dem sehen will, was um sie herum geschieht. Dein Vater ist das neue Opfer meiner Mutter! Sie merkt gar nicht, wie lächerlich sie sich und mich damit macht, einem Lovegood hinterherzurennen!“ Vergessen war die gute Erziehung und die Selbstbeherrschung, die er sich selbst auferlegt hatte. Er schlug mit der Faust gegen die Tür und murmelte: „Sie denkt nur an sich. Mein Ruf ist ihr ganz egal. Jeden anderen, nur nicht Lovegood!“

„Mein Vater ist nicht das Problem, nicht wahr, Zabini?“ Lunas Stimme war schneidend. Fort war der schwärmerische Tonfall. „Du hast bloß Angst, was deine so genannten Freunde sagen werden, wenn einer von ihnen mit Loony Gemüsegarten Lovegood verschwägert ist. Wenn einer von ihnen zum Papi dieser Trine Stiefvater sagen muss. Wenn einer von ihnen zu einem Schlammblutfreund und Muggelsympathisanten freundlich zu sein hat, nur weil er es seiner Mutter versprochen hat!“

Sie hatte recht. Natürlich hatte sie recht. Mit allem, was sie sagte. Seine Stirn sank gegen die Tür und so ruhig es ging erklärte er: „Das hört sich alles ziemlich krass an, nicht wahr? Ihr habt doch alle keine Ahnung. Wenn du in Slytherin bist, bist du automatisch in einer Schublade gelandet, ob du es willst oder nicht. Dir werden Arroganz und Snobismus unterstellt, Nepotismus bringt dich weit in dieser Gesellschaft und es schadet nicht, sich in Zeiten wie diesen mit potentiellen Machthabern gut zu stellen.“

Luna lachte bitter. „Du bist ein Heuchler. Ein Speichellecker und ein oberflächliches Arschloch!“
Blaise fuhr herum, seinen Zauberstab in der Hand. Doch Luna stand direkt vor ihm, packte seinen Stab bei der Spitze und entzog ihn mit einem Ruck seiner Hand.
„Für den Bruchteil einer Nanosekunde war ich der festen Überzeugung, dass es dir wirklich um den Ruf deiner Mutter ging und um das Leben des achten Ehemannes. Ich hätte es besser wissen müssen. Ihr seid doch alle gleich. Ihr wundert euch darüber, dass ihr in Schubladen gesteckt werdet, ihr armen Slytherins. Habt ihr euch eigentlich mal selbst gesehen, wie andere euch sehen? Ihr blickt auf alle, die nicht in Slytherin sind oder waren, herab. Ihr bildet euch wer weiß was auf eure angebliche Blutreinheit ein. Gerade du solltest aus Erfahrung wissen, wie es ist, mit Vorurteilen konfrontiert zu werden. Deine Familie, dein leiblicher Vater, ihr kommt aus New Orleans. Dein Vater ist eines natürlichen Todes gestorben? Quatsch! Du vergisst, dass mein Vater eine Zeitung besitzt und sich vorher über die Menschen, mit denen er zu tun hat, informiert! Du glaubst doch diesen Blödsinn von wegen natürlichen Todes und dergleichen nicht etwa? Sie haben ihn gelyncht, weil er als Schwarzer in einer weißen Zauberergesellschaft im Süden gewagt hat, den Mund aufzumachen und einen der ihren zu kritisieren. Deine schwangere Mutter hatte Glück, dass sie Mr Zabini, dem italienischen Botschafter über den Weg gelaufen ist. Er glaubte ihr, war tolerant und brachte sie in Sicherheit, indem er sich nach England versetzen ließ! Du willst mir doch nicht sagen, dass du das alles nicht wusstest?“

Blaise schluckte. Zorn nagte an ihm. Er lief zum Regal und wieder zur Tür. Der Weg war zu kurz, um sich zu beruhigen und Luna störte. Sie störte ungemein. Dieses Mädchen, diese falsche Schlange. Sie gaukelte einem das verträumte Wesen vor und war selbst nicht besser als er.

„Du bist nicht besser als diese Typen damals. Du bist nicht besser als deine so genannten Freunde. Wenn sie dich fallen lassen, nur weil deine Mutter ihrem Herzen folgt, dann wissen sie nichts über Freundschaft! Dann tust du mir leid.“

„Draco wird zu mir halten!“, verteidigte Blaise. Im gleichen Moment wusste er, dass er es nur aus Gewohnheit tat, nur aus Prinzip.

Luna lachte. „Draco Malfoy? Dann ist dir nicht zu helfen, Blaise Zabini. Draco ist das Kind seiner Eltern. Du wirst so lange sein Freund sein, bis er den Eindruck hat, dass du ihm nicht mehr nutzen kannst. Dann wird er dich fallen lassen. Sie sind pragmatisch, nicht idealistisch.“

Blaise Zorn verrauchte. Er hasste es, wenn jemand aussprach, was er zwar wusste, doch lieber verdrängte. Luna steckte voller Überraschungen. Er hatte sie für eine Träumerin gehalten und nun entpuppte sie sich als sehr genaue Beobachterin.

„Du bist ein Blender, Luna Lovegood.“

Sie zuckte verächtlich die Schultern und hielt ihm demonstrativ seinen Zauberstab entgegen. „Ja, ich weiß. Wenn dich niemand ernst nimmt, dann bleibt dir nur zweierlei zu tun. Entweder du findest dich damit ab oder du versuchst es zu ändern. Mit dem Resultat, dass dich Leute wahrnehmen, deren Meinung dich ohnehin nicht interessiert. Also spare ich mir die Kraft und widme mich wichtigeren Dingen.“

„Wie Feng Shui?“, neckte er sie.

„Nun, es sind wirklich negative Energien hier. Das Haus ist falsch eingerichtet. Die Ströme fließen falsch. Das Negative wird reflektiert, ohne abfließen zu können. Also ballt es sich, sodass auch Ignoranten wie du es bemerken.“

Blaise lachte schallend. Ihr Beharren auf dieses dämliche Feng-Shui-Alibi hatte etwas Amüsantes. Aber er kannte seine Mutter besser. Egal was Luna auch sagte, er glaubte fest daran, dass dieser Feng-Shui-Kram nur ein Vorwand war, um ihn und Luna besser miteinander bekannt zu machen. Sie schien nett zu sein und weniger spleenig als gedacht. Vielleicht wäre es doch nicht so schlimm, in ihr eine Stiefschwester zu haben.

„Wie hast du das mit den Flammen gemacht?“

Luna und er verbrachten die nächsten gefühlten Stunden damit, den Zauber der blauen Flammen, die weder heiß waren, noch zündelten oder Sauerstoff brauchten, zu ergründen. Müdigkeit übermannte sie und Seite an Seite gegen die Tür gelehnt schliefen sie ein.


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